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Someone to watch over me ☆

[Honoka x Maki | Winterwichteln '17]
von

Vorwort zu diesem Kapitel:
Vielen lieben Dank füe einen Favoriten und einen besonders lieben Dank an Swanlady für deinen Kommentar!


Liebe Grüße,
Rizumu

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◊ Kapitel zwei


 

Kapitel zwei

 

 

 

Makis Schulaalltag war nicht anders als auf der Mittelschule. Der Unterricht ging nur schleppend voran und orientierte sich noch an den schwächeren Schüler, damit diese einigermaßen zu den Schülern, die im Stoff weiter waren, aufschließen konnten. Es war alles lediglich Wiederholung und kennenlernen. Außerdem stand in der ersten Woche auch noch die Vorstellungen der verschiedenen Clubs an. Maki hatte schon diverse Anfragen bekommen, von den verschiedensten Clubs. Darunter der Schach-Club und das Schulorchester ganz vorne dran.

Bisher hatte sie jede Anfrage abgelehnt und gesagt,dass sie keinem Club beitreten würde. Das hinderte die Schüler trotzdem nicht, es immer und immer wieder zu versuchen.

Maki hatte schon Unterrichtsende und streifte noch ein letztes Mal über den Flur, weil sie sich – eine Aufgabe die ihr Klassenlehrer an alle gab – die Präsentationen der verschiedenen Clubs anschauen sollte, die in der Aula stattfand. Dabei war sie, wie schon viel zu oft, am Musikzimmer ausgekommen, wo ein schwarzer Flügel auf einem Podest, vorne an der Tafel stand. Sie blieb an der Tür stehen und blickte durch das Fenster hindurch, zu dem Musikinstrument. Sie traute sich nicht den Raum zu betreten, obwohl alle Klassen für die Schüler immer zugänglich waren.

Sie würde sich so gerne mehr mit der Musik beschäftigen. Vielleicht würde sie auch den Musikclub beitreten, nur hatte sie dafür keine Zeit.

Maki drehte sich um und wollte gehen, als plötzlich eine Person vor ihr stand und ihr den Weg versperrte. Sie wusste wer dieses Mädchen war, auch ohne sie zu kennen: „Honoka“.

Honoka lächelte sie an. »Hallo und Entschuldigung«, sagte sie mit freundlicher Stimme, dann ging sie den Flur entlang.

Was für eine merkwürdige Begegnung, dachte Maki und sah der Fremden hinter her. Wie lange Honoka wohl schon hinter ihr gestanden und sie beobachtet hatte? Sie hatte nichts bemerkt und auch keine Spiegelung in der Fensterscheibe gesehen.

Fast, als wolle sie sich versichern, dass die Fensterscheibe der Tür dazu in der Lage war, drehte sie sich noch mal zu der Tür um und blickte in das Fenster. Maki konnte ihr Spiegelbild erkennen und konnte sich genau daran erinnern, dass sie Honoka nicht gesehen hatte. Geschweige denn gehört. Sie konnte doch nicht so tief in ihren Gedanken versunken gewesen sein, dass sie Honoka nicht gesehen hatte, oder?

Maki war keine Person, die so unaufmerksam war. So etwas war ihr in ihrem ganzen Leben noch nicht passiert.

So als ginge von dieser Tür etwas böses aus, drehte sich Maki um und ging nun endgültig den Flur entlang zur Aula um sich unnötigerweise die Vorstellungen der Clubs anzusehen. »Das es so etwas auf der Oberschule überhaupt noch gibt«, murmelte sie und warf noch mal einen kurzen Blick über die Schulter zum Musikzimmer.

 

***

 

Auch eine Woche nach den Clubveranstaltungen in der Aula, wollte Maki auf keinem Fall einem Club beitreten und wehrte sich vehement dagegen. Selbst ihr Klassenlehrer hatte es aufgegeben, sie zu „After School activities“ zu überreden und beließ es mit einem „Du musst selber wissen, was gut für dich ist“. Auch ihre Klassenkameradinnen ließen sie schnell mit dem Thema „Schließ dich doch dem Schulorchester an“ in Ruhe. Zusätzlich mied sie auch das dazugehörige Musikzimmer und setzte sich nun wieder vermehrt an den Flügel in ihrem Elternhaus.

Ihre Mutter begrüßte dies, ermahnte sie jedoch auch, nicht ihre Schularbeiten zu vergessen. Dass ihrer Tochter das Spielen am Klavier gut tat, sah sie jedoch nicht und Maki würde sich hüten, ihr davon zu erzählen.

Ihr erstes Schuljahr an der Oberschule hatte gerade erst begonnen und Maki hatte schon das Gefühl, kurz vor den Abschlussprüfungen zu stehen. Wann würde der Druck auf sie endlich weniger werden? Nicht das sie sich wirklich darüber beschweren würde, schließlich kannte sie ihr Ziel, aber andere lachten doch auch so unbeschwert, ohne das Gefühl Zeit zum Lernen zu verlieren.

Sie wurde so plötzlich aus ihren Gedanken gerissen und sie sah sich um. Maki saß auf ihrem Platz im Klassenraum. Um sie herum standen ihre Mitschülerinnen und quatschten. Keiner bemerkte das merkwürdige Verhalten der Einzelgängerin, bis auf zwei Mädchen, die sie still beobachteten.

Genauso plötzlich, wie sie aus ihren Gedanken gerissen wurde, stand sie auf. Die besorgten Worte ihrer Klassenkameradin hörte Maki gar nicht: »Was ist los, Nishikino-san, der Unterricht fängt bald an, nya.«

Maki ging einfach aus dem Klassenraum und hörte auch die Frage, ob die beiden sie begleiten sollten, nicht. Sie folgte nur dieser unhörbaren Stimme. Es war so merkwürdig, selbst für Maki. Sie hatte das Gefühl einer Stimme zu folgen, doch sie hörte nichts und dennoch schien sie genau zu wissen, wohin sie gehen musste, um den Ursprung dieser „Stimme“ zu finden.

Maki ging den Flur entlang, bis hin zum Treppenhaus und stieg die Stufen empor, bis sie auf der letzten Etage angekommen war und auf dem Flur mit den Clubräumen stand. Sie sah zum Fenster hinaus. Es regnete und sie konnte jede Kontur ihres Spiegelbildes erkennen. Dann drehte sie sich, wie von Geisterhand geführt, nach Rechts und folgte dem Gang entlang. Sie würdigte die Türen kein Stück weit, sondern folgte dieser „Stimme“.

Als sie stehen blieb und sich zu der Tür des Raumes umdrehte, realisierte sie, vor welchem Clubraum sie ausgerechnet zum stehen gekommen war: Dem Musikzimmer.

Erst haderte sie mit sich, doch dann schaute sie durch die Tür. Sie erkannte das ihr fremde Mädchen direkt, welches da am Fenster mit dem Rücken zur Tür stand. »Honoka«, murmelte sie und konnte gar nicht glauben was sich da abspielte.

Honoka stand dort am Fenster eines geschlossenem Raums und sang. Auch wenn es auf logischem Weg nicht zu erklären war, konnte sie ihre Worte deutlich verstehen. Sie waren zwar so leise, als würde Honoka weiter von ihr weg stehen – was ja auch im Grunde so war – aber sie verstand jedes Wort so klar und deutlich. Das Lied, dass ihr seit dieser Gewitternacht nicht mehr aus dem Kopf gehen wollte.

»Yume no tobira zutto sagashi tsuzuketa«, sang Honoka und verstummte dann. Sie drehte sich zu der Tür um und lächelte. Freundlich winkte sie Maki zu, als hätte sie auf die Jüngere gewartet. Maki verstand das als Zeichen, dass sie eintreten sollte und legte ihre Hand an die Klinke. Erst zögerte sie, für einen kurzen Augenblick, dann drückte sie die Klinke runter und öffnete die Tür. Doch als sie das Zimmer betreten hatte, war Honoka verschwunden.

Der Raum war leer, die Stühle hochgestellt, die Tafel geputzt, die Fenster geschlossen und niemand war hier. Dabei hatte sie Honoka doch so deutlich gesehen und gehört. Sie hatte das Lied erkannt. Woher kannte Honoka es überhaupt? Kannte etwa auch sie dieses Mädchen, das damals bei ihr gewesen war?

Maki stellte sich an die Fensterscheibe, wo vor wenigen Augenblicken noch Honoka gestanden hatte und sah hinaus auf den Schulhof. Es regnete, das wurde ihr nun bewusst. Die Scheibe war vor Wasser eiskalt und es war nicht einmal ein Handabdruck auf dieser zu sehen. Es schien tatsächlich so zu sein, dass sie sich Honoka nur eingebildet hatte.

Langsam drehte sich Maki um und sah zu dem schwarzen Flügel, der in der Dunkelheit des Raumes vollkommen allein stand. Sie trat näher heran, klappte den Tastenschutz hoch und setzte sich auf die Klavierbank. Nicht die perfekte Höhe, wie sie es von zu Hause gewohnt war, aber man konnte darauf sitzen und einstellen wollte sie ihn nur wegen diesem einem Male nun wirklich nicht.

Fast schon ehrfürchtig legte Maki ihre Hände auf die Tasten der Klaviatur und die ersten Töne erklangen. Etwas verstimmt, aber es ging. Sie klimperte zunächst nur, erschuf eine Melodie, durch miteinander harmonierenden Akkorden und dann fing sie an, Beethovens Mondscheinsonate zu spielen. Erst sehr langsam, dann im Originaltempo. Irgendwann, sie wusste es selbst nicht genau, stoppte sie und starte in die Dunkelheit und nach ein paar Augenblicken fingen ihre Finger von alleine das Spielen an.

»Yume no tobira«, sang sie und nach diesen Worten verstummte sie auch gleich wieder. All die Jahre hatte sie diesen Text nicht gekannt, konnte sich an ihn nicht erinnern, als wenn irgendetwas sie blockiert hätte und nun war er da. Ganz plötzlich kannte Honoka dieses Lied und sang den Text. Das hatte wahrscheinlich ihre Erinnerungen wachgerufen und deswegen hatte sie die Stimme dieses Mädchens gehört, oder es sich zumindest eingeredet. Honoka wusste etwas, oder kannte dieses fremde Mädchen zumindest. Irgendwie mussten sie miteinander in Verbindung stehen. Anders konnte Maki sich das nicht vorstellen. Alles andere war vollkommen unlogisch und nicht erklärbar. Wobei sie nichts von dem, was gerade passiert war, erklären konnte.

Maki klappte den Deckel der Klaviatur wieder zu und stand auf. Für sie stand fest, dass sie Honoka suchen und finden würde, auch wenn sie nicht mehr als diesen einen Namen besaß und es somit unmöglich zu sein schien. Doch Maki hatte Honoka nun so oft vollkommen zufällig getroffen, da konnte es doch auf keinen Fall schwerer sein, sie aufzusuchen.
 



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: Swanlady
2018-03-11T10:43:00+00:00 11.03.2018 11:43
Hallo Rizumu!

Ich werde nie vergessen, wie begeistert Honoka im Original in das Musikzimmer gespäht hat, Makis Klavierspiel lauschend. Dies ist nach wie vor eine meiner allerliebsten HonoMaki-Szenen und ich glaube, das war auch der Auslöser für meinen Abstieg in die Shipping-Hölle…
Aber worauf ich hinaus will: die Szene im Musikzimmer hat mich sehr daran erinnert, nur dass es andersherum war. Das fand ich richtig klasse.
Ich mochte es sehr, dass du Rin und Hanayo in den Nebenrollen besetzt hast, denn auch wenn deine Geschichte sich größtenteils um Maki dreht (wofür ich ewig dankbar sein werde ;___;), haben die beiden das Ganze schön abgerundet und lebhafter gemacht. Nach ihrem kurzen Auftritt, verschwindet Honoka an dieser Stelle für eine Weile von der Bildfläche (damit Maki nach ihr suchen kann <3), du hast diese „Lücke“ also schön mit anderen Dingen gefüllt (auch im kommenden Kapitel).
Ich habe es, glaube ich, schon erwähnt, aber ich mochte diesen Mystery-Aspekt wirklich sehr und habe auch ständig überlegt, was es nun mit Honoka und dem Lied auf sich hat. :D

LG
Swanlady


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