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Der ewige Krieg

von

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Panische Augen

Weiter westlich der Zentrale stand einsam in seinen wallenden, bunten Roben

ein Mann mit einem furchteinflößenden Helm der klingenartige Hörner in die

Luft ragen ließ, neben ihm standen zwei große Krieger in ihren verzierten

schwarzen Rüstungen und wiegten ihre Bolter in den Händen.

Der gehörnte Farbklecks betrachtete die imperiale Garnison und die anrollende

Lawine der Orks.

Unter seinem Helm lächelte er zufrieden als die Explosionen des Gefechts sich

auf seinem blanken Helm wiederspiegelten. Dann meldete sich einer der Krieger

zu Wort.

"Verzeiht mir, Meister Akarth, aber was tun wir hier? Dieser Kampf ist für

unseren Kreuzzug des Erwählten nicht von Bedeutung."

Der Mann blieb eine Weile still, dann antwortete er mit einem Blick über die

Schulter.

"Ja, Bruder Tharin... das ist er wohl..."

Die Stimme klang etwas verträumt aus der Maske des Helms heraus.

"Aber was hat unser Aufbruch für einen Sinn?", fragte der Krieger namens

Tharin verwirrt.

Der Hexer rieb mit der rechten Handfläche über seine Schulter.

"Keinen, fürchte ich..."

Tharin verstand nun gar nichts mehr. Er trat vor Akarth und blickte ihm etwas

verärgert in die Sichtschlitze seines Helms.

"Ihr habt uns unnütz mitgeschleift? Meister, bei allem Respekt, aber wir haben

Besseres zu tun, als das!"

Der Mann heftete seinen Blick stechend an den Tharins und packte ihn mit der

Linken seitlich am Schädel. Die Krallen des Metttallhandschuhs schnitten kalt

ins Fleisch der Glatze Tharins und schienen sich bis in seine Seele zu graben

als sie über seine Schädelknochen kratzten.

"Mag sein, kleiner Tharin. Aber was ist wenn ich das hier als eure im Moment

wichtigste Aufgabe erachte? Was ist daran falsch deiner sinnlosen Existenz

einen Sinn zu geben, indem du eine unnötige Eskorte für mich mimst?"

Der Krieger schrie gequält auf als die Krallen zu seinem rechten Ohr

hinabwanderten und es kalt umschlossen. Der Schmerz war unerträglich, die

Krallen schienen immer länger zu werden und seinen Kopf zu durchbohren.

"Dummer Wurm. Lerne stillen Gehorsam und ergib dich in die Ordnung die unsere

glorreichen Götter dir bestimmten."

Die Stimme Akarths wurde lauter und zorniger mit jedem Wort das er sprach,

dann wurde er wieder ruhiger und senkte die Stimme.

"Bist du willens dich zu bessern und in Zukunft ehrerbietend zu gehorchen,

kleiner Mann?"

Tharin nickte und verkniff sich die Schreie die in ihm aufstiegen.

Akarth's Lächeln ließ sich selbst mit dem Helm auf dem Haupt noch erahnen,

dann lößten sich kurz die Klauen vom Ohr des Kriegers, ehe sie wieder

zusammenschnellten und das Ohr glatt vom Kopf abschnitten. Tharin schrie

schallend auf, doch verhallten seine Schreie im Heulen des Windes. Seine

Kniee gruben sich tief in den Schnee als er niedersank und sich die

bluttriefende Wunde hielt.

Der zweite Krieger faste erbost seinen Bolter fest in die Hände und legte

seinen Finger an den Abzug, die Mündung der Waffe richtete sich geräuschlos

auf Akarth. Der Finger zog den Abzug bis zum Druckpunkt zurück, nur noch ein

kurzes Zucken im Finger und eine Salve von Geschossen würde dem Hexer den

Rücken zerfetzen.

"Nicht doch, Lokorr."

Sagte der Hexer, den Blick auf den gequälten Tharin gerichtet.

"Willst du das ich dir die Finger abreiße? Oder soll ich dir lieber die Augen

ausstechen?"

Lokorr ließ die Waffe leise knurrend sinken, half seinem Waffenbruder auf die

Beine und in den Innenraum des Schiffes zurück.

"Irgendwann... schieß ich ihn über den Haufen...", keuchte Tharin leise.

"Sag mir Bescheid, ich mach gern mit." gab Lokorr zu hören und stieß seinem

Kumpan neckisch die Faust gegen die Schulter.

Draußen betrachtete Akarth weiter das Schauspiel des Todes vor ihm, das

mittlererweile in die entscheidende Phase gegangen war. Der grüne Strom von

Orks hatte die Artillerie überwunden und war durch die Tore in den

Garnisonshof geschwemmt. Gespannt, beinahe aufgeregt spielten Akarths Finger

mit dem abgeschnittenem Ohr und er verfolgte das Spektakel erfreut.

Unten im Garnisonshof tobte ein Kampf von verwirrendem Ausmaß. immer weiter

drangen die Orks vor, unter dem Rattern und Bellen ihrer Waffen, dem Fauchen

ihrer in der Luft geeschwungenen Klingen und dem Brüllen ihrer tiefen Kehlen.

Die Soldaten wichen Stück um Stück zurück, dann ertönte in den Kanälen des

Kommando-Funks:

"Position halten!"

Alle Infantriezüge fassten sich ihr gestähltes Kämpferherz und warfen sich

gegen die Orkmobs. Klingen prallten scheppernd gegen Gewehrkolben, Fäuste

zerschmetterten Schädel, Tritte brachen Knochen und Schüsse fetzten tief in

Fleisch.

Auf den Dächern der Barracken hatten sich einige schwere Waffenteams

verschanzt. So auch Rekkil und Harry, die ihren schweren Bolter mit Orks

fütterten. Rekkil zielte in die hinterenn Reihen der Orks die in den Nahkampf

drängen wollten. Die massiven Geschosse fegten Grünling um Grünling von den

stämmigen Beinen und feierten ein Blutbad. Der Gurt des Bolters war

aufgebraucht, doch ehe Rekkil sich versah, war Harry schon dabei den

Ersatzgurt anzuschließen. Rekkil lud die Waffe durch und feuerte weiter.

Doch die Orks hinter dem Nahkampfgetümmel realisierten bald, das auf den

Dächern jemand war der ihre Kumpanen über die Klinge springen ließ. Und schon

bald waren die Waffenteams entdeckt und die Mobs feuerten auf die Dächer der

Barracken. Rekkil ging in Deckung, feuerte weiter und sah Geschosse an dem

Schützenschild seiner Waffe abprallen. Dann kam ein schwarzer Punkt auf ihn

zugerast, einen dunklen, feurigen Schweif hinter sich herziehend. Eine

Explosion fegte über das Dach, der Munitionskasten sprengte Geschosse durch

die Luft, die Waffe trudelte und fiel in die kämpfenden Truppen hinein, so

auch Rekkil. Es wurde dunkel um ihn herum und die Welt des Kampfes verschwand.

Es muss eine lange Zeit gewesen sein die er dort lag, denn als seine Augen

sich wieder öffneten sah er die Soldaten und Orks nicht mehr, er hörte sie

weiter hinter sich an der zweiten Innenmauer. Er versuchte aufzustehen, doch

seine zittrigen Arme und Beine ließen es vorerst nicht zu. Er sah sich

genauer um. Er lag neben der Barracke auf dem Hof, neben ihm lagen, etwas

weiter weg, drei Leichen, eine davon war Harry. Er drehte sich auf den Rücken

und setzte sich auf. Sein linkes Bein war leicht verletzt, ein

Schrapnellsplitter hatte das Schienbein einmal entlang geschnitten. Sein

rechtes Ohr war taub, sein linkes piepte. Er dachte nach.

"Okay... ich kann mich bewegen, aufstehen dauert wohl noch etwas... meine

Ohren sind kaum zu gebrauchen... meine einzige Waffe ist ein verdammtes

Bajonett... sieht ja wirklich rosig aus für mich..."

Eine Weile blieb er sitzen, dann versuchte er erneut sich zu erheben und es

gelang. Er konnte stehen und laufen. Dann übertönte plötzlich etwas das Piepen

in seinem Ohr, er drehte sich um und entdeckte einen großen Grünling der seine

Axt brüllend zum Kampf schwang und auf ihn zuhielt.

"Ich bin sowas von tot..."

Rekkil zückte sein Messer, der Ork kam näher. Der Schädel des Orks bestand

mindestens zu einem Drittel aus Stahl, seine Schädeldecke war mit einer dicken

Platte geflickt worden und ein Stahlkiefer war ihm an den Unterkiefer montiert

worden. Narben, kleine Schnitt- und Schusswunden schmückten seinen, nur

spärlich geschützten, Körper, auch seinen Waffenarm. Die Axt in der Hand,

schwang der Ork einen mächtigen Hieb gegen Rekkil, dieser wich zur Seite aus

und rammte sein Messer mit aller Kraft in das Handgelenk des Orks und trieb es

bis zum Heft hinein, die Klinge trat aus der anderen Seite wieder heraus, doch

hielt ihn das nicht auf. Der Ork brüllte laut auf und schlug Rekkil zu Boden.

Der Ork hob seine Faust zum letzten Hieb. Rekkil schloss die Augen. Die

Sekundennbruchteile waren wie eine Ewigkeit. Er konnte die Faust fast schon

auf seine Rippen schmettern spüren, doch dann hörte er ein kurzes Zischen und

ein Brüllen des Orks. Er sah wie der Hüne rückwärts taumelte, ein qualmendes

Loch in seiner Weste und in seiner Haut. Er wand sich um und sah dort eine

Gestalt, eine teerschwarze Scheme deren Konturen im Wind tanzten, einen

ausgestreckten Arm mit einer Laserpistole und eine massive Energiefaust die

halb im Schwarz verborgen war. Ein Gesicht sah er nicht.

Der Wind nahm zu und ein Schneegestöber entfachte. Der Ork grollte, sprang

durch den weiß flimmernden Vorhang der Gestalt entgegen und beide verschwanden

im Schnee. Eine Weile herrschte Stille, Rekkil hörte nichts mehr, der Wind

verschluckte alles. Dann hörte er ein lautes Knistern von Elektrizität und

etwas Großes raste an ihm vorbei. Dann krachte etwas gegen eine Wand, oder

zumindest etwas Vergleichbares. Der Wind flaute ab und Rekkil sah den Ork drei

Meter hinter sich an der Wand hocken, leblos hing er da und ein roter Abdruck

zierte die Wand an der Stelle.

Die Gestalt trat an Rekkil heran und wurde deutlicher. Von Betonstaub getrübte

schwarze Lederstiefel, eine schwarze Hose, eine dunkelrote Weste über einem

schwarzen Hemd, goldene Abzeichen, ein dunkelroter Schal, weit ins Gesicht

gezogen, ein schwarzer Ledermantel mit beeindruckendem Kragen und eine

schwarze Mütze mit goldenem imperialen Totenschädel.

"Aufstehen, Soldat.", sagte eine gedämpfte Stimme und Rekkil folgte zackig.

"Jawohl, Sir!"

"Soldat, es sieht schlecht aus. Der Feind hat die Innenmauer erreicht und

droht sie bald zu durchbrechen."

Rekkil dachte sich schon das es so düster stand.

"Soldat, wo finde ich den Versorgungshangar?"

"Ähm, dort hinten, Sir."

Rekkil zeigte auf ein kahles Gebäude an der westlichen Seite der Garnison.

"Aber, wozu?"

"Kommen sie, Soldat. Wir haben zu tun."

"Jawohl, Sir."

Rekkil und der Schwarze machten sich auf den Weg zum Hangar. Zu ihrem Glück

waren keine Nachzügler dort und sie kamen ungestört in den Hangar hinein.

Rekkil überlegte die ganze Zeit angestrengt wer dieser Kerl war und vor allem

was wollte er hier. Das Einzigste was er wusste war das seine schwarze Uniform

und die Abzeichen ihn als imperialen Kommissar auszeichneten. Aber das

erklärte noch nichts.

Der Kommissar kletterte auf einen Tanklaster und überprüfte die Ladung. Der

Laster war randvoll mit Treibstoff. Er wand sich an Rekkil.

"Soldat, besorgen sie mir aus dem Lager ein paar Haftladungen und einen

Fernzünder."

Rekkil folgte dem Befehl, ohne zu fragen obwohl er gerne wüsste warum. Dann

brachte er gehorsam, auf Anweisung, die Ladungen am Laster an und verstand

allmählig. Der Laster wurde zur Bombe umfunktioniert. Dann drückte der

Kommissar Rekkil ein Funkgerät in die Hand.

"Soldat, das wird ein glorreicher Tag unserer Geschichte, oder ein

Trauerspiel. Und wir beide, Soldat, werden diese Entscheidung zum Guten für

unsere Männer da draußen kippen."

Er fasste Rekkil auf die Schulter.

"Mein Junge ich werde dir eine Schneise in die Reihen des Feindes legen, du

musst die Bombe platzieren."

Rekkil nickte, mit einem Kloß im Hals den er in hundert Jahren nicht hätte

runterbekommen. Er stieg in den Laster, das Funkgerät im Anschlag und den

Motor laufend.

"Warte auf das Zeichen über Funk und dann fahr wie der Teufel, Soldat."

Der Kommissar wand sich um und ging hinaus. Draußen sah er sich den keifenden,

hauenden und schießenden Truppen gegenüber. Er zog seine Pistole und stürmte

in den Kampf.

Rekkil wartete angespannt auf das Zeichen. Ewigkeit um Ewigkeit verging. Er

musste an alles denken was er hier erlebt hatte, alles Schöne und Schlechte.

Dann fauchte der Funk und die Stimme des Kommissars röchelte in den Funk.

"Der Imperator... sei... mit dir..."

Dann wurde es still.

Rekkil warf das Funkgerät weg und peitschte die Maschine bis zum Letzten und

die grüne Horde vor der Innenmauer rückte näher.

Dies war wohl Rekkils schönster Tag.



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Kommentare zu diesem Kapitel (2)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  NeRi
2005-10-12T21:18:01+00:00 12.10.2005 23:18
ich finde dieses Capter spitze, aber erwarte bitte nciht, dass ich in Zukunft weiter lesen werde, wenn du nicht bescheid sagst ... es tut mir leid, aber schon wieder is ´n neues Kapitel on und ich weiß nix davon ...
aber wie gesagt: Echt klasse

hdl
deine Nele
Von:  Alexamarshall
2005-09-05T16:51:11+00:00 05.09.2005 18:51
erste ^-^*freuz*

Nun zum Kommi:
...
...Wow...wow und nochmals wow. (Wort für die liste an lobeshymnen: hammermäßig)
Also ich weiß nciht aber dein Schreibstil ist echt klasse aber das hab ich dir ja schon mehrmals gesagt.
Also mal so zum Inhalt:
Großes großes Lob. Da steckt Bewegung drin, da steckt vor allem Schmerz drin..(das Ohr...das arme arme Ohr... O.O OMS)
Die Szene mit dem Ork hat mir gut gefallen und eine Stelle fand ich besonders gut XD (Ich bin so gut wie tot...irgendwie konnte ich mir ein grinsen nicht verkneifen...ja ja ich und mein schwarzetr Humor...sorry...trotzdem ein Lob dafür ^^''')
Na ja wie immer ein tolles Kappi, war ja auch irgendwie nicht anders zu erwarten ^-^V


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