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Forbidden Love (Seiya/Usagi)

von

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Forbidden 3

Forbidden 3
 

Autor: Sayuri-P aka seiya koibito

Genre: Romantik, Drama, Shoujo-Ai

Pairing: Seiya/Usagi
 

„Gib mir bitte den Ginzuishou, um ihn mit meinen eigenen Händen zu beschützen.“ Was hatte ich mir nur dabei gedacht, als ich dies gesagt hatte? Ich stützte meine heiße Stirn an die kühle Wand des Badezimmers, die kalten Wassertropfen liefen meine Unterarme und meine Hände herab. Ich drehte den Wasserhahn zu und blickte in den Spiegel, um in ein paar verunsicherte blaue Augen zu starren, die finster meine Gedanken wiederspiegelten.

Sie liebt dich nicht mal, wer weiß was sie überhaupt für dich empfindet!? Bist du bescheuert!? Ich hielt meinem eigenen Blick stand und langsam wurde mir klar, wie bescheuert es wirklich war. Warum konnte ich sie nicht einfach vergessen? Einfach weitermachen wie bisher? Ich hielt schon seit Jahren an dieser einseitigen Liebe fest ohne wirklich eine Chance in Aussicht zu haben. Ich hatte vorher in meinem Leben noch nie wirklich jemanden geliebt. Wenn ich für jemanden etwas empfunden hatte, war dies mindestens Sympathie oder höchstens eine Schwärmerei gewesen. Auch wenn Taiki und Yaten stets an meiner Seite gewesen waren, so war ich bis jetzt immer allein gewesen, da sie eher ein Team bildeten, als mit mir zusammen.
 

[Für immer allein]
 

Das wollte ich nicht sein. Niemals.
 

[Ich kann nicht allein sein]
 

Und trotzdem war ich es. Usagi hatte ihr Schicksal und ihren Platz als Königin an der Seite dieses Schwachkopfs, der ihre Liebe nicht mal zu würdigen schien, und doch sahen sie wie geschaffen füreinander aus, wenn sie nebeneinander standen. Blaue Augen, weiße lange Haare, Elfenbeinhaut, zarte Lippen, Pfirsichwangen. Daneben passten eigentlich nur genauso ozeanblaue Augen wie sie diese hatte, schwarze Haare, Stärke, Willensstärke und Mut. All das hatte er, oder? Doch diese Eigenschaften trafen auch auf mich zu. Ich sollte an ihrer Seite sein, an seiner Stelle, sie vor dem Bösen beschützen, sie unterstützen, sie sollte mich lieben, ich verdiente es mehr als jeder Mann, mehr als jeder Mensch.

Und doch sah ich nur eine jämmerliche Kreatur im Spiegel, die meinen Blick erwiderte. Sie war allein, schwach, verunsichert, verängstigt vor dem Ungewissem und ihre Konturen verschwommen mit jedem Lidschlag mehr.

„Bin ich bescheuert?“, flüsterte ich unter Tränen. „Ich sollte wieder nach Hause gehen und versuchen meine Gefühle zu ihr zu vergessen, anstatt an ihrer Seite zu bleiben und zuzusehen, wie sehr sie ihn liebt, egal wie sehr er sie auch verletzt, wie sie nicht über ihn hinwegkommt, obwohl ich genau vor ihr stehe und alles für sie tun würde ... egal, wie sehr sie mich auch mit ihren nicht erwiderten Gefühlen verletzt.“

Aber ich würde sie nun verlassen müssen, allein weil ich mich dazu angeboten hatte den Ginzuishou zu beschützen, und dieser sollte ja nicht auf der Erde sondern an einem anderen Ort bleiben. Wenn Mamoru dies überhaupt zuließ. Doch selbst wenn er dies nicht zulassen würde, wären meine Tage auf der Erde gezählt, denn irgendwann musste ich nach Kinmokusei zurückkehren.

Meine Hand griff nach dem Badezimmerteppich und meine Finger gruben sich in seinen weichen Stoff. Dass ich mittlerweile zusammengekauert auf dem kalten Fliesenboden saß, hatte ich gar nicht realisiert. Plötzlich öffnete sich die weiße Holztür und smaragdfarbene Augen blickten auf mich herab.

„Was machst du da unten?“, Haruka blickte weniger freundlich auf mich herab, als sie mich erkannte.

„Flennen.“, antwortete ich knapp und trocken, denn jede Möglichkeit meine Tränen rechtzeitig zu verstecken war nicht gegeben. „Siehst du doch.“ Ich wischte mir die restlichen Tränen aus den Augen, stand auf und stand Auge in Auge mit der blonden Frau.

„Ich habe von Usagi gehört, was du vorhast.“, ihr Blick weichte nicht von meinen Augen, sie schien genau wissen zu wollen, was meine Gedanken waren. „Was bezweckst du damit? Glaubst du wirklich, dass sich dadurch alles verändert?“

Ich ging an ihr vorbei ohne sie weiter zu beachten, schmiss ein T-Shirt auf mein Bett und mein Blick wanderte hinaus aus dem Fenster, um den niederprasselnden Regen genau zu beobachten. „Ich wüsste nicht, was dich das angeht.“, sagte ich mit zusammengepressten Zähnen, dann drehte ich mich abrupt zu Haruka um. „Seit wann interessiert es dich, was ich tue?“

„Hast du eigentlich eine ungefähre Ahnung, was dich erwartet, wenn du den Ginzuishou wirklich beschützen sollst? Weißt du eigentlich, was Endymion mit der Senshi vorhat, die den Ginzuishou beschützen soll?“, Haruka trat auf mich zu und umfasste die Lehne eines Stuhls. „Diese Senshi soll an einen unbekannten Ort kämpfen, den niemand kennt, wo nichts außer Einsamkeit herrscht. Ich glaube nicht, dass dies deine Vorstellung davon ist.“

Ich blickte sie starr an, ihre Worte hallten in meinem Kopf. Nein, dies war nicht meine Vorstellung davon, aber ich wusste nicht, wie ich Odango sonst helfen konnte. Zudem kümmerte es mich nicht, was mit mir passierte, solang es Odango gut ging. Nur so konnte ich irgendjemanden nützlich sein. „Du verstehst nicht ganz.“, sagte ich schließlich, meine Stimme war ruhig und fest. „In mir ist die Einsamkeit. Egal, wo ich hingehe, die Einsamkeit wird immer in mir sein.“ Ich konnte selbst nicht glauben, was ich gerade so offen gesagt hatte, ausgerechnet vor Haruka, die seit unserem ersten Treffen eine Rivalin für mich gewesen war. „Selbst wenn Taiki und Yaten bei mir sind oder die Prinzessin, ich bin allein, weil jeder einen Partner oder eine Partnerin gefunden hat, sei es im Kampf, eine Freundschaft oder eine Beziehung. Yaten und Taiki, Kakyuu-ouhi und ihr Verlobter, Aino-san und Hino-san, Kino-san und Mizuno-san, Pluto und Saturn, du und Michiru, Odango und Mamoru-san – Jeder hat seinen festen Partner, ich bleibe als einzige über. Das ist nicht ganz fair aufgeteilt, nicht wahr!?“, ich spürte ein merkwürdiges Gefühl von Wut, Enttäuschung und Trauer in mir aufkommen, als ich diese privaten Dinge aussprach.

Haruka schwieg, ihre Augen wanderten das Zimmer entlang und ihr Gesichtsausdruck blieb neutral, keine Spur von Hass oder Missgunst. „Ob du es mir glaubst oder nicht,“, begann sie fast sanft zu sprechen. „aber jede von uns kennt dieses Gefühl der Einsamkeit. Auch bei dir wird es vergehen, aber du wirst dein Glück nicht hier finden, so viel steht fest.“ Diese Worte trafen mich hart, mein Herz verzerrte sich und der Schmerz breitete sich aus. „Koneko-chan braucht dich, aber nicht auf die Art und Weise wie du sie brauchst. Ich habe es die Jahre über, die du fort warst, gemerkt. Glaub mir, wenn sie könnte, würde sie dich und Endymion gleichzeitig glücklich machen, aber da sie sich nun mal nur für eine Person entscheiden kann, bleibt einer auf der Strecke. Komm mit, ich zeig dir etwas.“ Haruka schritt zur Tür, öffnete sie und wartete auf mich. Ich zögerte, ging dann aber doch an ihr vorbei und folgte ihr durch ein paar Korridore. Sie blieb vor einer Tür stehen, die von zwei Senshi überwacht wurde, und trat ein.

Ich blieb stehen, als ich in der Mitte des Zimmers ein Bettchen stehen sah. Haruka lief darauf zu und beugte sich darüber, dann wies sie mich an näher zu kommen. „Hier liegt ein Teil ihres Schicksals, das niemand mehr aufhalten kann, selbst du nicht.“, sprach sie leise und ihre Hand zog die Decke etwas hinunter. Meine Hände ballten sich zu Fäusten, verunsichert starrte ich einfach nur auf das schlafende Baby. „Es ist besser, wenn du von Koneko-chan loskommst.“

Koneko-chan ... Usagi hatte auch einen wichtigen und nie endenden Platz in Harukas Herz eingenommen, ihr war es sicher nicht egal, was mit Usagi passierte. Doch war ihr etwa nicht Usagis trauriger Blick aufgefallen oder ignorierte sie ihn wie es alle anderen auch taten? Und ich sollte von Usagi loskommen? Dies schien mir so unmöglich zu sein, denn mein Herz verzerrte sich schon, wenn ich nur an sie dachte.

„Was soll ich denn jetzt nur tun?“, kaum merklich entfuhren diese Worte meine Lippen. „Es kann doch nicht so schwierig sein seine Gefühle zu unterdrücken, sie absterben zu lassen.“ Haruka antwortete nicht, sondern wendete sich ab, schritt auf die Tür zu und kam kurz davor zum stehen. Ohne sich umzudrehen, sagte sie ruhig: „Vergiss nicht, dass ich sie dir anvertraut habe.“ Dann verschwand sie aus dem Zimmer.
 

Ich spürte wie ‚Fighter’ mehr und mehr aus mir schwand. Ich fühlte mich nicht mehr länger stark und mutig, sondern schwach und besiegt. Innerlich schwand jeder Wille, mir war in diesem Moment alles egal. Auch war ich der Meinung, dass die Bezeichnung ‚Fighter’ seitdem ich der Gestalt von Sailor Moon und dem liebenswertem Mädchen Usagi begegnet war nicht mehr vollkommen zutraf, denn jeglicher Sinn am kämpfen und zerstören war verloren gegangen. Sie hatte mir, der Senshi des Kampfes und der Zerstörung, gezeigt, dass es mehr auf dieser Welt gab, als nur Krieg und dafür war ich ihr dankbar.

Ich saß in meinem Zimmer und dachte nach, fühlte mich leer, fast wie tot, und fragte mich verzweifelt, seit wann wohl mein Herz so schwach geworden war. Jeglicher Sinn in meinem Leben war mir entrissen worden, jegliche Hoffnung geraubt. Und eine Frage stellte ich mir unaufhörlich: „Warum liebst du mich nicht?“

Warum liebst du mich nicht?

Und wenn du mich liebtest, würde das etwas ändern? Wäre ich dann glücklich? Würde meine Liebe zu dir dann bald schwinden, weil ich dich dann endlich haben könnte? War es nicht so, dass die meisten Menschen etwas begierten, und sobald sie es hatten, war es uninteressant geworden?

Aber all diese Fragen würden unbeantwortet bleiben, bis in alle Ewigkeit. Ich war es leid Liebe zu schenken und nichts zurück zu bekommen. Ich wollte geliebt werden, ich wollte wichtig sein, etwas besonderes, ich wollte besser sein als jede andere. Warum sollte ich nicht auch mal an mich denken? Bei diesem Gedanken musste ich leicht lachen, denn war ich es damals nicht gewesen, die fast immer nur an sich gedacht hatte? Vielleicht hatte ich es einfach nicht anders verdient.

‚Ich habe sie dir anvertraut’, Harukas Worte bahnten sich wieder in den Vordergrund meiner Gedanken. Ich stand auf und verließ das abgedunkelte Zimmer, blickte noch einmal durch das Fenster und blickte auf die kaum sehbaren Konturen eines Sterns, auf den ich die ganze Zeit gestarrt hatte. Wie lange würde er wohl noch dort oben am Himmel leuchten bis sein Licht erstorben war?

Ich lief abermals durch die Korridore, kam meinem Ziel immer näher. Ich klopfte an einer reichlich verzierten Tür an und als man mich hereinbat, zögerte ich zunächst, doch dann trat ich schließlich ein. Mamorus Augen blickten mich etwas verärgert an und ich konnte genau sehen, wie es in seinem Gehirn ratterte und er sich fragte, was ich hier wolle.

„Ich bin nicht hier, um Ärger zu verursachen, Mamoru-san.“, sagte ich fest und setzte mich lässig auf den Stuhl vor seinem Schreibtisch, an dem er saß. „Ich will es kurz machen; Ich bin hier um mich für den Job anzubieten. Du weißt schon, ich will den Ginzuishou beschützen.“, mein cooler Ton in meiner Stimme überspielte den Hass ihm gegenüber, aber ließ ihn auch durchblicken, dass ich keinerlei Respekt vor ihm hatte.

„Und warum sollte ich ausgerechnet dir diesen ‚Job’, wie du es nanntest, überlassen?“, fragte er eintönig und führte unbeeindruckt seinen Papierkram fort.

„Weil ich wohl die einzige bin, die sich jemals freiwillig dafür meldet und mit all ihrem Herzen ganz bei der Sache sein wird.“, meinte ich knapp und vor allen Dingen ehrlich.

„Und was wird deine Prinzessin dazu sagen?“, hakte er nach ohne aufzublicken. Als ob ihn das was kümmerte! Er wollte sich geschickt aus irgendwelchen möglichen Ärger raushalten.

„Sie wird mich wohl entbehren können und Verständnis dafür aufbringen. Dies ist allein meine Entscheidung und von niemand sonst.“, ich spielte mit einem Kugelschreiber, der vor mir auf Mamorus Schreibtisch lag. Meine Finger rollten ihn hin- und her und jedes Mal glänzte er auf. Mamoru schien gut zu überlegen. Vielleicht fragte er sich auch, welchen Vorteil es mir bringen würde, aber es gab keinen Vorteil für mich dabei. Nein, dies war mein sicherer Tod. Entweder ich würde an Einsamkeit sterben oder ein Feind würde mich eines Tages zur Strecke bringen.

„Nun gut“, begann er. „Ich werde einen Vertrag erstellen, den du spätestens übermorgen unterzeichnen kannst.“ Er blickte mir zum ersten Mal ins Gesicht und versuchte sich ein Lächeln ins Gesicht zu schieben. Ich tat es ihm gleich, bedankte mich und verschwand so schnell es ging aus dem Zimmer. Und so sehr ich es auch für Usagi versuchte, ich konnte nicht aufhören ihn zu hassen. Seine trockene, langweilige, spießige Art, seine dunklen Augen, sein markantes Gesicht – ich konnte dem einfach nichts abgewinnen. Aber am allermeisten hasste ich ihn dafür, dass Usagi ihn liebte. Würde er nicht existieren, dann ... Hätte ich dann eine Chance gehabt? Ich würde jeden hassen, den Usagi liebte, wenn ich es nicht selbst war. So sind Menschen nun mal.

Ich kam an dem Zimmer mit dem Kind vorbei und warf einen flüchtigen Blick auf die Tür. Insgeheim versuchte ich diese Tatsache zu ignorieren, versuchte mir einzubilden, dass dort in dem Zimmer nur ein großer Schatz verborgen war, den die Wachen beschützten. Aber so war es ja auch.

Ich blieb urplötzlich stehen, als sich die Tür öffnete und eine übermüdet aussehende Usagi durch die Tür schritt. Sie erblickte mich nicht sofort, doch als sie es tat, wendete sie schnell ihren Blick ab. Wir schwiegen eine Weile bis ich die Stille brach: „Ich werde fortgehen.“ Blaue Augen schauten mich überrascht an. „Wohin?“, fragte sie, aber ihr Tonfall verriet, dass sie eine Vorahnung hatte.

„Ich weiß es nicht.“, sagte ich wahrheitsgemäß und versuchte ein leichtes Lachen über die Lippen zu bringen. „Ist das nicht dumm? Nicht zu wissen, wohin man gehen wird?“ Sie antwortete nicht, schaute mich nur starr an. Ich erschrak fast, als ich eine unglaubliche Dunkelheit in ihren Augen zur Kenntnis nahm, eine Kälte, die ich nie zuvor bei ihr verspürt hatte.

Ich kann dich nicht retten, es tut mir leid.

„Können wir irgendwohin gehen, wo wir alleine sind?“, fragte ich vorsichtig und konnte mich nicht von ihrem Blick abwenden. Auch wenn sie jetzt etwas Düsteres umgab, sie war immer noch wunderschön. Sie nickte nach einer Weile und ging voraus. Ich beschloss ihr einfach zu folgen und bemerkte, wie meine Augen ihren zart aussehenden Nacken erfassten. Mein Blick fuhr weiter hinunter und ich betrachtete ihren Rücken, wollte ihn am liebsten berühren, mit meiner Hand über die weiche weiße Haut fahren.

Nach einigen Minuten öffnete Usagi eine unscheinbare braune Holztür, schritt Treppen hinunter und führte mich in einen etwas kleineren Raum als die übrigen, die ich im Palast gesehen hatte. Es war recht kühl hier, dämmriges Licht erfüllte ihn und das einzige Tageslicht fiel durch ein kleines Fenster.

„Eine Besenkammer?“, grinste ich und konnte meine Hintergedanken nicht vertreiben. Selbst in so einer Situation verfällt man solchen Gedanken. Usagi schüttelte leicht den Kopf, Haarsträhnchen tanzten sanft hin- und her. „Nein, es ist nur ein Ort, wohin ich flüchten kann, wenn mich alles überrennt.“, sie drehte sich zu mir um und lächelte wieder. Ich musste zurücklächeln, als wieder ihr blasses Strahlen für einen kurzen Moment erschien und den Raum erhellte, und nun erkannte ich auch, dass es viel mehr als nur eine Besenkammer war. Es war ein Zufluchtsort.

„So ist das also. Es wäre unter anderem aber auch ein guter Ort, um über alte Zeiten zu reden und lachen, findest du nicht?“, ich lief lächelnd an ihr vorbei, schaute mich weiter um bis ich mich ihr wieder zuwendete. „Es war schön damals, auch wenn wir oft wegen Kleinigkeiten gestritten haben, ich habe alles auf der Erde genossen.“

„Ich habe die Zeit auch als sehr schön empfunden.“, meinte Usagi lächelnd, doch ihr Lächeln erstarb nach kurzer Zeit. „Viel zu schnell ist die Zeit mit euch vorüber gezogen.“ Ich nickte einstimmig, doch ich vermutete, dass sie nicht nur auf die Zeit mit uns Starlights andeuten wollte, sondern auch die Zeit, die sie mit ihren anderen Freunden verbracht hatte. Sie schien alles daran zu vermissen.

„Du wirst also fortgehen.“, begann sie dann wieder. Dieses Mal konnte ich ihre Stimmlage nicht deuten oder vermuten, was sie dachte. Ich nickte stumm und fügte dann hinzu, dass ich nicht wüsste, wann genau es soweit wäre. Es könnte schon morgen oder übermorgen soweit sein. Ich beobachtete ihren Gesichtsausdruck und ihre eleganten Bewegungen. Ihre langen weißen Haare fielen abermals glatt an ihrem Rücken hinunter, einige Strähnchen hatten sich über ihre Schultern verirrt, ihre Arme hatte sie vor ihren Körper und ihre Hände verschlossen sich schüchtern vor ihrem Bauch. Ihre Brüste waren fest eingeschnürt worden, ihre Taille war detaillierter durch das weiße Kleid zu erkennen. Diese Nähe machte mich nervös und meine Begierde übermannte mich fast. Ich kam ihr näher, hob meine Hand und legte sie auf ihre Wange. Auch mein Gesicht kam ihrem näher. Was mich verwunderte war, dass sie nicht zurückwich. Ich kam einige Zentimeter vor ihren Lippen zum Halt und atmete ihren Duft ein. Das war es was ich wollte.

Nein, das war nicht alles was ich wollte. Das genügte mir bei weitem nicht mehr. Ich atmete ein weiteres Mal tief ein und blickte verschleiert in ihre kristallblauen Augen. „Ich will, dass du mir gehörst, und wenn es nur für eine Nacht ist.“, hauchte ich heiß. Sie erwiderte nichts, schloss nur ihre Augen und schien sich dem hinzugeben.

Meine Lippen berührten sacht ihre, tasteten sich voran, fühlten das weiche Fleisch. Es fühlte sich gut an, besser als jede Vorstellung hätte sein können. Das beste aber daran war, dass sie es erwiderte. Meine Hand fuhr ihre Wange hinunter und streichelte ihren Hals herab bis ich Usagis Nacken erfasste und sie enger an mich drückte. Die andere Hand erfühlte sich unersättlich ihren Weg über Usagis Körper und mit einem Mal war die Lust so groß, sodass ich Usagi fest gegen die Wand drückte und meine Küsse sehr viel fordernder wurden. Ich ließ von ihren Lippen ab und leckte mit der Zunge ihren Hals hinunter. Sie stöhnte leise auf und krallte sich in meinen kurzen blauschwarzen Haarschopf. Ich wollte ihr noch näher sein, die letzten Jahre waren zu viel voller Sehnsucht gewesen, ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, so bescheuert es auch klingen mochte. Ich wollte jede Faser ihres Körper an meinem eigenen spüren, mit keiner Ausnahme.

„Halt.“, flüsterte sie seufzend, ihre süßliche Stimme schwirrte in meinem Kopf herum, doch ich ignorierte, was sie gesagt hatte, nahm es überhaupt nicht wahr. Hingegen machte ich weiter und küsste verlangend ihr Kinn. „Halt.“, flüsterte sie abermals, doch ich ignorierte es weiterhin, nicht gewollt, ich konnte einfach nicht aufhören. Meine Hand fuhr zwischen ihre Beine und fing sie dort an zu streicheln, was sie zum aufstöhnen veranlasste. Dann küsste ich ihr abermals den Hals hinunter, hin bis zu ihrem Dekolte, umfasste mit der anderen Hand ihre Brust und streichelte sanft darüber.

„Seiya, nicht!“, dieses Mal war ihre Stimme lauter und ich begriff umso mehr, was sie gesagt hatte, als sie mich wegdrückte. Ich blickte sie verwirrt und gleichzeitig verletzt an, ich begriff den Inhalt ihre Worte nicht, oder viel mehr ich wollte es nicht verstehen. „Ich kann einfach nicht, ich liebe dich nicht.“, ihre Worte trafen mich hart und die Wahrheit prasselte wie scharfe Regentropfen auf mich herab.

„Sag das nicht.“, flüsterte ich, versuchte zu lächeln. „Lüg mich von mir aus an, aber sag das nicht. Mach mir was vor. Lass mich nicht allein.“ Meine Stimme bebte ungewollt und hörte sich krächzend an, fast verzweifelt flehte ich darum. „Bitte, sag dass du mich liebst, auch wenn es eine Lüge ist.“ Erstickt klang meine Stimme, meine Beine drohten nachzugeben, ich war kurz davor bettelnd vor ihr auf die Knie zu gehen. Doch dies würde nichts ändern, rein gar nichts. Es ließ mich schwach aussehen, eine Eigenschaft, die ich an mir nicht sehen wollte, die ich niemand anderen zeigen wollte, die ich hasste.

„Versteh doch.“, sagte sie traurig. „Uns trennen Welten. Du bist die beste Freundin, die ich mir nur wünschen kann. Und ich finde, dass es dabei bleiben sollte, für immer. Danke, dass du hierher gekommen bist, Danke, dass du dich um mich bemüht hast. Danke, dass du für mich da gewesen bist und versucht hast mich zu verstehen. Danke, für alles.“ Sie sagte das so aufrichtig, mit so viel Herz, es konnte nur die Wahrheit sein. „Lass uns Freunde sein, lass es dabei bleiben. Lass uns so glücklich sein und uns immer wieder sehen, und sei es erst in drei Jahren, um über dumme Dinge zu lachen. Aber bitte zerstöre nicht meine Welt.“

Ich schluckte heftig, und senkte meinen Blick nach unten. „Was ist das schon für eine Welt!?“, gab ich wütend zurück. „Eingeschlossen in einem goldenen Käfig mit verlorenen Freunden, einem grässlichen Mann und einem Kind, das nur durch Schicksal entstanden ist!?“ Ich ballte meine Hände zu Fäuste und schlug mit der rechten Hand gegen die Wand.

„Ich habe es so gewollt. Und ich habe meine Freunde nicht verloren, genauso wie Mamoru nicht der herzlose Mann ist, wie er zur Zeit rüberkommt. Genauso wie ich mir Chibiusa von ganzem Herzen gewünscht habe.“, Usagis Stimme war fest, nichts war mehr von ihrer zurückhaltenden Art übrig geblieben. „Wundervoll.“, ich biss die Zähne zusammen. „Dann bin ich ja überflüssig. Es ist vollkommen egal, ob ich existiere oder nicht.“ Wie egoistisch ich mich anhören musste. Ich redete nur von mir. Aber das war ich ja auch – egoistisch. Ich tat alles nur für mich selbst, zu meinem Vorteil. Oder war es nicht so? Wie oft hatte ich für jemand anderen, speziell Usagi, gelitten? Wie oft hatte ich mein Leben für jemand anderes aufs Spiel gesetzt? War mir mein Leben wirklich so egal? Oder fühlte ich mich einfach sonst nicht gut genug?

„Doch, es ist sehr wichtig, ob du existierst oder nicht. Für mich zum Beispiel. Oder sicher auch für andere Menschen.“, versuchte sie mir gut zuzureden, so wie sie es immer bei irgendjemanden tat, der Probleme hatte.

„Aber es ist vollkommen sinnlos, wenn ich nicht bei dir sein kann. Alles.“, ich zerbrach vor ihr, genau hier vor ihren Augen, das starke Erscheinungsbild schwand.

„Es tut mir leid.“, war alles was sie nach einiger Zeit zurückgab. „So leid.“ Und mit diesen Worten sank ich endgültig auf die Knie, gab alles darum, keine Tränen zu zeigen, doch der Schmerz im Herzen war stärker. Warme weiche Arme umschlossen mich und zierliche sanfte Hände streichelten mich, spendeten mir Trost. Das war alles.
 

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Nach fast einem ganzen Jahr geht es nun mal endlich weiter ^^"

Tut mir wirklich leid, dass es so lange gedauert hat, aber die Lust fehlte wirklich dazu es weiterzuschreiben.

Und es ist deprissiver geworden als ich gedacht hatte. Ich bin zwar Pro Seiya/Usagi, aber ich finde es besser, das ganze realistisch darzustellen und nicht so wie in den Klischee FFs, wo sich Usagi urplötzlich auch in Seiya verliebt hat und mit ihr zusammen ist ohne auf ihre Bestimmung zu achten.

Aber wer weiß, vielleicht wendet sich doch noch alles irgendwie zum Guten ...

~ Sayuri-P



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Kommentare zu diesem Kapitel (6)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Andromeda20001
2009-01-21T09:44:26+00:00 21.01.2009 10:44
Eine sehr schöne Geschichte. Es ist wirklich schade, daß du sie abgebrochen hast und scheinbar nicht weiterschreiben willst.
Von:  BacktotheRoots
2008-07-01T21:02:19+00:00 01.07.2008 23:02
Oh Gott!! Du bist ja total verrückt und nicht von dieser Welt.
Himmel... ich bin schlichtweg überwältigt... diese FF ist wirklich einsame Spitzenklasse... mit dir stimmt was nicht, wenn du so einen Kommentar bei meiner FF hinterlässt (danke dafür ^^ , gerade weil ich nun weiß, wie du schreibst!)... ich kann dir echt nicht im geringsten das Wasser reichen. Ich ziehe meinen Hut vor dir... bitte informiere mich, wenn du die FF abgeschlossen hast, und sie ist es allemal würdig, dass sie ein Ende erhält.
Dein Schreibstil ist genial, deine Charakterdarstellung ist wirklich perfekt, die Ich-Persprektive hast du hervorragend umgesetzt... und dein Sinn für die Realität bzw. die Charas ist ausgesprochen ausgeprägt.
Ich unterstütze dich da voll und ganz im Denken, dass Usagi nicht von heute auf morgen ihr Schicksal und somit das der andere aus egoistischen Gründen wegwirft.
Sehr gerne würde ich etwas an deiner Story kritisieren, aber nur weil, das normalerweise ein Indikator dafür ist, dass ich sie gut finde und Potential darin sehe... aber du machst es mir einfach sehr schwer.
Ich würde mir gerne eine Scheibe von dir abschneiden :-)

So,ich hab genug mit Schleim um mich geworfen... sieh zu, dass du dich für die Story aufrappeln kannst. Los. Jetzt! ^^

Ich hinterlass dir allersonnigste Grüße
Root
Von: abgemeldet
2008-04-09T18:30:54+00:00 09.04.2008 20:30
ich find deine geschichte echt gut. ich find sie vor allem sehr gut geschrieben. schade, dass du so lang nicht weiter geschrieben hat. ich hoff, du schreibst bald weiter- ich würde nämlich echt gern wissen, wie`s weitergeht. vlg
Von: abgemeldet
2007-03-20T14:09:33+00:00 20.03.2007 15:09
eine soooo schöne Geschichte :D

Ich hoffe du schreibst bald weiter!
*sooo neugierig ist wie es ausgeht*
*daumen hoch für diese tolle Fanfic*
Von:  Lizzi19
2006-09-01T05:22:18+00:00 01.09.2006 07:22
Ohhhhhh Seiya tut mir so leid.Warum will sie den nix von Seiya.Er is doch immer so gut zu ihr und stärkt ihr den rücken.
Hmm..immer muss er leiden.Aber die Gescichte is ja noch net vorbei also???

Schreib schnell weiter.
Von: abgemeldet
2006-08-31T12:58:16+00:00 31.08.2006 14:58
Ich muss schon wieder heulen,so traurig ist das ganze!! Aber du kannst die Gedanken von Seiya wirklich super rüberbringen!! Aber es ist schade,das usagi nichts von Seiya will*wein*
Naja vielleicht änderst du das ja noch?*vorsichtig frag*

bye,Anneli


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