Kapitel 2
"Kai! Kai! Mach bitte die Tür auf. Kai, bitte.", sagte Ray gegen die Badezimmer Tür. "Nein, mach ich nicht! Und jetzt geh bitte.", kam es durch die Badezimmertür. "Nein, ich geh nicht. Und jetzt mach bitte die Tür auf, Kai!", antwortete Ray auf die zwei leise gesprochenen Sätze von Kai. Aber Kai machte die Tür nicht auf. Das einzigste, was er tat, war aus seinem Kulturbeutel etwas silberiges herauszuholen.....
Ray hatte so ein mulmiges Gefühl und klopfte immer wieder gegen die Badezimmertür. ,Was mach ich hier eigentlich? Das ist nicht nur Kai's Zimmer.', dachte Ray. "Kai mach jetzt gefälligst die Tür auf, das ist schließlich nicht nur dein Zimmer! Verdammt Kai!", rief der langsam wütend werdende Ray.
Inzwischen hatte Kai das silberige Etwas schon an seiner linken Hand angelegt. Er wollte so nicht mehr leben. ,Nein, ich kann so einfach nicht mehr weiter leben. Es tut mir leid Ray.', dachte Kai noch bevor er sich mit der silberigen Rasierklinge einen tiefen Schnitt unterhalb der Hand zufügte. Und er schien genau die Pulsader getroffen zu haben, den es blutete wie sau. Genau das hatte er ja auch vorgehabt.
In der Zwischenzeit verzweifelte Ray vor der Badezimmertür. Er machte sich mittlerweile sehr große Sorgen um Kai, besonders weil es in den letzten paar Minuten sehr leise war. Zu leise für Ray's Geschmack. Aber genau in diesem Moment hörte er ein leises klirren und dann einen dumpfen Schlag.......
Jetzt konnte Ray echt niemand mehr auf halten ins Badezimmer zu kommen. Und erst recht nicht diese verfluchte abgeschlossene Badezimmertür. Ray stemmte sich mit aller Kraft gegen die Tür. Aber er schaffte es einfach nicht sie zu öffnen. "Diese Gott verdammte scheiß Tür!", fluchte Ray. Als er die unendlich tiefe Stille aus dem Badezimmer vernahm, stemmt er sich noch mal mit aller Kraft gegen die Tür.......
Und siehe da, sie sprang auf! Doch der Anblick der sich Ray nun bot, war nicht sehr toll...
Vor ihm lag ein zusammengekauerter und vor Schmerzen wimmernder Kai. "Scheiße, Kai!", rief Ray. Und holte schnell den Erste Hilfekasten aus einem der Schränke im Badezimmer. Er versuchte die Blutung am Handgelenk zu stoppen. Aber es gelang ihm nicht. Und Kai hatte schon sehr viel Blut verloren. "Verdammt Kai! Warum?....... Warum hast du das nur getan?", sagte Ray etwas verwirrt und ängstlich. Doch Kai konnte ihm nicht antworten. Er war ohnmächtig geworden! Ray wusste, das er jetzt schnell handeln musste, sonst würde Kai nie mehr aufwachen! ,Wenn ich jetzt einen Krankenwagen rufe, wird er mir das nie verzeihen. Was soll ich nur machen? Hatte er nicht mal was von diesem "Julian" erwähnt?', dachte Ray und holte schnell Kai's Handy. "Ah, da ist die Nummer.", sagte er und rief an. "Ja? Julian Julius Janetzki am Apparat.", hörte Ray den anderen in der Leitung. "Ja, hallo. Hier ist Ray. Kai hat mal erwähnt, das sie ihn behandeln. Stimmt das?", sagte Ray schnell. "Ja schon. Aber warum...", weiter kam Julian nicht mehr, den Ray unterbrach ihn: "Weil er sich die Pulsader aufgeschnitten hat und jetzt ohnmächtig ist. Und weil ich es nicht schaffe die Blutung zu stoppen. Ich will nämlich....", diesmal kam Ray nicht weiter, den Julian antwortete nur kurz und knapp: "Ich komme vorbei, versuch ihn wach zu bekommen." Dann legte er auf und fuhr in die WG. [Woher wusste er eigentlich den Weg? Der war doch noch hie dort?! Naja, ist ja auch egal.]
