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Einzelposting: Der Glaube an Gott !!!


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Von:    murx 13.04.2009 12:25
Betreff: Der Glaube an Gott !!! [gesperrt]
Also:

Ist Gott allmaechtig, allwissend (impliziert zeitlos)?
Ist er allmaechtig kann er GANZ andere Mittel (ein metaphorisches Fingerschnippen) nutzen, um die Schuld.. anders zu 'entfernen'.
Wege die im menschlichen Verhalten *weniger* 'schuldhafte' Folgehandlungen erzeugt (z.B. Kreuzzuege obwohl man doch nicht toeten solle)

Ist Gott allwissend (also weiss schon vorher, zeitlos, alles was es zu wissen gibt) um die Schuld, wieso hat er sie dann ueberhaupt in erster Instanz zugelassen, kann er nicht allmaechtig sein.

Ist er aber allmaechtig UND allwissend, hat er also wissentlich Schuld auf sich geladen, ist er also fehlbar, ist er fehlbar, MUSS er angezweifelt werden, seine *Bedeutung* ist nicht und darf nicht absolut angesehen werden.

Und auch der 'Freie Wille des Menschen' ist hier kein Ausweg - es sei denn dieser beendet die 'Allwissenheit' Gottes, womit seine Bedeutung wiederum alles andere als absolut wird.

Ueberhaupt ist die Schuld selbst schon der erste Gegenbeweis Gottes (christlicher Coleur zumindest).
Der Mensch KANN nicht schuld sein, denn Gott hat ihn geschaffen, der Mensch HATTE keine Freien Willen in dieser Frage, ist zur Existenz von GOTT gezwungen! worden. Und genau so ergeht es JEDEM Menschen seitdem, kein Mensch wurde gefragt, willst du geboren werden, die christliche Gemeinschaft erkennt dies sogar explizit an, die unschuldigen Neugeborenen, den Kindern gehoert das Reich Gottes et al.
Den Widerspruch! aber ignoriert sie geflissentlich, besteht darauf eine nicht existierende, nicht moegliche Schuld suehnen zu muessen durch den Tod eines angenommen 'Unschuldigen'.

Meinte man jetzt, ja der Mensch sei 'unschuldig' geschaffen lade aber durch den Freien Willen (zu dem er AUCH gezwungen wurde, ohne vorherigen Freien Willen KONNTE er sich nicht anders verhalten, ein Allwissender sollte das doch wohl wissen...) sich erst Schuld auf kommt man mit der Allmacht und der Allwissenheit erneut in Konflikt.
Habe Christus Tod dann aber schon im 'Vorraus' jede Schuld genommen, ist also jeder grundsaetzlich unschuldig, gleich welche Handlung, ist also jeder Moerder, Vergewaltiger, Kinderficker seiner 'Schuld' enthoben - oder religioese Schuld/Unschuld hat im irdischen keinerlei Relevanz, damit loest sich aber wiederum das 'Band', heisst ein wie auch immer gearteter Anspruch an Absolutheit des Goettlichem im Irdischen muss widersprochen werden, das Goettliche wird also Irrelevant.

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Betrachtet man aber mal 'die Schuld des Freien Willens' aus Verhaltens, aus evolutionaerer Sicht im Wechselspiel einer sozialen Gruppe:
Der Erfolg einer sozialen, arbeitsteiligen Gruppe existiert nur dann, wenn alle Mitglieder die ihr zugewiesenen Aufgaben auch erfuellen. Heisst also jemand der *nicht* gehorcht, seinen (freien) Willen nutzt etwas anderes zu tun, gefaehrdet den Erfolg der sozialen Gruppe.
DAS ist die Schuld - jemand der nicht tut, was er soll und damit Misserfolg ausloest - Gehorsamkeit steht damit in direkter Konkurrenz zum Freien Willen, der nur noch bei Erfolg 'erwuenscht' ist, bzw. akzeptiert werden kann.

Religion/Gott war einfach nur ein Werkzeug diese Gehorsamkeit zu begruenden, rationalisieren und zu vermitteln, die Strafandrohung das Mittel dies besonders erfolgreich zu tun.

Das vorchristliche Judentum hatte diesen Gehorsam besonders effizient umgesetzt, dadurch aber, durch den fehlenden Freien Willen, fehlte die Innovation fehlten auch weiter gehende Erfolge (ein relativ bedeutungsloser Stamm im geopolitischen Vergleich vor und zu seiner Zeit) - das roemische Imperium jedoch mit seiner Akzeptanz, Teilautonomie der Provinzen und dem zulassen des 'Freien Willens' war sehr erfolgreich - durch das fehlende, zentrale Element aber anfaelliger, uneiniger (es gab zwar das zentrale Element 'Roemer' zu sein, hatte enorme Vorteile, musste aber erlangt werden. Diese *Moeglichkeit* Teil der Gruppe, quasi 'missioniert' zu werden gab es z.B. bei den Juden nicht, dort wurde man als solcher geboren oder nicht, was verstaendlich das Wachstum limitierte. Diese 'erfolgreiche' Methode erhielten sich die 'Christen', vereinfachten sie noch dazu indem sie statt Wehrdienst als Aufnahmebedingung das 'simple' Taufen nutzten, was die moegliche Assimilierungsgeschwindigkeit enorm erhoehte. Dabei auch noch ROM als zentrales Kennzeichnen nutzte die positiven Effekte des 'Roemer seins').
Die Vereinigung dieser beiden Elemente, wiederzulassen des Freien Willens gekennzeichnet durch die 'Schuldnahme' bei Erhalt eines mit Absolutheitsanspruch versehenen, einenden Elements, Monotheismus und Gehorsam diesem gegenueber - diese beiden Elemente schufen eine 'neue' soziale Gruppe, die auf lange Zeit die Schlagkraeftigste war (und davon auch ausgiebig gebrauch machte).
Zuletzt geändert: 13.04.2009 13:06:07

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