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Someone to watch over me ☆

[Honoka x Maki | Winterwichteln '17]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Ich muss ein wenig Fangirlen, denn ich habe nun zwei Favorieten-Einträge zu dieser FF. Vielen lieben Dank euch beiden! Es freut mich, dass euch die Geschichte gefällt und hoffe, ihr werdet noch zahlreich Freude mit ihr haben!

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◊ Kapitel vier


 

Kapitel vier

 

 

Deinen Wegweiser findest du im Sternenhimmel“ war die möglichst dämlichste Hilfe die Maki je in ihrem jungen Leben gehört hatte. Sie hatte nicht einmal eine haben wollen und dann war es auch noch so etwas unnützes und trotzdem zerbrach sie sich tagelang den Kopf darüber, in wie fern der Sternenhimmel ihr den Wegweisen könnte und in wie fern an dieser Interpretation der Karte „The Star“ etwas wahres dran war.

Maki saß im Englischunterricht und eine Schülerin lass gerade eine Textpassage aus der Lektüre vor, die sie zusammen durchlasen. Romeo und Julia von Shakespeare, was Maki schon lange gelesen hatte. Aber auch wenn sie das Buch nicht schon können würde, könnte sie sich trotzdem nicht auf die Geschichte konzentrieren, denn ihre Gedanken kreisten immer wieder um den sogenannten Sternenhimmel. Egal wie lang sie die Sterne beobachtet hatte, sie waren nie in der Lagegewesen, ihr den nötigen Hinweis zu geben, wo sie Honoka finden würde.

»Hoshizora«, erklang die Stimme ihrer Englischlehrerin und riss Maki aus ihren Gedanken. »Bitte ließ weiter.«

Makis Blick wanderte zu Rin Hoshizora, die schüchtern aufstand, mit dem Buch in der Hand und mit holprigem Englisch anfing vorzulesen. Sie betonte die Worte falsch, verhaspelte sich bei gefühlt jedem dritten Wort, aber das war nicht das, was Makis Aufmerksamkeit fesselte, sondern ihr Nachname. Hoshizora stand für Sternenhimmel, lag es an dieser merkwürdigen Begegnung, dass ihr dieser Name nun so merkwürdig wichtig erschien, oder konnte das tatsächlich der Wegweiser sein, der ihr prophezeit wurde?

»Nishikino, Nishikino!«

Die Schülerin erschrak und wand sich der Lehrerin zu.

»Träumst du«, fragte die Lehrerin verärgert.

»Es tut mir Leid, es wird nicht wieder vorkommen.«

Die Lehrerin seufzte. »Da ich nicht davon ausgehe, dass du aufgepasst hast...«, sie sah in der Klasse herum, um sich einen anderen Schüler zum vorlesen auszusuchen: »Koizumi, setz da an, wo Hoshizora aufgehört hat.«

Hanayo stand auf und las nun an Rins stelle vor. Maki wagte es sich nicht noch mal in ihren Gedanken zu versinken, sondern folgte den Worten ihrer Klassenkameradin.

 

***

 

Eigentlich war Maki zu stolz um sich noch mal den beiden Mädchen gegenüber zu stellen, denen sie sich gegenüber so unmöglich verhalten hatte. Hanayo und Rin schienen jedoch nicht verärgert zu sein, als Maki sich zu ihnen gesellte. Die beiden befanden sich an Hanayos Tisch und unterhielten sich über Rins Englischhausaufgaben. Niemand musste erwähnen, dass sie Probleme mit der Fremdsprache hatte.

»Oh, Hallo Nishikino-san«, begrüßte Rin sie freundlich. Anscheinend war sie froh über jede Unterbrechung. »Setz dich doch zu uns, nyan!«

Maki schüttelte den Kopf.

»Können wir dann etwas für dich tun«, fragte Hanayo sie leise.

»Tatsächlich bin ich hier, weil ich euch etwas fragen möchte.«

Glücklich darüber ihren Englischhausaufgaben entkommen zu können, lehnte sich Rin in ihrem Stuhl zurück und strahlte Maki erwartungsvoll an. Als sie von sich aus nicht erzählte, warum sie auf sie zu kam, forderte Rin sie dazu auf: »Womit können wir dir denn helfen? Ich hoffe nicht dass es etwas mit Englisch zu tun hat, nyan.«

Irgendwie war es niedlich, wie verärgert Rin über das Thema „Englisch“ sprach, aber das war nichts, was Maki interessierte. »Kennt ihr eine Honoka«, fragte Maki trocken und beobachtete wie Rin und Hanayo überraschte Blicke miteinander tauschten, als hätte sie nach einem fliegendem Schwein gefragt. Sie fühlte sich unwohl und ärgerte sich, weil sie danach gefragt hatte.

Aber vielleicht war der Vorname einfach nur zu wenig. »Sie muss in einem der Jahrgänge über uns sein.«

Rin und Hanayo reagierten immer noch nicht darauf. Oder waren das immer noch zu wenige Informationen. Sie überlegte ob ihr noch irgendetwas einfiel, zum Beispiel wie die Schleife die sie trug. Anhand der Farben konnte man leicht erkennen in welchen Jahrgang der jeweilige Schüler gehörte, jedoch wollte ihr dieses Detail einfach nicht einfallen. Also versuchte sie sich an einer Personenbeschreibung: »Sie hat Schulterlanges Haar«, sie zeichnete mit ihren Händen ihre eigenen Haare entsprechend von Honokas nach. »Einen Zopf auf der linken, nein rechten Seite, blaue Augen und ihre Haarfarbe ist Kupfer. Ein sehr orangehaltiges Kupfer.« Sie ließ ihre Hände beschämt sinken und hoffte, dass sie sich nicht gerade lächerlich gemacht hatte.

»Das klingt nach Honoka-senpai«, sagte Rin ungewohnt nüchtern. Sie sah zu ihrer Freundin. »Oder Kayochi?«

Kayochin nickte. »Ganz genau.«

»Wisst ihr auch in welche Klasse Ho...Honoka-senpaigeht?«

»Warum suchst du nach ihr, Nishikino-san, nyan?«

»Ich weiß nicht was dich das angeht, Hoshizora-san«, stur sah Maki zur Seite und bis auf Rins leises „nyan“ nyan war nichts von den dreien zu hören.

Dann schaltete sich Hanayo ein, der die Situation sichtbar unangenehm war: »Das Mädchen, nachdem du suchst ist Honoka Kousaka, sie ist im zweitem Jahrgang.«

»Wir kennen sie schon seit der Grundschule-nyan!«

Was Rin da sagte überraschte Maki durch und durch. War diese „Weissagung durch die Tarot-Karte“ etwa doch richtig und der prophezeite „Sternenhimmel“ war der Wegweiser? Egal was es war, sie bekam auf jeden Fall den richtigen Hinweis von ihrer Mitschülerin und das sollte erst einmal das Wichtigste sein.

 

***

 

Maki zitterte am ganzen Körper, als sie vor besagtem Klassenraum stand, in dem sich Honoka Kousaka befinden sollte. Sie hatte all die Zeit nach ihr gesucht und nun wo sie kurz davor stand, vor Honoka zu stehen, übermannte sie die Angst und sie stand wie paralysiert auf dem Flur und starrte die Tür an. Wenn die gesuchte Zweitklässlerin nicht gleich aus dem Raum treten würde, wäre all die Aufregung umsonst gewesen.

So wie sie Rin einschätzte, würde sie Honoka eh bei der nächstbesten Gelegenheit davon erzählen, dass Maki nach ihr suchte und dann war eh alles überfällig und vor allem noch peinlicher als eh schon. Also warum bewegte sie sich dann nicht einfach?

Maki atmete einmal tief ein und wieder aus, dann hob sie den Arm und öffnete die Tür. Ihre Schritte ins Klassenzimmer fühlten sich mechanisch an, als wären sie von einem Roboter und nicht von einem Menschen. Alle Schülerinnen in der Klasse waren stumm und begutachteten die jüngere Schülerin.

»Wie können wir dir helfen«, fragte ein Mädchen mit braun-silbrigem Haar. Sie ähnelte der Schuldirektorin.

In sich spürte Maki die Panik aufsteigen, jedoch unterdrückte sie den Drang davon zu laufen. »Ich bin auf der Suche ...«, sie ließ ihren Blick über die Schüler hinweg streifen und entdeckte den Grund für ihr Kommen: »nach Honoka Kousaka.«

Nun lagen alle Blicke auf Honoka, die auf ihrem Platz saß und so warm und freundlich lächelte, wie es nur die Sonne konnte. Maki war hin und weg und vergaß alles andere um sich herum, als wären die anderen Schüler einfach nicht da und es gäbe nur Honoka und sie. Es gab so vieles was sie Honoka fragen wollte und beinahe hätte sie auch einfach los geplaudert, wenn die ältere sie nicht mit einer Geste davon abgehalten hätte: Honoka hatte ihren Finger an ihre Lippen gelegt und ein tonloses „Sch“ von sich gegeben. Maki sollte schweigen, oder wie sie eher hoffte: mit all ihren Fragen noch warten.

Honoka Kousaka stand auf und forderte Maki mit einem nicken ihres Kopfes auf, ihr zu folgen. Sie gingen auf den Flur hinaus und Honoka führte sie, ungeachtet ob sie ihr wirklich folgte, Maki den Flur entlang. Zum Treppenhaus und hoch in die letzte Etage, wo sich die Klubräume befanden und hinein ins Musikzimmer, dass vollkommen allein im Schatten lag. Honoka ging an dem Flügel vorbei und strich leicht mit der Hand über die glänzende Oberfläche. Sie stellte sich vors Fenster, während Maki in der Tür stehen blieb.

Sie schwiegen beide. Honoka sah hinaus in den Himmel und Maki beobachtete die Ältere. Es war eine merkwürdige Atmosphäre, die man nicht erklären konnte. Irgendwie fühlte es sich so an, als würde etwas zwischen ihnen sein, etwas was Maki nicht in Worte fassen konnte und dann fing Honoka an zu singen:

»Yume no tobira zutto sagashi tsuzuketa Kimi to boku to no tsunagari o sagashiteta.«

Makis Augen weiteten sich und unglaublich starte sie Honoka an, die sich zu ihr umdrehte, lächelte und weitersang: »Yes! Jibun o shinjite minna o shinjite Ashita ga matterun dayo ikanakucha.«

Maki schreckte einen Schritt zurück und sah sich um. Sie hatte das Gefühl plötzlich mitten ihn einem Meer aus Sternen zu stehen und das all dieses Funkeln und leuchten von Honoka ausging, die noch weiter sang: »Yes! Yokan no hoshitachi mune ni futte kita Kagayake… mayoinagara tachigaru yo.«

Die Jüngere wartete darauf, das Honoka weiter sang, doch stattdessen schien das Funkeln dieser „Sterne“ verschwand und sie waren wieder wieder umgeben von dem Schatten eines lehren Klassenzimmers. Honoka stand weiterhin am Fenster und lächelte Maki an. »Ich habe auf dich gewartet.«

Maki konnte ihre Worte gar nicht fassen. Sie hatte auf sie gewartet.Zu erst machte sich ein warmes Gefühl in ihr Breit und dann wechselte dieses in eine Art Wut. »Du hast gewusst, dass ich nach dir suche?«

Honoka nickte nur lächelnd.

»Du hast das die ganze Zeit gewusst«, murmelte sie nun etwas leiser, was dadurch irgendwie drohend klang.Doch die ältere lächelt immer noch, als würde sie das alles nicht verstehen, oder als wäre sie vollkommen naiv.

»Warum bist du dann nicht von dir aus zu mir gekommen«, fragte Maki ungewollt aufgebracht. Sie war nicht in der Lage ihre Emotionen unter Kontrolle zu halten. »Warum hast du mich nicht gleich angesprochen?«

Honoka drehte sich wieder zum Fenster hin und schaute zum Himmel hoch, als würde sie die Sterne am Nachthimmel betrachten, die gar nicht zu sehen waren. »Ich habe auf dich gewartet. Ich wollte wissen ob du mich auch wirklich finden willst.« Sie drehte sich wieder halb zu Maki hin und lächelte. »Ich habe auf dich gewartet.«

»Was soll das heißen? Wer bist du eigentlich«, fragte Maki und erntete wieder ein warmes Lächeln. Sie war nicht in der Lage dieses Mädchen zu verstehen, nur indem sie ihre Gestik und Mimik beobachtete.

Plötzlich hob die Ältere ihre Hand hoch, als würde sie nach etwas am Himmel greifen wollen. »Du kennst doch Sternschnuppen, oder?«

Maki stand nur da und sah Honoka an. Warum sollte sie auf diese Frage antworten? Es war doch klar, dass sie wusste was eine Sternschnuppe war.

»Menschen wünschen sich seit Ewigkeiten etwas von den Sternen und jeder Wunsch, der in Erfüllung geht, ruft eine solche Sternschnuppe hervor«, sagte sie und sah hoch zum Himmel. »Du erinnerst dich sicherlich an die Gewitternacht, in der wir uns das erste Mal begegnet sind, oder?«

Maki nickte. An diese Nacht hatte sie so glasklare Erinnerungen, bis auf an alles was – allen Anschein nach – mit Honoka zu tun hatte. Sie hatte nicht das Gefühl, dass sie ihren Worten keinen Glauben schenken konnte.

»Du hast dir damals gewünscht nicht allein zu sein, du wolltest deine Angst verlieren und dein Wunsch wurde dir von den Sternen erfüllt. Ich habe ihn dir erfüllt.«

Die Jüngere sah Honoka an. Auch wenn sie in ihrem Inneren spürte, dass sie Honoka alles glauben würde, was sie ihr sagte, meldete ihr Kopf sich zu Wort und zweifelte, was er immer am besten konnte.

»Ich habe so lange auf deinen Wunsch gewartet und in dem Moment, als du so große Angst gehabt hast, musste ich dir zur Seite stehen. Ich konnte nicht anders.«

»Was soll das heißen«, frage Maki skeptisch.

Honoka lächelte und sah zum Himmel hinauf. »Ich kam zur Erde, um dir deine Angst zu nehmen«, sagte sie und dann schwiegen beide. Maki wollte nicht noch einmal fragen was das bedeutete und wartete darauf, dass Honoka von alleine erzählte. Und tatsächlich tat sie das auch. Nur viel, viel ernster. »Ich wollte deinen Wunsch, nicht mehr allein sein zu müssen, erfüllen, doch als Stern am Himmelzelt war mir das nicht möglich. Auch wenn ich Tag und Nacht über dich gewacht habe. Also musste ich zur Erde und fasste den Entschluss ein Mensch zu werden. Also fiel ich als Sternschnuppe auf die Erde und konnte dich trösten. Jedoch war es mir nicht einfach möglich an deiner Seite zu bleiben, denn alles was mit meiner Existenz zu tun hatte, war an deine Wünsche gebunden. Deswegen besuche ich auch diese Schule, deswegen konnte ich dich nicht aufsuchen. Es musste erst dein Wunsch sein, mich zu finden und nicht mehr einsam zu sein.«

»Was soll das werden? Ein Märchen«, fragte Maki mit ungewohnt leiser Stimme. Ihr Verstand drängte sie dazu, all das in Frage zu stellen.

»Verständlich«, sagte Honoka nur und lächelte. »Es ist schwer so etwas absurdes zu glauben. Ich werde dir da keine Vorwürfe machen.«

Maki legte den Kopf leicht schief. »Wer bist du?«

»Honoka Kousaka, zweite Klasse der Oberschule, ich entstamme den Sternen und bin das, was man in Legenden eine Sternenprinzessin nennt. Ich existiere nur um dir deinen Wunsch zu erfüllen.«
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Swanlady
2018-03-31T12:47:49+00:00 31.03.2018 14:47
Hallo Rizumu!

Ich mag es wirklich gerne, wenn Maki ein wenig über ihren Schatten springt und andere um Hilfe bittet bzw. auf andere zugeht. In diesem Fall hat es deutlich gemacht, wie wichtig es ihr war, mehr über Honoka zu erfahren. Es wundert mich nicht, solch ein Rätsel würde ich auch lösen wollen…! Und natürlich hatte Nozomi recht mit ihren Hinweis, hihi. Das finde ich nach wie vor sehr süß.
Ich war so froh, dass Maki Honoka tatsächlich gefunden hat. Wenigstens konnte sie sich da schon mal sicher sein, dass sie existiert – auch wenn daraufhin gleich die nächsten Überraschungen folgten. Ich fand die Idee mit der Sternschnuppe/Sternenprinzessin super niedlich. :D So viel Kitsch gönne ich mir dann doch hin und wieder sehr gerne. <3 Vor allem in einem Fandom, das sowieso schon für unzählige, positive Gefühle sorgt.

In diesem Kapitel ist mir verstärkt aufgefallen, dass du häufiger das Fragezeichen am Ende von Fragesätzen vergisst (insbesondere wenn es wörtliche Rede ist). Da könntest du evtl. nochmal drüberlesen. :)

LG
Swanlady


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