Zum Inhalt der Seite

Liebe ist eine Schwäche

Shulla
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Die Urkunde, die ich nie signieren wollte

Er grinste.

Drehte dabei langsam den Löffel in der Hand und schleckte ihn schließlich ab.

"Hab ich dir schon von Yumi erzählt..?"

So plötzlich in das Schweigen, das seit unserer Bestellung angedauert hatte, klang der Frauenname nicht dazupassend, fremd. Wahrscheinlich lag meine Auffassung dazu auch einfach nur daran, dass ich keine Frauennamen hören wollte. Sie waren für mich zu Feinden geworden seit ich wusste, dass sie die Wesen waren, die Nagi bevorzugte.

"Nein..?"

Ich blickte von meinem Megabecher, der immer noch mit diversen Eissorten gefüllt war, auf und musterte fragend den fröhlichen Nagi vor mir.

Wenigstens war einer von uns glücklich.

Wobei ich war es ja auch.

Seit ich mich anstrengte und Kaito jeden Tag sah, ging mein Leben schon viel leichter. Ich konnte mich super damit abfinden, dass meine Lage schlichtweg abgeschlossen war.
 

"Ich hab' sie neulich in der U-Bahn kennen gelernt.."

Er lachte leise.

"Sie ist unglaublich süß.. Wenn sie redet, dann wird sie immer rot am Ende des Satzes. Ich mag das.."

Mehr sich mit dem Eisbecher vor ihm unterhaltend, bemerkte er nicht, wie ich zwei Mal hart schluckte, wie ich mich mühevoll abmühte zu lächeln.

Es misslang mir und ich schob schnell einen Löffel voll Sahne in meinen Mund.

Sie fühlte sich wie abgelaufen an auf meiner Zunge.

"Wir sind.."

Nagi zögerte kurz, sammelte sich wohl.

"zusammen jetzt"

Nagis strahlendes Gesicht, dass sich mir erbot, ließ mir die Tränen in die Augenwinkel schießen.

"Das ist toll", erwiderte ich emotionslos und starrte dabei auf die Wand hinter ihm, kämpfte mit meinem inneren Gefühl von Schmerz, dass sich auf mich stürzen wollte.

Sie war blau. Die Wand. In den Ecken befanden sich grüne Tupfer. Wenn man genau hinsah, konnte man fast ein Muster dahinter erkennen.

Wer sich das Design wohl ausgedacht hatte? Ob der Mensch wollte, dass jemand darüber nachdachte? Ob er sich jemals vorgestellt hatte, dass es jemanden geben würde, der seine Tapete benutzte, um sich selbst damit zu retten?

"Ja, ich weiß!", sprach Nagi munter weiter und macht den Eindruck, als würde er gleich nach seinem Handy kramen, um diese "Yumi" anzurufen.

Ich war froh, dass er den Gedanken wieder verwarf und es lediglich darauf beließ, seinen Eisbesser in Rekordzeit zu futtern, um gleich wieder verschwinden zu können.
 

Yumi also.

Jetzt war es entgültig beschlossen, abgeschlossen. Es war, wie wenn man einen Vertrag untergeschoben bekam, ihn unterschrieb und erst danach erkannte, was man da signiert hatte. Aber dann war es zu spät, es zu ändern.

Warum hatte mich niemand gefragt, ob ich den Vertrag unterschreiben hatte wollen?
 

"Du.. ich muss' mal wieder..", sagte Nagi, den Löffel auf das kleine Tablett legend. Er lächelte wieder.

"Ich hab' heute noch was mit Yumi vor.."
 

Ich war nicht in der Lage, ihn über sie auszufragen. Natürlich hätte er es gewollt, wer war nicht stolz auf den Menschen, mit dem er zusammen war? Wenn ich nicht gewusst hätte, dass ich mein Gesicht nicht mehr lange wahren konnte, hätte ich für ihn gelächelt. Vielleicht hätte ich ihn auch beglückwünscht, ganz egal, ob es falsch war oder nicht. Da ich sein Freund bin, sollte ich seine Freude ein bisschen teilen.

Ich spürte jedoch nur einen Kloß im Hals, der unaufhörlich weiter heraufrutschte und sich danach sehnte, dass Nagi jetzt ging, damit er vollends aus mir herausbrechen konnte.

Mein Nicken sah Nagi gar nicht.

Er hatte sich bereits seine Jacke geschnappt und war zum Kellner getigert, um für sich zu bezahlen. Mein Blick folge ihm, wie sich seine schlanke Gestalt an stehenden Menschen vorbei schlängelte, wie er dem jungen Ober zulächelte, wie sein Kopf eine Verbeugung andeutete.

Nein, warte mal..

Stopp. .

Ich hatte doch Kaito.
 

Dieser Gedanke half nichts. Einfach gar nichts.
 

"Also ich bin dann mal weg.. Vielen Dank fürs Eis essen. Das hatte ich dringen nötig!", feixte Nagi und winkte mir im Gehen mit seiner weißen Hand zu.

Ich spürte, wie sich meine eigene Hand hob und kurz zum Gruß ansetzte.

Mein Körper arbeitete von ganz alleine; ab sofort konnte ich mein Hirn ausschalten und es änderte sich nichts, oder?
 

Kaum war Nagi aus der Tür verschwunden, stützte ich meinen Kopf in meine geöffneten Handflächen und vergrub das Gesicht darin.

Tränen tropften auf den Tisch.

Ich hoffte, dass das Tischtuch sie aufsaugen würde, damit sie niemand sah.

Wenn ich Glück hatte, bemerkte auch niemand, wie meine Schultern zitterten und dass das Eis langsam aber unaufhörlich vor sich hinschmolz, weil es die Person, die davor saß, nicht anrührte.

Nagi..

Warum war es so gekommen..?

Warum durfte ich nicht sie sein?
 

Nein.

Ich schüttelte imaginär den Kopf.

Ich hatte doch Kaito.

Ich durfte sowas nicht denken.
 

Aber warum tat es mir dann im Moment so sehr weh? Warum fühlte ich mich dermaßen verzweifelt, dass jeder Gedanke, den ich auffasste, nur zu einer Flut von Tränen wurde? Alles, was jetzt noch hier bei mir war, war das Gefühl, weinen zu wollen. Aufgeben zu wollen.

Während ich versuchte, nicht allzu sehr aufzufallen in dem Café, gleichzeitig schmerzerfüllt weiter vor mich hinweinte, wünschte ich mir mehr denn jeh, dass sich jetzt einfach eine Tür vor mir auftat.

Eine Tür, die ich nur aufmachen musste, damit ich hindurchtreten und somit von dieser Welt verschwinden konnte. Wenn ich mich auf der anderen Seite befände, dann würden alle Erinnerungen ausgelöscht sein. Sie waren dann für immer verloren und ich war wieder glücklich. So glücklich, wie ich es vor langer Zeit einmal gewesen war.

Mann, war das lange her..

Mein Kopf sank ein Stück tiefer und ich presste meine Augen nun zusammen. Wenn ich sie nur stark genug zusammenkniff, dann kamen vielleicht keine Tränen mehr heraus?!
 

Als ich schlussendlich meinen Körper straffte und hastig in einem, wie mir schien, unbeachteten Moment, mir die Hinterlassenschaft meiner Augen aus dem Gesicht wischte, war eine Viertelstunde vergangen.

Das Eis war flüssig geworden.

Ich ließ es stehen, winkte stattdessen schwach dem Ober.

"Sie brauchen mir kein Geld zu geben. Der Herr von vorhin hat für sie mitbezahlt", lächelte mich das Dienstpersonal an.
 

~~+~~
 

[Anmerkungen der Autorin] diesmal:

Ach, es ist ein Krampf.. Ich habe nicht den geringsten Schimmer, wie ich weiter machen soll.. Natürlich hab ich ein Konzept, aber trotzdem fehlt mir die Begeisterung dafür. Es ist einfach noch nicht DAS. IT. Ok dieses Problem stellt sich jetzt eh erst seit dem äh 16 Kapitel..

Ich warte auf einen meiner Geistesblitze

oder magischen Momente meiner Finger

._______.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (3)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2006-02-17T10:01:10+00:00 17.02.2006 11:01
Du schreibst so toll *-----*
Kaito tut mir irgendwie immer mehr leid ;__;
Bitte bitte schreib noch weiter ;___;
Ich lese deine FF so gerne ;__;
Von:  -Smoky-
2006-01-16T19:53:14+00:00 16.01.2006 20:53
*losheul* ;________________;
Ich wünsch mir so das Yuuichi glücklich wird ;_; kann er denn nicht mit Kaito glücklich werden?!?!?!? *sniff*
mou~~~
mach bitte schnell weiter das ist so...ARG toll ;_;*knuffel*
Von: abgemeldet
2006-01-13T13:02:17+00:00 13.01.2006 14:02
Yuuichi,der Kleine tut mir so leid ;_;
Weil ich wohl genau weiß,wie er sich fühlt.
Aber ich weiß gar nicht,was ich denken soll xD
Einerseits wünsche ich ihm von ganzem herzen,dass er mit Nagi zusammenkommt [Okok.Das is SO unrealistisch,das gibts gar nicht xD ]
Aber dann,würde mir Kaito wieder leid tun ;_;
Wie wärs mit ner Dreier-Beziehung? u.u

Du beschreibst das alles so toll ;;
Einmal dieses Schlechte Gewissen von Yuuichi,dass er sich nicht freut,aber andererseits die absolute Verzweiflung,dass es alles auswegslos ist.
Ich hab den Kleinen ins Herz geschlossen xD *grinz


Zurück