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Neon Genesis Evangelion - Die Nebenwelt

von

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3. Zwischenspiel

"Träume sind etwas, was nur wenige Menschen wirklich schätzen," las Shinji vor. "Den Meisten blieben sie nur wenige Sekunden nach dem Erwachen im Gedächtnis hängen, um anschließend wieder in den unermesslichen Tiefen des Unterbewusstseins zu verschwinden. Einige Wenige schenkten ihren Träumen Aufmerksamkeit, verfolgten sie noch einige Augenblicke weiter während sie erwachten. Für sie waren es schöne Alternativen, Bilder aus einer Welt die schöner oder schrecklicher als die Eigene war. Nur in den seltensten Fällen verbrachte ein Mensch sein Leben in den Träumen, oder träumte sein Leben. Kanntet ihr eine solche Person? Und falls, was empfandet ihr darüber? Ward ihr neiderfüllt, dass jemand nicht mehr träumen musste, sondern dass es für ihn wahr geworden war? Ward ihr des Stolzes, dass ihr jemanden kanntet, der für seinen Traum gekämpft hat, bis er wahr geworden war? Ward ihr traurig, dass nicht ihr es ward? Oder ward ihr dessen Traum, dessen Leben? In dem Fall freue ich mich aufrichtig für euch. Ich werde weitersuchen nach meinem Traum, nach meinem Glück und nach meinem Frieden und wünsche euch für eure Suche alles Gute."

"Miau!" Rei streichelte die rotgetigerte Katze, die auf ihrem Schoß festhielt. Sie hatte sich am Anfang natürlich gewehrt gehabt, allerdings hatte ein Blick aus den roten Augen gereicht gehabt, um sie zu paralysieren. Und als sie in dem Schoß aus ihrer Trance erwacht war, hatte der schraubstockartige Griff um ihren Hals jeden Gedanken an Flucht bereits im Keim erstickt. Ironischerweise stellte Asuka damit erst ziemlich spät fest, dass Rei, obgleich sie so flüchtig wie Zucker auf hoher See wirkte, in Wirklichkeit mehrfach gehärteter Edelstahl war.

Ihr Blick wanderte von der Katze zu ihrem Begleiter. Dieser schaute sie verunsichert an, nachdem er anscheinend alles vorgelesen hatte. "W... Was soll das heißen?" Seine Frage war überflüssig, denn die Antworten waren offensichtlich. Wahrscheinlich war das wieder ein Versuch Konversation zu betreiben. "Der Autor verlangt von uns eine Selbstüberprüfung nach folgenden Gesichtspunkten:

1. Kennen oder kannten wir jemanden, der wahrhaft glücklich ist.

2. Falls wir ersteres bestätigen können, inwiefern können wir den Weg, den diese Person zu ihrem Traum gewählt hat, auf uns anwenden.

3. Die Einsicht, dass man diesen Weg nicht algorithmisch auf sich selbst übertragen kann und daher selbst ein Weg finden muss.

4. Findet euren Weg." Ikari starrte sie mit offenem Mund an, und sie war sich sicher, wären Katzen zu Gesichtsausdrücken fähig, so würde Langley jetzt lauthals lachen. Das kehlige Geräusch aus ihrem Schoß ließe sich zumindest so interpretieren. Resigniert formulierte sie ihre Analyse um. "Anders ausgedrückt: ,Findet das, was euch glücklich macht. Anschließend strebt danach es zu erreichen.' "

Sie konnte an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er anscheinend verstanden hatte. Ein Teil ihres Verstandes fragte sich, ob ihr Gesicht auch so leicht zu lesen sein war wie seines, verwarf den Gedanken aber nach etwa 0,2 Sekunden. Eine Veränderung des Nichts ließ sie ihre Aufmerksamkeit jenseits von Shinji richten. "Wo warst du?" Die Frage ging über Shinjis Kopf hinweg, der sich dennoch angesprochen fühlte.

"Ähm, also..." stammelte er, "eigentlich war ich die ganze Zeit hier... oder?" Der starre Blick Reis hatte ihn nicht bemerken lassen, wie sich der Zettel in seiner Hand auflöste. Die Stimme hinter ihn ließ ihn aufschrecken.

"Überaus wahrscheinlich, habt ihr doch keinen Zugriff auf die Deus Ex Machina." Der Autor machte ein paar Schritte um Shinji herum und setzte sich dann. "Das bringt mich dazu, womit habe ich mich angekündigt, Rei?"

Seine Anwesenheit hatte einen beruhigenden Effekt auf Rei. Klare Frage, die man präzise beantworten konnten. Ikari hingegen... er beunruhigte sie nicht, allerdings strapazierte es sie, ständig andere Formulierungen finden zu müssen, welche die Präzision ihrer Antworten herabsenkten. "Das ,Nichts' hatte sich geändert."

Ein Kopfnicken seinerseits bestätigte, dass er verstand. "Ich denke, ich muss noch ein bisschen an ihr arbeiten, obgleich ich bis dato recht zufrieden mit ihr war." Mit einem Fingerschnippen bekam Asuka wieder ihre menschliche Form zurück, die sofort losdonnerte.

"Du elendiger kleiner Hur- - -"

Ein zweites Schippen ließ sie ihn einer anderen Sprache weiterfluchen, obwohl sie das anscheinend nicht bemerkte. Shinji glotzte sie ungläubig an, als... na ja, in diesem Fall war sein Glotzen wohl berechtigt.

"Weißt du, Rei... obwohl du nicht nie hieran erinnerst wirst, weil ihr alle nur Bestandteile meines Verstandes seid... Wenn du eine Fremdsprache lernst - außer Englisch natürlich - empfehle ich dir Französisch oder Italienisch. Bei Französisch klingt alles wie eine Delikatesse, oder eine Verführung, ein Kompliment, das man seiner Liebsten, oder in deinem Fall deinem Liebsten, ins Ohr flüsterst. Seide auf der Zunge. Italienisch, ich kenne keine geeignetere Sprache für Gesang, ständig singen die Menschen, einfach wunderbar. Wogegen ich mich ausspreche ist Deutsch und Russisch oder klanglich nahe Sprachen. Selbst die wichtigsten Worte klingen so, als würdest du deinem gegenüber den Schlimmsten aller Tode an den Hals wünschen. Eisenspäne gurgeln klingt wahrscheinlich romantischer."
 

[ooc] Wie ihr sehr spiele ich gerne mit den Fähigkeiten, die ein Autor hat... mal sehen, vielleicht kommen im nächsten Zwischenspiel ein paar Outtakes (Omake), mal schauen. Wer mag, kann mir auch was über PN/eMail schicken...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von: abgemeldet
2006-03-31T17:16:17+00:00 31.03.2006 19:16
Wow Die FF gefällt mir echt gut ich hoffe du schreibst weiter.


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