Zum Inhalt der Seite

So fing alles an

~~Für Jackie~~ (eine kleine Zwischenepisode, quasi vor Summer in the City)
von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Das ist mein Weihnachtsgeschenk für meine beste Freundin Jackieth! Ich hab dich ganz doll lieb und vermisse dich! Und weil du (gemeinsam mit Pinku) wohl der größte Fan von Kenji und Ichiro bist, hab ich mir gedacht, dass ich dir noch einmal eine Story von den beiden schreibe, diesmal aus Ichiros Sicht. *g* Und weil es so schön zur Jahreszeit passt, ist es eine Weihnachtsgeschichte. *Schleife um Ken und Chiro bind und sie Jackie schenk* Ich hoffe, dass dir die Story gefällt.

Hier die Zeichenerklärung:

-...- jemand sagt was

+...+ jemand denkt was

(Ich weiß, dass es doof ist, aber bei mir werden doch die Anführungszeichen immer in Fragezeichen umgewandelt werden, muss es eben so gehen.)

Bleibt nur zu sagen: Viel Spaß beim Lesen!
 

Furu ^-^
 

So fing alles an
 

Ich erwache in einem dunklen Zimmer. Es gibt ja Menschen, die in der Nacht sieben Stunden Schlaf benötigen, aber zu dieser Gattung gehöre ich wohl eher nicht. Benommen sehe ich mich in dem kleinen Schlafzimmer um und höre hinter mir das gleichmäßige Ein- und Ausatmen von Fujiwara Kenji. Dieser Junge ist mir ein Rätsel. Er bestand darauf, dass ich bei ihm einziehe und weil ich nicht wusste, wo ich sonst bleiben sollte, habe ich zugestimmt. Mit einer Engelsgeduld erträgt er meine seelischen Tiefs und kümmert sich liebevoll um mich. Ich habe ihm alles erzählt, was es über mich zu wissen gibt, aber dann wird mir immer wieder schmerzlich bewusst, dass ich kaum was über ihn weiß. Ken spricht nicht gerne von seiner Familie, aber jetzt mal ernsthaft. In unserem Alter wohnt man eigentlich bei seinen Eltern, nicht allein. Ich entferne mich etwas von dem warmen Körper, der sich wohl unbewusst an mich schmiegt. Nicht dass es mir so unangenehm wäre ihn an mir zu spüren, aber das wäre nicht gut für ihn.

Ohne meinen Gastgeber zu wecken erhebe ich mich. Kenjis Schlafanzug ist mir etwas zu groß. Zum Glück hält die Hose an der Hüfte, wenn sie auch recht locker sitzt. Barfuß, wenn auch kaum mehr als die Zehen herausschauen, wegen der Überlänge, schleiche ich zum Fenster. Es hat begonnen zu schneien, dicke weiße Flocken schweben aus dem dunklen Nachthimmel. Die Laterne, die vor dem Haus steht, wirft ein geheimnisvolles Licht auf die noch jungfräuliche Schneedecke. Dieser Zustand wird nicht mehr lange anhalten und das macht mich etwas traurig. Fast als ob ich befürchte, dass das momentane Glück jeden Augenblick zertreten werden könnte wie die Schneeflocken. Mein leichtes Lächeln erstirbt und ich drehe mich um.

Der Schwarzhaarige liegt in den weißen Laken und räkelt sich. Sein langes schwarzes Haar fließt über seine Schultern, seinen muskulösen Rücken, der schneeweiß erscheint in dem fahlen Licht. Im Gegensatz zu mir trägt er nur Shorts, deren Bund sichtbar ist.

-Kalt.- murmelt er und zieht die Decke höher, was mir diesen Anblick nimmt. Obwohl ich weiß, dass er es nicht sehen kann, setze ich mein Schmollgesicht auf. Ich habe schon mitbekommen, dass er mir dann nichts abschlagen kann. Als mir bewusst wird, wie kindisch ich mich verhalte, muss ich kichern. Ich presse mir die Hand vors Gesicht um den Schlafenden nicht zu wecken. Irgendwas zwingt mich regelrecht dazu, zu ihm rüber zu gehen. Dort angekommen beuge ich mich zu ihm hinunter, streiche ihm sanft über sein entspanntes Gesicht. +Wie schön du bist, aber das würdest du natürlich nie zugeben.+ Mein Gesicht nähert sich dem von Kenji und dann berühren meine Lippen die Seinen. Ich würde ihn gerne mit meinen Küssen wecken und Dinge mit ihm tun, die weit darüber hinaus gehen. Doch ich weiß, dass es nicht geht. Fast ein wenig enttäuscht, dass er nicht die Augen aufgemacht hat und über mich herfällt, trenne ich mich von ihm. Dann gehe ich aus dem Zimmer, ins Wohnzimmer und schalte den Fernseher an.

Gelangweilt zappe ich durch die Kanäle und bleibe auf einem der Musiksender hängen. Ich zucke die Schultern. Nichts besonderes, aber okay. Nach einer Weile erhebe ich mich und gehe in die Küche. Wie jeden Tag mache ich ihm ein O-bento. Mittlerweile kenne ich seinen Geschmack und er beschwerte sich bisher nicht, dass es ihm nicht schmeckt. Naja immerhin haben meine Eltern ein Restaurant, da wäre es auch echt ne Schande, wenn ich nicht mal ein einfaches Essen zustande brächte. Ich bemuttere ihn gern und es gibt mir das Gefühl, dass ich kein Schmarotzer bin. Immerhin trage ich nichts zu unserem gemeinsamen Wohnen bei.

Als Ken wenige Stunden später aufsteht, findet er mich schlafend auf der Couch. Ich bin wieder eingeschlafen nachdem ich sein Essen zubereitet hatte.

-Komm... das Sofa ist zu unbequem um zu schlafen.-

Verschlafen öffne ich die Augen und seine Blauen strahlen mich an

-Guten Morgen...- flüstere ich und lächle über seinen mütterlichen Tonfall. Müde schließe ich erneut die Augen und spüre wie er seine Hände unter meinen Körper schiebt. Er hebt mich hoch und ich schmiege mich an ihn. Meine Arme schließen sich um seinen Hals, eigentlich total unnötig, denn er würde mich nicht fallen lassen.

-Du bist zu leicht!- murmelt er ehe er mich auf dem Bett ablegt.

-Dein Essen ist in der Küche.-

-Danke!-

Er streicht mir sanft über die Stirn, wie schon unzählige Male zuvor, dann drückt er mir einen Kuss auf diese.
 

~~*~~
 

Es ist Mittag als ich aufstehe. Zuerst führt mich mein Weg ins Bad. Ich starre einige Zeit in den Spiegel aus dem mir mein Antlitz entgegen schaut. Ich sehe wie immer gut aus, meine grünen Augen strahlen, meine hellbraunen Haare die in verschiedenen Farbtönen glänzen, umrahmen mein feines Gesicht. Aber an manchen Tagen verachte ich jeden Zentimeter meines Körpers. Langsam entledige ich mich der Kleidung und nachdem ich meinen Körper gesäubert habe, liege ich entspannt in der Badewanne.

Einige Zeit später sitze ich in der Küche, esse Müsli, trinke Tee und lese in der Zeitung. Um genau zu sein sehe ich die Stellenanzeigen durch. Ich werde endlich etwas tun, bin es leid tatenlos rum zu sitzen.

-Verkäufer! Das klingt gut!-

Ich ergreife das Telefon und tippe die Nummer. Nach einem kurzen Gespräch, werde ich noch am selben Tag zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
 

~~*~~
 

-Bei Fujiwara?-

-Ichiro? Hier ist Kenji.-

-Gut dass du anrufst! Ich hab gute Nachrichten und werde heute Abend was besonders leckeres kochen!-

Leises Kichern am anderen Ende der Leitung.

-Soll ich noch irgendwas mitbringen? Ich wollte noch schnell einkaufen, ehe ich heimkomme.-

-Was zu trinken! Hab ich heute irgendwie vergessen!-

-In Ordnung. Bis dann!-

Ich lege auf und wende mich wieder dem Essen zu.
 

-Autsch... verdammt...-

Schnell ziehe ich meine Hand zurück, welche die Pfanne versehentlich berührt hat. Ich drehe den Wasserhahn auf und kühle die Hand. Doch ich kehre schnell wieder an meinen Platz zurück. Ist nur eine kleine Verbrennung, nur eine leichte Rötung, die nicht einmal wirklich schmerzt. Und wenn mir deswegen mein Essen anbrennt, würde ich mir das nicht verzeihen.
 

-Ich bins! Hm... das riecht ja lecker!-

-Soll es auch. Ich hoffe, dass du Hunger mitbringst!- Mit diesen Worten stelle ich die große Pfanne auf den gedeckten Tisch. Alles ist perfekt.

-Was ist mit deiner Hand?- Er stellt die Tüte ab und ergreift meine Hand.

-Ich war unachtsam, aber ist nicht so schlimm.-

Seine ganze Aufmerksamkeit gilt mir. Er zieht mich ins Bad, trägt mir vorsichtig eine Brandsalbe auf und verbindet meine Hand fachmännisch.

-Woher kannst du das?-

-Ich werde einmal Arzt sein und so schwer ist das ja auch nicht. Aber du solltest wirklich vorsichtiger sein.-

Ich nicke, dann ziehe ich ihn wieder zurück zum Essen.

-Setz dich und greif zu!-

Nachdem auch ich mich gesetzt habe und wir begonnen haben zu essen beginne ich das Gespräch: -Ich hab mir heute einen Job gesucht. Ich werde dir also nicht mehr lange auf der Tasche liegen. Ist das nicht toll? Dann kann ich mir auch eine Wohnung suchen.-

Kenji hört auf zu essen.

-Ist was nicht in Ordnung? Schmeckt es dir nicht?-

-Doch es ist ausgezeichnet. Es ist nur... ach vergiss es!-

-Nein! Was ist mit dir?- Ich sehe ihn mir genau an. Er sieht mich nicht an, starrt auf seinen Teller. Ich hätte gedacht, dass er sich für mich freuen würde.

-Ich wusste nicht, dass du es so eilig hast von mir weg zu kommen.-

-Huh?-

-Weißt du Ichiro, die Zeit mit dir war schön. Endlich war da jemand, den ich...-

-den du was?- Ich stehe auf und gehe zu ihm. Dann knie ich mich neben ihn und versuche seinen Blick einzufangen. Als es mir gelingt, wünschte ich, dass ich es nicht geschafft hätte. Er sieht mich so traurig an, dass ich am liebsten weinen möchte.

+Mache ich dich so traurig? Warum?+

Ich fühle seine Hand an meiner Wange. Sanft streichelt er mich.

-I... ich... liebe dich Ichiro!-

-Was?- Ich starre ihn an. Er lächelt. Ich kann seine Worte kaum glauben.

-Ja, ich liebe dich. Seit du in mein Leben getreten bist. Ich hab keinen anderen mehr angesehen und mich beherrscht, wann immer ich das Bedürfnis hatte über dich herzufallen. Wollte dich zu nichts drängen, denn es war mir genug dich in meiner Nähe zu haben. Und jetzt willst du weg von mir.-

Plötzlich zieht er mich in seine Arme und beginnt zu weinen.

-Bitte verlass mich nicht!-

Verwirrt über diesen Ausbruch, weiß ich nicht was ich sagen soll. Ich versuche ihn zu beruhigen, aber die Tatsache, dass er sich so anders verhält macht mir Angst und ich klinge wohl nicht besonders überzeugend als ich flüstere: -Es wird alles wieder gut!- Vielleicht sage ich die Worte auch eher zu mir als zu ihm.

+Was ist mit dir? Wie kannst du mir sagen, dass du mich liebst? Du kennst mich doch kaum. Ich bin nicht gut für dich!+ So verwirrt war ich nicht mehr, seit ich sterben wollte. Vielleicht macht mir das Angst. +Oder hast du dich in mich verliebt wegen meines Körpers?+ Zweifelnd sehe ich ihn an. Er weint noch immer. +Nein... du liebst mich. Sollte ich nicht wenigstens versuchen dich glücklich zu machen? Ich will dir nicht weh tun.+ Ich löse mich aus seiner Umarmung und setze mich auf seinen Schoß. Ich schmiege mich sanft an ihn und schließe für einen Moment die Augen.

+Weißt du wie lange ich mir das gewünscht habe?+

Ich öffne meine Augen und sehe in seine wunderschönen blauen Augen, die leicht gerötet und voller Tränen sind. Dann umfasse ich sein Gesicht mit beiden Händen und streiche die Tränen mit den Daumen weg. Er schließt die Augen nun und genießt die sanften Berührungen scheinbar. Ich bin nicht sicher, ob ich alles richtig mache, denn bisher war ich nur Josh so nah, doch das war immer anders. Josh hatte mir nie gesagt, dass er mich liebt, ich hatte es einfach vorausgesetzt.

Ich senke mein Gesicht zu seinem, das ich noch immer zwischen den Händen halte, herab und küsse ihn sanft auf die Lippen. Sofort öffnet er sie für mich und ich dringe vorsichtig in seinen Mund ein. Meine Zunge stupst die Seine an und verführt ihn zu einem langen nicht enden wollenden Kuss. Ein sinnlicher und genießender Kuss. Kenjis Hände wandern sanft über meinen Rücken. +Gott fühlt sich das gut an! Bitte hör nicht auf!+ Seine Berührungen jagen mir Schauer über den Rücken.

Atemlos trenne ich mich von ihm und er sieht mich enttäuscht an, da er seine Augen mittlerweile wieder geöffnet hat. +Wie süß du bist, wenn du mich so ansiehst.+ Ich muss lächeln und ich streiche sein schwarzes Haar nach hinten. Langsam beginne ich an seinem Hals entlang zu küssen und er seufzt auf, dabei ahnt er nicht, wie verrückt er mich damit macht. Unruhig rutsche ich auf seinem Schoß hin und her, bis er mich sanft von sich schiebt.

-Wenn du so weiter machst, dann weiß ich nicht, wie lange ich mich zurückhalten kann.- flüstert er heiser.

-Darum geht es! Halt dich nicht zurück, wenn ich dir meine kranke Seele aufhalse, dann lass mich das für dich tun! Ich will es doch!- erwidere ich ihm.

Ich erhebe mich, puste die Kerzen aus und ergreife seine Hand. Danach ziehe ich ihn hoch und ins Schlafzimmer. Er lässt sich auf dem Bett nieder und lächelt mich auffordernd an. Langsam ziehe ich mich vor ihm aus, immer darauf bedacht den Blickkontakt nicht zu brechen. Schließlich trage ich nur noch meine eng anliegenden Shorts und bewege mich lasziv auf das Bett zu. Natürlich ist mir nicht entgangen, dass er mich genau gemustert hat. Erneut lasse ich mich auf seinem Schoß nieder und während ich ihn leidenschaftlich küsse, knöpfe ich sein Hemd auf und streife es über seine Schultern ab. Ich nehme mir viel Zeit, präge mir sein Bild genau ein. Wir küssen, necken, spielen, kuscheln und liegen schließlich nackt da. Er fährt mir durch die Haare, ergreift den Haarschopf und zieht mich an sich.

-Du musst das nicht tun, wenn du nicht willst!-

-Ich weiß, aber ich will.-

Er will etwas sagen, doch ich lasse ihn nicht dazu kommen. Während dieses Kusses, gleiten meine Hände in seinen Schritt und mit langsamen und gleichmäßigen Bewegungen sorge ich dafür, dass er hart wird. Ich sauge an seiner Unterlippe und genieße, dass ich ihn so anturne. Ich lasse ihn stöhnen, dann rollen wir herum und ich fühle seinen heißen Atem auf meiner Haut. Seine Hand wandert nun zwischen meine Schenkel, die ich bereitwillig für ihn spreize. Nur kurz streift er über die Innenseite meiner Schenkel, dann zieht er die Hand wieder hervor. Mein erregtes Atmen, wird zu einem Keuchen, er hält mir seinen Zeigefinger vor den Mund und ich umschließe ihn sanft mit den Lippen. Er sieht mir dabei zu und ich nehme wahr, dass er lächelt. Dann führt er seinen angefeuchteten Finger zu meinem Eingang.

Er dringt in mich ein und ich lege den Kopf in den Nacken. Ich fühle keinen Schmerz, geschickt bewegt er den Finger in mir, schiebt einen weiteren in mich. Nun lässt er mich stöhnen. Ich wimmere vor Erregung, denn auch mein Schwanz ist prall und hart. Kenji zieht seine Finger aus mir und rutscht an mir empor, liebkost meinen Hals und flüstert: -Soll ich es tun?- Ich nicke, kann nicht sprechen. Ken streift gekonnt ein Kondom über, spukt sich dann in die Hand und verteilt seinen Speichel auf dem harten Glied. Freiwillig mache ich die Beine breit und schließe die Augen, versuche mich zu entspannen.

Als er langsam in mich eindringt tut es sehr weh. Besorgt blickt er mich an, streicht mir eine Haarsträhne aus meiner verschwitzten Stirn.

-Mach weiter, ich werde es ertragen!-

Schweigend nickt er und wie ich es vorausgesagt habe, wird es bald besser als er sich in mir bewegt. Nachdem ich mich an ihn gewöhnt habe, beginnt er sich schneller zu bewegen. Er nimmt mich härter und bringt mich dazu lauter zu stöhnen. Vollkommen gelöst bettle ich fast schon darum, dass er mich härter fickt und ihn scheint es an zu machen. Seine Stöße werden härter, sein Stöhnen lauter, er schließt genussvoll die Augen. Dann stöhnt er meinen Namen.

-Gott... Ichiro... ah... ich... liebe dich.-

Ich stöhne ebenfalls, schreie seinen Namen schon fast, weil mir die Erregung keine Wahl lässt. Ich ziehe ihn enger an mich und zwinge ihn dazu mich tiefer und schneller zu nehmen. Zum Denken bin ich nicht mehr in der Lage, ich genieße es einfach.
 

Atemlos liegt er schließlich auf mir, nachdem wir beide gekommen sind. Ich spüre ihn noch immer in mir. Erschöpft lächelt er mich an und ich grinse zurück, versuche dabei mein Atmen zu kontrollieren. Ich umschließe seinen starken Oberkörper fest mit meinen Armen, noch immer zittert er. Langsam schließe ich die Augen, streiche ihm dabei sanft über das nasse Haar, entferne es ihm aus dem Gesicht.

-Ich sollte sie abschneiden lassen.- murmelt er.

-Nein...- entfährt es mir. Fragend blickt er mich an. -Ich finde du hast schönes Haar!-

Er schließt seine Augen wieder und lächelt dabei.

-Wenn es dir so gut gefällt, dann werde ich mich hüten.-

Ich nicke zufrieden und mache ebenfalls die Augen zu. Dann schlafe ich urplötzlich ein.
 

Als ich wieder erwache schmiegt er sich an mich. Seine Arme sind fest um meinen Körper geschlungen und er murrt leise als ich mich etwas bewege.

-Es ist noch früh.-

-Ich muss aber aufstehen.- erwidere ich ihm flüsternd.

Ich drehe mich um und küsse ihn leicht auf die Lippen, lecke darüber und schieb meine Zunge etwas in seinen Mund als er mir die Möglichkeit gibt. Ohne Vorwarnung zieht er mich an sich und das sanfte Züngeln wird schnell inniger.

-Ich will dich!- Mich wundert, dass ich einen klaren Satz zustande bringe, gleichzeitig muss ich lächeln und irgendwie fürchte ich mich davor, dass er mich von sich stößt. Doch meine Befürchtungen sind unbegründet. Er lächelt und nickt und irgendwie weiß ich spätestens jetzt, dass er mir vollkommen vertraut. Ihn schließlich voll und ganz einzunehmen, in ihm zu kommen, ihn verschwitzt und stöhnend unter mir zu haben, treibt mich auf den Gipfel der Lust. Obwohl ich zuvor kaum Erfahrung darin gesammelt habe, scheint es ihm doch zu gefallen. Triumphierend grins ich ihn an. Erst jetzt nehme ich wahr, dass er mir über den Rücken gekratzt hat. Ich lasse mich auf ihn fallen und küsse ihn, während ich aus ihm heraus gleite.

Seine schönen großen Hände fahren über meinen Rücken. Erschöpft schmiege ich mich an ihn.

-Und wie war ich?- frage ich ihn, während ich mit der Hand Muster auf Kens Brust zeichne. Es ist mir fast schon peinlich ihn danach zu fragen und ich fühle wie mir die Röte ins Gesicht schießt. Ehe ich hoffen kann, dass er es nicht bemerkt, kichert er.

-Dummerchen... du warst ganz mies! Du solltest bei dem bleiben, was du kannst!- Ich werde prompt noch röter und versuche mein Gesicht vor ihm zu verbergen indem ich es in seiner dunklen Mähne vergrabe.

-Dabei hab ich mich so bemüht!-

Er kichert schon wieder.

-Du musst dringend lernen nicht alles so ernst zu nehmen, was ich sag. Das war ironisch gemeint. Du warst ganz toll. Ich lieg nicht gern unten, aber unter dich würd ich mich jederzeit legen.- Ein unanständiges Lächeln ziert sein Gesicht und ich spüre, dass mein eigenes immer noch glüht. (Anm.: Also net dass ihr denkt, dass Chiro doof ist, aber ich hab festgestellt, dass Japaner Ironie nur halb so gut verstehen wie wir und das net so verwenden. Also reißt Ken dauernd doofe Witze, die Chiro net peilt. *lach*)
 

~~*~~
 

+Was soll ich jemandem schenken, der einfach alles hat?- Ich muss immer seufzen, wenn ich daran denke, dass Weihnachten vor der Tür steht und ich immer noch kein Geschenk für ihn hab. Verzweifelt blättere ich in meinen Pausen Kataloge durch um etwas zu finden, was spontan -Kauf mich!- schreit, doch wie immer endet es damit, dass ich mir die Frisur zerzause und ich mitleidige Blicke meiner Kolleginnen ernte. Als sie den Raum verlassen sacke ich über meinen Magazinen zusammen. Und gleichzeitig verfluche ich den Tag an dem mir Ken erzählt hat, dass er sich so auf mein Gesicht freut, wenn ich sein Geschenk öffne.

Meine Laune ist auch noch im Keller als ich mit den anderen in eine Bar gehe. Wir gehen öfter mal zusammen aus. Die Mädchen schleifen mich immer mit, meist in einen ziemlich langweiligen Laden nach dem anderen. Die waren für mich nicht mal interessant als ich 16 war. Doch heute ist es anders. Wir steuern einen Club für Schwule an. +Wissen die, wo wir hingehen?+

-Ähm...- setze ich an, doch der Blick von Megumi aus der Parfumabteilung spricht Bände. Sie weiß haargenau was das für ein Club ist und sie weiß haargenau, was mit mir ist. Kurze Zeit später finde ich mich zwischen den Vieren an einem Tisch wieder. Jiko kommt auf uns zu, mustert die Mädchen und nickt dann höflich. Vier Frauen in Begleitung eines Schwulen ist zwar ungewöhnlich, aber da wir alle recht hübsch sind, stört es keinen. Außerdem weiß Jiko genau, dass er von ihnen viel Trinkgeld bekommen wird. Wir geben ihm unsere Bestellung und er schiebt seinen süßen Hintern elegant zwischen den Tischen hindurch zurück zur Bar. Ich wundere mich darüber, dass er immer noch hier arbeitet. +Jiko sieht blendend aus, hat mehr Charme als der Rest der Belegschaft zusammen und eigentlich viel zu viel Klasse für so nen Laden. Ich war schon lange nicht mehr hier, aber es hat sich kaum was verändert. Früher war ich mit Josh hier...+ Ehe ich ins Grübeln falle, beschließe ich mit den Mädchen zu sprechen.

-Wie lange wisst ihr es schon?-

-Sicher erst seit heute!- erwidert Megumi auf meine Frage.

-Aha...- Mehr fällt mir dazu nicht ein.

Der Abend verläuft ziemlich lustig, denn die Mädels fragen mich ungeniert aus und ich antworte, sofern es mir möglich ist ehrlich. Dann erzählen wir alle von unseren Beziehungen. Am Nachbartisch unterhalten sich zwei Muskelberge, denen man das Wort Anabolika auftätowiert zu haben scheint, lautstark. Leider schnappe ich nur einen Teil des Gespräches auf.

-Ken hat wohl jetzt ne Schlampe, die er fickt!-

-Hab ich auch gehört. Ich bin neidisch. Er sieht scharf aus und ist einfach ne Wucht im Bett.-

Ich stimme diesem Typ ja zu, aber woher weiß der das denn. Bei dem Gedanken, dass Ken was mit so nem Kerl hatte, wird mir fast übel.

-Hast du ihn gehabt?- meint nun der Gesprächspartner erstaunt.

-Er hatte mich. Ist einer der wenigen Kerle, die mich nehmen konnten.-

In mir keimt Eifersucht auf. Ich würde gern aufstehen und zu diesem Klops rübergehen. Ihm sagen, dass Kenji jetzt zu mir gehört, aber ich muss mich zurückhalten. Zumal mich der Typ wohl krankenhausreif schlagen könnte. Also starre ich so lange verbissen vor mich hin, bis Megumi fragt: -Was ist mit dir?-

-Nichts ist alles bestens!-

Natürlich glaubt sie mir nicht, aber das sagt sie mir nicht.
 

~~*~~
 

+Ken hat wohl jetzt ne Schlampe, die er fickt!+ hallen mir die Worte des Kerls noch in den Ohren als ich nach Hause gehe. +Bin ich das? Eine Schlampe, die er nur braucht um zu ficken?+ Ich schüttle den Kopf. +Nein, er liebt mich. Er würde das nie tun...+ Ich gehe die Straße entlang ohne mich großartig umzusehen. +Aber was weiß ich denn schon über ihn.+

Ich zieh meine Jacke enger um meinen schlanken Körper und sehe mich um. +Wo zum Teufel bin ich nur gelandet?+ Ich erkenne keines der Häuser wieder. Vielleicht liegt es daran, dass es dunkel ist, vielleicht daran, dass ich getrunken habe, vielleicht aber auch schlicht und ergreifend daran, dass ich mich verlaufen hab. Die Häuser sehen alle gleich aus. Es gibt keine markanten Dinge an denen ich festmachen könnte, wo ich bin. Ich gehöre zu der Sorte Mensch, die mit einem schlechten Orientierungssinn geboren wurden. Wenn man mir den Weg zu irgendwem beschreibt und sagt die dritte links, dann zweimal rechts und schon bist du da, dann ist das ein Garant dafür, dass ich nicht ankomme oder mindestens zehn Minuten zu spät komme. Besser man sagt: Am blauen Haus links, über die Brücke, an dem Geschäft mit der Katze auf dem Werbeschild rechts... Damit kann ich mehr anfangen. Der kalte Nachtwind bläst mir ins Gesicht. Dann denke ich für einen Moment darüber nach Kenji anzurufen und ihn um Hilfe zu bitten. Doch was sollte ich ihm sagen: -Hallo Ken ich bins! Ich hab mich verlaufen und keine Ahnung wo ich bin.- Das wäre mir doch zu peinlich.

Während ich noch darüber nachdenke erblicke ich auf der anderen Straßenseite eine kleine Kneipe. Ich gehe rüber und trete ein. Es ist ein ungemütlicher Laden. Rauchschwaden vernebeln einem die Sicht, es riecht nach Alkohol und die Luft ist verbraucht. Die Besucher starren mich an. Es sind nur Männer und ich bin wohl der untypischste Kunde. Die meisten sind mindestens zehn Jahre älter als ich und ich spüre diese schätzenden Blicke. Sofort fühle ich mich noch unwohler. Am liebsten ginge ich sofort wieder rückwärts hinaus, aber mir fällt ein, dass ich dringend rausfinden muss wo ich bin.

Ich gehe zum Tresen und sofort wird mir die ungeteilte Aufmerksamkeit des Barkeepers zuteil. Er ist ein richtiger Schrank. Zwei Meter groß und ein Meter breit.

-Was kann ich für dich tun, Süßer?-

Ich lächle höflich.

-Ich hab mich verirrt. Wo bin ich hier?- frage ich unbeirrt.

Der Barkeeper grinst mich mit einem strahlenden Lächeln an. Dann reicht er mir eine Streichholzschachtel auf der die Adresse der Lokalität abgebildet ist und ein Telefon.

-Fühl dich wie zu Hause!-

Erleichtert über diese Hilfsbereitschaft nehme ich das Angebot an. Ich rufe mir ein Taxi. Dann bestell ich eine Cola und blicke mich gelassen um. Noch immer sehen mich die meisten anderen Gäste an als wäre ich ein Lamm bei den Wölfen. Ich rutsche unruhig auf dem Hocker umher. Endlich trifft mein Taxi ein und ich zahle schnell. Eilig bewege ich mich durch den engen Raum und schlüpfe durch die Tür.

Kurze Zeit später sitze ich auf der Rückbank des Gefährts und nenne die Adresse von Kenjis Wohnung. Die Erschöpfung des Tages kriecht mir in jedes Glied und meine Augenlider scheinen plötzlich unglaublich schwer zu sein. Der festen Überzeugung ich hätte meine Augen nur für höchstens zehn Sekunden zugemacht zu haben, öffne ich sie wieder als der Wagen abrupt anhielt. Ich sehe auf das Zählwerk und reiche dem Fahrer einige Scheine. Er mustert mich missmutig als ich aus dem Taxi klettere. Ich rieche kurz prüfend an meiner Kleidung, die nach Rauch stinkt. Angeekelt seufze ich, ehe ich die Tür aufschließe.
 

~~*~~
 

-Wo bist du gewesen?- Ken steht im Flur und sieht mich an. Ich kann seinen Blick kaum deuten. +Ist er wütend, traurig, enttäuscht? Ich weiß es nicht.+ Mir entfährt ein leises Seufzen als ich meine Schuhe abstreife. Schwankend gehe ich an ihm vorbei, doch plötzlich versagen meine Beine und ich mache mich schon auf den harten Aufprall gefasst. Doch ich falle nicht! Statt auf dem harten Boden finde ich mich in den Starken Armen meines Geliebten wieder! Ich blinzle ihn an.

Ruhig und gelassen zieht er mich hoch, ohne Mühe. Mir wird mal wieder bewusst, wie stark er ist, vielleicht verdränge ich auch nur wie leicht ich bin. Ken zieht mich nah an sich und stützt mich auch weiterhin. Ich sehe seinem Gesicht an, dass er den Alkohol und den Rauch riecht.

-War es denn wenigstens ein schöner Abend?- Er spricht leise und schiebt mich ins Wohnzimmer.

Plötzlich ist mir schwindlig. Ich will mich nur noch hinlegen.

-Mir ist schlecht.-

-Oh.. mein armer Schatz!- Für einen Moment öffne ich die Augen und sehe ihn leidend an.

-Mach dich nicht über mich lustig!-

-Tu ich nicht! Aber wenn du dich betrinkst, dann solltest du damit rechnen, dass du nen Kater hast!- Er kichert und streicht mir über die Stirn, was mir ein weiteres Seufzen entlockt. Müde schlage ich meine Augen nieder. Will er mich nicht verstehen.

-War ein harter Abend...-

-Ja, du kannst dir nicht vorstellen, welche Sorgen ich mir um dich gemacht habe.-

+Was?+ Ich setze mich ruckartig auf, was angesichts meiner momentanen Konstitution eine sehr unkluge Entscheidung zu sein scheint. Doch ich ignoriere die Übelkeit gekonnt, ebenso dass sich alles zu drehen scheint.

-Warum?-

-Wie warum? Weil ich dich liebe, du kleines Trottelchen!- Sanft schließt er mich in die Arme und küsst meine Wange.

Ich schluchze laut auf und klammere mich fest an ihn. Er fährt mir über den Rücken.

-Hey... was ist denn mit dir?- Plötzlich klingt er nicht mehr wütend, besorgt oder enttäuscht, sondern einfach nur besorgt. Er versteht nicht, was mit mir ist. Langsam beruhige ich mich, er erwartet geduldig eine Erklärung. Ich ziehe ihn zu mir aufs Sofa und lehne mich an ihn. Noch während ich die Worte in meinem Kopf zurechtlege, beginne ich ihm über den linken Unterarm zu streicheln.

-Da war dieser Kerl...- Ich erzähle ihn von den beiden Kerlen.

-Das hast du doch nicht etwa geglaubt! Was denkst du eigentlich von mir?- unterbricht er mich ehrlich schockiert. Sofort versuche ich in meinem vernebelten Hirn etwas milderndes zu finden.

-Ich... ich.. was weiß ich...- Verzweifelt sehe ich ihm in seine blauen strahlenden Augen.

-Ist schon okay! Wir reden ein anderes Mal darüber. Lass uns schlafen gehen!-

+Wie kannst du nur so unglaublich lieb sein. All die Geduld, die du mir entgegen bringst... Und das, wo meine Anschuldigung wohl wie ein Schlag ins Gesicht für dich gewesen sein muss.+ Kenji nimmt mich auf die Arme und trägt mich ins Schlafzimmer.

Auf dem Bett schlafe ich fast urplötzlich ein.
 

~~*~~
 

Es ist noch dunkel, als ich meine Augen wieder öffne. Ich sehe, dass Kenji auf dem Fensterbrett sitzt und hinaussieht. Er raucht. Eigentlich wollte er doch damit aufhören. Seine Körperhaltung zeigt mir an, dass etwas nicht stimmt. Er scheint zu zittern, seine Wangen glitzern im Mondlicht. +Weinst du etwa? Warum?+ Ich setze mich auf und noch immer dreht sich alles in meinem Kopf. Überrascht sieht mich mein Liebster an, wischt sich verstohlen über die Augen und schnippt die Zigarette aus dem Fenster. Ich erreiche ihn und schmiege mich sanft an ihn.

-Was ist mit dir?- Meine Stimme ist kaum ein Flüstern, eher ein Krächzen.

-Es ist alles bestens, mach dir keine Gedanken!- Seine Hand streicht über meinen Rücken und ich drücke mich noch näher an ihn.

-Ist es meinetwegen? Ich wollte dir nicht wehtun.-

-Ich weiß... genauso wenig will ich dir ein schlechtes Gewissen machen, aber es schmerzt, dass du wirklich dachtest, dass ich dich nur ficken will. Dabei bist du doch der Einzige, bei dem ich wirklich alles andere im Sinn habe. Ich will, dass du zu mir gehörst, für immer.- Es fällt ihm sehr schwer, aber er sieht mich dabei direkt an. Mit diesen stechend blauen Augen, die alles durchdringen zu scheinen.

-Hör zu Ichiro... ich habe die ganze Nacht drüber nachgedacht, wer dieser Typ gewesen sein könnte, aber ich kann es dir nicht sagen. Wahrscheinlich wüsste ich seinen Namen nicht einmal, wenn ich ihm begegnen würde. Ich hatte schon mit so vielen Sex, meist One-night-stands. Ich kann nunmal nicht ändern, wie ich bisher gelebt habe. Ich bin nunmal kein Heiliger!-

Ich nicke nachdenklich und küsse ihn auf seine rechte Schulter.

-Habe ich je gesagt, dass ich das will? Wichtig ist nur das Hier und jetzt. Ich kann meine Eifersucht wahrscheinlich nicht einfach abschalten, aber ich werde damit klarkommen. Ich liebe dich und ich werde dich nicht gehen lassen!- Meine Stimme klingt wieder fest und klar. Ich habe alles gesagt, was ich dazu zu sagen habe und drehe mich um.

-Komm ins Bett Ken!-
 

~~*~~
 

-Was ist mit dir?- Megumi sieht mich besorgt an, nachdem sie ihren Kajalstift weggelegt hat. Sie nutzt die Pausen immer um ihr Make-up zu richten. Sie gehört zu den Mädchen, die es eigentlich nicht nötig haben sich zu schminken, aber die Gesellschaft erwartet es einfach.

-Megu? Was schenkst du deinem Freund zu Weihnachten?-

Sie kichert, sieht sich um und beugt sich danach zu mir rüber. Fast schon verschwörerisch flüstert sie: -Ich hab ihm einen Pulli gestrickt. Ich hab es extra für ihn gelernt und schon im September angefangen.-

Krampfhaft versuche ich mir dieses Fashion-victim beim Stricken vorzustellen. In ihren Designerklamotten gab das bestimmt einen herrlichen Anblick.

-Was soll ich Ken nur schenken?-

Megumi steht auf und tätschelt mir die Schulter.

-Er wird alles toll finden! Mach dir nicht so viele Gedanken, es ist die Geste, die zählt! Und mit dir als Geschenk wird er wohl kaum unzufrieden sein.-

Ich verzieh das Gesicht gequält und sie beginnt laut zu lachen, doch ich weiß, dass sie recht hat, also stimme ich schließlich mit ein.
 

~~*~~
 

+Verdammt, ich hab nicht mehr viel Zeit. Megumi hat leicht reden. Es ist die Geste, die zählt.+ Am liebsten würde ich laut schreien, doch die Leute um mich herum halten mich davon ab. Sie betrachten mich ohnehin schon seltsam. Ich entspreche nicht ihrer Norm. Meine Haare sind heller als ihre, meine Haut dunkler und mein privater Kleidungsstil ist individuell.

Erstaunt sehe ich auf. +Wo bin ich jetzt schon wieder gelandet? Ich sollte mir dringend abgewöhnen immer soviel zu grübeln.+ Ich blicke mich um. Ich erkenne die Gasse und erröte. Ich stehe vor einem Sexshop. Früher habe ich mal hier gejobbt. Aber das alles ist lang her. Damals war ich noch mit Joshua zusammen. +Es wäre verdammt unhöflich, nicht wenigstens Hallo zu sagen.+

Ein weiteres Mal sehe ich mich um, dann betrete ich den Laden. Der Besitzer ein rundlicher Mann, Mitte vierzig ist gerade damit beschäftigt mit seiner Angestellten Ware auszupacken. Das Mädchen muss neu sein, ich kenne sie nicht. Beide blicken mich nun an.

-Junge! Ich hab dich ja schon ewig nicht mehr gesehen, um genau zu sein, nicht mehr seit dein Ami dich mitgenommen hat!-

Er kommt zu mir und drückt mich an sich.

-Du siehst gut aus, wie geht es ihm?- fügt der Mann hinzu und zieht mich zum Tresen.

-Keine Ahnung... wir haben uns getrennt.- erkläre ich zögernd.

-Sehr gut! Du weißt, dass ich immer der Meinung war, dass er nicht gut für dich ist! Er hat dich Stück für Stück von allen entfernt, denen du etwas bedeutet hast. Er hat deine Liebe ausgenutzt.-

-Hör zu, lass uns nicht von Josh reden. Er ist meine Vergangenheit!-

-Richtig! Ich hab dich noch gar nicht gefragt, was dich zu mir führt!- Er gießt mir einen Kaffee ein und lächelt mich an.

-Und du arbeite gefälligst weiter!- herrscht er plötzlich das Mädchen an. Ich ziehe nervös die Augenbrauen nach oben.

-Ich wollte nur Hallo sagen, weil ich zufällig in der Gegend war. Und mich mal umsehen. Ich such ein Geschenk für meinen Freund.-

-Ausgezeichnet. Du weißt ja wo alles steht und wenn du Hilfe brauchst, dann frag mich.-

Ich nicke und grinse. Mein alter Bekannter deutet das Grinsen richtig und fügt seinem vorigen Satz: -Aber wahrscheinlich weißt du genau, wofür das alles gut ist, ne?-

An den Dildos und Sextoys geh ich eigentlich recht zügig vorbei. Ich glaub nicht, dass wir sowas brauchen. Mich interessieren eher die Dessous. Jeder weiß, dass man in solchen Läden die schärfsten Fummel bekommt. So stehe ich unschlüssig vor der Dessouabteilung des kleinen Laden und prüfe die Qualität von Strings, beäuge die absurden Teile grinsend und entscheide mich schließlich für ein dunkelrotes Kleidungsstück mit weißem Kunstfellimitat drauf. Die junge Verkäuferin nickt mir zu.

-Damit wird er dir wohl kaum widerstehen können.-

Es endet damit, dass ich den Laden mit eine kleinen schwarzen Tüte verlasse, die so unauffällig ist, dass es schon wieder auffällig zu sein scheint. Darin befinden sich neben dem String, Kondome, Gleitgel, Handschellen, ein Vibrator und andere diverse Toys. Letztere wurden mir mit den Worten: -Man weiß nie, vielleicht steht er ja drauf!- aufgeschwatzt. Ich stecke die kleine Tüte in meine Tasche (er hat halt noch ne Umhängetasche für seine Arbeitsklamotten usw. dabei) und ich verlasse die Seitenstraße.

+War ja n ganz witziger Besuch, aber ein Geschenk für Kenji habe ich trotz allem nicht.+
 

~~*~~
 

Am nächsten Tag einem Dienstag habe ich frei. Das Kaufhaus in dem ich arbeite hat da geschlossen. (Anm.: In Japan ist es so, dass die Läden Sonntags aufhaben, aber es dafür halt unter der Woche einen Ruhetag gibt.) Ich stelle mich schlafend als Kenji sich leise von mir verabschiedet. Doch kaum, dass er die Tür hinter sich zugezogen hat, springe ich auf.

-Ich hab einen Tag um mein Weihnachtsgeschenk zu finden! Mal überlegen, wenn ich Ken wäre, wo würde ich es verstecken?-

Ich stelle die ganze Wohnung auf den Kopf, aber ich kann es einfach nicht finden. Schmollend lasse ich mich aufs Sofa fallen.

+Ich bin erstens unheimlich neugierig und zweitens könnte es mir Aufschluss darüber geben, was er so erwartet. Erschöpft sehe ich mich um. Meine Mutter verschenkt zu Weihnachten immer praktische Dinge, aber Ken hat alles, also muss ich mir wohl weiter den Kopf zerbrechen.

Dann meldet sich mein Magen zu Wort und ich schlurfe langsam in die Küche. Ich höre das Telefon, aber da ich mit dem Essen zu beschäftigt bin, lasse ich den Anrufbeantworter drangehen.

-Kenji? Ich bin es Großvater. Deine Eltern wollen, dass du die Feiertage mit ihnen in den Bergen verbringst. Ich weiß, dass du sie nicht sehen willst, aber es ist doch Weihnachten. Natürlich hat das in unserer Familie keine tiefe Bedeutung, aber ich bitte dich. Komm vorbei und sprich mit ihnen. Mein Sohn ist zu stur, aber er sorgt sich doch nur um die Familie. Meld dich mal wieder!-

Der alte Mann klingt sehr traurig. Vielleicht sollte ich mal mit Ken reden. Familie ist wichtig. Ich mache mir in Gedanken einen Vermerk.

Nach dem späten Frühstück gehe ich ins Bad, dann einkaufen. Ich werde heute Abend eine Pizza für ihn machen. Als ich zurückkomme finde ich eine weitere Nachricht auf dem Ab.

-Kenji? Naoki hier. Hast du dir das mit der Party an Weihnachten überlegt. Bitte komm! Wir sehen dich doch viel zu selten. Alle vermissen dich, besonders ich. Wir könnten bei Seiya übernachten und am Morgen zusammen wegfahren. Du hast mich in der letzten Zeit vernachlässigt, aber ich geb dir ne Chance es wieder gut zu machen.-

Ich spüre einen Stich im Herz. +Wie konnte ich nur denken, dass er das Weihnachtsfest mit mir verbringt?+ Die Eifersucht gegen die ich ankämpfen wollte, bricht wieder durch.
 

~~*~~
 

-Ichiro?-

-Küche!-

Ich nehme gerade das Backblech aus dem Ofen auf dem eine herzförmige Pizza liegt.

-Hm... sieht lecker aus. Du hast dir total viel Mühe gegeben.-

Ich muss lächeln als er mich von hinten umarmt und mir einen Kuss auf den Nacken haucht. Ich bemühe unbeteiligt zu klingen als ich sage: -Du hast zwei Nachrichten.-

Er hört den Anrufbeantworter ab, dann höre ich wie er telefoniert.

-Großvater, ich bins Kenji. Ich werde Weihnachten nicht mit Vater und Mutter verbringen. Ich hab schon Pläne. Ich feiere mit meinem Freund.- Er verabschiedet sich und ich nehme wahr, wie er erneut eine Nummer wählt. ?Na-chan! Kenji hier. Ich feiere dieses Jahr mit Ichiro. Das wirst du doch verstehen, du bist nicht umsonst mein bester Freund. ... ja ich könnte ihn mitbringen, aber ich will ihn nicht mit euch teilen. Ja ich weiß. Ich frag ihn ob er Lust hat Silvester mitzukommen, dann könnt ihr ihn kennen lernen. Und grüß alle von mir, ja?-

Als er in die Küche kommt, umarme ich ihn stürmisch. Er versteht nicht womit er das verdient hat, aber genießt es einfach. Anschließend essen wir die Pizza.
 

~~*~~
 

-Ken-chan!!! Wach auf! Hörst du, wach auf!!!-

Kenji rappelt sich müde hoch und schaut mich total verpennt an.

-Wasn los?-

+Süß, wenn er so planlos ist.+ Ich muss kichern.

-Weihnachten!-

-Huh?-

Umständlich dreht sich Ken um, um festzustellen, dass es 8.00 Uhr morgens ist.

-Du machst so n Aufstand deswegen?-

Ich schmeiß mich auf ihn und fang an ihn zu kitzeln.

-Krieg ich jetzt mein Geschenk?-

Er seufzt und schiebt mich von sich, doch ich setze meinen flehendsten Blick auf und er gibt sich schnell geschlagen. Ich folge ihm mit den Augen. Er geht zu seinem Rucksack und zieht ein kleines Kästchen hervor.

-Hast du das die ganze Zeit mit dir rumgeschleppt?-

-Ich wollte verhindern, dass du es findest!-

+Kein Wunder, dass ich es nicht gefunden hab... wie kann man nur so misstrauisch sein?+

Er reicht mir ein rot-golden eingepacktes Geschenk und ich öffne es vorsichtig unter seinen Augen, dabei bedacht nicht zu unachtsam vorzugehen. Er kichert und setzt sich mir gegenüber. Schließlich halte ich ein schwarzes Kästchen in Händen, eines von denen in denen gewöhnlich Schmuck aufbewahrt wird. Mit zitternden Fingern öffne ich die kleine Schatulle und finde eine silberne Kette mit einem kleinen Herz daran vor. Eine Hälfte des Herzens ist mattiert, die andere nicht. Auf der mattierten Seite funkelt mich ein kleiner Saphir an. Sein strahlendes Blau erinnert mich an Kens Augen.

-I... ich kann das nicht annehmen!- sage ich entschlossen und klappe das Kästchen zu.

-Du musst!-

-Huh?-

-Sieh es dir genau an.-

Er nimmt mir die Schatulle ab, öffnet sie und nimmt das Schmuckstück heraus. Dann dreht er den Anhänger um und hält ihn mir hin. Dort sind unsere Namen eingraviert und der Tag an dem wir uns kennen gelernt haben.

-Ich kann ihm niemand anders schenken.-

Gerührt davon treten mir Tränen in die Augen und ich schlinge meine Arme glücklich um ihn. Es ist ein Zeichen, dass er sich genauso danach sehnt zu mir zu gehören, wie ich.

-Bekomm ich mein Geschenk auch jetzt?-

-Ich weiß nicht... eigentlich ist dafür jetzt nicht der richtige Moment...- versuche ich abzulenken.

-Das ist aber gemein!-

-Wie du willst! Aber bitte sei nicht enttäuscht. Es ist nichts besonderes!-

-Egal!-

Ich springe auf, schnappe mir meine Tasche und laufe ins Bad. Dort putze ich mir die Zähne, dusche und zieh meinen neuen String an. Zusätzlich binde ich mir eine Schleife um und nehme die Tüte mit den restlichen Utensilien in die Hand. Ich nehme nur das Gleitgel heraus und lege die Tüte in den Schrank. +Mehr werden wir nicht brauchen!+

Ich atme noch mal tief ein. +Gott ich bin nervös wie bei meinem ersten Mal.+ Dann öffne ich die Tür und gehe zu ihm. Ich sehe ihm tief in die Augen und küsse ihn sanft auf die Lippen.

-Verzeih, dass es nicht schön verpackt ist.-

Er lächelt und entfernt die Schleife.

-Weniger ist eben manchmal mehr. Es muss doch einen Weihnachtsmann geben!-

-Warum?-

-Weil mein einziger Wunsch erfüllt wurde!-

Den Rest des Tages verbringen wir im Bett... es war das schönste Weihnachtsfest, das ich je erlebt habe!
 

Ende ^-^
 


 

Nachwort: Also irgendwie fehlt der Story ne anständige Handlung! *drop* Aber ich hab mich bemüht, die Anfänge der Beziehung von Kenji und Ichiro zu beschreiben! Mehr Story braucht es für diese Story ja nicht. Einiges hätte man sicher anders, kürzer, besser machen können, aber es zählt ja auch der Gedanke, ne? Nun Jackie? Was sagst du dazu? *ängstlich anschau*



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (2)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2005-04-24T10:54:21+00:00 24.04.2005 12:54
So endlich habe ich die zeit und die Möglich keit mein Kommi hochzuladen. ^.^
Bitte. Endlich steht mein schwachsinniges gesülze auch im net.

Hm~! ... ich muss sagen, du schreibst wirklich flüssig und es macht Spaß deine Geschichte zu lesen. Nur leider muss ich sagen das ich mich noch nicht wirklich in deine Charaktere hinein versetzen kann. dafür kenne ich sie noch zu wenig. Und leider sind ihre Gefühlswelten für mich nicht wirklich erschlossen worden. Aber ich freue mich darauf sie besser kennen zu lernen, indem ich deine Anderen Geschichten lese.
Wie gesagt sie gefällt mir sehr gut, nur was mir aufgefallen ist, was ich aber schon länger wußte, ist das ich mit der Benutzung mancher Wörter ein kleines Problem habe. Aber du hast sie trotz allem so benutzt, das sie einem nicht zu sehr stören.
In anderen Geschichten würde ich an diesen Stellen aufhören zu lesen. Oder zumindest kein zweites mal lesen, was ich bei deiner Geschichte allerdings jederzeit tun würde.
Ich finde auch die Einleitung deiner Geschichte gut. Man fühlt sich nicht so in die Story Rein geworfen, wie bei manchen anderen Autoren. Jetzt wo ich auch etwas von dir gelesen habe verstehe ich nicht wie du sagen kannst das deine Storys schreib technisch nicht so tolle sind. Wie kommst du darauf? Du sagtest doch außerdem das du der Meinung bist das diese Story so gequetscht wirkt, nicht? Also ich finde das nicht. Sie ist so, wie sie ist perfekt. Und wenigstens wird sie nicht so endlos in die Länge gezogen und man wird nicht mit total überflüssigen Handlungssträngen gelangweilt.
Solche Geschichten habe ich leider schon zur genüge erwischt. *seufts* Also mach weiter so und laß mich so bald wie möglich wieder was lesen, ne?
So jetzt weis ich nicht mehr was ich schreiben soll. Ich denke das ich alles gesagt habe. Aber solltest du noch fragen haben ich stehe dir gerne zur Verfügung. Trotz allem kann ich mich nur wiederholen, das ich deine Story mag.
Also... Yaa mate.
Von: abgemeldet
2005-01-06T15:26:17+00:00 06.01.2005 16:26
I bin dir für die Story so dankbar...Danke dat du mir DIE geschrieben hast!!!!!!!!
Du bist sooooo~o lieb...*wüst mit knuddels und knutschas um mi werf*
Ein schöneres Geschenk hättest du mir gar net machen können! Wirklich!!!!!!!!
So nun mal zum Inhalt...*drop* ^-^v

Du weißt ja i liebe Ichiro und Kenji abgöttisch...(Was für eine Neuheit gröhl*!!!!!)
*Arg Faden verloren hab dir doch nen super Kommi schreiben wollt...Haare rauf...schluchz*
Jedenfalls find i den Anfang total sweet so hab i es mir mit den Beiden immer vorgestellt. I mag Kenji, wenn er so einfühlsam ist.*schmacht* Ichiros Gefühlschaos hast du auch richtig gut hinbekommen. Nach Josh ist diese ja nur verständlich. *Den Typen immer noch treten könnt für dat was er mit ihm gemacht hat. (KEINE MACHT DEN DROGEN!!! *lol*)
Es ist auch schön wieder etwas neues von den Beiden Schnuckels zu erfahren. Zum Beispiel dat wie Chiro zu seinem Job gekommen ist.(Dabei auch gleich an die gewisse Taito denken mußte. In der ein unentschlossener Tai Klamotten kaufen war und damit ein süßer Verkäufer von dir erschaffen wurde...*grins*Hab ihm vom ersten Moment geliebt...*und noch einmal erwähnen mußte...drop*
Die Szene in dem Sexshop fand i so lustig. Aha, Chiro hatte also auch in die Branche mal reigeschnuppert...*lol* I mochte es, wie herzlich er von seinem damaligen Chef empfangen wurde. Ach ja, und die Mädels von seiner Arbeit waren ja wohl voll die Härte. Da mußte i glatt an n paar Leute denken, die sich net anders als die Hühner benehmen...*drop*
Boar, was für ein Zufall, dat er genau an dem Abend n Gespräch am Nachbarstisch mithört, wobei es sich um Kenji handelt und seinen Verflossen...*lol* Klar dat sich Ichiro furchtbar darüber aufregt und nen ordentlichen Schuß Eifersucht erfährt. I dacht ja schon dat schlimmste, als er danach, nachdem er sich verlaufen hatte *drop* in dieser seltsamen Bar landete. Gut dat dann nix weiter passierte, als dat rettende Taxi...*lol*
Kenji tat mir so unsagbar leid, als Ichiro ihn mit den Vorwürfen konfrontierte er sei nur sone dahergelaufende Schlampe. I weiß net, wie i darauf reagiert hätte. Die Versöhnung fand i dann richtig süß.
Hihi...Deine Wortwahl bei manchen Szenen brachte mi richtig zum schmunzeln. An dat SÄUBERN anspielen muß.. *grins*
Ach ja, i mußte auch dieses mal wieder feststellen, dat dei Schreibstil besser und besser wird. Dat ist doch mal nen grund noch eimal auf die Beiden zurück zugreifen. (Den Zwischenfall mit Kenji ignorier...noch immer net gelesen hab, wie kawaiii Ken von nem Herzlosen Ding ermordet wurde... T.T )

Ich danke dir ...auf ewig für diese FanFic...*10000~0 knüll und nie mehr lol lassen mag*
Hab di so unglaublich doll lieb!!!!!!!!! ^-^
^-^


Zurück