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Wind of Destiny

von

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Szene#2

Autor: Jami-san (also ich...XD...)

E-Mail: jami-san@gmx.de

Thema: Eigene Serie/ Shoujo-ai

Genre: Drama, Romantik

Part: 2/ 7

Disclaimer: Ich kann es mit Berechtigung sagen. Alle auftretenden Charas sind mein *muhahaha*

Kommentar: Das zweite Kapitel. Eigentlich will ich gar nichts dazu sagen...Nur, ich weiß eigentlich selbst nicht, wie es dazu gekommen ist. Es ist einfach so passiert. Ich hab nichts mir der Sache zu tun *drop*
 

Also, genug der langen Vorrede. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen. ^^

Ach ja, und über Kritik, Lob, Anregungen, Fragen, Wünsche, Morddrohungen und alles was in die Richtung eines Kommies geht würde ich mich sehr freuen. Bitte! >.<
 

Szene#2
 

„Und wehe die Aufgaben liegen nicht bis morgen punkt acht Uhr auf meinem Tisch! Haben wir uns verstanden, Kitagawa-san?“ Diese blass grauen Augen bohren sich in die meinen. Ich schaffe es nicht ihnen stand zu halten und senke schnell meinen Blick. Nicht weiter überraschend; eine schwache Geste, von einem schwachen Menschen.
 

„Natürlich, Nishigami-sama!“ Noch eine Verbeugung, ein „Sie dürfen gehen“, und ich habe die ganze Sache überstanden. Die Aufgaben, die sie mir gegeben hat, werden sicher schwer sein. Aber wenigstens habe ich keine schlechte Zensur oder gar einen Verweis bekommen. Das hätte ich mir nun überhaupt nicht leisten können.
 

Und trotzdem kann ich mich über den glimpflichen Ausgang dieser Sache nicht freuen. Als Yurie vorhin den Klassenraum verlassen hat; als sie an mir vorbei gegangen ist, hat sie mich nicht eines Blickes gewürdigt. Ich war Luft für sie. Wie ein zarter Windhauch ist sie an mir vorbei geweht. Kein Wort, kein Augenzwinkern, nicht das geringste Zeichen. Wie ich das hasse. Diese Ungewissheit. Wenn Yurie erst mal richtig sauer ist, kann es eine ganze Weile dauern, bis die Wut bei ihr wieder verfliegt. Geht es dabei um ein gebrochenes Versprechen, ist es besonders schlimm. Zuverlässigkeit, Ehrlichkeit und Vertrauen gehen ihr in einer Freundschaft über alles.
 

...und ich schaffe es immer wieder diese Dinge bis zur Grenze auszureizen...
 

Über mir erstreckt sich ein von grauen Wolken verhangener Himmel. Wahrscheinlich wird es bald anfangen zu schneien. Bisher ist diesen Winter noch kein Schnee gefallen. Es wäre echt schön, wenn wir wenigstens zum neuen Jahr eine weiße Welt um uns hätten. Dann könnte sie endlich mal wieder den ganzen Schmutz der sich auf ihr befindet, zumindest teilweise, verstecken. Damit würde sie zu einem Mittel greifen, das zu einem Prinzip des Überlebens geworden ist: mehr Schein als Sein.
 

Mit diesen Gedanken im Kopf laufe ich über den Schulhof. Wirklich Lust nach Hause zu gehen habe ich nicht. Dort ist sowieso niemand, der auf mich wartet. Meine Mutter ist, wie eigentlich immer, irgendwo in der Weltgeschichte unterwegs. Für sie gibt es nur ihre Arbeit. Sie sagte immer, diese Stadt sei für sie nur mit schlechten oder traurigen Erinnerungen erfüllt. Deshalb hielte sie es nie lange hier aus. Warum muss ich dann hier mein Leben verbringen, selbst wenn es mich ebenso unglücklich macht?
 

...es gibt nur einen Grund, weshalb ich es an diesem Ort aushalten kann...
 

Meinen Vater habe ich nie wirklich kennen gelernt. Es gab eine Zeit, da glaubte ich ihn zu kennen. Doch im Grunde wusste ich so gut wie nichts über ihn; nur das, was jeder weiß. Er war ein Maler, in den man große Erwartungen hatte. Er hat diesen Druck nicht ausgehalten, weshalb er wohl zu trinken anfing. Als der Alkohol seine Probleme nicht mehr fortspülen konnte nahm er sich das Leben; ein Sprung in die Tiefe der Dunkelheit eines Flusses.
 

Eine beängstigende Vorstellung. Wie kann ein Mensch so verzweifelt sein, dass er freiwillig auf sein Leben verzichtet? Heißt es nicht, dass es immer einen Ausweg gibt; dass man nur lange genug danach suchen muss? Aber was, wenn dieses ‚lange genug‘ zu lange ist? Kann man dann so einfach an den Anforderungen des Lebens zerbrechen?
 

...vielleicht verrennen wir uns manchmal so sehr in einer Vorstellung, dass wir nicht mehr in der Lage sind die Welt realistisch zu beurteilen und so Auswege zu finden, die für andere klar und offensichtlich erkennbar sind...
 

„Hat sie dir den Kopf so ordentlich gewaschen, dass du nichts mehr siehst außer den Matheaufgaben?“
 

Erschrocken zucke ich zusammen. Diese Stimme? Sollte sie doch nicht wütend auf mich sein? Das wäre ja...

Langsam drehe ich mich um. Da steht sie vor mir. Ihre braunen Augen fixieren meine; der kalte Wind treibt sein ausgelassenes Spiel mit ihrem Haar. Der Rock der Schuluniform wirft sanfte Falten, die sich wie Wellen bewegen. Es scheint, als ob Yurie eins werden könnte mit dem Wind, wenn sie es nur wollte.
 

„Was ist?“ Fragend wandert eine ihre Augenbrauen höher. Es war mir nicht aufgefallen, dass ich sie einfach nur sprachlos angestarrt hatte. Ich schüttele kurz, aber energisch meinen Kopf, um mich aus ihrem Bann zu reißen. „Nichts.“
 

Eine ziemlich lahme Antwort und anscheinend auch nicht sonderlich glaubwürdig. Yurie schaut mich immer noch mit fragenden Augen an. Ich schaffe es nicht ihrem Blick standzuhalten und weiche ihm aus. Zum Glück kennt Yurie mich gut genug, um zu erkennen, dass ich nicht in der Stimmung zum Reden bin. Also gehen wir nur schweigend nebeneinander her.
 

Manchmal, wenn ich mir sicher bin, dass sie es nicht merkt, wandern meine Augen zu ihr herüber. Im Profil fällt noch deutlicher auf, was für ein fein gezeichnetes Gesicht sie hat. Die sanft gebogene kleine Nase, der liebevoll geschwungene Mund und diese leuchtenden Augen, die wie in einer Mandel liegen. Falls es so etwas wie einen Gott geben sollte, dann hatte er in Yurie sein schöpferisches Talent vollkommen unter Beweis gestellt.
 

Bevor ich mich wieder von ihrem Anblick fesseln lasse, schaue ich in den Himmel. Einige Wolken ziehen über das blaugraue Firmament. Die Wolken haben sich in den wenigen Minuten bereits zu einer zähflüssigen Masse verdichtet. Ganz sanft und leise brechen die ersten weißen Flocken aus ihnen hervor, um sanft auf die Erde zu gleiten.
 

„Ich war vorhin ganz schön wütend auf dich.“ Ohne aufzusehen sagt sie diese Worte. „Warum kannst du nicht einfach aufpassen? Ich dachte, wir wollen später zusammen auf die Uni. Aber wenn deine Noten so schlecht bleiben geht das nicht. Willst du das?“
 

„Gomen nasai...Yurie-chan...“ Der verletzte Ton ihrer Stimme hat mich sehr verunsichert. Sollte ihr dieses Versprechen, was wir uns als Kinder gegeben haben, so wichtig sein? Es ist doch klar, dass das niemals funktionieren wird. Das ganze Leben als Freunde zusammen bleiben. Die Schule hindurch, übers Studium, möglichst auch noch im Beruf und dann wohnen als Nachbarn. Es ist eine Illusion; ein Kindheitstraum. Aber niemals kann dies Wahrheit werden.
 

...nicht so lange sich diese Gefühle in meinem Herzen befinden...
 

„Willst nicht vielleicht doch, dass ich dir helfe? Wenn du dich nur mal hinsetzt und ordentlich lernst, dann wird das schon klappen.“ Hoffnungsvoll und auch etwas flehend klingt ihre Stimme. Doch wie immer lehne ich ihr Angebot ab.
 

„Das bringt nichts. Ich bin nun mal nicht so intelligent wie du. Ich werde das nie schaffen.“
 

„Aber...das hat doch nichts mit Intelligenz zu tun! Du bist einfach nur faul. Du müsstest wirklich nur mal mehr machen.“
 

„Ach, das glaubst du doch selbst nicht. Ich bin nun mal einfach zu dumm für dieses ganze Zeug, was die uns in der Schule beibringen.“
 

Während dieser ganzen Zeit vermeide ich es strickt sie anzusehen, aus Angst Dinge zu sagen, die sie einfach nicht erfahren darf. In Wahrheit wünsche ich mir nichts mehr, als dass wir diesen Traum unserer Kindheit verwirklichen könnten. Jedoch wird dies nie geschehen. Schon aus dem Grund, weil ich meine Gefühle nicht ewig verstecken könnte. Irgendwann würden sie aus mir hervorbrechen. Und was dann geschehen würde, will ich mir noch nicht einmal vorstellen. Aber ich bin mir sicher; keine Freundschaft kann so stark sein, dass sie damit umgehen könnte.
 

„Aber das ist nicht war! Warum redest du dir nur immer solchen Unsinn ein!“ Ich kann spüren, dass erneut Wut in ihr aufsteigt. Ich will nicht mit ihr streiten. Aber sie hat einen meiner empfindlichsten Punkte angesprochen. Die Überzeugung schlechter, minderwertiger zu sein als andere, hat sich schon früh tief in mir verankert.

„Warum bist du nur immer so stur? Lass dir nur einmal helfen!“
 

„Nein.“ Ich will das alles im Moment nicht hören. „Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass ich es schaffe auf eine Uni zu kommen!“ Ich bin diese Diskussion so leid. „Wir können nicht immer unseren Kindheitsträumen hinterher rennen! Die Realität sieht nun mal anders aus. Akzeptier das endlich!“
 

Diese letzten Worte schreie ich ihr direkt ins Gesicht. Im gleichen Augenblick, noch während ich sie ausspreche, wünsche ich mir, ich hätte dies weiter tief in meinem Herzen verschlossen gelassen. Ihre Augen weiten sich vor Schreck; in den Winkeln glitzern Tränen auf. Die Fäuste hat sie krampfhaft an den Seiten geballt. Ich spüre, wie tief ich sie mit diesen Worten verletzt habe.
 

...Bitte! Sie mich nicht so an. Glaub mir. Diese Worte tun mir genauso weh wie dir...
 

„Wie kannst du das sagen?“ Ihre Stimme zittert. Ob vor Wut oder wegen der unterdrückten Tränen kann ich nicht sagen. Doch egal weshalb. Mich erschüttert es, sie so zu sehen. Und ich habe Angst. Schreckliche Angst, vor dem was jetzt kommt.
 

„Ich weiß selbst, dass das nur Träume sind. Träume, wie sie Kinderherzen nun mal entspringen. Für wie naiv hältst du mich? Aber wegen dieser Träume strenge ich mich so an. Sie sind der Grund, weshalb ich Dinge erreichen kann! Was hast du denn geglaubt? Dass sie sich von selbst erfüllen? Dass dir alles zugeflogen kommt? Gerade du solltest doch wissen, dass man sich anstrengen muss, um etwas zu erreichen. Aber auch, wie schnell man verloren hat, wenn man aufgibt. Sieh dir doch deinen Vater an! Ich will nicht, dass du dich genauso aufgibst! Dafür bist du mir zu wichtig!“
 

Die Tränen laufen ihr nun die Wangen hinab. Der Wind hat wieder angefangen zu wehen und mit ihrem Haar zu spielen. Sie leisen Schneeflocken führen einen wilden und zugleich merkwürdig ruhigen Tanz um uns herum auf. Ich sehe das alles wie in einem Traum. Es war mir klar, dass ich Dinge ausgesprochen hatte, die ich niemals hätte sagen dürfen. Wahrscheinlich Dinge, die ich nicht mal so meinte. Sie waren einfach aus mir heraus gebrochen.
 

„Aya-chan, hörst du?“

Sanft nimmt sie den Kragen meiner Jacke in ihre Hände. Ihr Gesicht kommt dem meinem so unglaublich nah. Ich spüre ihren angenehm warmen Atem auf meiner Wange. Der Duft ihres Parfums steigt mir in die Nase. Ihre tiefbraunen Augen blicken in die meinen. Es fühlt sich so an, als ob sie bis in die Tiefe meiner Seele blicken können.

„Du darfst nicht aufgeben! Das darfst du einfach nicht!“

Ihre sonst so sanfte, ruhige Stimme hört sich jetzt etwas rauh an. Ihr Sprechen wird immer wieder von Schluchzern durchbrochen.
 

Schnell, wie aus Reflex schlinge ich meine Arme um sie. Schließe sie vollständig in meine Umarmung ein. Drücke sie ganz fest an mich.

„Gomen nasai, Yurie-chan...“ Auch in meinem Hals hat sich ein dicker Kloß gebildet. Mein Herz klopft wie wild. Ein Kribbeln breitet sich in meinem Bauch aus; ich beginne am ganzen Körper fast unmerklich zu zittern. Alles Dinge, die nur durch Yuries bloße Nähe ausgelöst werden.

Mit ihren großen feuchten Augen schaut sie zu mir auf. Unsere Blicke treffen sich. Es scheint so viel in ihnen zu liegen....als ob sie etwas sagen wollen, was sie nicht dürfen...ich lese das darin, was ich mir immer gewünscht habe in ihnen zu lesen...die gleichen Gefühle, die ich tief in meinem Herzen unter Verschluss trage...
 

...langsam und unmerklich verliere ich die Kontrolle über meinen Körper...mein Kopf schaltet sich aus...das Einzige, dem ich jetzt noch folgen kann, ist das immer stärker werdende Klopfen meines Herzens....
 

Die Spannung, die zwischen uns in der Luft liegt wird unerträglich.
 

Ehe ich realisieren kann, was geschieht, liegen meine Lippen auf den ihren. Ein warmer Schauer, ein unbeschreibliches Kribbeln breitet sich in meinem ganzen Körper aus. Mir wird von einer Sekunde auf die nächste kalt, dann wieder unglaublich heiß und umgekehrt.
 

Alles um mich herum ist vergessen. Für mich existiert nur noch dieses unbeschreibliche Gefühl des Glücks, das plötzlich meinen Körper durchströmt. Was interessiert mich jetzt die Schule? Oder die Uni?

Alles, was ich in diesem Augenblick wirklich will, ist auf ewig so zu verharren...
 

Unwillkürlich verstärke ich die Umarmung und den Druck auf Yuries Lippen. Sie tut gar nichts. Sie liegt völlig erstarrt in meinen Armen.
 

...die Zeit hat aufgehört zu fließen; die einzige Bewegung um uns, ist der sanfte Wind, der uns mit weißen Blumen aus Eis einhüllt....



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Von: abgemeldet
2005-03-29T12:25:23+00:00 29.03.2005 14:25
Die Geschichte ist wirklich süß^^ Was die Rechtschreibfehler angeht muss ich Farore Recht geben, ich geh mal davon aus dass du ein Rechtschreibprogramm hast und vll sogar mit Word arbeitest, da dass nur Flüchtigkeitsfehler sind, Word neigt ja dazu selber so manches kontrollieren zu müssen-.- Am besten vor dem Updaten nochmal selber lesen (^.~)
Zu dem 'gomen': fand ich eigentlich passend, auch wegen den Suffixen.
Und ein dickes Lob zum Schluss: Die letzten paar Zeilen, die Beschreibung der Umgebung mit dem Schnee und dazu noch der Kuss...war genial! Hat mir super gefallen! Konnte man sich gut vorstellen.
Weiterschreiben^^
Von: abgemeldet
2005-03-28T19:16:26+00:00 28.03.2005 21:16
^^ süße geschichte!...(kriegt man wirklich gleich einen verweis, wenn man mal nicht aufgepasst hat???°° ...da hätt'ste dir vielleicht was dramatischeres einfallen lassen können... ps.:frag mich! ich hab immer nen paar ideen für den notfall^^)
...das ende ist aber wirklich ziemlich gemein -.-'!
...ähm... rechtschreibfehler gibt's ne ganze menge, besonders zum ende hin...
...das mit dem 'gomen...' gefällt mir persönlich überhaupt nicht!
***zeit fürs nächste kapi!!!***will mehr!!!***


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