Zum Inhalt der Seite



Jugend denkt Zukunft Privat

Autor:  Jitsch
Jetzt muss ich aber auch mal über unser tolles Projekt berichten, das unsere Schule in Zusammenarbeit mit der Firma Elastogran in Lemförde gemacht hat. Unser Erdkundelehrer fand ja schon den Titel doof, das sei ja gar kein richtiges Deutsch etc. pp.

Das Projekt behandelte also das Thema "Zukunft der Arbeitswelt", fand für 29 Schüler auf dem Gelände der Elastogran statt und ging eine Woche. Da sich mehr Schüler des Jahrgangs 10 dafür interessiert hatten, als Plätze da waren, gab es einen Auswahltest. Die Veranstalter hatten jedoch nur mit 24 Leuten gerechnet. Muss wohl irgendwas falsch koordiniert worden sein.

Das Projekt ging also jeden Tag von 8:30 Uhr bis 15:30 Uhr. Fazit: ich konnte ne halbe Stunde länger schlafen, bevor ich mich dann per Fahrrad die vier kilometer bis zum Firmengelände gequält habe. Meistens dauerte es jedoch länger, einmal haben wir bis kurz nach 16:30 Uhr gearbeitet. Das lag vor allem daran, dass wir so viele waren. Im weiteren Verlauf erkläre ich also die einzelnen Tage.

TAG 1
Wir wurden zuerst von unserem freundlichen Moderator Jan-Erik Schmidt begrüßt, der das ganze leiten sollte. Zuerst haben wir gesammelt, was die Elastogran so macht. Dann hat Frau Lutter, Personalchefin der Elastogran uns ein paar nähere Infos über das Unternehmen gegeben (PowerPoint-Präsentation). Es folgte eine Präsentation von Hrn Schmidt über das Projekt und den Begriff Innovation(er schloss einen Apple Computer an mit den Worten: "Damit ihr auch mal richtige Computer seht"). Dann sollten wir den Begriff "Innovation" in kleinen Gruppen klären und Innovationen für unsere Schule entwickeln (Hausaufgabenhilfe o.ä.) Es folgte die Ideensammlung zum Thema "In zwanzig Jahren bin ich...". Die meisten hatten den Wunsch nach einem sicheren Arbeitsplatz, einige auch nach Glück und Familie (obwohl es heißt, keiner will mehr Kinder) und vier Leute forderten sogar Frieden. Es gab auch ein paar Sonderwünsche wie einen Mercedes neue E-Klasse und ein Boot (als Hr. Schmidt hörte, dass derjenige damit nur auf dem Dümmer See fahren wollte, war er schwer enttäuscht). Es folgte eine Präsentation über falsche Prognosen über die Zukunft, was uns zu einer langen Diskussion führte, wozu man auf dem Schiff auf drei Sekunden genaue Uhren braucht. ^.^
Anschließend wurden wir in 6 Gruppen aufgeteilt, die sich einen Megatrend-Thema erarbeiten und vorbereiten sollten. Megatrends sind Trends, die für die ganze Welt (oder zumindest große Teile der Welt) gelten. Die Themen waren u.a. der demographische Wandel (Altersverschiebung in der Bevölkerung), lebenslanges Lernen, Individualisierung, Globalisierung etc.
Beim Mittagessen haben wir also schon halb vorbereitet, dann weitergemacht. Da wir in der Gruppe arkribisch geteilt haben, wer was macht, hatte meine Gruppe noch eine halbe Stunde Pause, während die anderen noch gearbeitet haben.
Nach der Vorstellung der Megatrends gab es noch ein Feedback, für das wir Punkte auf zwei Skalen kleben sollten (mit der Fragestellung in etwa: Das Projekt ist toll: Stimmt------stimmt nicht). In Eile stürmte dann unter der Leitung der begleitenden Lehrerin Frau Pompey alle aus dem Raum, die noch den Zug nach Diepholz kriegen mussten.

TAG 2
Am Anfang haben wir uns das Feedback vom vorherigen Tag angeschaut und beschlossen, dass wir auch mal länger machen könnten, weil wir ja so viele sind. Danach wurden wir wieder in Gruppen geteilt und haben verschiedene Trends (diesmal keine Megatrends) aufgegriffen. Mein (unser) Thema war der Trend, dass die Arbeiter flexiblere Arbeitszeiten haben sollen. Andere waren z.B. smart technologies (kleine Geräte), Infrastruktur, Seminare, neue Computer etc. Dazu haben wir eine Diskussion geführt, die ich sehr spannend fand. In der Schule diskutiert man nämlich nie. Es ging darum, den "Firmenchef" (Hrn. Schmidt und Fr. Pompey) davon zu überzeugen, dass die Firma in unser Thema investieren muss. Das ist toll, wenn man diskutiert. Vielleicht sollte ich Politikerin werden ^.°
Wir haben eine MindMap erstellt und gesammelt, was der Wandel der Arbeitswelt für diverse Sachen bedeutet und dann auf Karten an der Wand gesammelt, was uns daran nicht gefällt. Dann haben wir auf Karten gesammelt, wie man das, was nicht gefällt, besser machen kann. Und dann diese Karten markiert, welche am Wichtigsten sind und dann dort heraus Gruppen gebildet und das Projekt ausgearbeitet. Natürlich mussten wir beim Mittagessen auch darüber nachdenken. Mein Thema war es, etwas zum Erholen zu machen. Wir haben erst überlegt, wie man einen Enspannungsraum machen soll, bis dann Hr. Schmidt meinte, wir sollen doch erstmal klar machen, warum man unbedingt einen Enspannungsraum braucht und was das bringt. Hat aber gut geklappt. Die anderen Gruppen hatten zum Beispiel ein Servicesystem entwickelt, ein Wissensmanagementsystem, einen "Teufelskreis des Erfolgs" und das Projekt "Seminar & Freizeit". Frau Lutter hat alles gut kommentiert. Es wurde knapp. Plötzlich fiel mir ein, dass ich ja noch zum Fußballspiel musste. Um vier hab ich dann als erste mein Kreuz auf dem Feedbackbogen gemacht (keine Klebepunkte mehr, weil nicht genug da waren) und bin los. War aber noch rechtzeitig da.

TAG 3
Der Unternehmenstag. Es sah also so aus, dass wir erst unsere Projekte vom Vortag Volker (Nachname weiß ich nicht mehr) vorgestellt haben und er sie auch noch mal gut bewertet hat (und auch kritisiert). Dann gab es einen Vortrag von Hrn. Dr. Rödder (geschäftsleiter oder so) über die Elastogran an sich. Von Volker gab es dann eine Präsentation über die neuesten Projekte der Elastogran, unter anderem wollen sie Sylt davor bewahren, sich aufzulösen. Sehr witzig war die Seite, wo er vorgestellt wurde: dort war so ein Nilpferd aus ner Klingeltonwerbung, das "The Lion Sleeps Tonight" gesungen hat. Er meinte, er habe seine Sekretärin gebeten, ein passendes Bild aus dem Internet zu suchen, weil er von sich kein Foto hatte. Er hätte dabei aber eher an Kevin Costner gedacht. Dann gab es noch einen Vortrag von einer Chemikerin, die uns gezeigt hat, was es für Innovationen in letzter Zeit gab und wie die aussahen und manchmal auch, warum sie gescheitert sind.
Das Mittagessen konnten wir heute zur Abwechslung eine dreiviertelstunde genießen und uns den Ausstellungssaal angucken, der im Keller war.
Dann begann die Führung. Wir sind zuerst zur Produktionshalle gelatscht, wo man uns gezeigt hat, wie die Polyurethan-Bahnen zu kleinen, aufschmelzbaren Kügelchen wurden und abgefüllt wurden, haben auch das Testlabor gesehen und sind dann in die Forschung gegangen. Dort gab es einen Vortrag, was man mit Polyurethan alles machen kann. (Polyurethan bzw. PUR ist das Produkt der Elastogran). Im Labor wurde uns gezeigt, wie eine A- und eine B-Komponente (so Sirupmäßiges Zeug) zusammengekippt wurden und dann zu Schaum wurden, wie schnell das hart wurde, was bei einem falschen Mischungsverhältnis passierte und wie sich der Katalysator und das Treibmittel darin auswirken. Dann haben wir noch geguckt, wie die Maschinen getestet werden, die man braucht. Anschließend haben wir noch das Versuchslabor angeguckt, das aber leer war, weil alle Chemielaboranten an dem Tag ihre Abschlussprüfungen hatten. Zurück im Tagungsraum haben uns zwei Azubis (ehemalige Schüler unserer Schule) was über ihren Job erzählt. Nach dem Feedback war der Tag-zur Abwechslung mal- pünktlich um 15:30 Uhr zuende.

TAG 4
Zuerst mal hatte der Zug, mit dem die meisten von uns kamen, ne halbe STunde verspätung, wir konnten also später anfangen. Dann ging es recht fix zum Planspiel: Es wurden Rollen verteilt, die eine reale Situation mimen sollten. Vier Firmen entwickeln Produkte, dann gibt es noch die Trendforscher, die ihnen Tipps geben, die Bürgerinitiative, die sehr misstrauisch ist, und die Presse, die über alles berichtet. Ich hab mich sofort für die Presse gemeldet.
Für uns gab es dann erstmal zwei STunden recht wenig zu tun, weil die Unternehmen ja auch erstmal Produkte entwickeln mussten (sie haben auch teilweise die Sachen von Dienstag überarbeitet). Wir haben für unsere Wandzeitung eine Wetterkarte gemacht (Wetter heute und morgen) und ich hab was über den Tag der Offenen Tür der Elastogran geschrieben. Der, der mir was dazu erzählt hat, hatte eine ganze Liste, die ich dann auf zwei Sätze gekürzt habe, was man alles machen kann.
Dann mussten in aller Schnelle 6 Artikel (über 4 Firmen, die Bürgerinitiative und die Marktforscher) geschrieben werden. Alle schön mit Polaroidkamera abgelichtet und was geschrieben. Weil Christoph unbedingt zwei Artikel mit PC schreiben musste, mussten noch zwei zum Chemielabor runterrennen, um die zu drucken. Dann wollte Annika nicht durch's Programm führen. Na gut, es ging dann aber. Eigentlich gab es für jede Gruppe fünfzehn Minuten, die erste hat ne dreiviertelstunde gebraucht, weil die Bürgerinitiative so viel fragen wollte. Die Firmen hatten also verschiedene Programme; eine ein Mitarbeiter-Motivationsprogramm (bestehend aus Seminaren&Freizeit, einem neuen Lohnsystem und einem Park am Firmengelände), die zweite ein Wissens-verteilungs-Computersystem, die dritte Häuser aus Polyurethan, die man ganz schnell in Katastrophengebieten aufstellen kann und die vierte ein erdbebensicheres und überflutungssicheres Haus. Die Marktforscher sind sehr wissenschaftlich vorgegangen, Hr. SChmidt meinte, keine Gruppe vor ihnen (das Projekt gibt's ja nicht nur bei uns) hätte das so gut gemacht. Um 16:30 war dann auch alles vorbei.

TAG 5
Die Pressegruppe hatte am Meisten zu tun. Während die Firmen noch ihre Darstellungen überarbeiten konnten, entsprechend der Kritik vom Vortag, haben wir von der Presse in aller Schnelle eine Zeitung über das alles (4 Seiten) erstellen sollen. Also in WIndeseile die zwei Artikel vom PC rüberziehen, was gar nicht so leicht war, weil sie in überarbeiteter Form noch im Internet waren und wir zuerst nich den Internetfähigen PC nicht gefunden haben und dann das Passwort nicht wussten. Letztendlich waren wir aber doch fast fertig, als die Gäste kamen. Also die Leute aus der Elastogran, der Schulleiter, ein paar Politiker usw. Wir mussten, während die Gruppen präsentiert haben noch die Fotos einfügen, dann konnten wir auch den VOrträgen zuhören. Die Zuschauer schienen das Projekt gut zu finden.
Dann haben noch diverse Leute was dazu gesagt und schließlich wurde das Buffet eröffnet und die Zeitung verteilt.
Nachher mussten wir nur noch die ganzen Übersichten abfotografieren, die Zettel festkleben, die vorher angepinnt waren und die ganzen Pläne von den Stellwänden abhängen und zusammenpacken. Dann noch ein bisschen aufräumen, ein bisschen Feedback und die Verteilung der Teilnahmezertifikate. Weil die Zug-Leute noch sehr viel Zeit haben, sidn die meisten noch in die Kantine gegangen, ich bin schnell nach Hause und war sogar noch vor meinen Schwestern da (ich war also um 13:13 Uhr zuhause).

Das Projekt war super interessant, vor allem mal was anderes als SChule. So viel Arbeit erschöpft aber auch ziemlich. Bin ich froh, dass ich das nicht noch ne Woche machen muss ...


Zum Weblog