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Einzelposting: Geschmacksverirrung?


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Von:   abgemeldet 06.12.2008 22:42
Betreff: Geschmacksverirrung? [Antworten]
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Celeborn, Elrond, Feanor und seine Söhne, Fingon und Túrin Turambar.

Celeborn zugegebenermaßen nur in den Büchern, weil ich finde, dass es eine absolute Zumutung ist, Marton Csokas in eine so steif gesprochene Rolle zu zwängen, wenn doch Celeborn eigentlich ein wirklich komplexer und vor allem auch alter Charakter ist. Nicht umsonst wird er von Leuten, die nur die Filme kennen, ständig in den Hintergrund gerückt oder schlichtweg vergessen ("Was ist ein Celeborn? Kann man das essen?"). Ganz nebenbei finde ich, dass er auch nicht der typische Elb ist, sondern er hat auch sehr viele eher menschliche Züge, benimmt sich aufbrausend und wählt seine Worte nicht immer sehr sorgfältig - ich finde, das macht ihn sympathisch.

Elrond, weil er meiner Meinung nach ein Charakter ist, mit dem sich jeder gut identifizieren kann, nach dem ganzen Leid, das er miterlebt hat und er wirkt auch wie ein sehr in sich gehender und nachdenklicher Elb. Ich mag diese Schwermütigkeit an ihm - Legolas zum Beispiel ist mir im Film einfach zu flach, wobei ich finde, dass das im Buch wiederum ganz anders wirkt, eben wie ein junger, noch ziemlich sturer und nicht ganz in seine Schranken gewiesener Elb.

Feanor und seine Söhne, weil ich es faszinierend finde, wie gleichzeitig so viel Schreckliches und so viele wundervolle Dinge aus ihnen hervorgehen. Ich denke, mehr muss ich dazu nicht schreiben, diejenigen, die nicht nur den Herrn der Ringe kennen, werden wissen, was ich meine.

Fingon schon alleine wegen seiner Selbstlosigkeit, mit der er Maedhros gerettet hat und wegen dieser unglaublichen Beschreibung in den Kindern Húrins, dem damit verbundenen Mut, für sein Volk zu sterben.

Und Túrin..nun, eigentlich ist er ja genau der Antiheld und dennoch mag ich ihn, weil er mich so in Rage versetzt hat. Ich habe mich gefragt, wie man so bedingungslos stur sein kann, dass ich mir fast die Haare gerauft habe und dennoch tat er mir zuweilen auch wieder leid - wegen dieser Zweischneidigkeit mag ich ihn und weil er uns zeigt, wie vergänglich alles ist. Immerhin hat er all diese schlimmen Abenteuer erlebt und am Ende war doch alles mehr oder weniger umsonst.

Mein Senf und gute Nacht!

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