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Von Helden und anderen Bestien

Quite new tales from Azeroth - Book 2
von

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"Das ist also die Hauptstadt der Zwerge...Ganz hübsches Städtchen..."
 

Die Idee den doch kürzeren Weg durch Stormwind zu nehmen war in dem Moment, als die Gruppe den Auflauf vor den dortigen Toren gesehen hatte, verworfen worden.

Da gab es kein Durchkommen, und die Widersacher, denen man sich auf dem Weg durch verbranntest Gebiet stellen musste, waren im Nachhinein sicherlich nur halb so schlimm wie ein Haufen Allianzler im Siegestaumel nach geglücktem Angriff auf Onyxia.

Runa hätte nur zur gern Lady Prestor einen Besuch abgestattet, allein um sie von irgendeinem Wiederbelebungszauber ihrer anderen Hälfte abzuhalten...jedenfalls für eine Weile.

Aber wichtigere Dinge warteten.
 

So schritt die Gruppe nun, alles was nicht mehr so ganz lebte dick in Reiseumhänge vermummt, durch Ironforge, zielstrebig in Richtung Bibliothek.

Pakuna und Sathiel hatte sich entschlossen außerhalb der Stadt zu warten, was vielleicht ganz gut so war.

Halvard unterdessen hätte die Stadt nur zu gerne auf die unerwünschten Eindringlinge hingewiesen, und Runas Bemerkung über die Stadt tat dem auch keine Milderung.
 

"Ihr seit euch bewusst, dass dies hier an Hochverrat grenzt, Miss Morgan?", raunte er seinem Zögling entgegen, aber die Paladina zuckte nur kurz mit den Schultern:

"Vergesst bitte nicht, welchem Zweck das Ganze dienen soll. Ich glaube wohl, dass man das, was wir gerade tun damit rechtfertigen kann."
 

Der Zwerg nickte trocken und beobachtete wie die drei Untoten schließlich staunend vor der gigantischen Bibliothek von Ironforge standen.
 

"Ihr hatte nicht erwähnt, dass es hier so viele Bibliothekare gibt, Zwerg...", nuschelte Mulligan.

Halvard schnaubte nur verachtend, während Runa ihren Blick über die Bücher wandern lies:

"Grob geschätzt sehe ich hier schon 5 Bücher, in denen etwas stehen könnte."

"Und wie willst du da heran kommen? Die Zwerge die hier arbeiten werden sie dir nicht freiwillig geben, und wenn du sie einfach nimmst, wird man merken, dass du untot bist."

Die Magierin wackelte mit dem Kopf und dachte nach als Felim geendet hatte.

"Wir müssen sie ablenken..."

"Ach ne...", raunte Mulligan.

"Doch...", Runa grinste böse, "Wie schnell könnt ihr zwei laufen?"

Noch bevor Priester oder Apotheker antworten konnten, riß Runa ihnen die Kapuzen vom Kopf und schlug Alarm.
 

"Das kriegst du zurück, Runa...Au....", Mulligan wimmerte als Pakuna ihm den Verband am Knöchel erneuerte.

Die Gruppe die Verfolger schließlich abgehängt hatte, und nun mitten in den Bergen zwischen Dun Morough und Loch Modan ihr Lager aufgeschlagen hatte.

"Ihr hättet das nicht tun dürfen, Magierin.", tadelte die Taurin und Runa schämte sich inzwischen für das was sie veranstaltet hatte.

Die anwesenden Allianzler hatten Felim und Mulligan nach Runas Aktion durch ganz Ironforge gejagt, während die Magierin, immer noch unerkannt und durch dieses Ablenkungsmanöver etwas sicherer Bücher aus den Regalen auslieh, bevor sie den beiden Verfolgten ein Signal gab worauf die Flucht durchs Haupttor angetreten wurde.

Das weder Priester noch Jungapotheker bei der Aktion ohne Blessuren davonkamen war verständlich.

Die Untote nickte zögernd und entschuldigend:

"Aber....mir ist wirklich nichts besseres eingefallen..."

Felim schwieg schmollend und Runa senkte den Kopf.
 

"Ganz ehrlich, hätte einer von euch eine bessere Möglichkeit gewußt?", Morgan sah von dem kleinen Kessel auf, in dem sie gerade eine Suppe für die Gruppe zubereitete.

"Was?", Felim und Mulligan starrten zu der Paladina, bevor beide sich schweigend ansahen.

Es stimmte, eine bessere Möglichkeit die Aufmerksamkeit von der Bibliothek abzulenken fiel keinem der Beiden ein.

Und Runa wußte wohl, dass die Beiden nicht derart viele Probleme haben dürften.

Auch Mulligan hatte trotz seiner Verletzung ein erstaunliches Tempo vorgelegt.

Felims Blick wanderte wieder zu seiner Gefährtin, die nachdenklich in den Büchern blätterte und sich immer wieder Notizen machte.
 

Die Stunden verstrichen, Stunden in denen die ganze Aufmerksamkeit der Magierin nur den Büchern galt.
 

"Ihr mögt untot sein, aber ihr solltet dennoch schlafen.", Runa schreckte hoch und blickte den Nachtelf fragend an.

"Erst will ich sehen ob ich mir aus den Büchern nicht doch etwas zusammenreimen kann, Sathiel."

"Warum gebt ihr diesen irrsinnigen Plan nicht einfach auf?"

"Warum sollte ich?"

Sathiel, der Nachtwache hielt, setzte sich neben der Untoten nieder:

"Ich meine nur, es ist viel zu gefährlich. Überlegt doch nur, was es bedurfte um Archimonde zu vernichtenn oder welcher Preis für den Tod Sargeras' bezahlt wurde. Es bedarf so vieler guter Kämpfer um Onyxia niederzustrecken und doch taucht die verdammte Drachenbrut immer wieder voll frischem Leben auf...", der Satz wurde von Runas amüsiertem Kichern unterbrochen, und Sathiel sah die Untote nur verständnislos an, "Was ist daran bitte so witzig?"

"An den ersten beiden Punkten nichts, ich weiß, ihr wollt darauf hinaus, dass ein Angriff gegen den Lich-König mit derart wenigen Mitstreitern nicht wirklich eine Chance hat zu glücken. Aber...der Vergleich mit Onyxia hinkt... Aber in einem Punkt ist er gut....denn, so wie zumindest die Horde den Grund für Onyxias ständige Wiederauferstehung kennt und ihn sich nicht so leicht aus dem Gedächtnis löschen lässt, so gibt es auch eine Chance, Arthas' Seele aus Frostmourne zu kriegen."

"Eh? Ich dachte...", Sathiel stutzte. Bis eben hatte er gedacht, der Plan wäre nach Northrend zu ziehen, und dem Lich-König endgültig den Gar auszumachen. Aber wenn der Nachtelf es genau betrachtete, war der Plan, die Seele des ehemaligen Paladin aus der verfluchten Runenklinge zu ziehen noch wahnwitziger, "Kann ich mich von der Gruppe verabschieden?"

"Angst, Elfenbrut?"

Sathiel knurrte und stellte sich mutig: "Ach was.", er räusperte sich und stand wieder auf, "Ihr werdet mit Sicherheit einen geübten Schurken brauchen, und so etwas bin ich nun eben. Lest ihr nur weiter, Miss, ich werde weiter Wache halten."
 

Runa beobachtete vergnügt, wie der Nachtelf mit schlotternden Knien zurück auf seinen Wachplatz ging.

Ab dem nächsten Tag ging die Reise nur noch schleppend voran. Kurz nach Sonnenaufgang hatte es zu regnen begonnen, was den Weg durch die Sümpfe hoch ins das Gebiet, das was Arathi Hochland nannte sehr erschwerte.
 

"Warum reiten wir eigentlich hier entlang?"

Murrend kam die Frage von Halvard, als die Gruppe einige Tage später die Straße bei den Ruinen von Burg Durnholde entlang ritten. Die letzen paar Tage hatten sich sämtliche Gespräche um Nichtigkeiten gedreht, und es verwunderte doch etwas, dass gerade der Zwerg eine Frage stellte, die etwas mit dem eigentlichen Ziel zu tun hatte.

Runa antwortete gähnend:

"In den Büchern aus Ironforge war nichts zu finden. Daher reiten wir nun Richtung Dalaran, ob es dort etwas gibt."

Ein lautes, höhnisches Lachen kam als Antwort des zwergischen Paladin:

"Ihr seit wirklich dumm, wenn ihr glaubt, man würde euch einfach in die Stadt lassen."
 

"Ach, und hat der feine Herr Paladin einen besseren Vorschlag? Außerdem reiten wir nicht nach Dalaran selbst, sondern nur in die Richtung, um uns mit jemandem zu treffen."

Die Magierin schnaubte sichtlich erschöpft und lenkte ihr Pferd zu einer, soweit sie wusste, sicheren Gruppe Bäume ein Stück von der Straße entfernt.

"Es wird dunkel. Wir lagern hier."

"Warum reiten wir nicht nach Southshore oder zur Mühle?"

Die Blicke wandten sich zu Mulligan.

"Weil keines der Dörfer die Gruppe als ganzes empfangen wird.", beantwortete die alte Taurin die Einwende ruhig, "Und würden wir uns trennen, würde der Argwohn nur wachsen, da jeder von dem anderen Teil Verrat befürchten würde."

"Weise Worte, alte Taurin.", lächelte Morgan als sie die Pferde festband, "Sagt, Runa, mit wem wollt ihr euch treffen."

"Mit einer guten Freundin. Und ich hoffe, dass sie mehr Glück hatte als wir."

Runa blickte zu Felim und dieser nickte verstehend.

Als die Nacht kam hatte der Regen endlich aufgehört.

Was jedoch nichts an der Tatsache änderte, dass es ohne trockenes Holz kein Feuer gab.

Mulligan saß unweit der Gruppe und beobachtete abwechselnd die Dunkelheit um das Lager, oder blickte nachdenklich auf seinen Kampfstab.

Sein Blick flog über das mit Runen verzierte, metallene Band, das den Stab in den Mitte schmückte und lächelte.
 

Ein Klingen durchschnitt sanft die Stille und ließ ihn aufschrecken.

Auch wenn Untote eigentlich über eine gute Nachtsicht verfügen, dauerte es etwas, bis der Jungapotheker in der Finsternis eine Gestalt ausmachen konnte.

Die verschwommene Silhouette einer Frau, höchstwahrscheinlich menschlich, stand zwischen den Bäumen, die das Lager säumten.

Hastig warf der Blondschopf eine Blick auf die noch schlafende Gruppe, um sich zu vergewissern, dass es sich bei der Figur nicht um Morgan handelte.

Als dies geklärt war, erhob sich Mulligan und ging in Kampfposition:

"Zeig dich! Wer immer du sein magst."

"Jungapotheker Mulligan?"

Mulligan ließ fast seine Waffe fallen und starrte zu der Gestalt herüber:

"Ihr kennt mich?"

Bevor das Wesen antworten konnte, erklang hinter dem Wachenden ein sanftes Gähnen und anschließend eine Zauberformel.
 

"Splendite!"
 

Eine Lichtkugel von der Größe eines Raptorenei formte sich über Runas Handfläche und beleuchtete sanft die nähere Umgebung.

"Myr.", stieß die Magierin schließlich hervor. Die andere Untote lächelte:

"Es ist nicht leicht euch zu finden, Runa..."

"Aber geschafft habt ihr's."
 

Ihr? Mulligan starrte, durch die Wortwahl der Magierin sichtlich verwirrt zu den beiden Frauen.

Außer Runa und der, wenn er sich recht erinnerte, Hexenmeisterin sah er niemanden.

Nicht einmal ein Dämon begleitete diese Myrandee.

Mulligan ließ seinen Blick über eben diese wandern.
 

Ihre Robe war schwarz und von goldenen und violetten Zierfäden durchzogen.

An ihrer Taille fand der Jungapotheker den Grund für das Klingeln, welches ihn aufgeschreckt hatte:

In das immer noch filigrane Muster des purpurnen Gürtels waren kleine Glöckchen eingearbeitet.

Sicherlich nicht die beste Kleidung, wenn man sich anschleichen wollte.
 

Moment...Anschleichen?

Erwähnte Runa in Zusammenhang mit der Hexenmeisterin nicht noch einen weiteren Untoten?

Mulligan fuhr herum und stieß mit seinem Stab in die Luft.
 

Treffer.
 

Der nun sichtbar gewordene Schurke taumelte zurück und hielt sich den Bauch.

"Das müsste dann Rufus sein, richtig?"

Runa lenkte das Licht der Kugel in Richtung des Apothekers und nickte beim Anblick des getroffenen Spitzbuben.

Inzwischen war auch der Rest der Truppe geweckt und alle Augen richteten sich auf die Neuankömmlinge.

Morgan und Pakuna streckten sich, der Rest gähnte und Felim stuppste spielerisch gegen den inzwischen zu Boden gegangenen Schurken:

"Du bist untalentiert, Rufus."

"Unfug.", beleidigt verschränkte der Angesprochenen die Arme.

"Noch mehr von der Sorte..."

Es war ein plötzliches Seufzen aus der Dunkelheit, aber selbst den Neuankömmlingen war klar, dass es nur von dem Zwergenpaladin stammen konnte, vor dem Runa sie schon gewarnt hatte.

Runa ließ die Lichtkugel in die Mitte der Gruppe wandern, als diese sich sammelte, um die Neuigkeiten, welche die zwei neuen Untoten brachten, zu hören.
 

Myrandee seufzte und öffnete ein Bündel von Büchern und Dokumenten auf dem noch matschigen Boden:
 

"Das ist das Beste, was wir finden konnten. Abhandlungen über Dämonen und Seelenfresser, ob in fester oder spektraler Form, Berichte über das Binden von Seelen und Geistern, Runenlexika, Spuk- und Poltergeistberichte und was sonst noch mit dem Thema verwandt sein könnte."
 

Die Magierin überflog die Manuskripte und nickte:

"Habt vielen Dank. Ich glaube, bessere Hilfe finden wir in geschriebener Form nicht."

Ihr Blick wanderte zu dem Rucksack mit den Büchern aus Ironforge.
 

"Na ja...", warf Rufus ein nachdem er sich wieder hingesetzt hatte, "Medivhs Buch wäre sicher hilfreicher."
 

Wie zu erwarten starrten alle Anwesenden ihn ungläubig an.

Auf die Idee war bisher noch keiner gekommen.

Aber Rufus hatte Recht.

Wenn man die gesuchte Anleitung irgendwo finden konnte, dann dort.

War nicht sogar Frostmourne selbst durch einen Zauber aus diesem Werk geschaffen worden?
 

"Na toll.", Felim rollte mit den Augen, "Wenn jetzt noch einer weiß, wo das Buch zur Zeit ist..."

"Hatte Kel'thuzad es nicht zuletzt?"
 

Die Magierin nickte Myrandee zu:

"Ich wüßte auch nicht, wer es sonst haben sollte. Kel'thuzad hatte es als Letzter, und ich bezweifle, dass Meister Medivh bereits versucht hat, es zurückzuholen. Geschweige denn jemand anderes. Das hätte man gemerkt. Wenn ich mich richtig erinnere ist der Kerl im Norden Stratholmes. In Nexara....Nexerra....Naxara...Maxa....Dingens, oder?"

Felim nickte seiner Begleiterin zu:

"Sag einfach -die Nekropole da oben -, Runa."

Mulligan seufzte resignierend:

"Damit wäre das Abenteuer wohl beendet.", getroffen von ungläubigen Blicken zuckte der Jungapotheker zurück, "Was?"
 

"Wer redet denn hier von aufhören? Grade wo's lustig wird."

Runa hatte die Fäuste in die Hüften gestemmt und blickte tadelnd.

"Aber,...Miss Runa...", stammelte Mulligan, "Ihr wollt doch nicht wirklich versuchen das Buch aus Kel'thuzads Klauen zu reißen."

"Doch...morgen früh brechen wir Richtung Östliche Pestländer auf. Dann sollten wir gegen Mittag in Stratholme sein."

"So schnell?"

"Nun, nicht morgen Mittag, aber Mittag in ein paar Tagen...", Runa grinste Morgan entgegen.

"Klingt realistischer...", die Paladina streckte sich gähnend und legte sich wieder zum Schlafen nieder.
 

"Auf uns müsst ihr verzichten...", räusperte sich Myrandee zum Abschied, "...wir haben leider schon andere Pläne."

"Ich versteh' schon, Myr.", die untote Magierin kramte in ihrem Reiserucksack nach einer Portalsrune, "Nach Undercity?"

"Sehr gerne.", antwortete das Duo und verschwand einige Augenblicke später durch das frisch geöffnete Portal.
 

"Diese Myrandee ist klug, wenn sie Angst hat, Runa."

"Warum denn Angst, Mulligan? Sie hat nur eigene Pläne,...wahrscheinlich welche, die Varimathras und ein Hühnchen involvieren."

Bevor der verwirrte Blondschopf fragen konnte hatte Runa sich schon wieder zum Schlafen hingelegt.

Es war erstaunlich, wie schnell Untote einschlafen können.
 

Die nächsten Tage verliefen erstaunlich ruhig, abgesehen von kleineren Scharmützeln mit versprengten Truppen der Geißel.
 

Die Sonne versank hinter den von Pestdämpfen verhangenen Bergen als Stratholme am Horizont auftauchte.
 

"Es ist nicht mehr weit.", Felim, der jetzt die Gruppe anführte, brachte sein Pferd zum Stehen und stieg ab, "Aber wir sollten ein Lager aufschlagen und unsere Kräfte sammeln, solange wir auf relativ sicherem Gebiet sind."
 

Die Nächte in den Pestländern waren immer ungemütlich, aber in dieser Nacht hatte der Priester andere Gründe nicht zu schlafen.

Es muss kurz nach Mitternacht gewesen sein, als Runa vorsichtig gegen ihren Kameraden stupste:

"Felim..", flüsterte sie, "Felim, wach auf, wir müssen los."

Der Untote blinzelte verschlafen:

"Jetzt schon? Na gut, weck die Anderen...", er gähnte, aber dann bemerkte er Runas Kopfschütteln.
 

"Wir gehen alleine, Felim. Etwas stimmt hier nicht."

"Eh?"

"Komm einfach...Und leise!"
 

Die Magierin legte den Finger auf die Lippen und schlich voran.
 

"Ich glaube, unser gutes Prinzchen hat bereits einen Spion auf uns angesetzt.", wisperte sie, als sie und der Priester schon ein Stück vom Lager entfernt waren.

"Spion?"

"Ich habe letzte Nacht jemanden bemerkt, der Kontakt mit Kel'thuzad aufgenommen hatte und ihn auf unser Kommen vorbereitete."

"Was?! Wer?"

Mehr als ein Schulterzucken konnte Runa nicht als Antwort geben:

"Ich weiß nicht. Die Stimme kannte ich nicht, und einen Lichtzauber konnte ich auch nicht wirken, ohne mich zu verraten."

"Und wenn es nur ein schlechter Traum war?"

Wieder zuckte die Magierin mit den Schultern:

"Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste. Besser wir schleichen uns jetzt rein als wenn man uns erwartet..."
 

Felim gab einen Stoßseufzer ab als Runa ein Notizbuch aus ihrer Gürteltasche zog und begann darin zu blättern.
 

"Nebelwände...Talismane...Feuerwälle... Transmutation....ah hier, Teleportation."

"Dein Ordnungssystem lässt wirklich zu wünschen übrig."

"Also, ich steig durch. Bete, dass der Spruch uns aufs Schlachthaus bringt. Ich hab einen Teleport mit freiem Ziel schon so lange nicht mehr benutzt."

"Schlachthaus?!", Felim wich zurück, "Direkt vor Rivendares Füße?!"

"Nicht vor seine Füße. Ihm aufs Dach."
 

Runa zeichnete einen Teleportationskreis auf den sandigen Boden erhob ihre Stimme zu einem lange ungenutzen Gesang.

Die Welt um die beiden Untoten innerhalb des Kreises verschwamm und die Symbole auf dem Kreis begannen schwach zu leuchten.

Eine Kuppel aus blassem Licht, auf deren Oberfläche die Runen zu tanzen begannen, wölbte sich um die zwei Gefährten.

Konzentriert dirigierte die Magierin die Runen herum:
 

"TRANSPORT!"
 

Ihr Ausruf war plötzlich und laut, doch außerhalb der Kuppel unhörbar.

Sekunden später fanden die Beiden sich auf der bröckelnden Mauer oberhalb des gesuchten Schlachthauses mitten in der stetig brennenden Stadt wieder.

Felim ruderte mit den Armen um nach der Landung auf dem schmalen Steinbau nicht in die Tiefe und in die Mitte des Trupps Monstrositäten zu stürzen.
 

"Gut gezielt...wirklich.", zeterte er, als er sich schließlich gefangen hatte.

"Hör auf zu meckern, Junge. Du weißt wie schwer der Zauber ist. Und nun still."

Wortlos deutete Runa auf den großen Platz vor dem Schlachthaus unterhalb.
 

"Behaltet das Schlachthaus im Auge und tötet alles, was nicht hier her gehört!", dröhnte eine Stimme.

"Rivendare...", flüsterte Felim und Runa nickte:

"Er bewegt sich nach Norden...", mit diesen Worten wirkte sie eine Geschicklichkeitszauber und huschte behende über die Mauer und weniger Einsturz gefährdeten Areale der Dächer der Stadt, dicht gefolgt von Felim.
 

"Hoffen wir, dass diese dämlichen Schemen nicht hier hoch kommen, Runa."

"Ruhig, Felim. Beschwör das Unglück nicht herauf."

Die Magierin hielt an und duckte sich in den Schatten, als ihr Blick von Rivendare auf das riesige Gebäude vor ihnen wanderte:
 

Kel'thuzads schwarze Zitadelle, das Herz der Geißel auf Lordaeron.



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