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Endlich frei!

Seto x Yugi
von

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Prolog / Katpitel 1- 3

Hallöchen ^__^
 

Da ich die FF schon in nem Anderen Archiv on habe, gibt es gleich mehrere Teile. *g*

Warnungen: AU-FF / Death
 

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Endlich frei
 

Prolog
 

Eine einsame Insel mitten im Meer, so weit vom Festland entfernt, das man es nicht mal erahnen konnte.

Auf dem Festland ein Fleckchen Erde, das total verwüstet war, nicht weit vom Meer entfernt.

An beiden Orten ein einsames Herz und eine einsame Seele, die sich nach ihrem Gegenstück sehnten.
 

~~~~~
 

Nun stand er schon fast eine Stunde hier oben auf den Klippen und starrte auf das Meer hinaus.

Starrte in die Ferne, ohne jedoch etwas von der Schönheit der Natur zu sehen.

Die untergehende blutrote Sonne, die schon fast am Horizont verschwunden war.

Das Meer, das dunkelblau, fast schwarz, schimmerte.
 

Er stand nur hier oben uns sah in die Ferne, mit Augen, die voller... Sehnsucht... waren. Ja, Sehnsucht. Er sehnte sich nach IHM, nach seinem Ritter, seinem Liebsten.

Ohne ihn war sein Leben, sein Sklavendasein, einsam, trostlos und leer. Und das schon fast fünf Monate.

Der Mann auf den Klippen lachte kurz auf, als er daran dachte.

Ja, fünf lange einsame Monate war er nur allein. Und so wie es aussah, würden es noch ein paar Tage mehr werden. Am Horizont war gar nichts zu sehen, das auch nur im Entferntesten an ein Schiff erinnerte.

Er seufzte tief. >Wann kommst du endlich wieder nach Hause, zu mir?<

Er sah kurz hoch in den Himmel, schickte seinen sehnlichsten Wunsch zu den Sternen, die diesen Wunsch hoffentlich erfüllen würden.

>Bitte bringt ihn mir wieder. Gesund und lebendig. Bitte!<

Und für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, das sein Wunsch angekommen war, das die Sterne ihm diesen Wusch erfüllen würden.

Er wandte sich vom Meer ab, dem Wald entgegen, der sich auf der Ebene unter den Klippen erstreckte. Er durchquerte den Wald, ging an gut sechs Dutzend Hütten vorbei, die um eine Burg herumstanden. Trat in die Burg ein, die sein Gefängnis und gleichzeitig sein Zuhause war.
 

~~~~~
 

Die Hektik und Unruhe des Tages hatte sich gelegt.

Das Dorf war erobert, sie hatten reichlich Beute gemacht und wollten am nächsten Morgen zu den Schiffen aufbrechen.
 

Er hatte sich eine ruhige Lichtung gesucht, die etwas abseits vom Dorf lag.

Hier hatte er sich an einen Baum gelehnt und sah in den Himmel, der von Sternen geradezu überfüllt war.

Seine Augen waren voller Sehnsucht. Er sehnte sich danach, dass dieser Beutezug endlich zu Ende ging. Fünf Monate waren sie nun umhergesegelt, hatten Beute in Form von Metallen, Getreide, Waren und Sklaven gemacht.

Morgen würden sie nun endlich nach Hause aufbrechen.

Er lächelte leicht vor sich hin. >Nach Hause, zu IHM.<

Mit den Augen suchte er am Firmament nach dem hellsten Stern. Ihm würde er seinen sehnlichsten Wunsch anvertrauen.

>Bitte lass mich heil nach Hause kommen.

Bitte lass mich IHN gesund vorfinden.<

Und für einen kurzen Moment hatte er das Gefühl, das sein Wunsch angekommen war, das die Sterne ihm diesen Wusch erfüllen würden.

Er wandte seine Augen von den Sternen ab, stand auf und ging zurück ins Dorf.
 

1. Kapitel: Heimkehr
 

Es war ein strahlender Herbst-Nachmittag. Die Sonne schien warm auf die Menschen runter, der Himmel war wolkenlos und vom Meer her wehte ein laues Lüftchen durch den Wald.

Auf der Burg herrschte zu dieser Tageszeit reger Betrieb.

Auf dem Hof spielten lachend kleine Kinder, während einige Mägde in der Nähe saßen, sich unterhielten und nebenbei ein Auge auf die Kinder hatten.

Vom Waffenhof her, in dem die jüngsten Ritter in der Kunst des Kämpfens ausgebildet wurden, klang Waffengeklirr und manchmal ein schmerzhafter Aufschrei.

In der Burgküche und der großen Halle wurden emsig Vorbereitungen getroffen. Tische und Bänke wurden hierhin und dorthin geschoben, Banner hier an den Wänden aufgehängt und dort wieder abgenommen.

Die Vorratskammer nach den leckersten, besten und edelsten Nahrungsmitteln durchforstet, um auch ja ein köstliches Mahl schnell auf den Tisch zaubern zu können, wenn die lang Ersehnten endlich heimkehren, was nun jeden Tag geschehen konnte.

Die Luft war erfüllt von einer freudig-erwartende Atmosphäre. Überall wurde gesummt, gelacht, gescherzt und fröhlich eine Arbeit nach der nächsten erledigt.

Doch unter all dieser fröhlichen Atmosphäre war ein dunkler Schatten zu erkennen. Alle hatten sie tief in sich drinnen die schreckliche Ahnung, dass auch diesmal einige Ritter nicht nach Hause kehren würden. Doch hatten sie alle diese Angst tief in sich verschlossen und ließen sie nicht ans Licht kommen.
 

Doch gab es auch einige auf der Burg und in der Umgebung, denen es egal war, ob die Ritter zurückkehrten oder nicht.

Das waren die Sklaven. Die armen Seelen, die das Pech hatten, den Rittern auf deren Beutezügen in die Hände gefallen zu sein und aus ihrer Heimat verschleppt wurden.

Die behandelt wurden, als wären sie Nichts, die von den höher stehenden Menschen überhaupt nicht beachtet wurden.
 

Doch war es ihnen allen wirklich so egal?

Den meisten sicherlich.

Doch gab es einen unter ihnen, dem das nicht egal war.

Einem jungen Mann, vielleicht 18 oder 19 Jahre alt. Schlank und relativ hoch gewachsen. Blonde Haare, zwischen denen sich lilafarbene Strähnen mogelten. Doch das auffälligste an ihm waren seine Augen. Augen, die die Farbe von Amethysten hatten. Augen, die auf der einen Seite vor unbändiger Lebensfreude Funken zu sprühen schienen und auf der anderen Seite eine Weisheit ausstrahlten, die man sich nicht in einem wohlbehütetem Leben erwarb.

Ihm ging es ähnlich wie den 'Freien'. Er wartete sehnsüchtig auf die Ankunft der Ritter. Konnte es kaum mehr ertragen, diese Qual des Wartens, der Ungewissheit.

Und auch in ihm bohrte diese nagende Angst, dass einer der Ritter nicht mehr zurückkehren würde. Aber am meisten hatte er Angst, dass ER nicht mehr zurückkehren würde.
 

Er war gerade zusammen mit einigen anderen Sklaven in den Ställen, um die Boxen auszumisten, als der Ruf ertönte. Der Ruf, auf den man hier schon sehnsüchtig gewartet hatte:

"Schiffe! Schiffe in Sicht!"

Der Ruf hatte seinen Anfang im Wachturm am Strand. Von dort wurde er von Kindern ins Dorf getragen, wo ihn alle Dorfbewohner übernommen hatten und so zu den Männern auf der Burgmauer gedrungen ist. Diese schrieen ihn in den Hof hinunter, von wo er in alle Winkel der Burg getragen wurde: in die große Halle, in die Küche, in die Privaträume der einflussreicheren Bewohner und natürlich auch in die Ställe.
 

Alle, die Abkömmlich waren, ließen ihre Arbeit Arbeit sein und rannten durchs Burgtor, schlossen sich den Dorfbewohner an, strömten durch den Wald und auf den Strand zu.

Versammelten sich an dem sich dort befindlichen Anleger. Starrten angestrengt in die Ferne zum Horizont und hielten nach den Schiffen Ausschau.
 

Da!

Am Horizont wurden langsam aber sicher die Umrisse von fünf Schiffen erkennbar.

Am Anleger brach großer Jubel los.

Endlich waren die Ritter wieder da.
 

~~~~
 

In der Burgküche wurde in der Zwischenzeit fleißig weitergearbeitet.

Fleisch wurde über dem Feuer gebraten, Gemüse geschält und gekocht, Obst in die dafür vorgesehenen Schüsseln gefüllt und reichlich Bier und Wein in Krüge gefüllt.

In der großen Halle wurden die Tische gedeckt, die Obstschüsseln und die Krüge mit dem Trinken schon von der Küche nach oben gebracht.

In den Gängen herrschte reger Betrieb, wobei es hauptsächlich Sklaven waren, die den weiten Weg zwischen Küche und Halle zurücklegen mussten.

In der Küche erhielten sie von der Oberköchin Anweisung, was sie vom Fleisch und den anderen zubereiteten Speisen schon nach oben bringen sollten und in der Halle wartete die Burgherrin auf sie mit der Anweisung, wo sie das gerade gebrachte hinstellen sollten.
 

Die Sklaven waren gerade fertig mit Auftischen und hatten sich soeben an die Wände zurückgezogen, als auch schon der Großteil der Ritter mitsamt Gefolge die Halle trat.
 

2. Kapitel: Seto, der Ritter
 

Die Ritter standen am Heck des Schiffes uns starrte angestrengt in die Ferne.

Unter ihnen ein etwa 19-jähriger Mann mit braunen Haaren und blauen Augen.

Alle warteten sie sehnsüchtig darauf, dass die Insel in Sicht kommen würde.

Inzwischen war es Nachmittag und es musste jeden Augenblick so weit sein.

Aus dem Krähennest erscholl plötzlich ein Ruf: "Die Insel ist in Sicht!"

Auf allen fünf Schiffen brach Jubel los.

Endlich waren sie wieder Zuhause. Jedenfalls so gut wie.
 

Sie konnten schon aus einiger Entfernung die jubelnde Menschenmasse am Anleger erkennen. Die Daheimgebliebenen freuten sich ebenso wie Heimkehrenden.
 

Die Schiffe legten an. Die Planken wurden über Bord gelassen und die ersten Ritter kamen von Bord.

An Land wurden sie von ihren Familien stürmisch begrüßt und der Lärmpegel stieg immer weiter an.

Nachdem die meisten Ritter von Bord waren und sich mit ihren Familien auf den Weg zur Burg machten, gingen die Kappen an Bord. Sie holten aus den Lagerräumen die Säcke mit dem Getreide, die Kisten mit den wertvollen Metallen und die anderen Sachen.

Ihnen schlossen sich die an Bord gebliebenen Ritter mit den gefangen genommenen Sklaven an.

Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zur Burg. Die Kappen brachten ihre Sachen in die Vorrats- oder Schatzkammer und die Sklaven wurden zum 'Sklavenmeister' gebracht.
 

~~~~
 

Die Ritter hatten inzwischen mitsamt Gefolge die große Halle erreicht.

Was sie dort sahen, zauberte den Rittern ein Lächeln aufs Gesicht: Essen! Vernünftiges Essen.

Sie setzten sich hungrig an die Tische und bedienten sich.

Fleisch, Obst, Gemüse, Bier, Wein... alles verschwand so schnell vom Tisch, das die Sklaven fleißig laufen mussten. Hier waren die Krüge leer, dort die Obstschüsseln, am nächsten Tisch die Fleischplatten... kaum war ein Sklave wieder in der Halle und hatte sein Mitgebrachtes auf den Tisch gestellt, durfte er schon wieder in die Küche hetzten, um das nächste zu holen.
 

Unter all diesen Menschen befand sich einer, der sich zwar fleißig an den Gesprächen beteiligte und auch allerhand der Nahrungsmittel verschlang, der sich aber eigentlich nichts weiter wünschte, als das dieser Tag so schnell wie möglich enden würde: Seto.

Denn erst am Abend würde er IHN wieder sehen.

Vorher war das leider nicht möglich. Er selbst musste in der Halle anwesend sein, wenn er es sich nicht mit seinem Burgherren verscherten wollte und sein Schatz musste mit anderen Sklaven dem 'Sklavenmeister' bei dessen Arbeit helfen. Und vor Abend wurden die sowieso nicht fertig.

Also brachte es nichts, wenn er sich jetzt aus der Halle schleichen würde. Außerdem würde sein Schatz ziemlich wütend werden, wenn er erfuhr, dass er aus lauter Ungeduld nichts gegessen hatte und sich mit dem Burgherrn Ärger eingehandelt hatte. Er erinnerte sich noch zu gut daran, wie wütend sein Liebster damals gewesen was.

Als er ihm das erzählt hatte, hatte sein Schatz sich mit vor Zorn und Wut Funkelnden Augen vor ihm aufgebaut, die Hände in die Hüften gepresst und ihm eine Strafpredigt gehalten.

Was er, Seto, sich denn nur dabei denken würde, ersten sich mit dem Burgherren beinahe Ärger eingehandelt zu haben und zweitens den ganzen Tag nichts zu essen.

So wütend hatte er seinen Liebsten noch nie gesehen, noch nicht einmal als sie ihn damals gefangen genommen haben.

Bei dieser Erinnerung musste er leicht grinsen. Wenn einer sie beide beobachtet hätte, hätte das schlimm ausgehen könne. Für sie beide. Ein Sklave hatte einen Ritter nicht anzuschnauzen und ein Ritter hatte so eine Respektlosigkeit nicht einfach so hinzunehmen. Aber Gott sei Dank hatte sie keiner beobachtet.

Und damit sich das ganze nicht wiederholen konnte, blieb er seitdem artig in der Halle sitzen und wartete auf die Nacht, um wieder bei seinem Liebsten zu sein.
 

Seto war so in Gedanken versunken, das er gar nicht mitbekam, wie sich die Gespräche um eine bestimmte Schlacht zu drehen begangen. Seine Schlacht.
 

"Ihr hättet Seto mal sehen müssen. Er hat aus diesen Halunken Hackfleisch gemacht.

Die Einwohner hatten es tatsächlich geschafft, unseren Herrn mit einigen Rittern in die Ausläufer der Berge zu lotsen. Dort haben wurden sie von den Einwohner in die Enge getrieben, auf eine Felsklippe.

Wenn Seto nicht gesehen hätte, wie unsere Leute zu den Bergen gegangen wären, wäre das Übel ausgegangen.

Er ist ihnen nach und hat jeden einzelnen von den Halunken ein Treffen mit dem Teufel spendiert. Der freut sich über die Gesellschaft bestimmt auch.

Seto hat also unseren Herrn mitsamt einigen unserer besten Ritter gerettet. Und als Dank hat der Herr ihm erlaubt, sich etwas zu wünschen. Aber bis jetzt ist er mit seinem Wunsch noch nicht rausgerückt...

Aber trotzdem: ein dreifaches Hoch auf Seto!"

"Hipp hipp hurra!

Hipp hipp hurra!

Hipp hipp hurra!" tönte es aus allen Kehlen gleichzeitig, als der Sprecher mit seiner Erzählung geendet hatte.
 

Seto wäre am liebsten im Erdboden verschwunden, das was ihm so was von peinlich.

Und zu allem Überfluss meldete sich jetzt auch noch der Burgherr an Seto: "Hast du denn nun darüber nachgedacht, was du haben möchtest, Ritter Seto?"
 

Seto dachte fieberhaft nach. >Was soll ich ihm denn jetzt sagen?

Was ich mir wünschen würde, wüsste ich schon. Nur muss ich das vorher mit ihm besprechen.

Also wieder um Bedenkzeit beten.<

Seto seufzte leise und antwortete dann: "Mein Herr, im Moment fällt mir nichts geeignetes ein. Daher bitte ich um etwas Bedenkzeit."

Der Burgherr sah etwas ungläubig drein. Es wunderte ihn, dass man über so etwas so lange nachdenken musste, aber bitte... "Natürlich, Ritter Seto. Nimm dir ruhig noch etwas Zeit."

Damit wandten sich die Gespräche wieder angenehmeren Dingen zu.
 

Je später der Abend wurde, umso leerer wurde die Halle. Ein Ritter nach dem nächsten zog sich mit seiner Frau oder seiner Freundin zurück. Und wer keine hatte, zog sich mit seinem Liebling unter den anwesenden Sklavinnen zurück.
 

In der Halle wurde es mit der Abnahme der Anwesenden immer ruhiger. Die dagebliebenen Sklaven und Mägde fingen an, die Tische abzuräumen und die Halle aufzuräumen.

Die Anwesenden, die sich jetzt noch in der Halle befanden, waren zum Großteil zu betrunken, um sich in ihre Betten zu begeben. Der kleiner Teil war immer noch fleißig am bechern und unterhalten.
 

Zu dieser Zeit war es, das sich Seto aus der Halle stahl.

Er ging durch die Gänge nach draußen, über den Hof durchs Tor und ab in den Wald. Genoss auf seinen Weg die frische Luft, das genaue Gegenteil der verrauchten und verbrauchten Luft in der Halle. Atmete tief die saubere Luft ein, wodurch sich das leichte Brummen in seinem Schädel vollkommen verabschiedete.
 

Nach einigen Minuten erreichte er eine einsame Lichtung, die vom Sternenübersäten Nachthimmel erleuchtet wurde.

Hier setzte er sich unter einen großen Baum, sah hoch zum Firmament und wartete.
 

3. Kapitel: Yugi, der Sklave
 

Yugi wartete schon die ganzen letzten Tage darauf, dass die Ritter endlich heimkehrten.

Er war so voller Vorfreude auf das Ereignis, das noch nicht einmal seine persönliche 'Hassarbeit' oder der 'Sklavenmeister' diese Freude vertreiben konnte.
 

Er war gerade zusammen mit einigen anderen Sklaven in den Ställen, um die Boxen auszumisten, was er mehr als alles andere hasste, als der Ruf ertönte. Der Ruf, auf den man hier schon sehnsüchtig gewartet hatte:

"Schiffe! Schiffe in Sicht!"
 

Er und die andern Sklaven ließen für einen Moment ihre Arbeit ruhen. Sahen durch die Stalltür nach draußen, wie alle Abkömmlichen durch große Burgtor Richtung Anleger strömten.

Wie gerne würde er unter ihnen sein. Einfach sein Arbeit liegen lassen und die Heimkehrenden begrüßen.

Aber das ging ja leider nicht. Er war ja kein 'Freier', sondern ein Sklave. Und wenn herauskommen würde, das er seine Arbeit verlassen hätte, würde er mächtig Ärger mit dem 'Sklavenmeister' bekommen. Und wahrscheinlich auch mit seinen Schatz.

Schweren Herzens machte er sich also wie die anderen Sklaven wieder an die Arbeit.
 

Es dauerte aber gar nicht lange, da erschien der Stallmeister im Stall.

"Yugi, Andrew, Tobi. Ihr sollt sofort zum Obersten Verwalter kommen. Aber ein bisschen dalli."

Alle drei hatten, als sie angesprochen worden, die Kopfe gesenkt gehalten. Jetzt nickten sie leicht, antworteten mit: "Jawohl, Sir!", legten ihre Arbeitswerkzeuge vernünftig weg und machten sich auf den Weg.
 

Als sie am Stallmeister vorbei waren, wagten sie es wieder die Kopfe zu heben.

"Na toll. Dürfen wir also schon wieder helfen, die Neuen einzusortieren. Können die dafür nicht mal andere nehmen." schimpfte Tobi leise vor sich hin.

"Tja, kommt davon, das du zu den 'Obersten Sklaven' gehörst. Stell dich in nächster Zeit blöd und widerspenstig an, dann wirst du deines 'Ranges' enthoben und musst nächsten Jahr nicht mehr dabei sein." meinte Andrew leicht sarkastisch. Denn ebenso wie die anderen wusste er, was passierte, wenn man sich widerspenstig gab: Strafe. Und das wollte keiner riskieren. Da dann doch lieber weiterhin zu den 'Obersten Sklaven' gehören und einmal im Jahr bei der Zuordnung der Neuen helfen. Das war allemal besser, als die nächsten Tage ohne Essen auszukommen, oder Schlimmeres.
 

Sie erreichte nach ein paar Minuten einen großen Raum, in dem sich schon die andere 'Obersten Sklaven' zusammen mit dem 'Sklavenmeister' befanden. Zu ihnen gesellten sich auch die drei.

Und dann mussten sie warten.

Es dauerte bestimmt noch einmal zehn Minuten, bis die Ritter mit den Neuen kamen.

Die Neuen: dürr, hungrig, durstig, ängstlich und verletzt.

Die Ritter lieferten die Sklaven nur eben ab und verschwanden dann sofort Richtung großer Halle. Sie wollten vom Fest ja schließlich auch noch was haben.
 

Die Neuen sahen sich ängstlich, aber auch ein wenig neugierig um. Hier würden sie also von jetzt an leben.

Der 'Sklavenmeister' begann mit seinem Vortrag, den er den Neuen jedes Jahr hielt:

"Willkommen, willkommen! Auch wenn ihr nicht freiwillig hier seid, wird diese Burg für den Rest eures Lebens euer Zuhause sein.

Deshalb hoffe ich, dass ihr euch hier schnell einleben werdet. Was so viel bedeutet, wie: Macht was ich euch sage, dann habt ihr nichts zu befürchten.

Als erstes bekommt gleich jeder von euch ein schönes Brandmal..." Bei diesen Worten konnte er sich sein sarkastisches Grinsen nicht mehr verkneifen. "... und dann bringen euch die anderen Sklaven was zu Essen und zu Trinken und dabei werden euch eure neuen Aufgaben zugeteilt.

Je gefügiger ihr euch zeigt, desto schneller sind wir fertig und ihr könnt für heute in eure Räume verschwinden.

Also, wenn ich bitten darf." Den letzten Satz richtete er an seine 'Helfer', die sich mit nicht gerade überschwänglicher Begeisterung ans Werk machten.
 

Die Neuen wurden in Gruppen aufgeteilt und in diesen Gruppen zum Feuer gebracht.

Dort bekam jeder ein Brandmal auf den rechten Oberarm gebrannt. Eiserne Kettenglieder, zu einer Kette geformt, die die Form einer Acht hatten.

Durch die Halle tönten die Schrei der Gebrandmarkten, die Kinder schrieen aus Angst schon vorher und der Gestank von verbranntem Fleisch zog durch den Raum und machte allen das Atmen schwer.
 

Auf die Zeit achtet bei dieser Prozedur keiner.

Als alle das Zeichen hatten, wusste keiner, wie viel Zeit denn nun eigentlich vergangen war.

Es kam ihnen so vor, als wären Stunden, ja sogar Tage, vergangen.

Tatsächlich hatte das Ganze nur knapp über eine Stunde in Anspruch genommen.
 

Alle saßen sie in Gruppen im Raum zusammen. Die Älteren, ihre eigenen Schmerzen unterdrückend, versuchten, die Kleinen zu trösten. Hielten sie in ihren Armen, redeten auf sie ein oder versuchten sie mit den Köstlichkeiten an Essen zu locken, das Yugi und seine Freunde gebracht hatten.

Mit der Zeit versiegte das Weinen und Schluchzen der Kinder ganz und sie stürzten sich voller Eifer auf das Essen.

Die Älteren saßen weiterhin in Gruppen zusammen und unterhielten sich darüber, was nun als nächstes geschehen würde.
 

Yugi und die andern Sklaven standen draußen vor der Tür.

"Sollten wir uns nicht langsam mal an die Arbeit machen? Sonst werden wir bis heute Abend nie im Leben fertig." fragte Andrew in die Runde.

Yugi sah durch die Tür in den Raum. "Lass ihnen noch ein paar Minuten. Im Moment würden wir noch keine vernünftige Antwort aus ihnen herausbekommen."

"Na schön.

Wer nimmt sich denn welche Gruppe vor?

Ich würde mich bereit erklären die Gruppe der hübschen jungen Damen da in der Ecke zu übernehmen." grinste Andrew leicht.

"Na wenn du meinst, mit ihnen klar zu kommen, bitte, von mir aus." Aus Tobis Stimme troff der Sarkasmus nur so. Es war überall bekannt, das Andrew ein Weiberheld war, wie er im Buche stand. Er war wahrscheinlich der Beste, um mit den jungen Damen klar zu kommen.
 

Nach und nach übernahm jeder eine andere Gruppe. Mal eine reine Gruppe von Männern, mal eine Gruppe von älteren Frauen, aber wiederum auch gemischte Gruppen.

Nur die Gruppe der spielenden Kinder in der Mitte des Raumes wollte keiner haben. Und da einer sich an der Aufteilung nicht beteiligt hatte, bekam er diese Gruppe zugeschoben: Yugi.

Yugi kratzte das nicht weiter. Ihm war es eigentlich egal, welche der Gruppen er bekam. Aber kleine Kinder stellten wenigstens keine tiefsinnigen Fragen nach dem Warum und Wieso.
 

"Können wir dann mal?" Langsam wurden sie alle unruhig. Wenn sie keinen Ärger bekommen wollten, mussten/sollten sie sich langsam mal beeilen.

"Also gut. Und denkt dran: vermeidet es, das sie sich aufregen und Ärger machen. Das können wir gar nicht gebrauchen."
 

Sie traten in den Raum ein und gingen zu ihren Gruppen. Fragten sie über ihre Familien aus und wo ihre Stärken und Schwächen lagen.

Alles ging mehr oder weniger ohne großen Ärger ab. Die Erwachsenen hatten sich in mehr oder weniger ins Unvermeidliche gefügt und machten keine Probleme. Fragten aber ihrerseits auch nicht wenig, wollten wissen, wie das Leben hier war und was auf sie zukam.
 

Yugi ging langsam auf die Schar Kinder zu. Die wurde ruhiger, als die den jungen Mann auf sich zukommen sahen. Als er in ihrer Mitte stand, fragte er einmal leise in die Runde: "Ich möchte mich ein bisschen mit euch unterhalten. Darf ich?"

Die Kinder sahen ihn aus großen Augen an. Nickten dann aber.

Yugi lächelte leicht und setzt sich dann. Winkte die Kinder zu sich.

"Also, ich heiße Yugi.

Verratet ihr mir auch eure Namen?"

Ein Kind nach dem nächsten sagte ihm seinen Namen.

"Schön. Es wird wahrscheinlich etwas dauern, bis ich mir die alle gemerkt habe. Aber das kriegen wie schon hin, oder?" Alle nickten sie.

"Sagt mal, was macht ihr eigentlich gerne? Und was nicht?

Ich zum Beispiel hasse es, Ställe ausmisten zu müssen. Grausig.

Liebe es aber, wenn ich draußen bin. Feldarbeit, auf die Herden aufpassen oder Pferde einreiten. Das ist eigentlich egal. Hauptsache draußen an der frischen Luft und nicht in einem stickigen Stall.

Und ihr?" Yugi sah fragend in die Kindergesichter.
 

"Ich hab meinem Vater auf dem Feld geholfen. War zwar tierisch schwer, hat aber trotzdem Spaß gemacht. Und ausgeritten bin ich mit meinem Vater immer."

Einige der Jungs zeigten mit einem Nicken, das es bei ihnen auch so war.

"Und bei dir?" blickte Yugi gezielt einen Jungen an.

"Ich war lieber drinnen. Stallarbeit oder Werkzeuge reparieren." Seine Antwort war ziemlich leise.

"Und was ist mit euch?" Yugi blickte jetzt die Mädchen der Gruppe an.

Die Mädchen sahen sich an. "Ich habe meiner Mutter geholfen. Kochen, Handarbeit, Putzen und das alles." Antwortete eins der Mädchen. Alle andern nickten zustimmend. Das waren auch ihre Aufgaben Zuhause gewesen.

"Na, das ist doch was. Wir finden bestimmt eine Beschäftigung für euch. Arbeit gibt es hier genug zu tun. Und wenn euch hier einer dumm kommt, dann sagt ihr mir das, ja? Wir sind doch schließlich Freunde."

Er blickte sich einmal um. Sah aber nur traurige Gesichter.

"Hey, Kopf hoch. Macht mal ein fröhlicheres Gesicht."

Einer der älteren Jungen hob den Blick. "Wie denn? Wir sind angegriffen worden, verschleppt in die Ferne und sollen jetzt hier umsonst arbeiten? Da kann man doch nur traurig sein."

Yugi sah ihn nachdenklich an. "Sag mal, ist unter den hier irgendeiner deiner Familien dabei?" Der Junge nickte. "Dann sei froh. Du bist nämlich nicht alleine.

Nach dem Angriff auf mein Dorf war ich der einzige Überlebende. Ich hatte niemanden mehr.

Kannst du dir vorstellen, wie ich mich mit elf Jahren gefühlt habe? Allein in einer fremden Umgebung?

Dagegen habt ihr richtig Glück.

Also macht ein fröhlicheres Gesicht und guckt nicht so traurig aus der Wäsche!" Während er zu Anfang noch traurig geklungen hatte, hatte der letzte Satz wieder fröhlich geklungen.

"Und was haltet ihr jetzt von einer Runde Schwimmen?"

Alle Kinder sahen ihn freudig überrascht an. "Ja!" schrieen sie alle im Chor.

"Also dann! Sagt euren Eltern wo ihr hingeht und dann los."

Aber anstatt das die Kinder zu ihren Eltern gingen, riefen sie einmal in den Raum: "Wir gehen schwimmen!" und weg waren sie, Yugi folgend.

Die Erwachsenen guckten zwar überrascht, als ihre Kinder so plötzlich verschwanden, und das auch noch mit einem Fremden, aber Andrew und die anderen beruhigten sie.
 

Irgendwann waren auch sie fertig und führten die Neuen in die gemeinsamen Schlafräume, einen für die Frauen und eine für die Männer.

An den Türen hatten andere Sklaven schon Decken gestapelt und jeder, der daran vorbei in die Schlafräume ging, nahm eine mit. Wer Kinder hatte, nahm auch für diese eine mit.

Im Raum selber suchte sich dann jeder eine freie Stelle, an der er/sie die Decke ausbreiteten und dann fielen sie auch schon erschöpft in einen unruhigen Schlaf.
 

Nicht lange und auch die Kinder kehrten vom Schwimmen zurück. Die Kinder suchten ihre Eltern oder ältere Geschwister und kuschelten sich in deren Arme, fielen auch bald vor Erschöpfung in tiefen Schlaf.
 

Yugi blieb an der Tür stehen und sah in den Raum voller Schlafender. Bei diesem Anblick musste er lächeln. Der Anblick war aber auch zu niedlich.

Nach einigen Minuten wandte er sich ab.

Die Arbeit für heute war getan und nun konnte er endlich das machen, worauf er schon den ganzen Tag gewartet hatte: zu IHM gehen, wieder seine Nähe genießen.
 

Er ging durch die stillen Gänge, über den Hof durchs Tor und durch den Wald. Genoss die nächtliche Stille.

Er erreichte eine einsame Lichtung, die vom Sternenübersäten Nachthimmel erleuchtet wurde.

Dort sah er IHN schon sitzen.
 

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Wie wars?

Über Kommis und Kritik würde ich mich freuen.
 

by: _Sonna_
 

tbc



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  jyorie
2013-06-13T14:52:34+00:00 13.06.2013 16:52
Hallo ^_^

klingt sehr schön deine Mini-FF

Zu Yugi paßt es sehr gut, wie er sich als Sklave gibt und
er so milde ist, manchmal etwas desinteressiert an seinen
aufgaben, aber er die neuen Kinder begeistern kann. Aber
auch das er Seto dafür schimpft, wenn er etwas tut, das gegen
seine Gesundheit geht.

Mir gefällts und ich werde weiter lesen, bin ja neugierig,
was sich Ritter Seto wünscth.

CuCu Jyorie



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