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Yoru no Jardin

von

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berceuse

Yuri wusste selbst nicht was er auf Rans Frage antworten sollte, zu oft in den letzten Stunden hatte er sich diese Frage so oder so ähnlich auch gestellt.

"Sind wir Teufel?"

Yuri wiederholte Rans Worte als müsste er sie erst selbst in den Mund genommen haben um sie zu begreifen.

"Ich...ich weiß es nicht."

Yuri musste sich eingestehen, dass, auch wenn er früher die Umstände wusste als Ran, so war er doch eigentlich genauso ratlos zu was sie dieses Schicksal machte.

Ran stand derweil auf, sehr zu Yuris Überraschung, und öffnete eine Schublade des kleinen Schranks, daraus holte er ein kleines Stück Papier.

Bei näherer Betrachtung fiel Yuri erst auf was es genau war, ein Foto.

Ran setzte sich neben Yuri und hielt ihm das Bild vor die Augen.

"Das sind...waren meine Eltern. Wir waren auf dem Weg zu einer Familienfeier, ich wollte nicht dahin, plötzlich blockierte der Wagen, es kam zu einem Unfall.

Yuri...damals habe ich mir gewünscht dass etwas unseren Besuch verhindert. Jahrelang habe ich nach einer Antwort gesucht warum damals der Unfall passiert ist.

Jetzt habe ich meine Antwort....ich selbst war Schuld daran.

Wie willst du mir jetzt noch sagen ich sei ein Mensch?!

Du weißt nicht was für ein Gefühl es ist Schuld zu sein die eigene Familie zu verlieren."

Yuri starrte schweigend auf das Bild, es zeigte eine glückliche Familie, perfekt wie aus dem Bilderbuch. Wie musste es Ran gehen, jetzt wo er sich die Schuld gab an dem Unfall?!

Die Schuld geben? Etwas in Yuri läutete, wie eine schwere Kirchenglocke, verborgene Erinnerungen kamen in ihm auf.

Es war als würde ein altes Siegel in ihm aufgebrochen, er konnte seine Gedanken noch nicht genau erfassen, die Erinnerungen noch nicht klar formulieren, doch er wusste, da war etwas was nicht dem Bild entsprach.

Er wusste er war nur noch einen kleinen Wurf davon entfernt sich auch über seine Vergangenheit klar zu werden.

Doch er wurde aus seinen Gedanken gerissen als Ran aufsprang als hinge sein leben davon ab.

"KANESHON!!"

Yuri fuhr herum, sein Herz raste.

Er brauchte einen Moment um zu verstehen was Ran sagen wollte, doch dann verstand er.

Ran empfand viel für Kaneshon und nun schien er sich zu sorgen, dass auch ihm etwas zustoßen könnte wie Keshi.

"Du hast Recht, wir sollten zu ihm gehen und mit ihm reden. Aber er wird uns sicher nicht sofort glauben. Du erinnerst dich? Er kennt Hinata-san von früher."

Etwas an seinen eigenen Worten erschien Yuri seltsam, auch Ran überlegte eine Sekunde, doch beide zogen es vor nicht lange nachzudenken, sondern begaben sich sofort auf den Weg zu Kaneshon.

Gewöhnlich war er um diese Zeit schon im Krankenzimmer der Schule.

Unbemerkt für die beiden hatte es nämlich begonnen zu dämmern und für sie beide wäre es an der zeit gewesen sich für die Schule fertig zu machen.

Sie verwarfen den Gedanken an die Schule sehr schnell und machten sich auf den Weg zur Krankenstation, die Schule lag ziemlich in der Nähe von Rans zu Hause, das einzige daran was man als praktisch hätte bezeichnen können.
 

Kaum an der Schule angekommen verspürten die beiden ein seltsames Gefühl, es war fast so als bekämen sie Kopfschmerzen und sie wurden stärker um so näher sie der Schule kamen.

Die Schule war dunkel, nicht ungewöhnlich um diese Zeit, die Kopfschmerzen verdrängten die beiden zuerst, bis sie plötzlich ein lautes, unheimliches Scheppern aus der Schule vernahmen.

Ihre Kopfschmerzen nahmen auf dem Weg zur Krankenstation immer mehr zu, sie kämpften damit nicht ohnmächtig zu werden, aus den Augenwinkeln bemerkten sie Kratzer in den Wänden und herunter bröckelnden Putz, ihre Sorge um Kaneshon wuchs.

Dann hörten sie es, einen lauten markerschütternden Schrei. Kein Schrei der Angst, ein Schmerzensschrei, doch es war eindeutig nicht Kaneshons Stimme.

Sie beeilten sich, auch wenn die Kopfschmerzen fast ins unerträgliche angestiegen waren und ihre Sicht dadurch stark beeinträchtigt wurde.

An der Krankenstation bot sich ihnen ein erschreckendes Bild.

Als sie ihre Augen endlich auf die Szene fixiert hatten, sahen sie Kaneshon, gekleidet in einen weißen Mantel, weiße Hose mit schwarzen Streifen und ein schwarzes, ärmelloses Oberteil mit einem Reissverschluss in der Mitte.

In seiner Hand hielt er eine Peitsche, das Ende der Peitsche war um einen jungen Mann am Boden gewickelt, der sich brutal dagegen zur Wehr setzte. Neben diesem Anderen lag ein Degen, ähnlich dem von Yuri.

Kaneshon schien sie nicht zu bemerken, er hatte seinen Blick auf den Anderen gerichtet und funkelte ihn böse an.

"Sag ihm ich arbeite alleine, ich lasse mich weder auf das eine noch auf das andere ein. Ich habe euch schon lange gesagt ich arbeite allein. Sag ihm das!!"

Mit einem Ruck lockerte sich die Peitsche und gab den Fremden frei, erst jetzt erkannten Yuri und Ran wer es war der Kaneshon einen Besuch abgestattet hatte.

Mit einem verächtlichen Schnaufen erhob sich Óto, der Drummer von Refuge und hob seine Waffe auf die auf dem Boden lag.

Nun bemerkten auch die beiden Nachtschwärmer zum ersten Mal die beiden Besucher.

"Nanana, wen haben wir denn da? Zwei kleine Mädchen auf dem Weg zur Großmutter? Naja ich will den werten Herrn nicht länger stören und verabschiede mich!"

Óto lachte dreckig und ließ es im Vorbeigehen nicht aus den beiden Jungen einen verächtlichen Blick zu schenken und sie anzurempeln.
 

Nach einem kurzen Moment des Schweigens wollte Yuri zu einer Welle aus Fragen ansetzen, doch Ran kam ihm zuvor.

Er stürmte auf Kaneshon zu und verpasste ihm eine Ohrfeige.

Kaneshon war einen kurzen Moment verwirrt, setzte dann aber wieder sein übliches undeutbares Lächeln auf.

"Ich denke das habe ich verdient nach der Szene, die ihr gerade miterleben musstet."

Er beugte sich herunter und sammelte einige Instrumente auf die bei dem Kampf wohl heruntergerissen worden sind. Da jedoch der ganze Raum aussah als hätte es ein Erdbeben gegeben, war Kaneshons Reaktion eher unverständlich.

"Seit wann bist du..."

Yuri setzte aus dem Hintergrund zu einer Frage an, während Ran schmollend auf einem Drehhocker am anderen Ende des Zimmers saß und Kaneshon wütend und verletzt ansah.

"Einer von euch...oder besser uns?"

Kaneshon sprach es aus als wäre es eines der normalsten Dinge der Welt, sein Gesicht blieb ruhig und entspannt, was ihn in dieser Situation eher unheimlich wirken ließ.

"Nun ja ich würde sagen ich weiß es schon eine lange, lange Zeit. Aber das ist nicht die wichtigste Frage worum es geht, du willst sicher eher wissen auf wessen Seite ich stehe."

Yuri sah ihn unruhig an, auch Ran rutschte inzwischen auf seinem Platz nervös hin und her.

"Ich kann dich in der Hinsicht beruhigen dass ich weder auf der einen, noch auf der anderen Seite stehe. Ich habe gelernt mich zu distanzieren."

Ran wurde stutzig, ihm schien etwas zu dämmern.

"Dann hast du Hinata also nicht im Studium kennengelernt sondern sie hat dich gefunden...wie mit Yuri!"

Kaneshon seufzte kurz und griff sich an den Kopf, so als müsse er überlegen.

"Nein es war schon die Wahrheit was ich erzählt habe, wir haben uns als Studenten getroffen, damals wusste sie noch nicht was ich war und ich wusste nichts von ihr, es war tatsächlich Zufall.

Ich dachte ich hätte es damals geschafft sie aus meinem Leben zu stoßen, doch ich habe mich wohl geirrt."

Er wirkte zwar nach außen immer noch ruhig, doch Kaneshons Mundwinkel begannen langsam zu zucken, fast als würde er etwas unterdrücken, etwas geheimhalten.

Yuri wurde sofort klar dass Kaneshon mehr wusste als sie alle zusammen, er war der Schlüssel zu all den Dingen die Hinata ihm nicht anvertraute und zu den Geheimnissen um Nayami und die Gruppe Refuge.

Während er immer weiter in Gedanken versank, begann Ran mit Kaneshon zu streiten, warum er ihnen all das nicht viel früher gesagt hatte. Ran war eindeutig verletzt und es wäre Zeit gewesen ihn von Aussagen oder Taten abzuhalten die er später bereute, doch Yuri war so tief in seinen Gedanken, dass er die beiden nicht einmal mehr wahrnahm.

Plötzlich hörte er etwas, durch das Gekeife von Ran hindurch nahm er eine Melodie wahr, die jemand summte.

Es kam von draußen, wie in Trance ging er dem Ton nach, der wie ein Beruhigungsmittel auf ihn wirkte, er achtete nicht darauf wohin ihn sein Körper trug, er kannte diese Stimme irgendwoher und er wusste, er musste zu ihrem Ursprung.

Als er wieder zu sich kam stand er vor einem alten Brunnen hinter der Schule.

Auf dem Rand saß eine Gestalt, halb vom Schatten der Bäume verdeckt.

Yuri trat noch einen Schritt näher heran und erstarrte als er realisierte wem er in die Augen sah.

"O...Oni-san?!"



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Von: abgemeldet
2005-01-13T15:31:39+00:00 13.01.2005 16:31
Auch wenn das chap n bissken gerusht war, kommt so in deiner ff wenigstens nie langeweile auf ^-^ außerdem is der cliffhanger wieder ne gute wahl XD
Von: abgemeldet
2005-01-13T15:31:36+00:00 13.01.2005 16:31
Auch wenn das chap n bissken gerusht war, kommt so in deiner ff wenigstens nie langeweile auf ^-^ außerdem is der cliffhanger wieder ne gute wahl XD
Von: abgemeldet
2005-01-13T15:30:13+00:00 13.01.2005 16:30
Auch wenn das chap n bissken gerusht war, kommt so in deiner ff wenigstens nie langeweile auf ^-^ außerdem is der cliffhanger wieder ne gute wahl XD


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