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Rote Tränen

von

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Ich weiß nicht, ob das jemals irgendwer liest.....vielleicht ist es sogar besser, keiner liest's. Wer die ff doch liest: BITTE Kommentare schreiben!!!

(P.S.: Vielleicht finden manche die Story zu direkt geschrieben. Damit habe ich kein Problem, aber ich würde es gerne wissen-->also, auch negative Kommentare schreiben ----- Thanx)=)
 

Ich habe es wieder getan. Ich habe mich wieder geschnitten. Mit dem Taschenmesser. Mich selbst. Absichtlich. Warum? Frag mich nicht.

Um zu spüren, dass ich lebe? Um zu sehen, dass in meinen Adern noch Blut fließt, obwohl ich mich so tot fühle?

Oder um meine Aggressionen auf etwas zu konzentrieren? Meine Wut auf angebliche Freundinnen, auf meine Langeweile und vor allem auf mich selbst. Wut? Eher Hass auf mich selbst.
 

Aus dem frischen Schnitt quetscht sich langsam ein dunkelroter Blutstropfen. Ich starre ihn gleichzeitig fasziniert, entsetzt (über meine Tat) und gleichgültig an. Ihn und die vielen verblassten rosa Linien auf meinem Handrücken. Die ältesten sind kaum mehr sichtbar. Sie sind auch schon ein Jahr alt.
 

Damals hatte ich verschiedene Probleme, kein Weltuntergang, aber so große, dass ich nicht wusste, wohin damit. Damals habe ich mich zum ersten mal geschnitten. Mit einer Rasierklinge. Dann lange Zeit nicht. Aber in den letzen Wochen täglich. Warum genau? Das weiß ich selbst nicht.
 

Inzwischen verwende ich keine Rasierklinge mehr, sondern, wie schon gesagt, mein Taschenmesser. Dieses Messer befreit mich von allen Problemen. Kurzfristig. Denn ich habe schon gemerkt, dass die heilende Wirkung so bald nachlässt wie das Blut vertrocknet. Und trotzdem: Ich muss es immer wieder tun. Wenn ich länger keine Gelegenheit habe, die winzige Klinge über meinen Handrücken zu ziehen, werde ich ganz unruhig. Es ist wie eine Droge, wie eine Sucht. Habe ich WIE geschrieben? Es IST eine Sucht. Ohne die ich nicht leben kann.
 

Es ist wie ein Ritual: Ich setze das Messer an meinem Handrücken an und ziehe es langsam mit nicht zu viel Druck durch. Der Schmerz ist kein Hindernis, im Gegenteil; er ist der Höhepunkt des Rituals. Er ist der einzige Beweis, den ich habe, das einzige, was mir zeigt, dass ich LEBE. Bis sich der Blutstropfen bildet, vergehen Sekunden, so kurz und gleichzeitig ewig.

Aber am nächsten Morgen ist das Blut verkrustet und ich bin wieder tot.
 

Ich schneide mich und denke dabei an dich, an deine Augen, an dein Lächeln. An deine Worte, zu mir, zu ihr. An den Augenblick, in dem ich meinen Vater zuletzt sah. Das Begräbnis. An meine angeblichen Freundinnen. An meine Mutter. Was würde sie sagen, wenn sie wüsste, was ich gerade tue. Hoffentlich erfährt sie es nie. Ich will nicht, dass sie sich um mich Sorgen macht. Ich will doch nur ihre perfekte Tochter sein. Ich denke an Schule, an Lehrer, an die anderen. Ich denke an alles, was ich so liebe und hasse auf dieser Welt. Ich denke an all das und kann doch nicht weinen.
 

Meine Tränen sind rot.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-12-31T17:21:03+00:00 31.12.2005 18:21
miriam ich will dir nicht sagen 'hör auf!',ich will dir nicht sagen 'das ist nicht gut!',ich will dir nicht sagen'Du bist krank!' oder desgleichen,denn dann müsste ich mir das alles selbst sagen und meine ratschläge selbst befolgen,aber ich will es trotzdem machen,denn ich kenne das gefühl,weiß genau wie das geht, was du tust...eigentlich will ich damit aufhören,denke mir'das ist schlecht!',aber gleichzeitig kann ich auch nicht aufhören...wie du sagtest:"es IST eine droge!"
ich hasse mich dafür,doch andererseits denke ich mir auch,es ist so schön,es tut so gut...
ich hör jetz lieber auf...du weißt doch,wer ich bin,dass ich es so meine,wie ich es sage...
betty
Von:  grincat
2005-10-15T20:19:50+00:00 15.10.2005 22:19
ich kenn das was du beschreibst sehr gut
ich kann dir wohl keine guten ratschläge geben...
weil wüsste ich welche würde ich sie ja auchz mal für mich anwenden...
genauso wenig wie ich dir sagen kann du solltest aufhören...
*trocken lach*


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