Zum Inhalt der Seite

MTG (Magic the Gathering)

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Erste Schritte

Sandra stand vor dem Laden, er sah genauso aus, wie ihr Bruder gesagt hatte. Die hohen Fenster, die Pappaufsteller dahinter, selbst der Fahrradständer alles war da. Sie biss sich auf die Lippe, war sich nicht ganz sicher ob sie hineingehen sollte, immerhin war sie ein Neuling. Zwei Leute liefen an ihr vorbei, der eine hätte sie fast umgerannt. Er war recht, groß, trug eine Brille und redete mit einem russischen Aktzent. Der andere war etwas kleiner und etwas dicker. Die beiden gingen geradewegs auf den Laden zu und betraten ihn. Sandra fasste all ihren Mut zusammen, setzte einen Fuß vor den anderen und umfasste die kleine Metallbox in ihrer Gürteltasche.
 

Lautlos glitt die Tür unter ihrer Hand auf. Mit pochendem Herzen trat sie ein und bereute diesen Schritt sofort, alle Augen waren auf sie gerichtet. Ein junger Mann, knapp Mitte zwanzig stand hinter der Kasse und sprach sie an. "Was kann ich für dich tun?" dabei grinste er so, als habe er das schon tausend mal zu ihr gesagt. "Ich habe gehört, hier findet heute ein Magic-Turnier stadt!" Innerlich gratulierte sich Sandra zu diesem Satz. "Yo, das ist richtig, willst du mitmachen?" Sandra nickte nervös. "Jetzt brauch ich nur noch deine DCI-Nummer!" fuhr der Mann fort. Sandra schluckte! "Braucht man sowas?" ihre Augen sahen den Mann flehend an. "Ja, aber ich kann dir eine ausstellen, wenn du willst!" Ihre Augen begannen zu funkeln. "Ehrlich?" "Ja, hier ausfüllen und fertig!" Er reichte ihr einen Zettel. Eilig füllte sie ihn aus. "So, das wars!" Der Verkäufer nahm den Zettel an sich, gab Sandra einen kleineren Abschnitt davon und tippte irgendwas an seinem Rechner. Er drehte sich noch einmal um und sagte: "Heute spielen wir ohne Format, wir fangen in einer halben Stunde an!" Sandra setzte sich in eine Ecke und starrte in den Raum. Plötzlich brach Tumult aus. "Eine Junge Frau, vielleicht so alt wie Sandra betrat den Raum, gefolgt von einem Mann mit einem Schnauzbart. "Ladiho!" schallte es durch den Raum. Sofort stürmten einige der Anwesenden auf die Neuankömmlinge zu. Jeder wollte irgendwelche Karten von ihnen haben. Die Frau entfernte sich aus der Gruppe und setzte sich neben Sandra auf einen Stuhl. Sandra wusste, das es gleich losgehen würde. Dem entsprechend nervös war sie. Die Frau legte ihre Hand auf Sandra´s. "Es wird schon klappen!" sagte sie ruhig, dann stand sie auf und ging zu den anderen zurück. Der Mann hinter dem Tresen sah auf die Uhr. "Es geht gleich los!" Alle begaben sich aus dem Laden und betraten einen leeren Raum, der ein paar Türen weiter lag.
 

Gespannt warteten alle auf die Bekanntgabe der Begegnungen. Endlich war es soweit, ihr Name wurde aufgerufen, ihr Gegner war ein David, der sich als der etwas dickere Kerl von vor dem Laden herausstellte. Bald verstand Sandra, warum ihn die meisten Rattenjunge nannten. Er spielte ein Rattendeck und ein schnelles noch dazu. Sie hatte Mühe, seine Angriffe abzuwehren. Sandra hatte ihre Soldaten schon öfter gegen andere Decks ihres Bruders benutzt, doch hier standen sie auf verlorenem Posten. Sie wusste, das diese Karte die letzte sein würde, die sie zog bevor er sie hemmungslos in den Boden stampfen würde, sie hob die Karte an und traute ihren Augen kaum. "Es ist genau die Karte, die ich jetzt brauche!" dachte sie und begann das nötige Mana zu tappen. Sie legte die Karte auf den Tisch und sofort fiel die Kinnlade des Rattenjungen. "Du kannst doch jetzt kein Tageslicht spielen, ich hab nichts womit ich den Scheiß weg bekomme!" So tobte er noch ein paar Minuten, bis er seine Niederlage einsah. Auch das zweite Spiel gewann Sandra, weil der Rattenjunge keine Länder zog. Sie war sichtlich zufrieden mit dem Ausgang der ersten Runde, auch wenn sie wahrscheinlich nur durch Glück gewonnen hatte. Nun begann die nächste Runde, auch diese gewann Sandra, knapp aber verdient. Nun stand die Dritte an. Der Verkäufer trat ein und verlas die Begegnungen, ihr Gegner war eine Steffi. Suchend sah sich Sandra im Raum um, als ihr jemand von Hinten die Hand auf die Schulter legte. "Lass uns spielen!" erklang die Stimme der Jungen Frau von hinten. Das Spiel begann sehr rasant, jede der Beiden baute sich eine kleine Armee auf, doch schnell erkannte Sandra, das sie einen kleinen aber feinen Nachteil hatte, ihre Kreaturen konnten nicht fliegen, wodurch die Vogel-Soldaten ihrer Gegnerin schnell die Oberhand gewannen. Dies war die erste katastrophale Niederlage für Sandra in diesem Turnier. Auch im zweiten Spiel sah sie nicht wirklich einen Stich. Nach dem Match reichte ihr die Frau die Hand. "War ein gutes Spiel, du solltest aber noch etwas an deinem Deck basteln!" sagte sie und legte den Kopf dabei schräg. Nun zog Sandra Bilanz zwei siege, eine Niederlage, so schlecht sah es doch gar nicht aus. Kurz darauf wurden die Begegnungen der vierten Runde bekannt gegeben. Ronny hieß der Spieler, dem sie als nächstes gegenüber stehen würde. Zu ihrem Erstaunen handelte es sich um genau den Typen, der vorher mit der jungen Frau den Laden betreten hat. "Wenn er hier so bekannt ist, muss er gut sein." dachte sie sich. Gelassen setzte er sich hin, mischte sein Deck und schien gar nicht aufgeregt zu sein. Doch er schien ihre Nervosität auch zu bemerken. "Keine Angst, ich reiß dir schon nicht den Kopf ab." sagte er ruhig. Das gab ihr etwas Mut. Sie packte ihre Karten, mischte sie und legte ihr Deck auf den Tisch. Er sah sie an, lächelte, dann sprach er weiter "Willst du anfangen oder soll ich?" Sandra nickte, unsicher, ob er wirklich so ruhig war oder sie nur verunsichern wollte. Beide zogen ihre Hand und er eröffnete, indem er einen Urborg-Vulkan ins Spiel brachte und dann weiter gab. Sandra war sich nicht sicher, was sie davon halten sollte. Sie spielte ihrerseits eine Ebene und einen Eifrigen Kadett! Sie hatte jetzt immerhin schon eine Kreatur liegen. Doch auch das beeindruckte ihren Gegner gar nicht. "OK, dein Zug!" stieß sie leise hervor. Er nahm eine Karte vom Stapel, steckte sie auf seine Hand und dann begann das Verhängnis. "Ich spiele ein Gebirge, tappe den Urborg-Vulkan auf schwarz, spiele damit einen schwarzen Ritus, nutze das Gebirge und zwei der Mana für ein Lied des Brodelns, das verschafft mir fünf rote und ein schwarzes Mana! Damit bezahle ich einen Shivanischen Drachen! Dein Zug!" Sandra musste hart schlucken, er hatte tatsächlich in der zweiten Runde einen 5/5 Drachen gespielt. Ein Angriff war aussichtslos und ihr Kadett würde ihr keinen Schutz bieten. "Gut, ich spiele eine weitere Ebene und Heiliger Nektar!" erklärte sie ihren Zug, sie wusste, das sie sich jetzt Zeit und Optionen verschaffen musste. "Kommt noch was oder bin ich dran?" fragte der junge Mann nach. "Nein, dein Zug!" Er nahm erneut eine Karte auf. "Ich bringe einen Sumpf und einen schwarzen Ritus, des weiteren Bladewings Knecht. Dank des Shivanischen Drachen kann er übrigens fliegen! Du bist!" Das wurde ja immer besser, sie musste sich etwas einfallen lassen, und das schnell. Eilig spielte sie eine dritte Ebene und eine Mauer der Engel. "Guter Zug, eine Fliegende Mauer ist genau das was du jetzt brauchst!" Sie beendete ihren Zug um zu sehen, was er nun tat. Wieder zog er eine Karte, als beeindrucke ihn gar nichts. Er hatte nur noch drei Karten auf der Hand, viel auswahl konnte er gar nicht haben. "Ich spiele ein Lied des Brodelns und bringe Belbes Portal, als Typ bestimme ich Drachen! Damit beende ich meine Runde." "Entschuldige, was macht Belbes Portal?" fragte sie nach, obwohl sie wusste, das ihr die Antwort nicht gefallen würde. Ein leichtes Lächeln huschte über sein Gesicht. "Es erlaubt mir für drei Mana eine Kreatur des gewählten Typs ins Spiel zu bringen." gab er ihr zu verstehen. Sandra zog ihre Karte. Zu ihrem erstaunen war es Heldendasein. "Ich verstärke meine Mauer mit dieser Karte und bringe eine weitere Ebene! Das wars!" Es schien ihn mehr zu amüsieren als zu beeindrucken, das sein Drache die Mauer nicht zerstören konnte. Wieder zog er seelenruhig seine Karte. "Ich spiele ein Gebirge und für drei Mana einen weiteren Drachen! Hier kommt Crosis, der Säuberer! Damit ist meine Hand leer und du bist dran!" Erneut mauerte sie nur mit zwei weiteren Mauern der Engel. Ronny schien an dem ganzen seinen Spaß zu haben. "Als erstes spiele ich noch Darigaaz, den Säuberer! Dann greife ich dich mit den beiden Drachen und dem Knecht an!" Sie reagierte sofort indem sie seine Kreaturen mit ihren Mauern abfing, dabei verlor sie zwar eine Mauer, aber keine Lebenspunkte. Sandra wusste aber auch, das sie auf diese Art nicht ewig durchhalten konnte. Leider hatte sie auch nichts, was ihr in dieser Situation helfen konnte. Ihr Gegner schien das Glück gepachtet zu haben, er zog erneut einen Drachen, den er auch sofort ins Spiel schickte. Die Folgende Angriffswelle kostete Sandra Hälfte ihrer 24 Lebenspunkte. "Noch so ein Schlag und du verlierst!" Sie wusste das genauso gut wie er, sie zog ihre Karte und erkannte ihr Verhängnis, selbst wenn sie noch eine Runde überleben würde, diese Karte würde sie nicht mehr rechtzeitig bringen können. "OK, ich gebe auf!" brüllte sie ihr Gegenüber an und legte ihre Handkarten ab. Die zweite Runde war genauso schnell vorbei, wie sie begonnen hatte, bereits in seiner zweiten Runde spielte er dank eines Lied des Brodelns und zweier schwarzer Riten die Form des Drachens. Jetzt war er nur durch fliegende Kreaturen angreifbar, des weiteren konnte er jede Runde 5 Schadenspunkte auf Sandra jagen. Ernüchternd musste sich Sandra auch diese Niederlage eingestehen.
 

Kaum war das Spiel vorbei, stand er auf, reichte ihr seine Hand, bedankte sich für das Spiel und gab ihr noch ein paar Tips für ihr Deck. Das war genau das womit Sandra nicht gerechnet hatte. Anstatt sich über sie lustig zu machen und seinen Sieg auszukosten half er ihr sich zu verbessern. Anschließend begab er sich zu der jungen Frau, Steffi, wie sich Sandra erinnerte und diskutierte etwas mit ihr. Worauf beide aus dem Raum liefen, etwas mit dem Ladenbesitzer besprachen und anschließend wieder eintraten. Etwas später wurden die Platzierungen bekannt gegeben. Zu Sandra´s Überraschung hatte sie trotz zweier niederlagen den dritten Platz gemacht. Sie platzte fast vor Freude, als sie den Pokal entgegen nahm. Dann begab sie sich nach Hause, um den Preis ihrem Bruder unter die Nase zu reiben.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Rhyo
2009-07-18T19:41:12+00:00 18.07.2009 21:41
Die Sarah ist mir direkt sympathisch^^
Und ihre Karten gefallen mir auch.
Schönes Kapitel!
Von:  ChelseaSmile
2009-03-14T20:00:47+00:00 14.03.2009 21:00
Super^^ ich finde es sehr toll^^


Zurück