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Walk on the edge

Geh auf der Klinge --Kappi 24 ist da!!!---
von

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Fieberwahn und dunkle Schränke

Halli Hallo, Leudies
 

Wie gesagt, hier ist das neue Kappi von Walk on the edge.

Es ist dieses Mal ein wenig länger, ich hoffe es gefällt euch.

Denkt an meinen und euren Freund, den gefürchteten Komi-Kasten, der schon wieder ziemlich hungrig ist.
 

Viel Spaß
 

Heal, eure Swaja
 

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4. Kapitel: Fieberwahn und dunkle Schränke
 

Die nächsten Tage trafen sich Mokuba und Joey immer häufiger. Sie gingen

zusammen spazieren und redeten über Gott und die Welt. Oder sie trafen sich

in einem Cafe um sich aufzuwärmen. Mokuba lernte viel über Joeys Welt. Über

die Kälte, die draußen auf der Straße herrschte, gerade, wenn es anfing zu

schneien.

So ging das eine ganze Weile, doch nach etwas zwei Wochen wurden die Treffen

seltener, da Joey einen Job bekommen hatte. So konnten sie sich nur noch an

wenigen Nachmittagen in der Woche sehen.
 

Mokuba drehte die Tasse in Händen.

Er wartete jetzt schon eine geschlagene halbe Stunde auf seinen Freund. Joey

war sonst eigentlich pünktlich, also musste ihm irgendetwas dazwischen

gekommen sein. Vielleicht in seinem Job.

Das kleine Glöckchen über der Tür schellte und kündigte einen weiteren

Besucher an.

" Hi Mokuba.", der Blonde ließ sich auf den Stuhl fallen und seufzte tief.

Mokuba betrachtete seinen Kumpel mit einem besorgtem Blick. Der Junge hatte

tiefe, dunkle Augenringe und die Haut war bis auf die roten Flecken, die

durch die Kälte in seinem Gesicht abgezeichnet waren, ziemlich blass.

" Hey, was ist mit dir?".

" Hm?", Joey sah ihn ein wenig verwirrt an.

" Ich hab dich gefragt, was mit dir ist? Du siehst nicht gut aus.".

" Na danke.", Joey spielte mit einer Zuckertüte herum.

Mokuba atmete tief ein. Entweder dieser Typ war wirklich so blöd, oder er

spielte ihm was vor, aber ganz schlecht.

" Sag mir doch ganz einfach, ob es dir schlecht geht oder nicht.".

Joey sah ihm auf einmal direkt in die Augen. Normalerweise saß irgendwo in

den Bernsteinen ein Funke, ein kleines Feuer, das Hoffnung symbolisierte.

Teilweise auch ein wenig Schalk. Den Augen nach war Joey immer noch ein

kleines Kind.

Doch jetzt waren seine Augen nur müde und verhärtet.

" Es geht mir gut, danke, Mama.", das klang so bissig, als wollte man einem

Hund seinen Knochen wegnehmen.

" Falsche Antwort.", kam es prompt von Mokuba. Der Blonde hätte ihm nicht in

die Augen sehen sollen, die Tore zur Seele lügen nie, im Gegensatz zu dem

Menschen, dem sie gehörten.

Mokuba musste sich beherrschen, damit er seinen Gegenüber nicht ungehalten

anplautzte.

Joey bestätigte seine Vermutung mit einem tiefen Husten. Eines von denen,

bei denem einem vom Zuhören die Lunge wehtat, auch wenn man selber

kerngesund war.

" Jetzt ist es amtlich, du bist krank.".

Joey seufzte. " Erwischt, ich hab mich erkältet. Kein Problem, ja? Es ist

nur eine kleine Erkältung, alles okay, wirklich."

Er lächelte den Kleinen an. Er machte sich wirklich viel zu viele Sorgen um

seine Umwelt.

Mokuba erwiderte das Lächeln.

" Und, wie gehts mit deinem Job voran?".

Anscheinend hatte er einen unbekannten, wunden Punkt getroffen, denn es kam

keine Antwort. Beunruhigt sah er auf.

" Was?"

Joey wand sich sichtlich unter seinem Blick.

" Na ja, es lief nicht so optimal.".

" Das heißt auf gut deutsch?".

" Das heißt auf gut deutsch, dass ich keinen Job mehr hab.".

Mokuba riss die Augen weit auf. " Die haben dich gefeuert? Aber warum?"

Joey winkte ab. " Ist doch egal, ich mochte die Arbeit sowieso nicht so.".

Mokuba konnte nicht glauben, was der Blonde da redete. Noch am Anfang der

Woche hatte er geschwärmt, wie toll es ihm gefiel und dass er es liebte,

endlich wieder was zu tun. Und jetzt sollte das auf einmal alles nicht wahr

sein? Nein, sein gesunder Menschenverstand sagte dem jüngeren der

Kaiba-Brüder, dass sein Gegenüber nicht ganz ehrlich war.

" Hör mal, Mokuba. Ich bin auch nicht gerade glücklich mit dem Rausschmiss,

aber ich brauch keinen, der es mit immer wieder unter die Nase reibt, ja?".

Joey schloß genervt die Augen. Warum war er nur so gereizt? Lag vielleicht

an den Kopfschmerzen, die ihn seit zwei Tagen verfolgten. Es fühlte sich an,

als würde jemand ständig mit einem Messer seinen Kopf löchern.

Zwei Finger massierten die rechte Schläfe. Wenn ihn der Kleine ihn jetzt

noch weiter nervte, konnte er nicht dafür reagieren, dass er ein

sanftmütiges Schäfchen bleiben könnte.

Doch wie es kommen musste, wenn sich die ganze Welt gegen einen verschwor,

setzte der Schwarzhaarige mit einem anschuldigenden Blick noch eins drauf:

" Na ja, dann kannst du dich wenigstens auskurieren, wenn du schon keinen

Job mehr hast.".

Die Handflächen des Blonden schlugen auf den Tisch. Mokuba zuckte zusammen,

was war denn jetzt los?

" Was glaubst du eigentlich, wer du bist? Meine Mutter? Nein, du bist

einfach nur ein kleiner Kerl, der glaubt er wüsste alles und könnte die Welt

mit seinen sinnlosen Ratschlägen besser machen. Lass dir eines gesagt sein,

so ist es nicht. Du hast keine Ahnung von der Welt da draußen. Du redest von

Dingen von denen du überhaupt nichts verstehst, aber benimmst dich, als

wüsstest du besser als jeder andere, wie man auf der Straße überlebt. Komm

runter von deinem Ross oder lass mich in Ruhe.".

Joey öffnete den Mund, als wollte er noch etwas hinzusetzen, doch plötzlich

weiteten sich seine Augen ein Stückchen und er schluckte.

Dann drehte er such auf dem Absatz um und verschwand in Richtung der

Toiletten.

Mokuba blieb wie vom Donner gerührt sitzen. Das war ein filmreifer Ausbruch

gewesen, er hätte nicht gedacht, dass der Blonde wirklich so austicken

könnte. Der Blick wurde auf das Tischdeckchen gesenkt. Der Ausdruck in den

Augen wurde immer schuldiger. Was ist, wenn Joey jetzt so sauer auf ihn ist,

dass er ihm nie mehr verzeihen würde?

Er schluckte. Er hatte also von etwas geredet, von dem er keine Ahnung hat.

Damit tat er genau das, was sein Bruder so gerne tat. Und das hasste Mokuba

an seinem Bruder. Entweder interessierte es ihn gar nicht, was Mokuba

machte, oder mischte sich so dreist ein, dass man ihm am liebsten seinen Lap

Top um die Ohren schlagen würde.

Na toll, er wurde also schon genau wie sein Bruder.

Mokuba sah auf. Es musste jetzt schon mindestens fünf Minuten her sein, dass

Joey weg war.

Wo blieb der Blonde?

Mokuba stand auf und ging den Gang entlang, bis zu den Türen mit der

unverkennbaren Beschriftung.

Er öffnete die Tür. Die Kabinen waren alle leer, aber geschloßen. Nur eine

stand einen Spalt offen.

Mokuba trat vorsichtig näher. Er drückte das glatte Holz noch ein wenig

weiter auf, rechnete schon halb damit, entweder eine leere Schüssel oder

einen verdutzten Mann zu sehen.

Doch was er sah, ließ ihn erschrocken die Luft anhalten. Auf den weiß

gekachelten Boden lag sein Freund. Der Oberkörper war an die Wand gelehnt,

die Stirn an die Wand gedrückt. Anscheinend hatte der Junge sich kurz zuvor

übergeben.

" Joey?", flüsterte Mokuba mit vor Schreck heiserer Stimme. Keine Reaktion.

" Joey?", fragte er mit Nachdruck. Wieder nichts.
 

Mokuba stürzte zu seinem Freund hinab und tätschelte ihm die Wangen.

" Hey, Joey, mach keinen Mist, wach auf!", murmelte er vor sich hin. Der

junge Mann, der da halb vor ihm lag, atmete, dass war kaum zu überhören. Es

schien als bekäme Joey keine Luft, denn er holte ungleichmäßig und flach

Luft, wie nach einem Hundertmeterlauf. Mokuba legte vorsichtig seine Hand

auf dessen Stirn, doch zog sie fast im selben Augenblick zurück. Auf der

Stirn hatte man locker einen ganzen Barbecue Abend veranstalten können.

Schnell zückte der junge Kaiba sein Handy, wählte eine eingespeicherte

Nummer und wartete.
 

Weich.
 

Und warm.
 

Keine Kälte, sie war verflogen.
 

Nur Schmerzen waren noch da.
 

Aber es waren nicht die Schmerzen, die er von der unbarmherzigen Kälte

kannte und auch nicht die Schmerzen einer Prügelei. Es waren eher leichte

Kopfschmerzen, ganz so, als wäre sein Hirn durch Wattebäusche ersetzt

worden, die immer ein wenig an die Innenseiten drückten.

Und alles war so weich. Und warm. Die Finger krümmten sich ein wenig mehr

zusammen, fanden Halt in etwas, das mit dünnem Stoff überzogen war. Es war

genauso weich, wie das auf was er lag.

Er lag nur so da, in seiner typischen Schlafhaltung. Die Beine angezogen,

der Oberkörper seitlich und die Decke bis unter die Nasenspitze gezogen.
 

Halt, stopp, zurückspulen, anhalten und noch mal abspielen, bitte.

Schlafposition? Decke? Weich und warm?

Das hier konnte auf keinen Fall das Zimmer in der WG sein, denn dort hatten

sie nur harte Strohmatten und die Decken waren nichts weiter als hauchdünne

Laken. Und zugig war es dort wie Hechtsuppe.

Auf der Straße konnte er auch nicht liegen, da war es noch ungemütlicher,

als in der Wohngemeinschaft. Ein ungutes Gefühl machte sich in seiner mehr

als leeren Magengegend breit. Wenn er in einem Bett lag und es warm war,

musste er in einer Wohnung sein. Und die einzige Wohnung, wo er noch hätte

liegen können war die seines. Nein, das durfte nicht sein.
 

Ruckartig riss er die Augen auf und sah sich panisch um. Kein Regal über dem

Bett, wie eigentlich erwartet. Kein Schreibtisch mit allerlei Krimskrams,

wie eigentlich erwartet. Eigentlich war gar nichts hier wie erwartet.

Entweder hatte hier jemand die Geldscheiße bekommen und total umdekoriert

oder. ja, oder er war doch woanders.
 

Anscheinend hatte sein Kopf der ungewohnt schnellen Bewegung jetzt erst

folgen können, denn er meldete ohne Rücksicht auf Joeys Gemütszustand, dass

er weh tat. Und zwar mit solcher Intensität, dass es ihn wieder auf das

Kissen zurück warf. " Aua.", hauchte er leise und es klang verloren in dem

riesigen, spärlich möbliertem Zimmer.
 

Was war denn da so? Ein großer Schrank, daneben weitere Schränke,

augenmerklich Aktenschränke, ein Fenster, das freundlicher Weise mit dünnen

Gardinen zugehängt war, ein kleiner Nachttisch mit einer Lampe darauf und.

und. das war` s. Mehr nicht! Wie. nett. und. gemütlich.
 

Na okay, das konnte ihm eigentlich egal sein, vielmehr interessierte ihn

doch, wo er hier war. Er kannte das Zimmer nicht und hatte auch das Bett,

Marke Himmel, noch nie gesehen. Zum Glück waren die Vorhänge, die noch mal

extra rund herum um das Bett montiert waren, nicht auch noch zugebunden,

sonst hätte Joey eventuell Probleme mit seiner Klaustrophobie bekommen.
 

In seinen Gliedern steckte immer noch die schläfrige Müdigkeit, die sich

nach dem vorschnellen Erwachen nun wieder bemerkbar machte. Die Schmerzen in

seinem Kopf waren noch als leichtes Pochen zu merken, ansonsten knurrte nur

sein Bauch fröhlich vor sich hin, aber das kannte er ja bereits.
 


 

So total in sich und seinem Befinden versunken, merkte der im Bett liegende

nicht einmal wie die Tür leise auf glitt und ein langmähniger Schopf

vorsichtig hereinlugte. Umsichtig wurde ein Fuß vor den anderen gesetzt,

bedacht darauf den anscheinend Schlafenden nicht zu wecken.
 

Joey hörte ein Geräusch. Da war jemand. " Wer ist da?", wollte er

ursprünglich fragen, doch das was da aus seinem Hals drang, klang mehr wie

das Röcheln einer kranken Katze.
 

" Joey, du bist wach, ein Glück.", sprudelte es aus der kleinen Person

hervor, die sich jetzt auf das Bett schwang und den jungen Mann glücklich

anstrahlte.

" Mokuba.", wieder ein kaum identifizierbares Wort. Joey griff sich an den

Hals, erfühlte sich an wie eine ganze Wagenladung Schmirgelpapier.

" Dein Hals tut weh, hm? Wie geht es deinem Kopf?", fragte der Kleine vor

ihm besorgt. Joey deutete mit dem Daumen nach unten um sich das Sprechen zu

ersparen, kam ja sowieso nichts ordentliches dabei raus.

Trotzdem, er hatte so viele Fragen an seinen kleinen Kumpel, die einfach

raus mussten, doch er hatte nicht umsonst einen Pantomime als Mitbewohner,

warum also nicht das ein oder andere Abgeschaute anwenden?
 

Er sah sich übertrieben in dem Zimmer um. Mokuba registrierte den verwirrten

Blick und lachte leise.

" Du fragst dich bestimmt, wo du hier bist.". Joey nickte, doch nicht zu

doll, sonst schrie sowohl sein Kopf als auch sein Hals ein schallendes

Halleluja.

" Du bist bei mir zu Hause. In einem unserer Zimmer.". In einem unserer

Zimmer? Wie viele Zimmer hatte diese Wohnung denn? Oder war er vielleicht

sogar in einem Haus?

" Tja, willkommen in der Kaiba- Villa.", sagte Mokuba und nestelte ein wenig

beschämt am Laken herum. Der Blick aus den weit aufgerissenen Bernsteine

ließ ihn noch ein bisschen röter werden.

" Ja, ich hab vielleicht verpasst, dir das ein oder andere zu erzählen.".

Das ein oder andere? Er hatte keine Ahnung gehabt, dass Mokuba in einer

Villa lebte. Okay, es war schon irgendwie verdächtig, dass der Kleine immer

Geld dabei hatte. Und er war es auch immer der die Kaffeerechnungen gezahlt

hat. Aber Villa, pff. Und was, bitte schön, machte er, Joey Wheeler, in

dieser ominösen Villa?
 

Mokuba beobachtete anscheinend seine Umwelt ganz genau, denn natürlich hatte

er die offensichtliche Frage in den braunen Augen registriert und machte

sich sofort daran, die Unklarheiten aus dem Weg zu räumen.

" Erinnerst du dich noch an das Cafe, wo wir uns vor-", er sah auf die Uhr

an seinem linken Handgelenk," -vor fast fünf Stunden getroffen haben?". Joey

blinzelte überrascht. Fünf Stunden? So lange hatte er geschlafen?

" Tja, und nach deiner kleinen Ansprache dort, bist du ja abgehauen und ich

hab dich bewusstlos auf der Toilette gefunden. Weil du nicht mehr wach zu

bekommen warst und außerdem meines Erachten nach mindestens 40 Grad Fieber

hattest, hab ich dich einfach mitgenommen und ins Bett gesteckt."

Joey lachte müde, doch es klang mehr wie ein Bellen. Er bedachte den Kleinen

mit einem belustigtem Blick. Der Dreikäsehoch hatte ihn, immerhin ein Meter

siebenundsiebzig groß, einfach so mitgenommen? Schon klar. Und er war

Camilla und Charles zusammen.
 

" Na ja, okay, ich hab Roland, unsren Sekretär, vom Handy aus angerufen und

er hat dich mit der Limo abgeholt.".

Sekretär, Limo, Handy? Sag mal, Mokuba hatte tatsächlich vergessen ihm etwas

zu erzählen und zwar das er Knete en masse besaß. Wie konnte so ein kleiner

Kerl nur das alles besitzen?

Und von was überhaupt Sekretär, besaß der Kleine auch noch ein Unternehmen?

" Jedenfalls", holte ihn Mokuba aus seinen Gedanken, " hast du ziemlich

hohes Fieber und dir eine waschechte Grippe eingefangen.".

Joey zuckte mit den Schultern. Na und? Ist doch auch nur eine Erkältung,

warum machte der Kleine denn ein Gesicht wie Sieben-Tage-Regenwetter? Okay,

er konnte nicht reden, weil sich sein Hals anfühlte wie ein traktiertes

Nadelkissen, und er hatte ein wenig, na gut, heftige Kopfschmerzen. Aber das

war nichts, was nicht mit ein bisschen frischer Luft und bald wieder

auskuriert war.

" Damit ist nicht zu spaßen, Joey!", herrschte ihn der Langmähnige an. Joey

fuhr erschrocken ein Stück zurück. Mokuba musste doch nicht gleich so

aggressiv werden.

" Also, unsere Ärztin hat gesagt, du musst mindestens drei Tage komplett im

Bett liegen bleiben, viel schlafen und vor allem deine Klappe halten.". Er

grinste, doch dem Straßenmusiker war gar nicht zum lachen. Drei Tage nur

herum liegen? Das konnte er sich nicht leisten, im wahrsten Sinne des

Wortes. Er musste Geld verdienen. Außerdem, Preisfrage, wo sollte er denn

schlafen? Auf seiner Strohmatte, ja, da würde er bestimmt ganz schnell

gesund werden.

Mokuba streckte sich und schaute dann auf die Uhr. " Ich habe noch nicht

Bescheid gesagt, aber es ist bestimmt kein Problem, wenn du hier bleibst,

bis du wieder komplett gesund bist. Und da du ja wieder keinen Job hast",

ein strenger Blick folgte," dürfte es ja auch keine Schwierigkeiten geben,

wenn du einfach mal ein paar Tage liegen bleibst."

Joey ließ sich zurück in die Kissen fallen. In welcher Welt lebte sein

kleiner Kumpel eigentlich?

Wenn er drei Tage nicht arbeiten ging, konnte er niemals die Monatsmiete

bezahlen. Es hatte ja schon diesen Monat kaum gereicht, er musste ja sogar

wieder mal Juanos Sammlung erweitern, um die Summe zusammen zu bekommen.

Heute hatte er auch schon wieder den ganzen Tag verloren.

Und, hallo? Es war ja wohl nicht seine Schuld, dass er schon wieder

gekündigt bekam. Er überlebte in einem Job kaum länger als ein paar Monate

bis das ständige Problem auftauchte.

Aber das wusste Mokuba nicht, dass er konnte sich auch nicht vorstellen.

Ein wütender Blick wollte ein Loch in die himmelblauen Vorhänge brennen,

doch wie er auch starrte, es begann nicht zu kokeln.

Nein, Mokuba konnte es nicht wissen, in diesem behütetem Haus, mit all dem

Geld, dass so viele so dringend bräuchten. Er wusste nicht, wie es ist arm

zu sein. Nicht zu wissen, ob man am Abend ein Dach über dem Kopf hat oder

genug zu essen. Der nicht ständig Angst haben musste einen Job und somit

Nahrungsgrundlage zu verlieren oder einem Gesetzeshüter in die Hände zu

geraten- was für ihn das schlimmste wäre.

Nein, Mokuba war ein glückliches, naives, stinkreiches Kind, dass in einer

rosaroten Wattewelt lebte und wahrscheinlich noch an den Weihnachtsmann und

den Osterhasen glaubte.

Der bestimmt jeden Tag von Mama und Papa ein schönes Geschenk bekam, was

sowieso bald wieder in irgendeiner Ecke landete, ein Kind aus einer

11-köpfigen Famile hätte sich kaputt gefreut. Bei denen es jeden Abend ein

so ausschweifendes Essen gab, von dem soviel übrig blieb, was dann im Müll

landete. Von so einem einmaligen Essen konnte seine WG eine Woche leben oder

Kinder in der dritten Welt endlich mal wieder satt werden.
 

Mokuba merkte, dass mit seinem Freund irgendetwas nicht stimmte. Der Blick

der bernsteinfarbenen Augen machte ihm Angst. Er sah so wütend und

verbittert aus wie er die Vorhänge anstarrte, so als wären sie daran schuld,

dass er krank war.

" Das kommt davon, wenn man bei der Kälte in so ner dünnen Jacke und ohne

Schal den ganzen Tag draussen rumrennt.", sagte Mokuba um die unerträgliche

Stille zu unterbrechen. Joeys Kopf wirbelte zu ihm herum und der Blick der

Augen hätte Mokuba bald umgebracht. Er dachte bisher, dass nur sein Bruder

mit Blicken töten konnte, doch Joey war mindestens genauso gut. Die Augen

waren gefüllt mit Entrüstung, Spott und Unverständnis. Hatte er etwas

falsches gesagt?
 

Was glaubte der Drei-Käse-Hoch eigentlich? Er sollte nicht soviel auf der

Straße hocken? Als ob er das freiwillig täte. Und dünne Jacke? Schon mal

dran gedacht, dass er nur die hatte? Mann, sein Kopf brummte wie ein ganzer

Hornissenschwarm.

Der Blonde legte ein Hand über die Augen und atmete schwer. " Du solltest

noch ein wenig schlafen.", flüsterte Mokuba, doch Joeys Hand war schon

heruntergerutscht und der Kopf zur Seite gefallen.

" Gut. Das ging schnell.", sagte der junge Kaiba und erhob sich vorsichtig

vom Bett, darauf bedacht den Schlafenden auf keinen Fall zu wecken.
 

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So, das wars erst mal. *flüster, damit Joey nicht geweckt wird*

Verpasst auf keinen Fall die nächste Folge *tadada*
 

Ich freu mich auf euer Feedback
 

HEAL, eure Swaja



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Kommentare zu diesem Kapitel (9)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-02-16T19:09:32+00:00 16.02.2006 20:09
Super!!! ^^
Bin gespannt, wie es weitergeht. Der arme Joey. :(
Ich vermisse Seto ein bisschen, aber ist ja nicht schlimm!! ^^
Ich prophezeie, es wird noch ne Menge Ärger geben...^___^
Freu mich schon aufs weiterlesen.
hdl
Jennychan16
Von: abgemeldet
2006-02-11T22:27:49+00:00 11.02.2006 23:27
Ich fass es einfach nicht.
Schon wieder so ne klasse Story!!!! ^^
Waaahhh, ich bin total neugierig, wie es weitergeht!!
Hmm, ob Seto überhaupt merkt, dass Joey in seiner Villa ist? *lol* Bei so viel Arbeit..
Schreib bloss weiter *bestech*, so eine geniale Story! Danke für die ENS! ^^
Von:  Tweetl
2006-02-06T11:32:18+00:00 06.02.2006 12:32
WoW!!! Die FF ist so genial... *schwärm*

Armer Joey... ich versteh ihn, warum er solche Gedanken um Mokuba hat; hoffe, der sagt net irgend nen Mist zu Joey, dass der dann wieder ausrastet... Soll ja gesund werden!

Schreib ja schnell weiter!!!

*fast-erdrück*
Von:  Engelchen_Fynn
2006-02-06T09:27:28+00:00 06.02.2006 10:27
Wow, ich bin total begeistert!
Einfach eín wahnsinns Kapitel!!
Hoffe das es ganz schnell weitergeht!!!^^
Von: abgemeldet
2006-02-05T20:43:06+00:00 05.02.2006 21:43
klasse gemacht
jetzt ist joey also in der villa
was seto wohl dazu sagt
nun wir werden sehen
schick mir BITTE ne ens wenns weiterghet
Von:  fukuyama
2006-02-05T13:53:26+00:00 05.02.2006 14:53
Hab's wieder mal nur bis zur zweiten Seite gelsen *total gefrustet bin* Das muss ich unbedingt ändern. Aber egal, bis dahin war das Kap große Spite. Der arme, kleine Joey... *Joey pat pat* Der ist so niedlich und jetzt muss er so leiden! T.T
Joey: Übertreib's nicht, ja? *grummel*
Ich: Aber das ist schrecklich! T_T *dann* *g* Mir hat's trotzdem gefallen! Vilen, vilen Dank für die ENS (was ein Service mit den Adressen!). Schick doch bitte auch zum nächsten Kapitelstart eine, ja? Bis dahin hab ich's dann aber ganz gelesen!
Bye,
Fukuyama
Von: abgemeldet
2006-02-05T12:38:08+00:00 05.02.2006 13:38
sorry dass ich beim letzten kappi keinen kommi gegeben hab!
das hol ich jetz nach! ^^ ich fand des und des letzte kappi sau gut! *lob*
freu mich schon auf des nächste kappi! *knuffz*

hdmdl! *knuddl*
heiji-chan
Von: abgemeldet
2006-02-05T12:07:19+00:00 05.02.2006 13:07
da kann ich mich nur anschließen...die FF is echt geil geschrieben und sie gefällt mir richtig gut. Kanns nicht erwarten bis es weiter geht.
*knuddel*
neiiko
Von:  LostTenshi
2006-02-05T11:25:33+00:00 05.02.2006 12:25
Klasse! Eifach nur spitze. Ich könnte diese FF fressen, die ist sowas von geil. Ich frag mich ob Seto überhaupt schon weis, wenn sein kleiner Bruder da ihm ins Haus geschleppt hat. Oh man, ich rieche den Duft von einer mängen Ärger und ein Haufen nicht ausgesprochener Gefühle, die noch folgen werden. *gänsehaut bekomm* Uhhh auf sowas steh ich, da stellen sich mir die Nackenhaare auf. Meine Sonsoren sind auf diese FF sehr stark fiksiert. Schreib bloss weiter, sonst spring ich noch im dreieck.

lg Kuma-kun
*knuddel* ^^


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