"So, wir müssen sie jetzt gründlich durchsuchen, würden sie sich bitte ausziehen?" "Wie bitte?!", fragte Toshiya empört. Er schaute den Mann an, welcher streng zurücksah. Toshiya würd wohl keine Chance haben, also blieb ihm nichts anderes übrig und er entledigte sich seiner Kleider. Gründlich wurde jeder Fleck seines Körpers abgetastet. Dann bekam er etwas zum anziehen und wurde weitergeführt, durch einen langen Flur mit Gittern. Immer wieder mussten sie stehen bleiben, damit ein Gitter aufgeschlossen werden konnte, sie hindurchgehen konnten, es wieder zugeschlossen wurde und sie am nächsten Tor angelangten. Toshiya ging das langsam auf die Nerven. Nicht nur, das er wegen etwas hier war, das er nicht getan hatte, sondern auch weil man hier für alles eine Erlaubnis brauchte. Nicht mal allein auf die Toilette konnte er gehen. >Ob das hier im Knast wohl wirklich alles so schlimm ist, wie man immer hört?< dachte er.
Er wurde in eine große Halle geführt, wo auch schon seine anderen Bandmitglieder unter Aufsicht auf ihn warteten. Alle sahen etwas angekratzt aus. Ihnen schient das alles genauso auf die Nerven zu gehen. Toshiya stellte sich zu ihnen und wollte gerade mit ihnen reden, als aus den ganzen Räumen Leute herausströmten und die fünf von oben bis unten musterten und auszulachen schienen. Die Leiterin des Gefängnisses, mit der sie auch schon Bekanntschaft gemacht hatten, stellte sie vor: "Das sind Herr Niimura, Herr Niikura, Herr Ando, Herr Hara und Herr Terachi. Sie werden euch für die nächsten Monate Gesellschaft leisten." Alle fingen wild an zu tuscheln und lachten. "Achja...", meldete sich die Leiterin noch einmal, "das sind, oder soll ich sagen waren? Große Rockstars in Japan, deshalb auch diese etwas komischen Haarfarben und die Schminke." Dann löste sich die Menschenmenge wieder und sie wurden eine Treppe hoch, zu ihren Zellen geführt. Shinya und Toshiya teilten sich eine Zelle, so wie Die und Kaoru. Kyo schaute schon nervös, da es ihm lieber gewesen wäre mit einem seiner Freunde auf eine Zelle zu kommen und jetzt musste er diese mit einer fremden Person teilen. Kyo betrat die Zelle und schaute sich um. "Um eines klarzustellen, das obere Bett ist meins!", hörte er jemanden aus dem Badezimmer rufen. Die Person trat ins Licht und Kyo musterte sie erst mal. Er hatte kurze, blonde Haare, trug wie alle anderen die braune Sträflingskleidung und schwarze Stiefel. Er sah ziemlich gepflegt aus und hatte strahlend blaue Augen. Der Mann nahm eine Zigarettenschachtel aus seiner Hosentasche und steckte eine Zigarette in den Mund. "Was glotzt du so?", fragte er Kyo. "Nichts glotz ich!", erwiderte dieser rebellisch und setzte sich auf sein Bett. "Wie heißt du denn, Kleiner?" "Ich bin nicht klein, das das klar ist. Ich hab bestimmt mehr drauf als du!", sagte Kyo böse, "ich bin Kyo... und du?" "Mein Name ist Gackt. Ich hab schon von dir gehört." "Du bist Gackt? Ich hab auch schon von dir gehört, aber mit diesen Klamotten hab ich dich echt nicht erkannt." "Sowas trag ich normalerweise ja auch nicht... echt komisch. Auf einmal kommen alle J-Rocker in den Knast. Was hast du denn angestellt? Zwergenaufstand gemacht?", grinste Gackt und setzte sich auf einen Stuhl. Sobald klar war, dass beide J-Rocker waren, schien das Eis zwischen ihnen gebrochen zu sein, denn damit hatten sie etwas gemeinsam. "Ich weiß auch nicht, warum ich hier drin bin. Man hat mich und meine Band hier reingesteckt, weil wir angeblich unseren alten Produzenten und ein paar Mitarbeiten gekillt haben." "Ach... die ganze Band is drin?", lachte Gackt. "Ja... und obwohl wir das nicht waren!" "Das brauchst du mir nicht zu erzählen. Niemand ist hier schließlich unschuldig drin, hm?" "Warum bist du eigentlich hier?" "Ich? Ich hab nach nem Konzert ein bisschen Spaß mit nem Fan gehabt und als sie dann angekündigt hatte, das alles an die Zeitungen und Fernsehen und so weiterzugeben musste ich sie ja schließlich irgendwie loswerden... sonst hätte meine Karriere nen großen Kratzer gehabt." "Aber wenn du in den Knast kommst nicht, hm?" "Naja... nicht unbedingt, aber hier kann man auch tolle Fotos schießen, ich seh in diesen braunen Klamotten doch einfach sexy aus, oder?" "Darauf muss ich ja jetzt wohl nicht antworten..."
"Auf in den Speisesaal!" Hörten sie jemanden von draußen rufen. Fragend schaute Kyo Gackt an, welcher ihn aufklärte: "Essenszeit. Hab langsam auch schon Hunger. Folg einfach den anderen." Schon sprang er auf und spazierte aus der Zelle. "Kommst du?", Die schaute in die Zelle. "Bin schon unterwegs." Sie folgten den anderen Männern in den Speisesaal und stellten sich mit einem Tablett an. Nachdem sie ihr Essen bekommen hatten, setzten sie sich an einen Tisch und diskutierten über die ersten Eindrücke.
"Wie... is denn dein Zellenkamerad?", fragt Shinya den grübelnden Kyo besorgt. "Nya... ihr werdet nie erraten, wer das ist! Is auch ein J-Rocker." Er grinste bis über beide Ohren und schien es selbst kaum fassen zu können. "Tach Jungs, ich setz mich mal zu euch..." Gackt setzte sich neben Kyo und die anderen rissen vor Staunen die Augen weit auf. "Gackt?!" Kaoru fiel die Kinnlade herunter. Gackt sagte ganz cool: "Hi!" Und fing an zu essen. Ein paar Sekunden staunten Dir en Grey noch den lockeren Gackt an und fingen dann auch an zu essen.
Nach dem Essen stapften alle in ihre Zellen zurück, nur Kyo zögerte ein wenig, bevor er seine Zelle betrat. Irgendwie kam ihm Gackt seltsam vor. Er schien alles ganz locker zu sehen und auch keine Angst davor zu haben, jemanden umzubringen, selbst wenn es ein kleines Mädchen war. Dann aber ging er doch hinein, denn was konnte Kyo schon wirklich schocken? In der Zelle war es stockdunkel. "Gackt?", fragte Kyo verwundert in die Dunkelheit hinein. Da spazierte Gackt aus dem winzigen Badezimmer und stellte eine Kerze auf den Tisch. Er sah aus, als wollte er duschen gehen, denn er war nur mit einem Bademantel bekleidet. Doch er setzte sich auf das untere Bett, nachdem er die Kerze angezündet hatte, und schaut Kyo an. "Das ist mein Bett", beschwerte sich Kyo. Gackt überhörte Kyos Kommentar und lehnt sich nach hinten auf seine Ellbogen. Leicht öffnet er seine Beine und wispert: "Komm her und hol mich runter, wenn du das schaffst." Überrascht glotzte Kyo ihn an. >Der wird doch wohl nicht... schwul sein?< Er trat auf Gackt zu und packte ihn ein wenig unbeholfen am Arm und versuchte, ihn hochzuziehen. Gackt lachte leise: "So willst du mich hier wegkriegen? Ist das alles, was du drauf hast?" Kyo wurde langsam böse darüber, dass er sich dauernd über ihn lustig machte und wollte es ihm zeigen. Kyo lehnt sich weiter nach vorne und packte nun mit beiden Händen zu, doch Gackt wirbelte Kyo geschickt herum und ließ ihn aufs Bett fallen. Schnell hatte er sich auf seine Hüfte gesetzt. "So... und jetzt?", fragt Kyo genervt. Das Gackt nur grinste machte ihn noch saurer. "Okay, du hast gewonnen, jetzt geh schon runter!" Wieder grinste Gackt nur und drückte Kyos Hände auf das Bett, damit er nicht versuchen konnte, ihn herunterzuschubsen, was er aber sicherlich sowieso nicht geschafft hätte. Nach einer Weile, wie sie dort so saßen und Gackt nur grinsend auf Kyo hockte, fing er endlich an zu sprechen: "Jetzt... zeig ich dir mal, was ich drauf hab!" Damit senkte er seinen Kopf und begann Kyos Hals zu lecken. Kyo versuchte sich zu wehren und strampelte mit den Beinen, was aber auch nicht wirklich etwas nützte. Als Kyo sich nicht mehr wehrte, ließ Gackt langsam seine Hände los. Kyo aber nutzte die Chance und schmiss Gackt mit einem kräftigen Stoß auf den Boden. "Wichser!", rief Gackt ihm noch mit einem giftigen Blick zu und verschwand dann. Als erstes rannte Kyo ins Bad. Ihm war schlecht. >Oh Gott... das ist wirklich ne Schwuchtel, wie ekelig...< Ihm wurde immer übler, als er daran denkt, wie Gackt mit einem Mann rummacht. So übel, das er sich schließlich übergeben musste.
Shinya hatte es mit Toshiya nicht mehr allein in einer Zelle ausgehalten und war erst einmal gegangen, um eine kalte Dusche zu nehmen. Er dachte nach. >Verdammt, ich bekomm bei Toshiya keine Luft mehr. Allein, wenn er mich nur anlächelt. Und als er sich umgezogen hat... das hat mich ganz wild gemacht. Verdammt... hoffentlich hat er nicht gemerkt, das ich erregt war. Ist das peinlich... Und heute Nacht liege ich in einem Bett genau unter ihm...< Shinya drehte das Wasser ab. Er fühle sich gleich viel besser und seine Gedanken hatten sich wieder beruhigt. Er legte sich gerade ein Handtuch um die Hüfte, als Gackt hereinkam. "Willst du schon wieder gehen?", fragte er und Shinya wunderte sich. "Ähm... ich hab schon geduscht, was soll ich dann noch hier?" "Vielleicht einfach ein bisschen Spaß haben?" Aufdrängend ging er auf Shinya zu, legte eine Hand um seine Hüfte und zog ihn zu sich heran. Shinya lief leicht rot an und wollte so schnell wie möglich weg, doch Gackt ließ ihn nicht. "Was ist? Wäre das dein erstes Mal, oder hast du Angst vor mir?" Shinya schüttelte nur den Kopf und nahm Gackts Hand von seinem Körper. Gackt schien das gar nicht zu gefallen. Shinya war schon der zweite, der ihn abblitzen ließ, dabei hielt er es kaum noch aus. >Dieser oder keiner< dachte Gackt grinsend und schob Shinya weiter rückwärts, bis er nicht mehr weiter konnte und an der gekachelten Wand lehnte. Mit einem Ruck hatte Gackt Shinyas Handtuch entfernt und er streichelte die Innenseite seiner Oberschenkel. Shinya wurde immer nervöser und es war ihm peinlich, eine Erregung zu bekommen. Gackt schaute an ihm herunter, knabberte dann leicht an seinem Ohr und flüsterte: "Ich seh doch, das du's auch willst." Mit der Hand umfasste er Shinyas Glied und fing an, sie auf und ab zu bewegen. Auch Gackts Schwanz wurde immer größer und dicker. Einen Moment lang konnte auch Shinya nicht leugnen, das es ihm gefiel, doch nicht mit Gackt! Er wünschte, Toshiya wäre jetzt hier. Plötzlich hörte Gackt auf und Shinya wurde die Realität wieder bewusst. Das war nicht Toshiya und er wollte das auch gar nicht. Nicht jetzt und nicht hier und nicht mit ihm. Er ging einen Schritt zur Seite und schob Gackt leicht weg. ZACK! Gackt hatte aus einer Tasche seines Bademantels ein kleines Messer gezückt und hielt es vor Shinyas Augen. "Du darfst heute mein kleiner Sexsklave sein. Du willst doch nicht, das man dich hier mit aufgeschlitztem Hals findet? Wäre doch schade, wenn so ein schöner Mann wie du einfach im Bad Selbstmord begehen würde." Ein Angstgefühl stieg in Shinya hoch. >Toshiya, bitte hilf mir!< Mit der anderen Hand wurde Shinya nach unten gedrückt. Als er Gackts Erregung sah, wurde ihm leicht schlecht und er schloss die Augen. Er wollte das nicht, er wollte so wenig wie möglich davon sehen. "Mund auf, Süßer!", sagte Gackt mit einem bösartigen Ton. Er schien genau zu wissen, das Shinya leicht zu beeinflussen war und nutzte das gewiss aus. Doch als Shinya die Lippen zusammenpresste, rieb Gackt sein Glied an seinen Lippen und stöhnte leicht dabei. Dann hörte er wieder auf und kniete sich ebenfalls hin, er packte Shinya an seinen Haaren am Hinterkopf und zog ihn auf den Boden. "Auf alle viere!", befohl Gackt selbstsicher. Shinya blieb einfach liegen und wartete, das dieser Albtraum ein Ende hatte. Toshiya würde bestimmt kommen, wenn er merkte, dass er schon so lange weg war. Er wird jeden Moment zur Tür reinkommen und es diesem perversen Gackt zeigen. Da spürte Shinya einen Schmerz an seinem Rücken. Genüsslich ritzte Gackt mit dem Messer einen Schnitt in seine Haut. Shinya stiegen die Tränen in die Augen, als er bemerkte, das Toshiya nicht kam und Gackt ihn wirklich umbringen wird, wenn er nicht tut, was er sagte. Unter Tränen kniete er sich hin und wartete auf den schrecklichsten Augenblick seines Lebens. >Er vergewaltigt mich... er wird mich wirklich vergewaltigen... Toshiya, hilf mir, bitte!< Langsam drang Gackt in Shinya ein, welcher vor Schmerz den Kopf hob und das Gesicht verzog. "Na? Das magst du, nicht wahr? Du Bastard!", schrie Gackt ihn an. Gackt legte die Hände an Shinyas Hüften und schob seinen Penis rein und raus, immer schneller und heftiger. Shinya schrie immer wieder vor Schmerz auf, was Gackt noch mehr an zu törnen schien und er daraufhin noch lauter stöhnte. Und dann kam Gackt in Shinya. Mit einem lauten Seufzer stand er auf und zupfte seinen Bademantel zurecht. Er wischte sich eine schweißnasse Strähne aus dem Gesicht und warf ein Handtuch auf Shinya, welcher zusammengekrümmt auf dem Boden lag und weinte. "Bis zum nächsten Mal, mein Süßer. Du bist echt klasse!" Und somit verschwand Gackt wieder. Etwas, was er wohl sehr gut konnte.
>Wo bleibt er denn nur so lange? Vielleicht ist ihm ja was passiert< dachte Toshiya, als er auf Shinya wartete. Er legte ein Kartenspiel zur Seite und stand auf. "Mal sehen, wo er bleibt..." Er stieg die Treppe herunter und Gackt kam ihm entgegen. Nickend begrüßten sie sich und Toshiya ging weiter. Als er den Duschraum betrat, war er geschockt. Shinya lag auf dem Boden, zitternd, zusammengekrümmt und weinend. An seinem Rücken rann Blut herunter, das sich mit dem Wasser auf dem Boden vermischte und in den Abfluss lief. "Shinya!" Toshiya rannte auf ihn zu und kniete sich zu ihm. "Hey... was ist los? Alles in Ordnung? Was ist passiert?" Doch außer einem Schluchzen gab Shinya nichts von sich. Toshiya nahm das auf dem Boden liegende Handtuch und reichte es Shinya. Shinya richtet sich auf und kniete sich ebenfalls hin, den Kopf hielt er gesenkt. "Verschwinde...", sagte Shinya bedrückt und doch bestimmt zu Toshiya. Toshiya stotterte besorgt: "Aber... ich kann dich doch nicht hier liegen lassen! Ich will dir helfen!" "Da kommst du zu spät...", Shinya war ungewöhnlich sauer, aus welchem Grund auch immer. "Hau ab! Ich will nicht, das du mich so siehst, verschwinde endlich, verdammt!", schrie er außer sich. Toshiya blickte beim herausgehen den am Boden zerstörten Shinya an, ging dann aber, wie er es gewünscht hatte.
Eine Weile lag Shinya noch auf dem Boden und weinte. Ihm wurde so kalt, das er am ganzen Körper zitterte und schließlich doch endlich vom kalten, nassen Boden aufstand. Er stellte sich noch einmal unter die Dusche und ließ das warme Wasser über seinen Rücken laufen, bis es aufhörte zu bluten. Er trocknete sich schnell ab und zog sich wieder an. Er rubbelte sich gerade seine Haare trocken, als jemand hereinkam. Erschrocken drehte sich Shinya um, in der Panik, das Gackt wiederkam. Doch eine andere, ihm sehr bekannte Person trat herein. Sie ging zu den Duschen und hatte Shinya nicht bemerkt. Shinya lugte um die Ecke und sagte leise: "Hallo."
Die Person zuckte zusammen und sah Shinya erschrocken an. "Ich wollte dich nicht erschrecken... was machst du denn hier?" "Shinya?!" überrascht stand Mana auf und piekte Shinya in die Seite um sicherzustellen, das er auch ja nicht träumte. Shinya quiekte auf und wich zur Seite. "Shinya... du bist im Knast? Was hast du denn gemacht?" "Ich hab nichts gemacht, aber angeblich haben wir ein paar Leute umgebracht." "Wir? Die ganze Band ist hier?" "Ja... und du bist hier ganz allein reingekommen? Weshalb?" "Naja, der Rest ist noch auf der Flucht, aber wegen diesen blöden Schuhen konnte ich nicht schnell genug wegrennen. Aber wir haben nichts angestellt... nichts, was wir nicht für richtig gehalten haben." Shinya sah ihn etwas ängstlich an, doch fragte nicht weiter nach, denn Mana sah sehr unglücklich aus. Obwohl er eigentlich fast immer einen unglücklichen Gesichtsausdruck hatte und kaum ein Lächeln zeigte.
"Wolltest du mit Klamotten duschen?" Shinya war so überrascht, nun auch noch Mana hier zu treffen, das er den Vorfall mit Gackt fast wieder vergaß. Doch er wurde sofort wieder daran erinnert, als Mana ihn umarmte und an sich drückte. "Hey, Vorsichtig!" Mana hielt Shinya's Pullover hoch. "Was ist denn mit dir passiert?" "Ich... bin hier ausgerutscht und hab mich da auf ner scharfen Kante aufgeschlitzt.." Mana blickte ihn skeptisch an. "Wo ist denn hier bitte ne scharfe Kante? Man darf ja nicht mal nen Rasierer hier drinnen haben!" Shinya winkte ab. "Ist egal... ich werd jetzt wieder in meine Zelle gehen." "Bist du mit Toshiya in einer Zelle?" "Ja, wieso?" Mana knuffte Shinya neckisch. "Ich weiß doch, dass du auf ihn stehst. So gut kenn ich dich schon." "Quatsch... du fantasierst." Shinya packte seinen Kosmetikbeutel und ging, ohne sich von Mana zu verabschieden. >Warum war er eigentlich in voller Montur da drinnen? Duschen wollte er wohl kaum... und warum hatte er keine von diesen Uniformen an?< Shinya dachte darüber nach und bemerkte gar nicht, das er schon in seiner Zelle stand und genau vor ihm- Toshiya.
Toshiya fiel ihm mit Tränen in den Augen um den Hals. Er begann zu schluchzen und flüsterte Shinya in's Ohr: "Oh Gott Shin-chan, was war denn nur los mit dir? Ich mach mir solche Sorgen um dich..." Shinya lief rot an. Er mochte Toshiya wirklich sehr, aber fühlte in diesem Moment nichts. Er schob ihn von sich. Wie oft hatte er sich gewünscht, Toshiya nah zu sein, ihn zu küssen, zu berühren. Doch jetzt ekelte ihn das alles an. Er sah immer wieder Gackt vor sich, Toshiya roch wie Gackt und seine Stimme klang wie Gackt. "Geh weg." Shinya warf Toshiya einen kalten Blick zu und stellte seinen Kosmetikbeutel auf den Tisch und legte sich auf sein Bett, wobei er kurz vor Schmerz verzog. Er schloss die Augen und versuchte, an etwas Schönes zu denken. Aber immer wieder dachte er nur an Toshiya und erinnerte sich wieder an Gackt.
Toshiya setzte sich an den Bettrand. "Verdammt Shinya. Jetzt sag doch endlich was passiert ist. Warum giftest du mich so an?" Toshiya sah ihn betrübt an und wartete darauf, das Shinya ihn ansah, doch er hielt die Augen zu. "Shinya! Rede mit mir, du tust mir weh!" Toshiya fing an zu verzweifeln. Sonst war er immer gut mit Shinya ausgekommen und sie waren füreinander da und haben über vieles geredet, doch jetzt wirkte er noch verschlossener als sonst.
"Ich will nicht mit dir reden, lass mich in Ruhe." "Shinya! Was soll denn das? Du kannst mir alles erzählen, ich hab dich gern, das weißt du oder merkst du das nicht?" Shinya richtete sich auf und sah ihm sehr tief in die Augen Toshiya's. Seine Augen blitzten. "Ich hab dich immer mehr als gern gehabt, aber das hast du ja auch nicht mitbekommen!" Shinya schrie Toshiya diese Worte mitten in's Gesicht. Er schubste ihn von sich weg und rannte wütend aus der Zelle heraus. Toshiya hatte nie gewusst, wie viel Kraft Shinya eigentlich hatte, denn sonst war er immer sanft und setzte diese nicht ein. Traurig legte Toshiya seinen Kopf auf seinen Schoß.
