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a story of love

von

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Identify Love

Es war spät abends als die feminine Doktorin Machida von seinen Hauskontrollen zurückkam. Der vorangehende Tag verlief ruhig und es gab keine besonderen Vorkommnisse, dennoch blieb Machida kurz vor seiner Haustüre stehen um tief durchzuatmen und alles abzuwerfen, was er im laufe des Tages an Emotionen und Gefühlen mit eingesammelt hatte, um sich ganz sicher sein zu können, diverse Launen die daraus entstehen könnten, nicht an seinem geliebten Emiru auszulassen. Nachdem er sich sicher schien, frei zu sein, hob er seine Hand und bewegte sie gen Türgriff, als sich etwas im Gebüsch zu rühren schien. Er drehte sich um und lauschte Aufmerksam, ehe er sich zu Wort meldete. „Hallo? Ist da wer?“ Die darauf folgende Stille kommentierte Machi mit einem misstrauischen zusammen ziehen der Augenbrauen, während er weiter auf das Gebüsch starrte und die Hände in seine Hüften stemmte. „Da ist doch wer?!“, meinte er dann und ging auf besagtes Grün zu. Kurz bevor er es dann aber tatsächlich erreichte, begann es erneut zu rascheln und der vermeintliche Denunziant gab sich zu erkennen – eine pechschwarze, noch recht Junge Katze stackselte aus dem Busch und schüttelte sich vereinzelt kleine Zweige und Blätter vom Körper, die sie bei ihrer Reise durch das Dickicht eingesammelt hatte. Sie setzte sich vor Machidas Füße und sah zu diesem mit einem zuckersüßen Blick der sprach „Ich bin süß – hab mich lieb!“, an. „Du schon wieder~“ meinte dieser dann lächelnd und hob sie auf seine Arme.
 

Durch das leise knarren der sich öffnenden Türe, realisierte Emiru, der an Tagen, in denen die Doktorin Hausbesuche machte, zuhause blieb und sich um den Haushalt kümmerte, das sein Lebenspartner nach hause gekommen war, lies das Buch, in welches er gerade noch so vertieft schien, links liegen und eilte zu Machi an die Haustüre. Sein Gesicht wurde auch so schon von einem breiten Lächeln geprägt, das die Freude widerspiegelte, die er empfand, als sein Geliebter endlich nach hause kam. Und es schien noch breiter zu werden, als er das schwarze Kätzchen auf Machis Armen erspähte. Sofort nahm Emiru es dem Rothaarigen ab und verschleppte es in die Küche, wo das Tier sogleich eine Schüssel voll Milch unter die Nase gestellt bekam.
 

Doch das Kätzchen aus dem Gebüsch war nicht der eigentliche Spitzel, der Machida schon seit Tagen das Gefühl gab, langsam doch paranoid zu werden. Denn tatsächlich versteckte sich noch eine weitere Kreatur dahinter, die optisch zwar einem Menschen ähnelte, bei der man aber, wenn man ihr in die Augen sah, kein Leben erkennen würde. Das Gesicht dieser Gestallt zeigte auch keinerlei Regung, obwohl man es hätte erwarten können. Denn immerhin hätte man ihn gerade beinahe erwischt. Eine Situation, in der das Adrenalin eines normalen Menschen in die Höhe schoss, je nach der eigentlichen Situation, die sich dahinter verbarg.
 

Die Leere seiner Augen blitzte kurz auf, ehe er in einem schwarzen Licht, binnen Sekunden verschwunden schien. Doch wahrhaftig konnte man kurz darauf eine genauso schwarze Energiekugel, die von der Größe her, dem Lichtradius eines Glühwürmchens ähnelte, davon schweben sehen. Wenn man diesem Licht folgte, brachte es einen an den wohl heruntergekommensten Stadtteil, zu einem scheunenähnlichen Gebäude. In diesem, an sich leeren Gebäude hauste eine weitere, düstere Gestalt, vor dessen Gesicht das Licht nun herumschwirrte. Die Person grinste zufrieden und nahm es in sich auf. Daraufhin schloss er die Augen und wenig später konnte man in diesen, verschiedene Szenen sehen, die im Laufe dieser Woche geschehen waren. Als er seine Augen also wieder öffnete und ein fieses Grinsen aufsetzte, hätten auch andere diese aufgenommenen Bilder sehen können, wenn er sie nicht kurz darauf ausgeblendet hätte. Es waren Momente, die Emiru erlebt hatte, wann immer er in der vergangenen Woche alleine gewesen war und der Unbekannte war mit diesem als sein nächstes Opfer mehr als nur zufrieden...
 


 

In der darauf folgenden Nacht war es sehr windig und es lag deutliche Unruhe in der Luft, weswegen das schwarze Kätzchen unruhig auf dem Bett herumhüpfte und mit allen Mitteln versuchte, Emiru zu wecken. Nachdem dieser die feuchte, raue Zunge des Vierbeiners auf seiner Nase spürte, blinzelte er verschlafen und drehte sich zur Seite um weiter zu schlafen. Weil die Tür angelehnt war erkannte Emiru das sanfte Schimmern einer Kerze, die ihm verriet, dass Machida wohl wieder über seiner Arbeit eingeschlafen war. Ein verträumtes Lächeln schlich sich auf seine Züge, welches allerdings sofort verschwand, als der Stumme das markerschütternde Geräusch von Katzenkrallen auf Glas wahrnahm und in die Richtung blickte, in welcher er eben dieses vernommen hatte. „Was ist denn los mit dir“, hätte er nun gefragt, wenn er hätte Sprechen können. Stattdessen blieben seine Lippen versiegelt und er ging auf das Fenster zu. Ein leises Maunzen war zu hören als er dieses erreicht hatte, und das Kätzchen sah ihn aus weit geöffneten Augen an. ‚Ob sie da draußen jemanden gesehen hat?‘, dachte Emiru sich, hob das schwarze Tier vom Fenstersims und öffnete schließlich das Fenster. Kaum war das geschehen sprang die Katze hinaus ins freie, sprintete wenige Meter und drehte sich dann wieder zu Emiru um, um zu miauen. Emiru nahm diese Gestik als Anlass, aus dem Fenster zu klettern und dem Tier zu folgen. Als er das Tier dann eingeholt hatte und wieder auf seine Arme nehmen wollte, fauchte es und rannte mit einem mal, wie vom Blitz getroffen und verschwand in der Nacht, während sie einen sichtlich verwirrten Emiru zurückließ. ‚Sie wird schon wiederkommen“, dachte sich der Feminine und drehte sich um. Keine Sekunde später lag er vor Schreck auf dem Boden und starrte die Person an, dessen Anwesenheit er nicht einmal gespürt hatte. Sein Blick wurde allerdings nicht erwidert, denn besagte Gestallt starrte noch immer in jene Richtung, in die der Vierbeiner verschwunden war. Erst nach einem Moment sah er zu Emiru hinab, der sich, vor Angst erstarrt, noch nicht hatte erheben können und blitzte ihn gefährlich an. „Das Tier ist nun dein geringstes Problem, du kleines Transenmiststück!“ Kaum war der Satz gesprochen, zückte der Fremde ein Messer, das Emirus Gliedmaßen dann gleich wieder dazu brachte, sich zu bewegen. Jeden schritt, den der Feind auf ihn zukam, machte der Stumme mittels zurückkriechen wieder wet. Bald fand er Halt an einem Baum und richtete sich mit dessen Hilfe auf, sodass er, wenn auch mehr schlecht als recht, auf beiden Beinen stand. Doch mit dem Widerstand im Rücken, nicht fähig ohne diesen zu stehen, konnte er auch nicht mehr zurückweichen und so kam der unheimliche ‚Schwarze Mann‘ näher und näher. Als er bereits seinen Atem in seinem Gesicht spürte, kniff er beide Augen zu woraufhin er die kalte Klinge an seiner Kehle wahrnahm. „Was ist, willst du nicht schreien?“, ein sarkastisches Lächeln schlich sich auf die Züge des Peinigers, ehe er fortfuhr. „Ach ja, du kannst ja nicht~“ Daraufhin blinzelte Emiru und sah sein Gegenüber giftig an, konnte dennoch die Angst, nicht aus seinen Augen verbannen. „Nun sieh mich nicht so an~“, kam es fast schon übertrieben Bettelnd von dem Fremden, der ein breites, schelmisches Grinsen aufgesetzt hatte. „Das bringt dir nämlich nun auch nichts mehr, wenn ich mit dir fertig bin. Und weil du eine ausgesprochen gutaussehende, junge Frau darstellen willst, sollte ich meine Arbeit…besonders…qualvoll und langsam verrichten!“ Die beiden Widersacher sahen sich tief in die Augen, ehe der Schwarze Mann die scharfe Klinge wieder von Emirus kehle nahm. „Aber vielleicht sollte ich, dem Mann, an dessen Seite du stehst….“ Er holte aus, das Messer noch immer in jener Hand. „Ganz fix von seinem Übel befreien!“ Und die spitze Klinge raste auf Emiru zu.
 

„HALT!“ Der Fremde erstarrte, ausgelöst durch die für beide Seiten familiäre Stimme. Emiru dagegen wagte es, erleichtert auszuatmen, und das OBWOHL die Spitze des Messers direkt vor seinem Gesicht zum halten kam, und dort auch noch immer war. Machi, der durch ein ungutes Gefühl, das er wohl zu Recht hatte, erwachte, hatte sich in das Geschehen eingemischt und konnte seinen jungen Augen nicht trauen. „Es gab Tage…“, begann er nach einer weile und ging langsam auf Emiru und den Anderen zu. „Da habe ich geahnt….nein befürchtet, das du an all diesen Morden Schuld trägst…“ Der Satz schien sich ins unermessliche zu ziehen, sodass Machi dicht hinter ihm stand. „Aber ich wollte es nicht glauben und habe jeden Gedanken daran verdrängt…“ Die Arme Machis legten sich freundschaftlich um den schlanken Körper des Fremden, kurz bevor er ihn identifizierte. „Hizumi…“ KLIRR, das Messer war zu Boden gefallen und der Fremde, der jetzt einen Namen hatte, begann am ganzen Leib zu zittern. ‚Lauf weg, Emiru...‘, formte der Rothaarige stumm mit seinen Lippen, doch der angesprochene traute sich auch jetzt nicht, einen einzigen Meter zu fliehen. „Machi......da.....san...“, brachte Hizumi scheinbar gequält über seine Lippen, ehe er sich plötzlich, wutentbrannt zu dem Rotschopf umdrehte und ihn unsanft zu Boden riss und begann wie verrückt auf ihn einzuschlagen. Jeder Schlag traf das wunderschöne Gesicht Machis, dessen Schönheit damit zunehmend zu verschwinden schien. Erschrocken darüber, wollte Emiru eingreifen, wurde aber von Machida selbst daran gehindert. Seine flache Handinnenfläche deutete in die Richtung Emirus, was ein klar und deutliches Stopp repräsentierte. Mittlerweile hatte Hizumi scheinbar sowieso die Kraft verlassen, denn seine Hände Krallten in dem Oberteil des Langhaarigen, welcher noch immer unter ihm lag. Salzige Tränen tropften erst vereinzelt, dann on Mass auf das weinrote Nachthemd Machis. Zögernd nahm dieser wieder die Arme um ihn, ehe er Emiru erneut befiel, von hier zu verschwinden. Dieser zögerte natürlich erst, entfernte sich dann doch zügig wenige Meter vom Platz des Geschehens. Jedoch nicht ganz unbemerkt von Hizumi, der sich mit einem mal, und das, wo es so schien als würde er sich langsam wieder beruhigen, aus der Umarmung Machis, machte die selbe Gestik wie Machi zuvor, wollte aber damit kein Stopp symbolisieren, nein. Er brachte mit einem wütenden „Bleib ja wo du bist!!“, den Baum, an welchem Emiru zuvor gelehnt hatte, zu leben. Die Steifen Äste begannen wie Ruten herum zu schwingen und schienen stetig länger zu werden, bis schließlich einer von ihnen, sich fest um Emiru schlang und ihn zurück zu seinem Ausgangspunkt brachte und dort festhielt. Natürlich hätte Emiru geschrieen, wenn er es bloß gekonnt hätte. Dann kämen bestimmt die Nachbarn und würden Hilfe holen, dachte er. Und warum Machi keinen für andere, die nicht in seiner unmittelbaren Nähe waren, hörbaren Laut von sich gab, verstand er sowieso nicht. WER um Himmels Willen war dieser Mann? Klar, dass es sich hier um diesen Massenmörder handeln musste, doch wer war er für Machi? Es war, als würde Emiru den kompletten Sinn der Erde nicht mehr verstehen. Zumindest strahlte seine Mimik, genau das aus. Das, und die bitterste Angst, die nur von dem Unfall gestoppt werden konnte, bei dem er seine Stimme verlor.
 

„Du wolltest diese gottgegebene Kraft doch niemals für etwas so böses und kriminelles benutzen. Das hast du mir versprochen, erinnerst du dich nicht...?“ Machis Stimme war ruhig und klang auch nicht enttäuscht oder der gleichen. Mittlerweile war Hizumi schon wieder so ruhig, das Machi diesen behutsam im Arm halten konnte. Ja, er hatte seinen Kopf sogar auf Machis Brustkorb gebettet und seine Augen halb geschlossen. Eben diese Augen verformten sich in jenem Moment wütend zu schmalen schlitzen und seine geballte Faust schlug gegen den Oberkörper des Femininen, ehe er diesen sauer ansah. „DIR habe ich gar nichts versprochen. DIR nicht!“ giftete er ihn an. „Einer bezaubernden jungen Frau, die ich über alles liebte, DER habe ich das versprochen. Nicht DIR!“ Machi setzte ein sichtlich verletztes lächeln auf, ehe er kaum hörbar seufzte. „Ich wusste nicht, das du nur das Aussehen und das vermeintliche Geschlecht ‚dieser‘ jungen Dame geliebt hast. Ich war mir sicher das du mich liebst wie ich bin...“ Hizumi funkelte noch wütender, sofern das überhaupt möglich war. „Aber du bist ein verfluchter MANN! Und ich bin verflucht noch mal NICHT SCHWUL!“ Machis Augen schlossen sich. „Das...behauptet auch keiner...“ Als der Rothaarige tief einatmete, bemerkte er, das Hizumi noch genauso verführerisch roch, wie damals. Und das, obwohl er sehr heruntergekommen wirkte. „Aber du hast...eine für mich völlig unbegründete Angst. Angst davor erneut einem Mann zu verfallen, der weit schöner ist, als eine richtige Frau. Du hast Angst, weil ich dich eingeschüchtert habe. Und wenn ich gewusst hätte, das es dich psychisch so sehr treffen würde, und wenn ich nicht so furchtbar verletzt gewesen wäre, dann wäre ich dir in dieser Nacht auch gefolgt...“ „Bist du aber nicht“, murrte er gleich verständnislos, löste sich von der Doktorin und richtete sich auf. Der Rothaarige tat es ihm dann gleich, jedoch mit einer gewissen Vorsicht. „Was erwartest du bitte? Ich war so wahnsinnig aufgeregt und habe mich tierisch darauf gefreut...mit dir zu schlafen...Und als ich dann nackt vor dir lag, bist du entsetzt davongelaufen. Was meinst du wohl, wie man sich da fühlt?!“ „WAS meinst DU eigentlich, wie man sich fühlt, wenn man eigentlich mit einer FRAU SEX haben wollte?!“
 

Mit dieser lautstarken Aussage begriff auch der noch immer gefesselte Stumme, in welcher Beziehung die beiden zueinander stehen schienen. Und aus irgendeinem Grund fühlte er sich plötzlich richtig schlecht. Sein geliebter war also schon einmal verlassen worden. Zu alle dem sah man in Machis Blick dieses funkeln, das noch viel stärker schien, wenn er Hizumi ansah. Der feminine Doktor schien noch Gefühle für diesen Menschen, der sich seinetwegen zu einem Monster entwickelt hatte, zu haben. Betrübt senkte Emiru den Blick, versuchte das Gesprochene der beiden Personen vor ihm zu ignorieren. „Hör doch auf...“, kam es schließlich von Machida, der nun ziemlich weinerlich klang. „Wir waren so lange zusammen. Du kannst mir nicht sagen, das du es nicht gewusst, oder zumindest nicht geahnt hast...“ Mit dieser Aussage hatte Machi tatsächlich ins Schwarze getroffen. Hizumi galt als Aufreißer, der die Frauen wechselte wie andere Leute Unterwäsche und mit dem Beischlaf nie lange wartete. Bis er sich schließlich in Machida verguckte und eigentlich schon, als dieser seinen Mund öffnete wusste, das dieser ein Mann war. Dennoch hatte Hizumi ihn weiter umworben, bis sie schließlich zusammen kamen. Erst dann wurde es Hizumi richtig bewusst, dass er hier Monatelang einen Mann umworben hatte. Bis hin zu diesem Zeitpunkt hatte er darüber auch gar nicht wirklich nachgedacht. Auf einmal fühlte er sich in Machis nähe nicht mehr so wohl wie zuvor, doch er versuchte dennoch, sein Gewissen das ihm einriet, wie falsch diese Situation doch war, zu ignorieren, denn sein Herz schien auch weiterhin für Machida zu schlagen. In besagter Nacht konnte er seinem Gewissen nicht mehr widerstehen und musste fliehen. Das war der Anfang vom Ende. Es dauerte nicht lange, da schob Hizumi die Schuld von sich und gab sie Machi. Doch weil er einfach nicht in der Lage war, diesen, allein diesen dafür zu hassen, das er ein Mann war, transferierte er diesen Hass auf jeden anderen Mann, der nicht nur herumlief wie eine Frau, sondern es auch noch wagte, besser auszusehen als die schönste, wahrhaftigste Frau im Ort. Und irgendwann hatte er einfach damit begonnen, solche Trugbilder zu beseitigen. Zunächst nur unbedeutende Persönlichkeiten, doch irgendwann traute er sich an die großen Fische, wie Fürsten und Grafen und sogar an dem jüngsten Prinzen hatte er sich vergangen, seine Fähigkeit stets dazu benutzt, dies ohne eine einzige Spur zu hinterlassen, zu vollbringen. Wenn er jetzt im Nachhinein darüber nachdachte, bekam er erst mit, wie absurd er gehandelt hatte. Und auf ein Mal fiel es ihm noch viel schwerer als sowieso schon, Machi eines Blicks zu würdigen. „Was...hab ich bloß getan...?“ Verzweifelt sackte er zu Boden und hielt sich zittrig den Hinterkopf. „Was um alles in der Welt habe ich mir nur die ganze Zeit dabei gedacht...?!“ Er begann zu schluchzen. „Alles nur, weil ich nicht einsehen wollte, mich in einen Mann verliebt zu haben....“ Nun wagte er doch, zu Machi hinaufzusehen, der sich in diesem Augenblick zu ihm kniete. „Einen bezaubernden Mann...“ „Ach du...“, auch Machi klang noch immer weinerlich, schloss den Anderen dann fest in seine Arme. Keine Minute später versiegelten die beiden ihre Lippen zu einem sanften, allerdings recht harmlosen Kuss, den sie dafür lange hielten. Natürlich war vor allem Machi Emirus Anwesenheit noch bewusst, allerdings dachte er zu spät und zu langsam darüber nach, das er ihn damit verletzen könnte. Noch während des Kusses löste Hizumi sich in diesem schwarzen Licht auf und galt somit als verschwunden. Zeitgleich lösten sich die gummiartigen Äste des verzauberten Baumes von Emiru, zogen sich zurück und wurden wieder steif und fest, als wäre es nie anders gewesen. Die Situation lag noch tief in den Zurückgebliebenen, die sich nach einiger Zeit auch wieder in ihr Häuschen verkrochen.
 


 

„Her hör’n, her hör’n!“ Erst durch das Geplärr des Verkünders erwachten die beiden schließlich langsam, als dieser seine Nachricht verkündete. „Der Massenmörder hat sich gestern Nacht freiwillig gestellt, und das mit dem Wissen, zum Tode verurteilt zu sein!“ Machi riss die Augen auf, sprang aus dem Bett, rannte zum Fenster, welches er sogleich aufriss und dem Verkünder ein fragendes „Wann?!“ hinterher brüllte. Dieser drehte sich um und sah zu besagtem Fenster. „Schon heute Abend meine Dame. Wenn die Sonne untergeht.“ Der Verkünder zog seine Mütze vom kopf und hielt sie sich lächelnd vor die Brust. „Damit seid ihr sicher, Madame. Ist das nicht eine tolle Nachricht?“ Ob der Feminine das für so gut hieß, wusste er noch nicht. Ja, Hizumi hatte gesündigt. Ein dutzend Tote gingen auf sein Konto. Aber Machi war ein Mensch, der jedem, mag die Tat noch so grausam sein, eine zweite Chance gönnen mag. So eben auch Hizumi. Ob er anders denken würde, wenn er nie Gefühle für diese Person gehabt hätte? „Vielen Dank für die Auskunft...“, Meinte Machi schließlich und sah betrübt auf seine Hände. Der Verkünder dagegen machte einen leichten Knacks, setzte seine Mütze auf und drehte dem Gebäude nun den Rücken zu. Erst jetzt begann er, mit der Glocke, welche er in seiner Rechten Hand hielt, zu läuten, um seine Botschaft mit lautem Geschrei auch an den Rest des Stadtteils zu bringen.
 

Emiru, der auf dem Bett saß und Machis Fragerei von dort aus lauschte, verstand ihn nicht. Das konnte auch der Rotschopf in seinen verwirrten Augen sehen. Er seufzte und setzte sich zu dem Stummen, um ihn sanft in seine Arme zu schließen. „Gestern Nacht hatte nichts zu bedeuten. Es war nur...“ Ein betrübtes lächeln schlich sich auf Machis Züge. „Ein...Abschiedskuss, so...wie es aussieht...“ Emiru erwiederte die Umarmung und lauschte den Worten des anderen, ehe er aufsah und sie, wegen seiner Körperlichen Behinderung wieder lösen musste, um ihm mittels Gestik antworten zu können. ~Ich verstehe nicht, wieso du so Bedrückt deswegen bist. Wenn du nicht gekommen wärst, und ich hoffe das ist dir klar, dann hätte er mich auch getötet~“ Die Doktorin seufzte und sah auf die eigenen Hände. „Aber ich bin doch gekommen Emiru. Ich bin gekommen und habe es nicht zugelassen, das er dir was tut. Sieh in mein Gesicht Emiru. Schau es dir an. Diese ganzen Verletzungen habe ich deinetwegen...“ Zugegeben, dank der guten Behandlung Emirus nach dem Angriff sah man die Spuren nur noch geringfügig, aber sie waren da und erinnerten an vergangene Nacht. ~Sag mir, wenn er mich getötet hätte...würde es dich genauso stören das man ihn hinrichten wird?“ Natürlich war das eine durchaus berechtigte Frage, doch der Langhaarige musste mit ihr kämpfen. Er liebte Emiru, daran gab es keinen Zweifel. Doch waren die Gefühle so stark das er, hätte er ihn durch einen Mord verloren, seine Prinzipien über Bord hätte werfen können? „Wenn du jetzt tot wärst Emiru...dann hätte sich Hizumi auch nie gestellten...“, mit diesen Worten redete er sich um eine Antwort herum und erhob sich, um das Schlafzimmer Richtung Küche zu verlassen. Das Emiru mit dieser Antwort nicht zufrieden war, schien Machi gar nicht zu interessieren. Natürlich hätte sich dieser Verrückte nie gestellt, wenn er mit einem weiteren Mord davon gekommen wäre, dachte sich Emiru, aber es ging ihm hier ums Prinzip. Also erhob er sich und folgte seinem Liebsten in die Küche, wo er ihn, etwas unsanft, an der Schulter packte und zu sich drehte. ~Machida, ich komm damit klar, das scheinbar noch Gefühle für ihn existieren, und so wie das damals mit euch gelaufen ist, ist das ja auch selbstverständlich. Ich will doch nur wissen, woran ich bin...~ Der Angesprochene verschränkte die Arme und seufzte. „Emiru ich kann dir doch auch nicht sagen wie ich reagiert hätte, wäre die Situation eine andere gewesen. Natürlich wäre ich verletzt gewesen, aber was hätte ich denn machen sollen? Ich bin nicht gerade jemand der es sich herausnehmen kann, Hizumi wegen den Morden die er begangen hat zu verurteilen. Ich habe schließlich selbst auch mehrere Menschen auf dem Gewissen...“ Emirus Augen formten sich zu schmalen Schlitzen, weil ihm Machis Aussage richtig wütend machte. Oh wie gerne würde er jetzt sprechen können, dann würde er ihn anschreien und ihm mal so richtig die Meinung sagen. ~Du willst deine Taten doch jetzt nicht mit denen dieses Mörders gleichstellen?! Das waren verfluchte Unfälle. Es ist ja nicht so, das du sie hast absichtlich verrecken lassen, so wie dieses Monster!~ Machida musste erneut seufzen und drehte Emiru den rücken zu. „Hast du Frau Kamimura etwa schon vergessen?“ Emirus Augen weiteten sich und er besah sich verplant den Rücken des Anderen. Wie konnte er bloß an Machi zweifeln? Wie konnte er vergessen, das er für ihn getötet hatte? Und was Machi dann mehr als nur sehnlichst herbeisehnte war eine zweite Chance um es besser zu machen. Vielleicht hätte Hizumi doch eine zweite Chance verdient, aber das Machi sich mit diesem Mörder gleichstellte verstand er noch immer nicht. Er schüttelte leicht den Kopf und umarmte Machida von hinten. Dieser schwieg und starrte weiter aus dem Fenster.
 

Der Tag verging wie im Fluge und kaum, das die Sonne damit begonnen hatte, den Platz für die Nacht zu räumen, stürmten scharen von Menschen zum Marktplatz um die Hinrichtung Hizumis live mitzuerleben. Damit sie sich alle vergewissern könne, das diese brutale Mordserie endlich vorbei war. Und es kamen wirklich alle. Und die Reaktion der Massen war unterschiedlich. Durch seine aufreißerische Vergangenheit kannten ihn vor allem viele Frauen, die entsetzt darüber waren, das ihr ehemaliger Liebhaber der Täter war. Andere sahen ihn aus hasserfüllten Augen an, weil er jemanden auf dem Gewissen hatte, der besagten nahe stand.
 

„Möge der Verurteilte seine letzten Worte sprechen.“ Das waren die Worte des Prinzen Toshimasa, der da oben auf seinem Balkon stand und genauso verachtend zu dem Verurteilten hinab sah, wie die Meute um ihn herum. Hizumi, der bis jetzt den Kopf gesenkt hatte, grübelte kurz, ehe er seinen Blick erhob und jeden Blick der Menschen einfing, den er selbst erspähen konnte. Und einer Fesselte ihn schließlich. Es war der, seines letzten Opfers, der sich leicht hinter seinem Liebsten versteckte. Er lächelte leicht und wenn man genau hinsah, dann hätte man meinen können, ein leichtes Nicken gesehen zu haben. „Gomen Nasai“, sprach er dann und schloss seine Augen. „Es tut mir wahnsinnig leid, was ich den Männern angetan habe. Es tut mir leid, dass ich vielen von euch, wichtige Menschen genommen habe. Ich bitte euch wirklich um Verzeihung, auf das Gott mich zu sich nehmen will…“ Diese für gegebene Situation recht gewöhnlichen Worte hatten wohl noch nie so ehrlich und ernst gemeint geklungen, wie jetzt gerade eben, aus dem Mund dieses Massenmörders. Und der Gesichtsausdruck in jedem der gerade noch so Hassverzehrten Blicken, schien immer dünner und dünner zu werden, bis er endgültig erlosch. Doch weil Hizumi lediglich mit seinen Kräften spielte, konnte er sich dessen nicht freuen. Aber er fühlte sich wohler und vor allem verstanden. Und er sprach weiter, so lange, bis sich der Gesichtsausdruck der Massen um sich wieder änderte und er schließlich seinem Schicksaal ins Auge blickte.
 

Ein schwarzer Sack, der widerlich nach Tod stank, wurde über seinen Kopf gezogen und wenige Sekunden später spürte er das Seil, welches sich um seinen Hals schlang. Dann ging alles relativ schnell. Hizumi flüsterte noch die Worte „Ich werde Leben…“, als er überraschend sanft vom Hocker gestoßen wurde und sofort tot war.
 

Nach lautem Gejubel darüber, das der Alptraum nun endlich ein Ende hatte, baute sich die Masse langsam ab. Doch Machi konnte nicht gehen, weswegen auch Emiru blieb. Mittlerweile war es dunkel, die Nacht war schon vor stunden eingebrochen. Machis Augen hatten sich mit einer feinen Tränenschicht überzogen, die allerdings irgendwie nicht so richtig fließen wollten und ein tiefes seufzen folgte dem Anderen. „Ich werde leben…“ Es war, als würde der Rotschopf ihn hören können, als würde er jetzt mit ihm reden. Allerdings war es so leise, das er es selbst nicht glauben mochte. Emiru legte eine Hand auf Machidas Schulter und seufzte leise. Noch nie hatte er sich so sehr gewünscht, sprechen zu können, wie in diesem Moment. Zu gerne hätte er Machi folgende Worte gesagt: „Es wird alles gut Liebster. Ich bin jetzt bei dir und ich werde dich niemals verlassen.“ „…Wie….?“ Machida hatte sich zu Emiru umgedreht und sah ihn mit geweiteten Augen an. „Was…hast du da gerade gesagt…?“ Erst jetzt, nach dieser Aussage seines Geliebten bemerkte er, seine eigene Stimme gerade eben noch gehört zu haben. Sofort griff er sich an den Kehlkopf und sah den Rothaarigen genauso verwirrt an, wie er von diesem angestarrt wurde. „S-sag das noch mal….sag…irgendwas…“ Und Emiru holte tief Luft, ehe er erneut zu sprechen begann. „Ich liebe dich Machi.“


 


 

„Machi~“ „Emiru…“Der Angesprochene drehte sich freudig zu der nun bekannten Stimme um und war umso überraschter, das das dazugehörige Gesicht, die Gestalt, nicht zu dieser passten. „Hizumi…“ „Machida~“ Langsamen Schrittes ging er auf den Femininen zu, legte dann eine Hand auf dessen Wange. „Sei nicht traurig meinetwegen Machida. Ich werde immer bei dir sein. Nämlich genau hier.“ Hizumis Hand wanderte von der Wange der Doktorin hinab zu dessen Herzbrust und er lächelte ihn verliebt ins Gesicht. „Lebe, liebe und bitte….verzeih mir. Und weil ich mir auch von Emiru Vergebung wünsche, habe ich ihm meine Stimme geschenkt…“ die Hand Machis legte sich auf die des Kurzhaarigen, welche noch immer auf seiner Brust lag. „Du hast….wieso…?“ Der Gefragte lächelte. „Weil du es verdient hast zu hören, wie wahnsinnig toll du doch bist. Und weil Emiru dir das sagen wird, woran ich verzweifelt bin…“ Der Rotschopf lächelte leicht und schmiegte sich an Hizumi, schloss die Augen und genoss die Nähe. „Ich liebe dich Machi….ich liebe dich…“
 

Der Rothaarige blinzelte verschlafen und sah auf einmal direkt in die Augen Emirus, welcher ihn von oben herab anstrahlte. „Ich liebe dich~“ Das Lächeln des jüngeren übertrug sich sofort auf Machida. „Du schläfst ja immer noch nicht….“ Kopfschütteln als Antwort. „Jetzt, wo ich endlich wieder sprechen kann, wollte ich es dir sooft sagen, wie es schon lange mal fällig war…“ Machs setzte sich auf uns stupste die Nase seines Geliebten. „Aber wenn ich schlafe, dann kann ich es doch gar nicht hören~“ „Ich habe mir mal sagen lassen, dass man im Schlaf weitaus mehr wahrnimmt, als im Wachzustand.“ Emiru schmiegte sich eng an den Anderen und schloss die Augen, woraufhin der Langhaarige mit einer geschickten Bewegung die Positionen tauschte und Emiru hauchzart in die Kissen drückte, um ihn sanft zu küssen. „Ich liebe dich auch wahnsinnig Emiru…“
 


 


 


 

bigi's talking:

ehhh jaaaaaaaaaa oô

So isses :P Demnächst werde ich wieder versuchen, die eigentliche Story zurück in den Fordergrund zu bringen, aber mir fallen in letzter Zeit soooo süße Sachen ein (siehe oben bzw. die Seite davor XD) die aber iwie nicht zu Kami und Mana passen...nya...ich tu mein bestes...außerdem wirds so länger XD



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kirida
2008-05-25T12:54:52+00:00 25.05.2008 14:54
Moin ^--^
Oh man diesmal kam ich erst späht dazu weiterzulesen, sorry, irgendwie ging das bei mir unter* verbeug* >_<'''
Und dabei war dieses kapitel auch wieder sehr spannend und vor allem aufschlussreich!
^___________^V
Denn immerhin wissen wir jetzt endlich wer der Mörder ist und warum! *nick* *nick*
Wobei ich seine Motive shcon ein wenig banal finde, nur weil er sich in einen Mann verliebt hatte der schöner war als so manche Frau und schwer damit leben konnte, hat er so viele Menschen umgebracht? *drop* O.o
Der Kerl gehört nicht verbrannt sondern sum phsychater xD

Die Kampfszene und wie er dann Machida in den Armen lag und sie sich nochmal kurz küsten war soooooooooooo traurig und emotionsgeladen, da tat einem alles irgendwie voll Leid und man fühlte sich total gerührt.
*schnief* ;_;
Eigentlich muss ich gestehen, kann ich mit Machida und Emiru nicht ganz so~ viel anfangen, wie mit den anderen Charakteren, weil ich beide überhaupt nicht kenne und auch nciht in welcher Band sie spielen,... usw.
Aber besonders dieses Kapitel hat einen näher zu den Charakteren gebracht in mehrere Bereicen, sei es die Vergangenheit, Gefühle,... etc. und Emiru ist einfach irgendwie putzig und wie er dann am Ende sprach das war einfach nur kawaiiiiiiiii~~~~
*fieb* >/////////////<

Aber sag mal ist der wirklich tot? Weil irgendwie wirkte es nicht so, dass Hizumi ein Mensch ist... O.ô
Und ein klein wneig tat er mir schon Leid, wobei ich wie oben shcon aufgeführt seine gedankengänge nciht so ganz nachvollziehen kann, immehrin wusste er zum Teil worauf er sich einlies.
>______> *möp*
Mich würd ja mal auch interessieren wie die anderen Figuren aus deiner Story auf den fang des Mörder reagiert haben, Graf Camui, Shinya und für einige andere hat das ja schon 'ne direkte Bedeutung. ^--^
War Jedenfalls wieder ein schöner Teil, nur hoffe ich natürlich, dass von unsere, süßen Hauptpärchen demnächst wieder mehr kommt.
*bet* ^-^;;;
Na ja ich lieb deien Story jedenfalls total, bitte hör ncoh lange nicht auf!!!! ^0^~

Liebe Grüße
Kidaria


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