Schneeweischen in: The autumn gown

Materialien:
5 m bestickter Taft schwarz, 2m Baumwollstoff schwarz,
2 m Chiffon schwarz,1,5m Jacquard mit Paisleymuster,
6 m Spitze braun,1,5 m Brokatband schwarz, 5 m Posamentenborte braun, 3 Anis Gewürzsterne,1,5 m Gummiband, 30 Miederhaken & Ösen,4m Satinband schwarz, 1,5 m Satinband braun,1,5 m Satinband dunkelrot

Das dritte meiner Ausstellungstücke und mein bisher neuestes Werk. Es stammt ebenfalls aus der Zeit der Küraßmode, was das kaum ausgestellte Hinterteil zeigt.
Dieses komplette Outfit war eine reine Zufallsproduktion, denn die Spitze war eigentlich schon anderweitig verplant und auch der Taft sollte eine andere Form annehmen. Doch die kupferbraune Spitze verschwimmt geradezu mit den kupferbraunen aufgestickten Blüten.


Der Rock:
Bei diesem Werk beschränkt sich der Rock auf einen Überrock, der durch zahlreiche Raffungen kunstvoll nach oben gesteckt ist. Der Unterrock ist aus einfachem schwarzem Taft gefertigt, welcher mit drei Rüschenbahnen besetzt ist.

Wichtig hierbei war, dass der doch sehr üppig bestickte Taft besonders heraus sticht, daher sind alle Accessoires möglichst einfarbig gehalten. Diese spezielle Rockform nennt sich „Hermione Overskirt“, ausgestellt wird er lediglich durch ein kleines „Cul de Paris“.
Auf der Frontseite des Rockes ist die obere Schürze aus Falten separat darüber gesetzt, hierbei sind die Abschlüsse der hochgerafften Schürzen spitz zugeschnitten.
Der hintere Teil des Überrocks wird durch einen Tunnelzug zusammengeschnürt, hierdurch wirkt die unten angesetzte Stoffbahn wie eine hochgesetzte Schleppe. Geziert wird der komplette Rock durch einen Spitzenabschluss.

Auf dieser Frontansicht ist der detailreiche Rock zu sehen mit zugehörigem Unterrock.
Was jedoch erst in dieser Ansicht gut sehen ist, ist die sehr ausladend wirkende Hüfte – dies wurde mir leider erst klar, als ich den Rock zum ersten Mal trug –.


Die Taille:
Bei diesem Modell handelt es sich um eine Taille mit französischer Weste. Gut zu erkennen ist hier die Form der Taille, aufgrund der Nähte und der passenden Verzierungen entsteht eine unglaublich schmale Taillenform, die Hüfte und die Oberweite kommen jedoch umso mehr zur Geltung.

Auch die Taille wird mit Miederhaken geschlossen, wobei der Westeneinsatz mit einem schwarzen gerafften Chiffonbesatz versehen ist.
Da der Stehkragen nicht komplett geschlossen getragen wird, bildet hier ein sogenanntes Jabot den Abschluss, er wurde aus schwarzem Chiffon angefertigt und wird durch eine antike Rosenbrosche geziert.

Die Seitenansicht zeigt jedoch, dass die Taille besonders schmal geschnitten ist, sie erinnert fast an eine Taille der späten Tournürenzeit. Ein Unterschied zeigt sich hier nur in der Länge der Jacke und der Verlagerung des Taillenumfangs. Während bei einer Taille aus der späten Tournürenzeit die schmalste Stelle des Oberkörpers nach unten verlagert wird, ist sie hier ein wenig nach oben verschoben.
Untypisch für ein Oberteil sind hier die Ärmel aus Chiffon gefertigt. Üblicherweise werde die Ärmel nahezu aus demselben Material wie die Taille bzw. der Rock gemacht. Doch diese leicht fallenden Chiffonärmel in leicht geraffter Form lassen die Taille besonders fein und feminin wirken.




Die Accessoires:

Wie oben zu sehen bildet hier das Jabot einen Abschluss des Kragens zusammen mit einer antiken Brosche. Zusätzlich habe ich natürlich auch zu diesem Ensemble einen Hut angefertigt.

Er besteht aus einer Strohhutbasis und ist bezogen mit besticktem Taft, geziert wird er durch zwei Kunstrosen, Satinbänder, Posamentenborte, Federn und Anis Gewürzsterne (Weihnachtsdekoration), auch der kleine Apfel am hinteren Teil des Hutes gefällt mir besonders gut.