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Chiisana LOVE-STORIES

Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic
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Johan und Hikari - Der perfekte Partner

Von Jitsch
 

Hier mal wieder eine Wunschgeschichte von uns. Youko-chan hatte sich das Pairing gewünscht, und obwohl ich als überzeugter Spiritshipping-Fan eigentlich der Meinung bin, dass niemand besser zu Johan passt als Jûdai, haben wir schließlich zugestimmt. Die Gelegenheit, eine Geschichte mit Johan zu schreiben, wollte ich mir einfach nicht entgehen lassen. Letzten Endes ist keine richtige Liebesgeschichte daraus geworden, aber ich mag die Story trotzdem.

Eine Voranmerkung noch zum Thema Namen: Da ich Johan einfach nicht Jesse nennen wollte (noch dazu hätte das mit Jessie von Team Rocket für Verwirrung gesorgt, auch wenn das ganz lustig hätte werden können), heißen die Figuren alle so wie im japanischen Original, also Ash = Satoshi, Rocko = Takeshi und Lucia = Hikari. Um die Verwirrung aber nicht all zu groß werden zu lassen, habe ich es bei den Pokémon und Johans Monstern bei den deutschen Bezeichnungen belassen. Ich hoffe, das wirkt nicht zu durcheinander und ihr kommt einigermaßen damit klar.
 

           Der perfekte Partner
 

„Leg los, Regenbogendrache! Over the Rainbow!!“

Ein gleißendes Licht fegte wie ein brausender Sturm über die Wüste unter den drei Sonnen hinweg und riss Sandkörner und Gesteinsbrocken mit sich in die Luft. Johan Andersen warf einen eiligen Blick über seine Schulter und lächelte beruhigt, als er sah, dass O'Brien mit Jûdai und Martin die Sicherheit der Akademie trotz des herrschenden Chaos bereits fast erreicht hatte.

Das weitere Zusammenbrechen der Arena zu seinen Füßen zwang ihn jetzt allerdings, seine Aufmerksamkeit darauf zu richten, das Gleichgewicht zu halten. Lautes Krachen und aufwallender Staub nahmen ihm innerhalb der nächsten Sekunden ohnehin die Sicht. Dann siegte das Licht und alles um ihn herum verschwand im hellen Strahlen. Alles bis auf Yubel.

Die teuflische Frauengestalt mit dem zweifarbigen Haar und den grauenhaft leuchtenden Augen starrte hasserfüllt an ihm vorbei zum Eingang der Akademie. „Verflucht seist du... Jûdai!“, zischte sie. Im nächsten Moment verschwamm sie vor seinen Augen und alles, was er noch hörte, war das Hoffnung bringende Kreischen des Regenbogendrachen über ihm. Erleichtert breitete Johan die Arme weit aus. Er fühlte sich leicht an, als würde er schweben. Wie von selbst lächelte er breit. „Regenbogendrache, flieg höher...“, rief er. Er legte den Kopf in den Nacken, schloss die Augen und gab sich ganz dem Gefühl des Sieges hin. „Werde die Brücke für alle“, flüsterte er leise. Dann schlugen die Wellen des Lichts über ihm zusammen und löschten alles aus.
 

Es war, als wäre er nach einem langen Fall unsanft auf dem harten Erdboden aufgeschlagen, als er zu sich kam. Das ruhige, helle und freundliche Nichts wurde verdrängt von einem Schwall an Sinneseindrücken, die ihn regelrecht zu erschlagen schienen. Stimmen von Vögeln, die er noch nie gehört hatte, Rascheln im Gebüsch, Wasserrauschen und das Säuseln von Wind in hohen Baumwipfeln drangen an sein Ohr. Um ihn herum duftete es nach feuchtem Moos und unter seinen Händen spürte er weiches Gras. Durch seine geschlossenen Augenlider nahm er die wechselnden Schatten von Blättern wahr. Dann schob sich eine dunkle Silhouette vor sein Blickfeld.

Johan blinzelte. Vor ihm gewann die Gestalt eines jungen Mädchens an Schärfe, das ihn aus großen, dunkelblauen Augen ansah. Sie trug eine helle Mütze mit rosa Muster und dunkelblaue Strähnen hingen ihr über die Schulter. „Alles okey?“, fragte sie.

Johan nickte leicht, obwohl er sich nicht sicher war, ob diese Zustimmung der Wahrheit entsprach. Immerhin – als er versuchte, seinen Oberkörper aufzurichten, gelang ihm das ohne Probleme. Auch Schmerzen hatte er keine. Neben ihm meldete sich mit leisem Fiepsen sein Duellgeist Rubinkarfunkel zu Wort. Johan war nur milde erstaunt, zu sehen, dass er immer noch eine feste Gestalt besaß, genau wie in der Welt, aus der er gekommen war.

Das Mädchen war neben ihm in die Hocke gegangen und sah aufmerksam zu, wie er sich aufsetzte und seinen Blick forschend über die Umgebung gleiten ließ, während sein kleiner Begleiter ihm über den Ärmel auf die Schulter kletterte. Sie befanden sich auf einer kleinen Lichtung, neben der ein schmales Bächlein entlang gluckerte. Die Bäume um sie herum waren nicht gerade groß und standen in sattem Grün. Ganz in der Nähe kniete ein junger, braungebrannter Mann mit wirrem, dunkelbraunem Haar neben einem Lagerfeuer, über dem ein eiserner Kessel hing. Aus diesem stieg ein unwiderstehlicher Duft auf und erfüllte die Lichtung. Der Mann drehte sich zu Johan um und lächelte freundlich. „Ich bin Takeshi“, sagte er.

Ein zweiter, jünger aussehender Junge, dessen schwarzes Haar struppig unter seiner schwarz-roten Basecap hervorschaute, hob grüßend die Hand und stellte sich als Satoshi vor. Auf seiner Schulter hockte ein Wesen, das etwa die Größe einer Katze hatte, aber mit knallgelbem Pelz bedeckt war und spitz zulaufende Ohren sowie einen gezackten, flachen Schwanz aufwies. „Pika-pi!“, sagte es und schenkte Johan einen freundlichen Gesichtsausdruck. Johan hob verwirrt die Hand, um zurückzugrüßen.

„Ich heiße übrigens Hikari“, sagte das Mädchen und hielt ihm die Hand hin. Johan schüttelte sie abwesend, während er zusah, wie das gelbe Wesen ihm entgegenhoppelte. Rubin löste sich von seiner Schulter und kam ihm entgegen. „Pika!“, rief das Wesen freundlich.

Rubin hob neugierig den Kopf und stupste es mit der Nase gegen den Bauch. Das gelbe Wesen stupste freundlich zurück.

„Plinfa! Plinfa-plinfa!“, meldete sich daraufhin eine quietschige Stimme hinter Hikari und ein weiteres Wesen, das Johan an einen sehr rund geformten, blauen Pinguin erinnerte, schaute hinter Hikaris Bein hervor. Langsam watschelte es auf die anderen beiden Monster zu, blieb aber ein paar Meter von ihnen stehen und musterte Rubinkarfunkel hochmütig.

Johan sah Hikari fragend an. „Was sind das für Wesen?“, fragte er neugierig.

Sie sah ihn verblüfft an. „Das sind Pokémon, was sonst“, erwiderte sie.

Johan kratzte sich am Kopf „Pokémon...?“, wiederholte er ratlos. Der Junge mit den schwarzen Haaren – Satoshi – stand vom Feuer auf und kam zu ihnen.

„Du weißt echt nicht, was ein Pokémon ist?“, fragte er verblüfft. Das gelbe Wesen sah zu ihm und sprang geschickt an ihm hoch, wo es sich auf seiner Mütze niederließ. „Pika-pika. Chuu!“, rief es. Satoshi schien genau zu verstehen, was es ihm sagen wollte. „Ja, das haben wir auch schon festgestellt“, sagte er und hockte sich hin, um Rubinkarfunkel vorsichtig zu streicheln. Das azurblaue Katzenwesen ließ das ohne Protest geschehen und miaute leise. „Das hier ist auch kein Pokémon“, sagte er.

Johan nickte. „Und das da“, er deutete nacheinander auf das gelbe Wesen auf Satoshis Kopf und den quietschenden Pinguin, der jetzt wieder zu Hikari gerannt war, „das sind Pokémon, nehme ich an?“

„Genau. Das hier ist mein Pikachu“, sagte er und strich dem gelben Tierchen liebevoll über den Kopf. „Pika-pi“, sagte es zufrieden.

„Genau, und das hier ist Plinfa“, stellte Hikari ihren Pinguin vor. „Plinfa, Plinfa!“, quietschte das kleine Wesen und wackelte aufgeregt mit den Ärmchen.

Johan lächelte. „Ich schätze, diese Wesen sind meinem Rubinkarfunkel gar nicht so unähnlich“, stellte er fest und ließ Genanntes auf seinen Schoß springen, wo es sich gegen seinen Bauch drückte.

„Es heißt also Rubinkarfunkel?“, fragte Hikari neugierig und sah das Wesen mit schief gelegtem Kopf an, sodass ihr ihre blauen Haarsträhnen ein bisschen ins Gesicht fielen. Rubin hob den Kopf und tapste von Johan zu ihr hinüber, um sich streicheln zu lassen.

„Es ist wirklich süß“, sagte Hikari freudig. Johan grinste. „Ich glaube, er mag dich“, sagte er, als er den wedelnden Schwanz seines Kristallungeheuers beobachtete. „Rubi~“, trillerte das Monster.

Satoshi erhob sich aus der Hocke und hob einen länglichen Gegenstand auf, der kurz neben dem Feuer gelegen hatte. „Wir haben das bei dir gefunden“, sagte er zu Johan.

Dieser nahm das hellblaue Gerät dankbar entgegen. „Meine DuelDisc! Danke“, sagte er und überprüfte das Gerät sofort. In der Halterung befand sich noch sein Kartendeck, auch auf den dafür vorgesehenen Flächen lagen die Karten genau so, wie zum Ende des Duells. Johan sammelte die Karten vorsichtig zusammen und strich zuletzt dankbar mit den Fingern über die Regenbogendrachen-Karte, bevor er alle zusammenschob und in der Tasche an seinem Gürtel verschwinden ließ. Mit einem Knopfdruck sorgte er dafür, dass sich die Dueldisc auf eine handlichere Größe zusammenschob, auch wenn sie immer noch fast so lang war wie sein Unterarm.

Hikari hatte neugierig dabei zugesehen. „Was ist das für ein Ding?“, fragte sie jetzt.

„Eine DuelDisc. Sie gehört zu diesem Kartenspiel, DuelMonsters, und auf ihr kann man seine Karten ausspielen, sodass sie dann als Hologramme auftauchen“, erklärte Johan sofort bereitwillig, „obwohl ich glaube, dass es in dieser Welt eher keine Hologramme, sondern richtige Monster sein werden, so wie bei Rubin.“

„Rubiii“, sagte das Monster. Es hatte es sich schon auf Hikaris Schoß gemütlich gemacht, was dieser offenbar gefiel, denn sie strich ihm lächelnd über das blau schimmernde Fell.

„Das klingt kompliziert“, sagte sie.
 

„Essen ist fertig!“, meldete sich Takeshi zu Wort, der bis dahin schweigend weitergekocht hatte. Alle Köpfe schnellten in die Höhe. „Juhu!“, rief Hikari und griff an ihren Gürtel, von wo sie vier etwa nussgroße rot-weiße Bälle zutage förderte, die bei kurzem Druck auf einen zentralen Knopf auf die Größe von Tennisbällen anwuchsen.

„Los, es gibt Essen!“, rief sie und schleuderte die Bälle in die Luft. Diese öffneten sich wie von selbst und ließen vier weitere farbenfrohe Wesen erscheinen, von denen Johan annahm, dass sie ebenfalls Pokémon waren. Sie alle erinnerten vage an Tiere aus seiner Welt, hatten jedoch in den meisten Fällen sehr buntes Fell.

Satoshi und Takeshi taten es Hikari gleich und ließen noch eine Reihe von Pokémon erscheinen, denen sie dann in Schüsseln ein Trockenfutter hinstellten, über das sich die meisten sofort hermachten. Rubinkarfunkel gesellte sich zu Pikachu und fing ebenfalls an zu essen.

Johan stand auf und beobachtete die seltsamen Kreaturen. Von vielen konnte er sich auch vorstellen, dass sie dem Kartenspiel DuelMonsters entspringen könnten, aber in dem gab es auch einen Haufen humanoider Monster, die er hier wohl vergebens suchen würde. Sprechen konnte offenbar auch keins der Pokémon.

Hikari trat neben ihn. „Sind sie nicht liebenswert?“, fragte sie lächelnd.

Johan lächelte sanft. „Ja, tatsächlich. Das sind alles verschiedene Pokémon?“

„Ja, genau. Das da gehört zum Beispiel mir und ist ein Haspiror“, sagte sie und deutete auf ein Wesen, das aussah wie ein Hase mit großen Fellquasten an den Ohrenspitzen.

„Und diese Bälle...“, setzte Johan an. Hikari sah ihn aus ihren großen blauen Augen an und hob die – nun wieder geschrumpften – Bälle zwischen ihren Fingern hoch. „Das sind Pokébälle“, erklärte sie eifrig. „Darin bewahren wir unsere Pokémon auf, wenn wir sie gerade nicht brauchen. Es ist eine faszinierende Technik, nicht wahr?“

„Wozu braucht ihr die Pokémon denn?“, fragte Johan neugierig und beobachtete, wie sich ein langes, wieselartiges Wesen mit orangefarbenem Fell mit einem blauen Pokémon, das am ehesten an einen Frosch erinnerte, um den Rest Essen in einer der Schüsseln stritt.

„Ach, das ist ganz verschieden“, erklärte Hikari und verschränkte die Hände hinter dem Rücken. „Manche Leute nutzen sie im Haushalt, für andere sind sie einfach sowas wie Freunde, es gibt aber auch welche wie Satoshi, die ihre Pokémon gegeneinander kämpfen lassen.“

Johan nickte nachdenklich. „Und zu welcher Kategorie gehörst du?“, fragte er neugierig.

„Oh, zu gar keiner von denen. Ich werde Pokémon-Koordinatorin“, sagte Hikari sofort.

„Und das ist...?“

„Ich trete mit meinen Pokémon bei Wettbewerben an, bei denen es darum geht, uns als Team zu zeigen und eine schöne Show zu bieten! Meine Mutter hat das auch schon gemacht und ich will unbedingt so werden wie sie“, ereiferte sich das Mädchen sofort. Johan nickte abwesend und betrachtete wieder die bunte Pokémon-Horde.

„Hey, wollt ihr nicht essen oder was?“, kam es da von Satoshi. Er und Takeshi saßen bereits am Feuer – Takeshi auf einem kleinen Hocker und Satoshi direkt auf dem Rasen – und hatten jeder eine Schüssel mit Gulasch in der Hand. Es roch wirklich köstlich, und auf einmal musste Johan feststellen, dass er wirklich Hunger hatte. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wann er zuletzt etwas Ordentliches zwischen die Zähne bekommen hatte in all dem Chaos, das die letzten Tage geherrscht hatte. Daher war er froh, sich jetzt mit einer eigenen Schüssel lecker duftenden Fleischs in einer dicken Bratensoße und mit einer guten Portion Gemüse an das Feuer setzen zu können und die vorausgegangenen Ereignisse ein bisschen zur Seite schieben zu können.
 

Nach dem Essen zog sich Hikari zusammen mit ihrem Plinfa an den nahen Bach zurück, um das Geschirr der kleinen Gruppe zu waschen und Johan blieb mit den Jungen am Feuer sitzen. Diese hatten ihre Pokémon fast alle wieder in den Pokébällen verschwinden lassen. Nur Pikachu saß noch dösend auf Satoshis Schulter. Rubinkarfunkel hatte sich in Johans Schoß zusammengerollt und schlief.

„Also, um es nochmal zusammenzufassen“, sagte Takeshi ruhig, „du hast gegen diesen Dämon gekämpft und mit deinem Monster ein Loch in die Dimensionen gerissen, um deine Freunde nach Hause zu bringen. Und als du wieder zu dir gekommen warst, warst du hier.“

Johan nickte. „Ich hoffe, den anderen geht es gut“, sagte er nachdenklich, doch dann lächelte er wieder. „Aber was rede ich da, natürlich geht es ihnen gut, ich habe sie ja selbst zurückgeschickt.“

Satoshi nickte aufmunternd. „Genau, ich bin mir sicher, es geht ihnen gut!“, sagte er entschlossen.

Takeshi stocherte mit einem kleinen Stock im Feuer herum. „Was hast du jetzt eigentlich vor?“, fragte er Johan.

Der zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht“, sagte er lächelnd. „Ich hoffe, dass es irgendeinen Weg für mich gibt, zurück in meine eigene Dimension zu kommen, aber ich wüsste im Moment keinen.“

„Stimmt, du hast gesagt, dass das Dimensionsloch nur zustande kommen konnte, weil du geggen sehr starke Gegner angetreten bist“, resümierte Takeshi.

„Du bräuchtest sowas wie ein legendäres Pokémon!“, meldete sich Satoshi übermütig zu Wort. „Sie sind die Herrscher dieser Welt und haben unglaubliche Kräfte! Ein legendäres Pokémon könnte dich bestimmt zurückbringen!“

„Das klingt gut“, sagte Johan begeistert.

„Es hat nur einen Haken: Ein legendäres Pokémon trifft man nicht mal einfach so“, entgegnete Takeshi ruhig. Satoshis Miene verzog sich sofort. „Aber wir haben auf unserer Reise schon einige getroffen“, widersprach er.

Bevor der etwas dazu sagen konnte, tauchte Hikari wieder auf, gefolgt von Plinfa, das die gewaschenen Schüsseln über seinem kleinen Köpfchen balancierte. „Weißt du was?“, sagte sie zu Johan und reichte ihm eine Plastikflasche, die sie am Fluss mit frischem Wasser gefüllt hatte, „Warum ziehst du nicht einfach mit uns zusammen weiter?“

Johan hob die Augenbrauen und sah sie abwartend an. Offenbar hatte sie das vorhergehende Gespräch zum Teil mitgehört, denn sie fuhr fort: „Wir sind immer unterwegs und bleiben selten länger an einem Ort. Auf diese Weise sehen wir viel von der Welt und die Chance, ein legendäres Pokémon zu finden oder sonst irgendwie einen Weg zurück in deine Welt zu finden, sind dann viel größer!“, erklärte sie aufgeregt.

Johan schmunzelte. „Das hört sich vernünftig an“, sagte er.

Hikari drehte sich zu Satoshi und Takeshi um. „Ihr habt doch nichts dagegen, oder?“, fragte sie ein wenig lauernd. Takeshi zuckte die Achseln. „Von mir aus kann ich auch für vier kochen, so einen Unterschied macht das nicht“, sagte er.

„Er wird uns ja wohl kaum aufhalten“, meinte Satoshi und verschränkte die Hände hinter dem Kopf. „Pika-pi“, stimmte Pikachu schläfrig zu.

Hikari drehte sich sofort wieder zu Johan um. „Dann ist es beschlossene Sache? Du reist mit uns durch die Sinnoh-Region?“

Johan lächelte schief. „Aber gerne“, sagte er.

Hikari machte einen aufgeregten Satz in die Luft und hüpfte kichernd umher. Johan sah ihr belustigt dabei zu, bis sie auf einmal innehielt und sich langsam zu ihm umdrehte.

„Ach, und, Johan? Dürfte ich dich um noch etwas bitten...?“
 

„Los, Plinfa! Whirlpool!“

Mit einem beherzten Sprung setzte Plinfa in die Luft und hob die Ärmchen in die Luft, über denen sich prompt ein riesenhafter Diskus aus Wasser bildete.

Hikari sah Johan auffordernd an. „Los, lass Rubin auf den Wirbel springen“, sagte sie.

Johan nickte. „Los, Rubin, du hast es gehört!“, sagte er. Sein kleiner Begleiter sprang von seiner Schulter auf den Boden, stieß sich kraftvoll ab und raste damit auf den Wasserwirbel zu.

Die Aktion ging schief. Rubin wurde beim Auftreffen auf der Wasseroberfläche kurz mitgerissen, quiekte auf und flog dann aus dem sich drehenden Strudel nach außen.

„Rubin!“, rief Johan und machte einen Satz nach vorn, um es gerade noch aufzufangen, bevor es gegen einen der Bäume prallen konnte, die die kleine Lichtung umgaben. Von dem Aufprall getroffen stieß er selbst mit dem Rücken gegen das Holz.
 

Hikari war sofort bei ihm. „Alles okey?“, fragte sie besorgt. Plinfa brach die Attacke ab und landete wieder auf dem Boden, um langsam auf die anderen zuzuwatscheln.

„Ja, keine Sorge, nichts passiert“, sagte Johan gutmütig. Rubin löste sich zum Beweis aus seinen Armen und landete schwanzwedelnd auf dem Boden.

Hikari seufzte. „Schade, ich hatte mir das so schön vorgestellt“, sagte sie. „Ich dachte, dein Rubinkarfunkel könnte irgendwie auf dem Wasser reiten, das hätte bestimmt toll ausgesehen...“

Missmutig ließ sie sich ins Gras fallen und starrte auf die Spitzen ihrer rosa Stiefel.

Johan setzte sich neben sie und stupste sie aufmunternd an. „Wir haben doch gerade erst angefangen zu trainieren. Bestimmt klappt das noch“, sagte er zuversichtlich.

„Plinfa, plinfa!“, sagte Plinfa und zog damit die Aufmerksamkeit der beiden Menschen auf sich. Der Pinguin hob das Schnäbelchen hochmütig an und deutete anklagend auf Rubin, das verdutzt zurückschaute. „Plinfa, Plinfaplinfa-Plinfa!“, rief es.

„Was...?“, fragte Johan und sah Hikari ratsuchend an. Hikari seufzte entnervt. „Plinfa sagt, dass Rubin an allem Schuld ist“, übersetzte sie und sah ihr Pokémon tadelnd an. „Du sollst nicht immer so angeben.“ „Plinfa-plinfa!“, rief Plinfa protestierend.

Während Hikari genervt auf ihr stures Pokémon einredete, sah Johan zum Himmel, der sich weit und blau hinter den Baumwipfeln ausbreitete. Die Sonne stand hoch am Himmel, es musste ungefähr Mittag sein, was bedeutete, dass er noch nicht einmal 24 Stunden in dieser Welt verbracht hatte. Aber wie es aussah, würde er noch eine Weile bleiben.

Plinfa hatte offenbar keine Lust mehr auf den ergebnislosen Streit mit seiner Trainerin und watschelte mit einem eingeschnappten „Plin-faaa!“davon. „Moment! Warte, Plinfa!“, rief Hikari entsetzt und sprang auf. Sie drehte sich kurz zu Johan um.

„Ich versuche, es zur Vernunft zu bringen, ja?“, sagte sie und eilte dem kleinen Pinguin nach, ohne eine Antwort abzuwarten. Johan stützte die Hände ins weiche Gras. Satoshi und Takeshi hatten sie ja vorgewarnt, aber dass sich die ganze Sache so problematisch darstellen würde, hatte Hikari offenbar nicht gedacht, als sie am Vortag Johan dazu überredet hatte, mit ihr an einem ganz speziellen Pokémon-Wettbewerb teilzunehmen, der in drei Tagen in der nicht all zu weit entfernten Stadt Herzhofen stattfinden sollte.

Sie hatte mit einer Erklärung begonnen: Bei einem normalen Pokémon-Wettbewerb ging es darum, drei seiner Pokémon besonders schöne Attacken vorführen zu lassen und mit ihnen eine kleine Show einzustudieren. Hikari hatte auch schon mehrmals an solchen Wettbewerben teilgenommen und dadurch zwei Siegesbänder ergattert. Von diesen brauchte sie offenbar vier, um an einem überregionalen Wettbewerb teilzunehmen, der alle paar Jahre stattfand und dessen Sieger großen Ruhm ernten würde.

Der Wettbewerb, um den es jetzt ging, hatte allerdings nicht viel damit zu tun und war mehr eine Art Volksfest, zu dem jedes Jahr tausende von Besuchern anreisten, um ihn zu sehen. Die Regeln waren auch leicht verändert: Koordinatoren traten in Zweierteams an, und jeder von beiden durfte nur ein einziges Pokémon einsetzen. Es ging auch nicht um die einzelnen Attacken der Pokémon, sondern rein um eine Gruppenperformance von Menschen und Pokémon.

Satoshi und Takeshi, die keine Koordinatoren waren, hatten offenbar abgelehnt, mit Hikari ein Paar zu bilden und so hatte sie, wie sie Johan erklärt hatte, schon die Hoffnung aufgegeben, an dem traditionellen Wettbewerb teilnehmen zu können. Johan hatte geahnt, was als nächstes kommen würde und tatsächlich hatte Hikari ihn gefragt, nein, regelrecht angefleht, mit ihr ein Team zu bilden und eine Performance einzustudieren.
 

Und nun saß er hier auf der Lichtung und wartete, dass Hikari mit Plinfa zurückkam. Sie hatten sowieso schon wenig Zeit, da Herzhofen noch etwa zwei Fußmärsche entfernt war und sie somit nur noch diesen Tag zur vollen Verfügung für ihr Training hatten, weil sie die nächsten zwei Tage unterwegs sein würden. Dass Plinfa sich offenbar zu fein war, mit einem Wesen zusammenzuarbeiten, das nicht einmal ein Pokémon war, machte die Sache nicht leichter. Hikari hatte Johan zwar erklärt, dass Rubinkarfunkel nicht gegen die Regeln verstoßen würde, ein Problem war nur, dass dieses nicht wie ein Pokémon verschiedenartige spezielle Techniken besaß. Dass also der durch Attacken ausgemachte Teil der Show allein von Plinfa abhängen würde, hatte das kleine Pinguin-Pokémon noch eingebildeter gemacht, als es laut Hikari sowieso schon war.
 

Hikari kehrte ein bisschen außer Atem und mit zerzaustem Haar zurück, als Johan gerade begonnen hatte, sich zu fragen, ob ihr etwas passiert sein konnte. Er erhob sich sofort und kam ihr entgegen. „Du siehst etwas mitgenommen aus“, stellte er freundlich fest.

Hikari errötete und fuhr sich mit einer Hand durch die Haare. Mit der anderen hielt sie Plinfa fest, das mit entschlossenem Blick in die Gegend starrte. „Äh, ach was, alles okey“; sagte sie verlegen, „Plinfa und ich hatten uns nur ein bisschen verlaufen...“

„Ach, das kann doch mal passieren“, sagte er gelassen und pflückte ihr ein verirrtes Ästchen aus den Haaren, „Wollen wir wieder anfangen zu trainieren oder bist du eher für eine Pause?“ Hikari setzte Plinfa auf den Boden ab und sah Johan entschlossen an.

„Wir machen weiter! Ich habe Plinfa gerade dazu gebracht, das Ganze ernst zu nehmen, da wäre eine Pause jetzt genau falsch“, erklärte sie selbstsicher.

Johan lächelte. „Das klingt überzeugend.“
 

Als Satoshi und Takeshi, die den Tag mit Kampftraining beziehungsweise dem Beobachten von Pokémon verbracht hatten, in der Abenddämmerung zur Lichtung kamen, waren Johan und Hikari immer noch dabei. Die beiden Zuschauer sahen sich kurz an und blieben dann am Rand der Lichtung stehen, um die beiden anderen zu beobachten, wie sie soeben ihre Performance von vorne begannen.

Plinfa stand ganz vorne und stieß sich mit einem großen Wasserwirbel vom Boden ab, während Hikari und Johan von den Rändern einer imaginären Bühne aus aufeinander zugingen. In der Luft begann das Pinguin-Pokémon Seifenblasen nach oben zu schießen, die langsam und schillernd auf die beiden Koordinatoren regneten.

Kurz bevor sie Johan erreicht hatte, stolperte Hikari jedoch. Johan konnte sie auffangen, aber die Vorführung war damit unterbrochen, Plinfa fiel auf den Boden zurück und fing sofort laut an, zu schimpfen, während Rubinkarfunkel ein wenig ratlos mit dem Schwanz wedelte.

„Hey, Vorsicht“, lachte Johan freundlich. Hikari sah errötend zu ihm hoch und löste sich eilig wieder aus seinem Griff. „Alles okey“, sagte sie hastig und strich sich eine wirre Haarsträhne aus dem Gesicht. Sie drehte sich schnell um und ging zurück auf ihre Ausgangsposition.

„Tut mir leid, Plinfa, kommt nicht wieder vor“, entschuldigte sie sich bei ihrem Pokémon, das genervt „Plinfaaa!“ rief, sich dann aber ohne weiteren Protest wieder an seinen Startpunkt begab.
 

„Siehst du, was ich sehe?“, fragte Takeshi mit leiser Stimme seinen jüngeren Begleiter. Satoshi, wie auch das auf seiner Schulter sitzende Pikachu, sahen ihn fragend an. „Was meinst du?“

„Na, Hikari. Sie scheint ja bis über beide Ohren verknallt zu sein.“

Satoshi wandte den Kopf ein wenig ungläubig wieder zur Lichtung. Hikari sah ziemlich zerzaust aus, ihre Mütze trug sie gar nicht mehr und einige Haarsträhnen hatten sich unter ihren gelben Haarklemmen gelöst. Ihr Blick war, fast wie hypnotisiert, auf Johan gerichtet und ihre Wangen glänzten im letzten Tageslicht rötlich.

„Haa...“, murmelte Satoshi, „Sie sieht tatsächlich anders aus als sonst.“

Takeshi verschränkte die Arme und lehnte sich an einen nahe stehenden Baum. Schweigend beobachteten er und Satoshi, wie die beiden ihre Vorführung wieder aufnahmen.
 

Takeshi begann in die Hände zu klatschen, als Johan und Hikari ihre kleine Vorführung beendet hatten und trat auf die Lichtung. „Das sah schon sehr gut aus“, lobte er.

„Oh, findest du wirklich?“, fragte Hikari begeistert. Errötend sah sie Johan an, der breit grinste. „Ich denke, dass es ganz gut geklappt hat, nicht wahr, Rubin?“, fragte er seinen kleinen Begleiter. „Rubi~!“, fiepste das Kätzchen und sprang ihm auf die Schulter. „Plinfa!“, stimmte der Pinguin fröhlich zu.

„Wunderbar. Dann könnt ihr doch jetzt sicher eine Pause machen, oder? Das Essen ist fertig“, erklärte Takeshi.

„Es ist ja wirklich schon spät“, lachte Johan mit einem Blick auf die Sonne, die sich soeben über die Baumwipfel senkte. „Wir haben die Zeit völlig vergessen!“

Er sah Hikari an, die unter seinem Blick errötete und verlegen zu Boden sah. „Hm, ich hab schon ganz schön Hunger“, gab sie zu. Die kleine Gruppe zog lachend von der Lichtung weg.
 

Am nächsten Tag schulterten die Trainer ihre Rucksäcke und machten sich zu Fuß auf den Weg nach Herzhofen. Sie stapften die ganze Zeit begleitet von den Stimmen fröhlicher Pokémon durch einen dicht belaubten Wald. Hikari hatte ihren Pokédex gezückt, ein handliches rosa Gerät, das mit blecherner Stimme Informationen über die Pokémon, die sie zwischen den Bäumen erblickten, preisgab. Johan hörte neugierig zu und ließ zu, dass Hikari sich irgendwann bei ihm unterhakte und mit geröteten Wangen begeistert auf ihn einredete.

Sie nutzte die freie Zeit außerdem, um ihm die wichtigsten Ereignisse ihres jungen Lebens auseinanderzulegen, angefangen mit ihrer Mutter, die zwar eine berühmte Pokémon-Koordinatorin war, ihr aber nie etwas beigebracht hatte, über verrückte Streiche in der Grundschulzeit bis zu dem Beginn ihrer Rundreise zusammen mit Satoshi und Takeshi, die als Trainer schon um einiges mehr in der Welt herumgekommen waren.

Diese gingen schweigend voraus und schienen ein wenig genervt von Hikaris Redefluss, aber Johan freute sich über die Aufmerksamkeit, die sie ihm schenkte und er fand es wirklich spannend, so viel wie möglich über diese neue Welt zu erfahren. Außerdem war er ganz froh, dass er auf diese Weise nicht dazu kam, sich Sorgen um seine Freunde zu machen und sich zu fragen, was sie wohl machten, jetzt wo er weg war.
 

Herzhofen, das sie wie geplant zwei Tage später bei wunderbarem Wetter in der Abenddämmerung erreichten, war eine überraschend große Stadt mit breiten Straßen und einer Vielzahl an Einkaufs- und Übernachtungsmöglichkeiten. Bei der Ankunft der kleinen Gruppe waren die Straßen voll, überall zogen Menschen umher, die meisten davon schlenderten gemütlich durch die Straßen. Takeshi lotste sie alle bis zum Pokémon-Center, einem dreistöckigen Gebäude mit mehreren Balkonen, wo sie eigentlich die Nacht verbringen wollten. Die Angestellten erklärten ihnen jedoch, dass bereits alle Gästezimmer ausgebucht seien und verwiesen sie an eine kleine Pension am Stadtrand, die von einem älteren Ehepaar geführt wurde. Diese umfasste zwar nur drei Etagen, hatte aber zwei geräumige Gruppenzimmer, in denen bereits mehrere andere Pokémontrainer und -koordinatoren untergebracht waren. Dort konnten auch Satoshi, Takeshi, Hikari und Johan für eine Nacht unterkommen und nutzten die Gelegenheit gleich, um sich mit ein paar anderen jungen Trainern anzufreunden.
 

Den Vormittag des nächsten Tages nutzten sie, um für Johan ein zu Hikaris rotem Kleid passendes Outfit zu finden, das er in der Vorführung tragen konnte. Hikari ging zielstrebig die Kleidungsstücke in den Boutiquen der Stadt durch, riet Johan zu diesem und zu jenem und sagte ihm bei jedem, das er anprobierte, dass er darin einfach umwerfend aussähe, was schließlich dazu führte, dass Takeshi und Satoshi sich genervt von ihnen absetzten.

Hikari und Johan fanden schließlich ein weißes Hemd mit roten Stickereien an den Ärmeln und ein zusammengehöriges Duo aus einer roten Hose und einer roten Weste, die jeweils golden dekoriert waren. Hikari fand, dass er darin einfach göttlich aussah, und auch die Verkäuferin in dem kleinen Laden, die ihnen das Set vorgeschlagen hatte, war sichtlich begeistert. Johan ließ sich den Wirbel, den sie um ihn machten, gefallen und nahm die Komplimente dankend an, auch wenn es ihm ein wenig unangenehm war, dass Hikari ihm die Kleidungsstücke bezahlte.
 

Um elf Uhr begann dann in der regulären Wettbewerbsarena von Herzhofen die Anmeldung. Jedes Team, das aus zwei Menschen über zehn Jahren (was das Mindestalter zum Besitzen von Pokémon war) bestand und zusammen mindestens zwei Bänder von Pokémon-Wettbewerben hatte, durfte prinzipiell teilnehmen, aber es waren doch nur eine Hand voll Trainer, die sich tatsächlich meldeten. Hikari erkannte zwei Mädchen wieder, die in derselben Pension übernachtet hatten und grüßte sie gut gelaunt. Die meisten anderen Trainerpaare bestanden ebenfalls aus Mädchen, aber das war nicht weiter verwunderlich. „Normalerweise sind die meisten Koordinatoren Frauen“, erklärte sie Johan, der nachdenklich nickte.

Hikari ließ den Blick über die anwesenden Koordinatoren schweifen, die in Paaren auf den Sitzen in der leeren Wettbewerbshalle saßen und sich leise berieten. Wie es schien, waren sie und Johan das einzige Paar, das aus einem Jungen und einem Mädchen bestand und noch dazu einen so großen Altersunterschied aufwies.

„Hey!“, sagte eines der Mädchen, das sie schon vom Vortag kannten und setzte sich mit überschlagenen Beinen neben Hikari. „Wie geht’s?“

Hikari strahlte sie an. „Natsumi, nicht wahr? Ich wusste gar nicht, dass ihr auch hier teilnehmt.“ Natsumis Begleiterin, eine hübsche Schwarzhaarige, setzte sich neben ihre Freundin. „Bei dir wundere ich mich viel mehr“, sagte sie und deutete auf sie und Johan. „Es ist ungewöhnlich, dass sich zwei so verschieden alte Trainer im Team zusammentun. Seid ihr Geschwister oder sowas?“

Hikari schüttelte errötend den Kopf. „Ne... nein, nicht wirklich“, murmelte sie verlegen. Ihre beiden neuen Freundinnen sahen sich an.

Johan grinste und legte ihr vertraulich eine Hand auf die Schulter. „Wir sind zwar nicht verwandt und kennen uns erst ein paar Tage, aber eigentlich hab ich schon das Gefühl, dass du sowas wie eine kleine Schwester für mich bist“, sagte er herzlich.

Er hatte eigentlich erwartet, dass Hikari sich darüber freuen würde, aber stattdessen versteifte sie sich und rückte ein Stück von ihm weg, sodass seine Hand von ihrer Schulter glitt.

Natsumi sah erst Hikari, dann den verblüfften Johan forschend an und stand dann auf. „Hokuto, ich glaube, ich kümmere mich lieber nochmal um meine Frisur, kommst du mit?“ Die Schwarzhaarige nickte und folgte ihrer Freundin die Treppe hinunter zum Vorbereitungsraum hinter der Bühne.
 

Ratlos blickte er zu Plinfa, das jedoch von der Sache gar nichts mitbekommen zu haben schien und mit konzentriertem Blick auf die Bühne starrte. „Hey... Hikari“, sagte er vorsichtig und stupste sie an der Schulter an. Sie drehte sich nicht um.

„Ich will nicht mehr“, sagte sie leise.

Johan war mehrere Sekunden lang sprachlos.

„Wie meinst du das?“, fragte er so freundlich wie möglich.

Sie stand auf, was Plinfas Aufmerksamkeit auch endlich auf sich zog. Das Pinguin-Pokémon kam sofort auf die Füße. „Plinfa!“, rief es. Hikari schüttelte den Kopf.

„Ich... ich steige aus. Wir lassen das mit dem Wettbewerb. Das kann sowieso nicht klappen“, sagte sie mit belegter Stimme. Johan sprang von der Sitzbank auf. „Hikari...!“, rief er, „das kannst du doch nicht ernst meinen!“

Sie drehte sich sehr langsam zu ihm um, wagte es aber nicht, den Kopf zu heben. Hinter ihr brach Plinfa in eine laute Schimpftirade aus, aber sie schien es nicht mal zu bemerken. Johan legte seine Hände auf ihre Schultern und musterte sie fragend. „Hikari... Ich weiß wirklich nicht, warum du auf einmal sowas sagst“, meinte er besorgt.

Sie starrte zu Boden. „Das war ja klar“, sagte sie scharf. Jetzt war er noch verwirrter, versuchte aber, trotzdem ruhig zu bleiben. „Hikari, denk doch daran, was wir alles für diesen Wettbewerb getan haben. Er findet nur einmal im Jahr statt, diese Gelegenheit kannst du dir doch nicht einfach entgehen lassen!“ „Plinfa!“, stimmte ihm das Pokémon zu.

Hikari biss sich auf die Unterlippe. Er hatte den Eindruck, dass sie kurz vor den Tränen stand, auch wenn er nicht den blassesten Schimmer hatte, wieso.

Er beugte sich ein bisschen zu ihr herunter. „Hikari, guck mich an.“

Sie kam der Aufforderung nur halb nach und hob den Blick so weit, dass sie geradeaus und ihm auf die Brust starrte. Johan beschloss, sie nicht weiter zu drängen und sprach mit sanfter Stimme auf sie ein: „Ich weiß nicht, was los ist, du musst es mir auch nicht erklären, wenn du nicht willst, aber ich finde, was es auch ist, es ist es nicht wert, dass wir dafür auf die Teilnahme verzichten, nachdem wir so viel für diesen Wettbewerb getan haben. Vielleicht haben wir nicht die besten Chancen, aber du hast doch gestern selber noch gesagt, dass es dir vor allem darum geht, einmal dabei zu sein.“

Hikari nickte schwach. Langsam atmete sie ein und festigte ihren Blick, bevor sie endlich den Kopf hob und ihn ansah. „Johan...“, sagte sie leise.

Er wartete geduldig ab, bis sie schließlich schwach lächelte. „Du hast recht, wir können doch unser ganzes Training nicht umsonst gewesen sein lassen“, sagte sie. Sie löste sich aus seinem Griff und drehte sich zu Plinfa um, das sehr entschlossen „Plinfa!“, rief und strich ihm über den Kopf.

„Also, zeigen wir es ihnen und legen die beste Team-Performance hin, die Herzhofen je gesehen hat?“, fragte Johan. Sie sah ihn entschlossen an. „Ja!“
 

„Und nun die Startnummer Vier, Hikari und Johan!“

Zögerlicher Applaus wallte in den Zuschauerrängen auf, nur Satoshi und Takeshi klopften lautstark in die Hände. Vor den beiden tanzte Hikaris Haspiror mit rosa Pon-Pons auf und ab und quietschte aufmunternd. Plinfa allen voran betrat die kleine Gruppe die große Freilichtbühne.

Anlässlich des Wettbewerbs war im Park von Herzhofen eine große Arena mit breiten Holzrängen aufgebaut worden, auf denen sich selbst in den hinteren Reihen die Zuschauer drängten, um einen Blick auf den beliebten Paarwettbewerb zu erhaschen. Für alle, die keinen Platz in der Arena mehr gefunden hatten, wurde das Bühnengeschehen außerdem auf großen Bildschirmen an zentralen Punkten der Stadt gezeigt, sodass wirklich niemandem der Wettbewerb entgehen konnte. Auch das Wetter spielte mit an diesem warmen Sommertag, denn der Himmel war bis auf ein paar wattige Wölkchen vollkommen blau und es herrschte nur ein leichter Wind, der auf der Bühne aufgrund des Windschutzes durch die hohen Zuschauerränge kaum zu spüren war.

Takeshi war so vorausschauend gewesen, sich mit Satoshi gleich nach ihrer Trennung von Hikari und Johan am Vormittag die Plätze zu sichern, sodass sie es immerhin in die siebte Reihe von unten geschafft hatten. Von dort hatten sie einen guten Blick auf die mit einem breiten Logo geschmückte Bühne, hinter der ein scharlachroter Vorhang mit dem Logo des Wettbewerbs die sich vorbereitenden Koordinatoren vor den Blicken der Zuschauer schützten.

Durch einen Spalt in dessen Mitte zeigten sich nun Hikari, Johan und ihre Monster, begleitet vom höflichen Klatschen der vier Schiedsrichter.

„Wow, die Klamotten hat Hikari aber ziemlich gut ausgesucht“, bestaunte Takeshi die Partneroutfits des Paares auf der Bühne. Satoshi zuckte die Achseln. „Passt wohl“, murmelte er.

Plinfa nahm jetzt vorne auf der Bühne Position ein, Rubinkarfunkel hoppelte hinter es und Hikari und Johan stellten sich an den entgegengesetzten Seiten der Bühne auf.

„Und los geht’s!“, rief die Moderatorin. Kurz brandete an mehreren Ecken der Arena Applaus auf, der sich aber augenblicklich wieder legte, als die Performance begann. Plinfa stieß sich vom Boden ab und verteilte aus der Luft Seifenblasen über alles. Hikari und Johan gingen langsam, aber bestimmt aufeinander zu.

Takeshi stieß Satoshi an. „Irgendwas ist anders, oder?“, fragte er. Satoshi sah ihn skeptisch an. „Wovon redest du?“, fragte er. „Pika?“, machte Pikachu gleichzeitig. Takeshi musterte Hikari, die jetzt im Seifenblasenregen Johan die Hand gab. Er runzelte die Stirn. „Sie ist total konzentriert. Als wir neulich beim Training zugeschaut haben, hat sie Johan die ganze Zeit so verträumt angesehen, aber das ist jetzt irgendwie nicht mehr so.“

„Na, wenn du meinst...“, murmelte Satoshi nur.

Hikari stützte sich derweil mit den Füßen auf Johans Oberschenkel ab, um sich weit zur Seite zu lehnen. Währenddessen landete Plinfa direkt neben Rubinkarfunkel, das sich kraftvoll mit den Füßen abstieß und in die Luft setzte, nur knapp gefolgt von dem Pinguin. In der Luft berührte Plinfa mit seinem Schnabel für mehrere Sekunden den roten Stein an der Schwanzspitze Rubins, dann kamen beide gleichzeitig kurz auf dem Boden auf, nur um sich mit einem doppelten Salto rückwärts in Richtung ihrer Partner zu drehen.

In dem Moment war es, dass Satoshi und Takeshi unwillkürlich nach Luft schnappten, weil Hikari mit ihren Füßen an dem wohl etwas zu glatten Stoff von Johans Hose den Halt verlor. Johan gelang es jedoch, den Patzer leicht zu überspielen, indem er Hikari noch halb im Abrutschen an der freien Hand ergriff und sie wie im Tanz um sich herumwirbeln ließ. Gerade noch rechtzeitig kam sie neben ihm zum Stehen. Rubin landete mit anmutig durchgestreckten Beinen in Johans Haarschopf, Hikari fing Plinfa mit links auf, es sprang auf ihren Kopf und sprühte von dort aus einen Schauer aus Seifenblasen über die Schlussposition. Hikari und Johan lächelten ins Publikum.

Applaus brandete auf, in den Takeshi und Satoshi begeistert mit einstimmten. „Das war aber knapp“, sagte Takeshi und hatte Mühe, das begeisterte Haspiror zu übertönen. „Stimmt, aber sie haben es super hingekriegt!“, rief Satoshi, „Ich glaube, es hat nicht mal einer gemerkt, dass das nicht geplant war!“ „Pika-piii!“, rief Pikachu.
 

Außerhalb der Arena wehte eine sanfte Brise durch den Park von Herzhofen. Nachdem der Wettbewerb zu Ende war, hatte sich der Park geleert, nur wenige Spaziergänger waren noch unterwegs. Ein leises Rauschen erfüllte die Luft. Ansonsten herrschte fast vollkommene Stille.

Johan blieb unter einem kleinen Baum stehen und stemmte die Hände in den Rücken. „Aaah, es ist wirklich schön hier!“, sagte er zufrieden. „Plinfa!“, rief Plinfa und hüpfte fröhlich in den Schatten, wo es sich erleichtert an den Stamm lehnte. Rubinkarfunkel sprang ihm nach und rollte sich daneben zusammen. Hikari kicherte.

Johan ließ sich der Länge nach ins Gras fallen und beobachtete die Wolken, die hinter den schattigen Blättern vorbeizogen. Hikari setzte sich neben ihn und drehte zwischen ihren Händen den goldenen Pokal mit dem Logo des Wettbewerbs, das im Sonnenschein das Licht reflektierte. „Wir haben es tatsächlich geschafft“, sagte sie gedankenverloren und strich über den verschnörkelten Rand der Siegertrophäe. Johan beobachtete sie dabei mit hinter dem Kopf verschränkten Armen und musste lächeln, weil sie dabei so überglücklich aussah.

„Das habe ich nur dir zu verdanken“, sagte sie und drehte sich zu ihm. Johan grinste. „Ach was, du hast doch die meiste Arbeit gemacht“, erwiderte er. Sie errötete ein wenig, schüttelte aber protestierend den Kopf. „Trotzdem wären wir gar nicht erst im Wettbewerb angetreten, wenn du nicht gewesen wärst. Und als ich den Halt verloren hatte, hast du das alles wunderbar wieder wettgemacht!“, sagte sie und legte das Kinn auf ihre Knie.

Johan setzte sich auf und legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Wir haben das zusammen geschafft“, sagte er. Hikari nickte.
 

„Dass sogar Nozomi da sein würde...“, sagte sie irgendwann nachdenklich.

„Die Rothaarige, die dir vorhin gratuliert hat? Woher kennt ihr euch?“

„Sie ist auch eine Koordinatoren und wir sind uns schon öfters über den Weg gelaufen. Viele denken total schlecht über Konkurrenz, aber sie ist total nett und hilft mir auch manchmal.“

Johan nickte. „Das ist gut. Egal, wie sehr man gewinnen will, man muss seinen Konkurrenten gegenüber auch Respekt bewahren“, sagte er mild. Doch über seine Augen legte sich ein düsterer Schleier, als er an seine vergangenen Konkurrenten und Duelle dachte.

Hikari sah ihn aus großen Augen an. Schweigend wartete sie ab, bis Johan wieder den Kopf hob und sie mit seinem üblichen freundlichen Lächeln bedachte. „Unsere Konkurrenz heute war ja auch nicht ohne“, sagte er.

Hikari nickte. „Natsumi und Hokuto waren toll. Ich hätte mich auch nicht gewundert, wenn sie gewonnen hätten“, sagte sie begeistert. Johan nickte. „Ich kenne mich zwar nicht so aus, aber ich fand ihre Show auch ziemlich gut. Auch, wie ihre Pokémon ihre Attacken kombiniert haben, um Schnee zu erzeugen.“

Hikari nickte. „Aber die meisten anderen waren auch gut. Na ja, bis auf diese Idioten, die gleich nach uns dran waren.“

Johan brach in Gelächter aus. „Ja, das war vielleicht schlecht. Der Anfang war ja noch okay, aber als die Frau dann von den Sporen von diesem Schmetterling eingeschlafen ist, das war irgendwie der Anfang vom Ende.“

Hikari kicherte. „Stimmt, und dann ist ihr Woingenau auch noch mitten in die Vorstellung geplatzt..!“

Bei der bloßen Erinnerung lachten sie wieder zusammen. Johan ließ sich immer noch kichernd zurück ins Gras fallen. „Also, Respekt gegenüber dem Kontrahenten hin oder her, die hätten es wirklich lassen sollen“, murmelte er und wischte sich mit der Hand ein paar Lachtränchen aus den Augenwinkeln. Hikari nickte zustimmend.

Beide verfielen wieder in ein zufriedenes Schweigen und betrachteten die Berggipfel, die sich blass hinter den scharfen Konturen der Hochhäuser von Herzhofen erhoben.

„Sag mal... warum genau wolltest du nicht beim Buffet für die Teilnehmer dabei sein und hast Satoshi und Takeshi an unserer Stelle gehen lassen?“, fragte Johan schließlich nun doch.

Hikari drehte sich eilig weg und senkte den Kopf so sehr, dass ihre Haare ihr Gesicht verdeckten. „Nun, also... ich wollte dir was Wichtiges sagen, Johan...“, murmelte sie. Er richtete sich aufmerksam auf.
 

„Wichtiges kann warten, denn jetzt gibt’s Ärger!“, wurden sie von einer schneidenden Frauenstimme unterbrochen. Ein verzweifeltes Quieken ertönte gleichzeitig hinter ihren Rücken. Johan kam augenblicklich auf die Beine. Am Stamm des kleinen Baumes lehnten, halb vom Schatten verdeckt, ein Mann und eine Frau. Letztere hatte Johans Rubinkarfunkel am Schlafittchen gepackt, wo es verzweifelt mit den Beinen strampelte. Plinfa schien ihnen gerade noch entkommen zu sein und versteckte sich hinter dem Bein von Hikari, die mittlerweile auch aufgestanden war.

Der Mann des Duos übernahm nun das Wort: „Wir stehlen euren Schatz, es kommt noch härter!“

„Das Übel, so alt wie die Galaxie...macht euch fertig wie noch nie...“, setzten Frau und Mann fort.

Ein katzenartiges Wesen – ein Pokémon – ließ sich in just diesem Moment aus dem Baum über den beiden anderen fallen. „... verspricht euch Mauziii!“, rief es.

Bevor Johan irgendwas sagen konnte, ergriff die Frau wieder das Wort: „Liebe und Wahrheit verurteilen wir...“ „... mehr und mehr Macht, das wollen wir!“, setzte der Mann fort.

„Musashi“, stellte sich nun die Frau vor, „Kojirou“, sagte der Mann. „Und ich bin Mauzi!“, rief das Katzenpokémon und zog mit seiner Tatze an einer Leine, die aus dem Baumwipfel ragte. Mit einem lauten Knall erschien auf einmal ein großer Heißluftballon, der aussah wie der Kopf des Katzenwesens, aus der Baumkrone. Als er ein wenig höher stieg, ploppte auch die bis dahin zusammengeklappte Gondel an ihren Platz unter dem Gasbrenner.

Die beiden Fremden, die, wie Johan jetzt erkennen konnte recht ähnliche, größtenteils weiße Kleidung mit jeweils einem großen „R“ auf der Brust trugen, wurden zusammen mit der Katze und dem immer noch verzweifelt zappelnden Rubinkarfunkel in die Luft gezogen.

„Im weiten Universum, wo auch immer... ist Team Rocket... der Bringer!“, verkündeten die drei hintereinander. Eilig verschwanden sie über den Rand des Korbs ihres Ballons, tauchten aber sofort dahinter wieder auf: „... und macht alles nur noch schlimmer!“, riefen sie gemeinsam. „Woingenau!“, tönte es hinter ihnen und ein blaues Wesen tauchte hinter den dreien auf.

„Ihr seid das!“, stieß Johan erbost aus. „Hey! Nur, weil ich mich vorhin über euch lustig gemacht habe, ist das kein Grund, Rubinkarfunkel zu entführen!“

Die rothaarige Frau, Musashi, lachte. „So ein seltenes Pokémon hätten wir uns sowieso geschnappt! Verabschiede dich von deinem kleinen Schatz!“ „Woin-Genaaau!“, tönte es hinter ihr. Das Lachen der Frau, in das auch Kojirou und Mauzi mit einstimmten, verhallte langsam in der Ferne, als der Ballon in die Höhe stieg.
 

„Moment, woher kennst du denn Team Rocket?“, fragte Hikari Johan, der bereits nach seinen Karten tastete, die er wie immer in einer Tasche an seinem Gütel trug.

Er sah sie verblüfft an. „Na, das waren doch die mit dem Woingenau, die im Wettbewerb so versagt haben. Das ist doch offensichtlich.“

Hikari verfiel in Schweigen, dann griff sie nach den Pokébällen an ihrem Gürtel. „Wir müssen ihnen folgen“, sagte sie, „aber ich habe keine Pokémon, die fliegen können.“ „Plinfa“, sagte Plinfa in einem Tonfall, der nahelegte, dass es sich darüber ärgerte, selbst nicht fliegen zu können.

„Okay, dann bin ich wohl dran“, sagte Johan und zückte eine seine Karten: „Los geht’s, Saphirpegasus!“

Augenblicklich zeigte sich die Gestalt eines weißen Pferdes mit weiten, hellen Schwingen und einem langen, dunkelblauen Horn auf der Stirn.

„Oh, wie hübsch!“, rief Hikari begeistert. Der Pegasus sah sie an. „Los, steigt auf. Die kriegen wir“, sagte er mit dunkel tönender Stimme. Hikari sah Johan überrascht an. „Es kann sprechen!“, staunte sie. „Natürlich“, sagte Johan, „Rubin ist das einzige meiner Kristallungeheuer, das nicht sprechen kann. Los komm, steig auf.“

Er streckte auffordernd die Hand aus und half ihr ohne große Umstände auf den breiten Rücken des Pegasus, um dann hinter ihr selbst aufzusteigen. „Plinfa, würdest du mir den Gefallen tun und in deinen Pokéball gehen?“, bat Hikari ihr Monster freundlich, „Ich glaube nicht, dass ich dich auch noch festhalten kann.“

„Plinfa“, sagte es ein bisschen aufmüpfig, aber als Hikari ihren Pokéball hervorholte und es darin verschwinden ließ, legte es keinen weiteren Protest ein.

„Okay, haltet euch fest“, rief Saphirpegasus, woraufhin Hikari ihre Hände eilig in seine helle Mähne krallte. Johan legte ihr die Hände um die Taille, um sich zu sichern und dann stieß sich das Pferd auch schon vom Boden ab, schlug kräftig mit den Flügeln und erhob sich senkrecht in die Lüfte. Hikari schrie auf und schlang ihre Arme nun doch um seinen Hals, um sich gegen Abrutschen zu sichern. Der Aufstieg dauerte jedoch nicht lange, danach glitt der Pegasus wieder in die Waagerechte und bewegte sich fast so vorwärts, als würde er über festen Boden galoppieren.
 

Hikari wagte es, sich ein bisschen aufzurichten, auch wenn ihr das ziemlich gefährlich vorkam, so wie der Wind an ihren Haaren und ihrem roten Schal zerrte. „Ich wusste gar nicht, dass du noch mehr solche Monster hast“, sagte sie, während unten die Hochhäuser Herzhofens vorbeizogen. Johan lachte leise. „Ich war mir auch nicht sicher, ob ich sie rufen kann“, gab er zu.

Hikari sah sich um. „Da hinten sind sie!“, rief sie, als sie kurz vor der Bergkuppe, die sich hinter der Stadt erhob, den auffälligen Ballon entdeckte. „Die kriegen wir“, dröhnte Saphirpegasus und legte den Kopf an, um noch schneller zu fliegen. Hikari krallte sich in seine Mähne.

„Team Rocket sind echt das letzte“, erklärte sie, während sie weiterjagten. „Sie versuchen ständig, uns unsere Pokémon zu stehlen und geben einfach nicht auf, egal, wie oft wir sie in die Flucht schlagen“, sagte sie.

„Du kennst diese Leute also?“, fragte Johan. Hikari nickte. „Sie haben nicht viel drauf, aber sie sind leider ziemlich hartnäckig“, sagte sie nachdenklich.

„Und dieses Katzenwesen, das sprechen konnte, war das auch ein Pokémon?“

„Ja. Ich weiß nicht, wie es das geschafft hat, aber das Mauzi von Team Rocket ist eines der wenigen Pokémon, die sprechen können.“

Johan nickte grimmig. „Das wird ihnen auch nicht weiterhelfen. Die kriegen wir“, verkündete er.
 

Der Ballon kam immer näher, aber Team Rocket hatten sie scheinbar noch nicht bemerkt. Rubinkarfunkel befand sich mittlerweile in den Händen des lilahaarigen Kojirou, wo es sich seinem Schicksal offenbar ergeben hatte. Musashi und Mauzi schienen einigermaßen ausgelassen und bildeten einen Kreis um das Kristallungeheuer, das sie aus seinen großen, roten Augen ängstlich musterte.

Hikari griff mit der linken Hand fester in Saphirpegasus' Mähne und holte mit der anderen einen Pokéball hervor. „Okay, auf geht's“, sagte sie. „Los, Plinfa! Hol dir Rubinkarfunkel zurück!“

Kraftvoll schleuderte sie den Ball in Richtung des Heißluftballons, sodass das Pokémon nur knapp davor in der Luft erschien. Mit einem lauten „Plinfaaa!“, wirbelte es in der Luft herum und stürzte sich auf Team Rocket, das gerade noch genug Zeit fand, zur Seite zu springen, bevor Plinfa mitten in der Gondel landete.

„Plinfa! Du schaffst es!“, rief Hikari von Saphirpegasus aus.

Mauzi bemerkte das Pferd und machte große Augen, doch es kam nicht dazu, etwas zu sagen, weil Plinfa jetzt Kojirou eine saftige Kopfnuss verpasste. Sein Griff um Rubinkarfunkel lockerte sich sofort, es landete neben Plinfa auf dem Rand der Gondel.

„Na wartet!“, rief Musashi und wollte die beiden schnappen, doch wie zuvor in ihrer Performance stießen sich beide gleichzeitig ab, wirbelten mit mehreren Salti einmal quer über Team Rockets Köpfe und landeten auf der anderen Seite der Gondel. Plinfa fuhr herum. „Plin-faaaaa!“ Ein dichter Wasserstrahl schoss aus seinem Schnabel, der die Gasflamme unter dem großen Ballon traf und zum Erlöschen brachte. Damit sprangen Plinfa und Rubinkarfunkel in die Tiefe.

„Jetzt bist du dran, Kobaltadler!“, rief Johan und zückte eine seiner Karten. Der Adler, der nun auftauchte, hatte eine Flügelspannweite von mehr als einem Meter und segelte mit dem Wind direkt unter die fallenden Plinfa und Rubinkarfunkel, um sie auf seinem Rücken aufzufangen. Saphirpegasus tauchte zu ihnen herab, sodass die beiden Kleinen vom Rücken des Adlers wieder in die Arme ihrer Besitzer springen konnten. „Danke für die Hilfe“, sagte Johan mit einem Zwinkern. „Keine Ursache“, verabschiedete sich Kobaltadler, bevor er wieder verschwand.

Saphirpegasus wieherte laut, schlug mit den Flügeln und machte sich auf den Weg zurück in die Stadt. Johan warf noch einen Blick zurück über seine Schulter: Team Rockets Ballon verlor ohne die Brennerflamme langsam aber sicher an Höhe und drohte abzustürzen. „Das geschieht ihnen recht“, murmelte er.

Das letzte, was er an diesem Tag von Team Rocket hörte, war ein vom Wind nur schwach in seine Richtung getragenes „Das war mal wieder ein Schuss in den Ofen“.
 

„Sag mal, was wolltest du mir vorhin eigentlich so Wichtiges sagen?“, fragte Johan, als Saphirpegasus sie auf der Wiese absetzte, wo sie zuvor losgeflogen waren. Der Siegespokal, den Hikari notgedrungen dort zurückgelassen hatte, war noch da und sie nahm ihn vorsichtig hoch, bevor sie antwortete.

„Das war doch nicht so wichtig“, sagte sie und lächelte ihn an. „Hauptsache, wir haben den Wettbewerb gewonnen und Rubinkarfunkel geht es gut!“

Johan strich seinem Kristallungeheuer über den Kopf und lächelte. „Okay, wenn du meinst. Wollen wir dann zurück zu den anderen?“

Sie nickte und sie machten sich zu zweit auf den Weg. „Ich bin echt froh, dass wir dich getroffen haben“, sagte Hikari irgendwann, und Johan grinste breit.

„Stimmt, es hat echt Spaß gemacht. Wenn sich die Gelegenheit ergibt, können wir ja gerne nochmal an einem Wettbewerb teilnehmen.“

„Au ja“, lächelte sie glücklich.

Zurück am Wettbewerbsgebäude trafen sie auf Satoshi und Takeshi, die das Buffet ausgiebig genutzt und ihnen sogar noch ein paar Reste mitgebracht hatten. Als Hikari ihnen von ihrem kleinen Abenteuer erzählten, zeigten sie sich erleichtert, dass das ganze so glimpflich ausgegangen war, und dann machten sie sich auf den Weg zu ihrer Herberge, um die Sachen für den nächsten Tag zu packen. Als Pokémon-Trainer war man eben immer unterwegs.
 

Ein paar Wochen vergingen, in denen Johan zusammen mit den anderen dreien jede Menge erlebte. Neue Pokémon, andere Trainer, abenteuerliche Landschaften und immer wieder die störenden Versuche von Team Rocket, ihnen ihre Monster abzuluchsen ließen kaum Zeit, sich über irgendwas Gedanken zu machen. Johan genoss die Zeit einfach und dachte oft gar nicht mehr daran, dass er irgendwann zurückkehren musste.

Bis er eines Nachts das erste Mal diesen Alptraum hatte.

Es war eine sternenklare Nacht, die sie in Schlafsäcken unter freiem Himmel an einem kleinen Bergsee verbrachten und die Stille war vollkommen, bis Hikari von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen wurde. Verwirrt setzte sie sich auf und blinzelte in die Dunkelheit. Neben sich ertastete sie Plinfa, das ruhig atmete, Satoshis Schnarchen war zu hören, ebenso wie das ruhige Atmen von Pikachu und ein gemurmeltes „Oooh, Sie sind so schön!“ von Takeshi. Einen Moment glaubte sie, sie müsste irgendwas Schlechtes geträumt haben, das sie geweckt hatte, aber dann hörte sie neben sich ein leises Wimmern.

„Jûdai... Jûdai... nicht... “

Es war Johan, der sich links neben Hikari in seinem Schlafsack zusammenkrümmte. Im Schlaf lag ein schmerzhafter Ausdruck auf seinem Gesicht, das den ganzen Tag über sorglos und unbeschwert wie immer gewirkt hatte. „Jûdai...!“, flüsterte Johan jetzt, fast flehend.

Hikari rutschte herüber und schüttelte ihn an der Schulter. „Johan“, flüsterte sie. Er reagierte erst, als sie es noch einmal versuchte, riss die Augen auf und fuhr so schnell auf, dass er sie fast mit dem Kopf am Kinn getroffen hätte.

„Jûdai...?“, fragte er und starrte in die Finsternis ringsumher.

„Johan, alles okey?“, fragte Hikari besorgt.

Er schien einen Moment zu brauchen, bis er sie erkannte.

„Ach, Hikari... Stimmt ja...“ Er entspannte sich ein bisschen, wirkte aber alles andere als beruhigt. „Ich hatte einen Alptraum“, sagte er leise. Hikari sah ihn besorgt an.

„Wer ist Jûdai?“, fragte sie vorsichtig.

Johan war sich einen Moment nicht sicher, ob er die Frage beantworten sollte, entschied sich dann aber für ja. „Ein gute Freund von mir... Ich hab geträumt, er würde sich furchtbare Vorwürfe machen, dass ich verschwunden bin...“

Sein Blick glitt unruhig zum von keiner Welle getrübten See, in dem sich die Sterne spiegelten. Weit nach Mitternacht war der Mond bereits nicht mehr zu sehen.

„Das ist seltsam, oder?“, fragte er und fuhr sich unruhig durch die Haare. „Eigentlich ist Jûdai ein total fröhlicher Mensch... Wieso träume ich so einen Quatsch...?“

Hikari legte ihm eine Hand auf die Schulter.

„Alles okey, wir finden schon einen Weg, wie du in deine Welt zurückkehren kannst“, sagte sie ernst. Johan lächelte, aber es wirkte ein bisschen gezwungen. „Danke, Hikari.“
 

Rund eine Woche später war die Nacht undurchdringlich: Es war Neumond, noch dazu hatten sich über den Nachmittag die Wolken immer weiter verdichtet, sodass nicht einmal der kleinste Stern am Himmel zu sehen war. Die kleine Villa am Stadtrand von Ewigenau lag einsam und verlassen da, nur in den Fluren brannten kleine Lichter zur Orientierung. Nachdem sie seine seltenen Pokémon vor Team Rocket bewahrt hatten, hatte deren Besitzer Satoshi und die anderen eingeladen, die Nacht bei ihm zu verbringen. Nachdem sie sich am Abend auf Einladung des Gastgebers die Bäuche mit Essen vollgeschlagen hatten, waren sie alle vollkommen erschöpft in ihre Betten gefallen und schliefen den Schlaf der Gerechten.

Bis auf Johan. Sein Alptraum, der ihn seitdem er ihn das erste mal gehabt hatte, hartnäckig verfolgt hatte, war wieder da. Und niemand war da, der sein leises, von den dicken Kissen ersticktes Wimmern hörte.
 

„Johan! Johan! Wo bist du? Johan...!“ Jûdai rannte wie von Sinnen über das vertraute Gelände der Duellakademie und riss immer wieder den Kopf umher. „Wo bist du?“ In Jûdais Stimme schwang Verzweiflung mit. War das wirklich er?

Jûdai, alles in Ordnung. Mir geht es gut! Hörst du mich?
 

Jûdai, allein in seinem Zimmer auf dem Bett zusammengekrümmt. „Es ist meine Schuld, es ist meine Schuld, es ist meine Schuld“, murmelte er immer wieder.

Jûdai, ich bin doch hier...!
 

Eine trostlose, felsige Gegend, die Johan noch nie gesehen hatte. Der Himmel war in ein seltsames Violett getaucht und nur ein mysteriös glühender Komet spendete einen Hauch von Licht. Jûdai kniete allein inmitten einer Art Stadion aus Felsen und starrte auf den Boden. „Was habe ich falsch gemacht? Was...?“

Jûdai, hörst du mich denn nicht? Mach dir keine Sorgen! Mir geht es gut!

Jûdai schloss die Augen. Seine Fäuste zitterten.
 

Als er sie wieder öffnete, war er nicht mehr er selbst. Seine Augen waren erfüllt von einem dämonischen goldenen Schimmer und starrten leer geradeaus.

Langsam erhob er sich. „Ich bin der Herrscher dieser Welt“, sagte er mit hohler Stimme.
 

Johan wollte aufwachen. Alles in seinem Innern sträubte sich gegen dieses Bild, doch das Gegenteil geschah: Als hätte jemand die „Pause“ Taste gedrückt, sah er Jûdai weiterhin vor sich, mit leerem, ausdruckslosem Blick und diesen stechenden, gelben Augen.

Er wollte es nicht sehen. Er wollte alles, nur das nicht. Er wollte aufwachen. Er wünschte sich, Hikari, oder auch Satoshi, egal, Hauptsache irgendwer, würde ihn wie in den letzten Nächten an der Schulter packen und wachrütteln.

Nichts geschah. Die anderen lagen in ihren eigenen Zimmern und schliefen seelenruhig. Sie ahnten nicht, was ihm geschah.
 

Willst du, dass es aufhört?

Eine schneidende Frauenstimme, die Johan vage bekannt vorkam, drang in seinen Traum ein.

Wer bist du? Er wollte sich umdrehen, aber sein Blick konnte sich nicht von Jûdais leeren Augen abwenden.

Dann, auf einmal, tauchte hinter Jûdai eine Gestalt aus dem Schatten auf.

Schickst du mir diese Träume?

Die Gestalt grinste böse. Es sind keine Träume. Das ist die Realität. Der Jûdai, den du kennst, existiert nicht mehr. Er hat sich selbst aufgegeben, weil er jemanden verloren hat, der ihn allein gelassen hat. Während du eine andere Welt erkundet hast, hat ihn sein Schuldbewusstsein in den Wahnsinn getrieben.

Johan schüttelte ungläubig den Kopf. Das kann nicht sein. Nicht Jûdai.

Die Gestalt löste sich aus dem Schatten. Es war Yubel, der Teufel, der das ganze Übel verursacht hatte, indem er sie alle in die andere Welt gezerrt hatte. Johan wollte etwas tun, aber sein Körper war wie versteinert.

Ich kann dich mitnehmen. Ich werde dir zeigen, dass ich recht habe.

Das glaube ich nicht.

Yubel hob höhnisch den Kopf. Ich werde es dir zeigen. Es sei denn, du willst dich der Wahrheit lieber nicht stellen.

Johan zögerte für einen Moment.

Da war Yubel auf einmal vor ihm. Hinter sich spürte er noch etwas, einen Wind, der aufkam. Es war der Regenbogendrache, doch als Johan den Kopf hob, um ihn zu betrachten, war er schwarz und funkelte ihn böse an. Johan lief ein Schauer über den Rücken. Sein eigenes Monster, der heilige Regenbogendrache, war schwarz geworden.

Es wird Zeit, dass du die Wahrheit erkennst. Die Finsternis in deinem Herzen, die du mit aller Macht vor deinen neuen Freunden zu verschließen suchst, hat eine Gestalt angenommen. Der Ultimative Kristallgott, Dunkler Regenbogendrache.

Johans ganzer Körper erbebte. Der Drache riss sein Maul auf und stürzte sich auf ihn.

Johan Andersen... Du solltest jetzt schlafen. Überlass alles andere mir, sagte Yubel.

Und die Dunkelheit schlug über ihm zusammen.
 

Hikari war am nächsten Morgen diejenige, die Johans Verschwinden bemerkte, als sie ihn wecken ging. Das Bett in seinem Zimmer war ordentlich gemacht, das Fenster geschlossen. Nicht das geringste Indiz deutete darauf hin, dass hier ein junger Mann die Nacht verbracht hatte. Erschrocken schlug sie die Hände vor den Mund und sah Plinfa an, das „Plinfa, Plinfa...“, murmelte.

Vielleicht hatte sie sich im Zimmer geirrt? Sie machte kehrt und riss die Tür zum Nebenraum auf. „Hey, kannst du nicht mal anklopfen?“, beschwerte sich Satoshi sofort, der gerade seine Mütze aufgesetzt hatte. Sie starrte ihn erschrocken an und eilte ohne Erklärung zu dem Raum links von Johans. Satoshi kam ihr verwundert hinterher.

Als sie klopfte, drang Takeshis Stimme von drinnen. „Du kannst reinkommen, die Tür ist offen!“

Hikari drehte sich wieder zu Satoshi um, der sie fragend anblickte. „Hikari, was ist denn los?“

Eine schreckliche Ahnung überkam sie. Was, wenn sie das alles nur geträumt hatte? Wenn Johan gar nicht wirklich da gewesen war?

Sie schoss zurück in ihr eigenes Zimmer. Plinfa kam ihr gar nicht so schnell hinterher. Satoshi und Takeshi kamen ihr nach und blieben in der Tür stehen, während sie in ihrem Rucksack zu wühlen begann und dabei Tränke, ihre Bänder-Box, eine Brotdose mit Knurspen und andere Utensilien wild durcheinander warf. Schließlich stieß sie einen erleichterten Seufzer aus.

Satoshi und Takeshi sahen sich an und kamen vorsichtig in den Raum. „Hikari?“, fragte Satoshi.

Sie hob in ihren Händen den goldenen Pokal hoch, der in der Morgensonne, die durchs Fenster fiel, munter glänzte. In den Sockel waren die Namen der Gewinner eingraviert: Hikari und Johan.

Satoshi und Takeshi blieben wie angewurzelt stehen.

Hikari stand auf. „Ich glaube, Johan ist zurückgegangen“, sagte sie leise.

„Oh“, murmelte Satoshi.

Das Mädchen wischte sich die Tränen aus den Augenwinkeln und lächelte vorsichtig. „Ja, ich bin mir sicher“, sagte sie, „bestimmt geht es ihm gut und er kann endlich seine Freunde wiedersehen.“

„Ja, das stimmt“, murmelte Satoshi und stemmte zuversichtlich die Arme in die Hüften.

„Es ist bestimmt besser so für ihn“, sagte Takeshi ruhig. „Pika“, meinte auch Pikachu. Plinfa stimmte leise, aber ein bisschen wehmütig zu.

Hikari trat an das große Fenster und öffnete es, um die frische Morgenbrise hereinzulassen. Den Pokal hielt sie noch immer fest umklammert.
 

„Danke für alles, Johan. Du warst wirklich der perfekte Partner.“
 

---
 

Nachwort:

Ich hoffe, das Ende war jetzt für alle, die die dritte Staffel von Yu-Gi-Oh! GX nicht kennen, nicht all zu verwirrend. Es ist jetzt so, dass Yubel Johans Seele in dem Dunklen Regenbogendrachen versiegelt hat, um die Kontrolle über seinen Körper zu übernehmen und in die andere Welt zu gehen, wo Jûdai ist. Jûdai schafft es danach natürlich, Yubel aus Johans Körper zu vertreiben, sodass Johan dann mit allen anderen in seine normale Welt zurückkehren kann.
 

Dass Johan Team Rocket auf den ersten Blick erkennt, konnte ich mir übrigens einfach nicht verkneifen. Es ist so albern, wie Satoshi und Co. es immer wieder schaffen, nicht zu merken dass dieser Mann, diese Frau und dieses Mauzi in Wahrheit das verkleidete Team Rocket sind.
 

Ich hoffe, euch hat die Fanfic gefallen. Ich freue mich über jede Art von Rückmeldung.



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Naranja
2009-10-13T12:46:52+00:00 13.10.2009 14:46
Das Kappie is einfach genial ich liebe es aba zu schade hab mich so auf einen kuss gefreut^^
Von: abgemeldet
2009-07-12T17:55:53+00:00 12.07.2009 19:55
Yay! Sapphireshipping! sorry, dass ich jetzt erst schreibe, aber ich hab grade erst gemerkt, dass es on ist XD
Find ich sehr toll, dass du das Kappi geschrieben hast! *knuddl*
Von:  mor
2009-05-09T19:04:21+00:00 09.05.2009 21:04
^^ das kappie ist echt gut geschrieben und es hat großen spass gemacht es zu lesen ^^ grinz ^^


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