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Thread: Vegetarier ja oder nein?

Eröffnet am: 21.01.2008 19:31
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Von:   abgemeldet 01.10.2010 22:40
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Mir sind Tiere nicht wichtiger als Kinder, und das gilt sicher für sehr viele Vegetarier.

Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich wollte nicht sagen, dass die Tiere an sich wichtiger sind als die Kinder, sondern dass das Engagement für diese eine Sache zu diesem bestimmten Zeitpunkt für einen selbst wichtiger als. Da besteht meiner Meinung nach durchaus ein Unterschied - schließlich zwingt man die Menschen nicht dazu, sich jetzt sofort zwischen diesem einen Kind und diesem einen Tier zu entscheiden. Dann würden viele vielleicht wieder ganz anders "wählen".

>Der Unterschied ist, dass kein Fleisch zu essen und keine Dinge zu kaufen, bei deren Herstellung bekanntermaßen Kinder zu Schaden kommen, lediglich passives Engagement voraussetzen.

Es mag passiv sein - für mich persönlich bedeutet es aber den größeren Verzicht, kein Fleisch zu essen, als mein Geld für einen guten Zweck herzugeben. Eigentlich bedeutet letzteres für mich sogar überhaupt keinen Verzicht (naja, meistens nicht), weil es für mich persönlich eben etwas viel "Handfesteres" ist als kein Fleisch zu essen (nach dem Motto: "das Tier stirbt ja trotzdem"). Da liegt für mich - wie gesagt: für mich - der Unterschied. Ich hätte nie das Gefühl, wirklich etwas zu bewirken. Dann geht meine Motivation flöten und letztendlich hat niemand etwas davon (und ja - ich habe das schon ausprobiert). Deshalb tue ich lieber dort etwas, wo ich motiviert bin, und mache dafür an anderer Stelle Abstriche.

>Wenn er es aber tut und sich privat Sklaven hält, dann schon - auch, wenn es erlaubt wäre.

Verstehe ich natürlich. Andererseits kannst du Fleischkonsum und Sklavenhaltung nicht gänzlich vergleichen. Ich bin ja nicht selbst und absichtlich grausam zu dem Tier. Ich kann Fleisch essen und trotzdem für artgerechtere Haltung, schnelles, schmerzloses Schlachten und höhere Preise (dadurch geringeren Konsum) sein (und werben). Außerdem stehen für den Vergleich Menschen und Tiere auf derselben Stufe. Und das tun sie nunmal nicht in jedermanns Augen.
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Zuletzt geändert: 01.10.2010 22:41:41



Von:    Shin-no-Noir 01.10.2010 22:57
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Da habe ich mich unglücklich ausgedrückt. Ich wollte nicht sagen, dass die Tiere an sich wichtiger sind als die Kinder, sondern dass das Engagement für diese eine Sache zu diesem bestimmten Zeitpunkt für einen selbst wichtiger als. Da besteht meiner Meinung nach durchaus ein Unterschied - schließlich zwingt man die Menschen nicht dazu, sich jetzt sofort zwischen diesem einen Kind und diesem einen Tier zu entscheiden. Dann würden viele vielleicht wieder ganz anders "wählen".

*nickt* Wenn du es so formulierst, kann ich ohne Weiteres unterschreiben.

>Es mag passiv sein - für mich persönlich bedeutet es aber den größeren Verzicht, kein Fleisch zu essen, als mein Geld für einen guten Zweck herzugeben. Eigentlich bedeutet letzteres für mich sogar überhaupt keinen Verzicht (naja, meistens nicht), weil es für mich persönlich eben etwas viel "Handfesteres" ist als kein Fleisch zu essen (nach dem Motto: "das Tier stirbt ja trotzdem"). Da liegt für mich - wie gesagt: für mich - der Unterschied. Ich hätte nie das Gefühl, wirklich etwas zu bewirken. Dann geht meine Motivation flöten und letztendlich hat niemand etwas davon (und ja - ich habe das schon ausprobiert). Deshalb tue ich lieber dort etwas, wo ich motiviert bin, und mache dafür an anderer Stelle Abstriche.

Das kann ich sogar gut nachvollziehen. Genau dieses Motivationsproblem hatte ich, weshalb ich erst nach vielen Jahren, in denen ich schon darüber nachgedacht hatte, Vegetarierin geworden bin. Ich muss mir aber immer noch regelmäßig vor Augen halten, dass Angebot und Nachfrage auch dann noch zusammenhängen, wenn haufenweise Subventionen ins Spiel kommen.

>Wenn er es aber tut und sich privat Sklaven hält, dann schon - auch, wenn es erlaubt wäre.

>Verstehe ich natürlich. Andererseits kannst du Fleischkonsum und Sklavenhaltung nicht gänzlich vergleichen. Ich bin ja nicht selbst und absichtlich grausam zu dem Tier. Ich kann Fleisch essen und trotzdem für artgerechtere Haltung, schnelles, schmerzloses Schlachten und höhere Preise (dadurch geringeren Konsum) sein (und werben).

Stimmt, und das ist auch eine gute Sache. Aber ich kann auch einen Sklaven, der mir gehört, gut behandeln, und mich dafür aussprechen, dass Sklaven mit weniger Grausamkeit behandelt und wenn sie einmal zu alt sind schmerzlos getötet werden.

Artgerechte Haltung für Schlachttiere funktioniert nur, wenn der Fleischkonsum -enorm- abnimmt. Schnelles, schmerzloses töten ist immer noch töten. Es ist sicherlich besser als das, was im Moment Gang und Gäbe ist, aber für mich auch weit entfernt vom Ideal.

>Außerdem stehen für den Vergleich Menschen und Tiere auf derselben Stufe. Und das tun sie nunmal nicht in jedermanns Augen.

In dem Fall würde mich der moralisch relevante Unterschied interessieren.

[Edit: Substitutionen statt Subventionen. Autsch. xD]
Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 01.10.2010 23:11:21



Von:    Ladeniel 01.10.2010 23:03
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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@Shin-no-Noir: Ich kann nicht für alles sprechen, aber für mich ist der relevante Unterschied irgendwie instinktiv, weil ich selbst ein Mensch bin. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem ertrinkenden Menschen und einem ertrinkenden Hund, von denen ich keinen jemals zuvor gesehen oder von ihnen gehört habe, dann würde ich wohl den Menschen retten. Ich rechne dem Menschen einfach mehr "Gewicht" in der Existent zu...
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:   abgemeldet 01.10.2010 23:16
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Es ist sicherlich besser, als das, was im Moment Gang und Gebe ist, aber für mich auch weit entfernt vom Ideal.

Ja, aber was ist das Ideal? Du gehst von deiner eigenen Vorstellung aus, die nicht zwingend für alle Menschen ein Ideal darstellt. Versteh mich nicht falsch - ich persönlich teile deine Einstellung in gewissen Teilen ja. Aber andere Menschen tun das nicht, und da deren Idealvorstellung ebenso subjektiv ist wie deine und meine, dürfen wir ihnen das auch zugestehen. Wir können natürlich argumentieren, dass das Ideal die Minimierung von Leid - ganz gleich ob menschlich oder tierisch - wäre. Dazu aber gleich im nächsten Punkt.


>In dem Fall würde mich der moralisch relevante Unterschied interessieren.

Hier kann ich meiner Meinung nach von zwei Perspektiven ausgehen.

Ich kann davon ausgehen, dass der Mensch "auch 'nur' ein Tier" ist. Ladeniel hat das schon angesprochen - dann ist der Unterschied "instinktiv". Ich mag solche Szenarien wie das beschriebene nicht sooo gern, aber es zeigt, dass der Mensch wie jede andere Art auch, erst einmal Arterhaltung anstrebt. Aufgrund unserer Leistungsfähigkeit sind wir in der Lage, dies eben auch auf eine Art und Weise zu tun, die unsere Moralvorstellung dann wiederum verabscheuungswürdig findet. Wenn wir uns aber als Tier und Teil der Natur sehen, dann müssen wir alles, was wir sind und tun, auch als Teil der Natur sehen. Massentierhaltung ebenso wie Umweltschutzaktivisten.

Ich kann natürlich auch die Linie ziehen zwischen "Mensch" und "Tier". Inwieweit das sinnvoll ist - ich bin nicht auf dem neusten Stand was die Forschung dazu angeht. Es gibt sicherlich Argumente, die dafür sprechen, dass der Mensch nicht "nur" ein Tier ist. Es gibt auch Argumente, die dagegen sprechen. Vielleicht ist er einfach aufgrund seiner (angesprochenen) Leistungsfähigkeit kein Tier "mehr". Und kann deshalb "über" Tiere gestellt werden. Schließlich sind wir es, die die Viecher in engen Ställen halten, weil wir es können - und nicht umgekehrt.

Ich kann den Unterschied zwischen "Mensch" und "Tier" natürlich auch negieren. Auch dafür gibt es Argumente. Aber vielleicht wird das mit den Idealen jetzt auch klarer: Je nachdem, welche Sichtweise ich vertrete, verändert sich mein Weltbild und mein Ideal. Aber welche Sichtweise ist nun die objektiv vollkommen korrekte? Falls du es weißt, kläre mich auf. ;-) Es gibt für alle - und noch andere, die mir nicht einfallen, weil gähn, Uhrzeit - schlüssige Argumente. Aber einen Letztbeweis für eine gibt es nicht. Insofern muss jeder für sich selbst entscheiden, was er vertritt. Man kann einen mündigen, denkenden Menschen natürlich zu überzeugen versuchen, wenn man entsprechende Argumente aufzeigt.


Und ich hoffe, ich habe gerade nicht völlig am Thema vorbeigeredet. Falls doch - morgen wieder, ich heut nix mehr leistungsfähig. ^^
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Zuletzt geändert: 01.10.2010 23:17:16



Von:    Shin-no-Noir 01.10.2010 23:16
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>@Shin-no-Noir: Ich kann nicht für alles sprechen, aber für mich ist der relevante Unterschied irgendwie instinktiv, weil ich selbst ein Mensch bin. Wenn ich mich entscheiden müsste zwischen einem ertrinkenden Menschen und einem ertrinkenden Hund, von denen ich keinen jemals zuvor gesehen oder von ihnen gehört habe, dann würde ich wohl den Menschen retten. Ich rechne dem Menschen einfach mehr "Gewicht" in der Existent zu...

Aber nur, weil etwas "instinktiv" ist, ist es noch lange nicht richtig. Viele Menschen würden "instinktiv" auch Männer über Frauen stellen, oder Menschen mit Behinderungen weniger Wert beimessen als Menschen ohne Behinderungen. Wenn man seine moralischen Überzeugungen nicht begründen kann, ist das für mich ein Grund zu großer Vorsicht.

Edit: Gah, gerade das Posting verpasst. Ich antworte später oder morgen (hoffentlich spätestens) - erst mal etwas essen.

Edit²: So, wieder da.

>Aber andere Menschen tun das nicht, und da deren Idealvorstellung ebenso subjektiv ist wie deine und meine, dürfen wir ihnen das auch zugestehen. Wir können natürlich argumentieren, dass das Ideal die Minimierung von Leid - ganz gleich ob menschlich oder tierisch - wäre. Dazu aber gleich im nächsten Punkt.

Sicher haben Menschen verschiedene Vorstellungen. Allerdings trifft das auf alles zu: Die einen halten Frauen für ebenso wichtig wie Männer, die anderen nicht. Die einen meinen, Homosexualität sei moralisch verwerflich, die anderen nicht. Die einen finden, dass die Abstammung den Wert eines Menschen bestimmt, die anderen nicht. Die einen meinen, dass Tiere gar nichts wert sind, die anderen würden ihnen schon einen gewissen Schutz zugestehen, und wieder andere wollen ihnen ebenso viele Rechte geben wie Menschen.

Welche Meinung lasse ich nun gelten? Lasse ich jeden machen, was er will? Oder versuche ich, herauszufinden, welche Seite die überzeugensten Argumente hat und schließe mich ihr an?

Eine moralische Überzeugung ist für mich nur dann eine Überzeugung, wenn ich auch bereit bin, für sie einzutreten. Sobald ich still daneben stehe, wenn jemand etwas tut, das ich selbst nicht tun würde, obwohl ich etwas verändern könnte, ist es keine Überzeugung mehr, sondern eine Neigung oder wenigstens nur eine sehr vage Idee von dem, was ich für richtig halte.

>Ich mag solche Szenarien wie das beschriebene nicht sooo gern, aber es zeigt, dass der Mensch wie jede andere Art auch, erst einmal Arterhaltung anstrebt. Aufgrund unserer Leistungsfähigkeit sind wir in der Lage, dies eben auch auf eine Art und Weise zu tun, die unsere Moralvorstellung dann wiederum verabscheuungswürdig findet. Wenn wir uns aber als Tier und Teil der Natur sehen, dann müssen wir alles, was wir sind und tun, auch als Teil der Natur sehen. Massentierhaltung ebenso wie Umweltschutzaktivisten.

Wenn wir alles als Teil der Natur sehen, gehören aber auch Mord und Misshandlung dazu. Nur, weil etwas "natürlich" ist, ist es nicht moralisch korrekt. Ich würde vermutlich nicht meine Zeit damit verschwenden, auf einen Nihilsten einzureden, da ich selbst nicht beweisen kann, dass so etwas wie "Moral" existent oder erstrebenswert ist. Allerdings sind es nicht Nihilisten, die im Laufe der Menschheitsgeschichte das meiste Leid hervorgerufen haben, sondern Menschen mit moralische Überzeugungen, die sie nicht schlüssig begründen konnten.

>Es gibt auch Argumente, die dagegen sprechen. Vielleicht ist er einfach aufgrund seiner (angesprochenen) Leistungsfähigkeit kein Tier "mehr". Und kann deshalb "über" Tiere gestellt werden. Schließlich sind wir es, die die Viecher in engen Ställen halten, weil wir es können - und nicht umgekehrt.

Aber nicht alle Menschen haben dieselben Fähigkeiten. Viele sind schwächer als andere, manche sind nicht "leistungsfähiger" als andere Säugetiere. Der soziale Darwinismus war mir allerdings noch nie sympathisch.

>Aber welche Sichtweise ist nun die objektiv vollkommen korrekte? Falls du es weißt, kläre mich auf. ;-)

Natürlich weiß ich nicht, ob ich Recht habe. Ich weiß aber auch nicht, ob Moral überhaupt wichtig ist und nicht vielleicht sogar ein Massenmörder "im Recht" ist. Deshalb werde ich doch versuchen, ihn aufzuhalten, weil ich persönlich von meinen Ansichten überzeugt bin. Und solange mir niemand einen Unterschied zwischen -allen- Menschen und -allen- nicht-menschlichen Tieren nennen kann, der es rechtfertigt, die Letzteren so grundsätzlich anders zu behandeln, wird sich daran nichts ändern.

>Insofern muss jeder für sich selbst entscheiden, was er vertritt. Man kann einen mündigen, denkenden Menschen natürlich zu überzeugen versuchen, wenn man entsprechende Argumente aufzeigt.

Hier widerspreche ich nicht.

Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 02.10.2010 21:30:33



Von:   abgemeldet 03.10.2010 00:52
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Eine moralische Überzeugung ist für mich nur dann eine Überzeugung, wenn ich auch bereit bin, für sie einzutreten.

Dann müssen wir aber unterscheiden zwischen einer moralischen Überzeugung und "Moral". Letztere ist sehr viel komplexer als eine einzelne moralische Überzeugung. Immer für alles einzutreten, was hierzu gehört, würde uns völlig überfordern - nehmen wir einen durchschnittlichen Bürger, der die Umweltverschmutzung schrecklich findet, Tierquälerei verabscheut, sich seiner Menschen- und Bürgerrechte erfreut, ohne groß zu wissen, was er eigentlich daran hat. Die Moral, die dieser Mensch hat, ist für ihn selbstverständlich, er denkt über vieles gar nicht bewusst nach. Würde er das tun und würde er sich für jede einzelne Überzeugung - wenn er diese überhaupt aufdröseln könnte - einsetzen, müsste er fern von jeglicher Zivilisation leben, ständig an Demonstrationen teilnehmen, und all sein Geld für wohltätige Zwecke spenden. Denn mit allem, was wir jeden Tag tun, kaufen und verbrauchen, schaden wir anderen - Tieren UND Menschen. Das lässt sich auch nicht ändern, ohne dass unser Verzicht markant wäre. Wer würde das schon wollen? Du? Ich jedenfalls nicht.

Und genau deshalb störe ich mich immer ein bisschen daran, wenn mir Vegetarier erzählen, sie würden die Welt verbessern und so weiter... Ich meine jetzt nicht im Speziellen dich. ;-)
Ich kann Vegetarier sein und fahre trotzdem Auto, wodurch anderorts nach Öl gebohrt wird, und wenn ich ein Elektroauto kaufe, wo kommt wohl der Strom her? Und wie wird das Auto gebaut - und mein altes entsorgt? Und das Haus, in dem ich wohne, aus welchen Materialien ist es, und sind meine Möbel? Wieviel Regenwald wurde für die abgeholzt? Und so weiter und so fort...

Ich will damit keinesfalls sagen, dass Engagement deshalb sinnlos ist - im Gegenteil! Ich will nur sagen, dass eine Art von Engagement nicht besser oder schlechter ist als das andere - denn niemand würde auf ALLES verzichten wollen. Warum also darauf herumhacken, dass jemand sich für eine bestimmte Sache nicht engagiert? (Okay, liegt vielleicht daran, dass es in diesem Thread darum geht. ;-)). Oder auf eine bestimmte Sache nicht verzichtet?
Wie gesagt - nicht du speziell. Ich wollte nur aufzeigen, warum das mit dem "eintreten für Überzeugungen" nicht ganz so leicht ist.

Ich bin irgendwie abgeschweift...


>Wenn wir alles als Teil der Natur sehen, gehören aber auch Mord und Misshandlung dazu.

Genauso trifft es aber auch auf eine gesellschaftliche Struktur zu, die den Menschen ein friedliches Miteinander ermöglichen, was wiederum zur "Arterhaltung", wenn man so will, beiträgt. (Natürlich ist der Mensch nicht allein darauf ausgerichtet.)

>Nur, weil etwas "natürlich" ist, ist es nicht moralisch korrekt.

Aber ist Moral nicht auch "natürlich"?

>Aber nicht alle Menschen haben dieselben Fähigkeiten. Viele sind schwächer als andere, manche sind nicht "leistungsfähiger" als andere Säugetiere. Der soziale Darwinismus war mir allerdings noch nie sympathisch.

Stimme ich dir vollkommen zu - mir auch nicht. Ich halte ihn auch nicht für sonderlich stichhaltig. Warum hätte sich etwas wie Altruismus entwickelt (soweit ich weiß hat man auch herausgefunden, dass solches Verhalten teilweise angeboren ist), wenn er völlig ohne Nutzen wäre? Der Mensch profitiert auch davon, sich um andere zu kümmern und für andere zu sorgen.
Deshalb gibt es ja so etwas wie den Tierschutz und entsprechende Gesetze. Und deshalb würde es ja Sinn machen, den Menschen von Kleinauf einen angemesseneren Umgang mit dem beibringen, was später mal auf ihrem Teller landet. Ob sie es dann essen oder nicht, das sollten sie immer noch selbst entscheiden können.


>Ich weiß aber auch nicht, ob Moral überhaupt wichtig ist und nicht vielleicht sogar ein Massenmörder "im Recht" ist.

Ganz genau. Ob Objektivität existent ist, halte ich für sehr fragwürdig. In genanntem Fall würde ich allerdings wieder auf obigen Absatz verweisen - Gesellschaftsstruktur (zum Zweck der Arterhaltung). Lasse ich den Massenmörder laufen, wird er nicht nur Individuen vernichten, sondern auch Angst und Schrecken verbeiten, welcher aufsummiert vielleicht zu Anarchie führt, in welcher wir uns dann gegenseitig vernichten...
Moral ist, in meinen Augen, zu einem großen Teil zweckdienlich. Genau das macht sie unverzichtbar.

>Deshalb werde ich doch versuchen, ihn aufzuhalten, weil ich persönlich von meinen Ansichten überzeugt bin.

Was ja auch gut ist, solange man im Disput bleibt. :-)


Bitte Tippfehler oder wirres Am-Thema-Vorbei-Reden zu entschuldigen. Das ist nicht meine Uhrzeit.
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Von:   abgemeldet 03.10.2010 09:46
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
.wird mit Kohle geheizt - wird gemeckert - zu viel Schmutz
.kommt die Energie aus einem Atomkraftwerk - wird gemeckert - zu gefährlich
.werden Wind- und Wasserkraftanlagen gebaut - wird gemeckert - die armen Tiere


genauso ists mit dem Essen

. werden Tiere geschlachtet - wird gemeckert - weil dafür getötet werden muss
. zuviel Landwirtschaft wegen wachsendem Pflanzenkonsum - wird gemeckert - weil erstens sind es oft Monokulturen und zweitens der natürliche Lebensraum der Wildtiere schrumpft.

Eine gesunde Mischung von allem machts, finde ich und außerdem sind zu viele menschliche Mäuler auf der Erde, die gestopft werden müssen - und es werden immer mehr. Man überlegt schon, die Landwirtschaft horizontal und vertikal zu betreiben.

Und solange Wohlstand vom Wirtschaftswachstum abhängt ist das mit dem Umweltschutz sowieso so ein Ding.
"Das Schönste, was wir erleben können, ist das Geheimnisvolle." Albert Einstein

jetzt auch auf:
http://www.kakao-karten.de/Galerie-14169.html



Von:    Ezeekel 03.10.2010 18:20
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Ich bin keine Vegetarierin, irgendwie kann ich einfach nicht wieder stehen... aber ich denke jeder hat seine eigene Meinung dazu, als ich respecktiere das, da ich auch einig Freunde habe die Vegetarier und einige sogar veganer sind..




Von:    Shin-no-Noir 07.10.2010 00:19
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Würde er das tun und würde er sich für jede einzelne Überzeugung - wenn er diese überhaupt aufdröseln könnte - einsetzen, müsste er fern von jeglicher Zivilisation leben, ständig an Demonstrationen teilnehmen, und all sein Geld für wohltätige Zwecke spenden. Denn mit allem, was wir jeden Tag tun, kaufen und verbrauchen, schaden wir anderen - Tieren UND Menschen. Das lässt sich auch nicht ändern, ohne dass unser Verzicht markant wäre. Wer würde das schon wollen? Du? Ich jedenfalls nicht.

Fernab jeglicher Zivilisation kann man allerdings auch nicht aufklären. Allerdings spielt hier wieder der Unterschied zwischen "aktiven" und "passiven" Handlungen eine Rolle (wobei "aktiv" und "passiv" in diesem Zusammenhang vielleicht nicht die besten Begriffe für das sind, was ich meine). Demonstrieren, spenden, ehrenamtliche Arbeit... das alles setzt Zeit und Mittel voraus, von denen uns ohnehin nur ein begrenztes Maß zur Verfügung steht. Ich habe kein Recht darauf, dass du mir hundert Euro gibst, wenn es mir schlecht geht, aber ich habe ein Recht darauf, dass du mir nicht meine hundert Euro wegnimmst. Wenn jeder Verzicht derselbe wäre, könnte ich auch einem Verbrecher keinen Vorwurf machen, wenn er nur einen ausreichend starken Drang verspürt hat, den Mann auf der Straße niederzuschlagen, seinen Nachbarn zu verspeisen, seine Frau zu misshandeln.

>Und genau deshalb störe ich mich immer ein bisschen daran, wenn mir Vegetarier erzählen, sie würden die Welt verbessern und so weiter...

Ich wünschte, ein einzelner Vegetarier würde nur durch seinen Vegetarismus so viel bewirken können. ;P Aber ich verstehe, was du meinst.

>Ich kann Vegetarier sein und fahre trotzdem Auto, wodurch anderorts nach Öl gebohrt wird, und wenn ich ein Elektroauto kaufe, wo kommt wohl der Strom her? Und wie wird das Auto gebaut - und mein altes entsorgt?

Ich besitze kein Auto, aber selbst, wenn ich es täte, ist Umweltverschmutung in meinen Augen wesentlich, hm, abstrakter als Tierquälerei. Sicher ist sie ein großes Problem, aber das wissen die meisten von uns, und obwohl wir uns auf Dauer auch selbst schaden, machen wir immer weiter, weil die Konsequenzen in ferner Zukunft zu liegen scheinen. Ein Mensch isst in seinem Leben im Durchschnitt so-und-so-viele Hühner, Kühe, Schweine,... aber wie groß ist der Umweltschaden, den er anrichtet? Dadurch neigt man ohne Zweifel leicht dazu, das Problem zu unterschätzen, aber ich glaube dennoch nicht, dass Autofahren dasselbe ist, als würde man eine alte Dame erschlagen, oder einen Hund, oder eine Kuh. Eine Kette von Kohlekraftwerken betreiben dagegen ist vielleicht schon wieder etwas anderes. Allerdings ist das ein Thema, zu dem ich definitiv mehr Informationen brauche.

>Und das Haus, in dem ich wohne, aus welchen Materialien ist es, und sind meine Möbel? Wieviel Regenwald wurde für die abgeholzt? Und so weiter und so fort...

Darüber kann ich aber nur spekulieren. Bei einem Steak weiß ich, was mit dem Tier geschehen ist, von dem es kommt.

>Ich will damit keinesfalls sagen, dass Engagement deshalb sinnlos ist - im Gegenteil! Ich will nur sagen, dass eine Art von Engagement nicht besser oder schlechter ist als das andere - denn niemand würde auf ALLES verzichten wollen.

Aber welcher Verzicht ist für dich moralisch zwingend und weshalb? Sagen wir, ich möchte unbedingt einen Menschen umbringen. Oder essen. Oder jemandem einen Fuß abhacken. Dafür verzichte ich dann für den Rest der Woche aufs Autofahren. Auch wenn ich über das Thema Umwelt vermutlich noch eine ganze Weile nachdenken werde, sind die beiden Dinge für mich einfach nicht vergleichbar.

>Genauso trifft es aber auch auf eine gesellschaftliche Struktur zu, die den Menschen ein friedliches Miteinander ermöglichen, was wiederum zur "Arterhaltung", wenn man so will, beiträgt. (Natürlich ist der Mensch nicht allein darauf ausgerichtet.)

Aber wenn Arterhaltung das Wichtigste wäre, würde das nicht bedeuten, dass Menschen, die sich nicht fortpflanzen (können) weniger wertvoll sind? Überhaupt interessiere ich mich nicht groß für Arterhaltung, weshalb ich, würde ich akzeptieren, dass es bei Fragen der Ethik einzig und allein darum geht, wegen gar nichts mehr ein schlechtes Gewissen zu haben bräuchte.

>Aber ist Moral nicht auch "natürlich"?

Sicher. Aber nicht alles, was "natürlich" ist, ist deshalb moralisch korrekt, eben weil "natürlich" ein dehnbarer Begriff ist.

>Warum hätte sich etwas wie Altruismus entwickelt (soweit ich weiß hat man auch herausgefunden, dass solches Verhalten teilweise angeboren ist), wenn er völlig ohne Nutzen wäre? Der Mensch profitiert auch davon, sich um andere zu kümmern und für andere zu sorgen.

Nein, der Mensch profitiert nur davon, sich um die "Starken" zu sorgen. Diejenigen, die ihm wirklich nichts anhaben und ihn auch nicht weiterbringen können, können ihn, wenn es nur um Nutzen geht, einen feuchten Kehricht interessieren. "Moralisch" zu -wirken- hat sicherlich Vorteile, aber das kann man auch, ohne es wirklich zu sein, und nicht immer ist das mit einem nennenswerten Risiko verbunden.

>Deshalb gibt es ja so etwas wie den Tierschutz und entsprechende Gesetze. Und deshalb würde es ja Sinn machen, den Menschen von Kleinauf einen angemesseneren Umgang mit dem beibringen, was später mal auf ihrem Teller landet. Ob sie es dann essen oder nicht, das sollten sie immer noch selbst entscheiden können.

Das ist sicherlich vernünftig, wenn man Tieren weniger "Rechte" zuspricht als Menschen. Aber ich stelle es ja auch niemandem frei, andere Menschen zu essen, wenn er denn die Neigung dazu verspürt.

>Ganz genau. Ob Objektivität existent ist, halte ich für sehr fragwürdig.

*nickt*

>In genanntem Fall würde ich allerdings wieder auf obigen Absatz verweisen - Gesellschaftsstruktur (zum Zweck der Arterhaltung). Lasse ich den Massenmörder laufen, wird er nicht nur Individuen vernichten, sondern auch Angst und Schrecken verbeiten, welcher aufsummiert vielleicht zu Anarchie führt, in welcher wir uns dann gegenseitig vernichten...

Aber was kümmert mich Arterhaltung? Sobald nur bestimmte, wehrlose Gruppen betroffen sind oder es auf einer einsamen Insel geschieht, wäre alles erlaubt.

>Moral ist, in meinen Augen, zu einem großen Teil zweckdienlich. Genau das macht sie unverzichtbar.

Sicher, aber häufig erfüllt sie auch keinen offensichtlichen "Zweck". Eben dann, wenn mir jemand weder schaden noch nutzen kann. Sage ich also, dass diese "Moral" unsinnig ist und lasse davon ab, oder sehe ich einen Menschen, von dem ich weiß, dass er seine Untergebenen und auch einen beliebigen Bettler stets freundlich behandelt, umso höher an, weil das etwas über seinen Charakter verrät?

...Hum. Wobei ich glaube, dass wir kurz davor stehen, in allgemeinen philosophische Fragen zu versinken. xD

Der Mensch lebt unter Menschen,
er sucht ewig nach Liebe,
doch was er findet, ist die Sünde.

Zuletzt geändert: 07.10.2010 00:25:18



Von:   abgemeldet 07.10.2010 21:14
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Demonstrieren, spenden, ehrenamtliche Arbeit... das alles setzt Zeit und Mittel voraus, von denen uns ohnehin nur ein begrenztes Maß zur Verfügung steht.

Also hast du einfach von heute auf morgen auf Fleisch verzichtet, ohne jegliche Recherche, ohne jegliche „Vorbereitung“? Kaufst du heute ein wie zuvor (falls du mal Fleisch gegessen hast), nur eben diese Produkte nicht mehr? Kann ich mir nicht vorstellen. Auch Vegetarismus setzt meiner Erfahrung nach Zeit voraus – Mittel weniger, da hast du Recht. Aber fast noch mehr Zeit, als ab und zu zu einer Demonstration zu gehen. Normalerweise setze ich mich ja damit auseinander – warum mache ich das? Wie mache ich das? Was kaufe ich? Wo ist was drin?
(Oder? Ich bin nur Außenstehender. ^^)

>Wenn jeder Verzicht derselbe wäre, könnte ich auch einem Verbrecher keinen Vorwurf machen, wenn er nur einen ausreichend starken Drang verspürt hat, den Mann auf der Straße niederzuschlagen, seinen Nachbarn zu verspeisen, seine Frau zu misshandeln.

Nein, so gesehen könnte ich das nicht. Da stimme ich dir absolut zu. Die Grenze, wo Verzicht markant ist und wo nicht, ist sicherlich in gewisser Weise willkürlich gezogen – sowohl individuell als auch gesellschaftlich. Darauf wollte ich eigentlich auch gar nicht so sehr hinaus, sondern darauf, dass – wie ich dann im nächsten Satz schrieb – man sich des einen Verzichts nicht zu sehr rühmen sollte, wenn man darauf bei anderen Dingen nicht verzichtet. Rühmen darf man sich natürlich. Ich bewundere konsequente Vegetarier. Ich sehe das aber eben dann kritisch, wenn der Vegetarier sich genußvoll die Schokolade ‘reinschiebt, deren Kakaobohnen von achtjährigen Kindern in Zwölf-Stunden-Schichten sieben Tage die Woche angebaut und geerntet wurden… Ich will, wie ich schon schrieb (habe ich doch, oder? Zuviel Text inzwischen ^^), den Verzicht auf Fleisch auch gar nicht herabwerten. Nur anmerken, dass Vegetarier deshalb nicht objektiv (!) bessere Menschen sein müssen als Menschen, die bewusst auf Schokolade verzichten.

>Ich besitze kein Auto, aber selbst, wenn ich es täte, ist Umweltverschmutzung in meinen Augen wesentlich, hm, abstrakter als Tierquälerei.

Nein, nicht zwingend. „Die Umweltverschmutzung“ ist natürlich sehr allgemein und abstrakt, aber wenn ich sie in Teilbereich zergliedere (Plastik in den Meeren, Ozonschicht, Abholzung der Regenwälder…), dann ist das nicht mehr so abstrakt und „weit entfernt“ – nicht mehr als „irgendwelche Tiere, die irgendwo in irgendwelchen Ställen stehen, die mich nichts angehen“. Aber auch das ist subjektiv. Und, wie gesagt, ich bin eher dafür, dass man das macht, wo man für sich persönlich auch ein Ergebnis sieht. Ansonsten würde mir, wie beschrieben, alsbald die Motivation flöten gehen. Ich denke, da geht es einigen Menschen ähnlich.

>Darüber kann ich aber nur spekulieren.
Nein, nicht zwingend. Es gibt inzwischen genug Informationen (auch online), zu sehr vielen Themen diesbezüglich. Und auch darüber, wo eigentlich mein Schnitzel herkommt, muss ich mich erst einmal informieren, bevor ich es tatsächlich weiß.

>Aber welcher Verzicht ist für dich moralisch zwingend und weshalb?

Keiner. Dann würde ich von einer objektiven Moral ausgehen müssen, deren Existenz ich nicht nachweisen kann. Deshalb kann der Verzicht persönlich, wirtschaftlich, gesellschaftlich, etc. wertvoll sein. ZWINGEND (objektiv!) ist aber deshalb aber nicht.

>Sagen wir, ich möchte unbedingt einen Menschen umbringen. Oder essen. Oder jemandem einen Fuß abhacken. Dafür verzichte ich dann für den Rest der Woche aufs Autofahren.

Dann solltest du darüber nachdenken: Ist das für die Gesellschaft, in der du lebst, gleichwertig (Autofahren und Kannibalismus)? Ist es für dich persönlich gleichwertig? Wenn du beide Fragen mit Ja beantworten kannst, sollte dich nichts daran hindern. Ob WIR es mit unserer jetzigen Moralvorstellung für gut befinden würden, ist eine andere Frage.

>Aber wenn Arterhaltung das Wichtigste wäre, würde das nicht bedeuten, dass Menschen, die sich nicht fortpflanzen (können) weniger wertvoll sind? Überhaupt interessiere ich mich nicht groß für Arterhaltung, weshalb ich, würde ich akzeptieren, dass es bei Fragen der Ethik einzig und allein darum geht, wegen gar nichts mehr ein schlechtes Gewissen zu haben bräuchte.

Vielleicht siehst du es zu sehr auf das Individuum bezogen und zu wenig auf das „Große Ganze“. Individuell kann der Mensch ganz andere Ziele haben als Arterhaltung. Das ist auch sehr gut und sehr wichtig – zu einem Teil macht es sicherlich den (heutigen) Menschen aus. Trotzdem gibt es da ja noch „die Art Mensch“. Und diese Art will nicht aussterben.
(Einzelne) Menschen, die sich nicht fortpflanzen wollen oder können, stellen deshalb kein Problem, sondern eine Bereicherung dar. Solange es auch andere gibt, DIE Kinder zeugen.

Denn „Arterhaltung“ muss ja nicht nur bedeuten, immer mehr Individuen zu zeugen – es kann genauso bedeuten, die Kultur des Menschen zu erhalten, die uns ja schließlich zu einem großen Teil ausmacht. Auch das gehört zu unserer „Art“. Auch wenn der Begriff natürlich etwas rein Biologisches an sich hat.
Deshalb stimmt es auch nicht, dass der Mensch sich nur um die „Starken“ sorgen will. Wäre das der Fall, hätten wir schon vor vielen Jahrhunderten beschlossen, dass man einfach sterben lassen kann, wer alt oder krank ist, und unser heutiges medizinisches (etc.) System hätte sich gar nicht entwickelt. Aber wir WOLLEN uns um die Schwachen kümmern. Denn offenbar ziehen wir irgendeinen Nutzen daraus.

Ich bin nun wirklich keine Expertin in Sozialpsychologin. Aber nach allem, was ich weiß, gibt es da durchaus unterschiedliche Ansätze – unter anderem auch einige, die davon ausgehen, dass uns Altruismus und (in gewissem Maße) Empathiefähigkeit angeboren ist. Warum wäre sie das, wenn sie keinen „Nutzen“ hätte?
Ich finde, das Wort „Nutzen“ hat in diesem Zusammenhang einen negativen Klang, den es nicht verdient. Es nützt mir doch auch, wenn ich mich um andere kümmere und mir das ein positives Gefühl gibt, weil es gesellschaftlich als „gute Tat“ gilt – und es profitieren beide Seiten. Der „Schwache“ ist versorgt, mir geht’s gut. Natürlich handle ich dann irgendwie auch „egoistisch“, wenn man es darauf herunterbricht.

Warum sind wir empathiefähig, wenn die Schwachen nicht zählen? Würde mir nicht einleuchten. Außerdem: Wenn du davon ausgehst, dass der Mensch rein egoistisch denkt und handelt, dann ist Vegetarismus nichts anderes ist als egoistisch – ich verzichte auf Fleisch, um vor anderen gut da zu stehen, da es „in“ ist, oder da ich mich nach außen hin um Tiere sorge und ich mich so profilieren kann. Gehst du davon aus, dass das der Fall ist? Ich nicht. Das spielt sicherlich bei vielen Vegetariern eine Rolle (auch wenn sie es selbst nie zugeben würden…), ist aber bestimmt nicht der hauptsächliche Grund.

>Das ist sicherlich vernünftig, wenn man Tieren weniger "Rechte" zuspricht als Menschen.

Ein Punkt, der mich nachdenklich macht, ohne dir gänzlich widersprechen zu wollen. Wenn ich den Tieren diese Rechte erst ZUSPRECHEN muss – stelle ich mich dann nicht gerade wieder in gewisser Weise über sie? (Auch wenn es für die Tiere sicher besser ist.) Sind sie damit nicht gerade wieder NICHT gleichwertig?
Einem Menschen spreche ich diese Rechte auch zu, aber er kann auch, ohne dass ich dies tue, wissen, dass es Rechte gibt, und diese von sich aus fordern.  
>Aber ich stelle es ja auch niemandem frei, andere Menschen zu essen, wenn er denn die Neigung dazu verspürt.

Allerdings fressen andere Tierarten auch erstmal artfremde Viecher, bevor sie zu Kannibalen werden, oder? ;-)
Aber ich verstehe dein Argument und stimme dir vor diesem Hintergrund zu.

>Sobald nur bestimmte, wehrlose Gruppen betroffen sind oder es auf einer einsamen Insel geschieht, wäre alles erlaubt.

Abgesehen davon, dass das ja durchaus in der Realität auch unter Menschen passiert…
Ich denke, dass diese Gesellschaftsstruktur, anhand derer wir unsere Moralvorstellung entwickeln, dafür sorgt, dass wir diese Moral zur „Arterhaltung“ auch auf andere übertragen – eben auch auf andere Spezies. Insofern wäre es subjektiv gesehen sicherlich nicht egal. Objektiv gesehen schon. Die Art stirbt ja nicht aus. Aber so denkt der einzelne Mensch nicht, kann er gar nicht.

>Sicher, aber häufig erfüllt sie auch keinen offensichtlichen "Zweck".

Genau – keinen OFFENSICHTLICHEN. Und ich habe ja schon angesprochen, dass man immer zwei Sichtweisen betrachten muss – die des Individuums (da ist es dann sicherlich schwierig, einen Zweck zu finden), und die des „Großen Ganzen“, der Art, wenn du so willst.
Man kann sich den Zweck sicherlich auch herbeidichten – wenn ich mir so durchlese, was ich grade getippt habe… ;-)

>oder sehe ich einen Menschen, von dem ich weiß, dass er seine Untergebenen und auch einen beliebigen Bettler stets freundlich behandelt, umso höher an, weil das etwas über seinen Charakter verrät?

Vielleicht will er auch nur moralisch WIRKEN, wie du vorhin geschrieben hast.



>..Hum. Wobei ich glaube, dass wir kurz davor stehen, in allgemeinen philosophische Fragen zu versinken. xD

Nein – wir sind längst dabei. :-D
▾ "Wait a minute - the elders of the internet? ... The elders of the internet know who I am?!"



Von:    Nocturnal 08.10.2010 16:12
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ich lebe auch vegetarisch. Und ich habe, sowie mein Bruder vor mir, einfach von Heut auf Morgen aufgehört Fleich zuessen, ja woll ^^

Und zwar als Kinder, als wir erfahren haben, dass Fleisch tote Tiere sind.



Von:    HyakuyaMikaela 09.10.2010 19:46
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Bin seit einigen Jahren gegen Fleisch & Fisch, andere tierische Produkte kann ich zu mir nehmen, zwar mit ein wenig Ekel...

Fisch mochte ich noch nie.
Vom Geruch und Geschmack her nicht.

Fleisch... ja, als kleines Kind habe ich es geliebt.
Irgendwann, so mit 12-14, habe ich Reportagen gesehen,
die über Tierquälerei berichteten.
Ohne es wirklich zu wollen, konnte ich ab den Tag kein Fleisch mehr essen, ohne das es mir hochkam...
Egal, ob ich Fleisch sehe, rieche, schmecke... mir wird jedes Mal dermaßen schlecht, dass ich es lieber ganz vermeiden.
Ich denke mal, dass die Sache von damals, die mich richtig zum Weinen gebracht und aufgewühlt hat, im Hinterkopf noch ist...



Von:   abgemeldet 13.10.2010 12:19
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Also ich bin kein Vegetarier, habe auch nichts gegen solche.
Für mich ist es nur so, dass wenn man Vegetarier ist, und das mit der Aussage begründet, man wolle so verhindern, dass Tiere getöötet werden, dann muss man auch anders versuchden die Welt zu "verbessern". Zum Beispiel, in dem man dagegen fast unmenschliche Arbeitsbedinungen in Mindestlohnländern angeht, in dem man Klamotten aus solchen Ländern nicht kauft. Nur ein Beispiel ..



Von:    Ladeniel 13.10.2010 13:30
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Also ich bin kein Vegetarier, habe auch nichts gegen solche.
> Für mich ist es nur so, dass wenn man Vegetarier ist, und das mit der Aussage begründet, man wolle so verhindern, dass Tiere getöötet werden, dann muss man auch anders versuchden die Welt zu "verbessern". Zum Beispiel, in dem man dagegen fast unmenschliche Arbeitsbedinungen in Mindestlohnländern angeht, in dem man Klamotten aus solchen Ländern nicht kauft. Nur ein Beispiel ..

Wieso muss man das?
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:    schickimicki 22.10.2010 14:18
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
ich finde das sich das beides nicht ausschließt.
Ich bin Veganerin und eine sehr kritische Käuferin, genau wie viele Bekannte und Freunde von mir, die zum Teil auch Vegetarier und Veganer sind.
Manche kaufen z.B. nur tierversuchsfreie Kosmetik, andere essen zudem kein Fleisch und kaufen Bio.
Ich bin Veganerin und informiere mich immer recht genau, was ich kaufe. Das reicht von Kosmetik, bis zu den Produktionsbedingungen von bekannten Textilfirmen und durch den Veganismus kommt man auch schnell auf tolle Online-Shops, die vegane, fair gehandelt und produzierte und CO2 neutrale Kleidung anbietet.
Für mich ganz persönlich bedeutet Veganismus bewusstes konsumieren und das geht eben über den Fleischkonsum hinaus.



Von:   abgemeldet 24.10.2010 17:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
Ich bin keine Vegetarierin und werde es auch bestimmt nie werden. Ich liebe Fleisch und Fisch einfach viel zu sehr und außerdem müsste ich dadurch schon wieder meine Ernährung umstellen, ich esse überwiegend eiweiß- und proteinhaltige Sachen, d.h. ich esse viel Putenfleisch und Fischi. Bei der vegetarischen Ernährung, denke ich zumindest, würde ich wahrscheinlich viel mehr Kohlenhydrate zu mir nehmen als sonst und das ist nicht gerade gut für mich *Gewichtszunahme* -.-
Aber jeder einzelne von uns muss selber entscheiden auf welche Art er/sie sich ernähren will, nur für mich ist es definitiv nichts, kann halt nicht jeder =)

Murasakii




Von:   abgemeldet 24.10.2010 18:41
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Ein äußerst interessanter Artikel aus meiner Lokalpresse.
Regt mich persönlich sehr zum Nachdenken an.

Quelle: Freie Presse 22.10.2010

Vegetarische Ernährung liegt nicht einfach nur im Trend: Fleischkonsum-Befürwortern gehen die Argumente aus

Die Liste der Irrtümer, mit denen der Mensch Gesundheit, Umwelt und damit letzlich sich selbst geschadet hat, ist lang: Röntgenstrahlen wurden einst eben so sorglos als medizinische Wunderwaffe eingesetzt wie Asbestplatten zur Wärmedämmung, und die Vorstellung, dass Autoabgase etwas anderes als segensreich sein könnten, wurde noch vor wenigen Jahrzehnten vom Großteil der Bevölkerung als ebenso lächerlich empfunden wie die Idee des Müll-Recyclings. Bezeichnend daher: Lacnge Zeit lässt sich die Gesellschaft dabei auch von fundierten wissenschaftlichen Erkenntnissen kaum beeindrucken und hält mit Argumenten wie "mein Auto fährt auch ohne Wald" ebenso sinnfroh wie fatalistisch dagegen.
Nachdem es in den letzten Jahren das Thema des Nichtrauchens aus der Extremisten-Ecke in den Schoß der trendigen Mitte geschafft hat, schickt sich die Gesellschaft derzeit an, eine weitere Unsitte von ihrer vorurteilsverklebten Sorglosigkeit zu befreien: den Fleischkonsum. Wurden Vegetarier bisher als Öko-Spinner oder Ernährungs-Anarchisten bespöttelt, setzt sich immer mehr die Erkenntnis durch, dass der Verzehr von Fleisch zwar legal ist - es jedoch kaum Gründe dafür gibt. Die Thesen der Fleischesser lassen sich leicht widerlegen.

Der Mensch ist von Natur aus ein Allesfresser
Angenommen, das stimmt: Der Urmensch aß dann neben Pilzen, Beeren und Wurzeln wohl eher Insekten, Würmer und Aas. Nur seltenes Jagdglück dürfte ihm Steaks beschert haben. Unser heutiger Speisezettel ist vor allem eine Kulturleistung. Wir essen eben nicht alles, was unser Magen theoretisch verdauen kann, sondern verspeisen fast ausschließlich "erfundene" Gerichte vom Schokoladenpudding bis zur Currywurst. Geschmack spielt dabei eine große Rolle - aber auch der Verstand: Der Mensch ist von Natur aus ein Selbst-Entscheider!

Fleisch schmeckt eben einfach gut
Für das Schnitzel verzichtet man auf den Braten - lässt also für jedes gute Essen automatisch ein anderes gutes Essen sausen. Da es problemlos möglich ist, jeden Tag lecker und abwechslungsreich vegetarisch zu essen - wo ist also der Verzicht? Und selbst, wenn vegetarische Kost weniger gut schmecken würde als Fleisch: Haben wir wirklich das Recht, allein des Genusses wegen Tiere zu töten? Macht es Sinn, deswegen die Umwelt mit der Fleischproduktion so zu belasten wie wir es derzeit tun?

Fleisch gehört zur gesunden Ernährung
Anders: Man kann sich auch mit Fleisch so gesund ernähren wie ohne. Ausgewogene Ernährung hat in erster Linie mit bewusstem Einkaufen, Kochen und Essen zu tun. Das Hauptproblem ist, dass die meisten Menschen gedankenlos alles runterschlucken, was die Industrie in Folie packt und tiefgefriert. Aus dieser Richtung wirkt das Argument Vegetariern (die sich hierzulande zwangsläufig mehr Gedanken über ihr Essen machen müssen) fehle etwas auf dem Teller, eher grotesk.

Das Interesse des Menschen steht über dem der Tiere
Man muss nicht die irrige Annahme, der Mensch stehe über dem Tier, ethisch oder biologisch widerlegen: Die Fleischproduktion schadet mittel- und langfristig vor allem dem Interesse des Menschen selbst. Das fängt bei der Trinkwasserverschwendung von rund 15.000 Litern pro erzeugtem Kilogramm (!) Rindfleisch an und hört bei der Rodung von Regenwaldflächen zur Weidengewinnung noch lange nicht auf.

Fleischgerichte gehören zur Tradition unserer Kultur
Das mag sein. Aber ist etwas denn schon gut, nur weil es "Tradition" ist? Mit diesem Totschlag-Argument lässt sich vom gestärkten Stehkragen bis zur Steinigung so ziemlich alles rechtfertigen. Unsere Kultur besteht nicht zuletzt in der Veränderung, in der Weiterentwicklung zu unser aller Gunsten!

Wer keine Tiere töten will, darf auch keine Mücken erschlagen
Warum sollte es besser sein, etwas konsequent falsch zu machen statt sich mit kleinen Schritten in die richtige Richtung zu bewegen, selbst wenn man dabei paradox wirkende Dinge tut? Es geht nicht darum, radikal zu sein. Insofern ist es absurd, gerade den Menschen, die wenigstens kleine Beiträge zur Verbesserung des Lebens leisten, Inkonsequenz vorzuwerfen. Ein Vegetarier, der Lederschuhe trägt, ist immer noch besser als jemand, der völlig gedankenlos jedes erdenkliche Tierprodukt nutzt. Letztlich wäre bereits eine enorme Entlastung der Umwelt und ein Beitrag zur gesunden Ernährung, wenn man ein- oder mehrmals in der Woche auf den Fleischkonsum verzichten würde.
Denk was du willst, denn Gedanken sind frei.
Tu was du tun musst, was ist schon dabei?
Denk was du willst, es ist mir egal.
Du kannst mich nicht ändern, du hast keine Wahl!
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Von:    SoryuAleksi 24.10.2010 19:40
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Der Mensch ist von Natur aus ein Allesfresser
Angenommen, das stimmt: Der Urmensch aß dann neben Pilzen, Beeren und Wurzeln wohl eher Insekten, Würmer und Aas. Nur seltenes Jagdglück dürfte ihm Steaks beschert haben. Unser heutiger Speisezettel ist vor allem eine Kulturleistung. Wir essen eben nicht alles, was unser Magen theoretisch verdauen kann, sondern verspeisen fast ausschließlich "erfundene" Gerichte vom Schokoladenpudding bis zur Currywurst. Geschmack spielt dabei eine große Rolle - aber auch der Verstand: Der Mensch ist von Natur aus ein Selbst-Entscheider!
Ich weiß ja nicht, womit der Autor des Textes kocht, aber das, was ich so zu essen pflegte, ist auch mal auf irgendeinem Feld oder in einem Tier gewachsen. "Erfunden" ist es also sicher nicht. Nur weil die böse Kultur dem Menschen aufzwingt, verschiedene Lebensmittel zu einem Gericht zu vermischen, macht es das Ergebnis weder unnatürlich, noch "erfunden". Wenn man nicht gerade jeden Geschmacksverstärker-Müll frisst, besteht das tägliche Essen sehr wohl aus Dingen, die man so in der Natur gefunden hätte - wenn auch nicht zusammen gemischt. Oh noez! Eine Currywurst, wie abwegig - da ist das Fleisch doch tatsächlich klein GEHACKT! Was es so unglaublich unnatürlich und erfunden macht! Ah, Katastrophe!
Futtern Veggies ihre Möhren auch alle ungeschnitten und nicht mit Gewürzen und Öl kombiniert? Nicht? Dann ist es GENAU SO erfunden wie Currywurst.
Dieses ständige Parolen-Schwingen hinsichtlich "ARGH, euer Essen ist so unnatürlich, ihr KOCHT es vorm Verzehr, das ist nicht natürlich wie bei einem Steinzeitmenschen!!111" geht mir SO auf den Zeiger. Halleluja.

"Selbst-Entscheider" sind wir übrigens nicht: Versuche mal, faseriges Gras oder fauliges Aas zu essen. Dein Magen wird dir sagen, was er von deiner "Selbst-Entscheiderei" hält.

Meine Fresse. An durchschnittlich 4 von 7 Tagen esse ich nur vegetarisch (ist in der Mensa so lecker <3), aber wenn ich dann am 5. Tag eine Scheibe Salami nur schief angucke, scheißen sich die Veggies wieder ein: "ARGH, jeden Tag Fleisch! Ihr Tierquäler und gesund ist das auch nicht!" Ohne Mist, ich kann dir spontan keinen Bekannten/Verwandten nennen, der jeden Tag das Kilo Fleisch runterwürgt, das ihm als phöser Fleischesser angedichtet wird. KEINEN.
Love is not about species.
Zuletzt geändert: 24.10.2010 19:42:37



Von:    Hauskater 24.10.2010 19:43
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Und wieder geht mit diesem Zeitungsbericht alles von vorne los, weil nun jede Seite wiedermal mit den gleichen Argumenten anrückt, die svhon zig Mal genannt wurden. *sigh* Und wieder werden die gleichen Leute diskutieren. Wird euch das nicht langweilig? Wa sist denn nun mit der Toleranz die ihr alle fordert? Lasst Fleischesser Fleischesser sein und Vegetarier Veghetarier. Spart euch dieses ewige bekehren, das funktioniert eh nicht. Oder hat auch nur EIN User seine Ernährung wegen dieses Threads umgestellt? Ich glaube kaum.
--
"Soon we'd wake up with a different girl most every morning-it was kid in-a-candy-store time." Alice Cooper ~ Golf Monster
Katzen, Scherben & Co.



Von:    SoryuAleksi 24.10.2010 19:48
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Narf, lass mich doch an meinen freien Wochenenden auf faktenverdrehende Zeitungsartikel anspringen. T.T Die Leute von der Sorte gingen mir schon die ganze Woche in der Uni auf den Zeiger mit Flyern und über Lautsprecher und Verstärker verbreitete Parolen und Videoleinwände und ARGH. xD

Klar ist das Thema ausgelutscht, aber von Zeit zu Zeit verirrt sich auch ein neuer User hier her. Mir macht es nichts aus, mich von Zeit zu Zeit mit einem neuen Gesicht zu raufen, wenn es dir das tut, dann musst du es nicht tun.

Ich glaube übrigens, die wenigsten Fleischesser wollen Veggies bekehren. JA, das ist EHER andersherum. (Und der nächste Typ, den ich mir vor der Mensa das Ausbluten eines Schweines vorspielt, dem ramme ich sein Megaphon in den ARSCH.)
Love is not about species.



Von:    Ladeniel 24.10.2010 20:07
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Mir ist der Thread irgendwie auch ans Herz gewachsen, so mit der Zeit.

@Aleksi: Was geht'n an deiner Mensa ab?! O_o Ich bin ja gewohnheitsmäßig immer in der Fit&Vital-Abteilung, weil vor der Schnitzel-Sektion immer eine Megaschlange steht, aber das Mensagemüse ist so superlecker, da bin ich doch glücklicher Veggie ganz ohne Idealismus! :) Demonstranten habe ich noch nie gehabt.
Mortal Instruments als Shonen-AI-Manga?! Fail.



Von:   abgemeldet 24.10.2010 20:21
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Vegetarische Ernährung liegt nicht einfach nur im Trend: Fleischkonsum-Befürwortern gehen die Argumente aus

Ich glaube, die wenigsten Leute ab einem gewissen Alter brauchen Argumente für die Wahl ihrer Nahrung.
Oder anders gesagt: Niemand wird zum Vegetarier, weil den Fleischkonsum-Befürwortern die Argumente ausgehen.
Jedem von uns hier wird klar sein, wie Fleisch gewonnen wird, und ob er damit moralisch oder geschmackstechnisch zurechtkommt, bestimmt, wie er sich ernährt. Nicht, weil eine Seite die besseren Argumente hat.
____________________________________________________
Der Hilfe-Zirkel für recherchierwütige Hobbyautoren:
http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/recherche/



Von:   abgemeldet 24.10.2010 20:37
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Beschwerden können an den Autor Tim Hofmann, Freie Presse gesandt werden ;)

@ Hauskater
Immer noch besser in einem alten Thread zu schreiben anstatt einen neuen aufzumachen würde ich sagen. Der Artikel passte nunmal zum Thema.


Ich sehe es nicht als einen Beinbruch an, mal so etwas zu lesen und sich seine Gedanken über das Thema zu machen. Ob man was ändert oder es sein lässt entscheidet schließlich jeder selbst.
Ein gewisses Maß an Respekt gegenüber den Lebewesen die wir essen kann niemandem schaden.

[Fürs Protokoll: Ich bin kein Vegetarier, ich beschränke mich mit meinem Fleischkonsum. Auch wenn das, solange ich im Hotel Mama wohne, noch schwierig ist beim Blick in den Kühlschrank. Aber wozu hat man die Mensa?]
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Tu was du tun musst, was ist schon dabei?
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Zuletzt geändert: 24.10.2010 21:12:24



Von:   abgemeldet 24.10.2010 20:44
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>Beschwerden können an den Autor Tim Hofmann, Freie Presse gesandt werden ;)

Ich beschwere mich nicht, ich gebe zu Bedenken.
;)
____________________________________________________
Der Hilfe-Zirkel für recherchierwütige Hobbyautoren:
http://animexx.onlinewelten.com/zirkel/recherche/



Von:    SoryuAleksi 24.10.2010 20:51
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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@Aleksi: Was geht'n an deiner Mensa ab?! O_o Ich bin ja gewohnheitsmäßig immer in der Fit&Vital-Abteilung, weil vor der Schnitzel-Sektion immer eine Megaschlange steht, aber das Mensagemüse ist so superlecker, da bin ich doch glücklicher Veggie ganz ohne Idealismus! :) Demonstranten habe ich noch nie gehabt.
Das war eine allgemeine Demonstration, glaube ich. Haben halt Videos aufgeführt (in einer Lautstärke, die einem die Ohren durchpustet hat), Flyer verteilt, Leute angequatscht. Die Leinwand stand zwar ein paar Meter von der Mensa entfernt, aber die Flyer und Plakate waren davor aufgebaut. Das pisst mich einfach krass an. o.o
Haha, bin ja auch ein Gewohnheits-Vegetarier an den meisten Wochentagen geworden, seit ich auf der Uni bin. Das Veggie-Zeug, das die haben, ist immer saulecker und ich ziehe es freiwillig den Fleischgerichten vor. Ich gebe zu, dass ich froh bin, auf diese Weise automatisch weniger Fleisch zu essen - aber ich gehe damit auch nicht an der Schlange der anderern Essen hausieren. x.x
Love is not about species.
Zuletzt geändert: 24.10.2010 20:52:19



Von:    Hauskater 25.10.2010 05:44
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> @ Hauskater
> Immer noch besser in einem alten Thread zu schreiben anstatt einen neuen aufzumachen würde ich sagen. Der Artikel passte nunmal zum Thema.

Das ist auch nciht das Problem. Das Problem ist, dass hier immer wieder die gleichen Argumente von den gleichen Leute ehruntergerasselt werden. Und die im Artikel genannten sind genau jene, die die Vegetarier hier dauernd bringen. Lies den Thread mal durch, hier wiederholt sich Alles nur noch. Und mit welchem Ergebnis? gegenseitige intoleranz und eine Aufzählung von Vorurteilen. gefolgt von gegenseitigen Beleidigungen. Un da frage ich mich, ob es wirklich nötig ist, dass Alles eine weitere Runde zu wiederholen.

--
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Von:   abgemeldet 25.10.2010 06:05
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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Soweit ich mich erinnern kann wiederholt sich dein Einwurf, es würde sich wiederholen, auch ständig.
Vllt. einfach mal den Thread entabonnieren, dann musst du dich weniger aufregen.
Learn to greet every problem, from a piece of burnt toast to World War Three, with 'Typical!', somehow managing to sound simultaneously peeved, stoical and smugly omniscient, and you will qualify as a fully acculturated English person. (Kate Fox)



Von:    Hauskater 27.10.2010 13:37
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Soweit ich mich erinnern kann wiederholt sich dein Einwurf, es würde sich wiederholen, auch ständig.
> Vllt. einfach mal den Thread entabonnieren, dann musst du dich weniger aufregen.

Da verwechelst du etwas. Ich ahbe vor einigen Seiten DIR vorgeworfen, dass du dich und diverse Klischees und Einwürfe wiederholst.

Weiterhin habe ich keinen Thread aboniert, aber es gibt eben threads, die man sich regelmäßig ansieht, sei es um Leute für seinen Zirkel zu scouten, sei es in der Hoffnung, dass doch endlich mal Vernunft und Toleranz siegen oder sei es, weil man eben hofft, dass doch einmal irgend etwas Neues kommt.

Es ist ja okay, wenn man nicht den ganzen Thread lesen will, aber die letzten 2-3 Seitenm sollte nicht zu viel verlangt sein. Eben damit sich nicht Alles wiederholt.
--
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Von:   abgemeldet 27.10.2010 13:53
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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>>>.... sei es in der Hoffnung, dass doch endlich mal Vernunft und Toleranz siegen oder sei es, weil man eben hofft, dass doch einmal irgend etwas Neues kommt.
>
Hehe, okay. Wie wär's mit: Bei den Promis ist's jetzt auch in Veggi zu sein?
War das schon?

Oder das beste Anti-veggi-Argument dass ich je gehört habe: "Hitler war auch Vegetarier!"
War das schon?

Oh und Michael Jackson auch! Aber das ist nicht polemisch genug...
Dieser Beitrag ist keine Lüge sondern eine sachzwangsreduzierte Ehrlichkeit.



Von:    Hauskater 27.10.2010 13:55
Betreff: Vegetarier ja oder nein? [Antworten]
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> Hehe, okay. Wie wär's mit: Bei den Promis ist's jetzt auch in Veggi zu sein?
> War das schon?

Nicht das ich wüsste, aber was ist das für ein Argument.^^

> Oder das beste Anti-veggi-Argument dass ich je gehört habe: "Hitler war auch Vegetarier!"
> War das schon?

Jepp, als Entgegnung auf das "Argument" von Limo, dass ja so viele wichtige und intelligente Persönlichkeiten Vegetarier sind/waren.

--
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