Titel: Orchester der Qualen
Teil: 1/1
Autor: Ulvaryl
Mail: skraja_angels_blood@gmx.de
Disclaimer : ned meine Charas, bekomme dafür kein Geld
Pairing: Sephiroth x Professor Hojo
Orchester der Qualen
Meinen Stiefel auf deinen Kopf gedrückt, liegst du nun zusammengebrochen unter meiner von
Hass getriebenen Gewalt. Dein Körper hat sich verändert, nicht war Hojo? Genau so wie meiner.
Ich stütze meine Hände in die Knie, um mich dir ein Stück zu nähern: "Du bist so wunderschön
geworden!" gestehe ich und betrachte mein Kunstwerk, wie es nun vor mir liegt und sich aus
Angst vor neuen Schmerzen nicht bewegt.
"Du kannst dich nun erheben, Hojo!"
Kaum stützt du deine Hände auf den Boden, schon verfangen sich einige deiner Finger in den
Glasscherben der Reagensgläser, deren Inhalt ich gekonnt in dich injiziert habe. Schmerzlich
schneiden sie ich ihren Weg durch deine obersten Hautschichten und vermengen die Blutlache,
welche sich um dich herum gebildet hat. Dein leises Stöhnen zeigt mir, dass du noch immer nicht
die Fähigkeit besitzt dich ohne fremde Hilfe aufzurichten. Doch diesmal wirst du diesen Weg
allein gehen, so wie ich es auch musste...
~Rückblick~
Es ist so dunkel und kalt hier unten. Mein Bett ist unbequem und das ewige Piepen der
Gerätschaften, deren Arbeitsweise ich nicht kenne, lassen mich nicht schlafen.
"Papa?" frage ich mich leise, als ich Schritte vernehmen kann, die sich meinem Zimmer nähern.
Langsam öffnet sich die Türe und ein weißes Licht fällt ein. Ich kenne dieses Licht genau, denn es
ist jenes, welches sich immer wieder über mich beugt, damit du mich untersuchen kannst, Vati.
"Sephi! Du schläfst ja gar nicht!" bemerkst du etwas genervt und setzt dich auf mein Bett,
welches einfach nur ausschaut, wie ein ausgeklappter Operationstisch.
"Es ist alles so laut." versuche ich mich zu rechtfertigen und schon erhebst du dich wieder, um
etwas aus einem der vielen Schränke zu kramen, in denen Bücher, nicht eingeheftete Schriften
und verschiedene Chemikalien zu finden sind.
"Hier, das wird dir helfen." Gibst du mir zu verstehen, als du eine Spritze in meine Armbeuge
drückst und mir dann über den Kopf streichelst. Schnell umarme ich dich, denn immer, wenn ich
deinen weichen weißen Mantel berühren kann, überkommt mich das Gefühl, als würde ich einen
Engel zum Freund haben: "Ich liebe dich, Vati!"
"Lass mich los, Sephi! Das reicht!" Mit diesen wenigen Worten trennst du dich von mir. Wieder
schaust du mich an, als hätte ich etwas falsch gemacht. "Wo ist Mama?" frage ich dich, damit
ich nicht weiter deinen verächtlichen Blick ertragen muss. "Sie ist in die Berge gegangen. Und ich
sagte dir schon einmal, Jenova ist deine Mutter. Nun leg dich hin!" Da du unter Zeitdruck zu
stehen scheinst, stelle ich keine weiteren Fragen, die dich erzürnen könnten, denn das letzte Mal,
als ich dies tat, musste ich mehrere Wochen, durch Lederriemen angebunden, hier unten
verbringen, ohne meine Mama in die Arme schließen zu können.
Mein Arm beginnt zu pochen und ich streiche darüber hinweg. Wieder bekomme ich diese
Wahnvorstellungen. Es sind diese Pinzetten, die Klammern, die Skalpelle, die sich wieder an
meiner Haut zu schaffen machen.
Meine Hände vergraben sich verzweifelt in meine durch verschiedene Versuche silber gefärbten
Haare. Nein, Papa, das tut so weh. Mein Blut strömt an den Lederriemen entlang nach unten,
umkreist meinen Körper, als suche es einen Weg zurück in meine kranken Innereien. Vater, sind
das etwa diese Welten, die man Träume nennt?! "Sag es mir!" schreie ich verzweifelt in die Leere
dieses schwarzen Umhangs, der mich restlos umgibt. Wenn ich recht habe, dann möchte ich nie
wieder schlafen. "Hilf mir!" krächzt es erneut aus meiner Kehle, doch du stehst mir nur zur Seite,
indem du den Schlüssel zwei mal umherdrehst, damit sich die Türe nicht mehr öffnen lässt.
Immer lässt du mich allein, wenn die Illusionen über mich herfallen. Was ist das für ein Wesen?!
Es legt sich auf mich, es umfängt mich mit seinen Tentakeln... Vati, es erdrückt mich!
~Rückblick beendet~
"Damals war ich zu jung, um zu verstehen, was du mir angetan hast, Hojo!" Ich ziehe deinen
fast liquiden Körper nach oben und drücke ihn auf mein ehemaliges Bett: "Sieh mich an Hojo!
Das bin ich, dein Sohn! Sieh, was aus mir geworden ist!" mit diesen Worten drehe ich mich vor
dir, als würde ich gerade vor einem Spiegel stehen, um eines meiner neuen Körperteile zu
begutachten, die du mir mit wundervollen Mustern an meinen schon bestehenden Körper genäht
hast.
"Du hast einen Gott aus mir geformt!" Nun bemerke ich, dass du mich immer noch nicht
ansiehst. Meine Hand schnellt unter dein Kinn, um deinen Kopf nach oben zu drücken, damit du
dein Meisterwerk endlich zu Gesicht bekommst. Doch nein, wo sind denn deine Augen? Ich
vergaß, dass ich das brennende Metall in deine wunderschönen schwarzen Kristalle gegossen
hatte, damit du nicht feststellen würdest, dass du schöner bist als ich.
Ich greife nach deiner Hand, um sie auf jede Stelle meines Körpers zu legen, damit du wenigstens
erahnen kannst, was für ein unbeschreibliches Wesen aus mir geworden ist. ""Wer schön sein
will, muss leiden!" das sagtest du doch auch immer zu mit, Vater." Nun ist endlich der ersehnte
Tag gekommen, an dem ich selbst dich zu einem König auferstehen lasse, dessen geschmeidige
Haut kälter ist, als der Schnee. Dessen Gesicht überzogen von glänzendem heißem Metall
ästhetischer wirkt, als der Tanz einer Kurtisane.
Sanft fahre ich mit meinen Fingerspitzen an deinem schuppenbedeckten Hals entlang. Schon
allein das geschmeidige Gefühl, mit dem sie eine gewisse Erregung in meiner Haut hervorrufen,
lässt mich vor Eifersucht fast in Flammen aufgehen. "Niemand wird dich sehen, meine Schönheit.
Nur ich allein, werde nun zu deinem Vater - zu deinem Gott." Sanft drücke ich meinen Mund
auf den deinigen, doch deine von mir freigelegten Nervenendigungen auf deinen zerkratzten
Lippen, lassen dich krampfhaft spüren, wie sehr Liebe weh tun kann. Immer wieder haben sie
sich entzündet, doch ich gab deinen Blutplättchen niemals die Chance die Schönheit deines Blutes
zu verdecken. "Deine Lippen sind die schönsten, Hojo."
Es fällt mir schwer mich von dir abzuwenden, doch der Wahn nach Vollkommenheit und
Perfektion zwingt mich dazu den letzten Langhalserlenmeyerkolben mit der Aufschrift "Jenova"
zu fassen. Mein Daumen streicht über die verblasste und zum Teil schon abgekratzte Schrift. Ich
ziehe den Stöpsel heraus und richte alles für deine bevorstehende Krönung her. Kurz werde ich
unterbrochen, als du deinen zerbrechlichen Körper auf den Arbeitstisch fallen lässt, auf den ich
dich gesetzt habe. Dein Schwächeanfall wird von einem kurzen Satz begleitet: "Sephi, ..bitte
verschone mich.. bitte!"
"Nun Hojo, was interessiert mich dein Leid. Ich möchte dich nur zu dem formen, was mir
ebenbürtig erscheint, oder meinst du nicht, dass ein Vater eine Vorbildfunktion einnehmen
sollte?"
Auch die darauffolgenden schluchzenden Laute erscheinen mir sogar wie Engelsgesang. Kurz teste
ich, ob die Spritze ihre gewünschte Aufgabe erfüllen kann und einige blasse bläuliche Tropfen
meines Gemisches quetschen sich ihren Weg an die freie Luft, als ich sie aus herauspresse. Kurz
drehe ich die Spritze in meiner Hand und muss feststellen, dass diese nicht gerecht gesäubert
wurde, doch selbst, wenn dies Konsequenzen nach sich ziehen könnte, würden sie nie in der Lage
sein, dich zu entstellen, Hojo.
"Nun wirst du auch zu dem werden, was du aus meinem menschlichen Körper geschaffen hast.
Eine Schönheit!"
Bevor ich die Spritze in deine Stirn wandern lasse, kann ich dem Verlangen nicht noch mal
entgehen und lecke dir über deine schimmernden Wangen, welche sich um deine rundlichen
Wangenknochen legen.
"Eine Schönheit, mein Vater... wenn auch kein Gott!"