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Don´t fuck the Company

von

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Blackout

Beim Frühstück am nächsten Tag versuchte Naruto, Sasuke auf den letzten Abend anzusprechen, stieß aber auf eine Mauer des Schweigens. Er versuchte, den Schwarzhaarigen zu provozieren, bekam aber auch dafür keine befriedigend emotionale Reaktion sondern nur die Bitte, im öffentlichen Speisesaal nicht so herum zu schreien. Schließlich zog er frustriert von dannen, angeblich um zu duschen, doch Sasuke vermutete stark, dass er sich irgendwo abreagieren wollte.

Sasuke hatte keine Lust, über die letzte Nacht zu reden, weder darüber, dass sie Sex gehabt hatten, noch darüber, wie das Ganze geendet hatte. Es hätte gar nicht passieren dürfen, und er fragte sich, wie er es so weit hatte kommen lassen können. Irgendetwas an Naruto hatte ihn einfach mitgerissen, vielleicht seine blinde Hingabe, vielleicht seine unstillbare Leidenschaft, wer wusste das schon. Doch er hatte nicht vor, es nochmal geschehen zu lassen, und daher war es besser, sich von ihm fernzuhalten.

Der Sonntag war nur bis mittags verplant, um den Tagungsgästen genug Zeit für die Heimreise zu geben. Während des Vormittages versuchte Naruto immer wieder, Gespräche mit seinem Chef zu führen, die dieser jedoch vehement abblockte. Dadurch zankten sie sich zwar noch schlimmer als vor dem Wochenende, doch bis zu ihrer Abreise um eins hatte Sasuke es geschafft, Naruto zum Schmollen zu bringen, was darin resultierte, dass er nicht mehr mit ihm redete. Jackpot.

Die gemeinsame Heimfahrt verlief entsprechend ruhig. Sasuke dachte schon, diese Sache hätte sich erledigt, als sie in der Tiefgarage des Sensu ausstiegen. Kommentarlos wollte er sein Gepäck aus dem Kofferraum nehmen, als Naruto mit ein paar Schritten bei ihm war, die Ladeklappe zuknallte, ihn grob gegen das Auto schupste und die Hände zu Sasukes Seiten abstützte.

„Spinnst du?“, zischte er und wollte den anderen von sich stoßen, doch dieser packte ihn mit erstaunlicher Kraft im Haar und überstreckte seinen Nacken nach hinten, sodass er ihn ansehen konnte.

„Ich kenne deine Sorte Mann, Bastard. Du spielst den Eisklotz, weil es dir Angst macht, andere an dich ranzulassen. Du dominierst andere nicht, um dich stark zu fühlen, sondern um sie von dir fernzuhalten. Du wedelst mit Knochen vor ihren Nasen herum – egal, ob es Aufmerksamkeit oder Zuneigung oder dein Scheiß guter Sex ist, das sie wollen. Und wenn du sie am Haken hast, lässt du sie nach deiner Pfeife tanzen.“

Sasuke hatte sich diese kleine Ansprache angehört, weil er zu überrascht war, um zu reagieren. Jetzt verengte er die Augen und schupste Naruto von sich, sodass dieser ihn losließ. Sasuke sah ihn hochnäsig an und knurrte: „Wag das nie wieder.“

Der Blonde lachte humorlos. „Ach komm, gib endlich zu, dass du drauf stehst, wenn einer mal Konter gibt… Und ich sag‘s dir gleich: Ich bin nich dein Spielzeug.“

Bevor sein Chef etwas erwidern konnte, war ein Geräusch von der Treppe zu hören. Er trat einen Schritt von Naruto weg, doch nach wenigen Sekunden erschien lediglich Kurama in der Tür. Misstrauisch beäugte der Kater die Szene. Er setzte sich, ohne sie aus den Augen zu lassen, gerade so, als würde er darauf warten, dass die Menschen sich an die Gurgel gingen.

Schnaubend wandte Sasuke sich ab, öffnete endlich den Kofferraum und wuchtete erst Narutos, dann sein eigenes Gepäck heraus. Er sperrte ab und ging auf das Tier zu, obwohl er das Gefühl hatte, es würde ihn am liebsten anspringen. Kurz starrten sie sich in die Augen, doch dann war er vorbei und stieg ohne ein weiteres Wort die Treppe hoch.

Oben angekommen, schloss er einen Moment die Augen. Es wäre wohl zu leicht gewesen, wenn Naruto die Sache einfach auf sich beruhen gelassen und so getan hätte, als wäre das alles nie passiert. Nicht die Flirts, nicht die Spaziergänge im Park, nicht das Lachen an der Hotelbar oder Narutos Wunsch, ein Bett zu teilen – und ganz sicher nicht die gemeinsam verbrachte Nacht.

Seine Worte hallten in Sasuke nach. ‘Spielzeug‘ – hatte er Naruto (und andere Liebhaber) tatsächlich so behandelt?

Schnaubend schob er den Gedanken beiseite. Er nahm und gab genauso viel, wie er selbst wollte. Wer damit nicht zurechtkam, musste sich einen anderen Partner suchen. Und es wäre für alle Beteiligten das Beste, wenn Naruto es genau so hielt.
 

In den folgenden Tagen war Sasuke zu eingespannt, um über sein ‚Liebesleben‘ (in extra großen Anführungsstrichen) nachzudenken. Obwohl er während des Wochenendes ein paar Mal mit dem Sensu telefoniert hatte und per Mail erreichbar gewesen war, hatte sich natürlich einiges angesammelt, das er jetzt abarbeiten musste. Erleichtert stürzte er sich in die Arbeit – und belud gleichzeitig Naruto mit so vielen Aufgaben, dass dieser gar nicht auf die Idee kam, ihn zu behelligen. Da er keine Lust hatte, mit dem Blonden zu sprechen, schickte er ihm seine Aufträge per Mail oder ließ sie durch andere Angestellte ausrichten, meistens Karin oder Shikamaru.

Letzterer roch natürlich die Lunte und zog die Brauen hoch, als er mal wieder einen Aktenberg an Naruto überbringen sollte. „Warum rufen Sie Uzumaki nicht einfach hierher? Ich meine, klar ist er nervig, aber die Instruktion dauert doch nur fünf Minuten.“

„Wenn der zu Instruierende keine unnötigen Fragen stellt“, stimmte Sasuke zu, ohne von seinem Computerbildschirm aufzublicken.

Er spürte Shikamarus eindringlichen Blick, doch schließlich erhob der Brünette sich mit einem Seufzen, das verdächtig nach: „So anstrengend…“, klang. „Ich richte es ihm aus. Aber ihr solltet das mal klären, was immer da zwischen euch gärt.“

Shikamaru ging zur Tür und wollte diese öffnen, wobei er fast in den nächsten Gast des Büros gelaufen wäre. Boruto wünschte ihnen guten Morgen und schob sich in den Raum.

„Perfekt“, meinte Shikamaru und drückte dem Praktikanten die Unterlagen in den Arm. „Bring das für mich zu Uzumaki – du kennst ihn bestimmt, er… Sieht eigentlich aus wie du in groß“, fiel dem Personaler auf.

„Eh?! Ich habe anderes zu tun!“, beschwerte der Junge sich und sah vorwurfsvoll Sasuke an.

Der blickte noch immer nicht von seinem Computer auf, als er meinte: „Dann solltest du dich mit Herr Naras Auftrag beeilen.“

Das passte Boruto natürlich gar nicht, doch nachdem er sich eine Weile lautstark beschwert hatte, verschwand er aus dem Büro – nicht, ohne dessen Tür einen Tritt mitzugeben.

Mit hochgezogenen Brauen sah Shikamaru seinen Chef an. „Er ist wirklich ein kleiner Klon von Naruto, oder sehe das nur ich?“

Sasuke fand das bis auf gewisse Details auch, doch da er nicht zugeben wollte, wie gut er den Animateur kannte, blockte er ab. „Das kann ich nicht beurteilen.“

„Schon klar… Bis dann“, verabschiedete Shikamaru sich jetzt doch endlich, wodurch er Sasuke einen außergewöhnlichen Moment der Ruhe ließ.

Neben seiner gewöhnlichen Arbeit kümmerte er sich inzwischen nämlich um Boruto. Der Junge war zwar nach wie vor in anderen Abteilungen, um Erfahrung zu sammeln, doch zwischendurch bestand er immer wieder darauf, den Hotelbesitzer persönlich zu unterstützen. Sasuke war das als zusätzliche Arbeit ganz recht, die ihn von anderen Problemen ablenkte, weshalb er darauf einging.

Heute würde Boruto allerdings darauf verzichten müssen, denn sein Arbeitgeber hatte eine Verabredung zum Lunch. Er verließ das Büro, um sich kurz frisch zu machen, dann ging er in die Stadt, in ein inzwischen vertrautes Lokal an der Promenade. Die Kellner kannten ihn mittlerweile und führten ihn direkt zu Orochimaru.

Sasukes Geschäftspartner stand auf und hielt ihn etwas zu eng an sich gepresst, während er ihm Küsse auf die Wangen drückte. „Wie schön, sie zu sehen. Sie sehen großartig aus“, machte er sein fast schon obligatorisches Kompliment.

Wie immer überging Sasuke die Floskel und nahm den ihm angebotenen Platz ein. Kurz darauf wurden bereits Wein und ihr Essen gebracht, die Orochimaru offenbar zuvor bestellt hatte.

„Eine Flasche Wasser“, orderte der Uchiha, der keine Lust auf Alkohol hatte. Ohne auf den leicht enttäuschten Blick seines Geschäftspartners zu achten, kehrte Sasuke zu ihrem Arbeitsgespräch zurück, das der Kellner kurz unterbrochen hatte. „Ich bin nicht überzeugt. Meine Hotelbar ist keine Werbefläche.“

„Natürlich nicht. Aber der Snake Bite wäre eine kreative Erweiterung für Ihr Angebot und ein subtiler Hinweis auf das Oto.“

„Hn.“ Um sich Zeit zu verschaffen, nahm Sasuke einen Bissen seines vorzüglichen Steaks. Ihm gefiel die Vorstellung nicht, etwas aus dem Club seines Partners in sein Hotel zu lassen. Doch ihm fiel kein rationales Gegenargument ein, also gab er schließlich nach. „Wir versuchen es.“

„Sehr schön! Ich bin sicher, wenn Sie gelegentlich im Oto vorbeischauen würden, wüssten Sie den Snake Bite zu schätzen. Er ist wirklich beliebt.“

Wieder beschied Sasuke sich mit einem unbeeindruckten: „Ich habe keine Zeit, auszugehen.“ Diese Zuckerpampe mochte in einer Disco gut ankommen, aber nicht in seiner Hotellobby. Er wollte dort keine Betrunkenen sitzen haben.

„In Ihrem Alter muss man sich die Zeit nehmen. Sie sind nur ein Mal jung, Sasuke.“

Der Uchiha fühlte sich schon jetzt nicht mehr besonders jung. Genau genommen schlief er seit Tagen schlecht und war entsprechend reizbar. Doch das ging seinen Geschäftspartner nichts an.

Dieser musterte ihn besonders intensiv und meinte schließlich lächelnd: „Wissen Sie, Sie sehen heute besonders gut aus. Ist etwas Erfreuliches vorgefallen?“

Unwillkürlich dachte Ssauke an die Nacht im Hotel mit Naruto – und ärgerte sich sofort über sich selbst. Nur deswegen sah er nicht anders aus, und besser schon gar nicht. Dieser Vorfall war nichts Gutes gewesen, sondern extrem unprofessionell, und Orochimarus Bemerkung eine seiner hohlen Schmeicheleien, sonst nichts.

Er hatte zwar das Gefühl, der Alte würde es ernst meinen, verdrängte diesen Eindruck aber.

„Nein“, antwortete er also kühl.

Orochimaru grinste, als wüsste er es besser. „Wie schade für Sie… Trotzdem denke ich, dass Sie mal bei uns vorbeischauen sollten. Dann lässt sich auch unsere gemeinsame Party besser planen – die ich übrigens für eine hervorragende Idee halte.“

„Gemeinsame Party?“, musste Sasuke nachfragen, obwohl er es hasste, uninformiert über sein eigenes Unternehmen zu wirken.

Überrascht zog sein Gegenüber die Brauen hoch. „Die Kissenschlacht Party? In Schlafanzügen?“

Sasuke hatte von dieser Idee noch nie gehört, und er fand sie bescheuert. Seine Gäste waren Mitglieder der High Society, keine Kinder auf einer Pyjamaparty. Niemand würde mitmachen, und er würde auf den Kosten sitzenbleiben, von seinem Ruf ganz abgesehen.

„Wessen Idee war das?“, fragte er beherrscht, obwohl er bereits mit dem Gedanken spielte, sein ganzes Marketingteam zu feuern.

„Ich muss gestehen, ich bin überrascht, Sie nicht informiert zu sehen“, erklärte Orochimaru. „Der junge Mann sagte, er riefe in Ihrem Auftrag an.“

Sasuke bekam ein ganz schlechtes Gefühl. Unmöglich. Das hätte er nicht gewagt… „Welcher junge Mann?“

„Unser Freund Naruto Uzumaki.“

Unter den zahlreichen Bezeichnungen, die Sasuke inzwischen für Naruto hatte, war „Freund“ nicht vertreten. In diesem Moment schoss ihm viel eher „anmaßende Nervensäge“ durch den Kopf. Wie konnte er sich erdreisten, ohne Sasukes Einwilligung ein solches Projekt zu organisieren?

Sasuke legte das Besteck beiseite und erhob sich. „Entschuldigen Sie mich. Ich werde dieses Missverständnis sofort klären.“

Lachend griff Orochimaru nach Sasukes Handgelenk, um ihn aufzuhalten. „So arbeitswütig wie immer – das finde ich bemerkenswert. Aber die Vorbereitungen sind bereits abgeschlossen.“

„Ich ersetze Ihnen alle Ausgaben.“

„Die Feier findet diesen Samstag statt, Sasuke“, erklärte Orochimaru amüsiert und fing an, beruhigend Sasukes Hand mit dem Daumen zu streicheln. „Diese Veranstaltung wird stattfinden, und ich persönlich denke, dass sie ein großer Erfolg wird. Vertrauen Sie dem Jungen erstmal. Ich bin sicher, er wird Sie positiv überraschen.“

Ein Vertrauensvorschuss… Als ob Naruto das verdient hätte, nachdem er Sasuke dermaßen hintergangen hatte. Doch ließ er sich seinen nach wie vor schwelenden Zorn nicht anmerken, als er wieder platznahm. Es war unprofessionell, sich seiner Wut hinzugeben. Und außerdem saß nicht der Richtige vor ihm. Später würde er noch ein Mitarbeitergespräch führen müssen.
 

Die Damen am Empfang warfen sich alarmierte Blicke zu, als ihr Chef wortlos an ihnen vorbeirauschte, anstatt auf ihr geflötetes: „Willkommen zurück, Herr Uchiha!“, zu reagieren. Aber Sasuke war wirklich nicht in der Stimmung für bedeutungslose Höflichkeiten. Und noch viel weniger für seine Exfrau, deren Namen er auf der Anrufliste sah, als er sein Handy aufklappte.

Er drückte die entgangenen Anrufe weg und schrieb einer gewissen blonden Nervensäge: „13 Uhr. Mein Büro.“

Das gab Naruto ungefähr zehn Minuten, um zu beenden, was immer er tat, und am Treffpunkt zu erscheinen. Natürlich war das utopisch. Genau genommen war Sasuke sogar recht sicher, dass der Animateur um diese Uhrzeit einen seiner Kurse leitete – Wasseraerobic oder Standardtanz oder was er eben so anbot. Aber das war Sasuke nur recht. Er wollte noch mehr Gründe, um auf seinen Angestellten sauer zu sein.

Zu seiner größten Verärgerung schaffte Naruto es jedoch, um kurz nach eins außer Atem vor seiner Tür zu erscheinen. Schade eigentlich.

„Setzen“, blaffte er trotzdem.

Naruto zog die Brauen hoch und fragte: „Was für ne Laus is dir denn über die Leber gelaufen?“, während er dem Befehl nachkam.

Sasuke ignorierte den unpassend-vertrauten Tonfall, während er ebenfalls platznahm. „Der Geschäftspartner des Sensu, Orochimaru, erwartet am Samstag eine Feier in seinem Haus. Unter dem Motto ´Kissenschlacht`.“

Sasuke verstummte, um seinem Angestellten die Möglichkeit zu einer Erklärung zu geben. Narutos Augen leuchteten auf und er rutschte aufgeregt an den Rand seines Stuhles. „Ja. Ist das nicht cool?“

„Warum weiß ich davon nichts?“, wollte der Hotelier kalt wissen, und sein schneidender Ton filetierte Narutos Grinsen zu einem dümmlichen, verwirrten Lächeln.

„Du warst so beschäftigt, und da dachte ich…“

„Du dachtest, du setzte einige Tausende in den Sand“, unterbrach Sasuke ihn. „Falsch gedacht.“

Naruto verzog ärgerlich das Gesicht. „Hör mal, du warst derjenige, der mich ständig weggeschickt und Anrufe ignoriert hat. Wie hätte ich dir das bitte mitteilen sollen, wenn du Schiss hast, mit mir alleine zu sein oder auch nur mit mir zu reden?“

„Wieso sollte ich Angst vor dir haben?“

Die beiden sahen sich an, dann stand Naruto langsam auf. Während er den Tisch umrundete, legte sich ein dämliches, gewinnendes Lächeln auf seine Züge. „Komm schon, Sasuke. Vertrau mir. Das ist eine super Idee.“

Da war es schon wieder, dieses Wort ´Vertrauen`. Aber wieso sollte Sasuke ihm das gewähren? Die ganze Situation sprach nicht für Naruto als Vertrauten, und außerdem brauchte der Hotelier keine Hilfe.

„Scheinbar lässt sich nichts mehr daran ändern“, blockte er daher ab. „Aber darum geht es nicht. Du wirst keine Schnapsideen in die Wege leiten, ohne mich um Erlaubnis zu bitten. Das hier ist mein Hotel.“

„Das ist keine Schnapsidee“, schmollte Naruto beleidigt und lehnte sich an den Tisch, direkt vor Sasuke, dem es nicht sonderlich gefiel, zu seinem Angestellten aufblicken zu müssen. „Und wenn du willst, dass man sich mit dir abspricht, solltest du nicht alle Gesprächsversuche abblocken.“

Sie wussten beide ganz genau, wieso Sasuke ein Gespräch bisher vermeiden hatte, doch er hatte keine Lust, es laut zu sagen, also drehte er abweisend das Gesicht zur Seite. „Es steht dir nicht zu, meine Methoden zu kritisieren, Uzumaki.“

„Wieso nicht?“, fragte der und griff nach dem Kinn seines Chefs, um Sasuke dazu zu zwingen, ihn anzusehen. „Hast du Angst, dass ich was Sinnvolles sagen könnte?“

„Darum muss ich mir bei dir keine Sorgen machen“, knurrte Sasuke, ohne sich von dem anderen loszumachen. Sein ganzer Körper war angespannt und bereit zum Angriff.

„Arschloch“, knurrte Naruto ein wenig halbherzig, während sein Blick in den von Sasuke verbohrt war. Dann, fast so, als hätten sie sich abgesprochen, griffen sie nacheinander und küssten sich.

Dieselbe Erregung wie am Tagungswochenende brannte durch Sasukes Körper. Ohne es zu merken war er aufgestanden und presste den anderen gegen seinen Schreibtisch, ein Knie zwischen Narutos Beinen, der sich willig an ihm rieb. Und was für Geräusche dieser vorlaute Mund von sich geben konnte! Das Stöhnen des anderen, gedämpft von ihren ineinander verschlungenen Zungen, machte ihn fast wahnsinnig.

Mit Sicherheit hätte Sasuke alle Vorsicht fahren lassen und den anderen noch auf seinen offenliegenden Dokumenten gefickt, hätte nicht in diesem Moment sein Handy in der Hosentasche geklingelt.

Als Sasuke sich schwer atmend von Naruto löste, griff der Blonde nach seiner Krawatte und zog ihn wieder näher. „Geh nich ran…“, verlangte er und wollte ihn wieder küssen, doch der Uchiha schob ihn von sich.

Er trat einen Schritt zurück und musterte den völlig zerzausten Mann auf seinem Schreibtisch, dann wandte er sich ruckartig ab, zog das Handy aus der Hose und blaffte: „Ja?“, ohne zu schauen, wer überhaupt anrief.

„Wenn du so eine Laune hast, hättest du mich lieber weiter ignoriert.“

Sasuke schloss die Augen und holte tief Luft. Seine Exfrau hatte ihm gerade noch gefehlt. „Was ist?“, fragte er knapp. Aus dem Augenwinkel sah er, wie Naruto sich wieder halbwegs präsentabel machte, nachdem er kurz gewartet hatte, ob Sasuke nicht doch zu ihrer vorigen Beschäftigung zurückkehren würde.

„Es geht um Sarada…“

„Schon wieder?“

„Stell dir vor, deine Tochter ist seit unserem letzten Gespräch nicht gestorben.“

Es war nun wirklich nicht seine Schuld, dass er keinen Kontakt zu dem Mädchen hatte. Doch Sasuke hatte keine Lust, darüber zu diskutieren. Er sah zu, wie Naruto ihn schulterzuckend angrinste und das Büro verließ. Der Anblick seines Hinterns in den perfekt sitzenden Jeans, als er ging, steigerte Sasukes Frustration extrem.

„Ich bin beschäftigt, Sakura.“

„Sie ist weggelaufen“, erklärte diese kurz. Effektvoll schwieg sie genau so lange, wie Sasuke brauchte, um diese Information zu verarbeiten, bevor sie erklärte: „Die Polizei hat sie am Hauptbahnhof gefunden. Sie wollte nach Konoha.“

Sasuke war in diesem Alter selbst ein paarmal von zu Hause ausgebüchst. Weil er sich ungerecht behandelt fühle, aus Minderwertigkeitskomplexen gegenüber seinem Bruder, weil er anfing zu verstehen, dass er anders war, als er sein sollte, und sich missverstanden fühlte. Ob das normal für Jugendliche war, konnte er nicht sagen, immerhin war er nie normal gewesen.

Allerdings war Sasuke durchaus bewusst, worauf Sakura hinauswollte. Sie war mit ihrer Tochter aus Konoha weggezogen, nachdem das Paar sich getrennt hatte. Jetzt lebten Sarada und seine Exfrau in einem Ort etwa zwei Stunden entfernt von der Hauptstadt. Soweit er wusste, hatte die jüngste Uchiha ihren Geburtsort seither nicht mehr besucht.

„Was will sie von mir?“, fragte Sasuke, da die einzig logische Erklärung für dieses Reiseziel ein Besuch bei ihrem Vater zu sein schien.

„Sie wollte ihren Vater kennenlernen, Sasuke-kun“, erklärte Sakura resigniert. „Ist das wirklich so schwer zu verstehen?“

„Ich verstehe.“

Sie wartete, fuhr aber fort, als sonst nichts mehr kam: „Ich dachte… Bald sind ja Sommerferien, und da könnte sie dich doch besuchen. Ihr könntet ein oder zwei Wochen miteinander verbringen – oder erstmal nur ein Wochenende.“

Sasuke hörte auf, an der Mail zu schreiben, die er gerade verfasst hatte, und setzte sich auf. Es war Sakura gewesen, die ihm den Kontakt zu Sarada verboten hatte. Sie hatte nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen, nachdem sie sich getrennt hatten, und das Mädchen sogar ihren Großeltern und ihrem Onkel vorenthalten. Es war nicht so, als hätte Sasuke diese Maßnahme nicht verstanden; Sakura hatte sich und ihre Tochter schützen wollen. Doch dass sie ihm den Kontakt zu einer inzwischen völlig fremden Dreizehnjährigen aufzudrängen versuchte, nervte ihn. Und was anderes als aufdrängen war dieses ´Angebot`? Wenn er ablehnte, wäre er immerhin der Böse.

Er konnte den vorwurfsvollen Blick seiner Mutter schon ganz genau vor sich sehen, ignorierte ihn aber, als er sagte: „Während der Saison habe ich keine Zeit für Besuch.“

„Also ist dir die Arbeit immer noch wichtiger als die Familie“, schlussfolgerte Sakura bitter, womit ihr Exmann schon gerechnet hatte. Sie gab ihm kurz Zeit, sich zu rechtfertigen oder einzulenken, was er natürlich nicht tat, dann resignierte sie. „Na schön… Dann vielleicht im Herbst, wenn du mehr Zeit hast.“

„Ja.“

„Weißt du…“ Sie zögerte, bevor sie ihren Gedanken aussprechen konnte. „Ich bin sicher, sie würde sich darüber freuen. Also lass diese Idee nicht im Sande verlaufen.“

Sasuke gab ein undefinierbares Geräusch von sich, um anzudeuten, dass er sie gehört hatte. „War das alles?“

„Wa…? Oh, ja… Ja. Danke, dass du dir Zeit genommen hast. Bis dann, Sasuke-kun.“

Sie legte auf und er starrte kurz genervt sein Handy an, bevor er sich wieder seiner Arbeit widmete. Dieses nutzlose Gespräch hatte ihn fast eine halbe Stunde und den Fick seines Lebens gekostet.
 

Dicke Rauchschwaden zogen in den Himmel und verhingen den violetten Sonnenuntergang über dem Meer. Sasuke nahm noch einen Zug von seiner Zigarette und wunderte sich, dass er überhaupt etwas ausblies, so tief, wie er einatmete

Er ließ den Kopf gegen die Lehne seiner bequemen Gartenliege aus schwarzem Rattan sinken und schloss die Augen. Was für ein Tag. (Das dachte er zurzeit ziemlich oft, fiel dem jungen Geschäftsmann auf.)

Kurz nach diesem unbefriedigenden Gespräch mit Sakura war Boruto wieder aufgetaucht und hatte Beschäftigung gewollt, was hieß, dass er seine Arbeit nicht in Ruhe hatte erledigen können. Am Nachmittag hatte er eine Beschwerde wegen Ruhestörung bekommen und das Zimmer eines Gastes aufsuchen müssen. Bei diesem handelte es sich um einen alternden Rapper, der auf die Fragen und Bitten des zunehmend gereizten Hoteliers ständig in Reimen geantwortet hatte. Sasuke hatte ihn bereits ein paar Mal in Begleitung einer gewissen blonden Nervensäge gesehen, was seine Meinung über „Killer B“, wie er sich selbst nannte, nicht gerade verbesserte.

Und da war schon das letzte und brisanteste Problem: Naruto.

Diesmal hatten sie zwar keinen Sex gehabt, aber das war nur einem Zufall und Sakuras schlechtem Timing zu verdanken. Naruto wusste ganz genau, was er tat, und es ließ Sausuke die Kontrolle verlieren. Allerdings nicht nur im Bett, sondern über die gesamte Situation, und das gefiel dem Hotelier gar nicht. Normalerweise war sein Wort Gesetz. Wenn er sagte, dass etwas vorbei war, war es das. Aber etwas in Narutos Wesen riss in unwiderstehlich mit sich. Inzwischen verstand er wirklich gut, was all diese Frauen an dem chaotischen, lauten, frechen Mann fanden.

Doch da eröffnete sich eine weitere Dimension des Problems (als würde es nicht reichen, dass er Sasukes Angestellter war): Das im besten Fall als „ausschweifend“ zu bezeichnende Liebesleben des Animateurs ekelte seinen Chef an. Er sah es als Privileg, wenn er jemandem erlaubte, ihn anzufassen, und die Vorstellung, dass sein Partner seine Finger ständig sonst wo hatte, war abturnend.

Wobei das wohl so ziemlich das einzige war, das er im Entferntesten „abturnend“ an Naruto nennen konnte. Nichts an dem Blonden war sein Typ, von der unordentlichen Kleidung über die schlechte Rasur bis hin zu den ungekämmten Haaren, doch er machte Sasuke einfach wahnsinnig an. So hatte er sich nicht mal als Teenager gefühlt, und es kratzte an seinem Stolz.

Genervt stieß er den Rauch zwischen den Zähnen aus. Er brauchte dringend Ablenkung von diesem Thema. Außerdem war er überarbeitet. Das wurde ihm klar, als er später beim Abendessen erfolglos versuchte, sich auf ein Buch zu konzentrieren. Seine letzten freien Tage waren an dem Wochenende gewesen, als er vor Saisonbeginn seine Eltern besucht hatte, aber bei ihnen fiel es ihm immer schwer, sich zu entspannen. Seine Mutter war zwar die perfekte Gastgeberin und sein Vater war weitestgehend zufrieden mit Sasukes Lebenswandel. Doch fühlte er sich in ihrer Finka immer an den Leistungsdruck seiner Kindheit erinnert. Jetzt konnte er damit umgehen, doch als Junge und Teenager wäre er beinahe daran zerbrochen, vor allem, als er merkte, dass er nicht das sein konnte, was die Gesellschaft als ´perfekt` bezeichnete. Er konnte mit guten Noten glänzen (wenn auch nie so hervorragenden wie die von Itachi) und wurde ein kompetenter Geschäftsmann. Doch zu einem Leben als Ehemann und Vater hatte er sich zwingen müssen – was nicht sonderlich lange geklappt hatte, wie man an der Scheidung kaum sieben Jahre nach der Hochzeit dachte.

Über all das hatte Sasuke schon seit Jahren nicht mehr so intensiv nachgedacht. Er hatte sich den Umständen angepasst und jetzt keine Lust, weiter darüber zu grübeln. Er brauchte einen freien Kopf, und obwohl er seine Probleme normalerweise nicht mit Alkohol ersäufte, erschien ihm die Aussicht auf einen Drink extrem verführerisch.

Also zog er ein lockeres, lilanes Shirt, schwarze Jeans und Lederschuhe an, bevor er sein Haar vor dem Spiegel gekonnt unordentlich zu Recht zupfte. Als er nach einer schlichten Silberkette und einem schwarzen Lederarmband griff, fiel sein Blick auf seinen Ehering, der bei seinem anderen Schmuck lag. Während sein Ring in schlichtem Gold gehalten war, hatte Sakuras Pendant einen Brillanten in der Mitte. Er hatte Silber schon immer bevorzugt, doch es war ihm zu kalt erschienen für seine Exfrau.

Resolut klappte Sasuke die Schatulle zu und verließ das Hotel. Niemand beachtete ihn auf dem Weg nach draußen; er sah aus wie jeder andere halbwegs wohlhabende Urlauber, zumal keiner seiner Angestellten ihn je in Freizeitkleidung gesehen hatte – von Schmuck ganz zu schweigen.

Sein Weg führte ihn auf Konohas Partystraße. Obwohl er sich hier nicht oft aufhielt, verfügte er über gute Ortskenntnisse. Er konnte jedem Gast einen Club empfehlen, je nach Budget, Partylaune, Gästeliste und sexueller Orientierung. Einen Moment überlegte Sasuke, in einen Schwulenclub zu gehen, doch wenn er darüber nachdachte, hatte er keine Lust, jemanden aufzureißen. Sein kleines Abenteuer mit einem gewissen Blondschopf zeigte ihm, dass er alleine besser aufgehoben war. Liebschaften machten ja doch nur Ärger.

Also lenkte er seine Schritte zu seinem ursprünglichen Ziel; der verglasten Wendeltreppe des Oto. Er war ein wenig überrascht, als die Kassiererin ihn durchwinkte, ohne ihm den stolzen Eintrittspreis abzuknöpfen. Doch als er an der Bar mit Namen angesprochen wurde, ging ihm auf, dass Orochimaru seine Angestellten darauf getrimmt haben musste, Sasuke als Geschäftspartner zu erkennen. Einerseits hatte Sasuke natürlich nichts gegen Gratisdrinks. Andererseits war ihm das zu viel Aufmerksamkeit. Doch bevor er zu einem Urteil kommen konnte, saß er bereits an einer Bar und ein extra großer Bloody Mary stand vor ihm. Da es dumm gewesen wäre, seinen Lieblingscocktail zurückgehen zu lassen, nickte er der knapp gekleideten Barfrau zu. Immerhin war er hier, um sich zu betrinken.

Nach ein paar Schlucken wandte Sasuke sich von der Bar ab, um das Publikum zu beobachten. Es waren hauptsächlich junge Leute aus gutem Hause da, die sorglos das Geld ihrer Eltern vertranken, aber auch ein wenig Prominenz. Das bedeutete, dass alle diskret feiern wollten, und Sasuke sich keine Sorgen machen musste, besonders beachtet zu werden.

Nachdem sein Glas geleert war, war Sasuke betrunken genug um zu überlegen, ob er nicht Naruto in seine Wohnung bestellen sollte. Bei dem Animateur konnte er immerhin sicher sein, sexuell auf seine Kosten zu kommen, was bei einer neuen Eroberung fragwürdig war. Sasuke war ziemlich anspruchsvoll, auch in sexueller Hinsicht. Doch als er ausgetrunken hatte und aufstehen wollte, stellte man ihm bereits das nächste Glas hin.

Inzwischen war Sasuke dieser Zwang zu trinken angenehm egal. Mit dem Drink in der Hand wandte er sich wieder der Tanzfläche zu. Genau im richtigen Moment, um zu beobachten, wie ein junger Mann sich zielstrebig in seine Richtung schob. Sasuke trank einen Schluck und überlegte, ob die Bezeichnung ‚Mann‘ überhaupt zutraf, denn er schätzte, dass der Fremde, der sich gerade selbstsicher vor ihm aufbaute, noch nicht volljährig war.

„Orochimaru lädt dich ins Séparée“, verkündete das Jüngelchen, ohne mit einer Begrüßung Zeit zu verschwenden. Er hatte schwarze Haare, intensiv-blaue Augen und kam Sasuke vage bekannt vor. Allerdings dauerte es ein wenig, bis ihm einfiel, dass der Junge bei der Saisoneröffnungsparty als Barkeeper gearbeitet hatte.

Als Sasuke aufstand, schob der andere sich mit verblüffender Selbstverständlichkeit unter seinen Arm und führte ihn durch die Feiernden. Niemand beachtete die beiden eng umschlungenen Männer, und Sasuke ging auf, dass so etwas hier ein normaler Anblick war. Offensichtlich war es Orochimaru gelungen, jenseits der einschlägigen Viertel einen Club zu gründen, in dem Heteros, Schwule, Lesben und alles dazwischen ohne schräge Blicke friedlich koexistieren konnte. In dieser Hinsicht war das Oto eine Art Utopie, und Sasuke war ein wenig beeindruckt.

Seinen jungen Führer hätte Sasuke eigentlich nicht gebraucht. Er hatte den Club eingehend begutachtet, bevor er sich zu der Zusammenarbeit mit Orochimaru entschlossen hatte. Gegenüber der Bar, an der Sasuke gesessen hatte, jenseits der zwei Tanzflächen, befand sich der VIP-Bereich, in dem besonders gut betuchte Gäste oder Stars in Ruhe feiern konnten. Von dort aus führte eine Tür in Orochimarus Privaträume und Büros. Der Gorilla im Anzug, welcher den Aufgang bewachte, beachtete Sasuke und den Jungen nicht, als sie durch die Tür in ein enges, schummrig beleuchtetes Treppenhaus traten. Sein Begleiter nahm die Hand des Uchiha und ging voraus, bis sie zu einer Galerie gelangten. Diese zog sich auf Höhe des ersten Stocks um den ganzen Tanzbereich. Von hier aus konnte man den Gästen zusehen, ohne selbst entdeckt zu werden, denn die bodentiefen Fenster waren verspiegelt. Der Flur war schmal, tunnelartig und düster.

Schließlich gelangten sie zu einem Raum, an dessen Tür der Junge klopfte. Sie wurden hereingebeten und fanden sich in Orochimarus Büro wieder. Sasuke erinnerte sich düster, bereits hier gewesen zu sein, aber seine Gedanken fühlten sich seltsam unzusammenhängend an. Es fiel ihm sogar schwer, den Clubbesitzer hinter seinem imposanten Schreibtisch im Fokus zu behalten. Neben dem Arbeitsplatz gab es eine schwarze Ledercouch, und die Wände waren mit pseudo-orientalischem Golddekor behangen. Die schwarz gestrichenen Wände wurden von indirektem lilanen Licht erhellt und waren mit Fotos des Inhabers mit diversen Berühmtheiten behangen. Die meisten von ihnen waren junge, sehr attraktive Männer, wie Sasuke auffiel.

„Ah, Sasuke!“, rief Orochimaru und kam um den Schreibtisch, um seinen Gast zu begrüßen. Ein wenig missbilligend sah er von Sasukes leeren Händen zu dem Jungen, der abwartend neben der Tür stand. „Wie ich sehe, haben Sie gar nicht zu trinken.“

„Er hat sein Glas an der Bar gelassen“, erklärte der Bursche kühl.

„Erlauben Sie Menma, Ihnen einen neuen Drink zu mischen. Er ist in vielerlei Hinsicht begabt.“

Als Sasuke nickte, ging der Junge zu einer gut ausgestatteten Bar in der Zimmerecke, während die älteren Männer sich auf der Couch niederließen. Orochimaru fing an, über das Geschäft zu reden, doch sein Gast beobachtete Menma. Erst jetzt fiel ihm die Kleidung des Barkeepers auf. Er trug nur halb geschnürte Stiefel, enge Destroyed Jeans und ein Oberteil aus durchsichtigem Stoff, unter dem seine Nippelpiercings zu sehen waren. Zwischen diesen baumelte eine Kette. Um seinen noch kindlich schlanken Hals schlang sich ein breites Lederband mit einem Silberring, an dem der Junge immer wieder zupfte, als wäre das Schmuckstück ihm zu eng.

„Gefällt er dir?“, fragte Orochimaru unvermittelt und lächelte Sasuke nachsichtig an. „Natürlich ist er mit 16 eigentlich etwas jung, um bei uns zu arbeiten, aber er ist sehr begabt, wie du feststellen wirst, wenn du ihn gekostet hast.“

Sasuke runzelte die Stirn wegen dieser Ausdrucksweise, doch da hielt Menma ihm stumm einen Drink hin, der Orochimarus Worte einen normalen Sinn gab. Ohne den Jungen aus den Augen zu lassen, nahm Sasuke einen Schluck. Er hatte nie viel für Süßes oder Alkohol übrig gehabt, doch er kannte sich gut genug aus, um zu merken, dass der Kleine Talent hatte. Mit seinem Aussehen könnte er ein Vermögen hinter der Bar verdienen, sobald er 18 war. Vermutlich wusste Orochimaru das.

Sobald die Getränke serviert waren, zog Menma sich an die Tür zurück. Sasuke trank noch einen Schluck, bevor er sich seinem Gastgeber zuwandte, wobei er feststellte, dass dieser ihn beobachtete. Normalerweise hatte er ein untrügliches Gespür dafür, wenn man ihn anstarrte, und dass er Orochimarus Blick nicht bemerkt hatte, irritierte ihn. Er war wohl betrunkener als er selbst bemerkt hatte.

„Was?“, fragte Sasuke gereizt und sah zur Seite.

„Nicht doch!“, rief Orochimaru und fasste an sein Kinn, um sein Gesicht wieder zu sich zu drehen. Normalerweise hätte Sasuke ihn zurechtgewiesen, doch jetzt starrte er nur in das blasse, attraktive Gesicht des anderen. Sein Kopf fühlte sich schwer an, und er war fast froh um die Stützte, welche die Finger des anderen ihm boten. „Verzeih mein Starren, aber du hast mir schon immer ausgesprochen gut gefallen, Sasuke.“

„Ich weiß“, lallte der Angesprochene. Er blinzelte, um Orochimaru nicht mehr doppelt zu sehen, aber es half nichts. Sein lachendes Gesicht schien an den Rändern zu verwischen, und der Finger, der über Sasukes Lippen strich, fühlte sich unwirklich an.

„Sogar deine Arroganz steht dir. Du bist in jeder Hinsicht perfekt, Sasuke.“

Sasukes Kopf schlingerte zur Seite, doch Orochimarus Griff um sein Gesicht wurde fast schmerzhaft fest, um ihn auf Position zu halten. Dabei schnalzte der Ältere missbilligend mit der Zunge. „Nana, etwas mehr Beherrschung. Ich wollte das hier eigentlich nicht tun, Sasuke. Mir gefällt dein Widerwille und Stolz. Aber wenn du dich freiwillig hierher begibst, muss ich davon ausgehen, dass du es eigentlich willst.“

„Nein“, antwortete Sasuke instinktiv und kniff die Augen zusammen, als die Nägel des anderen plötzlich unangenehm fest in seine Haut schnitten.

„Ah, deine Widerspenstigkeit ist wirklich anregend. Sie bringt mich dazu, dich… Erziehen zu wollen.“

Sasuke öffnete den Mund, obwohl er nicht wusste, was er sagen sollte. Aber bevor er seinen Widerwillen ausdrücken konnte, hatte Orochimaru sich vorgebeugt und die Lippen auf seine gepresst. Als hätte er darauf gewartet, fielen dem Uchiha die Augen zu und sein halb artikulierter Protest wurde ein williges Stöhnen. Orochimarus Zunge schob sich wie ein Fremdkörper in seine Mundhöhle, aber in diesem Moment begrüßte Sasuke sie. Die Gänsehaut, die sich gerade auf seinen Armen bildete, brachte er nicht mit dem unerwünschten Speichelaustausch in Verbindung. Er hatte keine Lust, darüber nachzudenken, was er wollte – dazu war sein Kopf sowieso viel zu konfus. Viel einfacher war es, dem anderen die völlige Kontrolle über sich zu überlassen.
 

Das nächste, an das Sasuke sich erinnerte, war eine knochige Schulter, die ihn durch den viel zu heißen Clubraum des Oto schleifte.

Die Kontaktlinsen brannten ihm in den Augen und er musste mehrmals blinzeln, um richtig sehen zu können. Dicht neben ihm nahm er schwarzes Zottelhaar wahr. Viel zu dicht, sodass er versuchte, sich aufzurichten. Allerdings schienen seine Glieder nicht so recht gehorchen zu wollen, und die schlanke Hand an seiner Seite hatte keine Schwierigkeiten, ihn an Ort und Stelle zu halten.

Sasukes Zunge fühlte sich schwer an, als er lallte: „Lass mich los…“

Der Junge schnaubte und zog tatsächlich den Arm zurück. Sie waren gerade auf der Treppe, die zur Straße führte, und jetzt, wo Sasuke versuchte, die Stufen alleine zu bewältigen, wurde ihm bewusst, dass seine Beine die Konsistenz von Marshmallows hatten. Menma versuchte nicht, nach ihm zu greifen, als sich Sasuke mit zusammengepressten Lippen Stufe um Stufe nach unten kämpfte. Er beobachtete ihn schweigend aus seinen Eisaugen, offensichtlich bereit, ihn mit seinen dünnen Armen aufzufangen, sollte es nötig sein. Doch Sasuke biss die Zähne zusammen und gelangte nach einer gefühlten Ewigkeit auf die sichere Straße vor dem Otogakure. Zu dieser Zeit war die Straße beinahe ausgestorben, sodass niemand Sasukes Eiertanz bemerkt hatte. Nur der schwarz gekleidete Fahrer eine Limousine beobachtete sie. Als er die Augen leicht zusammenkniff, erkannte Sasuke ihn als Kabuto.

„Ach, ist die Prinzessin erwacht?“, schnarrte der Brillenträger.

Menma öffnete die Tür des Wagens und befahl Sasuke einzusteigen, als der sich nicht rührte. Etwas sanfter fügte er hinzu: „Komm. Du kannst nicht laufen.“

„Ein Spaziergang täte ihm sicher gut“, mischte Kabuto sich ein.

Er packte Sasuke am Kopf und schob ihn einfach ins Wageninnere, ohne sich von der schwachen Gegenwehr beeindrucken zu lassen. Auf der Rückbank sackte Sasuke in sich zusammen wie eine Gummipuppe, aus der man die Luft gefickt hatte. Gegen das Drehen in seinem Kopf schloss er die Augen. Dann rührte er sich nicht mehr.

Sasuke wusste nicht, wie viel Zeit verging, bis die Fahrertür geöffnet wurde. Aber als der Motor schnurrend zum Leben erwachte, fühlte sich die sanfte Vibration an, als wäre das Auto ein wildes Tier, das versuchte, ihn abzuschütteln. Am liebsten hätte er sich im Fußraum zu einer Kugel zusammengerollt, aber er kratzte sein letzte Bisschen Würde zusammen und richtete sich auf.

Kabuto beobachtete ihn im Rückspiegel. „Ich verstehe wirklich nicht, was er an dir findet. Du bist nichts als ein störrisches Riesenbaby.“

So direkt hatte Kabuto das noch nie gesagt, obwohl Sasuke wusste, dass er so dachte. Gerade war s ihm sogar noch gleichgültiger als sonst. Er wollte nur ins Bett. Als er keine Antwort bekam, schwieg der Fahrer. Sasuke schlief fast sofort ein und wachte erst auf, als der Wagen hielt.

„Sieht aus, als würdest du gebraucht werden“, kommentierte Kabuto feixend das Blaulicht, das sie auf der Straße begrüßten.

Das Flimmern verstärkte Sasukes Kopfschmerzen, und es dauerte lange, bis er realisierte, was es bedeutete. Polizei. Vor seinem Hotel. Am liebsten hätte er es ignoriert und sich in sein Bett geschlichen, doch selbst in dieser Situation hob sein Pflichtbewusstsein träge den Kopf. Irgendjemand schien ihm heute wirklich keine Ruhe zu gönnen.

Während sein Fahrer ausstieg, um ihm die Tür zu öffnen, zählte Sasuke angestrengt drei Streifenwagen. Es musste etwas Größeres vorgefallen sein, und das erste, das ihm einfiel, war, dass dieser dumme Junge von einem Praktikanten sich doch noch umgebracht hatte, indem er in den Pool gesprungen war.

Kabuto öffnete die Tür und blickte zum Hoteleingang, während Sasuke sich aus dem Wagen kämpfte. „Ich wäre ja fast versucht, mit hochzukommen und zu sehen, was da los ist… Aber ich schätze, das erfahre ich morgen früh aus der Zeitung. Eine geruhsame Nacht, wünsche ich.“

Sasuke sah ihm nicht nach, als er wieder in den Wagen stieg, sondern machte sich daran, die drei Stufen zur Tür zu erklimmen. Im Foyer hatten sich Schaulustige versammelt, sodass er etwas brauchte, bis er erkannte, wie die Polizisten einen Mann abführten, den er als Gast des Hotels erkannte.

Er versuchte, seine sprunghaften Gedanken zu sammeln, und trat zu einer Gruppe am Rand der Ansammlung, um niemand bestimmten zu fragen: „Was ist passiert?“

Zuerst verkam er nur unverständliches Gemurmel von seinen Angestellten, die überrascht und verwirrt davon schienen, dass ihr Chef plötzlich vor ihnen stand. Normalerweise wäre er ungeduldig geworden, doch jetzt sah er seltsam gleichgültig der Verhaftung zu. Er fühlte sich losgelöst von der Szene, als würde sein Geist beobachten, wie der farbige Mann sich lautstark und wortreich den Beamten widersetzte.

„Das ist dieser Rapper, auf den die Teenager gerade so stehen“, wagte schließlich eine Empfangsdame zu erklären. „Man hat Drogen in seiner Suite gefunden.“

Alle sahen Sasuke an, als erwarteten sie einen gesalzenen Wutanfall, aber Sasuke nickte nur. Die Polizisten waren inzwischen an der Tür angekommen, und er hoffte, bald ins Bett zu können, wenn sie weg waren.

„Willst du nichts sagen?“

Erst fühlte Sasuke sich von der vorwurfsvollen Stimme nicht angesprochen, dann spürte er den vorwurfsvollen Blick auf sich. Blinzelnd fokussierte er den Blick und sah Naruto direkt vor sich. Dieser hatte ihm gerade noch gefehlt.

„Er ist unschuldig!“, platzte der Blonde so laut heraus, dass seinem Chef der Kopf zu platzen schien. Dabei wies er auf die Tür, durch die die Polizisten mit dem Musiker verschwunden waren. „Jemand hat ihm das untergejubelt! B würde sowas nicht anrühren!“

„Ah“, machte Sasuke, der schon wieder blinzeln musste, weil Naruto an den Rändern auszufransen schien. Seine Beine fühlten sich schwach an, und er fasste nach dem Tresen hinter sich, griff aber daneben und stolperte. Sofort war eine Hand an seiner Schulter, die ihn stützte, und in diesem Moment waren ihm die Blicke egal, die das Zeichen der Schwäche sahen, als er die Finger nicht wegstieß, sondern sich gegen sie stützte.
 

~*~
 

„Sas?“, fragte Naruto, dessen Stimme innerhalb von Sekunden von Wut zu Sorge umschlug. Er war bissige Antworten und unerschütterliches Selbstvertrauen von seinem Chef gewohnt, und jetzt konnte der Uchiha nicht mal geradeaus schauen. Als er keine Antwort bekam, trat er näher und schob den Arm um Sasukes Taille. Fiebrige Augen blickten zu ihm auf, obwohl ihr Besitzer eigentlich der Größere war, so zusammengesunken war er. Er sah aus, als würde er sich gleich übergeben.

„Was hast du denn gemacht?“, fragte Naruto, belustigt, weil er nie im Leben damit gerechnet hätte, seinen Chef mal derart betrunken zu erleben.

„Bett“, war alles, was Sasuke dazu zu sagen hatte.

Naruto verzog das Gesicht. Solange der arrogante Sack noch Befehlen konnte, konnte es ihm gar nicht so schlecht gegen. Bevor er das jedoch sagen konnte, trat ein Beamter auf sie zu.

„Sasuke Uchiha?“ Der Angesprochene richtete sich ein wenig auf, nickte. „Sie sind hier Geschäftsführer, wurde mir gesagt. Können Sie einige Fragen beantworten?“

Sasuke wollte zustimmen, aber Naruto ging dazwischen. „Sehen Sie nicht, dass es ihm nicht gut geht? Sie können doch morgen mit ihm reden.“

„Und Sie sind?“, fragte der Polizist, mit kühl hochgezogenen Augenbrauen Narutos Arm musternd, der noch immer um Sasuke gelegt war.

„Naruto Uzumaki. Ich bin ein Freund.“

Sasuke warf ihm einen verwirrten Blick zu, den er ignorierte. Der Uchiha war sowieso zu erschöpft, um gegen die Bezeichnung zu protestieren.

Der Polizist musterte Sasuke, wobei er wohl einsah, dass eine Befragung im Moment wenig Sinn hatte. Ein wenig genervt nickte er schließlich. „Schön. Wir kommen morgen auf Sie zurück… Wahrscheinlich bringen Sie ihn am besten ins Bett“, fügte er an Naruto gewandt hinzu, bevor er seinen Kollegen folgte, die das Hotel räumten.

Naruto wäre ihnen am liebsten gefolgt, um weiter gegen Bs Verhaftung zu protestieren, aber Sasuke schien ihm das dringlichere Problem. Bs Anwälte würden sich um den Rapper kümmern, aber sein Chef wirkte nicht, als könnte er es alleine in sein Appartement schaffen. Sasuke hing an seinem Arm und versuchte, gerade zu stehen, so lange die Polizisten im Haus waren und seine Angestellten aufgeregt tuschelten. Dass er sie nicht zur Arbeit antrieb, war für Naruto der beste Beweis dafür, wie schlecht es seinem Arbeitgeber wirklich ging.

Bevor die Hotelbelegschaft bemerken konnte, dass Sasuke betrunken war, fasste Naruto einen Entschluss.

„Hier wird nix mehr passieren“, bemerkte er an ein Grüppchen in der Nähe gewandt, das besonders neugierig gaffte. „Ich glaube, ich pack’s mal ins Bett.“

Eine Frau hatte den Anstand, rot zu werden, doch ihre männlichen Umstehenden fühlten sich angegriffen und warfen ihm wütende Blicke zu. Nur Sasuke neben ihm ließ sie die Klappe halten. Die Gruppe löste sich auf und das Foyer leerte sich langsam. Naruto nutzte die Gelegenheit, sich Sasuke zu schnappen und im nächsten Aufzug zu verschwinden.

Trotz seiner Position als Angestelltenvertreter hatte Naruto so etwas schon öfter erlebt. Am Anfang hatten viele nicht akzeptieren wollen, dass ein Neuling eine Führungsposition zugesprochen bekam, noch dazu ein Animateur. Inzwischen war es besser. Aber so locker, wie er sich das am Anfang der Saison vorgestellt hatte, war es nicht, und ein bisschen beeindruckt war er schon davon, wie Sasuke das alles schaffte. Vor allem, weil der Hotelier alles andere als sozialkompetent war.

Naruto verfestigte den Griff um Sasukes Hüfte, während er auf die Knöpfe des Lifts starrte. Er wusste, dass der Hotelbesitzer im Haus wohnte – das hatte Shikamaru Nara erzählt, kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten. Er und Naruto verstanden sich ausgezeichnet, und sie verbrachten die exzessiv langen Raucherpausen des Personalchefs oft zusammen, häufig auch mit Temari Sabakuno. Naruto war nicht sicher, was zwischen den beiden vorging, aber es war immer lustig mit ihnen.

„Hey, wo wohnst’n du?“, fragte Naruto seinen Chef, der sich von ihm löste und an die Aufzugwand lehnte.

Sasuke öffnete die Augen, die ziemlich böse dreinschauen konnten, dafür, dass sie aus einem grüngrau angelaufenen Gesicht blickten. „Das geht Sie nichts an.“

Naruto verdrehte die Augen. „Ich kann dich nich ins Bett bringen, wenn du mir nich sagst, wo es is."

Widerwillig starrte Sasuke ihn an, bis in sein vernebeltes Hirn vordrang, dass sein Begleiter Recht hatte. Also erklärte er, wie sie in sein Stockwerk gelangten, und Naruto machte sich mit ihm auf den Weg. Unterwegs betrachtete der Animateur seinen Chef, welcher die Augen geschlossen hatte. Er wurde wirklich nicht schlau aus dem Mann. Aber wenn er ehrlich war, machte das den Reiz dieses sturen Bocks aus. Das, und sein hübsches Gesicht, und der Arsch, der sich in den perfekt sitzenden Hosen abzeichnete.

„Ich hätte nich gedacht, dass du der Typ bist, der sich einfach mal so die Kante gibt“, sagte Naruto, um sich ein bisschen abzulenken, während sie aus dem Aufzug stiegen und den verlassenen Korridor durchquerten. Er war noch nie hier oben gewesen und hätte sich neugierig umgesehen, wenn es etwas Interessantes zu sehen gegeben hätte. Aber sie kamen lediglich an etwas vorbei, das wir ein Lagerraum aussah, vermutlich für Wäsche.

„Ein Geschäftstermin“, brummte Sasuke, sogar in seinem Zustand noch in rechthaberischem Ton.

„Mhm, nen Termin mit ner Flasche Wodka“, stichelte Naruto und grinste über den mürrischen Blick, den sein Chef ihm zuwarf. Sie erreichten die einzige andere Tür dieses Stockwerks und Naruto murmelte: „Vorsicht“, bevor er in Sasukes Tasche griff. Eigentlich hatte er mit Empörungsstürmen gerechnet, doch stattdessen keuchte der Dunkelhaarige auf und drückte sich so eng an ihn, dass Naruto den Alkohol in seinem Atem riechen konnte. Außerdem roch er stark nach Seife, obwohl er feiern gewesen war.

„Du kannst ja ganz anschmiegsam sein“, stellte er belustigt fest und zog den Schlüssel hervor.

Die Tür öffnete sich zu einem großen, aber ziemlich leeren Wohnzimmer. Darin befand sich eine dunkelgraue Couch vor einem Couchtisch aus Chrom und Glas. Gegenüber stand ein riesiger Fernseher auf ebenfalls schwarzen Möbeln. In der Ecke fristete eine verloren wirkende Zimmerpflanze ihr einsames Dasein neben einem offenen Regal, in dem ordentlich aufgereiht ein paar Bücher und hässliche Kunstgegenstände aus Stahl standen. Fotos oder Bilder konnte Naruto nirgends entdecken.

Alles sah aus wie aus einem noch nicht fertig eingerichteten Anschauungszimmer bei IKEA. Naruto fragte sich, wie lange sein Chef hier schon wohnte. Dieser löste sich von ihm und torkelte ins Badezimmer. Sekunden später hörte Naruto das Röcheln und Plätschern, mit dem sich sein Abendessen und seine Drinks in die Toilette verabschiedeten. Um die sicher ergreifende Abschiedsszene nicht zu stören, suchte Naruto in der Küche etwas zu Trinken. Die Arbeitsflächen waren so sauber, dass er sich fragte, wieso Sasuke überhaupt Teller besaß. Süßigkeiten oder Fastfood entdeckte er nirgends, genauso wenig wie Alkohol. Scheinbar hatte Sasuke nicht mal die obligatorische Flasche Wein, die man seinem Besuch anbot, oder Bier. Umso mehr wunderte Naruto sich über den Zustand seines Chefs.

„Na, geht’s wieder?“, fragte Naruto, als Sasuke aus dem Bad kam.

Er drückte seinem Gastgeber eine Wasserflasche in die Hand. Sasukes rot unterlaufene Augen musterten Naruto skeptisch. Mit viel Mühe hatte er gerade erst seinen Magen entleert, und er war wohl nicht sicher, ob er wieder etwas hineinfüllen wollte. Dann schenkte er zwei Gläser Wasser ein. Eines davon leerte er in einem Zug und füllte es gleich wieder. Da er das andere nicht beachtet auf eine Anrichte stellte, ging Naruto davon aus, dass es eine seltsame Art von Gastfreundschaft war und griff zu.

„Danke.“

„Hn.“

„Du könntest auch mal danke sagen“, motzte der Blonde. „Ich hab dich grad praktisch hier raufgetragen!“

„Worum ich nicht gebeten hatte.“ Inzwischen sprach Sasuke etwas klarer, wenn auch nach wie vor erschöpft. Unausstehlich war er jedenfalls wie immer, sodass Naruto beschloss, dass es Zeit war zu gehen.

Er stellte sein Glas weg und schickte sich an, die Küche zu verlassen. Damit, dass Sasuke ihn aufhalten würde, hatte er nicht gerechnet. Genauso wenig wie der Uchiha, der verwirrt auf seine Finger an Narutos Handgelenk starrte. Es war vermutlich das zweite Mal, dass Sasuke ihn von sich aus berührte, und beim ersten Mal hatte er ihn gewürgt. Das hatte Naruto zwar nicht gestört, ganz im Gegenteil, aber der Kontrast zu dieser unsicheren, fast verletzlichen Geste war überraschend.

Offenbar brachte Sasuke kein Wort heraus, sodass Naruto sich räusperte und fragte: „Soll ich… Keine Ahnung… Bleiben?“

Noch immer auf seine Hand blickend, zuckte Sasuke mit den Schultern. Dann, ganz langsam, nickte er. „Wenn du…?“

„Ja. Also, wenn du auch…?“

„Ja.“

„Oh.“

Die beiden Männer sahen sich an, und etwas in Sasukes Blick ließ Narutos Herz schneller schlagen. Nicht, weil er doch noch auf Sex hoffte, sondern weil dieser stolze, verschlossene Mann sich ihm ein Stück weit öffnete – und weil sich dabei herausstellte, dass er Naruto gar nicht hasste, obwohl er immer so tat.

Dann wandte Sasuke sich mit einem gemurmelten: „Was auch immer…“, ab und verließ die Küche.

Verwirrt zögerte sein Gast, bevor er ihm folgte. Dabei entdeckte er eine offene Tür neben dem Fernseher und betrat ein großzügiges Schlafzimmern mit dunklen Möbeln und einer verglasten Fensterfront wie im Wohnzimmer. Das Bett war schon groß, doch der Kleiderschrank rechts daneben war regelrecht gigantisch. Besonders, da es sich um einen Single Haushalt handelte. Allerdings wurde Narutos Aufmerksamkeit rasch vom Mobiliar abgelenkt, da Sasuke gerade das Shirt über den Kopf zog. Die feinen Muskeln unter der blassen Haut ließen ihn an den festen Griff des anderen denken. Zuerst zögerte Sasuke – er war sich Narutos Blick offenbar sehr bewusst – doch dann öffnete er langsam die Hose und schob sich von den Hüften.

„Zieh dich aus“, befahl er in einer Tonlage, die Narutos Kehle eng machte.

„Aber…“

„Mit Straßenklamotten kommst du nicht in mein Bett“, stellte Sasuke klar, bevor er unter die Decke schlüpfte und sich demonstrativ von seinem Gast wegdrehte.

Naruto wusste nicht, wann er zugestimmt hatte, über Nacht zu bleiben. Dennoch warf er seine Kleider auf den Boden, die in der penibel ordentlichen Wohnung wie ein Fremdkörper wirkten. Er kletterte zu Sasuke unter die einzige Decke, wo er den Arm um den anderen legte. Sein Blick fiel auf die Stelle, an der Sasukes Nacken in seine Schulter überging, und er fragte überrascht lachend: „Was is‘n das?“

Sofort schoss die Hand des Schwarzhaarigen zu der kleinen, runden Tätowierung, die wie drei einander zugewandte Klauen aussah. „Schlaf endlich“, murrte Sasuke.

Naruto ignorierte den Befehl und schob die Finger weiter auseinander, um das Bild sehen zu können. „Ich hät nich gedacht, dass du so ne Jugendsünde hast“, kommentierte er grinsend. Dann, mit Fingern, die die Tätowierung nachfuhren, fügte er hinzu: „Aber es is ziemlich cool.“

Sasukes obligatorisches: „Hn“, war alles, was er als Antwort bekam. Naruto äffte das Geräusch nach, sah aber ein, dass sein Gastgeber den Schlaf brauchte und hielt den Mund. Außerdem musste er zugeben, dass er selbst müde war.

Hätte ihm am Morgen jemand gesagt, dass ein Freund verhaftet werden und er die Nacht in Sasukes Bett verbringen würde, hätte er ziemlich laut gelacht.

Er musterte den Dunkelhaarigen, dessen langsamer Atem darauf schließen ließ, dass er bereits eingeschlafen war. Naruto fragte sich, was ihn dazu getrieben hatte, sich zu betrinken. Außerdem hatte er sich komisch verhalten, selbst für einen Betrunkenen – also, noch komischer, als Sasuke Uchiha sich sowieso immer verhielt.

Eigentlich war Naruto noch sauer auf ihn. Der Scheißkerl vögelte ihn so gut, dass er seit Tagen an nichts anderes denken konnte, und dann ignorierte er ihn einfach und lud ihn mit Arbeit voll, bis er nicht mal mehr Zeit hatte, um aufs Klo zu gehen und dort in Ruhe zu wichsen. Außerdem behandelte er ihn scheiße, um seine offensichtlichen Bindungsängste zu vertuschen.

Aber jetzt floss sein seidiges, dunkles Haar über seinen blassen Nacken, wie Wasser, das sich im Mondschein seinen Weg über reinen Marmor suchte. Sasukes sonst so ernstes, abweisendes Gesicht war entspannt und sah sogar noch hübscher aus als sonst. Naruto konnte nicht aufhören, an diesen Moment vorhin im Foyer zu denken, als der drahtige Körper sich erschöpft gegen ihn lehnte, ausnahmsweise ohne die Mauer, mit der Sasuke sich normalerweise umgab.

Wie hübsch sein Chef war, war ihm schon damals auf dieser Raststättentoilette aufgefallen, und es hatte dazu geführt, dass er sich wie ein Vollidiot benommen hatte. Dann hatte er Sasuke kennengelernt und gemerkt, was für ein arroganter Snob er war. Aber er war auch intelligent und zielstrebig, direkt und fair seinen Angestellten gegenüber. Narutos Abneigung war einem gewissen Respekt gewichen – durchaus beschleunigt durch sein sexuelles Interesse.

Er wünschte nur, Sasuke hätte seinen Respekt für ihn nicht nach ihrer gemeinsamen Nacht verloren.

Naruto war nicht sicher, wo das alles hinführen würde, aber für den Moment beschloss er, bei seinem anstrengenden Chef zu bleiben. Dessen Gesicht am Morgen wollte er sich nicht entgehen lassen, und er hoffte wirklich, dass Sasuke sich an alles erinnerte.
 

~*~
 

Sasukes Schädel tat so weh, dass er sich wünschte, niemals aufgewacht zu sein.

Durch die zugezogenen Vorhänge fiel nur schwaches Licht in sein Schlafzimmer, aber es brannte trotzdem in Sasukes Augen. Zuerst dachte er, er hätte vergessen, die Kontaktlinsen rauszunehmen, aber dann wäre es noch schlimme gewesen. Da hatte er wohl nochmal Glück gehabt.

Mit wabbeligen Armen stemmte er sich im Bett hoch und sah sich um. Die Laken auf der anderen Seite waren leer, aber eindeutig in der Nacht benutzt worden. Er bildete es sich also nicht nur ein, dass Naruto hier oben gewesen war. Es überraschte Sasuke nicht, mit einem Mann im Bett aufzuwachen. Er konnte nur nicht rekonstruieren, wann er Menma gegen Naruto eingetauscht hatte – und ob er mit einem oder beiden geschlafen hatte. Die Möglichkeit, schon wieder etwas mit Naruto gehabt zu haben, nervte Sasuke, hatte er doch genau das vermeiden wollen.

Zuerst war Sasuke wütend, aber dann beschloss er, dass Naruto keine Schuld trug. Neben dem Bett stand das Nachtkästchen, und darauf eine große Wasserflasche und eine Packung Aspirin. Sasuke griff zu beidem, bevor er aufstand. Lust, sich mit seinem Gast auseinanderzusetzen, hatte er nicht. Fast hoffte er, Naruto wäre verschwunden, doch als er ins Wohnzimmer trat, hörte er Lärm aus der Küche. Er folgte den Geräuschen und sah Naruto, nur in Unterhose, am Herd stehen und Omelett braten.

Er bemerkte Sasuke und drehte ihm sein lächelndes, bärtiges Gesicht zu. „Na, haste Hunger? Ich hab auch Kaffee gemacht. Der Vollautomat ist sau geil!“

Unbekümmert plapperte der Blonde weiter, während er Ei auf zwei Teller häufte, die er auf den Tisch stellte. Sasuke war sich nicht sicher, wie er über die Selbstverständlichkeit dachte, mit der sein Gast sich hier bewegte, aber es war schwer, Naruto böse zu sein, wenn dieser halbnackt war. Außerdem tat das Frühstück Sasukes flauem Magen gut.

Als Naruto verstummte, blickte Sasuke von seinem Teller auf und bemerkte, dass sein Gast ihn beobachtete. „Was?“, fragte der Uchiha leicht gereizt und setzte sich gerader hin.

„Ich frag mich nur, warum du gestern so abgestürzt bist“, erklärte Naruto, woraufhin sein Chef den Kopf abwandte.

„Das geht dich nichts an.“

„Aber…“

„Willst du unnötig reden oder gehen wir wieder ins Bett?“

Völlig verdatterte blaue Augen starrten ihn an, während Sasuke seine Mahlzeit beendete und das Geschirr wegbrachte. Die Entscheidung, wieder mit Naruto zu schlafen, hatte er spontan getroffen.

Naruto lachte leise, als er seine erste Überraschung überwunden hatte. Sein Stuhl scharrte über den Boden, als er zu Sasuke ging, um die Hände auf seine Hüften zu legen und ihm ins Ohr zu raunen: „Du bist ein komischer Kauz, Chef.“

Sasuke überlegte, zu protestieren, drückte aber stattdessen lieber Körper und Lippen an die von Naruto. Wenn er ihn schon hier hatte, konnte er das nutzen.

Allerdings kam es nicht dazu, denn in dem Moment klingelte es an der Tür. Narutos Griff um seine Hüften verfestigte sich, und sein geknurrtes: „Geh nicht“, war sehr verführerisch, aber Sasuke wusste, wie selten jemand hier hoch kam, sodass es sich um einen Notfall handeln musste.

Also löste er sich von dem Blonden, befahl: „Warte im Schlafzimmer“, und ging zur Tür. Erst dort fiel ihm auf, dass er lediglich Unterwäsche trug, doch wenn es dringend war, konnte Kleidung warten. Mit einem letzten Blick in die Wohnung überzeugte Sasuke sich davon, dass sein Gast nicht zu sehen war, dann öffnete er die Tür – und stand einem kleinen Mädchen gegenüber.

Sie reichte ihm kaum bis zur Brust, war zaundürr wie alle Mädchen in ihrem Alter (Sasuke schätzte sie auf 14 oder 15) und trug eine rote Brille über den schwarzen Augen.

Diese schob sie etwas verlegen auf die Nase, als sie realisierte, dass der Mann vor ihr halbnackt war. Allerdings fing sie sich erstaunlich schnell wieder und sagte dann geschäftsmäßig: „Guten Morgen. Sind Sie Uchiha Sasuke?“

„Wer will das wissen?“

Die Kleine holte tief Luft, schob erneut ihre Brille zurecht und erklärte ernsthaft: „Ich bin Sarada Uchiha. Ihre… Deine Tochter.“

Sasuke musterte sie, hob langsam die Hand… Und schlug dann die Tür vor ihrer Nase zu.


Nachwort zu diesem Kapitel:
Hallo ihr Lieben! Schön, dass noch ein paar da sind :'D
Es tut mir leid, dass dieses Jahr so wenig kam, aber durch ein paar Umstände hatte ich wenig Zeit zu schreiben. Ich hoffe, das ändert sich ab jetzt wieder, sodass es weitergehen kann.

lG und bis nächstes Mal
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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Shane24
2018-10-24T18:55:17+00:00 24.10.2018 20:55
oh Gott da steht se endlich vor seiner Tür und er sagt ihr ohne ein Wort einfach mal Nein xD
Das nenne ich Timing, immer wenn sie es miteinander treiben wollen, ist immer irgendwas und ich dachte schon es wäre die Polizei die dann Narutos Worte nochmal anders aufrollen würde... so in der Art: Aha..ein Freund? wohl eher der Freund :D

aber ich bin auch mega gespannt warum naruto das seine Ausbildung nicht beenden konnte und warum er jetzt wieder in Konoha ist..zudem hab ich eine Vermutung das Naruto vielleicht ein one night stand mit hina früher gehabt haben könnte? und dadurch Boruto entstanden sein könnte...*grübel* men Kopfkino arbeitet ohne meine Einwilligung einfach weiter fuck xD
achja ich würde es sehr genial finden wenn Sarada und Boruto sich treffen würden und sich austauschen würde..
das wäre irgendwie amüsant und bestimmt ober witzig :D

Und hier nochmal ein kräftiges und tosendes Danke für die tolle und ausgefallene FF, sie ist flüssig zu lesen und lässt genug platz für fanatsien jeglicher art und endlich ist Sasuke der Top ist und Naruto Bottom...ich hab schon fast aufgegeben das jeder Sasuke als devot einstuft, endlich mal einer mit Dominanz xD danke <3
ich musste auch oft lachen in deinen Kapiteln und so fett grinsen, weil Naruto auch auf seine weise trottelig geblieben ist aber auf eine scharfe art und weise :D
bitte bitte schreib weiter und lass uns nicht dumm sterben xD

Alles liebe deine Shane<3


Antwort von:  RedRidingHoodie
25.10.2018 13:53
Ich finde es so schön, dass ihr alle diese Schlussszene feiert - weil ich es auch tue, haha. Es ist eine Art Hommage an die Tatsache, dass er im Manga beim ersten treffen nach sechs Jahren versucht, sie zu erstechen ID Das wäre hier etwas drastisch gewesen, aber ich denke, die Message ist klar :D
Die Polizei taucht auch noch auf, aber wohl eher nicht als Cockblocker xD Mir ist auch erst jetzt, als ich es nochmal gelesen habe, aufgefallen, dass ich das zweimal gemacht habe... Das kommt davon, wenn man kein sehr genaues Storyboard hat und lange nicht zum Schreiben kommt... Na ja.

Bitte, spinne ruhig, es ist immer schön, eine Reaktion zu bekommen - und in dem Fall auch Input. Narutos Geschichte muss ich vielleicht noch ein bisschen überarbeiten, denke ich. :)
Oh, die zwei lernen sich noch kennen :D Eventuell kriegen sie oder zumindest einer von ihnen sogar ein (paar) POV-Kapitel oder Szenen, mal schauen ^^

Es freut mich sehr, dass du Spaß hast und dir der Stil gefällt. :D Allerdings muss ich warnen: Sasuke ist nicht 'top' hier (aber auch nicht generell bottom, das ist aufgeteilt :D). Die Art, auf die er Sexualität auslebt, ist genau das, was du sagst: Dominanz, und sogar Gewalt. Er hat bei Naruto das Gefühl, die Kontrolle zu verlieren, und kompensiert sie so. Naruto steht da drüber... Und ein bisschen auf harten Sex, haha.

Ich bin schon dabei zu schreiben und hoffe, dass es diesmal nicht über ein halbes Jahr dauert ^^'
Vielen Dank auch für diesen Kommentar und hoffentlich bis zum nächsten mal <3
Antwort von:  Shane24
26.10.2018 21:20
ja die Szene habe ich auch gesehen und hab mir das in so ungefähr auch schon so gedacht xD find ich echt klasse
oweh die Polizei...mal sehen ob sie freund und Helfer bleiben :D
Das mit dem Ciockblocker empfinde ich noch nicht mal als schlimm das erhöht eher die Spannung finde ich
Das muss ja auch Naruto und Sasuke unendlich frustrieren :D

und mach dir nicht so einen Kopf! Du bist toll und du schreibst wundervoll <3 ich lese ja auch gerade ältere Storys durch und feier es und suchte es bis zum get no durch obwohl mir mein schlaf wichtiger sein sollte aber nope xD

ohh mein Hirn wird weiter spinnen :D und wie es das wird...ich hoffe bloß das Orochimaru sasuke nichts ins Glas gemischt hat oder ihn im alkoholisierten zustand missbraucht hat das wäre..irgendwie *schauder* ich weiß nicht ich mag Pedoro so oder so nicht...der kerl ist einfach hassenswert durch und durch..und ich hoffe das naruto dem noch eins aufs M*** gibt, denn in Gedanken tu ich das schon xD

ich bin aufjedenfall noch gespannt wie du das mit Narutos story machen wirst (:

Und das mit den speziellen Szenen für Sarada und Boruto ( OH JAAA BITTE <3 wenn die beiden sich sogar verlieben würden...das wäre so..so...genial einfach )

achso owo, trotzdem erfreu ich mich an der Sache das Sasuke mal der Stecher ist :D *kicher*
aber ich verstehe natürlich wie du die Dynamik der Story so halten willst und sie ist natürlich auch vollkommen verständlich, wenn ich sasuke wäre würde ich ähnlich handeln. denn es ist beängstigend die Kontrolle zu verlieren, das gefühl den Boden unter den Füßen zu spüren ist nicht cool, aber ich denke bei Naruto könnte er sich fallen lassen weil er ihn auffangen würde auch wenn er manchmal ziemliche dämliche Sprüche reißen tut so ist er jemand der einen nicht los lässt <3

bitte stress dich nicht ich bleibe geduldig und noch habe ich ja noch deine alten ffs *dunkel kichert*

Antwort von:  RedRidingHoodie
27.10.2018 22:29
Ohje, ich hoffe, du liest nichts zu altes - da sind noch einige Peinlichkeiten unterwegs ID

Ich mag Orochimaru auch nicht und weine jedes Mal, wenn ich eine Szene mit ihm und Sasuke schreiben muss, aber ihre Beziehung ist auch interessant, deshalb kommt er bei mir in recht vielen Geschichten vor, haha.

Da bin ich mir auch noch nicht sicher! Anfang war es schon so geplant, aber nachdem ich angefangen habe, Boruto anzusehen, habe ich festgestellt, dass ich ihn überhaupt nicht mag .___. Er ist so eine Nervensäge, und inzwischen würde ich lieber Chouchou und Sarada zusammen sehen :)

Der arme Boi hat auch schon einiges hinter sich, was immer mal wieder nebenbei erwähnt wird und seine Vorbehalte hoffentlich noch etwas verständlicher machen wird... ;) Aber ja, genau das ist das schöne an den beiden, dass sie sich aufeinander verlassen können <3

Von:  Scorbion1984
2018-10-23T16:22:20+00:00 23.10.2018 18:22
Oh ha da hat es ihn aber eiskalt erwischt ,seine Tochter !
Was hat Oro und seine Gang mit Sasuke angestellt ?
Tolles Kapitel !
Antwort von:  RedRidingHoodie
24.10.2018 15:07
Vielen Dank für deinen Kommentar :*
Von:  Mauzii
2018-10-21T07:59:42+00:00 21.10.2018 09:59
Ohhh so ein Arsch. Das Arme Mädchen.
Aber irgendwie auch amüsant, wie sie es wohl dahin geschaft hat? Sakura muss ausflippen.

Naruto ist so geil in dieser FF. Am Anfang hab ich gedacht das Boruto sein Sohn wäre und Hinata und er jetzt wieder normal befreundet wären. Aber jetzt bin ich gespannt darauf wer sein echter Vater ist.

Und Sasuke ist ein Arsch. Finde es aber super wie du all seine Gedankengänge beschreiben kannst. Ich hab mit sowas leider immer noch Probleme -_-
Aber wenn man seine Vergangenheit bedenkt ist es sein gutes Recht ein Arsch zu sein.

Freu mich schon auf das nächste Kapitel :D

LG
Mauzii
Antwort von:  RedRidingHoodie
22.10.2018 07:55
Schön, dass ich nicht die einzige bin, Die dir letzte Szene lustig findet xD Sasuke konnte hier nicht versuchen, Sie zu erstechen, Aber es ist eine homage an den Manga ;)
Sakura ist bestimmt So ruhig wie immer... :'D

Haha, 'geil' trifft Es ziemlich gut ;)
Hm, So war es zwar nicht gedacht, Aber Das ist eigentlich auch eine interessante Idee o.o
Passt auch thematisch zu Sasukes Vaterschaft

Ja, Er ist Recht, ähm, speziell. Eigentlich war es gar nicht so krass geplant, Aber... Ich schätze, Er war zu lang alleine haha
Danke aber Ich bin sicher, du kannst das auch ^^ hast du etwas auf Mexx hochgeladen, Das ich lesen könnte? Ich bin neugierig :)

Vielen Dank für deinen Kommentar und bis zum nächsten Kapitel,

RRH
Von:  KatanaYuki
2018-10-20T00:21:09+00:00 20.10.2018 02:21
Oh Nein.! Unter Drogen vergewaltigt.?

P.S. Freue mich auf dein nächstes Kapitel, ich lese deine Geschichte nähmlich sehr gerne.
LG
Dina
Antwort von:  RedRidingHoodie
20.10.2018 12:16
Tja, ob das wirklich passiert ist? Man weiß es nicht... Und hofft es nicht.

Vielen Dank für deinen Kommentar, ich bemühe mich, diesmal etwas schneller zu schreiben ^^'
lG


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