Das Ende ist erst der Anfang
Hallo, liebe Leser!
Ich muss mich entschuldigen, es hat doch ein wenig länger gedauert als ich dachte, aber ich hatte noch so viele andere Ideen, denen ich erst einmal den Vorrang gegeben habe.
Es ist nicht leicht, an verschiedenen Storys gleichzeitig zu arbeiten, darum sage ich euch direkt zu Anfang, dass es mit dem nächsten Kapitel gute 2-3 Wochen dauern kann.
Ich hoffe natürlich, dass ihr eine solche Wartezeit in Kauf nehmen könnt.
Wer sich von euch die Charakterbeschreibungen durchgelesen hat und ein eingefleischter Yu-Gi-Oh! Fan ist, der wird sicherlich bemerkt haben, dass ich nicht nur das Alter der Personen verändert habe, sondern mir auch für die Größen irgendwelche Zahlen ausgedacht habe. Ich denke ich werdet das verstehen, schließlich müssen die Personen ja in die Geschichte passen.
So, nun habe ich euch genug zugetextet, schließlich habt ihr ja auch sicherlich alle die Kurzbeschreibung gelesen (wenn nicht, so solltet ihr das vielleicht noch tun). Darum geht es jetzt los! Viel Spaß beim lesen!
V - Return of the elements
Prolog: Das Ende ist erst der Anfang
Pechschwarze Wolken zogen am Horizont auf. Wie ein bedrohlicher Schleier hingen sie am Himmel. Doch damit nicht genug. Die finstere Wolkenfront näherte sich mit rasender Geschwindigkeit.
"Was ist das?", rief eine verängstigte Frau.
Neben ihr drückte eine andere Frau ihre beiden Kinder fest an sich.
"Ein Heuschreckenschwarm?", fragte ein junger Mann.
"Nein", ertönte die krächzende Stimme eines alten Mannes, "etwas viel schlimmeres. Das ist die Finsternis! Sie wird uns holen."
Auf seine Äußerung hin schrieen einige Menschen verängstigt auf.
"Oh bei den Göttern, es ist tatsächlich die Finsternis!"
"Was haben wir getan, dass der Himmel uns so zornig ist?", fragte ein Kind leise.
"Sch, hab keine Angst", erklärte seine Mutter, "dir wird nichts passieren."
Ein gewaltiger Wind kam auf und die schwarzen Wolken türmten sich noch höher am Horizont auf. Der Rest des Himmels verdunkelte sich langsam aber sicher. Das einzig sichtbare war der immer größer werdende schwarze Wolkenberg.
"Was passiert dort nur?", fragte der junge Mann.
"Das ist das Ende, meine Freunde.", sagte der alte Mann.
"Was können wir tun?", schrie eine panikerstickte Stimme.
"Gar nichts.", erwiderte der alte Mann.
"Nicht einmal beten? Vielleicht erhören uns die Götter ja und haben Nachsehen mit uns?"
Doch der alte Mann schüttelte nur den Kopf. Seine Augen wanderten zu dem Wolkenberg. Unerwartet ertönte ein gewaltiges Donnern, das von mehreren zuckenden Blitzen begleitet wurde. Die Menschen schreckten zusammen und die ersten rannten in ihre Häuser, um sich zu verschanzen.
"Das ist das Ende.", murmelte der alte Mann erneut.
Die Mutter drückte ihre beiden Kinder noch enger an sich und sah mit verängstigten Augen zum Himmel hinauf. Die Wolkenfront hatte die Stadt beinahe erreicht, als plötzlich etwas Seltsames geschah. Vier bunte Lichter erhellten plötzlich den Himmel.
"Seht nur! Da! Was ist das?", rief der junge Mann.
Und was dann passierte ließ nun auch allen anderen Menschen die Augen übergehen. Die schwarzen Wolken rasten auf die Lichter zu, wurden jedoch durch eine unerklärliche Macht zurückgestoßen. So sehr sich das Inferno auch bemühte, den Lichtschleier vermochte es nicht zu durchdringen.
"Was geschieht dort?", fragte jemand.
Der alte Mann kniff kurz die Augen zusammen, als ihm plötzlich ein Gedanke kam.
"Die Wächter.", murmelte er.
Je länger er darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher schien es ihm zu werden.
"Das sind die Wächter!"
Sein Gesicht nahm auf einmal einen strahlenden Ausdruck an. Er drehte sich zu seinen Mitmenschen um und schwenkte überschwänglich den Stock, auf den er sich bisher gestützt hatte.
"Die Wächter Ägyptens sind gekommen, um uns zu helfen!"
Leises Gejubel ertönte, doch trotzdem waren die Menschen sich noch nicht vollkommen sicher, ob sie jetzt bereits außer Gefahr waren. Denn immer noch krachte die schwarze Wolkenfront mit unermüdlichem Eifer gegen den Lichtschleier. Bei jeder Berührung der beiden Kräfte erhellten wilde Blitze den Himmel. Mit großen Augen verfolgte das Volk, wie die Lichter sich plötzlich weiter auseinander zogen und die Wolken einkesselten. Die schwarze Masse ballte sich wie auf Kommando zusammen und wich nach oben aus.
"Seht nur! Die Wolken entkommen!", schrie eine Frau verängstigt.
"Die Finsternis wird uns doch holen!", kreischte eine andere.
Doch noch ehe die Wolken auch nur den Hauch einer Chance hatten, hatte sich die bunte Kuppel aus Licht geschlossen, so dass eine Flucht unmöglich war.
"Sie haben es geschafft! Die Finsternis ist eingeschlossen!", rief der junge Mann und deutete zum Himmel hinauf.
Die schwarzen Wolken ballten sich erneut zusammen und stießen immer wieder gegen die Lichtkuppel, ohne sie jedoch durchdringen zu können. Plötzlich zogen sich lila Blitze durch die schwarze Masse, ganz so, als sei die Finsternis erzürnt über ihre Gefangenschaft.
"Bei den Göttern, wenn nicht gleich ein Wunder geschieht, wird etwas ganz und gar Furchtbares passieren!", rief eine alte Frau.
In diesem Moment erstrahlte ein helles, silbriges Licht. Zuerst war es nur ein einziger Strahl, der sich wie eine Spirale in die Wolken bohrte, doch er verbreiterte sich schnell. Schließlich war die ganze Kuppel erfüllt von dem Silberlicht.
"Das Licht! Es verdrängt die Dunkelheit!", rief die Mutter.
Urplötzlich begann die Erde zu beben und ohrenbetäubendes Donnern ertönte.
"Ist das das Ende?", schrie eine Frau panisch.
Doch keiner hatte sie gehört, denn alle hielten sich die Ohren zu. Und dann passierte es. Wie eine gigantische Explosion breitete sich das Licht zu allen Seiten aus und tauchte alles in gleißende Helligkeit. Mit panischen Schreien ließen die Menschen sich auf den Boden fallen, als das Lichtinferno sie verschluckte...
"Aaaahh!!!!"
Schweißgebadet und heftig atmend erwachte Mai Valentine aus ihrem sonst so friedlichen Schlaf.
< Was war das?>
Verwirrt sah sie sich um. Sie befand sich doch in ihrem Appartement. Warum hatte sie also immer noch das Gefühl, dass sich der Boden bewegen würde? Laut atmend ließ sie den Blick hektisch in ihrem Schlafzimmer umherschweifen. Alles schien in Ordnung zu sein. Allerdings nur, wenn man von der Tatsache absah, dass sie gerade einen furchtbar realen Traum gehabt hatte. Das Laken war klitschnass und klebte an ihrem schwitzigen Körper. Und das konnte sie noch nicht mal darauf schieben, dass gerade Sommer war, denn ihre Wohnung war klimatisiert.
< Warum passiert mir das eigentlich?>, fragte sie sich.
Energisch schmiss sie die Bettdecke beiseite und schwang die Füße aus dem Bett. Als sie aufstand, hatte sie sofort das Gefühl, dass der Boden sich bewegen würde. Zur Sicherheit hielt sie sich an der Wand fest, als sie langsam einen Fuß vor den anderen setzte.
"Was ist hier bloß los?", fragte sie sich laut.
< Ich fühle mich furchtbar kraftlos. So als hätte ich gerade einen kompletten Duel Monsters Grand Prix bestritten. Dabei habe ich mich doch gar nicht so überanstrengt.>
In der Zwischenzeit hatte sich wenigstens ihre Atmung wieder beruhigt und als Mai nun vor dem Kühlschrank stand und einen Schluck Wasser nahm, fühlte sie sich schon wieder viel besser. Nachdem sie noch ein paar Mal tief durchgeatmet hatte, verließ sie die Küche. Auf dem Weg zurück zum Schlafzimmer stockte sie jedoch. Kurz entschlossen durchquerte sie das Wohnzimmer und öffnete die Balkontür. Draußen empfing sie angenehm kühle Sommernachtsluft. Ihr prüfender Blick glitt zum Himmel, doch dieser war wie immer: dunkel und klar.
< Was hattest du denn auch erwartet, Mädchen? Etwa bunte Lichter wie an einem Weihnachtsbaum?>
Mit einem Lächeln auf den Lippen schüttelte Mai den Kopf.
< Es war schließlich nur ein Traum.>
Trotzdem warf sie noch einen Blick in den Himmel. Doch lediglich unzählige Sterne am Firmament leuchteten ihr entgegen. Mai kniff kurz die Augen zusammen. War das möglich? Sie hatte den Eindruck, als schimmerten einige Sterne viel heller als die anderen. Das allein war ja noch nichts ungewöhnliches, doch sie glaubte bunte Farben zu sehen. Mai schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. Als sie erneut hinsah, war das bunte Funkeln verschwunden.
"Na großartig, jetzt fange ich schon an zu halluzinieren. Dabei ist das doch angeblich Ishizus Spezialgebiet.", dachte Mai laut.
Verärgert über sich selbst zischte sie kurz verächtlich:
"Von wegen bunte Sterne. Alles Hokuspokus!"
Nach einem letzten Blick hinauf, der ihr nichts als Dunkelheit zeigte, wandte sie sich ab. Nachdem sie die Balkontür geschlossen hatte, tapste sie zurück ins Schlafzimmer. Aus ihrem Kleiderschrank holte sie sich einen neuen Bettüberzug und kuschelte sich nach getaner Arbeit in ihrem Bett ein.
< Hm, direkt viel angenehmer. In diesem nassen Zeug hätte ich auch unter keinen Umständen mehr schlafen wollen.>, dachte sie zufrieden.
Sie zog die Decke bis zum Hals hinauf und drückte den Kopf tief in das Daunenkissen.
< Haken wir es als einen höchst seltsamen und eigenwilligen Traum ab.>
Mai drehte den Kopf und warf einen schnellen Blick auf den Digitalwecker.
< Was? 3:24 Uhr?>
Mit einem ungläubigen Blick las sie die Zahlen noch einmal, doch es stimmte eindeutig.
< Verdammt, dann habe ich ja bloß noch knappe vier Stunden Schlaf. Und die sollte ich mir jetzt auch mal gönnen, sonst komme ich gar nicht aus dem Bett. Keine Träume mehr! Das war's!>
Mit diesen Gedanken schlief Mai schließlich ein. Doch wie wenig ahnte sie zu dieser Zeit, wie Unrecht sie damit hatte. Dies war keineswegs das Ende. Im Gegenteil. Dies war erst der Anfang...
Nun, wie hat euch der Prolog gefallen? Habe ich euch neugierig gemacht? Oder habe ich total daneben gegriffen? Über zahlreiche Meinungen würde ich mich natürlich sehr freuen!
Bye, Hillary