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A Hidden Love

Mokuba x Noah
von

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Internet

A hidden Love
 

kursiv : Traum, Telefonanruf,...

'...' : denken

"..." : reden

*...* : Tele oder Chat
 

Kapitel 1 - Internet
 

~°*Mokubas Sicht*°~

Endlich! Endlich ist die Schule aus und die Ferien haben somit begonnen!! Fröhlich laufe ich zum Parkplatz, wo James, mein persönlicher Chauffeur, auf mich wartet. Unterwegs verabschiede ich mich noch von einigen Klassenkameraden und biege schließlich um die Ecke, wo der Parkplatz ist. Ein Grinsen huscht über mein Gesicht. James wartet schon und ließt Zeitung, wie immer... Und wie immer schleiche ich mich leise ans Auto und rufe:"Hi, James!!" Und wie immer erschrickt er, reist die Zeitung am oberen Rand ein und schaut mich böse an. "Musst du das immer machen??" Breit grinsend nicke ich und steige auf der Beifahrerseite ein. James legt die zerrissene Zeitung auf den Rücksitz und holt von dort gleich eine neue. Nachdem er das was er gesucht, gefunden und gelesen hat, fahren wir los. Wie immer...
 

"Hallo, Seto, bin zu Hause!!", rufe ich und gehe einfach ins Arbeitszimmer meines Bruders. Er sitzt zur Abwechslung mal am Tisch und trinkt Kaffee. Neben ihm steht sein Laptop, auf dem er manchmal rumtippt oder etwas liest und es vor sich him murmelt. Ich gehe in seine kleine Küche, hole mir ein Glas, setzte mich neben ihn auf die Couch und gieße mir Pepsi ein. "Und wie war die Schule?", fragt Seto mehr seinen Laptop als mich. "Ganz ok... Nur langweilig, weil es so einfach ist. Zum Glück sind jetzt Ferien!" "Ja, zum Glück. Jetzt kann ich mich endlich mal richtig um meine Pläne kümmern." Kaum hatte er das gesagt geht die Tür auf. "Hey, und was ist mit mir? Ist dir deine Arbeit etwa wichtiger??", fragt ihn ein aufgeregter Joey. Joey wohnt schon seit einem Jahr bei uns und ist ein richtiger Teil der Familie geworden. Seto kann sich ein grinsen nicht verkneifen und gibt vor, etwas auf seinem Laptop zu schreiben. Joey geht zu ihm und baut sich vor ihm auf, die Hände in die Hüften gestemmt. Bevor er jedoch etwas sagen kann, steht Seto mit seinem Laptop auf, gibt Joey ein Küsschen auf die Wange und verlässt den Raum. "Hier kann ich mich nicht konzentrieren, bis heute Abend.", meint er während er geht. Joey schüttelt den Kopf und geht ebenfalls. "Wie immer...", murmelt er und ist verschwunden. Da ich nicht alleine in Setos Arbeitszimmer bleiben will, gehe ich nach oben in meinen Wohnbereich und gehe in mein eigenes Arbeitszimmer. Ich bleibe in der Tür stehen und lasse meinen Blick über die Unordnung schweifen. Ich glaube, ich sollte mal ein bisschen aufräumen...

Aber das kann warten! Erst mal gehe ich zu meinem Schreibtisch und setzte mich auf meinen super bequemen Drehstuhl. Danach schalte ich meinen PC ein und warte, bis er endlich hochgefahren ist. 'Man, dauert das...' Ich glaube, ich sollte Seto mal fragen, ob ich einen besseren bekommen kann. Dieser ist schon ziemlich alt und es sind eine Menge Dateien drauf, die sich weder löschen noch öffnen lassen.

Egal, jetzt wird erstmal gechattet! Und ruck zuck bin ich in AOL und suche meinen Raum. Wie jeden Tag, sind dort immer die selben Leute. Grinsend schreibe ich *Hi! Wie geht's?*. Schon kurz darauf werde ich mit Antworten bombardiert. Es sind immer die gleichen. Moment. Doch nicht. Dieser Name ist neu. Wieso begrüsst er/sie mich? Aus Höflichkeit? Mal nachhacken! Ich schreibe in einem Tele:

*Hi! Warst du schonmal in diesem Raum? Ich kenne dich nicht.*

Nach kurzer Zeit.

*Hi! Nein, ich bin zum ersten Mal hier, aber du kennst mich doch Mokuba.*

Verwirrt halte ich inne und lese nocheinmal. Woher kennst er/sie meinen Namen??

*Wie heißt du?*, schreibe ich.

*Sag ich nicht. Du weißt es doch...*

Ich überlege, ob ich wohl aufhören sollte zu schreiben, aber er/sie hat mich neugierig gemacht. Ich will unbedingt wissen, wer es ist!!

*Bist du ein Junge oder ein Mädchen?*, frage ich und die Antwort:

*Ein Junge...*

'Ein Junge?...Wer könnte es sein?... Vielleicht Yugi? Nein, der würde das nicht durchhalten, mich zu verarschen. Joey? Nein, der hat kein Internet bei sich und geht nur selten ins Internet-Cafe. Tea? Tristan? Duke? Nein, die kennen meinen Nickname nicht...', denke ich, doch ich werde durch ein Piepsen unterbrochen.

*Was ist los? Bist du nicht mehr da??*

*Doch, ich bin noch da. Ich überlege wer du sein könntest...*

*Was gibt es da zu überlegen??... Also wirklich, du enttäuscht mich. Du hast doch gesagt, dass du mich nicht vergessen wirst...*

Verwundert starre ich den Bildschirm an. Wann bitteschön habe ich zu jemandem gesagt, ich würde ihn nicht vergessen???

*Ich muss los. Meine Kräfte sind aufgebraucht. Bin Morgen vielleicht wieder da. Du auch?*

*Wieso deine Kräfte?... Klar bin ich Morgen da.*

*Ok, bis Morgen! Hab dich gespeichert! Ciao, Moki.*

Bevor ich noch etwas schreiben kann, sehe ich, dass er den Raum verlassen hat. 'Wer war das?', frage ich mich immerwieder und achte gar nicht mehr darauf, was mich die anderen fragen oder mir sagen. Meine Gedanken kreisen um diesen mysteriösen Jungen, den ich anscheinend kenne. Aber wer??? So wie es aussieht muss ich wohl bis Morgen warten. Ich verabschiede mich und verlasse ebenfalls den Raum. Ich fahre den PC runter und seufze. Auf einmal knurrt mein Magen. Ich schaue an die Wand, wo eine teure Uhr hängt, und mir zeigt, dass es schon 18.27 Uhr ist. Als mein Magen nochmal knurrt stehe ich auf und gehe runter in die Küche.
 

"En Guten!", ruft Joey, als er in die Küche kommt und ich gerade in mein Sandwich beise. "Ganke.", erwidere ich mit vollem Mund und schon höre ich Seto sagen:"Man spricht nicht mit vollem Mund!" Ich schlucke und sage:"Jaja..." "Jaja heißt LMAA...", meint Seto darauf und ich verdrehe die Augen. Bevor Seto noch weiter rummeckern kann meint Joey:"Ohja, sehr gerne. Komm mit mein Schatz!" Kaum hatte er das gesagt, hatte er Seto am Handgelenk gefasst und ihn aus der Küche gezogen. Innerlich grinste ich, doch meine Gedanken kamen nicht mehr zur Ruhe. Immerwieder versank ich, ohne es zu wollen, in sie und dachte über diesen Jungen nach. Moki nannte er mich. Moki...

"Natürlich!", rief ich und war plötzlich hellwach. Hastig verschlinge ich das restliche Sandwich und renne hoch in mein Arbeitszimmer, doch kurz bevor ich oben bin... "Mokuba! Komm mal her!", ruft Seto mich und ich gehe widerwillig zu ihm. "Was ist denn??", frage ich ungeduldig, als ich bei ihm bin. "Du hast dein ganzes Schulzeug mitten im Flur hingeknallt und einer der Diener ist drübergestolpert... Mach die Sauerei weg, dann kannst du hochgehen. Und glaube mir...ich kontrolliere." Schon war er verschwunden. Ich konnte mir gerade noch eine Bemerkung verkneifen, ehe ich mich an die Arbeit mache.

"Fertig...", sage ich leise, als ich auch mein Zimmer aufgeräumt hatte. Seto hatte in seiner guten Laune noch die Idee gehabt, ich könnte doch gleich auch mein Arbeitszimmer aufräumen. Wirklich toll! Nach einem Blick auf die Uhr war es 23 Uhr... Mein Zimmer hatte es wirklich nötig... Gähnend ging ich also ins Bad, zog mich um und legte mich schließlich in mein riesiges Bett. Obwohl es kleiner war als Setos... Doch dafür ist es genauso bequem und kaum hatte ich mich auf die Seite gedreht, war ich schon im Reich der Träume.
 

TBC...
 

Das war Kapitel 1.

Schreibt mit doch bitte einen Kommi ^^
 

Baba

Ein schlechter Tag

Kapitel 2 - Ein schlechter Tag
 

Wütend stampfe ich die Treppe hoch und knalle die Tür so laut es geht zu. Von unten höre ich Seto rufen:"Mokuba! Wenn du noch einmal die Tür so zuknallst, dann gibt es Ärger!" Ich öffne die Tür einen Spalt und schreie:"Sei ruhig! Kümmer dich doch um deinen eigenen Scheiß! Ich hab die Schnauze voll!!" Dann knalle ich sie wieder zu, diesmal allerdings nicht so laut.

Tada! Ich hatte die Wirkung richtig eingeschätzt. Denn schon kurz darauf höre ich jemanden die Treppe hochkommen. Ich setze mich auf meinen Stuhl und erwarte meinen geliebten Bruder, dass er zur Tür hereinkommen und mir eine Predigt halten würde. Doch als sich die Tür öffnete kam Joey herein. Etwas verwundert sah ich ihn an. Er musste meine Gedanken wohl erraten haben, denn er grinst leicht.

"Kann ich mich setzten?", fragt er und ich deute auf einen Stuhl, meinem Schreibtisch gegenüber. Er setzt sich und scheint zu überlegen wie er anfangen soll. Nach einer Minute sitzen wir immernoch schweigend da.

'Was will er denn??', frage ich mich und beobachte ihn weiterhin. Verwirrt zieht Joey nun seine Augenbrauen hoch und sagt:

"Was hast du? Wieso guckst du mich so forschend an??"

Nun bin ich es der die Augenbrauen verwirrt hochzieht.

"Was?... Aber du - du bist doch gekommen, weil ich die Tür so laut zugeknallt habe..."

"Echt? Das hast du gemacht? Hat Seto dir nicht schon letztens verboten die Türen zuzuknallen?!"

Ich starre Joey einfach nur an und raffe gar nichts mehr. War er etwa taub??

"Äh... Du hast es nicht gehört, nein?... Ähm... was hast du denn gemacht?" Er griff in seine Tasche und zog etwas heraus.

"Ich hab Discman gehört..." Achso... dann ist ja alles klar. Ich hätte mir eh nicht vorstellen können, dass Joey kommen und sagen würde:"Mokuba! Das macht man nicht!..."

"Was ist?", fragt er mich verwundert.

"Nichts, ich habe nur nachgedacht."

"Aha. Und wieso hast du vorher die Tür zugeknallt?"

Also doch. Er ist doch deswegen gekommen. Seto hat ihn ja wirklich gut im Griff. Kann alles von ihm verlangen und... Ach egal.

"Ich war wütend.", sage ich knapp und schalte meinen PC ein. Doch er geht nicht an. Ich drücke noch einmal den Knopf. Wieder nicht. 'So ein Scheißteil!', fluche ich und werde langsam ungeduldig.

"Stimmt was nicht?", fragt Joey unschuldig. 'Doch, natürlich stimmt alles. Siehst du doch!', hätte ich ihm am liebsten entgegengeschleudert, aber ich entscheide mich für eine elegantere Variante.

"Nein. Er geht nicht an. Scheint kaputt zu sein."

"Dann solltest du es Seto sagen. Er wird ihn dir bestimmt reparieren."

'Sei still...', denke ich und zähle langsam bis 10.

"Oder willst du es ihm nicht sagen? Ich meine, dein PC ist ziemlich oft kaputt..."

'Jetzt reichts!!!'

"Was willst du damit sagen, häh? Das ich nicht fähig bin mit einem Computer vernünftig umzugehen?! Das ich nicht fähig bin irgendetwas gescheit zu erledigen?! Das ich einfach... zu nichts zu gebrauchen bin?!... Willst du das damit sagen? Wirst du jetzt schon genauso wie Seto?? Wenn ja, da hinten ist die Tür und du kannst gerne Gebrauch von ihr machen!!"

Nachdem das alles über meine Lippen gekommen ist fühle ich mich leer...

Verwirrt...

Einsam...

Verzweifelt...

Ruhelos...

Aggressiv...

Am liebsten würde ich... ich weiß nicht was ich tun würde. Etwas, womit ich all diese Empfindungen auslöschen könnte... Aber wie?

Ich merke wie meine Hände sich zu Fäusten ballen und meine Fingernägel sich in meine Haut bohren. Ich weiß nicht warum, aber ich kann ihm auf einmal nicht mehr in die Augen sehen. Doch als ich meinen Schoß ansehe erschrecke ich, denn alles ist verschwommen. Kurz darauf merke ich etwas auf meiner Wange. Heiß und nass. Und kaum ist es über sie hinweggerollt, landet sie auf meinem Schoß und hinterlässt einen dunklen Fleck.

'Verdammt! Wieso heule ich denn?? Ich hab doch gar keinen Grund dazu!!', verfluche ich mich und spüre dann neben mir eine Bewegung.

Kurz darauf spüre ich, wie mich zwei starke Arme umschließen und tröstende Worte gesagt werden. Nun bricht der letzte Rest meiner Selbstkontrolle und die Tränen fließen heiß über meine Wangen.

"Ist ja gut, kleiner Bruder...", höre ich Joey sagen. Moment mal. Joey? Joey nennt mich 'kleiner Bruder'? Mit geröteten und verschwollen Augen sehe ich hoch. Und sehe Seto...

Er sieht mich besorgt an und streicht mir mit dem Daumen die Tränen weg.

"Jetzt ist gut. Du brauchst nicht mehr weinen... Es - Es tut mir Leid Mokuba. Ich hätte dich nicht immer gleich für alles verantwortlich machen sollen... Wie vorher, als ich in mein Arbeitszimmer gekommen bin und die Unordung aufgeräumt und die Papiere im Mülleimer lagen, obwohl ich alles mit Absicht so habe liegen lassen. Und ich hätte mich mehr um dich kümmern sollen. In letzter Zeit hast du mich kaum gesehen... und dann willst du mir eine Freude machen und ich schnauz dich an und..."

"...und du machst mich fertig wo du nur kannst. Wie vor zwei Tagen als du gesagt hast, dass du später heimkommen würdest und doch früher gekommen bist und Joey und ich gedacht haben, wir könnten Yugi und die anderen einladen... Da war auch nur ich an allem Schuld..."

"Stimmt nicht!", protestiert Joey,"Seto hat mich daraufhin ganze zwei Tage ignoriert. Hast du doch gestern gesehen..."

"Jetzt ist aber Schluß!", meint Seto und sieht uns beide an,"So gemein bin ich nicht."

"Doch!", kommt die Antwort von uns Beiden.

"Na, da seid ihr euch mal einig... Wenn das so ist, dann kann ich ja ruhig mal für ne ganze Weile weggehen, wenn ihr mich eh nicht braucht und ich euch ja nur schlecht behandle..."

"Kommt nicht in Frage!", ist wieder unsre Antwort.

"Was denn dann??"

"Sei einfach lieb und akzeptier uns wie wir sind.", meint Joey und kann sich ein grinsen nicht verkneifen.

"Genau.", stimme ich ihm zu.

Seto seufzt und nimmt Joey am Arm.

"Wir gehen heut Abend weg, Mokuba... Darum sollten wir uns jetzt mal richten, nicht wahr."

Von Joey kommt nur ein unverständliches Gemurmel und schon sind beide verschwunden. Aber jetzt bin ich nicht mehr niedergeschlagen... Ich weiß, dass Seto manchmal überreagiert und nichts dafür kann. Ich bin genauso, nur ich zeige es nicht Fremden gegenüber. Vererbung halt...

Ich bücke mich und versuche erneut den PC einzuschalten. Es geht! Verwundert hebe ich einen Zettel, der daneben liegt, auf:

Ne kleine Lehre, damit du siehst, dass ich nicht nur verbal mit dir böse sein und schimpfen kann...

Viel Spaß noch!

Seto
 

Grinsend lege ich den Zettel auf den Schreibtisch und gehe in AOL. In meinem Chat sind die üblichen Leute, die mich sofort mit Fragen überhäufen. Geduldig beantworte ich sie und achte genau darauf, wer den Raum betritt. Nach einer Weile kommt endlich wieder 'Mystical Boy'. Grinsend schreibe ich in einem Tele:

*Na, auch wieder da?*

*Klar, was denkst du denn?!*

*Na, dass du Noah bist...*

Es dauert eine Weile bis Antwort kommt. Dann:

*Hat ja lang gedauert, bis du es gemerkt hast. +g+*

'Also doch!!', denke ich und mir liegen tausende von Fragen auf der Zunge.

*Wieso bist du so spät dran? Ich dachte du bist immer Mittags drin...*

*Woher weißt du das?*

*Na, ich habe die im Chat angetelt und sie über dich ausgefragt. Du gibst wirklich viel von dir preis... Ich bin da mystical.*

Ich grinse. Das ist typisch Noah... Aber irgendwie weiß ich gar nicht mehr was ich schreiben könnte.

*Mokuba? Kann ich dich was fragen?!*

*Klar.*

*Hast du vielleicht... Irgendwelche Dateien auf deinem PC??*

*Klar hab ich welche...* Verwundert frage ich mich, was er meint... Aber dann macht es klick.

*Achso! Ich weiß was du meinst! Du meinst diese, die sich weder öffnen noch löschen lassen, stimmt's?*

*DU HAST SIE AUF DEINEM PC??!!*

*Ja, wieso??*

*Kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du mir diese Dateien schicken?*
 

TBC...
 

Dat war's ^^

Hinterlasst mir doch bitte einen Kommi :3
 

baba^^

Kleine Lügen

Kapitel 3 - Kleine Lügen
 

*Kannst du mir einen Gefallen tun? Kannst du mir diese Dateien schicken?*

*Ich weiß nicht... Wofür brauchst du sie denn??*

*Das kann ich dir nicht sagen. Tut mir Leid. Schickst du sie mir?*

'Was soll ich machen? Ich weiß nicht wofür er sie braucht... Aber andererseits...'

*Ok, warte kurz.*

Ich öffne eine E-mail und hänge als Anhang erstmal eine Datei an. Ich weiß nicht wieso ich so ein schlechtes Gefühl habe, als ich sie ihm schicke.
 

40% Übertragen... Ich könnte immernoch abbrechen...
 

60% Übertragen... Wofür braucht er Dateien, die keiner öffnen kann?...
 

80% Übertragen... Vielleicht sind sie doch nicht so harmlos und unnütz...
 

95% Übertragen... Plant er etwas um Seto zu schaden?!
 

100%. Ich klicke auf abbrechen aber zu spät. Die E-mail hat Noah erreicht.

Mit einem unguten Gefühl im Magen schreibe ich:

*Hast du die Mail bekommen?*

*Ja, aber es ist nur eine Datei, wo ist die Zweite, die Wichtigere??!*

'Warum will er sie unbedingt haben?!', frage ich mich.

*Die schicke ich dir erst wenn du mir sagst was du damit vorhast.*

*Das ist Erpressung!... Da habe ich mich wohl in dir getäuscht...*

Was soll das jetzt??

*... Ich dachte du wärst anders als Seto, aber da habe ich mich geirrt...*

*Warum denn?*, schreibe ich verwirrt. 'Ich finde nicht, dass ich wie Seto bin. Wie kommt er denn da drauf? Nur weil ich ihm die Datei nicht schicke? Ist das alles, was er von mir möchte...'

*Wenn du das selbst nicht weißt, dann tut es mir Leid.*

*Noah, hör auf mit dem Schwachsinn. Was ist denn? Nur weil ich dir die Datei nicht schicke??*

*Nicht nur.*

*Ja was denn dann??*

So langsam werde ich ungeduldig.

*Du fängst an Leute zu erpressen... Obwohl du mich ja kennst... Du vertraust mir nicht, das hast du noch nie getan! Keiner tut das...*

Ich konnte förmlich hören, wie verbittert er das sagte. Aber was konnte ich dazu, dass er so von Stiefvater behandelt wurde?

*Tut mir Leid, wenn das so rübergekommen ist. Ich meinte es nicht so.*

*Das sagst du nur, weil du dich weiterhin mit mir unterhalten willst.*

*Natürlich will ich mich mit dir unterhalten. Aber ich weiß doch selbst nicht was das für Dateien sind. Ob sie gefährlich sind oder nicht. Ich kann sie dir nicht einfach so schicken...*

*Und warum? Denkst du die Dateien enthalten Informationen wie ich das gesamte Netzwerk und so weiter, von Seto zerstören könnte um mich an ihm zu rächen, weil er mir meinen Platz bei Kaiba Corporation weggenommen hat?*

*Ich weiß nicht...*

*Komm schon Mokuba, mach dich nicht lächerlich!*

....

*Ich tue nichts dergleichen.*

....

*Glaub mir doch.*

*Ich kann nicht, tut mir Leid.*

*Ich dachte du vertraust mir. Das kannst du jetzt unter Beweis stellen, in dem du mir diese Datei schickst, ja?*

*Nein, Noah.*

*WARUM DENN NICHT??*

*Ich weiß nicht... es ist so ein Gefühl...*

Nach einer Weile

*Was für ein Gefühl?*

*...Keine Ahnung...*

*Glaubst du etwa du hast einen Fehler gemacht, als du sie mir geschickt hast?*

*Nein...*

*Was dann?? Bitte, Moki, sag es mir.*

*Ich...*

*Ja?*

*Ich habe Angst...*

*Vor was??*

*Na vor diesen Dateien...*

*Hä? Wieso bekommt man von so etwas Angst?!*

*Na weil... weil wir schon mal versucht haben sie zu löschen... und dann ging plötzlich alles schief... Ich kann dir die zweite Datei nicht schicken! Tut mir Leid...*

*Bist du abergläubisch? Also komm. Das ist doch kein Grund!*

Was soll ich nur tun?

*Vielleicht... Also... Also gut. Warte...*

Ohne abzuwarten, was er schreibt öffne ich eine E-mail und hänge die zweite Datei an. 'Bitte lass meine Ängste übertrieben sein... Nicht, dass er dann auch, wie Seto, die Treppe runterfliegt und sich die Hand in der Tür einklemmt... oder noch schlimmer.', denke ich während es übertragen wird...

*Ich danke dir Moki!! Jetzt muss ich aber gehen... Meine Kräfte sind schon wieder erschöpft. Bis Morgen!!*

*Noah, warte!*

Zu spät. Verwirrt und traurig starre ich den Bildschirm an. War das alles, was er von mir wollte?

Ich zucke heftig zusammen, als die Tür plötzlich aufgerissen wird und Joey reinspaziert.

"Na, Mokuba, alles klar?"

"Ja...", sage ich noch immer etwas erschreckt. Joey mustert mich daraufhin.

"Bist du sicher? Du bist ziemlich blass..."

"Ach, das liegt daran, weil ich heute noch nicht gelüftet hab...", beeile ich mich zu sagen, ich habe nämlich keine Lust mit solchen Kopfschmerzen zu diskutieren und schon wieder anzufangen mit Heulen. Wieso eigentlich heulen? Bin ich denn traurig? Oder verletzt?

"Mokuba? Bist du in Ordnung?"

Ich will etwas sagen, doch irgendwie will mein Mund mir nicht gehorchen und so nicke ich leicht, woraufhin ich kleine Sternchen sehe. Erschrocken klammere ich mich an die Schreibtischkante. 'Was ist nur mit mir los? Sind das die ersten Auswirkungen weil ich ihm die Dateien geschickt habe?? Oh, verdammte Kopfschmerzen!'

Neben mir spüre ich eine Bewegung. Kurz darauf eine Hand auf meiner Stirn.

"Du bist ja ganz warm...", sagt Joey und klingt ein wenig verwirrt. Genervt schiebe ich seine Hand mit meiner fort, woraufhin mir wieder schwindlig wird und ich nach links falle, direkt in Joeys Arme.

"Mokuba!", ruft er erschrocken und hält mich fest. Dann nimmt er mich mit dem anderen Arm noch unter den Knien und trägt mich aus meinem Arbeitszimmer. Aber ich wollte doch noch die Dateien untersuchen. Ich habe Noah doch nur Kopien geschickt, die nicht mal komplett vollständig waren... ich wollte das Risiko nicht eingehen, dass ihm etwas passiert. Er hat schon genug gelitten. Es wäre das Schlimmste für mich, wenn er jetzt wegen mir noch mal leiden müsste.

Ungewollt merke ich schon wieder, wie mir Tränen in die Augen steigen. Warum bin ich nur so sentimental? Ich war doch früher nicht so... Ob es an Noah liegt?

"Mokuba, ganz ruhig. Ich bring dich in dein Zimmer und hole dann sofort Seto, einverstanden?"

Ich versuche den Kopf zu schütteln, denn nach einem Gespräch mit Seto ist mir im Moment überhaupt nicht zumute. Aber irgendwie fühlt es sich an als ob Blei in meinen Knochen und Gliedern wäre. Kein einziges Körperteil gehorcht meinen Befehlen. Und obendrein hämmert auch noch irgendwer furchtbar auf meinen Kopf ein.

Erschöpft schließe ich die Augen und fühle mich auf einmal federleicht. Durch das sanfte Schaukeln, dass durch Joeys Bewegungen verursacht wird, fühlt es sich an, als ob ich in einer Wiege liegen würde. Wie früher, als Seto mich manchmal geschaukelt hat. Ein Lächeln stehlt sich auf meine Lippen. 'Genauso fühle ich mich jetzt...', denke ich und schweife mit meinen Gedanken völlig ab.
 

Als ich wieder aufwache liege ich in einem schönen großen weichen Bett. Was mich wundert, es ist nicht meins. Nachdem meine Augen sich an die Dunkelheit gewöhnt haben sehe ich nach rechts. Dort liegt jemand. Mir steigt der Geruch von Seto in die Nase. Dieser herrliche Duft, der mich als kleines Kind schon immer sofort beruhigt hat, wenn ich Angst hatte. Ich strecke vorsichtig meine Hand aus und berühre Setos. Er muss sie sich wohl eingecremt haben, denn sie sind ganz weich...

"Mh... Bist du wach, Mokuba?...", kommt es verschlafen von Joey. Erschrocken ziehe ich meine Hand zurück. 'Mein Gott, was wird er denn jetzt wohl denken?!...'

Joey greift nach rechts und schaltet die Lampe ein. Geblendet von dem grellen Licht lege ich meine rechte Hand über die Augen. Ich merke wie Joey sich auf die Seite dreht.

"Geht's dir besser?"

Mit zusammengekniffenen Augen sehe ich ihn an.

"Oh, schon ok. Sorry, dass ich gleich wieder so rumnerv.", sagt er wie immer in seinem irgendwie unschuldigen Tonfall. Er streckt eine Hand aus und legt sie auf meine Stirn.

"Gut, das Fieber ist gesunken. Aber noch nicht ganz... Du hast uns en ganz schönen Schrecken eingejagt..."

"Wo ist Seto?...", frage ich heiser und leise.

"Er musste dringend weg. Darum bin ich hier bei dir... Oder ist dir das nicht recht?"

"Doch.... natürlich....", sage ich und werde wieder schläfrig.

Er lächelt leicht und macht das Licht wieder aus, danach rutscht er näher zu mir und legt vorsichtig einen Arm um mich.

"Ich werde dich genauso beschützen wie Seto es getan hätte... Gute Nacht, Mokuba."

Gerührt kuschel ich mich ein wenig an ihn, denn er strahlt dieselbe Ruhe aus wie Seto, wenn er mich tröstet. Schon kurz darauf bin ich eingeschlafen und wurde von keinen Fieberträumen geweckt...
 

TBC...
 

Danke erstmal für die Kommis.

Werde sie zu den andren dazuzählen XD
 

Schreibt auch weiterhin immer fleißg ;)

Baba^^

Seltsame Geschehnisse

Kapitel 4 - Seltsame Geschehnisse
 

"Seto, komm schon! Sei doch lieb. Biddööö."

"Nein, Mokuba, es bleibt dabei!"

"Warum denn? Mir geht's doch schon viel besser!! Ich bin in der Lage an meinen PC zu gehen."

"Nein bist du nicht! Leg dich sofort wieder hin! Außerdem kannst du wirklich nicht, auch wenn du gesund wärst."

"Wieso?"

"Weil ich ihn formatieren lasse. Darum."

"Tu tust was?!", frage ich entsetzt. Verwundert dreht Seto sich zu mir um.

"Ich lasse ihn formatieren... Du sagtest doch, er wäre viel zu langsam und nichts würde gehen..."

Jetzt bleibt mir echt die Sprache weg. Mein Bruder... formatiert meinen PC... ohne meine Sachen zu speichern... und ohne mein Einverständnis?!

"Das - Das kannst du doch nicht machen... Meine ganzen Daten sind ja dann weg..."

"Sag mal, Mokuba. Wie oft habe ich denn schon einen PC formatiert, hm? Schon öfter als du. Glaubst du wirklich, ich hätte alles einfach so gelöscht?!"

"Ähm... Nein?"

"Genau. Und jetz leg dich wieder hin. Joey kommt nachher mal vorbei und ich auch gegen später. Schlaf gut." Er geht zur Tür.

"Jaja...", sage ich genervt und warte bis er außer Hörweite ist.

Als er draußen ist will ich gerade meine Decke wegwerfen, als er nochmal mit dem Kopf reinschaut und meint:

"Ich habe James gebeten auf dich aufzupassen, damit du schön im Bett bleibst. Erhol dich gut!" Er grinst breit und ist verschwunden.

'Na super...', denke ich und lege mich wieder hin. Es tut richtig gut mal so richtig zu faulenzen und sich bedienen zu lassen. Aber leider ist das nur toll, wenn man während der Schulzeit krank ist... Seufzend drehe ich mich auf die Seite und ziehe die Decke bis unters Kinn.
 

Nach einer Weile werfe ich die Decke zurück und stehe auf. Langsam gehe ich zu Setos 'kleiner Küche' und hole aus dem Minikühlschrank einen Joghurt. Danach setze ich mich auf einen Stuhl, esse den Joghurt und sehe aus dem Fenster. Das Wetter spiegelt meine Stimmung: düster und regnerisch.

Während ich so vor mich hin esse bin ich tief in Gedanken versunken. Plötzlich erschrecke ich, denn es gibt einen gewaltig grellen Blitz direkt vor dem Fenster auf den fast sofort ein lautes Grollen folgt. Aber das Schlimmste ist nicht dieser riesige, sich vielfach verzweigende Blitz, sondern eine Kreatur die vor dem Fenster steht. Vor Schreck lasse ich den Löffel fallen und schreie.

Doch als James neben mir steht und mich fragt was denn los sei, ist schon lange wieder alles beim Alten. Jetzt prasselt der Regen monoton gegen die Scheibe und verzerrt alles, was Draußen passiert.

"Was ist passiert, Herr Mokuba?", fragt James leicht besorgt.

"Nichts... es ist nichts... Ich habe mich nur wegen dem Blitz erschrocken, das ist alles. Du kannst wieder gehen."

"Wenn etwas ist, dann ruft einfach."

"Mach ich.", sage ich und sehe zu wie er den Raum durchquert und ihn verlässt. Als er draußen ist gehe ich zum Fenster, öffne es und suche draußen nach jemandem. Niemand ist zu sehen... Nur ein dicker Ast hängt träge vor dem Fenster runter.

'Ob ich es mir wirklich nur eingebildet habe?', frage ich mich und mache das Fenster wieder zu. Danach gehe ich zum Bett und lege mich wieder hin. Es geht mir zwar besser aber trotzdem habe ich noch Kopfschmerzen und ein wenig übel ist mir auch. Aber das legt sich bestimmt bald wieder und dann kann ich wieder an den PC und mich mit Noah unterhalten...

Bei diesem zuversichtlichen Gedanken muss ich lächeln und kurz darauf ist meine Atmung tief und gleichmäßig.
 

"Sei doch leise, er wacht noch auf!"

"Ach, hab dich nicht so, Setolein. Er schläft tief und fest."

"Joey, nein. Komm schon. Ich muss nur schnell was holen, dann können wir von mir aus in mein Arbeitszimmer gehen..."

"Ich will aber jetzt."

"Jo...mhhmh", höre ich Seto meckern und daraufhin sagt Joey:

"Warum denn nicht?... Pöh, nicht mal küssen ist erlaubt..."

"Ich bin gleich soweit, mein Schoßhündchen, dann stehe ich dir zur Verfügung. Aber jetz sei still!"

"Jaja...."

Danach ist Ruhe, aber ich höre wie jemand die Schubladen des Schreibtisches aufzieht und darin nach irgendwelchen Papieren sucht. Das Geraschell geht mir allmählich auf den Nerv...

"Seto, wie lange denn nocht?", quengelt Joey, doch Seto gibt keinen Ton von sich.

"Setoschatzi... Biddööö..."

Nichts.

Doch dann gibt es einen dumpfen Aufschlag und ich höre Seto leise fluchen:

"Argh, Joey... Du kannst mich doch nicht einfach umwerfen! Los, runter von mir!"

Obwohl ich die Privatsphäre meines Bruder achte, kann ich es mir jedoch nicht verkneifen mich leise auf die andre Seite zu drehen und vorsichtig unter der Decke vorzublinzeln.

Bei diesem Anblick kann ich nur schwer ein Prusten unterdrücken. Seto liegt auf dem Bauch auf dem Boden und Joey sitzt auf seinem Rücken, sieht aber, wenn er runterschaut, Setos Füße. Wie auf Komando zieht er ihm langsam die Schuhe und Socken aus.

"Joey, hör auf.... Lass dass! Joey!!"

Doch diesmal ist er es, der auf taube Ohren stößt. Joey lässt sich nicht stören und setzt sein Werk fort.

"Ooohh... Sieh mal Setoleinchen. Deine Söckchen... Hehehe..."

Er dreht sich mit dem Oberkörper zu Seto und zeigt ihm grinsend seine Socken. Dann wirft er sie weg und grinst noch mehr.

"Oh nein, dass lässt du schön bleiben!! Ich warne dich! Joey!!", versucht er Joey zu stoppen, der sich mit bewegenden Fingern seinen Füßen nähert.

"Zu spät...", meint dieser nur und fährt einmal mit seinem Finger über Setos Fuß. Dann nocheinmal und nocheinmal. Seto läuft mittlerweile schon etwas rot an, da er sich das Lachen verkneift. Mein Gott, hab ich einen rücksichsvollen Bruder...

Doch so tapfer mein Bruder auch sein mag, diese qualvolle Methode hielt er nicht lange durch.

"Jo-Joey! Hahahaaahaaa... Hör auf!.... Haahahaa...", sagt er während er sich die Hände vor den Mund hält und verzweifelt versucht, sich nicht völlig aus der Fassung bringen zu lassen. Joey jedoch scheint das alles sehr viel Spaß zu machen. Aber nach einiger Zeit, als Seto schon mehr tot als lebendig ist, wird es ihm langweilig und er wechselt über zu den Kniekehlen, dreht Seto langsam auf den Rücken und...

'WOW!', denke ich und mache die Augen entsetzt zu. Joey hat ihn doch tatsächlich DORT berührt. Unter der Decke höre ich das leise stöhnen Setos. Oh mein Gott, Joey wird doch wohl nicht...

Vorsichtig lucke ich unter der Decke hervor und reiße meine Augen vor Staunen auf. Also wirklich. Ich kenne meinen Bruder ja schon lange, aber ich habe ihn noch nie so niveaulos erlebt: Er liegt immernoch auf dem Boden, Joey hat seine Hose geöffnet und... .

Obwohl ich weiß, dass es wirklich unanständig ist, jemandem dabei zuzusehen, kann ich meinen Blick nicht abwenden. Die Beiden bemerken es nicht mal, dass sie beobachtet werden. Seto scheint das aber auch besser zu gefallen, als das davor. Naja, schon verständlich... Aber, muss er es gleich so zeigen, indem er fast ununterbrochen, ganz leise, stöhnt? Joey scheint es auch mehr Spaß zu machen.

Nach einer Weile lässt er Seto jetzt mit seiner Zunge dort in Ruhe, nimmt dafür aber seine Hand um fortzufahren und wendet sich anschließend Setos Gesicht zu.

'Ih... will er ihn etwa jetzt küssen??? Jetzt nachdem er ihm...', denke ich entsetzt. Oh ja, das tut Joey. Und Seto scheint es egal zu sein. Angewidert und neugierig sehe ich ihnen bei einem Zungenspiel zu und kurz darauf kommt Seto in Joeys Hand.......

Also echt, das war zuviel! Ich werfe die Decke weg, halte meine Hand vor den Mund und renne zur Toilette.
 

Als ich nach ein paar Minuten wieder ins Zimmer komme sitzen Joey und Seto weit von einander entfernt auf Stühlen und betrachten mich ziemlich neugierig.

"Geht's dir besser?", fragt Seto und mustert mich weiterhin.

"Ja."

"Und... ähm...hast du irgendwas gesehen...?", fragt er weiter.

Blush. "Was meinst du?"; frage ich langsam und setze mich aufs Bett und tue so als ob ich etwas suchen würde.

Skeptisch zieht Seto eine Augenbraue hoch und meint:"Na, hast du was gesehen oder nicht? Wenn ja, dann weißt du haargenau was ich meine!"

Erschrocken sehe ich ihn an, als er mein Kinn nimmt und mich zwinkt in seine Augen zu sehen. Was soll ich ihm denn sagen? Das ich es echt zum ****** fand, was er mit Joey oder besser gesagt Joey mit ihm gemacht hat?! Nein! Aber was dann?

"Nun?", fragt Seto und scheint ein wenig... missgelaunt zu sein.

"Ich....Ich hab nichts gesehen, wirklich..."

"Das..." Seto wird unterbrochen als es an der Türe klopft. "Herein!"

Nichts passiert. Wütend lässt Seto mich los und stampft zur Tür. Diese reißt er auf und brüllt fast:"Was ist denn los?" Danach hält er verwirrt inne. Nach kurzer Zeit sieht er Joey an und sagt:"Komm wir gehen! Ich hab noch was zu erledigen." Dabei verrät sein Blick, was er noch zu erledigen hat...

Eigentlich bin ich ja froh, dass beide gegangen sind, aber jetzt bin ich wieder alleine in Setos riesigem Zimmer und habe weder einen PC noch sonstwas hier. Seufzend lasse ich mich zurückfallen und bin im nächsten Moment schon wieder auf den Beinen. Entsetzt drehe ich mich um und hätte fast losgeschrien, wenn Noah mir nicht den Mund zugehalten hätte.

"Hast du dich wieder beruhigt?", fragt er und nimmt die Hand wieder weg.

"Ja.... Du hast mich ganz schön erschreckt und überhaupt wie bist du zu deinem Körper gekommen hast du ihn wo geklaut aber nein, dass geht ja schlecht hast du dann deinen alten Körper gefunden und deine Seele wieder in ihn eingepflanzt oder wieso bist du auf einmal wieder am leben..." Noah nahm seine Hand und legte sie wieder auf meinen Mund.

"Ist ja gut, Mokuba... Ganz ruhig. Red nicht so viel auf einmal, da komm ich ganz raus."

Ich nicke und er gibt meinen Mund wieder frei.

"So, jetzt zu deinen Fragen. Ich habe diesen Körper nicht geklaut und es ist auch nicht mein alter. Ich hatte ihn einfach. Jetzt dazu wieso ich wieder 'lebe'. Ich habe eigentlich keine Ahnung, aber eine Vermutung. Du hast mir doch diese zwei nicht vollständigen Dateien geschickt, nicht wahr?"

Errötend sah ich auf den Boden. "Sorry..."

"Ach, schon vergessen. Im Grunde bin ich sogar froh, dass du mir nicht die ganzen Dateien geschickt hast... Wer weiß, vielleicht wäre ich dann überhaupt nicht mehr am existieren..."

"Meinst du, die Dateien haben dir den Körper gegeben und deine Seele aus dem Netz befreit?", frage ich verwundert.

"Nicht ganz. Ich denke, dass mein Vater diese Dateien hinterlassen hat, damit ich eines Tages wieder da raus komme...oder völlig eliminiert werde... Ich glaube, dass das sein wahres Ziel war. Tja, aber da du mir nicht die ganzen dateien geschickt hast wurde mein Körper materialisiert und meine Seele auch."

"Das ist toll!", rufe ich begeistert und berühre vorsichtig seinen Arm um mich zu vergewissern, dass er auch wirklich da ist. Er kichert leise, als er merkt, dass ich mich erst überzeugen muss. Er hält meine Hand fest. Ich sehe hoch und ihm in die Augen.

"Aber, du warst doch immer so erschöpft... Wieso, geht es dir so gut??", frage ich und kann meinen Blick nicht abwenden. Ich werde förmlich von diesen wahnsinns Augen angezogen...

"Mir geht es nicht so gut, wie es aussieht. Ich bin ziemlich müde. Aber das wird sich mit der Zeit legen, denke ich. Und danke, Mokuba, dass du mir das ermöglicht hast...", sagt er beinahe flüsternd.

"Nichts zu danken!", sage ich schnell mit einem leichten Rotschimmer auf den Wangen und will wieder weg, aber er hält mich weiterhin fest.

"Was hast du denn? Willst du nicht bei mir sein?"

"Äh, doch. Natürlich..."

"Na also, dann komm doch her."

Mit einem Ruck liege ich in seinen Armen. Verwundert realisiere ich das und mein Herz fängt plötzlich an zu rasen. Was ist nur los mit mir?

"Was hast du, Mokuba? Du bist so nervös."

"Ich äh...es ist nichts...."

'Wow, was für ein tolles Gefühl... Ich habe mir schon immer gewünscht ihn bei mir zu haben und in seinen Armen zu liegen, meinen Kopf an seine Brust zu lehnen. Ich kann hören, wie sein Herz ruhig und regelmäßig pocht. Im Gegensatz zu meinem, das veranstaltet gerade einen Marathon-Lauf...

"Mokuba? Was ist denn?"

Er schiebt mich sanft von sich und sieht mir besorgt in die Augen, nachdem er mir eine Strähne aus den Augen gestrichen hat.

"Ich merke doch, dass etwas nicht stimmt...", fährt er fort und mustert mich.

Lange halte ich diesem Gefühl nicht mehr stand... Ich will, dass er... Ja, was eigentlich?

"Redest du nicht mehr mit mir? Hab ich dir was getan??"

"Nein!", schreie ich fast. Ich werde wieder rot und sage schnell:"Äh, nein..."

Verwundert sieht er mich mit seinen wunderschönen indigolith farbenen Augen an. Ich könnte mich in diesen geheimnisvollen Tiefen verlieren...

"Mokuba?"

Erschrocken erwache ich aus meinen 'Träumen'. Hab ich ihn etwa so angestarrt?! Beschämt wende ich meinen Blick ab und sehe nach unten, was ein großer Fehler war (oder nicht?)... Ich sehe direkt in Noahs Schoß und was sehe ich da???

Doch bevor ich etwas sagen oder tun kann legen sich zwei Finger rasch unter mein Kinn und drücken meinen Kopf sanft hoch, wo mir bereits zwei Lippen entgegen kommen.

Irgendwie scheint meine Krankheit mich langsamer gemacht zu haben, denn bevor ich reagieren kann, haben sich unsre Lippen schon wieder getrennt.

Es war ein kurzer aber feuriger Kuss, voller Leidenschaft. Aber kann ich das nach meinem ersten Kuss überhaupt so beschreiben? Moment mal... Erster Kuss?!?!

Nachdem alles jetzt vorbei ist stehe ich abrupt auf und starre Noah mit pochendem Herzen und gemischten Gefühlen an. 'Er hat mich geküsst...', schießt es mir immer wieder durch den Kopf,'Er hat mich geküsst!..."

Irgendwie kann ich das alles nicht begreifen. Noah taucht auf und dann sehe ich, dass ich ihn erregt habe, dann küsst er mich und ich? Ich habe es mir sogar gewünscht... Alles! Aber jetz frage ich mich: Wieso?

"Es- Es tut mir Leid... Mokuba. Ich hoffe, ich habe mir deine Freundschaft jetzt nicht zunichte gemacht?...", sagt er bedrückt und leise.

Er steht auf und kommt langsam auf mich zu. Er scheint es ernst zu meinen, was er sagt.

"Aber, Mokuba. Schon als ihr damals alle in meiner Welt wart, habe ich dich nicht nur als meinen 'Bruder' gesehen... Es tut mir schrecklich Leid, dass ich mich mit meinen Gefühlen nicht zurückhalten konnte. Ich wollte diese Dateien doch auch nur, um endlich aus dem Netz fliehen zu können... Zum Glück hast du mir nur Kopien geschickt und diese waren ja nicht mal vollständig, ansonsten... ansonsten wäre ich jetzt gar nicht mehr am existieren..."

Er hat den Kopf gesenkt und ich merke, wie seine Schultern leicht zucken.

'Weint er etwa??', frage ich mich entsetzt.

Schon sehe ich etwas kleines glitzerndes auf den Boden fallen und bevor ich mich fragen kann was ich tue oder rot werden kann, mache ich einen Schritt auf ihn zu und drücke mich fest an ihn.

"Nein, Noah. Du hast dir deine Freundschaft zu mir nicht kaputt gemacht... Ich- Ich sehe in dir auch mehr als nur einen Bruder... Ich war sogar richtig enttäuscht, als du einfach aus dem Netz gegangen bist und mich einfach so hast stehen lassen. Ich kam mir richtig... ausgenützt vor...", während ich spreche und mich an ihn klammere beginnen auch bei mir sich die Tränen zu sammeln und einzeln und heißt über meine Wangen zu laufen.

"Ich danke dir, Mokuba...", erwidert Noah etwas heiser und schließt mich auch in seine Arme.

Durch seine Geste verstärke ich meine Umarmung noch etwas und sehe zu ihm hoch. Er hat zum Glück aufgehört zu weinen und sieht wirklich glücklich aus.

"Danke, Mokuba... Für alles. Ai shiteru!", flüstert er bevor er sich ein wenig runterbeugt und mich schüchtern und sanft auf die Lippen küsst.
 

Nach ein paar Minuten haben wir uns wieder gefangen und es uns auf Setos Bett bequem gemacht. Nebeneinander liegend erzählen wir uns dann alles mögliche, bis Noah sich rüberbeugt und mir einen kleinen federleichten Kuss auf die Wange drückt. Grinsend legt er sich wieder normal hin. Errötend sehe ich ihn an und lächle ein wenig. Er auch. Nun bin ich es, der sich ein wenig rüberbeugt und ihm einen Kuss auf den Mund drückt.

Wie herrlich weich seine Lippen doch sind. So langsam kann ich verstehen, warum Joey und Seto immer aneinander kleben...

Als wir uns lösen sehen wir uns in die Augen. Seine Augen sind ganz glasig und seine Wangen sind von einem leichten rosa Schimmer überzogen.

"Mokuba?..."

"Ja?"

"Ai shiteru!"

Blush. Ich kann es einfach nicht verhindern, dass ich jedesmal, wenn er das sagt, rot anlaufe... Aber eigentlich ist es ja egal. Denn Noah lächelt jedesmal so süß, wenn mir das passiert und ich bin froh ihn glücklich zu sehen.

"Ich dich auch, Noah.", erwidere ich leise und lege meinen Kopf auf seine Brust. Da ich wegen meiner Krankheit noch geschwächt und müde bin, schlafe ich auch sofort ein. Und Noah geht es genau so. Schließlich hat es ihn ja 'schlimmer erwischt'.

Es wird nur ein Problem geben, wenn Seto ihn findet.

Aber das ist jetzt ganz egal!

Solange Noah bei mir liegt, ist alles in Ordnung.

Solange Noah in meiner Nähe ist, fühle ich mich sicher und geborgen.

Solange ich nicht von Noah getrennt bin, bin ich der glücklichste Mensch auf der Welt!!!
 

TBC...
 

Danke für alle bisherigen Kommis! ^^
 

Baba

Versteckspiel mit Folgen

Kapitel 5 - Versteckspiel mit Folgen
 

"So, dann lass es dir schmecken!"

"Mh... Lecker! Danke, Mokuba! Boah, sowas Gutes hat ich seit Jahren nicht mehr...", sagt Noah und stopft sich fast alles auf einmal in den Mund. Ich sitze vor ihm und beobachte ihn grinsend. Nach einer Weile sieht er zu mir und läuft ein bisschen rosa an.

"Sorry... Ich hab nunmal so nen Hunger..."

"Macht doch nichts!", sage ich lachend und er isst unbekümmert weiter.

Als Noah endlich fertig ist, lehnt er sich in die Kissen zurück, streicht sich über den Bauch und seufzt wohlig.

"Man, bin ich satt... Noch ein Bissen und ich platz."

"Nee, lieber nicht. Dann hab ich dich nicht mehr bei mir und muss auch noch die Sauerei wegwischen...", sage ich und er fängt an zu lachen.

"Auch wahr.", meint er und setzt sich im Schneidersitz hin.

"Sag mal, Moki... Wie wäre es mit einem kleinen Verdauungsspaziergang?"

"... Lieber nicht..."

"Wieso?"

"Ich will nicht, dass Seto oder Joey dich sehen... Ich weiß noch genau, was Seto damals von dir gehalten hat und ich möchte nicht, dass er dich dann rausschmeißt."

"Ach quatsch! Der sieht uns schon nicht. Und Joey auch nicht. Bitte, Moki..."

"Ach, Noah..."

"Moki... Komm schon. Sie werden uns nicht sehen. Und wenn du mir nicht glaubst, dann kann ich mich ja wie du kleiden... Dann fällt es noch weniger auf, ok?"

"Doch es fällt auf. Wenn eine Bedienstete uns sieht, die muss doch denken wieso ich doppelt da bin und dann rennt sie zu Seto und..."

"...Und was dann? Herr Seto taucht hier auf, fragt dich was los ist und geht wieder. So einfach ist das. Meinst du er glaubt ihr mehr wie dir?!"

"Nein, das nicht, aber wenn mehrere dich sehen und zu ihm gehen... dann schöpft er vielleicht Verdacht..."

"Oh, Moki... Trau dich doch mal was! Es ist doch superspannend. Es wird schon nichts passieren. Und wenn wir jemandem begegnen, dann versteck ich mich halt irgendwo, ja? Komm schon."

"Aber wenn..."

"Nichts, aber wenn. Auf geht's! Ich zieh mich nur schnell um."

Schwupps ist er aufgestanden und zum Kleiderschrank gegangen.

"Nicht, Noah! Das sind doch Setos Klamotten."

"Oh... Tja, dann... dann gehen wir in dein Zimmer! Wo, ähm... liegt denn dein Zimmer?"

"Ein Stockwerk höher...", seufze ich und stehe auf.

Noah zieht mich am Arm aus Setos Zimmer und zusammen schleichen wir uns aus dem Zimmer und zur Treppe. Ich sehe vorsichtig um die Ecke, um zu gucken, ob jemand runter kommt, aber zum Glück nicht.

Ich fasse Noah an der Hand und ziehe ihn hinter mir her.

Noch 15 Stufen, dann sind wir oben.

"Scheiße.", sage ich und bleibe abrupt stehen. Von oben kommt uns Joey entgegen. Für einen Rückzieher ist es nun zu spät... Hastig stelle ich mich vor Noah.

"Hi, Mokuba. Wieso läufst du rum? Du sollst doch im Bett liegen."

"Ich äh... Ich... Ich will mir nur was andres anziehen. Mein Schlafanzug is total durchgeschwitzt..."

"Achso, na dann beeil dich mal. Seto wollte gleich nach dir sehen. Bis später dann."

"Ja, bis später...", sage ich und schiebe Noah hinter mich, sobald Joey ihn sehen könnte.

Als dieser außer Sicht- und Hörweite ist atme ich tief durch.

"Siehst du, Moki! Das war doch super! Komm weiter.", sagt Noah begeistert und zieht mich hinter sich her, die restlichen Stufen hoch.
 

Oben angekommen wende ich mich nach links und gehe den Gang entlang. Vor meinem Arbeitszimmer höre ich Stimmen. Stimmen die näher kommen!

'Verdammt!', denke ich und sehe mich um. An der rechten Seite steht ein Schrank.

'Perfekt!'

Ich packe Noahs Arm und ziehe ihn in Richtung Schrank. Gerade als ich die Tür wieder schließe, öffnet sich die Tür meines Arbeitszimmers und Seto kommt heraus.

"Mokuba.", kommt es überrascht von ihm,"Wieso liegst du nicht im Bett?! Habe ich dir etwa erlaubt durchs Haus zu laufen? Leg dich sofort wieder hin."

"Seto... mir geht's schon viel besser..."

Hinter mir höre ich Noah, der gleich niesen muss...

"Hatschi" ,niese ich, damit Seto Noah nicht hören kann.

"Ach, dir geht's besser, ja? Soso...", sagt er und zieht wie immer, wenn er skeptisch ist, eine Augenbraue hoch.

"Ich würde mal sagen...", redet er weiter und man kann ein zweites Niesen hören, dass ich diesmal nicht vorgetäuscht habe.

Verwirrt hält er inne und sieht mich an... Und dann den Schrank.

"Sag mal, Mokuba. Wieso stehst du denn vor dem Schrank? Verheimlichst du mir etwas?"

"I - Ich? Neeein... Nie im Leben..."

Vor lauter Skepsis zieht er die Stirn kraus. Dann eine Sekunde später geht er auf den Schrank zu.

"Nein, nicht!", sage ich und stelle mich davor.

"Was ist dadrin?", fragt er mich barsch.

"Nichts. Das hab ich dir doch schon gesagt. Seto, nein!"

Er drückt mich mir einer Hand weg und will mit der anderen die Schranktür öffnen. Schnell befreie ich mich aus seinem Griff und stelle mich wieder davor.

"Mokuba, weg da!"

"Nein, Seto, lass das. Da ist nichts. Glaub mir, bitte!"

"Geh mir endlich aus dem Weg!", sagt er laut und wirft mich förmlich zur Seite.

Als ich aufpralle fährt mich ein stechender Schmerz durch die Hand, aber im Moment ist mir Noah wichtiger. Geschockt drehe ich mich um und sehe wie Seto die Türe öffnet und...

"SETO!!", schreie ich als Seto auf den Boden fliegt und sich nicht mehr rührt.

"NOAH! Spinnst du?!", frage ich leicht hysterisch und krable zu Seto. Ich nehme seinen Kopf und drehe ihn ein wenig zu mir. An seinem Stirnansatz kann ich ein kleines Rinnsal aus Blut sehen.

"Oh mein Gott... Noah, wie... wie konntest du nur?!", frage ich leise mit zittriger Stimme.

"Warum? Er sollte doch nicht erfahren, dass es mich gibt, oder? Ich hab ihm außerdem nur einen kleinen Schlag mit dem Baseball Schläger gegeben..."

"Bitte mit was?!?!", schreie ich halb und starre ihn sprachlos an.

"Mit dem Baseball Schläger... Wieso? Es war nichts andres da. Hey, Moki... Nicht weinen. Ich hab nicht fest zugeschlagen... Wirklich."

"Und was soll ich Seto sagen, wenn er fragt, was da war? Und vorallem, wer das war?!", frage ich Noah schniefend.

"Sag ihm halt, dass da seine Bowlingkugel drinlag, oder so was in der Art... Komm jetzt, Moki. Wir wollten doch spazieren gehen. Oder etwa nicht?"

Entsetzt höre ich das was Noah sagt. Ich halte immer noch Setos Kopf.

'Denkt er etwa, ich lasse Seto einfach so hier liegen und mache mich aus dem Staub?!', frage ich mich.

"Mokuba? Was ist?"

Vorsichtig lege ich Seto hin und stehe langsam auf. Mit bedeckten Augen drehe ich mich zu Noah um und frage ganz leise und langsam:

"Glaubst du etwa, ich lasse ihn hier einfach so liegen? Denkst du, es ist mir vollkommen egal, was du ihm angetan hast?! Glaubst du wirklich du bist mir jetzt wichtiger als er?!?!"

Die letzten Worte schreie ich und sehe ihm fest in die Augen.

"Tut mir Leid, Noah. Aber dann hast du dich getäuscht. Ich hole jetzt Joey und rufe unsern Hausarzt. Wenn Seto dann versorgt ist, können wir von mir aus einen Spaziergang machen. Wenn du mein Handeln allerdings nicht verstehen kannst... Dann geh doch alleine!!"

Ich drehe mich und und renne weg. Die Treppe runter. Den Gang zu Joeys Zimmer. Zu seiner Tür. In sein Zimmer. Zu ihm. Er sitzt komischer Weise nicht auf der Couch und guckt TV, sondern sitzt an seinem Schreibtisch...

Entsetzt hört er mir zu, ruft den Hausarzt und folgt mir. Kniet sich betroffen neben seinen Schatz und weint, als er das Blut sieht, das mittlerweile aufgehört hat zu fließen und jetzt an Setos Stirn klebt.

Der Arzt kommt endlich und Joey und er tragen Seto in mein Zimmer.

Vorsichtig legen sie ihn auf mein Bett und der Arzt holt seine ganzen Instrumente heraus. Dann besieht er sich Setos Stirn und hört sein Herz und seine Lungen ab. Danach misst er den Blutdruck.

"Gar nicht so schlimm. Er hat nur einen kleinen Schock und eine Prellung an der Stirn. Die kleine Wunde muss auch nicht genäht werden. Ich reinige sie und danach klebe ich ein Pflaster drüber. Dass muss dann aber 3mal täglich gewechselt und die Wunde gereinigt werden, damit sie sich nicht entzündet."

"Dann bin ich ja beruhigt, wenn es nicht so schlimm ist, wie es aussieht. Das wechseln und reinigen kann ich ja übernehmen, Sie müssen mir nur zeigen wie.", sagt Joey und der Arzt erklärt und zeigt es ihm. Mir fällt ein riesen Stein vom Herz das es ihn nicht so schlimm getroffen hat. Trotzdem finde ich Joey Verhalten ein wenig merkwürdig. Als Seto sich mal in den Finger geschnitten hat, war er weitaus panischer wie jetzt...

Was hat Noah sich eigentlich dabei gedacht Seto k.o. zu schlagen? Ok, ich wollte ja auch nicht, dass Seto ihn findet, aber gleich mit nem Baseball Schläger zuschlagen?! Ein bisschen übertrieben finde ich...

"Mokuba?", fragt Joey und ich zucke zusammen.

"Ja?"

"Der Arzt hat dich gefragt ob du gesehen hast, was passiert ist und wie es passiert ist."

"Ich... Ich hab es gesehen, ja... Seto... Seto wollte...die Schranktür öffnen und dann..."

"Mokuba...", sagt Joey und nimmt mich in den Arm. In letzter Zeit heule ich wirklich oft...

"Dann hat Ihr Bruder was auf den Kopf gekriegt?", fragt der Arzt und ich nicke.

"Und was?"

"Einen... Einen Baseball Schläger...", schniefe ich und lasse mich weiterhin trösten.
 

Wenig später packt der Arzt seine Sachen zusammen und verabschiedet sich.

"Danke, dass sie so schnell gekommen sind.", sagt Joey und schüttelt ihm die Hand.

"Nichts zu danken. Es ist ja schließlich mein Job.", lächelnd verabschiedet er sich nochmals und ist dann weg. Joey schließt die Tür und kommt zum Bett zurück. Wie ein kleines Häufchen Elend sitze ich auf einem Stuhl und beobachte Seto, der ab und zu mit der Hand zuckt.

'Wieso habe ich mich nur darauf eingelassen, mit Noah spazieren zu gehen?...'

Ich spüre wie sich zwei Hände von hinten auf meine Schultern legen.

"Nicht weinen, Mokuba. Es ist ja nichts schlimmes passiert... Das ist nur der Schock. Glaub mir, morgen hüpft er wieder rum wie ein Wiesel... Öhm, hüpfen Wiesel überhaupt?"

'Er versucht mich zu Trösten und zum Lachen zu bringen... dabei ist es doch meine Schuld, dass Seto hier verletzt liegt...', denke ich und wieder fangen die Tränen an zu laufen.

Joey kniet sich vor mich hin und sieht mich traurig an.

"Mokuba... Was hast du nur? In letzter Zeit bist du häufig so deprimiert und traurig und du weinst sehr oft. Hast du Probleme?"

'Und wie! Ich weiß vor lauter bald weder ein noch aus!', denke ich und schüttle den Kopf. Ich will Joey damit nicht belasten... Er würde es dann eh nur Seto sagen und ihm zustimmen Noah rauszuwerfen.

"Bist du dir sicher? Das glaube ich dir nämlich nicht. Ich bin zwar blond aber nicht ganz so blöd, wie immer alle glauben.", sagt er und grinst mich frech an.

"Es ist nichts.", sage ich und es ist mehr ein Flüstern als etwas anderes.

"Mokuba, vertraust du mir nicht? Ich wohne doch jetzt schon eine ganze Weile bei euch. Und du bist schon öfters zu mir gekommen, um mit mir zu reden oder sonstwas. Warum jetzt nicht? Habe ich dir iegendwas getan? Oder... kannst du einfach nicht damit zu mir kommen?"

Er legt seine Hand auf meine. Und wieder fährt ein stechender Schmerz durch mein Handgelenk.

"Ah...", sage ich und ziehe meine Hand weg.

Erschrocken sieht Joey mich an und dann meine Hand. Während er sie in seine nimmt sagt er:

"Tut mir Leid, ich wollte dir nicht weh tun. Zeig mal her. .... Ahja, sieht so aus als wär's verstaucht..."

Er drückt leicht am Gelenk.

"Aua!"

"Sorry... Wollt nur was gucken... Warte kurz."

Er lässt mich los und geht zu Seto. Neben ihm liegt eine Binde, die er für Seto dagelassen hat, falls seine Wunde wieder anfangen sollte zu bluten.

Joey nimmt sich die Binde und kniet sich wieder vor mich.

Richtig fachmännisch bandagiert er mein Handgelenk und klopft leicht drauf, als er fertig ist.

"So, das war's! Besser?"

'Seit wann kann Joey denn sowas?... Und warum habe ich so ein komisches Gefühl im Bauch...', frage ich mich.

"Danke, Joey...", sage ich und er lächelt mir zu.

"Keine Ursache... Sag mal, willst du mir vielleicht nicht doch erzählen, was dich bedrückt? Ich werde es auch nicht Seto sagen, Ehrenwort!"

Er sieht mich abwartend an und scheint zu hoffen, dass ich ihm alles erzählen würde. Aber das kann und will ich nicht! Joey sieht zwar richtig vertrauensvoll aus, wie er so dasitzt, aber...

"Was ist denn?", fragt Joey und ein leichter rosa Schimmer legt sich über seine Wangen.

Errötend sehe ich weg.

'Was tust du nur, Mokuba? Wieso starrst du Joey von oben bis unten an?? Du hast doch Noah!....', weise ich mich zurecht und zucke zusammen, als ich etwas auf meiner Hand spüre.

Joeys Hand...

Ich sehe zu ihm hoch und....

"Ah..."

E legtr seine Lippen auf meine und hält dabei seine Augen geschlossen.

'Was soll das?!', frage ich mich, 'Wieso tut er das?!'

Mein Herz schlägt wie wild. Es ist fast wie bei Noah. Wunderschön...

Schließlich gebe ich mich diesem Gefühl hin und schließe meine Augen, lehne mich ein bisschen dagegen, um den Druck zu verstärken.

Aber... es ist falsch!!

Ich darf ihn nicht küssen, oder er mich, oder wie auch immer. Das geht nicht!

Er liebt doch Seto! Oder nicht??

Entschlossen drücke ich ihn von mir weg und meide seinen Blick.

Rasch stehe ich auf und durchquere den Raum.

An der Tür bleibe ich stehen.

"Danke für deine Hilfsbereitschaft und die Bandage, Joey..."

Dann verlasse ich so schnell wie möglich mein Zimmer und renne nach unten, durch die Eingangshalle und in den Garten.
 

Verwirrt lehne ich mich gegen meinen Lieblingsbaum. Einen Kirschbaum.

"Warum hat er mich geküsst?!", frage ich mich mit zitternder Stimme, "Warum? Er hat doch Seto! Er will doch nur mit mir spielen!... Oder?..."

Ich rutsche langsam am Stamm runter bis ich schließlich auf der feuchten Erde sitze. Meine Hände liegen locker im Gras und mein Kopf hängt runter.

'Wieso nur?? Warum nutzen mich immer alle aus?', frage ich mich immer wieder und erhalte doch keine Antwort. Es ist schrecklich, wenn man im Ungewissen ist. Man fühlt sich so verletzlich und bloßgestellt...

Als ich wieder etwas zur Besinnung komme merke ich, wie sich meine Hände zu Fäusten geballt und ins Gras gekrallt haben.

Ich lockere meinen Griff und sehe zum Himmel hoch. Die Sonne scheint noch, aber ganz hinten in der Ferne sehe ich pechschwarze Wolken und höre schon das leise Grollen des Donners. Soweit ich mich erinnern kann haben sie heute Morgen im Radio eine Sturmwarnung durchgegeben.

Aber ich will noch nicht zurück ins Haus gehen. Es tut gut, mal allein zu sein, ohne das alle paar Minuten jemand reinkommt und nach einem sieht oder nur etwas holt. Im Grunde genommen bin ich viel lieber allein, als mit jemand zusammen...

Nein, das stimmt nicht ganz. Ich bin zwar gerne mal für mich, aber ich hasse es wenn man mich nicht beachtet.

Ich hasse es wenn alle mich allein lassen.

Und ich hasse es, dass Noah nicht bei mir ist.

'Ich will ihn hier haben...', denke ich verzweifelt und lege meinen Kopf auf meine angewinkelten Knie, 'Ich brauche ihn! Noah!! Komm zu mir, bitte.'

Leise Schluchzer durchbrechen die Stille meiner Umgebung...
 

TBC...
 

Das war's wieder mal.

Schreibt mir doch bitte wieder einen Kommi.

Baba ^^

Sturm

Kapitel 6 - Sturm
 

Ein lauter Knall. Erschrocken wache ich auf und sehe mich um. Ich bin immer noch im Garten unter meinem Lieblingsbaum, aber klatschnass. Mittlerweile hat es ziemlich stark angefangen zu regnen und zu winden.

Wie konnte ich bei so einem Krach nur schlafen?!

Noch etwas benebelt stehe ich auf. Ein greller Blitz erleuchtet die eingetretene Dunkelheit und kurz darauf folgt ein lautes Grollen.

Ängstlich klammere ich mich an den Stamm.

Ich mochte Gewitter noch nie! Wie kann man auch nur so verrückt sein und bei einem Gewitter draußen im Garten schlafen? Ich bin selbst Schuld...

Wieder ein Blitz und ein Grollen. Dazu noch eine mächtige Windböe, die mich fast umwirft.

Ich muss so schnell wie möglich ins Haus!

Langsam gehe ich zurück. Es ist stockdunkel, mit Ausnahme von den Blitzen, die alle paar Sekunden den Himmel erhellen. Gleich habe ich es geschafft. Ich kann schon die Umrisse der Haustür erkennen.
 

"AAHH!!", schreie ich, als ein Blitz in einen unserer Bäume einschlägt.

Die letzten Schritte renne ich zur Tür und rutsche auch schon kurz darauf auf dem nassen Boden aus.

Der Baum, oder besser gesagt, dass was von ihm übrig geblieben ist, hat angefangen zu brennen.

Während ich mich aufrappel gibt es wieder eine gewaltige Windböe, die mir meine Kette wegreißt.

"Halt, nicht!!", rufe ich und renne dem Anhänger hinterher.

Wieder blitzt und donnert es. Und da ich vor Angst die Augen zugemacht habe, weiß ich nicht mehr wo meine Kette mit Setos Bild ist.

Hektisch sehe ich mich um. Ich will endlich ins Haus! Aber nicht ohne die Kette. Wenn ich sie später suche, dann ist sie bestimmt kaputt und total durchnässt.

Ein weiterer Blitz.

Ja, da ist sie! Schnell laufe ich hin und kurz bevor ich sie erreicht habe trägt der Wind sie davon.

Fluchend renne ich hinterher. Mehrmals schmeißt der Wind mich um und lässt meine Kette immer weiter wegfliegen. So langsam macht es echt keinen Spaß mehr...

Ich friere und habe Angst... Aber ich will das Wertvollste, dass ich von Seto besitze, nicht verlieren!

Endlich! Die Kette hat sich auf einem Baum in den Ästen verfangen.

Ruck zuck klettere ich hinauf und schnappe sie mir. Ich betrachte sie und hänge sie mir anschließend um den Hals.

'Jetzt aber schnell nach Hause...', denke ich und klettere wieder runter.

Umglücklicherweise rutsche ich ab und kann mich grade noch mit den Händen festhalten.

Ich riskiere einen Blick nach unten.

Ohje ohje... Viel zu hoch zum Springen.

Es blitzt erneut.
 

Ich will Heim!
 

Vorsichtig versuche ich mich zum Stamm zurückzuschwingen und runterzuklettern. Leider gefällt das meinem Handgelenk gar nicht und ich lasse vor Schmerz los. Im letzten Moment kann ich mich noch am Stamm festkrallen und rutsche dann runter.

Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrachte ich meine Hände. Auch wenn es sehr dunkel ist, kann ich sehen, dass sie blutig sind.

Es blitzt noch heller und der Donner ist noch lauter als zuvor. Fast panisch halte ich mir die Ohren und mache meine Augen fest zu.

Ich habe furchtbare Angst...

Ich hasse Gewitter! Wieso ist Seto nicht hier? Er hat mich damals auch getröstet.

Es blitzt unbekümmert weiter und ich werde immer panischer.

Ich will nicht, dass mir das Gleiche passiert!!

Als in der Nähe wieder ein Blitz einschlägt renne ich einfach los. Ich weiß zwar nicht wohin, aber besser als rumzustehen.

Ich will einfach nur nach Hause zu Seto, zu Joey und zu Noah.

Es blitzt immer und immer wieder und auch der Donner tut sein Bestes.

Mittlerweile habe ich total die Orientierung verloren.

Ok, jetzt bin ich wirklich in Panik.

Was mach ich jetzt nur?!

"SETO!!", rufe ich.

Es blitzt und donnert fast gleichzeitig und ich renne weiter.

Ich renne, als ob ich damit dem Gewitter entkommen könnte.

Bei einem erneuten Blitz sehe ich in meiner Nähe etwas. Eine kleine Höhle wie es aussieht.

Aber mir egal, hauptsache ich bin nicht mehr im Regen...
 

Ich hatte recht es ist eine kleine Höhle. Ungefähr 5 Meter lang und 2 Meter breit. Zitternd setzte ich mich in die hinterste Ecke. Es ist feucht und riecht modrig. Trotzdem ist es mir so lieber.

Traurig ziehe ich meine Knie an und lege meinen Kopf darauf.

Es blitzt und regnet und donnert im gleichen Rhythmus.

Aber irgendwas ist andres... Und dieses 'Andere' gefällt mir gar nicht.

Es ist ein merkwürdiges Pfeifen, dass immer näher zu kommen scheint.

'Haben sie im Radio nicht gesagt, dass heute Sturmgefahr ist?!'

Entsetzt wird mir klar was für ein Pfeifen es ist... Ein Tsunami...

Ich versuche mich noch mehr in die Ecke zu drücken.

Wie soll ich bloß einen Tsunami alleine überstehen??

Bis jetzt habe ich erst einen miterlebt. Aber da war Seto bei mir. Da haben wir noch bei Gozaburo gewohnt...

Was mache ich nur? Wenn der Tsunami den Eingang zur Höhle verschüttet, dann komme ich hier nie mehr raus. Und keiner weiß wo ich bin...

Aber wenn ich die Höhle verlasse, dann... werde ich womöglich weggeweht... oder schlimmeres...

Vor lauter Angst, dass der Tsunami immer näher kommt, ist mir schon richtig schlecht.

Ich mache fest meine Augen zu und versuche an etwas anderes zu denken.

Es bringt jedoch nicht viel.

'Ach Noah... Wärst du doch jetzt hier...', denke ich verzweifelt.

Aber warum Noah? Und nicht Seto?

Warum fällt mir gerade jetzt auf einmal Noah ein??

Ich will doch, dass Seto bei mir ist...oder?.......

Nein.

Ich will, dass Noah hier ist.

Ich möchte, dass er bei mir sitzt und mich tröstet.

Ich mag Noah!

Ich... liebe ihn...
 

Tränen kullern meine Wangen runter und immer verzweifelter wünsche ich mir, dass Noah da ist.

'Noah bitte....komm hierher... Noah.... Ich habe Angst.... BITTE!'
 

"Moki..."

Total erschrocken vergesse ich alles um mich herum.

"Moki?... Hast du mich gerufen?"

Ich sehe langsam hoch.

Wie kann das sein?!

Noah stehe direkt vor mir.

"Noah...", bringe ich leise hervor, stehe auf und werfe mich in seine Arme.

"Schhh... Ist ja gut. Sag mal, Moki... Wieso bist du nicht zu Hause? Joey sucht schon überall nach dir und Seto ist auch wieder aufgewacht...Logischerweise hat er auch mitbekommen, dass du verschwunden bist und hat fast alle Diener gekündigt, weil sie dich nicht finden können... Und dann kümmert er sich noch darum, dass alle Fenster gut verschlossen und abgeklebt werden... Du weißt ja warum."

"Noah..."

"Ist ja gut... Beruhig dich erstmal. Du bist ja vollkommen verstört..."

"Noah... Ich... Ich habe solche Angst! Bitte bleib bei mir!! Lass mich nicht alleine!"

Er nimmt mich fester in die Arme.

"Keine Angst, ich bleib bei dir."

Wir setzten uns in meine Ecke und warten.

Es wird immer lauter draußen.

Mein Puls rast auch schon schneller als Michael Schumacher mit seinem Ferrari...
 

"Hey... Schht... Ist doch gut, du bist nicht allein. Ich passe auf dich auf. Entspann dich doch..."

Noah meint es nur gut mit seinen Worten, aber sie machen mich nur noch nervöser.

"Mokuba, bitte... Du machst mir langsam Angst... Was ist mit dir los?"

Ich klammere mich fester an ihn.

"Ich... Ich habe Angst..."

"Vor was?"

"Davor, dass... dass mir... und dir... das Gleiche passiert... wie ihnen..."

"Wem? Und was ist passiert?"

"Meinen.... Meinen Eltern.", schluchze ich und vergrabe meinen Kopf in seinem Oberteil.

"Was war mit ihnen?"

"Sie... sind in einem Gewitter ums Leben gekommen.", flüstere ich fast.

"Aha.... Und... wieso?"

"Beide waren Geschäftsführer in verschiedenen Ländern... und hatten eine Woche frei. Diese Woche wollten sie mit mir und Seto verbringen... Sie sind mit uns nach Amerika geflogen... Ich... Ich hatte mich so sehr gefreut mal mit ihnen was unternehmen zu können..."

Noah wartet geduldig, bis ich wieder weiter sprechen kann.

"Wir sind gelandet und in der Nacht... ging ein furchtbarer Sturm los. Ein Hurikan, glaube ich... Seto und ich waren im Keller und hatten uns... unter Matten und Decken versteckt... Plötzlich gab es einen lauten Knall und wir hörten Glas zersplittern... Es war furchtbar laut... und...."

"Sch.... Ganz ruhig... Ich bin ja bei dir..."

Beruhigend strich er mir über den Rücken.

"Danke, Noah...."

"Keine Ursache, mein kleiner Koi."

"Koi?", frage ich verwundert und etwas entsetzt.

"Was denn sonst? Erzählst du weiter?..."

Ermutigt von seinen Worten fahre ich fort:

"...Seto wollte nachsehen gehen.... Was los war.... Da kam Mutter und meinte, wir sollten ganz ruhig bleiben und ja nicht rauskommen. Danach ging sie wieder.... Wir hörten noch mehrmals Glas zersplittern und dann Schreie...."

"...Wieso?.... Sind deine Eltern davongeflogen?..."

Ich schüttel den Kopf.

"Nein... Vater wurde nur herumgeschleudert, in ein Fenster rein... Verblutet. Und Mutter... Die haben wir nicht mehr gefunden... Dann kamen wir ins Waisenhaus... Unsre Eltern wurde nicht mal begraben... Und später kamen wir ja zu dir und deinem Vater..."

"Ach, Moki... es tut mir so Leid..."

Schluchzend drücke ich mich an ihn.

"Aber, Mokuba... Wieso hast du dann Angst vor Gewittern?"

"Ich denke, weil es an diesem Tag auch so schrecklich gewittert hat..."

"Du meinst: Gewitter = Unglück?"

"So in der Art, ja...."

Es gab erneut einen lauten Knall und ein greller Blitz zuckte über den Himmel.

Das Pfeifen war kaum noch zu ertragen.

Teilweise flogen dicke Äste oder andere Sachen an der Höhle vorbei.

"Seto macht sich bestimmt große Sorgen....", sage ich leise und versuche nicht mehr nach Draußen zu sehen.

"Ja, das tut er.", sagt Noah und streichelt mir weiterhin den Rücken.
 

Die ganze Nacht über saßen wir so da und haben gewartet, dass der Sturm sich verzieht. Gegen Morgen wurde es allmählich wieder ruhiger, bis es schließlich wieder friedlich still war. Vor lauter Angst habe ich kein Auge zugetan und Noah war beschäftigt mich zu beruhigen und trösten. Ziemlich fertig stehen wir also auf und strecken uns.

Vor der Höhle sieht es katastrophal aus.

Überall liegen Äste oder andere Gegenstände. Die Straßenschilder sind verbogen oder weggerissen. Die Häuser und Gärten sehen verheerend aus.

Noah nimmt meine Hand und meint:

"Komm, gehen wir nach Hause. Sonst ruft Seto wahrscheinlich noch die Polizei..."

Ich nicke und wir machen uns auf den Weg.

Unterwegs reden wir nicht viel miteinander. Jeder hängt seinen Gedanken nach.

Ich frage mich, was wohl Seto sagen wird, wenn ich so nach Hause komme...

"Verdammt...", sage ich und bleibe stehen.

"Was ist?", fragt Noah und sieht überrascht aus.

Ich sehe ihn verzweifelt an.

"Noah... Was wird Seto sagen, wenn er dich sieht?..."

"Keine Ahnung."

"Noah. Du musst alleine zurück gehen. Durch die Hintertür. Ich will nicht, dass..."

"Wieso soll ich durch die Hintertür? Nö, kommt gar nicht in Frage. Komm, Moki, du solltest dich lieber umziehen."

"Aber, Noah. Verstehst du denn nicht?!"

"Ich verstehe sehr wohl. Aber, ich sehe es nicht ein."

"Was siehst du nicht ein?"

"Ich sehe es nicht ein, dass ich mich verstecken soll weil ich dich liebe. Es kann ihm doch scheißegal sein ob ich da bin oder nicht! Das Leben wird für ihn genauso verlaufen wie immer. Ich werde ihn schon nicht fressen. Er würde mir eh nur schwer im Magen liegen..."

Verzweifelt und mit Tränen in den Augen packe ich ihn am Arm.

"Du kannst nicht mit mir auftauchen! Bitte! Ich will nicht, dass er dich wegschickt! Ich will dich nicht verlieren!"

"Das wird schon nicht passieren. Er wird bestimmt nur heilfroh sein, dass es dir gut geht. Gehen wir weiter?"

Nach einiger Zeit nicke ich leicht und wir setzten unsern Weg fort. Ununterbrochen stelle ich mir die unlogischsten Dinge vor, die Seto sagen könnte oder tun würde.
 

"Mokuba! Mein Gott, wie siehst du denn aus? Komm rein und zieh dich schnell um. Seto wird ziemlich erleichtert sein, dass du wieder da bist... Öh... Noah?"

Verwirrt sieht Joey ihn an.

"Jo, hi Joey.", sagt Noah etwas kühl und betritt mit mir zusammen das Haus.

"Äh... Seid wann bist du wieder in der realen Welt?"

"Seit 2 Tagen."

"Oh... alles klar... Ähm... Habt ihr euch unterwegs getroffen, oder wie? Seto wird nicht gerade davon begeistert sein..."

"Von was soll ich nicht begeistert sein?"

Erschrocken zucken wir alle zusammen.

Das Seto sich auch immer so anschleichen muss...

"Oh, hi Schatz... Ich habe grade nur Mokuba und Noah begrüßt.", sagt Joey und versucht dabei so zu klingen, als ob das das Alltäglichste wäre.

Als Seto Noah bemerkt fällt ihm im warsten Sinne des Wortes der Unterkiefer runter.

Es dauert einige Sekunden, bis er sich wieder gefangen hat.

Es fällt ihm schwer sich zu beherrschen...

"Mokuba. Geh dich umziehen!"

"Seto..."

"Keine Widerrede! Mach!!"

Zwecklos. Mit ihm ist im Moment nichts anzufangen.

Ich werfe Noah einen Seitenblick zu und gehe dann in mein Zimmer.
 

TBC...

So langsam nähern wir uns dem Ende.

Bitte um Kommis. ^^
 

Baba

Falsche Wahrheit? - Teil 1

Kapitel 7 - Falsche Wahrheit? - Teil 1
 

Seto hat Noah aufgefordert ihm in sein Arbeitszimmer zu folgen. Er setzt sich auf seinen Schreibtischstuhl und deutet Noah sich auf den Stuhl ihm gegenüber zu setzten. Joey lehnt sich an die Kante von Setos Schreibtisch und verschränkt die Arme vor der Brust. Er weiß nicht, was er von alledem halten soll. Seto scheint sich auch noch nicht ganz sicher zu sein. Joey kann förmlich spüren, wie angestrengt der Firmenchef nachdenkt... und zu keinem Ergebnis kommt.

Das kommt auch nicht alle Tage vor, dass Seto Kaiba nicht weiß was er tun soll.

Damals als sie sich kennenlernten wusste er auch nichts so recht mit sich und Joey anzufangen.

Bei diesem Gedanken stehlt sich ein Lächeln aud die Lippen Joeys.

Seto bemerkt es und scheint schnell zu erraten, was den Blondschopf so zum Grinsen bringt.

Etwas rose um die Nasenspitze fragt er Noah:

"Wieso bist du in der realen Welt?"

Noah, der sich brav auf den Stuhl gesetzt hat, grinst Seto an und meint:

"Das habe ich Moki zu verdanken."

"Was soll das heißen?"

"Es soll heißen, dass er mir geholfen hat."

Seto scheint sich sehr zusammen zureißen müssen.

"Und wie?"

"Frag ihn doch selber."

Wütend steht Seto auf und schlägt mit der Hand auf den Tisch.

"Ich will es aber von dir hören!"
 

Mittlerweile habe ich mich geduscht und umgezogen. Aber warten, bis Noah kommt, wenn überhaupt, das will ich nicht. Also habe ich mich auf den Weg zu Setos Arbeitszimmer begeben und die Tür einen Spaltbreit geöffnet. Nun stehe ich da und versuche etwas von dem mitzubekommen, was Seto und Noah sagen. Als Seto mit der Hand auf den Tisch geschlagen hat, bin ich ziemlich zusammen gefahren und hätte fast die Tür zugeknallt. Himmel, hat Seto heute gute Laune...

Als Noah, ohne sich wegen Setos Benehmen einschüchtern zu lassen, weiterspricht, wende ich meine Aufmerksamkeit wieder den Beiden zu.
 

"Und wenn ich es nicht sagen will?", sagt Noah provozierend und sieht Seto direkt in die Augen.

Es kostet Seto einige Überwindung nicht loszubrüllen...

'Was hat er nur so gegen Noah? Noah kann doch auch nichts dafür, was geschehen ist...',frage ich mich und beobachte sie weiterhin.
 

"Du wirst es aber sagen müssen...", sagt Seto leise und setzt sich wieder.

"Wieso?"

"Weil ich dich sonst sofort wegschicken würde..."

Einen Moment lang herrscht Schweigen.

"Würdest du mich sonst hierbleiben lassen?!", fragt Noah leicht ironisch.

Seto grinst ihn frech an. Er hat Noah dort, wo er ihn haben will.

"Hmm... Ich denke, ich würde es Mokuba zuliebe mal mit dir versuchen... Wenn du dich anständig benimmst und dich an gewisse Regeln hältst... wer weiß..."

Noah scheint der Sache noch nicht ganz zu trauen.

Misstrauisch sieht er Seto an.

Dieser hat sich bequem in seinem Stuhl zurück gelehnt, ein Bein übergeschlagen und die Arme vor der Brust verschränkt.

Noah überlegt kurz und fragt leicht genervt:

"Was willst du denn nochmal wissen?"

Seto grinst nun noch breiter.

"Warum du in der realen Welt bist."

"Ich sagte dir ja schon, dass es Mokubas Verdienst ist. Er hat mir gewisse Daten geschickt, die mir geholfen haben, aus dem Netz zu fliehen."

"Was für Daten?", fragt Seto und zieht die Stirn kraus.

"Daten, die mein Vater vergessen hat zu löschen..."

"Mokuba hat nicht den Computer deines Vaters..."

Noah lacht ein kurzes kaltes Lachen.

"Nein, hat er nicht, aber... er hat die Daten drauf installiert bekommen."

"Und von wem?"

"Tut mir Leid, aber das werde ich dir nicht verraten."

Nach kurzer Pause.

"Nun gut... Belassen wir es dabei. Nächste Frage. Seit wann bist du schon hier?"

"Seit ungefähr 2 oder 3 Tagen. Und keine Sorge, ich habe nichts angestellt... Könnte ich auch gar nicht richtig..."

"Warum?", fragt Seto und Noah hört, dass er sein Interesse geweckt hat.

"Weil ich nicht vollständig aus dem Netz fliehen konnte."

"Wie das?"

"Na, Klein Mokuba hat mir nicht die vollständigen Daten geschickt. Weißt du wie ich wütend war? Jetzt hat man mal jemanden gefunden, der so trottlig ist und und es einem schickt und dann... Tze."
 

Sprachlos reiße ich meine Augen auf und senke den Kopf.

Bitte was hat Noah da gerade über mich gesagt?!
 

Seto hat seinen gefährlichen Blick aufgesetzt und sagt leise und beherrscht:

"Wenn du nochmal so über Mokuba sprichst, dann..."

"Hoho, er droht mir... Na los, sprich dich aus."

Joey sieht Seto von der Seite her an und hofft, dass dieser sich nicht von Noah provozieren lassen wird.

Mit größter Mühe gelingt es ihm auch nochmal.

"Ok, lassen wir das. Aber ich warne dich: Solltest du Mokuba nur ausnützen..."

"Jaja, schon gut. Sei mal nicht so engstirnig. Ich hab ihn wirklich lieb gewonnen. Also mach keinen Aufstand."
 

'Ob er das ernst meint?...', frage ich mich und gehe ein wenig von der Tür weg und lehne mich daneben an die Wand.
 

Nervös klopft Seto mit seinen Fingern auf den Tisch.

Noah scheint das alles sehr zu belustigen.

"Hast du noch mehr Fragen, Bruderherz?", frage er mit einem lachen in der Stimme.

Das war zu viel.

Mit dem mörderischsten Blick, den Seto hat, sieht er Noah an.

"Ja, eine hätte ich da noch.", sagt er langsam und leise,"Wann verschwindest du??"

Noah lacht kurz auf.

"Überhaupt nicht. Mokuba liebt mich abgöttisch. Er wird nicht zulassen, dass du mich, den armen kleinen von seinem Vater abgeschobenen Jungen einfach so fortschickst. Oder?"
 

'Wieso redet er so? Er hat doch gesagt, dass er mich liebt...

Warum macht jeder mit mir was er will??', frage ich mich immer wieder.

Mittlerweile will ich gar nicht mehr zuhören.

Es reicht mir!

Ich weiß jetzt, dass Noah mich verarscht hat...
 

"Da könntest du recht haben...", antwortet Seto und fängt an zu lachen.

"Was ist?", fragt Noah vorsichtig.

"Ich finde es lustig, dass du das alles so schön gesagt hast... Denn dieser Raum ist Videoüberwacht..."

Seto findet das irrsinnig komsich.

Noah allerdings nicht.

"Ich warne dich, Seto Kaiba! Solltest du es wagen, Mokuba das Video vorzuspielen... Hm... Aber eigentlich kann es mir auch egal sein. Mokuba weiß, dass du mich nicht Leiden kannst. Und von daher wird er denken, du hättest das Video gefällscht."

Nun ist es Noah der lacht.

Seto sah so aus, als würde er in der Falle sitzen.

Zähneknirschend sagt er:

"Schön. Die Runde geht an dich. Aber wehe ich erfahre, dass du Mokuba etwas antust..."

Noah erhebt sich und steckt seine Hände in seine Hosentaschen.

"Wieso sollte ich? Ich brauche ihn ja noch, wenn man das so sagen kann..."
 

Jetzt ist Schluß.

Ich habe genug gehört.

Entsetzt und zutiefst enttäuscht renne ich von der Tür weg und in mein Zimmer.
 

Seto steht ebenfalls auf.

Wütend sieht er Noah an.

"Für was brauchen?"

"Du weißt doch, das dieses Haus einst meinem Vater gehört hat... Ich wollte nur ein paar Kleinigkeiten suchen. Also nichts besonderes... Man sieht sich. Und Seto... Immer schön locker bleiben."

Damit wandte er sich zum Gehen.
 

TBC...
 

Schon wieder ist ein kapitel zu ende...

Danke für alle bisherigen Kommis!!

Schreibt bitte fleißg weiter ^.~
 

Baba ^^

Flasche Wahrheit? - Teil 2

Kapitel 8 - Falsche Wahrheit? - Teil 2
 

'Warum nur? Warum nur hat er das getan??', frage ich mich immer wieder und renne weiterhin zu meinem Zimmer.

Als ich die Tür hinter mir verschlossen habe werfe ich mich auf mein Bett und vergrabe mein Gesicht in den Kissen.

'Ich hasse ihn!', fährt es mir immer wieder durch den Kopf.

Aber eigentlich stimmt es gar nicht.

Und das weiß ich genau.

Ich liebe ihn!

Warum auch immer...

Vielleicht, weil er mir Leid tut?

Vielleicht, weil ich genauso einsam bin wie er?

Vielleicht, weil ich ihn faszinierend und geheimnisvoll finde?

Aber ich hätte doch merken müssen, dass das für ihn nur ein Spiel war...
 

Enttäuscht setze ich mich auf die Knie und sehe meine Kissen an.

"Warum nur? Liebt er mich wirklich nicht? Aber...", murmel ich vor mich hin und breche erneut in Tränen aus.

Warum tut es nur so verdammt weh?

Es war doch keine richtige Liebe.

Von ihm aus...

Ich glaube, ich sollte versuchen ihn zu vergessen.

Ich muss ihn vergessen.

Es ist besser so.

Ich weiß jetzt was er von mir denkt... und will...

Jemanden, der dafür sorgt, dass ihm nichts passiert.

Dazu bin ich also gut.

Aber...

Ist das alles?

Ich dachte immer, ich sei hilfsbereit und nett und...

Jede Menge anderer Leute haben mir das immer gesagt.

Sie sagten:"Bleib so und änder dich nicht, dann wirst du später im Leben keine Probleme haben."

Super.

Und was hab ich jetzt?

Dank meiner Gutmütigkeit habe ich das jetzt alles am Hals.

Aber wie soll oder kann ich das ändern?

Soll ich etwa so werden wie... Seto?

So... kalt... und... hart?
 

Bevor ich noch mehr in meinem Selbstmitleid versinken kann, klopft es an der Tür.

Schnell wische ich meine Tränen weg und frage:

"Ja?"

"Hey, Moki! Ich bin's. Dein großer Bruder lässt mich doch bleiben. Ist das nicht klasse?"
 

'Ja, wirklich toll...', denke ich und wische mir neue Tränen weg.
 

"Klasse, Noah.", rufe ich und hoffe, dass er das Zittern in meiner Stimme nicht hört.

"Nicht wahr? Kann ich reinkommen? Die Tür ist abgeschlossen."

"Äh... Im Moment nicht. Später, ja?"

"Warum nicht?"

Ich unterdrücke einen neuen Weinkrampf und sage so beherrscht wie möglich:

"Ich habe gerade zu tun und möchte nicht gestört werden."

Einen Moment lang herrscht Schweigen.

"Oh, also gut, bis später."

Ich höre wie sich Schritte entfernen und bin froh wieder ungestört zu sein.

Aber ich kann mich doch nicht immer nur in meinem Zimmer einschließen?

Ich muss ihm irgendwann unter die Augen treten und ihm sagen, was ich von ihm halte.

Und das ich enttäuscht bin...

Und das ich verletzt bin...

Und das er dahin gehen soll, wo der Pfeffer wächst...

Und... das ich ihn liebe.

Ob er das verstehen wird?

Vorallem wie ich fühle?
 

"Wieso immer ich?", seufze ich schwer und wische mir wieder einige Tränen weg.

es bringt nichts in Selbstmitleid zu ertrinken.

Ich muss mich zusammenreißen und so tun, als ob alles ok ist.

Ich will mich nicht immer verletzen lassen.

Ich muss stark sein!

Entschlossen stehe ich auf und gehe zur Tür.

Ich berühre das kalte Messing der Klinge und es kommt mir unheimlich schwer vor, sie runterzudrücken und aus dem Zimmer zu gehen.

"Sei stark, Moki...", flüster ich mir leise zu und öffne die Tür.

"Oh?"

Vor lauter habe ich ganz vergessen, erstmal die Tür aufzuschließen...
 

"Hey, Moki!"

Erschrocken bleibe ich stehen.

Ich dachte, im Garten könnte ich meine Ruhe finden, aber so wie es aussieht bin ich Noah direkt in die Arme gelaufen.

"Äh, hi.", antworte ich.

Er kommt zu mir und nimmt mich am Arm.

"Komm, wir setzen uns unter die riesige Eiche."

Und schon zieht er mich mit sich.

Ich überlege, ob ich mich losreißen soll...

Aber ich will doch, dass er mich berührt und festhält.

Er soll mich nicht loslassen.

Nie wieder!

"Noah...", sage ich und drücke mich an ihn.

Überrascht bleibt er stehen undlegt seine Arme um mich.

"Was hast du denn, Moki?"

Ich schüttle nur den Kopf und genieße es erstmal in seinen Armen zu liegen und von ihm gehalten zu werden.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass er...

"Hat Seto dir was getan??", fragt er schneidend.

Leicht entsetzt halte ich inne.

Denkt er etwa, Seto hat mir alles erzählt?!

"Nein, Seto hat mir nicht gemacht."

"Sicher?... Auch nichts erzählt?"

Also doch...

"Was denn erzählt?", frage ich unschuldig und versuche meine Stimme ein bisschen mehr weinerlich klingen zu lassen.

"Ach, nichts wichtiges, Moki."
 

'Soll ich ihm zeigen, was ich von ihm halte? Soll ich jetzt, wo er mich umarmt und tröstet, ihm sagen, dass ich alles mitangehört habe?? Ich will ihn doch nah an mir spüren... Wenn ich es sage, dann lässt er mich bestimmt los... Aber... Ich will auch nicht aus Mitleid umarmt werden. Sondern aus Liebe und Zärtlichkeit!...'
 

Mit großer Willenskraft drücke ich mich von ihm weg und sehe ihn böse an.

"Und was ist dieses nicht Wichtige?! Immer wenn du mich Moki nennst, dann ist es gelogen, was du sagst! Noah lüg mich bitte nicht mehr an!!"
 

'Oh Gott... Jetzt flehe ich schon...'
 

Noah sieht ziemlich überrumpelt aus.

Damit hat er wohl nicht gerechnet.

Doch schlagartig ändert sich sein Gesichtsausdruck.

"Seto hat es dir also doch gesagt?! Na warte, Seto, wenn ich dich zwischen die Finger kriege..."

-Patsch-

"Noah!! Hör endlich auf damit! Warum tust du uns das alles an?! Vorallem mir? Liegt dir denn gar nichts an mir? Seto hat mir wirklich nichts gesagt. Ich habe alles selbst gehört, weil ich vor der Tür stand..."

Ich mache eine kurze Pause um mich zu beruhigen und die aufsteigenden Tränen wieder runterzuschlucken.

Noah steht da wie ein begossener Pudel.

Er scheint wirklich nichts dergleichen erwartet zu haben.

Vorallem nicht seine gerötete Wange...

"Du hast gelauscht?...", fragt er lahm und wundert sich noch mehr.

"Ja hab ich! Was dagegen?!"

Keine Antwort.

Etwas leiser und ruhiger fahre ich fort:

"Noah... Warum hast du nur mit mir gespielt? Weißt du denn nicht wie weh das tut, wenn man sich wirklich in jemandem verliebt und dann von demjenigen hört, dass alles nur Show war?... Wahrscheinlich nicht..."
 

'Ist das peinlich. Jetzt heule ich doch tatsächlich vor ihm los und sage ihm sogar meine tiefsten Gefühle. Aber wieso? Er wird doch eh gleich anfangen zu lachen und sagen, dass ich schön blöd bin.'
 

"Moki..."

"Nein, Noah! Hör mir zu! Ich will nichts mehr von dir hören. Du lügst doch schon, wenn du nur den Mund aufmachst. Alles was ich will ist die Wahrheit!... Deine Wahrheit..."

Eine Weile stehen wir da und sehen uns an.

Meine Gesicht ist Tränenüberströmt und er sieht ziemlich betroffen aus.

Vielleicht ist er doch in mich verliebt?

Nein, diesen Gedanken muss ich erstmal verdrängen.

Weil würde er mich liebe, hätte er das niemals gemacht...

"Mokuba... Ich liebe dich..."

"Hör auf!", schreie ich ihn an.

"Warum denn? Du willst doch die Wahrheit hören."

"Das ist doch gar nicht die Wahrheit..."

"Ach nein? Bist du in mir drin und verstehst meine Gefühle?"

"Nein..."

"Also, wie willst du es dann wissen?"

Täuscht es oder klingt er wirklich so, als ob er mich in der Falle hat?

Ich darf mich nicht auf sein Gerede einlassen!

"Ich weiß es, weil ich es fühle!", sage ich energisch und hoffe, dass es überzeugend klingt.

"Du fühlst es?...", fragt er verwirrt.

"Ja, das tue ich."

"Ach... Interessant... Hast du dann auch gefühlt, dass ich deinen geliebten großen Bruder ursprünglich erschlagen wollte?"

"Was?... Das war Absicht?"

"Eigentlich schon. Aber ich wollte dir dieses Bild ersparen. Darum habe ich nicht allzu fest zugeschlagen... Aber was mich noch mehr interessiert... Hast du auch gespürt, dass Joey dich küssen wollte?"

"Nein i..."

Moment mal.

Woher weiß er das?

Ich habe es ihm nicht gesagt und er war auch nicht im Zimmer.

"Woher weißt du das Joey mich geküsst hat?!"

Noah sieht etwas bleich um die Nasenspitze aus.

"Ich...äh... Ich hab durchs Fenster geguckt und euch gesehen."

"Lüg nicht! Du warst es! Stimmt's? Du hat dich in Joey verwandelt und dich als er ausgegeben?!"

"Woher... Woher weißt du das?"

"Es ist mir gerade eingefallen... Du sagtest zu Seto, dass du nicht ganz aus dem Netz entkommen bist. Und ich habe vorher eine Beule an Joey Kopf gesehen. Du musst ihn also ohnmächtig geschlagen und seine Gestalt angenommen haben... Außerdem würde das auch erklären, warum du bei dem Sturm plötzlich neben mir standest... Du bist so ein Lügner! Das war alles nur ein abgekatertes Spiel! Ich hasse dich!!!"

Ich drehe mich um und renne von ihm weg.

"Mokuba, warte!", höre ich Noah rufen.
 

Nie im Leben werde ich warten.
 

Diese Zeiten sind vorbei...
 

TBC...
 

So langsam nähern wir uns dem Ende.

Hoffe, ihr schreibt auch weiterhin Kommis. ^.~
 

Baba ^^

Kurzschluß

Kapitel 9 - Kurzschluß
 

"Mokuba, bitte! Bleib stehen!"

"Hau ab! Lass mich in Ruhe!", rufe ich und renne die Treppen hoch.

Noah folgt mir hartnäckig.

Aber ich bin schneller und erreiche vor ihm mein Arbeitszimmer, renne hinein und schließe ab.

"Mokuba! Mach auf!", höre ich Noahs Stimme gedämpft durch die Tür.

"Nein! Verschwinde endlich!!"

"Mokuba!"
 

Ich kann es nicht mehr hören.

Verzweifelt halte ich mir die Ohren zu.
 

"Mokuba!"
 

Warum?

Warum kann ich ihn immer noch hören?!

Er soll verschwinden.

Er hat mich schon genug verletzt...
 

"Mokuba!"
 

Ich merke wie er mit der Faust gegen die Tür schlägt.

Warum gehe ich nicht einfach von ihr weg?

Ich könnte mich auf meinen Stuhl setzten oder an die Wand lehnen.

Wieso wollen meine Beine mich nicht von hier wegbringen?!
 

"Mach auf bitte!"
 

Warum will er rein?

Will er mit mir reden?

Will er mich wieder verarschen?

Was will er??

Ich will nur meine Ruhe haben!
 

"Mokuba, bitte!"

"Hau endlich ab!", schreie ich und rutsche langsam an der Tür runter.

"Mokuba... Es tut mir Leid... Lass uns reden..."

"Pah... Über was denn? Über das, was du mir noch alles antun könntest??"

Schweigen.

"Nein..."

"Dann hau ab! Ich habe mit dir abgeschlossen! Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben!"

Tränen fließen bei diesen Worten noch schneller meine Wangen runter.

Ich fange schon genauso an wie Noah.

Ich fange an zu Lügen.

Aber warum...

Ich liebe ihn doch...

Ich will ihn nicht verlieren...

Egal, was er getan hat...

Ich liebe ihn trotzdem immer noch!
 

Aber...

Warum verbieten mein Körper und meine Seele es mir mit ihm zu reden, ihn zu umarmen, ihn zu küssen?
 

"Mokuba... Soll ich wirklich gehen?..."
 

Was soll ich sagen?

Ja?

Nein?

Gar nichts?
 

"... Also gut... Und nochmals: Tut mir Leid... Leb wohl..."
 

Was soll ich jetzt machen?

Ihm hinterher rennen?

Ihn gehen lassen?

Verdammt!

Warum muss das nur so schwierig sein?!
 

"Achja, Moki... Sag Kaibalein schöne Grüße von mir... Und Joey auch... Bis dann... Und Moki... Ich liebe dich, auch wenn du es mir nicht glaubst... Bye..."
 

"Noah!", rufe ich und bereue es kurz darauf auch schon.

Warum lasse ich ihn nicht gehen?

Ich weiß doch, dass es besser für mich ist.
 

"Ja?"
 

Toll, und was jetzt?
 

"Wolltest du noch was sagen, Moki?"

"Ich weiß nicht...", sage ich leise.

"Was?"

"Nein... nichts..."

"Ok... Ciao..."
 

Ich höre wie er geht.

Seine Schritte pochen in meinen Ohren.

Jeden Schritt, den er macht, tut in meinem Herzen weh.

Bevor ich weiß was ich mache stehe ich auf und reiße die Tür auf.
 

"Noah!"
 

Der Flur ist leer.

Ich sehe in die andre Richtung.

Leere.
 

Langsam gehe ich ins Zimmer zurück.

Und jetzt?

Jetzt ist weg weg.

Und ich?

Ich fühle mich einsam.

Was soll ich machen?

Ihn suchen?

Ihn vergessen?
 

Weinend lehne ich mich an die Tür.

Ich vermisse ihn jetzt schon...
 

"Ach, Noah... Warum musste es nur so weit kommen?", frage ich mich kaum hörbar und starre den Boden an.
 

"Was musste so weit kommen?"
 

Erschreckt blicke ich auf.

Entsetzt reiße ich meine Augen auf.

Noah!

Er sitzt auf meinem Schreibtisch...
 

"Was denn? Hat's dir die Sprache verschlagen?!", fragt er irgendwie unheimlich.

Seine Stimme ist kühl und schneidend.

Sein Blick ist noch kälter...
 

"Wie... Wie bist du reingekommen?", frage ich verwirrt obwohl ich die Antwort eigentlich kenne.
 

Noahs Blick verfinstert sich.

"So hörst du mir also zu... Nun gut. Ich werde es dir nochmal sagen."

Er steht auf und kommt langsam auf mich zu.

Seine Hände hat er in seine Hosentaschen gesteckt.

"Ich habe dir ja schon gesagt, oder nein, du hast es ja gehört, dass ich dem Netz nicht ganz entkommen konnte... Und? Weißt du die Antwort jetzt?", fragt er und bleibt nah vor mir stehen.
 

Ich nicke, weil ich meiner Stimme nicht traue.

"Sehr gut. Bist ja auch der Bruder dieses super schlauen Firmen-Dingsda."

"Noah...", sage ich leise.

"Okok... Sag mal, Moki. Willst du mich nicht noch einmal küssen bevor ich gehe? Du willst mich ja loswerden... Und ich würde mich über einen kleinen Abschiedskuss sehr freuen."
 

Während er das fragt legt er eine Hand in meinen Nacken und zieht mich sanft zu sich.

Als unsre Lippen sich berühren laufen mir Tränen über die Wangen.

Noah bemerkt es und löst sich.

"Wieso weinst du? Bricht es dir das Herz, weil ich dich gleich verlassen werde?"
 

Ich lege meine Hände an seine Brust und drücke ihn etwas weg.

"Nein... Ich bin froh wenn du gehst... Dann hat mein Leiden ein Ende..."

"Aber, Mokuba. Wieso leidest du denn?", fragt Noah leicht lachend.

Ich merke, wie mir die Tränen in die Augen steigen.
 

"Das kannst du nicht verstehen, weil du noch nicht mal weißt was Gefühle sind!", antworte ich aufgebracht.

Noah wirkt sehr belustigt.

"Achja? Und, was sind Gefühle denn?"

"Gefühle sind... Naja..."

"Siehst du... Du weißt es auch nicht... Aber ich mache dir einen Vorschlag. Ich zeige dir Gefühle, ja?"
 

Bevor ich mich fragen kann, was er meint, spüre ich, wie er mich gegen die Wand drückt und mich zwingt ihn zu küssen.

Panisch versuche ich ihn wegzudrücken.

Er nimmt meine Hände und drückt sie neben mich an die Wand.

Dann lässt er sie los.

Als er wieder mein Gesicht festhält, um mich zu küssen, versuche ich ihn erneut wegzudrücken.

Aber... ich bekomme meine Hände nicht von der Wand weg.

Ein Blick zur Seite zeigt mir, dass er sie mit Kabeln an der Wand 'festgekettet' hat.
 

"Was denn Moki? Hast du Angst? Keine Sorge, es wird schnell gehen..."
 

Ich sehe Noah entsetzt in die Augen.

Ihm scheint es zu gefallen, wie aufgebracht ich bin...

Er beugt sich wieder vor und küsst meine Wange, mein Kinn und arbeitet sich weiter runter, bis er an der Stelle ankommt, wo Hals und Schulter ineinander überlaufen.

Während er dort fleißig küsst, merke ich, wie seine Hände sich ihren Weg suchen.

Von den Schulterblättern angefangen lässt er sie langsam über meinen Rücken runter- und wieder hochgleiten.
 

"Noah... Lass dass. Mach mich los, ja?", versuche ich ihn dazu zu bringen mich wieder gehen zu lassen.

"Aber, Moki... Jetzt schon? Es fängt doch grade an Spaß zu machen."
 

Grinsend lässt er seine Hand über meinen Schritt wandern.
 

'Nein...', denke ich, 'Das wird er nicht tun...'
 

Noah gefällt meine Reaktion auf seine Tat sehr.

Er lächelt kühl und schon merke ich wie seine Hände unter meinem T-Shirt wandern.

Zuerst den Rücken hoch, wieder ein wenig runter, nach vorne, über meine Brust und runter zum Bauchnabel.

Dort denkt er angestrengt nach...
 

'Bitte nicht...', denke ich und versuche meine Hände irgendwie zu befreien.

Ich glaube, dass die Kabel schon ein wenig lockerer geworden sind...

Ob das nur Einbildung ist?
 

Noah hat genug gedacht und ist zu dem Entschluß gekommen, dass es noch ein wenig zu früh wäre.

Darum schnipst er einmal mit den Fingern und mein T-Shirt ist verschwunden.
 

"Noah!", rufe ich empört.

"Was denn? Das Teil hat nur gestört..."

"Warum machst du das?..."

"Weil ich will."

"Noah... Du hättest dir das alles sparen können..."

"Warum?"

"Weil, wenn du mich nicht verarscht hättest und ein wenig gewartet hättest, dann..."

"Dann was?"

"Dann hätte ich dir das Alles freiwillig gegeben.....", beende ich flüsternd meinen Satz.
 

Noah scheinen meine Worte ein wenig getroffen zu haben.

Für eine Sekunde verschwindet sein eiskalter Blick.

Aber nur für eine Sekunde...
 

"Ach, Moki. Ich bin ja wirklich froh, dass du mir alles irgendwann einmal gegeben hättest... Aber ich will es jetzt! Und ich werde es mir auch holen..."

Fast, wie um sich selbst etwas zu beweisen, lässt er seine Zunge über meine Brust fahren und seine Hände über meine Schenkel streifen.
 

"Hör doch auf... Ich will das nicht. Bitte!"
 

Er ist taub für meine Worte.

Wie zum Protest legt er seine Finger auf meinen Hosenknopf und macht sich daran zu schaffen.
 

"Noah. Es reicht!"
 

Er hat es geschafft.

Jetzt zieht er den Reißverschluß runter.
 

"Bitte!! Hör doch auf! Noah!", versuche ich ihn immer wieder davon abzubringen und merke wie mir schon wieder Tränen in die Augen steigen.

Warum macht er das??

Wenn er mich wirklich liebt, dann würde er mich doch nicht so verletzen...
 

Mittlerweile haben sich die Kabel wirklich ein wenig gelockert.

Aber noch nicht genug, damit ich rausschlüpfen könnte.
 

Noah ist wieder zu meinem Gesicht gekommen, um meinen Hals zu küssen.

Seine Finger lässt er um meinen Bauchnabel kreisen.

Was hat er vor?

Was will er provozieren?

Oder kann er es doch nicht tun?
 

Scheinbar doch.

Kaum eine Sekunde später kann ich fühlen, wie er ganz langsam tiefer gleitet.

Er kommt an den Rand meiner Boxershort und schlüpft ganz elegant rein.

Durch die ungewohnte Berührung kommt mir ein leises Stöhnen über die Lippen.

Ich merke, wie Noah grinst, als er immer noch meinen Hals liebkost.

Seine Finger gehen noch ein wenig tiefer und kommen dann dort an, wo sie hin sollten.

Langsam fängt er an zu massieren.
 

"Noah...", sage ich um ihn eigentlich davon abzubringen weiter zu machen, aber es ist mehr ein unterdrücktes Stöhnen, was Noah dazu verleitet noch ein wenig kräftiger zu werden.
 

Als ich entsetzt feststelle, dass ich mich dazu bewege, versuche ich mich noch heftiger von meinen Fesseln zu befreien.
 

"Zappel nur, Moki... Aber es wird dir nichts nützen...", sagt Noah ganz dicht neben meinem Ohr und beißt dann sanft in mein Ohrläppchen.

Eigentlich sind diese Berührungen gar nicht so übel...

Aber eine innere Stimme sagt mir, dass ich es nicht zulassen darf.

Verzweifelt versuche ich diese beschissenen Kabel endlich loszuwerden.

Sie sind schon sehr locker.

Noch ein bisschen.

Ja, gleich.

Geschafft!

Und Noah hat es nicht bemerkt.
 

Vorsichtig ziehe ich meine Hände aus den Schlingen.

Noah ist wieder damit beschäftigt, meinen Hals zu küssen.

Seine Finger hat er dabei ganz vergessen...
 

"Noah..."

"Ja? Gefällt es dir?", fragt er leicht lachend.

"Nein tut es nicht... Und dir gleich auch nicht, Süßer..."
 

Überrascht von meinen Worten blickt er auf und in genau diesem Moment schlage ich zu.

Direkt auf seine Nase.
 

'Autsch...', denke ich nur, stoße ihn ganz von mir weg und renne hinter meinen Schreibtisch.

Noah hat sich wieder etwas von meinem Schlag erholt unt sieht mich an während er seine Nase mit dem Handrücken abwischt.
 

"Du miese kleine Ratte...", murmelt er und kommt langsam auf mich zu.
 

Was soll ich jetzt machen?

Mein Blick landet auf meinem Computer.

Er ist eingeschalten...

Und diese Daten sind geöffnet...

Was passiert wohl wenn ich sie lösche?

Ob Noah dann verschwindet?

Aber, vielleicht ist er dann für immer weg.

Und ich sehe ihn nie wieder.
 

"Mokuba! Lass das! Komm her!", ruft Noah und bleibt plötzlich stehen.

Hat er erraten, was ich vorhabe?
 

Ich überlege es nochmal.

Eigentlich will ich ihn gar nicht mehr sehen...

Er hat schon mehr kaputt gemacht, wie alles andre!

Dann heißt es jetzt wohl abschied nehmen...
 

"Leb wohl Noah...", sage ich und sehe ihn, mit Tränen in den Augen, an.

"Nicht, Mokuba.... Bitte! Ich werde dann nie wieder existieren... Tu es nicht!"

"Es tut mir Leid... Aber ich habe keine Wahl... Du würdest mir nur noch mehr weh tun..."

"Nein! Mokuba! Ich werde mich ändern! Ich verspreche es! Aber bitte lösch diese Daten nicht!! Bitte!"

"Verzeih mir, Noah....", sage ich und meine Stimme bricht als ich die Lösch-Taste drücke.
 

Noah rennt auf mich zu.

"Nein! Niiiiiiicht!!"

Sind seine letzten Worte bevor er sich in Luft auflöst...
 

Weinend falle ich auf die Knie.

Noah ist fort!

Und er wird nie wieder zurückkommen...

Was habe ich nur getan?!
 

"Mokuba?", höre ich, wie mich jemand leise fragt.

Es ist Setos Stimme.

Er kniet sich neben mich und nimmt mich in die Arme.

Ich drücke mich fest an ihn.
 

"Seto... Ich.... Ich... Noah ist weg!..."

"Sht... Ganz ruhig. Es war richtig so, Mokuba. ich wollte es nicht tun... Du solltest selber erkennen wie Noah war... Aber ich bin sehr stolz auf dich. das hast du wirklich klasse gemacht... Beruhige dich. Er ist es nicht Wert, als das jemand um ihn weint... Vorallem du nicht..."

So geht das noch eine ganze Weile.

Die Nacht darf ich sogar bei Seto und Joey im Bett schlafen.

Beide kümmern sich rührend um mich...

Ich wusste gar nicht, wie nett und verständnissvoll sie sein können.

Jetzt weiß ich es.
 

Und ich werde nie wieder vergessen, wie dankbar ich ihnen dafür sein muss!
 


 

ENDE
 

Das war das letzte Chappie von 'A hidden Love'

Danke an alle, die diese FF bis zum Ende verfolgt und Kommentare abgegeben haben!!

*sich verbeug*

Ich hoffe, man liest sich mal wieder. ^.~
 

Baba

Eure, Yamis-Lady



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Kommentare zu dieser Fanfic (7)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2007-02-19T20:54:37+00:00 19.02.2007 21:54
ES ist super geworde schade das es soo enden musste aber trotzdem super geworden!!!!!!!!!!!
Von: abgemeldet
2006-06-26T09:13:29+00:00 26.06.2006 11:13
Moki&Noah!!!!! Jupiii!!!!!!!!! ^^ die ff ist einfach nur geillll XD
Von:  Vampirfisch
2006-01-13T19:58:20+00:00 13.01.2006 20:58
ich muss echt sagen, das es geil war.
dein schreibstiel ist auch einsame klasse. *ggg*
ich hoffe das es so noch vile weiterer FFS gibt von dir. *knuddel*
Von: abgemeldet
2005-09-14T18:15:29+00:00 14.09.2005 20:15
Wahhhhhh *snif*
T.T
is dat traaauuuuuuuuuurihhhhhiiiiiiiiiiiiiiiiiggggggggg *heul*
zwischendurch hat ich irgendwie noch hoffnung....-.-
wie kannst du nur so was schreiben ?? du willst wo unbedingt das ich mir die augen ausheul, wa?
*ggg*
aba mal ehrlich.....hast wirklich geil geschrieben!!!
*schnief*
ich mag dei schreibstil echt gerne......
*knuff*
Von:  Dayari
2005-07-24T21:19:26+00:00 24.07.2005 23:19
...
*Joey aus keinem ersichtlichen Grund tret*
ER GEHÖRT NOAH, KLAR?!?!?! *schnaub* *abdreh XD*
Noah hat sich fast eine Ohrfeige von mir eingefangen, als er Moki so bedrängt hat >.<* Aber ich glaube, ich weiß schon, wofür er diese Dateien verwendet *harharhar XD*

^^'
dann schreib mal fleißig weiter, ja? *///* *strahl* *knüllz XD*

:D
Von:  Dayari
2005-07-24T21:11:59+00:00 24.07.2005 23:11
>"So gemein bin ich nicht!"
"Doch!"<
Wahaha XXXD~ *roll* *umfall* Aw~, das war so toll XXXXXXXXD~~
Ich hasse Seto und Joey beide. >.<** Weiß nicht, woran es liegt - Mokuba und Noa sind die einzig sympathischen Leute in dieser FF ^^~
Umso besser, dann kann ich mich mehr auf die beiden konzentrieren *wahahaa*
Njo~ Ich geh dann weiterlesen! *wink*
*knüllz* Du schreibst echt süß :D
Von:  Dayari
2005-07-24T21:05:32+00:00 24.07.2005 23:05
Aw~ *Pairing lieb* *nur noch nie Gelegenheit hatte, etwas von dem Pairing zu lesen*
Das war SO süß */////* Moki... wahahahaa XXD~ *rofl* *Noa abknutsch*
:D
War echt schön! *gleich weiterlesen geht*


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