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Chiisana LOVE-STORIES

Die ultimative Anime-Crossover-Dating-Fanfic
von

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Hyouga und Minako - Double Date ²

Von Ditsch
 

Jetzt kommt endlich mal wieder was Neues^-^ Aber wir haben jetzt beschlossen, dass es ab jetzt jeden Monat ein neues Kapitel geben wird. Allerdings wird die erste Unregelmäßigkeit schon bei der nächsten Geschichte auftreten, da wir vom 30. Juli bis zum 18. August oder so in Urlaub sind (in Japan *freu* ). Jitsch hat zwar gesagt, sie will ihr nächstes Kapitel bis dahin fertigkriegen, aber ob wir es bis dahin auch gebetat kriegen, weiß ich nicht so genau ^^“ Aber bis zum 31. August kommt ganz sicher ein neues Kapitel, entweder Taichi (Digimon) und Pan (Dragonball GT) oder Sasuke (Naruto) und Vivi (One Piece). Freut euch drauf!

Die Idee zu diesem Pairing stammt übrigens von Zoisite. Die Story ist von Jitsch. Ich kannte Saint Seiya ja vorher gar nicht und hab mich dann erstmal ein wenig informiert ^^“ Aber seid mir trotzdem nicht böse, wenn die Charaktere nicht so gut getroffen sind. Ich hab mir erst zwei Folgen davon im Internet angeguckt und daraus kann man auch nicht viele Rückschlüsse über die verschiedenen Charaktere ziehen...

Jo, und jetzt viel Spaß mit:
 

           Double Date²
 

„Was machst du denn schon wieder hier, Minako-san?“, fragte der hochgewachsene Kellner. Das blonde Mädchen, das an einem kleinen Tisch nahe des Eingangs des Café Elk saß, grinste zu ihm hinauf.

„Dasselbe wie gestern und vorgestern auch“, antwortete sie keck. Der Kellner hob eine Augenbraue und fragte: „Glaubst du ernsthaft, dass es etwas bringt, jeden Nachmittag in diesem Café zu verbringen und darauf zu warten, dass irgendwann mal der Mann deiner Träume auftaucht?“

„Natürlich!“, erwiderte Minako begeistert nickend. Der Kellner seufzte nur und fragte dann: „Wieder dasselbe wie die letzten Tage?“

„Nein, heute nehm ich mal was anderes. Vielleicht finden die Typen es ja uncool, wenn ich hier mit meinem Erdbeermilkshake sitze.“ Der Blonde sah sie zweifelnd an. „Also kommen deiner Meinung nach supertolle Typen her, sehen durchs Fenster deinen Erdbeermilchshake und kehren dann schnell wieder um?“

Minako errötete leicht und sagte nur: „Kann doch sein, man weiß ja nie...“

„Und was nimmst du jetzt?“

„Schlag du was vor!“

Der Kellner sah sie mit erhobenen Augenbrauen an, als zweifle er daran, dass sein Bewusstsein, was die Coolness von Eisspeisen anging, besser sein sollte als ihres. Dennoch machte er schließlich grinsend den Vorschlag: „Wie wär's mit 'nem Pinocchio-Becher?“

Minako versah ihn mit einem strafenden Blick und fuhr ihn an: „Dann nehm ich halt 'nen Eiskaffee, wenn du mich nicht ernst nehmen willst!“

Der Kellner schien froh zu sein, dass sie nun doch alleine eine Entscheidung getroffen hatte, denn nachdem er sich die Bestellung notiert hatte, kehrte er schnellen Schrittes zur Theke zurück.

Gelangweilt sah Minako sich im Café um. Außer dem süßen Kellner, der unglücklicherweise mit einer ihrer Freundinnen zusammen und somit tabu für sie war, befand sich im ganzen Café kein einziger gut aussehender Typ, obwohl fast alle Tische des geräumigen Ladens besetzt waren. Auch die letzten Tage hatte sie kein Glück gehabt, doch das stachelte sie nur noch mehr an. Sie war wild entschlossen, in diesen Sommerferien noch einen Freund zu finden, ganz egal, was sie dafür tun musste.

Einige Zeit später kam der Kellner mit Minakos Eiskaffee auf einem kleinen Tablett wieder. Er stellte ihn vor ihr ab und sagte höflich: „Bitte sehr.“ Sie murmelte nur: „Wehe das ist nicht cool genug! Dann bist du Schuld, weil du mir nicht helfen wolltest!“ Der Kellner schüttelte darüber nur den Kopf, doch das nahm das Mädchen gar nicht wahr, denn gerade sah sie eine Gruppe von fünf Jungen das Café betreten. Sofort blieb ihr Blick an einem großen Blonden hängen, obwohl alle von ihnen außergewöhnlich gut aussahen. Es konnte nicht an seiner Haarfarbe liegen, immerhin war Minako selbst blond und außerdem war dies nichts gegen das struppige grüne Haar eines kleineren Mitglieds der Truppe. Auch seine Größe – er brachte es bestimmt auf einen Meter siebzig – war nicht auffällig, denn die zwei Jungen, die neben ihm standen, waren mindestens genauso groß. Und der muskulöse Körper schien sowieso das Merkmal zu sein, dass die Fünf verband. Dennoch starrte Minako diesen Jungen an wie er, die Hände in den Taschen seiner Jeans vergraben, seine eisblauen Augen umherwandern ließ.

Der Kellner, der Minako gerade ihren Eiskaffee gebracht hatte, eilte sofort zu der Gruppe, hieß sie im Café willkommen und führte sie dann zum letzten freien Tisch in der hinteren Ecke des Raumes. Die Blonde starrte ihnen gedankenverloren hinterher. Endlich hatte sie ihn gefunden, den Mann ihrer Träume. Jetzt musste sie ihn nur noch davon überzeugen, dass sie auch die Frau seiner Träume war. Doch das schien eine Leichtigkeit im Gegensatz zum ewigen fruchtlosen Warten.

Zehn Minuten später hatte Minako jedoch immer noch keinen Entschluss gefasst, wie sie ihn zu einem Date überreden konnte. Sie beschloss, erst einmal zur Toilette zu gehen, da sie auf dem Weg dorthin am Tisch der fünf Jungen vorbeikommen würde.

Als sie langsam den Tisch passierte, bemerkte sie einen etwas kleineren Jungen mit braunem Haar, der sie mit seinen kastanienbraunen Augen musterte. Sie grinste ihm zu, woraufhin er errötete und schnell in eine andere Richtung sah. Ihn konnte sie bestimmt viel leichter zu einem Date überreden und über ihn würde sie dann auch an den Blonden rankommen.

Ein perfekter Plan!, dachte sie bei sich und ihr Grinsen wurde breiter.

Die Türen zur Mädchen- und Jungentoilette zweigten vom selben Flur ab, also wartete Minako, nachdem sie kurz ihr Aussehen im Spiegel überprüft hatte, hinter der einen Spaltbreit geöffneten Tür darauf, dass vielleicht einer der fünf Jungen hineinkam.

Sie wurde nicht enttäuscht. Tatsächlich betrat kaum fünf Minuten später der Braunhaarige den Flur. Bevor er die Tür zu den Jungentoiletten öffnen konnte, kam Minako aus ihrem Versteck und sprach ihn an: „Hey, du!“ Erschrocken drehte er sich um und sah sie an. Sie musterte ihn ebenfalls. Er trug schlabbrige, ausgewaschene Jeans und ein weißes T-Shirt mit der Aufschrift STRONG. Sein wuscheliges Haar verdeckte einen großen Teil seiner Stirn.

Da der Junge nichts zu sagen scheinen wollte, fragte Minako neugierig: „Wie heißt du?“

„Seiya“, antwortete er und grinste schüchtern.

„Ich bin Minako“, stellte sie sich vor.

Wieder schwiegen sie, keiner schien genau zu wissen, was er sagen sollte, bis Minako sich für den einfachsten Weg entschied: „Hast du morgen schon was vor?“

„Ähm...“, murmelte er und sah sie erstaunt an. Erneut musterte er sie. Sie sah ihn erwartungsvoll an. War sie vielleicht doch zu voreilig gewesen?

Doch Seiya schien für sich entschieden zu haben, dass sie in Ordnung war und sagte: „Nee, hab ich nicht.“

Minako grinste und fragte: „Wollen wir dann nicht zusammen was unternehmen? Ich find dich total niedlich!“

Bei diesen Worten errötete er leicht, sagte aber: „Warum nicht? Ist sowieso langweilig, den ganzen Tag mit den anderen zu verbringen.“ Minako war sich ziemlich sicher, dass er von den vier Jungs sprach, die noch im Café saßen. Obwohl sie nicht wusste, wie ein Tag mit solchen gut aussehenden Typen je langweilig sein konnte, sagte sie: „Cool! Wollen wir ins Kino gehen?“

„Au ja!“, rief Seiya. „Ich war schon ewig nicht mehr im Kino!“

„Dann morgen um halb drei vorm Cinekan, okay?“

„Okay!“, stimmte Seiya zu. „Bis dann, Minako-chan!“ Dann verschwand er auf die Toilette.

„Strike!“, rief Minako leise aus und stieß breit grinsend die Faust in die Luft.
 

Eine halbe Stunde später hatten die fünf Jungen alle ihr Eis aufgegessen – Seiya war schon mit seinem zweiten fertig – und winkten den Kellner herbei, um zu bezahlen. Dieser brachte ihnen die Rechnung und sie kramten das Geld hervor. Nach und nach standen sie alle auf und verließen schlendernd das Café. Nur der Blonde saß noch am Tisch und kramte in seinem Portemonnaie nach dem richtigen Geld, als sei er diese Währung nicht gewohnt.

Bestimmt ist er Ausländer!, dachte Minako entzückt und betrachtete ihn. Wenn er gleich bezahlt hatte, würde er ganz alleine an ihrem Tisch vorbeikommen. Diese einmalige Chance musste sie nutzen!

„Halloo!“, flötete Minako mit einem Lächeln auf den Lippen, als der Junge gerade die Tür nach draußen öffnen wollte. Er versah sie mit einem zweifelndem Blick. Sie stand auf, umrundete den Tisch und sah zu dem Größeren auf.

„Bist du öfter hier? Ich hab dich hier noch nie gesehen!“, begann sie, auch wenn ihr mit Beendigung des Satzes auffiel, wie lahm er klang. Der Blonde schien zwar immer noch nicht genau zu wissen, was er von ihr halten sollte, dennoch erwiderte er: „Wir sind auf der Durchreise.“ Seine Stimme war kühl, genau wie seine Augen. Trotzdem war Minako ihr bei der ersten Silbe verfallen. Doch sie musste jetzt auf jeden Fall einen klaren Kopf bewahren, sonst würde sie nie ein Date mit diesem Märchenprinzen ergattern können.

„Wie lange bleibt ihr noch hier?“, wollte sie wissen, wobei sie so gut wie möglich versuchte, die Aufregung in ihrer Stimme zu verbergen.

Der Blonde zuckte mit den Schultern. „Keine Ahnung, kommt ganz drauf an, wann unsere Auftraggeberin wieder nach uns verlangt.“

Minako sah ihn mit großen Augen an. Auftraggeberin? War er vielleicht so etwas wie ein Geheimagent? Eine Art James Bond? Dieser Typ war ja noch aufregender als sie gedacht hatte! Aber sie hatte eben einen guten Riecher was Männer anbelangte.

Ihr Herz klopfte schnell in ihrer Brust, als sie fragte: „Wir stehen hier so zwischen Tür und Angel. Wollen wir uns nicht so mal treffen?“

Von diesem Vorstoß schien der Blonde nur milde überrascht. Vielleicht war ihm von Anfang an klar gewesen, worauf sie hinauswollte. Minako starrte ihn an und wartete auf eine Antwort. Es kam ihr vor wie Stunden, bis er endlich sagte: „Ja klar, kein Problem. Wie wäre es mit morgen um halb vier?“

Minakos Herz setzte einen Schlag aus und sie nickte begeistert. „Was wollen wir machen?“, fragte sie. Nach seiner Zusage fiel es ihr viel leichter, die richtigen Worte zu finden.

„Wie wäre es mit Eislaufen?“, schlug er vor.

„Au ja!“, rief Minako. Der Vorschlag gefiel ihr wirklich ziemlich gut. Er würde bestimmt begeistert sein von ihrer Eislaufkunst.

„Am besten im Ice Stadium, das ist die beste Eislaufhalle hier in der Stadt“, fügte sie noch hinzu. „Findest du da hin?“

„Ich werd's schon finden“, erwiderte er lächelnd. Eine Weile verging, in der keiner der beiden so genau wusste, was er sagen sollte. Schließlich brach Hyouga das Schweigen: „Na ja, ich muss jetzt gehen, die anderen warten bestimmt schon.“ Dabei sah er Minako entschuldigend an.

„Okay...“, erwiderte Minako lahm.

Er wandte sich zur Tür und öffnete sie, dann drehte er sich noch einmal um und fragte: „Wie heißt du eigentlich?“

„Minako!“, antwortete sie freudig. „Minako Aino!“

Er lächelte und sagte: „Ich bin Hyouga.“ Dann verließ er das Café.

Minako blieb stehen und sah ihm hinterher. Hyouga, der Gletscher... Ein kühler Name und kühle Augen. Und dennoch war das Lächeln, das er ihr gerade geschenkt hatte, alles andere als kalt gewesen. Ihr Herz jedenfalls hatte es erwärmt, wie es noch nie zuvor jemandem gelungen war.

Als sie sich langsam auf ihren Platz zurückbewegte, fiel ihr mit Erleichterung auf, dass das Cinekan nur ein paar Straßen von der Eislaufhalle entfernt lag.
 

Am nächsten Morgen sah Minako sich allerdings mit einem ganz anderen Problem konfrontiert: ihrem Aussehen. Zwar war sie sich sicher, dass sie auch gut aussah, ohne großartig etwas daran zu verändern, dennoch wollte sie ganz sicher gehen, dass sowohl Seiya als auch Hyouga von ihr begeistert sein würden. Schließlich wollte sie auf jeden Fall den Kontakt mit ihnen halten und dazu würde ein einprägsames Äußeres bestimmt einen großen Teil beitragen.

Doch alleine konnte Minako sich weder für eine Frisur noch für das richtige Outfit entscheiden. Also beschloss sie, eine ihrer Freundinnen zu kontaktieren. Sie entschied sich für Makoto, da diese die Reifste und Erfahrenste aus ihrer Clique war. Nach einer detailreichen Schilderung der Erlebnisse des Vortages fragte Minako: „Und? Was meinst du? Was soll ich anziehen?“

„Ist das deine einzige Sorge?“, war die Antwort ihrer Freundin.

„Was denn sonst?“, fragte Minako. „Du bist doch bestimmt auch nicht in Schuluniformen zu deinen Dates gegangen, oder?“

„Na ja, manchmal schon...“, murmelte Makoto und überlegte kurz. Anscheinend kam sie zu dem Schluss, dass Minako erst dann Ruhe geben würde, wenn sie ein komplettes Outfit vor Augen hatte. Deshalb begann sie: „Weißt du, es gibt ne Menge Männer, die gerade auf die Schuluniform anspringen.“

„Ehrlich?“, fragte Minako erstaunt. Makoto bejahte.

„Wie alt sind denn die Typen ungefähr?“, wollte sie dann wissen.

Minako zögerte, dann antwortete sie: „Seiya wird etwas jünger sein als ich, und Hyouga ist bestimmt schon fünfzehn oder sechzehn.“

„Dann gehen sie ja vielleicht selber noch zur Schule...“, grübelte Makoto.

„Ich glaube nicht, Hyouga sagte etwas von einer Auftraggeberin. Ich glaube, er ist eine Art Geheimagent!“

„Ach so“, sagte Makoto trocken, anscheinend war sie von dieser Theorie nicht so überzeugt.

„Also vielleicht doch nicht die Schuluniform?“, fragte Minako.

„Mh, ich weiß nicht, eigentlich würde ich dir empfehlen, sie bei Hyouga zu tragen, bei Seiya aber nicht.“

Minako seufzte: „Ich glaube nicht, dass ich mich auch noch umziehen kann, während ich zwischen Eislaufhalle und Kino hin- und herlaufe...“

„Dann nimm lieber nicht die Schuluniform. Ich würde dir ja einen Minirock empfehlen, aber das ist zum Eislaufen bestimmt ziemlich unpraktisch.“

Minako seufzte. „Gibt es überhaupt etwas, auf das Seiya und Hyouga anspringen?“

„Bestimmt!“, sprach Makoto ihr Mut zu. „Ich würde einfach etwas aussuchen, das zum Eislaufen praktisch ist, also nicht zu kühl, und trotzdem irgendwie Aufmerksamkeit erregend.“

Minako öffnete ihren Kleiderschrank und wühlte ein wenig darin herum.

„Ich habs!“, rief sie dann endlich aus und zog einen weißen Minirock mit Falten hervor. „Ich zieh einfach 'ne Leggins unter den Rock!“

„Gute Idee!“, lobte Makoto. „Kommst du dann alleine klar?“

„Jaah, ich denke schon. Danke nochmal für deine Hilfe, du bist echt die Beste!“

„Schon gut“, murmelte Makoto verlegen. Dann verabschiedeten die Freundinnen sich voneinander und Minako legte auf.

Die restliche Klamottenwahl dauerte nicht besonders lange, da Minako nur etwas finden musste, dass zu Rock und Leggins passte. Das nächste Problem war die Frisur. Doch da sie nun schon eine ungefähre Vorstellung von ihrem Outfit hatte, fiel ihr dazu recht schnell etwas ein. Sie duschte kurz und flocht sich dann einige kleine Zöpfchen aus ihrem langen Haar, damit dieses sich wenigstens ein wenig lockte.

Als sie alles vorbereitet hatte, war es jedoch erst halb eins, also macht Minako es sich auf der Couch im Wohnzimmer gemütlich und schaute noch ein wenig fern.

Doch gegen halb zwei konnte sie es absolut nicht mehr aushalten, so faul herumzusitzen, deshalb zog sie die Kleider an, die sie sich rausgesucht hatte und verzog sich dann ins Bad, um sich um ihre Frisur zu kümmern. Dann begutachtete sie sich in dem großen Spiegel an der Innenseite ihres Kleiderschrankes. Sie hatte ihren Pony mit einer silbernen Spange nach oben geklemmt, der Rest des immerhin welligen Haares fiel locker herab. Als Oberteil hatte sie ein enges dunkeltürkises Shirt mit weitem V-Ausschnitt ausgewählt, über dem sie eine helle Jeansjacke, die knapp über ihre Brust hinausging, trug. Über dem weißen Rock trug sie einen breiten roten Gürtel. Die dünne Leggins, für die sie sich entschieden hatte, war einfach schwarz und reichte bis zur Hälfte ihrer Unterschenkel. An den Füßen trug Minako Ballerinas in der Farbe ihres Gürtels.

Minako grinste ihr Spiegelbild zufrieden an. Etwas Schminke im Gesicht, ein wenig Schmuck, und die beiden Jungen würden ihr nicht mehr widerstehen können!
 

Gegen fünf vor halb drei stand Minako vor dem Eingang des dreistöckigen Kinogebäudes. Nervös nestelte sie mit ihren langen Fingernägeln am Verschluss ihrer Handtasche herum und sah sich immer wieder nach Seiya um. Zwar hatten sie sich für halb drei verabredete, aber sie war sich plötzlich nicht mehr sicher, ob er wirklich kommen würde. Vielleicht hatte er ihr Date ja vergessen oder sie von Anfang an nicht ernst genommen.

Doch als die Blonde gerade zum zwanzigsten Mal in den letzten fünf Minuten ihr Handy aus der Tasche zog, um nach der Uhrzeit zu gucken, hörte sie von links ihren Namen gerufen. Schnell steckte sie das Handy weg und sah in die Richtung, aus der die Stimme kam. Seiya kam schnellen Schrittes auf sie zugelaufen und winkte freudig. Erleichtert winkte sie zurück. Der Braunhaarige trug dieselben Klamotten wie am Vortag, was Minako misstrauisch beäugte. War ihm sein Aussehen einfach nicht so wichtig oder befand er dieses Treffen für so unwichtig, dass es noch nicht einmal einen Satz frische Klamotten wert war?

„Welchen Film gucken wir eigentlich?“, fragte Seiya freudestrahlend und unterbrach so ihre Gedanken.

„Ähm...“ Minako warf einen kurzen Blick auf die Filmplakate, die in Schaukästen an der Wand des Gebäudes angebracht waren.

„Wie wär's mit Fluch der Karibik drei?“, schlug sie vor.

„Ja, gerne! Worum geht’s denn da?“, fragte Seiya neugierig.

Minako zögerte einen Moment bis sie verlegen antwortete: „Das weiß ich selbst nicht so genau, irgendwas mit Piraten...“ Sie sahen sich an und begannen dann gleichzeitig zu lachen.

Einige Minuten später fragte Minako, immer noch kichernd: „Wollen wir nicht einfach reingehen und fragen, was jetzt läuft?“ Seiya stimmte grinsend zu.

Um zehn vor drei saßen sie dann in einer der hinteren Reihen des großen Kinosaals und Seiya futterte eifrig Popcorn aus einem großen Eimer in sich hinein. Sie würden sich jetzt tatsächlich Fluch der Karibik ansehen, nachdem der Mann am Verkauf ihnen kurz erklärt hatte, worum es darin ging.

„Willfu auff Popcorn?“, fragte Seiya mit vollem Mund und hielt Minako den Eimer hin. Sie unterdrückte ein Grinsen und nahm sich eine Handvoll. Dieser Kerl war wirklich in Ordnung und inzwischen war Minako sich sehr sicher, dass er einfach noch nie ein Date gehabt hatte und deshalb nicht wusste, wie er sich anständig verhalten sollte.

Als dann die Vorstellung begann – und Seiyas Popcorneimer schon zur Hälfte geleert war – sah Minako erneut auf die Uhr ihres Handys. Es war schon kurz nach drei und sie wollte auf keinen Fall zu spät zu ihrem Date mit Hyouga kommen. Also drängte sie sich dann, unter dem Vorwand sie müsse auf die Toilette, an den anderen Gästen vorbei zum Ausgang. Zuerst ging sie wirklich auf die Toilette, doch nur, um ihre Schminke auszubessern und sich die Haare mit ihrer roten Haarschleife zu einem Zopf zusammenzubinden. Danach verließ sie das Gebäude und hastete die Straßen entlang zur Eislaufhalle.

Dort angekommen zog sie erneut ihr Handy hervor und stellte erleichtert fest, dass es erst Viertel nach drei war. Sie hätte also ruhig noch ein paar Minuten länger bei Seiya bleiben können.

Doch halb vier kam und ging, und Hyouga war immer noch nirgendwo zu entdecken. Minako stand, ein flaues Gefühl im Magen, an die Wand gelehnt und sah sich immer wieder um. Was war, wenn Hyouga von Seiyas Date mit ihr Wind bekommen hatte? Die fünf Jungen schienen eine Art Clique zu sein, also wäre es doch nur verständlich, wenn sie sich so etwas erzählten. Minako schlug sich mit der Hand an die Stirn. Sie war so naiv gewesen. Sie hätte einfach ein bisschen mehr nachdenken sollen, dann wäre alles anders gekommen.

„Minako-san“, drang eine kühle Stimme an ihr Ohr. Sie sah auf. Ein paar Meter vor ihr stand Hyouga, völlig außer Atem, und lächelte sie an.

„Tut mir leid, dass ich zu spät bin“, entschuldigte er sich, wobei er sich nicht traute, ihr direkt in die Augen zu sehen.

Minako grinste breit und sagte: „Kein Problem, immerhin bist du überhaupt da!“ Hyouga, der ziemlich erleichtert darüber zu sein schien, dass sie ihm das so einfach verzieh, musterte sie kurz und erklärte dann: „Du siehst wunderbar aus!“ Sie lächelte verlegen und bedankte sich für das Kompliment. Dann sah sie ebenfalls an ihm herab. Er hatte sich augenscheinlich – im Gegensatz zu Seiya – ziemliche Mühe gegeben, eine gute Figur abzugeben. Er trug ein weißes Hemd und eine dunkle Jeans, auch das Styling seiner Haare schien ihn einiges an Aufwand gekostet zu haben. Einen großen Beutel, in dem sich nach seiner Ausbeulung zu schließen ein Paar Schlittschuhe befand, trug er mit der Hand über der Schulter.

„Du siehst auch geil aus“, sagte Minako geradeheraus und grinste ihr Gegenüber herausfordernd an. Hyouga wurde ziemlich rot im Gesicht und kratzte sich verlegen am Kopf.

„Das Hemd hat Shun mir geliehen“, murmelte er. Es interessierte Minako brennend, wer dieser Shun war und vor allem, wie viel er mit Seiya zu tun hatte, aber sie wusste, dass diese Frage ziemlich auffällig gewesen wäre.

„Ist das auch einer aus deiner Clique?“, fragte sie deshalb beiläufig.

„Clique? Na ja, ich würde uns nicht unbedingt als Clique bezeichnen. Wir nennen uns Bronze Saints.“

„Wow!“, rief Minako begeistert aus. Bestimmt war das eine Gruppe von Geheimagenten. Vielleicht waren sie ja auch Detektive. Oder Auftragskiller. Minako warf einen Blick auf den Blonden und stellte mit einem Kichern fest, dass er – kühl wie er war – für diesen Beruf bestimmt geeignet war. Hyouga sah sie verblüfft an, sagte aber nichts.

Nach einer Weile fragte er dann: „Gehen wir rein?“ Minako bejahte.

Drinnen bezahlten sie Eintritt, Minako lieh sich ein Paar Schlittschuhe aus und sie setzten sich auf eine Bank neben der Eisfläche, um sich die Schuhe anzuziehen.

„Magst du Eislaufen?“, fragte Hyouga interessiert. Er hatte seine futuristisch aussehenden Schlittschuhe binnen weniger Sekunden – so schien es Minako – angezogen gekriegt, während sie noch immer an der Schnürung des ersten Schuhs herumnestelte.

„Jaa, ich liebe es! Früher bin ich immer mit meinen Freundinnen zusammen Eislaufen gegangen!“, erzählte sie mit leuchtenden Augen. Dies war nur die halbe Wahrheit, aber sie wollt ihm nicht unbedingt etwas von ihrem Dasein als Beschützerin des Mondkönigreichs vor Hunderten von Jahren erzählen.

Hyouga lächelte.

„Und du?“, fragte sie.

„Ich bin häufig auf russischen Seen gelaufen, wenn sie zugefroren waren“, erklärte er.

„Kommst du aus Russland?“, fragte Minako interessiert. Hyouga bejahte dies.

Als er sah, dass sie immer noch mit der Schnürung ihres Schlittschuhs beschäftigt war, fragte er lächelnd: „Soll ich dir helfen?“

Sie nickte. Er kniete sich vor ihr auf den Boden und schnürte geschickt ihre Schlittschuhe zu, während er zu ihr hinaufsah und fragte: „Kommst du auch aus dem Ausland?“

„Nein, ich bin Japanerin“, antwortete sie verblüfft. „Wie kommst du darauf?“

„Wegen deiner Haare. Bei Japanern ist blond ja nun nicht so eine häufige Haarfarbe.“ Er lächelte.

„Jaa, ich weiß eigentlich auch nicht so genau, woher das kommt“, erklärte sie lachend. Hyouga nickte nur.

Wenig später standen sie auf und gingen zu einem der kleinen Tore in der niedrigen Wand um die Eisfläche. Im ersten Moment war Minako etwas unsicher, doch schon nach wenigen Schritten hatte sie sich wieder an den glatten Untergrund gewöhnt und beschleunigte ihren Schritt. Hyouga fuhr neben ihr her, die Hände in den Hosentaschen vergraben.

Und schon wenige Minuten später kurvten sie mit halsbrecherischer Geschwindigkeit zwischen den anderen Läufern hindurch, die darüber nur empört den Kopf schüttelten. Minakos Gehirn schien von einem Schwarm Glückshormone betäubt, weswegen sie auch nicht den leisesten Gedanken an Seiya verschwendete, der noch immer alleine im Kino saß.

„Du läufst wirklich gut!“, rief Hyouga ihr über die Schulter zu, da er ein paar Meter voraus war.

Minako holte auf, wobei sie fast einen kleinen Jungen angerempelt hätte, und erklärte grinsend: „Das ist doch noch gar nichts!“

„Ach ja?“, fragte er herausfordernd.

Mit den Worten „Ich hab noch viel mehr drauf“ lief sie eilends in die etwas weniger benutze Mitte der Eislaufbahn und drehte dort eine kunstvolle Pirouette.

Hyouga grinste und zeigte ihr seinen hochgereckten Daumen. Das spornte sie nur noch mehr an. Sie beschleunigte und fuhr direkt auf die eine Seite der Halle zu; kurz bevor sie in den Strom der anderen Besucher hineinfuhr, drehte sie aber scharf um. Allerdings verrechnete sie sich dabei bei der Verlagerung ihres Gewichtes und knallte prompt zu Boden. Ein stechender Schmerz durchzuckte ihren linken Knöchel.

Ein leises Wimmern entfuhr ihr. Die Kälte des Eises drang durch ihre dünne Kleidung und der Schmerz schien immer schlimmer zu werden.

„Kannst du aufstehen?“, hörte sie da Hyougas besorgte Stimme über sich. Sie schaute auf und sah, dass er sich über sie gebeugt hatte und ihr seine Hand hinhielt.

„Ich versuch es“, sagte sie tapfer und versuchte das Wimmern in ihrer Stimme zu unterdrücken. Sie wollte nicht vor diesem Typen anfangen zu weinen, er würde sie bestimmt für eine Heulsuse halten.

Minako nahm Hyougas Hand, von der eine angenehme Wärme in ihren ganzen Körper ströhmte, und ließ sich hochziehen. Doch als sie vorsichtig den linken Fuß aufsetzte, durchzuckte ein Schmerz ihren ganzen Körper und sie wäre wieder in sich zusammengesunken, wenn Hyouga sie nicht unter dem Arm gepackt hätte.

„Dein Knöchel?“, fragte Hyouga mitfühlend. Sie nickte und sah zu Boden. Da verabredete sie sich mal mit einem solch einem tollen Typen und machte ihm dann nichts als Schwierigkeiten...

Hyouga zögerte keinen Moment, sondern hob die überraschte Minako einfach hoch und fuhr auf den Ausgang der Eisfläche zu, durch den sie zu Beginn gekommen waren. Die Wärme seines Körpers durchströmte Minako und der Schmerz in ihrem Knöchel schien nachzulassen, also schmiegte sie sich noch etwas enger an seine starke Brust.

„Danke“, murmelte sie. Hyouga lächelte nur.

Als sie bei ihren Taschen ankamen, setzte er sie sanft auf der Bank ab, kniete sich dann vor ihr auf den Boden und hob vorsichtig ihr linkes Bein hoch.

„Tut es sehr weh?“, fragte er.

„Es geht schon wieder“, murmelte Minako verlegen, obwohl dies nicht ganz der Wahrheit entsprach.

Hyouga sah mit durchdringendem Blick in ihr bleiches Gesicht. „Bist du dir sicher?“

„Na ja...“, gab Minako zu.

Hyouga löste die Schnürung ihres Schlittschuhs und zog ihn dann vorsichtig von ihrem Fuß, wobei sie vor Schmerz das Gesicht verzog.

„Tut mir leid“, sagte er und in seiner Stimme schwang Besorgnis.

„Schon in Ordnung“, erwiderte sie mit einem schwachen Lächeln. Sie spürte Hyougas Wärme durch den Fuß in ihren ganzen Körper dringen, den Schmerz dagegen kaum noch.

Mit einem prüfenden Blick sah Hyouga auf den roten, geschwollenen Knöchel hinab. Dann fasste er sich kurzerhand mit einer Hand an die Schulter und riss den Ärmel von seinem Hemd ab.

„Was tust du da?“, fragte Minako verblüfft.

Er lächelte. „Ich brauche irgendwas, das ich um deinen Fuß wickeln kann, um ihn zu stützen.“

Ohne weitere Worte begann er, ihren Knöchel mit dem Ärmel zu umwickeln. Minako wurde ganz heiß, sie wusste nicht was sie sagen sollte, denn ihr ganzer Kopf schien erfüllt zu sein von dem Gedanken daran, wie selbstlos und freundlich Hyouga trotz seines kühlen Äußeren doch war.

Hyouga zog den provisorischen Verband fest und fragte: „Geht es so?“

Minako konnte nur nicken, ihr Verstand war immer noch völlig vernebelt von der zarten Berührung seiner Hände.

Hyouga stand auf und erklärte: „Ich werde einen Krankenwagen rufen. Bleib du hier.“

„Das ist doch nicht -“, widersprach Minako wenig überzeugend.

Hyouga strich ihr sanft mit der Hand über den Kopf. „Jetzt spiel nicht die Starke. Ich seh dir doch an, dass es wehtut. Bleib einfach hier, ich kümmere mich schon um alles.“

Bevor Minako darauf reagieren konnte, hatte er sich schon weggedreht und bewegte sich in Richtung des Eingangs.

„Hyouga-kun!“

Er blickte über seine Schulter zu ihr zurück, als sie seinen Namen rief.

„Danke“, flüsterte sie und lächelte. Er grinste.

Als er fort war, kam ihr plötzlich wieder Seiya in den Sinn. Von Panik ergriffen blickte sie zu einer großen Uhr, die auf der anderen Seite der Halle an der Wand hing: es war bereits halb fünf. Seiya war bestimmt schon äußerst misstrauisch, immerhin war sie schon seit mehr als anderthalb Stunden fort. Lohnte es sich überhaupt noch, zurückzukehren? Vielleicht war es ja auch besser, wenn sie sich ihm nicht mehr zeigte, schließlich wusste sie nicht, wie nachtragend er war. Aber wenn sie nun wiederkam und ihm erzählte, dass jemand sie wegen eines Notfalls angerufen hatte? Sie erinnerte sich an den naiven Ausdruck des Kleinen und war sich sicher, dass er sie nicht als Lügnerin bezeichnen würde.

Doch als sie gerade aufstand, um sich durch den Hinterausgang aus der Eislaufhalle zu schleichen, kam eilenden Schrittes Hyouga auf sie zu und rief besorgt: „Bleib doch sitzen, Minako-chan!“

Bei dieser vertrauten Anrede fiel Minako verblüfft auf die Bank zurück. Sie war sich sicher, dass er sie vorhin noch mit dem höflicheren -san angeredet hatte. Sie grinste beim Gedanken daran, dass sie Erfolg zu haben schien.

Hyouga kam zu ihr geeilt und fragte: „Wo wolltest du denn hin?“

„Auf Toilette“, antwortete sie prompt und ihr fiel auf, dass dies dieselbe Ausrede wie bei Seiya war.

Einen Moment sah Hyouga sie verlegen an; anscheinend überlegte er, ob es besonders unschicklich war, sie dorthin zu begleiten, da sie ohne ihn wohl kaum einen Schritt schaffen würde.

Nach einiger Zeit sagte er: „Bald kommt der Krankenwagen, ich glaube das Krankenhaus ist nicht sehr weit weg. Und ich möchte nicht auch noch daran Schuld sein, dass deine Verletzung sich verschlimmert, wenn du deinen Fuß jetzt belastest.“

Minako schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln und sagte: „Ja, in Ordnung. Das ist wirklich lieb von dir. Aber warum sagst du 'auch noch'? Woran bist du denn noch Schuld?“

Hyouga blickte zu Boden und murmelte so leise, dass Minako seine kühle Stimme kaum vernehmen konnte: „Wenn ich dich nicht so herausgefordert hätte, solche artistischen Einlagen vorzuführen, wäre das Ganze nie passiert.“

Einen Moment lang sah Minako ihr Gegenüber verblüfft an. Dann nahm sie seine Hand in ihre und sagte: „Hey, das ist doch nicht deine Schuld! Du konntest ja nicht wissen, dass ich fallen würde.“

Hyouga sah sie an und öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch Minako unterbrach ihn mit gespielter Wut in der Stimme: „Du wirst doch jetzt nicht widersprechen! Wenn ich als Opfer dich nicht als schuldig bezeichne, warum solltest du es dann sein?“

Einen Moment sah es so aus, als wollte Hyouga dennoch Widerworte wagen, doch dann schlich sich ein Lächeln in sein Gesicht und er sagte: „Du hast recht, Minako-chan.“

Daraufhin zog sie seine Hand etwas nähe heran und bedeutete ihn, sich neben sie zu setzen. Er ließ sich auf der Bank nieder, seine Schulter dicht an ihrer.

Wenig später hatten sie die Hände in Minakos Schoß zusammengelegt, ihr Kopf war auf seine starke Schulter gesunken und er hatte einen Arm um ihre geschlungen. Sie schloss die Augen und genoss diesen Augenblick, saugte alles in sich hinein: Seinen Geruch, seinen muskulösen Körper unter ihrem Kopf, das sanfte Auf und Ab seines Körpers, die Wärme seines Armes an ihrer Schulter...

Doch dieser glückliche Moment, in dem sie wie auf Wolke Sieben schwebte, wurde schon – wie ihr schien – nach dem Bruchteil einer Sekunde durch einen hysterischen Aufschrei beendet. Minako riss die Augen auf und hob den Kopf.

Suchend blickte sie sich um, bis sie einige Meter entfernt eine hübsche blonde Frau mit beneidenswerten Kurven sah, und neben ihr – Minakos Herz setzte für einen kurzen Moment aus – Seiya. Die Blicke der beiden waren auf sie und Hyouga gerichtet, es bestand kein Zweifel daran, dass sie sie entdeckt hatten. Die Frau sah die beiden geschockt an und schrie dann: „Hyouga, du untreues Schwein!“, wobei Hyouga erschrocken zusammenzuckte. Seiya hingegen sah nur mit schwer enttäuschtem Blick zu ihnen herüber. Beschämt sah Minako zu Boden. Vielleicht hätte sie wirklich etwas mehr darüber nachdenken sollen, mit wem sie sich wann verabredete.

Aber was sie im Moment viel brennender interessierte, war die Frage, wer diese Frau war und was sie mit Hyouga zu tun hatte. Sie hatte ihn untreu genannt, also war sie vielleicht seine Freundin... Minako schalt sich selbst eine Idiotin, weil sie nie einen Gedanken daran verschwendet hatte, ob dieser Traummann vergeben war.

Hyouga erhob abwehrend die Hände, als die Frau wütend auf sie zugestapft kam. „Eri-chan, du verstehst das alles falsch!“, beteuerte er, was sie allerdings nicht sonderlich zu interessieren schien.

Als sie dann vor ihm stand, verpasste sie ihm erst einmal eine klatschende Backpfeife. Minako wurde von ihr mit einem hasserfüllten Blick versehen, der sie unwillkürlich zusammenzucken ließ.

„Wie hast du mich gefunden?“, fragte Hyouga. Anscheinend schien die Backpfeife ihm kaum etwas ausgemacht zu haben, er klang schon wieder neugierig und überhaupt nicht eingeschüchtert.

Eri deutete mit dem Kopf auf Seiya, der aussah, als wolle er sofort ihm Boden versinken. „Shun hat mir von deinem Date mit Minako-san erzählt...“, murmelte er kleinlaut.

„Ja und?“, fragte Hyouga erstaunt. „Darf ich mich nicht mal mehr verabreden?“

Mitleidig sah Minako zu Seiya auf, dessen Blick inzwischen wieder auf den Fußboden gerichtet war.

„Er war auch mit mir verabredet“, erklärte sie Hyouga. Dieser sah einen Moment zwischen ihr, Seiya und Eri hin und her, dann brach er plötzlich in lautes Gelächter aus.

„DAS – IST – NICHT – LUSTIG!!!“, brüllte Eri, sodass das Echo in der ganzen Halle zu hören war und viele Köpfe sich in ihre Richtung wandten. Hyouga grinste entschuldigend, sah aber nicht aus, als würde es ihm wirklich leid tun.

Da entdeckte Minako am Eingang des Gebäudes zwei weiß gekleidete Männer mit eine Trage, die sich suchend umblickten.

„Der Krankenwagen ist da“, sagte Minako erleichtert zu Hyouga, denn sie fürchtete sich im Gegensatz zu ihm ein wenig vor der aufbrausenden Eri.

„Oh ja“, bemerkte Hyouga und seine Miene hellte sich auf. „Wir besprechen das dann wann anders weiter, Eri-chan!“

Er zog in Windeseile seine Schlittschuhe aus und stopfte sie in seinen Beutel. Während er Minako ihren zweiten Schuh auszog, schienen die Männer sie entdeckt zu haben und kamen schnell auf sie zu. Anscheinend hatte jemand am Eingang ihnen Hyougas auffälliges Äußeres beschrieben.

Als sie ankamen, hob Hyouga Minako auf die Trage und bedeutete den Männern, sich schnell zum Ausgang zu begeben. Er schnappte sich Minakos Handtasche und seinen Beutel und warf Eri einen spöttischen Handkuss zu.

„Das wird Folgen haben, Cygnus Hyouga!!!“, kreischte Eri ihm hinterher, als er schnellen Schrittes den anderen folgte. Er tat dies mit einer Handbewegung ab.

Nachdem Hyouga die geliehenen Schlittschuhe zurückgebracht hatte, verfrachteten die Männer Minako in den Laderaum des Krankenwagens, wo Hyouga und einer der beiden Sanitäter sich ebenfalls niederließen. Der andere stieg in die Fahrerkabine ein und startete den Wagen.

Nachdem der Sanitäter sich über den Zustand ihres Fußes erkundigt und Hyougas Hemdärmel gegen einen professionellen Verband getauscht hatte, schwiegen sie eine Weile. Schließlich hielt Minako es nicht mehr aus und fragte: „Wer war das gerade, diese Eri?“ Hyouga überlegte einen Moment, was er sagen sollte, dann erklärte er: „Wir sind alte Bekannte. Und ich hatte mich für heute mit ihr verabredet. Deshalb war ich auch so spät. Eigentlich wollte ich ja zwischendurch nochmal zu ihr, aber es hat solchen Spaß gemacht mit dir, da hab ich gar nicht mehr dran gedacht.“ Er grinste. Minako starrte ihn einen Moment mit großen Augen an, dann begann sie zu lachen.

„Ehrlich?“, fragte sie. Hyouga nickte und stimmte in ihr Lachen mit ein.

„Und du scheinst anscheinend genau dasselbe geplant zu haben“, stellte er fest. Sie nickte nur.

„Gehst du nochmal mit mir aus, wenn dein Knöchel wieder in Ordnung ist?“, fragte Hyouga nach einer Weile.

„Liebend gerne“, erwiderte Minako und schmiegte sich an ihn. „Und diesmal keine Tricks, versprochen.“
 

An einem sonnigen Juli-Wochenende zwei Wochen später saßen Hyouga und Minako gemeinsam im Eiscafé und löffelten Eis aus einem gigantischen Eisbecher in der Mitte des Tisches.

Unauffällig sah Minako auf die Uhr. Es war bereits halb vier.

„Du, Hyouga, mir ist gerade etwas eingefallen!“, erklärte sie verlegen lächelnd. „Ich glaube, ich hab vergessen, die Haustür abzuschließen...“ Hyouga sah sie mit einem prüfenden Blick an und zögerte einen Moment, bevor er antwortete.

„Na dann beeil dich mal.“

„Mach ich, ich bin gleich wieder da!“, sagte sie, sprang auf und machte sich auf den Weg. Kouji wartete schon seit einer halben Stunde im Park, sie musste sich wirklich beeilen, wenn sie ihn noch erwischen wollte...



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Kommentare zu diesem Kapitel (4)

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Von:  Alaiya
2009-04-12T12:29:25+00:00 12.04.2009 14:29
So, ich kann jetzt nicht soooo viel dazu sagen, jedenfalls nicht zum IC oder so ^^" Kann mich an Minako kaum noch erinnern und kenne von Saint Saiya nicht mehr, als ein paar Bilder.

Aber ich fand die Geschichte so eigentlich ganz lustig. Und die Moral der Geschichte "Manche lernen es nie" ;)
Hier waren die Absätze okay und übersichtlich (abgesehen von zwei überflüssigen Leerzeilen), dafür waren aber zwei, drei dumme Tippfehler drin und die Sache mit Café und Kaffee. Es ist _das_ Eiscafé und der Eiskaffee ;) Den Eiskaffee trinkt man, ins Eiscafé setzt man sich rein. ;)

Wie gesagt: Ich fand es eigentlich ganz lustig, auch wenn ... Seiya (so hieß der, ne?)... mir irgendwie schon leid tat. Diese hinterlistigen Weiber! >.<
Lustig fand ich übrigens auch die "kleine Parodie" auf Minakos Haarfarbe ;)

Öh... Uh... *denk* Ja, stilistisch war es eigentlich okay, aber die Sätze waren an ein paar Stellen sehr kurz für meinen Geschmack. Und es war natürlich auch unschön, das direkt im ersten Satz ein Grammatikfehler war ^^""
Von:  Black1
2008-09-12T17:33:49+00:00 12.09.2008 19:33
sry das ich so lang nichts von mir hören lies^^

zur storry war super besonders der schluss hat mir am meisten gefallen macht weiter so
Von:  Freia
2007-07-25T20:32:08+00:00 25.07.2007 22:32
Das Kapitel irgendwie lustig xD
Besonders beim Ende musste ich grinsen xD
Na sowas xD
Von: abgemeldet
2007-07-18T00:37:23+00:00 18.07.2007 02:37
Die war ja knuffig! XD

Naja, Eri oder Ellie arbeitet in dem Waisenhaus, in dem Seiya & Co. aufgewachsen waren, ehe sie zum Training als Saints kamen. Eigentlich ist sie eine eher Liebe, aber im 1. Saint Seiya Movie wurde sie von der Göttin Eris (der Göttin der Zwietracht) besessen, und wenn da noch etwas übrig geblieben ist, könnte sie sicherlich auch so ausflippen. ^_^ Freya kommt aus der 2. Season von Saint Seiya und ist die Schwester von Polaris Hilda, der Herrscherin von Asgard, einem Reich im hohen Norden.

Der Charakter von Hyoga war zwar irgendwie ...anders, aber es war trotzdem witzig zu lesen - vor allem, wie Minako mit Seiya und Hyoga herumjonglierte. Weiter so!!


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