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Einzelposting: Überwachungsskandal PRISM, Tempora, und Co.


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Von:   abgemeldet 22.08.2013 12:09
Betreff: Überwachungsskandal PRISM, Tempora, und ... [Antworten]
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Ellerfru
> Sicher: es gab Anschläge. Aber meinst du nicht, dass die ein bisschen, nun ja, aufgebauscht werden? Vergleich doch mal, wie wahrscheinlich es ist, an einem Terroranschlag zu sterben
Nope. Also wie gesagt, es gab in der Vergangenheit schon Anschlagsversuche in Köln, und in Bonn. Ich wohne rund 30 Minuten entfernt von beiden Großestädten. In beiden Städten treibe ich mich häufiger herum. So unwahrscheinlich finde ich es - gerade weil es schon mehrere Versuche hier gegeben hat - daher nicht, dass man sein Leben durch einen verlieren kann. Außerdem möchte ich mal von dem Gedanken, dass man selbst dadurch sterben könnte, abrücken. Irgendjemand könnte durch so einen Anschlag sterben.

In der Hinsicht habe ich eine ähnliche Sicht der Dinge wie die, die ich gegenüber Nazi-Deutschland habe: Wer ein Leid verhindern könnte, es aber - aus welchen Gründen auch immer - nicht tut, durch Mithilfe, Duldung der entsprechenden Maßnahmen o.ä., der trägt genau so viel Schuld an diesem Leid, wie der Verursacher selbst.

> Und DANN vergleich den Aufwand und das Geld, die in den "war against terror" gesteckt werden, mit den Investitionen in Verkehrssicherheit und Krankenhaushygiene. Das steht in absolut keinem Verhältnis!
Putzmittel und Reinigungskräfte sind nunmal günstiger, als Überwachungssysteme, Anti-Terror-Teams und schicke Drohnen..? In die Verkehrssicherheit kannst du übrigens so viel investieren wie du willst, am Ende wird immer ein Individuum hinter dem Steuer sitzen, und irgendeins davon kann jederzeit Mist bauen. Keime in Krankenhäusern effektiv von den Oberflächen zu bekommen dürfte nebenbei angemerkt auch ein Ding der Unmöglichkeit sein.. ^^

> Unsinn. Es ist statistisch extrem unwahrscheinlich, an einem Terroranschlag zu sterben - die Wahrscheinlichkeit liegt nahe Null.
Die Wahrscheinlichkeit, dass das eigene Kind von einem Pädophilen missbraucht wird ebenfalls. Sollen die Leute nun also doch nicht 'genauer hinsehen', und lieber wegsehen, weil es ja diese statistische Wahrscheinlichkeit von "0" gibt? Diese "0" kann für irgendjemanden da draußen alles sein. Das was du da mit statistischen Werten belegst, das schimpft anderswo jemand sein Leben, und dieser jemand würde das sicher nur sehr ungerne verlieren.. besonders wenn man es mit PRISM und co. vermeiden könnte..

> Glaubst du das? Ich jedenfalls nicht. Wer vorhat, andere Leute (im Namen Gottes, seiner Mami oder der heiligen Schuhcreme) in die Luft zu jagen, MACHT das einfach, geht in den nächsten Supermarkt und kauft ein bisschen Badreiniger oder eine Tüte Mehl oder ähnlich böse Dinge, die man im Zweifelsfall in die Luft jagen kann.
Du verwechselst da Amokläufe mit Terroranschlägen.

> Allein die Tatsache, dass dies eben NICHT tausendfach passiert, ist für mich ein deutlicher Beleg dafür, dass eben nicht einmal ansatzweise so viele gewaltbereite Spinner unterwegs sind, wie von den Rechtfertigern des "war against terror" gern behauptet wird, um ganz reale Einschränkungen von Bürgerrechten zu rechtfertigen.
Sieh mal in den nahen Osten, wo diese Spinner täglich ihre Bomben zünden. Und es muss auch nicht tausendfach passieren, damit es in meiner kleinen Welt als 'schlimm' durchgeht, ein mal reicht dafür schon vollkommen. Und PRISM ist keine Einschränkung gewesen. Die Lebensqualität der Menschen wurde davon nicht beeinträchtigt. Erst als es herauskam war das Jammern groß, was man aber primär den ganzen paranoiden Verschwörungstheoretikern da draußen, als den Fakten, zuschieben kann.

> Das IST ja auch ein reales Problem. Sobald Daten existieren, werden sie auch missbraucht. Ich persönlich habe also etwas dagegen, grundlos Daten zu erheben... Gerade weil wir ja schon sehen, dass Antiterrorgesetze gegen unschuldige Bürger eingesetzt WERDEN. Es handelt sich nicht mehr um ein hypothetisches, sondern um ein ganz reales Szenario.
Du kannst entweder reagieren, oder im Vorfeld agieren. Ich für meinen Teil halte es für klüger, gegen Gefahren vorzugehen bevor sie für jemanden erst zur Gefahr geworden sind.. danach hilft das nämlich niemandem mehr ^^

> (Oder glaubte irgendjemand ernsthaft, der Mann des britischen Journalisten hätte Terrorpläne?)
Die Verarbeitung und eventuell geplante Weitergabe streng vertraulicher Dokumente eines engen Verbündeten rechtfertigt das. Nebenbei mit all diesen Enthüllungen (jedes Land hat Dreck am Stecken) eine riesige Kluft zwischen die Großmächte da draußen zu reißen, und den ganzen Terror-Kiddies im nahen Osten damit noch mehr Propagandamaterial zu liefern, das ist vielleicht kein Terrorismus.. aber schön ist es auch nicht ^^ Diese Daten werden nicht grundlos als 'Top Secret' klassifiziert.. und ich glaube auch in Deutschland sähe man es eng, die Spionage bei einem unserer Verbündeten zu fördern, indem man einfach mal wegschaut.. ;-)

> DANN erklär mir mal, warum ausgerechnet das Risiko von Terroristen NICHT eingegangen werden darf - obwohl es sich um eine statistische Randnotiz handelt und es sogar gefährlicher ist, die Straße zu überqueren oder in der Dusche auszurutschen... Warum sollte man ausgerechnet vor angeblichen Terroristen Angst haben?
Ich spreche hier nicht von Angst. Ich spreche lediglich davon, dass man Gefahren doch bitte im Keim zu ersticken hat. Warum? Das World Trade Center. Du weißt genau so gut wie ich, welche Ausmaße solche "statistischen Randnotizen" annehmen können. Übrigens halte ich es für ziemlich morbit, dass du solche Geschichten immer mit deinen Statistiken herabwürdigst. Es handelte sich immernoch um Menschenleben, und der Terrorismus kostete schon tausende davon.

Die größte Befürchtung westlicher Geheimdienste ist es übrigens, dass irgendwann eine schmutzige Bombe (nuklear) in einer Großstadt detonieren könnte. Das, und natürlich der Anschlag aufs World Trade Center, zeigen mir zumindest ganz deutlich, dass es ein Problem ist was man im Auge behalten sollte. Better safe than sorry.

> Einen "Krieg" gegen Terroristen führen anstatt gegen betrunkene Autofahrer, Gammelfleisch-Verkäufer oder nachlässiges Krankenhaus-Reinigungspersonal, obwohl diese alle VIEL mehr Todesopfer fordern?
Zu den Autofahrern sagte ich bereits etwas. Gammelfleisch-Verkäufer werden bereits 'bekämpft', und die Sache mit dem Krankenhauspersonal, die ist leider Sache der jeweiligen Krankenhäuser. Keimverseuchte Krankenhäuser die sich über Wasser halten können sind am Ende immernoch besser, als geschlossene.

> Stimmt - was nicht bedeutet, dass man den Zugriff darauf auch noch legalisieren sollte. Mord, Totschlag und Vergewaltigung gab es auch schon immer und wird es absehbar auch immer geben, trotzdem bin ich stark dafür, dass man die Täter bestraft. ;)
Das erinnert mich immer an diese klassischen Fälle vor Gericht, die vor einigen Jahren noch regelmäßig vorgekommen sind.
Ja, aber wenn man all solche Täter nicht schon im Vorfeld aus dem Verkehr ziehen könnte, weil man schon im Vorfeld erfahren könnte, was sie denn vorhaben.. würdest du sie dann nicht auch lieber schon vorher als nachher 'entfernen'..?

> Ich glaube, du unterschätzt den Wert deiner Privatsphäre, so lange du sie noch so einigermaßen hast! Stell dir vor, du beschwerst dich (ganz privat, zu Hause) am Telefon über Migräne, jemand schneidet das mit, verkauft die Info, und daraufhin erhöht deine Krankenkasse deine Beiträge, weil sie dich als Risiko einstuft...
Pflichtversicherung, fester Beitragssatz ^^

> Oder du jammerst privat über Geld und bekommst deswegen 10 Jahre später einen Kredit nicht oder nur zu inakzeptablen Konditionen bewilligt...
Du wirst es nie erleben, dass ich einen Kredit aufnehme.. :)

.. und auch sowas sind wieder Worst-Case-Scenarien. Es ist aber auch ein himmelweiter Unterschied, ob sich ein Nachrichtendienst, oder aber ein Versicherungsunternehmen bzw. eine Bank in deine Privatsphäre einklinkt.
Not my fault, someone put a wall in my way.

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