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Fall, fly and come with me

"ich fang dich auf"
von

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Sei mein Freund

Sei mein Freund!
 

Ich musste wohl eingeschlafen sein, denn als ich aufwachte sah ich rechts im Bett neben mir jemanden liegen. Es war schon dunkel geworden und erkannte deshalb nicht wie er oder sie aussah. Nur ein Strahl des Mondlichts streifte das Gesicht des Kindes, der durch das kleine Fenster über dessen Bett hereinbrach.

Als es sich umdrehte, schauten mich zwei stechend grüne Augen an. Ich bemerkte, dass er genauso überrascht war wie ich selbst. Ja, es war ein kleiner Junge der vielleicht drei Jahre älter war wie ich. Mir standen immer noch die Tränen in den Augen. Und er, er lächelte mich einfach nur an. Als er den Mund öffnete, erklang überraschender weisse eine doch sehr erwachsene und traurige Stimme. Er kniff seine Augen etwas zusammen und fragte dann: >>wie heißt du?<<

>>Lilliana...<<, flüsterte ich. Wie froh ich war, dass endlich jemand mit mir sprach. Ein Lächeln breitete sich wieder auf seinem Gesicht aus. >>Also Lilli?! Ich bin Kouji.<< >>Kouji? Das ist kein russischer Name, oder? Also Lilli ist ja auch kein...<< >>Schlaf jetzt Lilli<<, entgegnete er mir und schloss seine Augen.

Zum Glück war er damals da, denn er nahm mir das Gefühl der Einsamkeit. Am nächsten Tag sah ich ihn den ganzen Morgen nicht. Kouji lag früh nicht mehr in seinem Bett, als ich vom Geschrei der anderen, die in diesem Schlafsaal waren, geweckt wurde. Hier waren alle Waisenkinder zwischen drei und zehn Jahren. Sie spielten miteinander oder stritten sich.

Es gab einen großen Garten, der mit einer dicken Schneeschicht bedeckt war. Ich beschloss raus zu gehen. Meine Gedanken überschlugen sich, warum war er so traurig? Er lachte zwar, aber ich sah trotzdem die Traurigkeit in seinen Augen und diese Gefühle spiegelten sich nun in mir wieder. Die Stille des Schnees trug ihren Teil dazu bei. >>Kouji, wo bist du denn?<<

Noch vor ein paar Wochen spielte ich mit meinem Dady im Schnee und meine Mom wärmte mich, wenn mir kalt wurde und meine Hände fast erfroren waren. Die Freudentränen kullerten meine Wangen herunter. >>Wann sehe ich euch endlich wieder? Momy, Dady...<<

>>Hey kleine Lilliana!<< Ich erkannte diese Stimme sofort und wer sonst kannte hier meinen Namen. >>Kouji...<< Lachend drehte ich mich um, doch er machte keineswegs ein fröhliches Gesicht. Er sass auf einen Stein, ganz allein, alle anderen interessierten sich nicht für ihn. >>...wahrscheinlich nie...<< Sagte er mit gedrückter Stimme. >>Was meinst du? <<, >>Deine Eltern!... du bist hier, es tut mir leid Lilli, aber...<< Er griff nach meiner Hand, sie war ganz warm, wie die meiner Mutter.

>>...sie sind vermutlich Tot!<<, >>Tot?!<< Diese Worte schienen in der kalten Luft ein zu gefrieren. Der Blick wurde starr und ein starker Schmerz durchfuhr mein Herz.

>>Nein, das...<< Bevor ich zusammenbrach, zog mich Kouji an meiner leblosen Hand an sich und nahm mich in den Arm. Ja, er tröstete mich... er war der einzige der dies tat. >>...das kann nicht sein.<< Tränen über Tränen, ich konnte es nicht unterdrücken, es hörte einfach nicht auf.

Seine Sachen waren sicher schon völlig durchnässt, ich klammerte mich so fest ich konnte an ihn, meine Finger waren schon ganz taub. Mein ganzer Körper zitterte und verkrampfte sich vor Kälte. >>Jetzt habe ich keinen mehr, ich bin ganz allein...<< Mit fester Stimme antwortete Kouji darauf. >>Ich werde ab jetzt auf dich aufpassen! Damit du nie mehr alleine bist.<< Es hat mir sehr geholfen. >>Ja, lass uns Freunde sein.<< Kouji, dann wirst auch du nicht mehr einsam sein.



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