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Chiisana LOVE-STORIES

Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic
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Narumi und Akane - Erzwungene Liebe

Von Ditsch
 

Zum neuen Monat gibt’s natürlich auch ein neues Kapitel ;) Wäre ja schon früher gekommen, aber wir waren über Sylvester im Skiurlaub. Da hatte ich dann auch reichlich Zeit zum Schreiben^-^

Außerdem gibt es jetzt auch das Fanart zur fünften Geschichte: Kai und Shinichi. Ist lange her... Na ja, hier der Link: http://animexx.onlinewelten.com/fanarts/output/?fa=1156290&sort=zeichner

Nun, die Bedingung für die Charaktere dieser Geschichte war schonmal völlig krank. Wir haben uns zwei Personen ausgedacht, die absolut nicht zusammen passen. Eigentlich keine gute Bedingung für ne Liebesgeschichte^^“ Na ja, jedenfalls haben wir uns für die burschikose und starke Akane und den ein wenig tuntenmäßigen Lehrer mit den bezirzenden Pheromonen Narumi entschieden. Lest selbst, was daraus geworden ist:
 

           Erzwungene Liebe
 

Die Hände hinter seinem Kopf verschränkt, balancierte Ranma auf der Absperrung am Rande des kleinen Kanals entlang.

„Hey, Ranma“, rief ihm Akane zu. Sie kam gerade um eine Ecke ein paar Meter weiter gebogen und hatte den Jungen erblickt, der sich gelangweilt zu ihr umsah.

„Mal wieder Stress mit Verehrern gehabt?“, fragte er, da sie die Schule wie so oft erst nach ihm verlassen hatte.

Sie murmelte verärgert: „Sei still, ich werd' die schon noch los.“ Wenn sie allerdings an die vielen hartnäckigen Jungen an ihrer Schule dachte, die sie verehrten und ihr ständig irgendwelche sinnlosen Geschenke machten, die sowieso immer im Müll landeten, war sie sich da nicht ganz so sicher, wie sie vorgab.

Ranma lachte. „Soll ich ihnen von unserer Verlobung erzählen?“, fragte er neckisch. Er wollte noch fortfahren, wurde aber von einem eiskalten Blick ihrerseits aufgehalten.

„Wenn du das tust...“, begann die Blauhaarige drohend.

Ranma sah sie von oben herab an.

„Was ist dann?“

Akane schwieg einen Moment, dann erklärte sie mit einem triumphierenden Lächeln: „Dann erzähl' ich Kunō, dass du das Mädchen mit dem Zopfbist!“

Ranma blieb geschockt stehen.

Akane grinste. Kunō war einer von Ranmas ärgsten Feinden. Wenn er nun erfuhr, was für eine Verwandlung sich bei Ranma durch die Berührung mit kaltem Wasser vollzog...

„Bist du sicher, dass du das tun würdest?“, fragte Ranma nun.

„Warum nicht?“, entgegnete Akane herausfordernd.

Jetzt erschien auch in Ranmas Gesicht ein Grinsen. „Was glaubst du, bei wem er sich ausheulen würde? Und wem er von da an auf Schritt und Tritt folgen würde?“

Akane musste einsehen, dass dies ein überzeugendes Argument war. Schließlich war sie auf der Liste von Kunōs Angebeteten ebenfalls ganz oben dabei...

„Den würde ich schon loswerden, keine Sorge“, erklärte sie, auch wenn sie davon selbst nicht so überzeugt war.

„Also würde ich niemandem erzählen, was für einen Blödsinn unsere Väter damals vereinbart haben, sonst wird alle Welt erfahren, dass du dich in ein Mädchen verwandeln kannst!“, schloss sie bestimmt.

„Hey, nicht so laut!“, protestierte Ranma und sah sich nervös um. „Am Ende kriegt das noch einer mit...“

In dem Moment ertönte das Scheppern einer umkippenden Mülltonne.

Akane machte einen erschrockenen Satz zur Seite, wobei sie gegen Ranma stieß. Dieser verlor das Gleichgewicht und fiel, bevor er sich irgendwo festhalten konnte, in den verdreckten Kanal. Ein ekelerregter Schrei ertönte, dann sprang ein Mädchen, das bis auf ihre rote Haarfarbe Ranma sehr ähnlich sah, herauf und landete geschickt neben Akane auf dem Bürgersteig.

„Du dumme Kuh!“, brüllte Ranma und sah sich um, um die Quelle des Geräusches zu entdecken, das Akane erschreckt hatte.

„Selber doof!“, schrie sie zurück. „Warum musst du auch auf der Absperrung laufen und gehst nicht wie jeder normale Mensch auf dem Boden?“

„Wenn du mich nicht gestoßen hättest, wäre ich auch nicht in diese eklige Pampe gefallen! Warum erschreckst du dich wegen so einem harmlosen Geräusch?“

„Wenn du nicht gerade davor davon gesprochen hättest, dass uns jemand hören könnte, hätte ich mich auch nicht so erschrocken!“

„Ja, wenn du auch immer alles so rumposaunen musst!“

Akane schnappte empört nach Luft und wollte gerade etwas erwidern, als sie ein leises Räuspern hörte. Überrascht sah sie sich um und entdeckte einen hochgewachsenen Mann mit schwarzem Haar, Brille und Anzug, der hinter ihnen stand.

„Guten Tag“, sagte er und verbeugte sich höflich.

Akane und Ranma erwiderten diese Geste misstrauisch.

„Mein Name ist Tetsuya Mizuta“, fuhr er fort, den höchst interessierten Blick auf Ranma gerichtet, die wiederum Akane anklagend ansah.

Als die beiden schwiegen, kam Mizuta einen Schritt auf sie zu und sagte an Ranma gewandt: „Ich wurde von einer besonderen Schule engagiert, neue Schüler zu finden. Da ich zufällig Ihr Gespräch gehört habe -“ Akane schnaubte verächtlich, was er allerdings ignorierte. „... habe ich mitbekommen, dass Sie eine besondere Fähigkeit besitzen, die meines Erachtens nach genau in unsere Akademie passen würde.“

„Es tut mir leid, ich weiß nicht, wovon Sie sprechen“, beteuerte Ranma, bemüht, ihre Stimme ruhig zu halten.

Mizuta lächelte verhalten. „Bitte lügen Sie mich nicht an. Ich habe es doch gesehen. Sie können beliebig zwischen den Geschlechtern hin- und herwechseln.“

„Nein!“, widersprach Ranma energisch.

Auch Akane wurde langsam nervös. Was für eine „besondere“ Schule war das, von der dieser Typ gesprochen hatte?

„So etwas sollten wir vielleicht auch nicht auf offener Straße besprechen“, fing Mizuta wieder an; er schien Ranmas Proteste gar nicht ernst zu nehmen. „Wohnen Sie in der Nähe?“

„Nein“, sagte Ranma sofort.

„Dann können wir zu mir gehen.“

Akane sah am Gesichtsausdruck der Rothaarigen, dass ihr dieser Vorschlag noch weniger behagte, als diesen Kerl zu sich nach Hause mitzubringen.

„Na ja, so weit ist es auch nicht zu mir“, relativierte sie schnell.

Ihr Gegenüber lächelte. „In Ordnung.“

Auf dem Weg zur Kampfschule von Akanes Vater Sōun Tendō, in der auch Ranma mit seinem Vater lebte, schwiegen die beiden Mädchen demonstrativ. Den mysteriösen Mann schien dies allerdings nicht im Geringsten zu stören; er summte vergnügt vor sich hin.

Als sie vor dem großen Dōjō stehenblieben, stellte Mizuta interessiert fest: „Ein Kampfkünstler also...“

Ranma und Akane gingen nicht darauf ein, sondern betraten das Gebäude.

„Wir sind wieder da“, rief die Rothaarige missmutig, während sie ihre Schuhe abstreifte.

Sofort tauchte Kasumi, die älteste Tochter des Hauses Tendō, aus der Küche auf und begrüßte die beiden. Als sie Herrn Mizuta erblickte, verbeugte sie sich tief und hieß ihn herzlich willkommen.

Er stellte sich kurz vor und fragte dann: „Sind Sie die Schwester dieses Mädchens?“ Er deutete auf Ranma. Dann lachte er gekünstelt und korrigierte sich: „Vielleicht sollte ich eher Junge sagen?“

Ranma warf ihm einen gehässigen Blick zu.

Kasumi hingegen schaute erst Ranma an, dann Mizuta. „Tut mir leid, ich bin nicht ihre Schwester. Mein Name ist Kasumi Tendō.“

Mizutas nächste Frage richtete sich an Ranma: „Was ist mit deinen Eltern?“

Ranma sah ihn genervt an und antwortete knapp: „Mein Vater wohnt auch hier.“

Just in dem Moment stürmte ein großer, dicker Pandabär die Treppe runter, stolperte über seine eigenen Pranken und fiel zu Boden.

Bevor jemand etwas sagen konnte, kam ihm auch schon die mittlere Tochter, Nabiki, hinterher und rief: „Gib mir mein Geld wieder, du verlogener alter Sack!“

„Nabiki“, tadelte Kasumi sie, als ihre kleine Schwester gerade mit dem Bein ausholte, um nach dem Bären zu treten. „Wir haben Besuch.“

Sofort richtete die Oberschülerin sich auf und lächelte Herrn Mizuta freundlich zu.

„Guten Tag“, begrüßte sie ihn höflich.

Er blickte nur stumm zwischen ihr und dem Panda hin und her.

„Gehen Sie dort hinein“, bat Ranma ihn mit bemüht ruhiger Stimme und schob ihn sanft, aber bestimmt, in das Wohnzimmer des Hauses.

„Mein Vater kommt gleich“, beteuerte sie, schloss lautstark die Schiebetür und sah mitleidlos auf den Panda, der sich langsam aufrichtete.

„Dieser Mann will irgendwas von mir, hat was von einer besonderen Schule gesagt“, flüsterte Ranma. „Kümmer dich mal um ihn.“

Daraufhin kam Akane mit einem Kessel heißen Wassers aus der Küche geeilt und schüttete den Inhalt über den Kopf des Pandas. Dann stand auf einmal Ranmas Vater an seiner Stelle.

„Du kannst mir vertrauen, mein Sohn“, beteuerte er, was Ranma noch zweifelnder dreinschauen ließ als zuvor.

Genma ließ Ranma und Akane alleine und betrat das Wohnzimmer. Die beiden Schülerinnen sahen sich an, in ihren Blicken war das Misstrauen unverkennbar
 

Es dauerte lange, bis sich endlich die Tür zum Wohnzimmer öffnete und die beiden Männer wieder heraustraten. Ranma hatte sich inzwischen mithilfe von warmem Wasser wieder in einen Jungen verwandelt und saß nun mit Akane in seinem Zimmer. Die beiden diskutierten darüber, an welcher Art von besonderen Schule man Schüler brauchte, die das Geschlecht wechseln konnten; auf ein wirklich einleuchtendes Ergebnis waren sie allerdings noch nicht gekommen.

Als es an der Tür klopfte, fuhr Akane, die sich auf dem Bett niedergelassen hatte, hoch. Ranma, der neben dem Fenster an der Wand lehnte, blickte sichtlich nervös zur Tür, durch die sein Vater gerade mit wichtiger Miene das Zimmer betrat. Akane betrachtete den Alten voller Erwartung, was er mit diesem schrägen Herrn Mizuta besprochen hatte.

Ranmas Vater schloss die Tür hinter sich, dann kam er einen Schritt auf seinen Sohn zu, den Blick fest auf ihn gerichtet.

„Was ist nun?“, fragte der Junge genervt.

Genma brach in Tränen aus nahm Ranmas Hände in die eigenen.

„Ich bin voller Stolz auf dich, mein Sohn! Du bist etwas ganz Besonderes!“, stieß er hervor.

Ranma riss sich angeekelt los und fragte: „Was ist denn mit dir los?“

Genma ließ sich nicht abwimmeln, sondern fiel Ranma um den Hals und schluchzte ununterbrochen.

„Du wirst – oh, Ranma – du wirst an diese Schule gehen! Du – du bist einzigartig!“

Mit einigem Kraftaufwand gelang es dem Schwarzhaarigen, sich aus dem Griff seines Vaters zu befreien. Schockiert sah er ihn an.

„Was?“, war das einzige Wort, das er herausbrachte.

Genma wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und begann zu erklären:

„Herr Mizuta ist der Gesandte einer Schule für Kinder mit besonderen Begabungen. Er war auf der Suche nach neuen Schülern – und stieß auf dich. Er meinte, er habe schon eine Menge unglaubliche Dinge gesehen, doch die Fähigkeit zum Geschlechtswandel sei völlig unbekannt. Daher möchte er, dass du diese Schule besuchst und dort lernst, deine Fähigkeiten zu trainieren.“

Ranma stieß einen wütenden Schrei aus und verpasste seinem Vater einen kräftigen Schlag mit der Faust, der ihn in die Ecke des Zimmers beförderte.

„Und du konntest natürlich nicht ablehnen!“, stellte er lautstark fest. „Du weißt doch ganz genau, dass dieser Fluch keine besondere Begabung ist und dass es daran ganz bestimmt nichts zu trainieren gibt! Soll ich ihm erzählen, dass du was viel besseres draufhast? Wer will schon ein Mädchen, wenn er einen großen, knuddeligen Panda haben kann?!“

Genma errötete ein wenig und vermied es, Ranma in die Augen zu sehen.

„Wenn ich ehrlich bin...“, begann er. Ranma seufzte und schüttelte den Kopf.

„Du hast ihm schon davon erzählt.“

Genma nickte und fügte kleinlaut hinzu: „Er war auch ganz begeistert, aber leider werden an dieser Schule nur Kinder und Jugendliche aufgenommen...“

„Sag ihm sofort, dass ich nicht hingehe!“, forderte Ranma seinen Alten drohend auf.

„Nein, bist du verrückt?“, widersprach dieser. „Wir müssten dich nicht mehr durchfüttern, hätten endlich unsere Ruhe und außerdem hättest du vielleicht Gelegenheit, etwas über das Brechen unserer Flüche herauszufinden.“

Ranma schien überhaupt nicht überzeugt, nur das letzte Argument schien ihn davon abzuhalten, seinem Vater sämtliche Knochen zu brechen.

„Darüber wissen die doch bestimmt nichts“, grummelte er.

„Doch, ganz bestimmt!“, versicherte Genma, sichtlich froh, dass Ranma mit sich reden ließ. „Bitte, Ranma, du musst ja auch nicht so lange bleiben. Finde heraus, ob irgendjemand was darüber weiß, und wenn du was gefunden hast oder du sicher bist, dass es nichts bringt, kannst du zurückkommen.“

Ranma sah ihn böse an, dann blickte er zu Akane herüber, die dem Gespräch interessiert gefolgt war, jedoch nicht gewagt hatte, irgendetwas zu sagen. Überrascht, dass Ranma sich ihrer Gegenwart noch bewusst war, lächelte sie nur und zuckte nichtssagend mit den Achseln.

„Okay“, knurrte Ranma. „Aber wehe, ich finde nichts über diese verfluchten Quellen!“

„Du findest bestimmt was“, sagte Genma, wobei seine Stimme um einiges höher zu sein schien als sonst.

Akane war sich nicht sicher, ob das eine gute Idee war. Dieser mysteriöse Mizuta machte auf sie keinen besonders guten Eindruck. Wer wusste schon, was er wirklich mit Ranma vorhatte? Doch andererseits war Ranma ein exzellenter Kampfkünstler – das musste sie zugeben – und es war ihm bisher immer gelungen, sich aus gefährlichen Situationen zu befreien. Und außerdem bestand ja tatsächlich die Möglichkeit, dass er ein Gegenmittel für den Fluch fand und nach so langer Zeit endlich wieder ein gewöhnlicher Junge sein konnte.
 

Geistesabwesend starrte Akane auf den leeren Stuhl auf der anderen Seite des Klassenzimmers. Alle anderen ignorierten ihn einfach, während sie den Ausführungen des Lehrers über moderne japanische Literatur folgten. Doch die Blauhaarige schenkte seinen Worten keine Beachtung. Der leere Platz schien ihren Blick magisch anzuziehen, und ihre Gedanken befassten sich schon längst nicht mehr mit irgendwelchen Buchinhalten.

Ranma war jetzt schon fast einen Monat fort und hatte sich seit dem Tag seiner Abreise noch kein einziges Mal bei ihnen gemeldet. Auch wenn Akane es sich am Anfang nicht hatte eingestehen wollen: Sie machte sich Sorgen um ihn. Ihre Klassenkameraden hatten vom Verschwinden des Jungen kaum Notiz genommen. Sie waren es gewohnt, dass er manchmal für längere Zeit von der Schule fernblieb, und außerdem waren sie erleichtert, mal ein paar Tage ihre Ruhe zu haben. Selbst die Lehrer schienen sich eher zu freuen als zu ärgern, da Ranma nie ein besonders fleißiger Schüler gewesen war.

„Ich werde ihn suchen!“, beschloss Akane und stand auf.

Einige ihrer Mitschüler lachten, woraufhin sie sich wieder ihrer Umgebung bewusst wurde. Ihr Lehrer fragte spöttisch: „Wen? Den Autor, von dem wir gerade sprechen?“

Akane ging nicht auf seine Frage ein, sondern bahnte sich ihren Weg durch die Klasse und verließ sie schließlich wortlos. Nachdem sie die Tür hinter sich geschlossen hatte, begann sie zu rennen.

Genma hatte ihr erzählt, dass die Schule, zu der Ranma nun ging, „Alice Academy“ hieß, nach der Begabung, die die Schüler dort besaßen. Er hatte von Herrn Mizuta außerdem erfahren, dass die Akademie sich in Tōkyō befand und noch dazu ziemlich groß war. Es konnte also nicht allzu schwer sein, sie zu finden.

Als Akane gerade eine kleine Seitenstraße entlanghastete, die sie zur nächsten größeren führen würde, spürte sie auf einmal, wie etwas auf ihrem Kopf landete. Ein lautes Quieken ertönte, das ihr merkwürdig bekannt vorkam.

„P-chan!“, stieß sie aus und pflückte das kleine schwarze Schweinchen mit dem gelben Halstuch aus ihren Haaren. Es legte den Kopf schief und quiekte erneut. Lächelnd fragte Akane: „Hast du in letzter Zeit Ranma gesehen?“ Das Schwein schüttelte den Kopf und sah sie fragend an. Daraufhin erklärte sie ihm die gegenwärtige Situationen, während sie die Suche nach der Schule fortsetzte.
 

P-chan hatte während ihrer ganzen Erzählung geschwiegen, doch als sie fertig war, stieß es ein entrüstetes Quieken aus.

„Willst du mir helfen?“, fragte Akane.

P-chan schien nicht überzeugt.

„Das wäre echt lieb von dir“, fügte sie hinzu und schenkte dem Tier ein warmes Lächeln.

Das Schwein zögerte einen weiteren Augenblick, dann sprang es von ihrer Schulter, auf der es bis dahin gesessen hatte und lief in eine andere Richtung los. Akane blickte ihm hinterher, nicht sicher, ob es ihr nun half oder nicht.

Als sie wieder alleine war, verfiel sie wieder in einen Laufschritt, den Blick über die eintönigen Häuser der Stadt gleitend. Inzwischen war sie sich allerdings nicht mehr so sicher, dass sie fündig werden würde. Immerhin war sie schon mehr als zwei Stunden unterwegs und hatte noch keinen einzigen Hinweis erhalten, wo sich diese Schule befand. Hatte Mizuta vielleicht gelogen und sie war in Wirklichkeit gar nicht in Tōkyō? Oder war sie an irgendeinem Ort versteckt, zu dem sie keinen Zugang hatte? Wo war Ranma?

Er stand ein paar Meter vor ihr.

Akane hielt in der Laufbewegung inne und starrte ihn an. Sein Gesicht war in die andere Richtung gewandt, daher hatte er sie noch nicht bemerkt. Er setzte sich in Bewegung.

„Ranma!!!“, brüllte Akane so laut, dass er zusammenzuckte und sich zu ihr umdrehte.

Erstaunt sagte er ihren Namen.

Sie rannte auf ihn zu. Er lächelte ihr freundlich zu, doch in ihrem Gesicht war alles andere als Freude. Sobald er sich in Reichweite ihres Armes befand, schlug sie ihn auf den Kopf.

„Du – bist – so – ein – Idiot!!“, schrie sie, wobei sie ihm mit jedem Wort einen erneuten Schlag versetzte. Die Hände schützend über dem Kopf fragte er kleinlaut: „Was habe ich dir getan?“

„Du hättest wenigstens mal schreiben können! Oder anrufen! Dein Vater hat sich Sorgen gemacht!“, erklärte sie lautstark, die Hände in die Hüften gestemmt.

Er lachte auf, verstummte aber bei Anblick ihres vernichtenden Gesichtsausdrucks gleich wieder.

„Tut mir leid. Ich hätte mich ja irgendwie gemeldet, aber die haben mich nicht gelassen! Darum bin ich ja auch auf der Flucht!“, versuchte er sie umzustimmen.

„Du bist -“, begann Akane verblüfft, doch sie wurde von einer tadelnden Männerstimme unterbrochen: „Ranma-kun, du wirst doch wohl nicht fliehen wollen, oder?“

„Allerdings!“, rief der Angesprochene zurück, griff nach Akanes Hand und machte einen Schritt in Richtung der Straße.

Doch er war kaum einen Meter gelaufen, als ein Peitschen hieb ihn auf den Rücken traf und zu Boden warf. Akane wurde mit ihm runtergerissen. Schnell befreite sie sich aus seinem Griff, sprang auf und stellte sich schützend vor ihn. Endlich konnte sie einen Blick auf ihren Angreifer werfen.

Bei dem Anblick stieß sie einen spitzen Schrei aus. Der Mann, der mit triumphierendem Blick auf der Mauer vor ihr stand, hatte schulterlanges, hellblondes Haar und mysteriöse violette Augen. Er trug ein schneeweißes Hemd und eine recht enge schwarze Hose.

Der Mann, der für Akane überhaupt nicht wie ein starker Kämpfer aussah, sprang von der Mauer herab, landete genau neben Ranma auf dem Boden und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange, bevor der Junge Gelegenheit dazu hatte, sich zu wehren.

Er sank sofort in sich zusammen, anscheinend ohnmächtig.

Akane wollte ihn anschreien, doch irgendetwas hinderte sie daran. Das Lächeln, das der Mann ihr nun zuwarf, schien sie zu verzaubern. Noch nie hatte sie sich so stark von einem männlichen Wesen angezogen gefühlt...

„Warum bist du hier?“, fragte er mit einer leisen, sanften Stimme, die kaum Ähnlichkeit mit der zu haben schien, die er vorher zu Tage gelegt hatte.

„Ich war auf der Suche nach Ranma...“, erwiderte Akane schwach, während sie ihm in die faszinierenden Augen starrte.

Der Mann lächelte wissend. „Natürlich.“

Nach kurzem Schweigen fuhr er fort: „Ich habe eben beobachtet, wie du mit Ranma umgesprungen bist.“

Akane sah beschämt zu Boden. „Ich hätte nicht so überreagieren dürfen“, murmelte sie.

„Nein, nein!“, wehrte er ab. „Das meinte ich gar nicht! Weißt du, Ranma macht mir ein wenig Kummer in letzter Zeit.“ Das charmante Lächeln, das er dann aufsetzte, ließ Akane erröten.

„Möchtest du nicht auch an die Akademie kommen?“, fragte er.

Ohne darüber nachzudenken, was sie tat, nickte Akane ergeben. Sie würde noch viel öfter in diese unglaublich magischen Augen sehen können...
 

„Dieser Narumi ist furchtbar!“, fluchte Akane und bekräftigte ihre Worte mit einem Schlag gegen die Wand, der ihre Klassenkameraden erbleichen ließ.

Sie hatte innerhalb der Schulgemeinschaft schnell einen hohen Rang erlangt, da sie als einzige Ranma kontrollieren konnte, der als übelgelaunter und brutaler Schüler von allen gemieden wurde. Es waren jetzt schon mehr als zwei Wochen vergangen seit Akane von Narumi, diesem unglaublich gut aussehenden Mann, an die Alice Academy aufgenommen worden war. Inzwischen hatte sie auch erfahren, was sein Alice, also seine besondere Begabung war: er konnte Mitmenschen durch Pheromone bezirzen und kontrollieren. Diese Tatsache hatte dazu geführt, dass Akane bei jeder Gelegenheit allen, ob sie es hören wollten oder nicht, ihren Hass dem Lehrer gegenüber verkündete. Sie hätte auch theoretisch kein Problem damit gehabt, es ihm persönlich zu sagen, doch sie wollte nicht ihren und Ranmas Rauswurf riskieren, solange er noch auf der Suche nach Informationen über den Fluch der Jusenkyō-Quellen war.

In dem Moment betrat eben der Lehrer, den Akane so hasste, den Klassenraum.

„Guten Morgen!“, wünschte er seinen Schülerinnen und Schülern mit einem strahlenden Lächeln und ließ seinen Blick über sie schweifen. Bei Akanes Anblick hielt er kurz inne und zeigte noch mehr seiner tadellos weißen Zähne. Sie erwiderte diese Geste mit einem bösen Blick in seine Richtung. Das schien ihn allerdings gar nicht zu stören, denn sein Lächeln blieb ungetrübt.

Das Schlimme für Akane war, dass jede Stunde mit Narumi so begann. Und da er ihr Klassenlehrer war, hatten sie ihn mindestens einmal am Tag.

Doch irgendwie war es heute anders. Narumis Blick wanderte noch häufiger zur genervten Blauhaarigen, ihre Meinung war noch öfter gefragt als sonst und die Schüler in der ersten Reihe schienen überhaupt keine Probleme mit seinen Pheromonen zu haben, da er anscheinend zur Abwechslung mal darauf verzichtete, sie in alle Richtungen zu versprühen.

Und da war noch etwas – viel unauffälliger als die anderen Dinge – das einen Unterschied zu sämtlichen vorhergehenden Stunden mit Narumi darstellte. Selbst Akane bemerkte es erst zum Ende der Stunde hin: der Blick, mit dem er sie aus seinen violetten Augen ansah, war weicher geworden.

Daher trat Akane auch nur mit Unbehagen an ihn heran, als er sie nach dem Klingeln der Schulglocke zu sich nach vorne bat. Ein kurzer Blick über die Klasse zeigte ihr, dass sie mit ihrem Lehrer alleine war. Selbst Ranma hatte sich schon auf den Weg zu seinem Schlafsaal gemacht.

„Worum geht’s?“, fragte Akane und hielt dabei einen gewissen Abstand von Narumi, um nicht unvorbereitet von seinen Pheromonen erwischt zu werden.

Er schritt langsam um sein Pult herum, den Blick aus den violetten Augen fest auf ihre braunen gerichtet. Bevor sie zurückweichen konnte, hatte er sie schon sanft an den Schultern gefasst. Er lächelte.

„Akane-chan“, sagte er. Sie sah ihn erwartungsvoll an und erneut zogen diese Augen sie in ihren Bann.

„Um diese Zeit sieht man unten im Wald große Ansammlungen von Glühwürmchen. Ich hätte Lust, mir dieses wundervolle Spektakel mit dir zusammen anzusehen. Was sagst du dazu?“

„Ich komme mit“, hauchte sie mit schwacher Stimme. Narumi schaffte es immer wieder, ihr den Atem zu rauben.

Sein Lächeln wurde breiter und er nahm ihre Hand, woraufhin eine angenehme Wärme ihren ganzen Körper durchströmte. Mit großen Schritten zog er sie hinter sich her durch das Schulgebäude. Gemeinsam überquerten sie den fast menschenleeren Schulhof und kamen schließlich am Nordwald an. Nachdem sie einen Moment die mächtigen Kiefern betrachtet und sich an die Dunkelheit gewöhnt hatten, betraten sie den dunklen Raum zwischen den Bäumen.

Eine Weile gingen Narumi und Akane schweigend nebeneinander her, bis er auf einmal stehen blieb und auf den Ast eines nahe gelegenen Baumes deutete.

„Sieh nur“, flüsterte er in ihr Ohr. Sein warmer, feuchter Atem ließ ihr einen angenehmen Schauer den Rücken runterlaufen. Das Glühwürmchen, auf das er zeigte, beachtete sie allerdings kaum. So schön es auch sein mochte, Narumis makelloses Gesicht mit den fantastischen Augen, die im durch das Blätterdach fallenden Mondschein noch magischer und mysteriöser wirkten, war um ein Vielfaches schöner.

Auch sein Blick hatte sich inzwischen von dem Insekt gelöst und war zu Akane gewandert, die ergeben zu ihm aufsah.

„Es gibt etwas, was ich dir sagen muss, Akane-chan“, erklärte er mit sanfter Stimme.

Sie wollte ein schwaches „Ja“ hervorstoßen, doch auf einmal spürte sie, wie die Wirkung von Narumis Pheromonen abnahm. Überrascht sah sie ihn an. Tat er das mit Absicht?

Narumi öffnete den Mund, als in der Ferne ein lauter Fluch ertönte, den Akane sofort Ranma zuordnen konnte.

„Was ist da los?“, fragte Narumi und stellte sich beschützend vor seine Schülerin.

„Lassen Sie das!“, beschwerte sie sich und sprang zur Seite. Er warf ihr einen Blick zu, den sie auf die Schnelle nicht deuten konnte, sagte aber nichts.

Wenige Sekunden später stürmte Ranma zwischen den Bäumen durch, dicht gefolgt von Ryouga, einem alten Bekannten. Akane hatte keine Zeit sich zu fragen, wie Letzterer an diesen Ort gelangt war, denn als Ranma sie erblickte, brüllte er: „Lauf!“

Weder Akane noch Ranma bewegten sich.

„Wovor lauft ihr denn schon wieder weg?“, fragte sie höhnisch.

Ehe die beiden Jungen, die inzwischen fast auf Höhe der anderen waren, antworten konnten, entdeckte Akane selbst den Verfolger: einen böse dreinschauenden Plüschbären mit erhobener Axt.

Mit einem herblassenden Lächeln im Gesicht preschte sie auf den Bären zu und streckte ihn mit einem gezielten Schlag auf den Hinterkopf zu Boden.

„Ihr lauft vor einem Plüschtier davon?“, rief sie Ranma und Ryouga zu. Doch die beiden schienen ganz andere Probleme zu haben. Wie es aussah, hatte Narumi wieder begonnen, mit seinen Pheromonen um sich zu sprühen: Ryouga taumelte ein paar Schritte auf ihn zu, dann fiel er ohnmächtig zu Boden. Ranma bewegte sich ebenfalls auf seinen Lehrer zu, stolperte dabei aber über den reglosen Körper Ryougas und landete direkt in einer Pfütze, wodurch er sich sofort in ein Mädchen verwandelte. Doch sie blieb nicht auf dem Boden liegen, sondern richtete sich wieder auf, den verschleierten Blick auf Narumi gerichtet. Dieser lächelte ihm unsicher zu. Er sah nicht so aus, als wüsste er, welche Wirkung seine Pheromone auf einen Jungen in Mädchengestalt hatten.

Ranma zeigte es ihm. Sie drückte ihren Lippen fest auf die ihres überraschten Lehrers. Bevor dieser sich wehren konnte, war Akane auch schon neben den beiden und hatte der Rothaarigen einen Schlag auf den Hinterkopf verpasst, welcher sie zu Boden fallen ließ.

Narumi lächelte ihr freundlich zu und stellte fest: „Du bist wirklich unglaublich, Akane-chan!“

Sie verschränkte die Arme vor der Brust und sah demonstrativ in eine andere Richtung. Narumi tat einen vorsichtigen Schritt nach vorn. Doch als er sah, dass Akane zurückwich, blieb er stehen.

„Akane-chan, ich -“, sagte er mit fester Stimme.

Doch sie unterbrach ihn schroff: „Sagen Sie, was Sie unbedingt sagen wollen, und lassen Sie mich dann in Ruhe!“

Er sah verletzt aus, dennoch kam er zum Punkt: „Du bist meine absolute Traumfrau. Du bist nicht so mädchenhaft und gewöhnlich wie all die anderen Frauen, die ich kenne. Du bist stark und nicht auf die Hilfe anderer angewiesen. Du hast selbst einen grantigen und selbstsüchtigen Jungen wie Ranma unter Kontrolle. Du -“

Er brach ab, als seine Augen die von Akane trafen. Zweifel waren darin, und Ablehnung.

„Wirklich, Akane-chan, ich habe nie zuvor einen so wundervollen Menschen wie dich getroffen!“, beteuerte er und trat auf sie zu.

Diesmal wich sie nicht zurück, sondern hielt ihm und dem durchdringenden Blick seiner violetten Augen stand. Wenn er es wirklich ernst meinte, würde er dieses eine Mal seine Pheromone aus dem Spiel lassen.

Und er tat es tatsächlich.

Das Misstrauen wich aus ihrem Gesicht.

„Das mag wohl angehen“, murmelte sie, den Blick auf die Baumkronen über sich gerichtet.

„Bitte Akane-chan!“, bettelte er und packte ihre Schultern. Sie sah in sein verzweifeltes Gesicht.

„Narumi-sensei... Sie... Sie sind nicht wirklich die Sorte von Mensch, dir mir gefällt...“, gab sie zu.

Seine Arme sanken zu Boden. Enttäuschung war in sein Gesicht geschrieben, aber das war unvermeidbar gewesen.

„Wissen Sie .... Sie wollen immer jeden mit ihren Pheromonen verzaubern und kümmern sich dabei überhaupt nicht um die Gefühle der anderen“, erklärte sie ihre harten Worte.

Er blickte sie noch verzagter an als zuvor.

„Aber du warst doch immer so...“, begann er.

„Nur wegen der Pheromone“, erklärte sie mit mitleidsloser Stimme und drehte sich von dem Blonden weg.

„In Wahrheit kann ich Sie nicht ab.“

„Du bist so herzlos!“, rief er ihr schluchzend hinterher.

„Wehe, du und dein durchgeknallter Gestaltenwandler lasst euch hier nochmal blicken!“

Akane schnappte Ranmas und Ryougas Arme und schleifte die Körper der beiden hinter sich her.

„Endlich frei!“, jubelte sie.



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Iudex
2008-02-16T08:25:41+00:00 16.02.2008 09:25
Ja, eigentlich war sie ganz gut, nur kann ich nicht so recht verstehen, warum du ausgerechnet Naru in die Geschichte mit einbezogen hast xD Aber wie gesagt, letztendlich war sie recht unterhaltsam.
Von:  Toshi
2008-01-16T19:50:00+00:00 16.01.2008 20:50
Wo wir grad dabei sind: ich wünsch mir ein Pairing, auf das Risiko hin, dass es womöglich erst in einem Jahr erscheinen wird ^^
Ich wünsche mir Akane und Ryoga (Ranma 1/2), denn bis jetzt hab ich noch keine FF gefunden, die die beiden zusammenkommen lässt.. >____>
Büdde büdde ^^°
Von:  Toshi
2008-01-16T19:11:39+00:00 16.01.2008 20:11
LOL?
*hust* Nja, lustige Idee xD
Als Akane auf diesen Lehrer getroffen ist (wie hieß der noch gleich?) und sie ihn ganz toll fand, dachte ich, sie meinte es wirklich so. Zum Glück nicht! ^^°
*nochmal hust* Denn Akane und Ranma gehören zusammen ;3 *khöhöhö*
Und da ich den Chara des Lehrers sowieso nicht kenne, macht es ja auch nichts, dass die beiden nich zusammen gekommen sind. Find ich auch besser so.
Nur halt.. ist das Ende ein bisschen plötzlich, so abgehackt. Schade..
Von: abgemeldet
2008-01-10T17:34:23+00:00 10.01.2008 18:34
Die Geschichte fand ich recht witzig, vor allem wie Ranma eingebracht wurde lol ^^ xD
und dieser Narumi is ja wirklich einer XD , da hat Akane wirklich recht, wenn sie am Ende von ihm weg will.
Hat mir sehr gut gefallen ;)

Lg Elli


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