Ame ga furi-daishimashita
Schon wieder ein kurzes Kapitel... *kopf gegen wand hau*
Musik: DOREMIdan- akai kutsu
Ame ga furi-daishimashita- Es hat angefangen zu regnen
Widmung: Kassandra... dabei liest sie diese FF nichtmal... denke ich...
Kapitel 9: Ame ga furi-daishimashita
"Natürlich bleibe ich bei dir...", flüsterte Die mir zu.
Meine Tränen wollten kein Ende finden. Ich verlor mein Zeitgefühl, konnte nicht sagen, wie lange ich wirklich in Dies Armen gelegen hatte.
"Tu das nie wieder...", hauchte Die und strich ganz vorsichtig über einen der Schnitte auf meinem Oberkörper.
Ich antwortete ihm nicht. Wollte ihm nicht noch ein Versprechen geben, bevor ich die ganze Wahrheit kannte. Dies Hand lag auf meiner und ich ergriff sie, stand auf und zog ihn hinter mir her ins Wohnzimmer.
Auf dem Sofa nahmen wir gemeinsam Platz.
Ich schloss meine Augen und öffnete sie auch nicht als ich begann zu reden.
"Ich war bei Kyo... er hat mir erzählt... das du mich nicht liebst. Das du mir alles nur vorspielst. Stimmt es, dass du, als du von Kyo erfahren hast wie ich in meine Magersucht geraten bin, den Entschluss gefasst hast, mir deine Liebe vorzuspielen, damit es mir besser geht?"
Meine Augen behielt ich noch immer geschlossen. Wollte dich jetzt nicht ansehen.
"Ja. Aber-"
Ich hob die Hand und du verstummtest.
Tränen stiegen in meine Augen, liefen meine Wangen hinab, während ich meinen Blick nun auf die Wand vor mir gerichtet hatte. Ein eingerahmtes Foto hing an ihr.
Von unserem aller ersten richtigen Fotoshooting...
Dir en grey...
Sie hatten mich also wirklich alle belogen.
"Ich wollte doch nur das es dir gut geht...", hörte ich dich flüstern. Doch ich schüttelte nur den Kopf.
"Daisuke, wenn man einem Freund helfen will ist man für ihn da. Man spielt ihm keine Liebe vor."
Du wolltest etwas sagen, schwiegst dann aber doch noch. Zumindest einen Augenblick.
"Kao... darf ich dir etwas erzählen?"
Ein leichtes Nicken von meiner Seite. Einige Tränen liefen meinen Hals hinab, bis sie schließlich versiegten. Gelogen... sie hatten nur gelogen... die ganze Zeit...
"Ich habe dich anfangs belogen, als ich sagte ich würde dich lieben aber mitlerweile bin ich mir da nicht mehr so sicher... ich empfinde es nicht mehr als falsch dich zu küssen... fühle mich wohl in deiner Nähe... vielleicht... vielleicht verliebe ich mich... langsam in dich..."
Ich schloss meine Augen wieder.
Gelogen... die ganze Zeit gelogen...
"Und warum hast du dann mit diesem Mädchen geschlafen. Warum sagst du ihr, dass du sie liebst während du jetzt behauptest du würdest dich VIELLEICHT gerade in mich verlieben?"
Du sagtest nichts. Grund genug für mich aufzustehen.
"Kao-"
"Sei still Die... ich will nichts mehr von dir hören. Glauben werde ich dir ohnehin nie wieder."
Stumme Tränen liefen meine Wangen hinab während ich ins Schlafzimmer ging. Eins meiner Oberteile zog ich direkt an, während ich ein paar andere in einen Koffer schmiss, den ich unter dem Bett hervorgeholt hatte.
Hinzu kamen einige andere Klamotten, die Dinge, die ich für die wichtigsten hielt.
Den Koffer brachte ich zur Tür, ehe ich nocheinmal das Wohnzimmer betrat. Du saßt noch immer auf dem Sofa. Nur das jetzt auch über deine Wangen Tränen liefen. Anscheinend hattest du begriffen, was du kaputt gemacht hast.
Ich ging zu dem Bild, was ich einige Minuten vorher betrachtet hatte. Vorsichtig nahm ich es von der Wand. Strich mit der einen Hand darüber, ehe ich es fallen ließ. Das Glas zersprang. Wies nun unzählige Risse vor. Hier und da fehlte ein Stück.
Auf den ersten Blick zu erkennen, das man es nie wieder zusammen setzen konnte.
Ich drehte mich um, wischte mir flüchtig die neu aufgestiegenen Tränen aus dem Gesicht. Welch trauriges Ende...
Langsam, stieg ich die Treppen hinab. Verließ das Gebäude. Warf dann noch einen letzten traurigen Blick darauf. Wissend, dass ich hierher nie wieder zurück kommen würde.
Ich spürte, wie es anfing zu regnen.
Drehte mich endgültig um, packte meine Sachen in den Kofferaum und stieg dann ein.
Einen Augenblick dachte ich daran einfach gegen den nächsten Baum zu fahren. Aber irgendetwas in mir sträubte sich dagegen. Meine Gedanken weitesgehend abschaltend konzentrierte ich mich auf den Verkehr. Fuhr zu einem Hotel am anderen Ende der Stadt. Weit weg von Die...
Mit meinem Koffer verließ ich das Auto. Begab mich direkt zur Rezeption, wo mich ein junges Mädchen mitleidig ansah. Ich beherrschte mich, nicht vor ihr zu weinen aber ich machte wahrscheinliche ohnehin einen verheulten Eindruck.
Sie bediente mich höflich, gab mir schließlich den Zimmerschlüssel. Als ich mich auf den Weg machte hörte ich sie noch mit ihrer Kollegin tuscheln, das ich ihr leid täte und das sie vermutete meine Frau hätte mich verlassen.
Langsam schleppte ich mich in Richtung Fahrstuhl, fuhr hoch und ging den Weg lang, den mir die junge Dame an der Rezeption beschrieben hatte. Schließlich hatte ich mein Zimmer gefunden. Betrat es und schloss die Tür direkt hinter mir. Ein großes, gemütlich aussehendes Bett stand in der Mitte des Raumes. Ich entledigte mich meiner Schuhe, kroch dann unter die Decke. Schloss die Augen.
Stille.
Ich vernahm nur hin und wieder mein eigenes Schluchzen.
Sie hatten mich alle belogen... Die...
Es machte mich wütend, das ich nicht mehr weiter wusste. Was sollte ich jetzt tun?
Ich verstand Die nicht... er wiedersprach sich in allen Dingen... was sollte man ihm denn da noch glauben? Und Kyo...? Im Grunde hatte er ja die Wahrheit gesagt... aber erst nach Monaten in denen er mich wie die anderen belogen hatte...
Dir en grey... war das überhaupt noch möglich, wenn es schon so weit gekommen war, das mich alle belogen?
Langsam richtete ich mich auf. Fragte mich , ob ich irgendwann aufhören würde zu weinen.
Zitternd griff ich nach dem Telefonhörer. Wählte wieder Kyos Nummer.
Es klingelte... doch Kyo nahm nicht ab. Der Anrufbeantworter sprang an und ich wartete bis der Piepton erklang.
"Kyo... ich weiß das du da bist also nimm ab..."
Nichts. Keine Reaktion.
"... Ich denke darüber nach... Dir en grey zu verlassen..."
Ich schloss die Augen, vernahm ein Klicken und dann Kyos Stimme.
"Aber... Kao! Du kannst doch nicht-"
"Kyo... meine Freundschaft zu Die ist unwiederruflich zerstört... ich habe ihn auf alles angesprochen... und er hat nur dummes Zeug geredet... sich selbst wiedersprochen... und ihr anderen... ihr seid doch auch nicht viel besser... seht zu wie Die mich belügt... tut als würdet ihr euch für mich freuen, obwohl alles nur gelogen ist... ich... ich hasse euch..."
Das einzige was ich noch vernahm war Kyos unruhiges Atmen.
"Du... du... kannst... die Band... nicht verlassen...", hauchte Kyo mit gebrochener Stimme. Er weinte.
"Doch Kyo... ich will nicht mehr mit euch auf einer Bühne stehen... eigentlich... will ich nie wieder zurück auf die Bühne..."
"Kaoru... Wenn du die Band verlässt bring ich mich um."
Meine Augen weiteten sich und ich hielt den Atem an. Ich konnte mich nur verhört haben. So entschlossen würde Kyo das niemals sagen und... er würde mich doch nicht durch eine solche Drohung davon abhalten wollen die Band zu verlassen... oder?
"Hör auf damit, Kyo..."
"Ich meins ernst...", seine Stimme war nurnoch ein tränenersticktes Flüstern.
Ich war völlig überfordert. Wusste nicht, was ich sagen oder tun sollte. Blieb einfach nur still sitzen.
"Das ist nicht fair...", flüsterte ich ebenso tränenerstickt zurück.
"Das ist mir egal... du darfst mich nicht verlassen..."
Bevor ich irgendetwas erwiedern konnte hatte Kyo aufgelegt. Noch immer durcheinander und geschockt legte ich den Hörer zurück.
Das konnte nicht Kyos ernst sein... und... wie stellte er sich das vor?
Das ich nach all den Lügen nicht mehr wollte musste Kyo doch irgendwie verstehen. Ich ließ mich zurück ins Bett fallen. Starrte an die Decke.
...Warum konnte ich nicht einfach mal Glück haben?
Okay... das Kyo es nicht hinnehmen würde, das ich die Band verlassen will... damit hatte ich ja gerechnet... aber das?
Mein Kopf fühlte sich grauenvoll an. Zuviele Gedanken. Offene Fragen...
Die ganze Situation war mehr als beschissen...
Erschöpft griff ich nocheinmal nach dem Telefon. Der Tag hatte gerade erst angefangen und ich fühlte mich als wäre es schon späte Nacht...
Wieder wählte ich Kyos Nummer und wie erwartet ging er nicht ran. Nocheinmal die Ansage des Anrufbeantworters, dann der Piepton.
"Kyo... was soll ich denn tun... ich bin am Ende...irgendwann kann und will man einfach nicht mehr... und so langsam ist mir egal, was nun wirklich die Wahrheit ist... ich will euch erstmal einfach nicht mehr sehen... lass mich über alles nachdenken..."
Tränen liefen meine Wangen hinab. Schon wieder...
"... ich kann wirklich nicht mehr..."
Ich legt den Hörer zurück. Legte mich wieder hin.
Es war einfach alles zu viel...
~