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The Splintered Truth II

von

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Gruppenphase IV --- Letzte Runde - Kräftemessen

[Rick]
 

Eine Niederlage und ein Sieg. Bisher stand es relativ durchwachsen für das Team.

Daniel hatte jedoch überzeugt. Rick gab zu, er hätten den Junge Mann eher als Streber und ständigen Fragesteller abgestempelt.

Sein Rücken spannte.

‚Oh je… jetzt sitze ich hier schon über eine Stunde…‘ Rick stand auf. Jenny sah ihn verwundert an. Der junge Mann streckte sich. Am liebsten würde er seine überschüssige Energie nutzen und im Wald umherlaufen.

„Ist was?“ Merkte Alina an. Sie wirkte wieder mürrisch, aber momentan triggerte sowieso alles was Rick tat.

‚Nrrrr… ich dachte sie würde endlich ihre Klappe halten.‘ Rick versuchte sie zu ignorieren.

„Er streckt sich nur.“ Übernahm Jenny für ihn. Sie blickte Alina nicht an.

„So so… bist du jetzt seine Sekretärin. Bist du auch zuständig für sein…“

„Hey… wir wäre es, wenn wir schauen wie gut die anderen sind. Vielleicht sind deren Spiele schon vorbei?“ Fragte Maike. Sie lächelte vergnügt.

‚Tja… sie hat Recht.‘ Alina schaute das neuste Mitglied bedrohlich an, als würde die Blondine deutlich machen, dass man sich am besten nicht einmischte.

„War hier nicht der Knopf zum Einschalten?“ Fragte Tina vorsichtig und sie deutete vor Alina.

„Ja ich mach ja schon.“ Alina schaltete den großen Bildschirm am Tisch ein. Sie wechselte zu den Tabellen und dann zu der entsprechenden Gruppe.

Seine Gilde lag gut dabei, aber nicht in Führung. Die Sunlight Guild, die Leuten Guild und seine Gilde lagen alle gleich auf.

„Was ist das?“ Rick klang verwundert.

Die Black Hole Guild wurde disqualifiziert, somit gingen jeweils ein Punkt an die anderen beiden Gilden.

„Die wurden offiziell disqualifiziert? Wurde das gesagt? Heute Morgen war Linda still, sie hat nichts dazu gesagt.“ Der junge Mann schaute seine Gildenkameraden fragend an.

„Gut für uns.“ Kam es von Alina. Sie lächelte voller Schadenfreude.

„Was wohl der Grund war?“ Fragte Tina laut.

„Bestechung, Betrug… oder die haben sich mit den falschen Leuten angelegt. Ist ja auch egal.“ Tat es Alina ab.

„Hauptsache wir haben unseren Punkt.“

‚Ich hätte das schon gern gewusst, aber Alina hat auch recht.‘ Dachte Rick. Er verschränkte seine Arme. Seine Gedanken schweiften ab, bis ihn Jenny an der Schulter berührte:

„Ich habe schon oft gehört, dass es Teilnehmer probieren sich irgendwo einzukaufen. Bestochene Schiedsrichter und was noch alles. Manchmal sind Leute dann doch nicht bestechlich.“

„Hat das dein Vater erzählt?“ Rick schaute seiner Freundin in die Augen und sie errötete leicht.

„Ja…, er gehört aber zu der Sorte, die einfach zu viel Geld haben.“

„Kenne ich.“ Maike lächelte.


 

Alina wandte sich Max zu, der bisher dazu geschwiegen hatte. Mit verschränkten Armen saß er in seinem Stuhl.

„Glück gehabt.“ Sprach sie langsam und deutlich aus.

„Ey ich hab‘ darauf echt keinen Bock.“ Max stand auf und er verließ den Raum.

„Hast du immer so schnell ab?“ Warf ihm Rick vor, bevor der junge Mann durch die Tür ging.

‚Seine Art ist zum kotzen.‘ Schnell tat er den Ärger ab.

„Die Sunlight Guild war echt gut im letzten Spiel.“ Daniel zeigte auf die Statistiken. Im letzten Spiel hatten sie haushoch gegen die Blackhole Guild gewonnen, davor zwar verloren, aber es schien ein ausgeglichenes Spiel gewesen zu sein. Die Gruppenphase war somit sehr ausgeglichen und alles stand noch offen.


 

Einige Minuten vergingen bis der Hinweis erschien, dass man sich auf das nächste Spiel vorbereiten sollte.

Rick schlug in die Hände und er stand erneut auf.

„Endlich.“

Alina steuerte wieder einmal den großen Bildschirm und die Gruppe richtete gespannt ihre Blicke darauf. Max hatte sich inzwischen wieder beruhigt und platzgenommen. Die nächste Komplikation zwischen ihn und Alina hatte Maike erfolgreich verhindert. Sie redete auf die Blondine ein, die mit ihrer Art nicht klarkam. Die Neue schien sehr wortgewandt und clever zu sein. Rick jagte es jedes Mal, wenn sie eine Frage stellte, einen Schauer über den Rücken, aber der junge Mann konnte nicht verstehen wieso.

Alina legte ihre Hände auf den Tisch und aneinander, sowie es Linda öfters getan hatte, wenn sie etwas Wichtiges am Tisch zusagen hatte.

„Gut, dann beginnen wir mit dem Besprechen der neuen Runde.“ Sie blickte zu jedem Teilnehmer, außer zu Max.

„Wir liegen mit der Punktzahl gut auf, aber das bedeutet nicht, dass wir jetzt nicht nachlässig sein dürfen. Denn wenn wir verlieren, dann sind wir wahrscheinlich raus."

‚Oh man… jetzt versucht sie Linda zu imitieren. Jetzt denkt sie bestimmt, dass sie sich cool fühlt.‘ Rick ließ seine Gedanken unkommentiert.

Alina warf ihm einen bösen Blick zu, als hätte sie ihn gehört.

„Diese blöde Kuh starrt dich immer so böse an. Die soll mal damit klarkommen.“ Flüsterte Jenny ihm zu. Rick fühlte sich mit solchen Aussagen mit ihr verbunden. Er schmunzelte.

„Könnt ihr mal aufhören Händchen zu halten und auf unser nächstes Spiel konzentrieren.“ Unterbrach Alina ihre eigene Ansprache.

‘Kann die nicht mal ihre Eifersucht in Griff bekommen? Es ist doch so offensichtlich, dass sie noch auf mich steht.‘

„Bekommt das in den Griff oder ich verlasse den Raum. Wir sollten als Team agieren.“ Forderte Julius. Sein mürrischer Gesichtsausdruck zeigte seine Unzufriedenheit.

„Ja…“ Stimmte Tina freudig mit ein:

„Wir sind so gut bisher. Wir sollten uns nicht streiten.“

„Ja ist schon gut. Wir schieben das auf später.“ Alina wandte sich wieder dem Bildschirm zu. Rick schaute eine Weile Tina an, bis sie das merkte und errötet zur Seite schaute. Jenny strich daraufhin plötzlich über seinen linken Arm. Er lächelte.


 

Alina drückte den Knopf, der das Glücksrad stoppte und ein Symbol von zwei kämpfenden Strichmännchen wurde demonstriert. Das Thema war Kampfsport.

‚Kampfsport…, das trifft sich echt gut.‘ Rick grinste. Das war ein Spiel, auf was er gewartet hatte. Hoffentlich war es klassischer Kampf und nicht so ein Quatsch wie das Wissensduell.

„Also das sind die Spielregeln für das dritte Spiel.“ Alina verwies auf den Bildschirm. Dort wurde eine Halle präsentiert, darin befanden sich zwei Meter hohe Mattenwürfel. Der Boden selbst war ebenfalls mit Matten ausgelegt. Die Würfel standen mit ein Meter Abstand zu einander. Insgesamt gab Acht mal Acht Würfel.

Es war ein Teamsportspiel für sechs Mitglieder der Gilde. Das Ziel des Spiels war es, alle gegnerischen Mitglieder auf den Mattenboden zu werfen. Berührte man den unteren Boden mit den blauen Matten, dann war man draußen.

Alle Spieler, die den Boden berührt haben, dürfen nicht wieder auf die Würfel oder die anderen Spieler benachteiligen. Sie dürfen aber ihre Mitglieder unterstützen oder ihre Gegner, die ausgeschieden waren, behindern.

„Die Regeln sind einfach zu verstehen.“ Daniel nickte.

„Aber nichts für mich.“ Fügte er hinzu.

„Dieses Mal würde ich............“, Rick unterbrach Alina:

„Ich und Jenny würden daran teilnehmen.“ Seine Exfreundin sah ihn böse an:

„Du! Ich rede hier!“

‘Sie hätte schneller sein müssen.‘

"Ich und Tina werden auch gehen.“ Alina stand auf. Tina wurde nervös, aber sie wollte, so wie sie aussah, nicht kneifen. Das junge Dame stand ebenfalls auf.

„Und die letzten beiden? Soll ich?“ Julius stand auf. Maike sprang zeitgleich auf und rief lautstark:

„Ich will teilnehmen.“

„Na gut und… Illan, der war noch nicht.“ Bestimmte Alina.

„Wer?“ Maike schaute verwundert durch den Raum. Sie entdeckte den Vampir, der neben ihr saß. Erschrocken meinte die junge Dame:

„Saß er schon die ganze Zeit neben mir?“

„Das ist Illan.“ Kommentierte Max. Er schmunzelte.

„Gut, dann haben wir unsere sechs Teilnehmer.“ Alina sah auf die Uhr, die im Raum hing. Die Teilnehmer versammelten sich daraufhin vor der Tür. Illan behielt zunächst noch Abstand zu den anderen.

„Heute zeigen wir es den anderen Gilden!“, Rick ließ entschlossen seine Finger knacken.

Die erwartete Durchsage kam, dann betraten die sechs Teilnehmer den Warteraum.


 

Jeder Warteraum wurde betreten von seinen Spielern. Sichtbar durch die Glasfront konnte Rick sehen, wie sich die Gegenüber im Raum verteilten.

Die Lautsprecherdurchsage gab die Regeln bekannt und stellte vor welche Gildenmitglieder teilnahmen. Zuerst war Ranger Guild dran. Rick Nerafal, Alina Mintal, Tina Break, Jenny Wonnfeld, bei diesen Namen staunten die andere Gilde auf:

„Eine Wonnfeld? Was macht so ein reiches Gör hier bei uns unten? Die ist doch schon nach fünf Metern aus der Puste?“ Spottete eine rothaarige Teilnehmerin. Sie kaute Kaugummi und sprach undeutlich. Sie hatte ein guten Muskelbau und sah nach einer erfahrenden Sportlerin aus. Vermutlich lief sie viel.

„Karina! Ich verzeihe dir immer noch nicht, dass du mich in das Büffet gestoßen hast!“, rief Jenny plötzlich. Rick trat an sie heran und nahm ihre Hand:

„Lass dich nicht provozieren. Ich glaube das beabsichtigt diese Tussi da.“, die Rothaarige sah geringschätzig auf:

„Was? Bist du ihr Stecher?“ Sie grinste und demonstrierte ihren zerkauten Kaugummi. Ein junger Mann mit hellblauen Haaren stellte sich vor ihr und meinte:

„Lass das Karina, wir haben sowieso keine Zeit für solche Unsinnigkeiten.“, die Rothaarige wurde wieder ruhiger, aber bestrafte Rick und Jenny mit bösen Blicken.

Der Sprecher durch den Lautsprecher nannte noch Maike Harmonya und Illan Serfay. Dieses Mal wurde der Blauhaarige nervös:

„Die haben da hinten eine echte Koryphäe im Team. Das ist ein Mitglied der Harmonya Familie.“ Karina meinte nur:

„Ja und? Die kenne ich nicht und die sieht auch nicht so besonders aus. Kein Muskelaufbau. Ich bin da wesentlich stärker. Wie du siehst, habe ich hier an meinen Oberarmen und Oberschenkel wesentlich mehr Kraft. Das dürre Ding da hinten, puste ich vom Fleck.“ Maike behielt ihr Lächeln und ignorierte die Provokation.

‘Die ist ja noch schlimmer drauf als Alina.‘ Rick war froh nicht in ihrem Team zu sein.

Der Sprecher gab nun die Spieler der anderen Gilde bekannt. Man musste die Namen nur noch den Spielern zuordnen, was zum Teil gar nicht so einfach war. Karina Estwood war das rothaarige junge Dame, denn sie schmunzelte hochnäsig auf, als ihr Name gesagt wurde.

„Arrogante Zicke.“, sagte Alina und schnaubte.

Der blauhaarige junge Mann neben der Rothaarigen hieß Nero Nektam, er nickte als sein Name genannt wurde. Er machte auf Rick einen sehr höflichen Eindruck.

Der zweite junge Mann war Jonas Treufeld. Normales braunes Haar und ein durchschnittliches Outfit, er grinste bei seinem Namen.

„Ja, das bin ich.“ Erklärte er stolz und zeige auf sich. Rick kannte den Namen nicht.

Lylya Kritzfield, Ganya Kreuzer und Maik Lezquart waren die übrigen drei Namen. In dem Raum stand eine stark gepiercte Dame, die lange lila farbige Haare trug und ihre Amre verschränkte. Sie schaute die ganze Zeit zur anderen Tür. Neben ihr war eine weißhaarige junge Dame. Sie könnten Schwestern sein, wenn man ihre Gesichter und Haltung verglich, aber die weißhaarige hatte keine Piercings. Die sechste Person war ein weiterer junge Mann. Er trug pechschwarzes kurzes Haar und dazu vermutlich pechschwarze Kontaktlinsen, jedenfalls wirkten seine Pupillen unnatürlich dunkel. Er leckte sich ab und zu die Lippen ab, dann wischte er sie sich ab. Der junge Mann wirkte nervös und ungeduldig.

‚Die Truppe wirkt eigenartig.‘ Stellte Rick fest.

Nero richtete seine auffällige blauweiße Soldatenuniform zurecht. Er sah so aus, als wäre er ein Mitglied eines Spezialeinsatzkommandos, zumindest behauptet dies der aufgenähte Schriftzug auf seiner Brust. Man durfte ein Teil einer Gilde sein und zugleich ein Mitglied einer anderen Organisation, welche keine Gilde war. Dies musste jedoch alles schriftlich genehmigt sein.

„Sie wirken nicht sonderlich stark.“ Sprach der schwarzhaarige junge Mann zu Jonas. Dieser zuckte nur mit den Schultern.

„Unterschätze niemanden.“ Belehrte Nero, der Rick besonders lang skeptisch ansah.

‚Irgendwie bekomme ich das Gefühl, dass der Typ etwas gegen mich hat oder kennt der mich etwa?‘ Er schaute den blauhaarigen eine Weile ins Gesicht, aber Rick kam zu keinem Entschluss. Der Typ war ihm völlig unbekannt.

„Der Typ starrt dich an.“ Flüsterte Jenny ihm zu.

„Ich weiß.“ Antwortete er schulterzuckend.


 

Die Stimme aus dem Lautsprecher meldete sich wieder:

„Das Ziel des Spiels ist es das komplette gegnerische Team auf die unteren Matten zu bringen. Das Spielfeld besteht aus 64 gleichgroßen Würfeln, die 2x3x3 Meter groß sind. Zwischen jeden Würfel ist 1 Meter Platz. Berührt ein Spieler mit irgendeinem Körperteil den Boden, scheidet er aus. Magie und Waffen sind verboten. Die Teilnehmer werden gebeten nach dem Eintritt in den Raum auf die farbigen Würfel ihres Teams zu gehen. Team A, Ranger Guild, hat Rot. Team B, Sunlight Guild, hat Blau. Das Spiel beginnt in fünfzehn Minuten, wer bis zu diesem Zeitpunkt nicht oben ist, scheidet aus.“, im nächsten Moment öffneten sich die Türen.

„Also dann, dann zeigen wir es denen mal, wie gut wir sind.“ Alina klang dabei sich ziemlich siegessicher. Sie zog Tina mit sich, als die beiden den Raum verließen. Maike folgte den Beiden. Jenny sah Rick lächelnd an, dennoch zitterte sie vor Nervosität.

„Ist schon gut. Aufregung ist völlig normal.“ Versuchte Rick sie zu beruhigen.

„Ich bin zwar schon aufgeregt. Ich habe aber auch Angst, dass ich wohl nicht viel beitragen werde.“ Rick wurde nachdenklich. Sie hatte so etwas schon mal in ihrem Zimmer erwähnt. Der junge Mann wiederholte sich ihr gegenüber gerne noch einmal:

„Jenny.“, begann er und umarmte sie kurz:

„Hab einfach Spaß und mache dir keine Gedanken. Wir sind ein Team und ein Team hält zusammen. Du hast unsere Rückendeckung, selbst wenn wir dieses Spiel verlieren sollten.“ Er motivierte sich auch selbst damit.

„Wir sollten uns beeilen, die Zeit läuft bald ab.“ Jenny lächelte ihn an, dann eilten beide zu ihrer Seite der Halle.


 

Die Halle war riesig. Die Wände und die Decke waren normal aus Beton. Die Eintönigkeit ließ die Frage aufwerfen, ob das hier wirklich ein magischer Raum war. Die Halle war hell ausgeleuchtet und angenehm warm, ansonsten war der Kampfplatz genauso, wie er vom Ansager beschrieben worden war. Durch Leitern konnten sie auf ihre farbigen Würfel klettern.

Die eine Hälfte der Halle hatte sechs rote Würfel, die andere Seite hatte sechs blaue Würfel.

Die fünfzehn Minuten waren um und ein lautes Signal ertönte. Der Ansager erklärte daraufhin, dass sie die Leitern umstoßen sollten. Das Spiel startete.

‚Jetzt geht’s los.‘ Rick atmete noch tief ein und lang aus. Er versuchte sich zu konzentrieren, aber auf dem weichen Boden war es schwer. Rick begutachtete das Spielfeld. Das Abspringen wurde ebenfalls erschwert. So war es nur möglich vernünftig von Würfel zu Würfel zu springen, wenn man auf der Kante der Würfel stand.

‚Oh verdammt. Ich darf mich nicht ablenken lassen.‘ Er schaute auf und dann zu seinen Gegnern.


 

Zu seinem Pech sprangen alle sechs Gegner schon von Würfel von Würfel. Der schnellste war der junge Mann in der Soldatenuniform. Dieser junge Mann sprang schon zu seinem dritten Würfel.

Nero war sein Name. Ein Würfel daneben sprang sein Gildenmitglied Jonas über die Würfel. Sie wirkten geübt darin.

Rick tat sich schwer abzuschätzen, ob der Sprung reichte. So nahm er all seine Kraft und sprang zum nächsten Würfel voran. Er bemerkte dabei, dass es viel Kraft kostete.

‘Diese verdammten Würfeln sind so weich, dass ich einsinke. Ich kann hier gar nicht ordentlich springen. Ich brauch fünfmal solange wie die Gegner.‘

„Passt auf! Der Rand der Würfel ist härter. Vom Rand aus könnt ihr gut springen.“ Rief der junge Mann lautstark, als er bemerkte, dass seine Kameraden Schwierigkeiten hatten.

„Ich bekomm das schon hin!“ Rief Alina lautstark zurück. Sie sprang über den Abgrund auf den anderen Würfel, dann grinste sie hochnäsig. Anschließend sprang die Blondine mit einem weiteren Sprung zum nächsten Würfel voran. Sie landete auf ihren Händen, sie drückte sich hoch und landete mit einem Salto wieder auf dem Rand, von diesem sprang die junge Dame dann zum dritten Würfel voran.

Rick bemerkte, dass Alina in ihre Show zu vertieft war. Sie versuchte elegant für ihre Zuschauer zu sein, aber ein Gegner war ihr schon da. Zwischen Jonas und Alina war nur noch ein Würfel.

„Hey Alina! Pass auf!“ Rief Rick ihr genervt zu. Seine Gildenkameradin schaute auf. Sie sah Jonas, der über den nächsten Abgrund sprang. Nun trennte die beiden ein Meter.

„Komm her, wenn du dich traust.“, provozierte Alina.

‘Diese Idiotin! Wir wissen doch noch gar nicht was die vorhaben. Warum muss sie unbedingt…‘ Er hielt Alina nicht für schwach, aber für zu arrogant. Jonas sprang vom Stand aus zu ihr herüber. Fast anderthalb Meter. Sie schnellte ihren rechten Fuß nach oben, aber durch den weichen Untergrund wankte sie leicht nach hinten und ihr rechter Fuß ging knapp vor dem Gesicht von Jonas vorbei, der jetzt direkt vor ihm stand.

„Woha! Das war fast mein Gesicht.“, sagte er überrascht und der sportliche junge Mann packte ihr Bein.

Alina reagierte jedoch sehr schnell und nutzte seinen festen Griff um ihr rechtes Bein als Haltepunkte zu nutzen, damit sie ihr linkes Bein gegen Jonas schlagen konnte. Sie stieß sich ab und drehte sich wie bei einem Propeller horizontal um die eigene Achse.

Ihr linkes Bein flog nach oben, dadurch würde sie zwar nach dem Schwung auf dem Würfel liegen, aber sie könnte diesem ungehobelten Typen einen ordentlichen Tritt verpassen. Jonas ließ ihr rechtes Bein los und packte ihr linkes Bein, dadurch verlor sie den Schwung in der Drehung und flog nach unten. Da ihr linkes Bein in der Luft war, würde sie mit dem Oberkörper zuerst aufkommen. Alina war gelenkig, deswegen streckte sie selbst in dieser unbequemen Position beide Arme aus und drückte sich gegen den Würfel. Da der Boden aber zu weich war, konnte sie keinen neuen Widerstand aufbauen. Alina hing nun kopfüber an seinem Arm und drückte sich vergeblich vom Boden weg.

„LASS MICH LOS!“ Brüllte sie zornig. Sie schlug gegen seine Beine. Jonas murrte genervt.

„Perversling!“ Rief Karina, die einen Block entfernt stand. Jonas ließ Alina geschockt los. Der junge Mann errötete. Er schien zu realisieren, was Karina gemeint hatte.

Alina nutzte den Moment der Ablenkung und schwang sich mit dem Unterkörper auf. Sie machte eine Art Handstand, um Jonas wieder ins Gesicht zu treten. Sie traf ihn auch und er taumelte nach hinten.

Jonas wich zum Spalt zurück, dabei fiel er nach hinten, aber einer seiner Mitglieder stand schon auf dem Würfel dahinter. Dieser packte beide Arme von Jonas und zog ihn nach hinten.

Es war Nero.

„Alles klar?“, fragte Nero den kurz benommenen Jonas. Alina richtete sich wieder auf und sah die beiden mürrisch an. Der getroffene junge Mann wischte sich das Blut von der Nase.

In seinen Augen war kein Zorn zu erkennen, sondern ein gewisser Eifer. Er sah das wohl als Herausforderung.

„Ein zweites Mal erwischt du mich nicht.“ Forderte er Alina heraus.

„Doch das werde ich!“ Versicherte Alina grinsend. Rick war inzwischen bis auf ein Würfel Abstand zu ihr herangesprungen.

„Hey Alina! Sei nicht so unvorsichtig.“ Rief er lautstark, aber seine Exfreundin ignorierte ihn.

„Du scheinst mir die Anführerin zu sein. Wir müssen dich als erstes auf die Matten bringen.“ Nero wechselte seine Haltung. Er sah nun so aus, als würde er zum Angriff ansetzen.

„Nein! Ich werde das tun!“ Unterbrach Karina lautstark.

„Ich werde euch allen zeigen, dass ihr mich zusammen nicht aufhalten könnt. Ich trete in eure Gesichter, solltet ihr nochmal so leichtsinnig sein.“ Drohte Alina.

„Hey du vorlautes Miststück!“, rief Karina laut und deutlich zu Alina.

‚Oh verdammt, sie provoziert sie! Das lenkt Alina bestimmt ab.‘

„Hey Alina! Hör nicht auf sie. Sie will dich nur provozieren!“

„Neidisch was? Bestimmt hat er wegen dir noch nie Nasenbluten bekommen!“ Alina schaute Karina nicht an.

Die rothaarige junge Frau brummte zornig, als hätte Alina einen wunden Punkt erwischt:

„Das bereust du noch!“

„Dann komm doch her!“ Alina behielt die drei im Blick. Noch verhielten sich alle ruhig.


 

„Pass auf, Rick!“, rief Jenny hinter ihm. Die junge Frau mit den lilafarbenen Haaren war nur noch zwei Würfel von ihm entfernt. Karina wandte sich nun auch Rick zu:

„Aber vielleicht sollte ich erst einmal auf die Schwächste gehen. Warte Lylya ich übernehme hier!“ Befahl die rothaarige.

„Dann musst du erst an mir vorbei!“ Erwiderte Rick lautstark. Die junge Frau sprang einen Würfel voraus und stand jetzt nur noch einen Würfel von Rick entfernt.

Sie ging zum Rand vor und sprang nach vorn. Rick wollte sie dabei mit einem Händestoß unterbrechen. Aber sie packte ihn aus der Luft. Er musste zurückweichen, sonst hätte Karina ihn mit nach unten gezogen. Die junge Frau nutzte den Moment und landete mit beiden Füßen gerade noch so auf dem Rand, dabei drehte sie sich, sodass sie ihren rechten Fuß nutzen konnte, um Rick auf den linken Knöchel zu treten.

„Argh!“ Rief er lautstark. Der Tritt tat ordentlich weh. Karina stieß ihn im nächsten Moment nach hinten, dabei stolperte Rick über den Rand.

Der junge Mann hatte Glück, denn er konnte sich am Rand festhalten und wieder hochziehen, ohne die Matten unter sich zu berühren. Er war dennoch für einen kleinen Moment aus der Puste:

‘Wie konnte die so viel Kraft mit ihren Händen aufbauen?! Selbst Alina hätte das nicht geschafft und jetzt schmerzt mein Knöchel wegen der Tussi.‘ Er wandte sich Karina zu, die schon zum nächsten Würfel sprang. Sie stand nun vor Jenny, die eingeschüchtert zurückwich.

„Jenny! Weich ihr aus!“, brüllte er lautstark.

„Jetzt falle runter, du kleines hochnäsiges Gör!“ Karina stieß Jenny nach hinten.

Rick stand auf, sprang blitzschnell einen Würfel nach links, sodass er nur noch einen Würfel von Karina entfernt war. Die Rothaarige stand mit dem Rücken zu ihm und war sichtlich fixiert auf die fallende Jenny, sodass sie für einen Moment lang nichts mitbekam. Rick konzentrierte sich und baute möglichst viel Kraft in seinen Beinen auf und er lief zum Rand vor. Da packte eine Hand seinen Rücken und wollte ihn nach unten drücken, da schlug Rick seinen linken Arm gegen den Angreifer, der dadurch zurückwich. Der dritte junge Mann der gegnerischen Gruppe war neben ihn aufgetaucht. Die schwarzfarbigen Pupillen fixierten ihn an. Rick hatte seinen Sprung gar nicht bemerkt. Er agierte sehr leise.

Karina blickte schadenfreudig zu Rick auf, dabei bemerkte sie zu spät, dass die fallende Jenny nach dem Rand griff, sich erneut aufschwang und Karina stieß. Jedoch war Jenny zu schwach, um irgendjemand wegzustoßen. Karina lachte lauter.

Jenny errötete. Die junge Dame packte aber reflexartig Karinas Arm und sprang in den Abgrund. Sie zog mit ihrem Körpergewicht Karina mit sich, die nicht rechtzeitig reagierte. Die rothaarige Sportlerin konnte sich nicht halten. Beide fielen den Abgrund herunter.

Sie landeten auf den blauen Matten. Keiner schrie dabei. Nur Karina fluchte lautstark, als eine Stimme durch den Lautsprecher bekannt gab, dass jeweils ein Mitglied von Team A und Team B ausgeschieden war.

„Nun… die Schwächste hat die Stärkste besiegt.“ Jenny schmunzelte.

„Das bedeutet noch lange nicht, dass dein Team gewinnen wird. Die anderen aus meinem Team taugen nämlich was.“, brüllte Karina wütend.

„Soll das etwa ein Lob sein?“ Antwortete Jonas aus der Ferne.

Nero sah auf sie herab:

„Das ist ein Spiel, nimm das nicht so persönlich. Hast du dir was getan?“

„Natürlich nicht! Ich bin nicht schwach wie ihr wisst! Und versagt nicht. Schweißt die alle runter.“

„Was du nichts sagst.“ Nero blickte nun wieder zu Rick.

„Tu dein Bestes, Rick!“ Rief Jenny von unterhalb der Würfel.

„Das werde ich!“ Rick rangelte in Moment mit dem schwarzhaarigen jungen Mann, der schmerzhaft feste Handgriffe hatte. Es zog Rick inzwischen an seinen Oberarmen. Es knackte schon in seinen Gelenken.

‚Wenn das so weitergeht, dann habe ich bald keine Kraft mehr und ich habe noch nichts gerissen.‘ Rick versuchte mit seinen übrigen Kräften das Blatt zu wenden.



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