Ich bin immer bei dir
Verstört saß Sasuke auf einem Stuhl und klammerte seine verkrampften Hände um die Kaffeetasse. "Wer war das ..." murmelte er leise und senkte den Kopf, dass seine pechschwarzen Haare sein gesamtes Gesicht verdeckten.
"Sie werden es noch heraus finden..." beruhigte ihn Itachi und setzte sich neben ihn.
Erschöpft lehnte sich Sasuke an seinen Bruder.
"Das war einfach alles zu viel für dich in letzter Zeit, Sasuke. Du solltest einfach alles vergessen. Ich werde dir helfen, so gut ich kann..."
Spöttisch lachte Sasuke auf. "Wie kann mir jemand helfen, der mir selbst immer wieder Schmerzen zufügt..."
Schweigend legte Itachi einen Arm um seinen Bruder und zog ihn näher an sich. "Eines Tages wirst du alles verstehen, mein Kleiner... glaub mir."
Verächtlich verzog Sasuke sein Gesicht. "Du behandelst mich immer, als ob ich noch ein Kind wäre. Wann siehst du endlich ein, dass ich erwachsen geworden bin?"
Trotzig verschränkte Sasuke die Arme vor der Brust und wurde im nächsten Moment stocksteif, als er spürte, wie Itachi ihm zärtliche Küsse auf den Nacken hauchte.
Mit weit aufgerissenen Augen und angehaltenem Atem harrte Sasuke aus und wartete angespannt, was noch kommen würde.
Vorsichtig wanderten Itachis Finger unter Sasukes Hemd, verharrten kurz und strichen ihm dann unendlich sanft über den Bauch.
"Du machst mich wahnsinnig, Sasuke ..." raunte Itachi hinter ihm leise und krallte sacht seine Finger in Sasukes Fleisch.
Sasuke gab einen kaum hörbaren Seufzer von sich. Er war überwältigt, fix und fertig. Er wollte mehr hören und fürchtete sich vor dem, was gleich passieren würde.
Vorsichtig bewegten sich Itachis Finger auf Sasukes Hosenbund zu, hielten kurz, hoben ihn dann kurz an und versuchten unten hindurch zu schlüpfen.
Alle Alarmglocken in Sasukes Kopf fingen an zu schrillen und er wand sich gequält. "Ich will das nicht.." flüsterte er mit brüchiger Stimme.
"Das ist nicht wahr. Ich weiß, dass du es genauso willst wie ich", widersprach Itachi mit zärtlicher Stimme. "So was merkt man doch ..."
Sasuke spürte, wie sein künstlich aufgebauter Widerstand wie Eis in der Sonne schmolz.
Er gab einen leisen Klagelaut von sich, dann drehte er sich schnell um, legte seine Arme um Itachi und küsste ihn stürmisch. Leidenschaftlich krallte er seine Hände in die Haare seines großen Bruders und stöhnte auf, als er durch den Umhang Itachis eine deutliche Veränderung spüren konnte.
Energisch löste sich Sasuke schließlich von Itachi. "Ich kann das nicht ..." keuchte er, "ich kann nicht..."
Schwer atmend stand er auf und flüchtete regelrecht aus dem Zimmer.
Seufzend ließ er seinen heißen Kopf gegen das kalte Glas des Fenster sinken und starrte nach draußen, ohne auch nur etwas der verschneiten Landschaft wahrzunehmen.
Leise betrat Itachi das Zimmer, trat hinter Sasuke und legte ihm vorsichtig die Hände um die Hüfte. "Was ist los...wovor hast du Angst?"
Verächtlich schnaufte Sasuke auf, legte aber dennoch zärtlich seine Hände auf die seines großen Bruders.
"Als ob du das nicht wüsstest ... ich will nicht noch so eine Nacht mit dir erleben wie damals. Noch nie bin ich mir so beschmutzt und ausgenutzt vorgekommen wie in dieser Nacht... du hast mich benutzt und nachher weg geschickt, als ob ich ein billiger Aufriss gewesen wäre...
Dann steigst du wiederum einfach so mit Sakura ins Bett. Wieso sollte ich mit dir noch was anfangen sollen? Sag´s mir!"
Nachdenklich fuhr Itachi mit seiner Fingerspitze über Sasukes Beckenknochen und wühlte sich vorsichtig mit seinem Mund zu Sasukes Ohr durch.
"Du darfst nicht immer alles nach dem genauen Ablauf bewerten, Otouto..." flüsterte er heiser.
"Ich habe das sicher nie getan, um dich auszunutzen ... damals, als ich dich mit mir nach Hause genommen habe, haben mich meine Gefühle überwältigt, du hast mich wahnsinnig gemacht. Nachher wurde mir klar, was ich getan habe, ich wollte dich nicht tiefer in diesen ganzen Kreis mit hineinziehen ... Aber seit ich fühle, dass er dir ähnlich ergeht wie mir ..."
"Und was war mit Sakura?" nuschelte Sasuke und merkte, wie die innere Abwehr allmählich verschwand.
"Im Grunde das Gleiche.." antwortete Itachi nach kurzem Zögern. "Ein Versuch, uns Beiden die Probleme einer so komplizierten Beziehung zu ersparen. Aber ohne Erfolg. Ich konnte nicht annähernd die Gefühle empfinden, die ich in deiner Gegenwart immer hatte und habe..."
Mit scheuem Lächeln drehte Sasuke sich schließlich um.
"Ist gut, Itachi ... aber lass mir nur noch etwas Zeit..."
Kaum merklich biss sich Itachi auf die Lippen, strich Sasuke kurz mit dem Finger über die Wange, nickte und verließ schließlich zögernd das Zimmer.
Seufzend lehnte sich Sasuke zurück. "Was tue ich hier nur..." murmelte er zerstreut und hörte im nächsten Moment, wie die Dusche angestellt wurde.
Ein kurzes, schelmisches Lächeln huschte über sein hübsches Gesicht. Einige Sekunden ging er nachdenklich durchs Zimmer, um sich auch ja nicht für die falsche Wahl zu entscheiden.
Hektisch stieß er die Luft aus, ballte die Hände energisch zu Fäusten und ging dann zielstrebig ins Badezimmer.
Tatsächlich - Itachi stand unter der Dusche.
Mit großen Augen starrte Sasuke auf die Wand der Duschkabine, durch welche hindurch man Itachis Körper schemenhaft sehen konnte.
Mit fahrigen Händen befreite sich Sasuke seiner störenden Kleidung, tappte langsam zur Dusche und legte seine Hand mit gemischten Gefühlen an den Griff.
"Stell dich nicht so an!" schalt er sich selber in Gedanken und schob schließlich vorsichtig die Tür der Duschkabine zur Seite.
Verlegen lächelnd, als er Itachis erstaunten Blick auffing, schlüpfte er hinein und verschloss die Tür schnell wieder hinter sich.
"Ich darf doch..?" murmelte er mit schiefem Grinsen und hob den Kopf.
"Natürlich darfst du!" erwiderte Itachi gerührt und riss seinen kleinen Bruder stürmisch an sich. "Und wie du darfst..."
Seufzend legte Sasuke seinen Kopf an die Brust Itachis und schloss hingebungsvoll die Augen.
Kurz schossen ihm die Bilder der Beerdigung durch den Kopf, er schüttelte aber mit verzogenem Gesicht angewidert den Kopf und versuchte sich nur auf den jetzigen Moment zu konzentrieren.
"Was geht dir durch den Kopf, mein Kleiner?" flüsterte Itachi mitfühlend und hob sacht Sasukes Kinn mit seinen Fingern. "Naruto?"
Schweigend nickte Sasuke und bemerkte verärgert, wie seine Lippen zu beben begannen.
"Lass uns nicht mehr darüber reden!" sagte er deshalb schnell, befreite sich geschickt aus Itachis Griff und drückte zärtlich seine Lippen auf dessen Brust.
"Du schmeckst so gut..." murmelte Sasuke mit klopfendem Herzen und strich mit seinen Händen über Itachis muskulösen Rücken.
Einen Moment schnappte Itachi verblüfft nach Luft und drückte seinen Bruder im nächsten Moment liebevoll an sich.
"Ich werde dich nie wieder alleine lassen, Sasuke .... Das verspreche ich dir."