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Die Tochter eines Diebes

die Vergangenheit kann man nicht ändern
von

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Auf die Plätze, fertig, los!

Als ich in den Korridor rauskam, war niemand mehr da. Bakura war spurlos verschwunden.

<Na gut,> dachte ich wütend, <Das bekommst du zurück!>

Ich schaute mich um, um mich zu erinnern, in welcher Richtung sich die Umkleideräume befanden. Das dauerte nicht sehr lange, und bald war ich schon auf dem Weg dorthin.

"Korin Kaiba, wenn ich mich nicht irre?" sprach mich plötzlich eine männliche Stimme an.

Mein Herz machte einen hastigen Sprung, als ich den Name 'Kaiba' hörte. <Woher..? Wie?> dachte ich erschrocken und drehte mich um.

Ein Mann im schwarz näherte sich mir.

"Mein Name ist Roland," stellte er sich vor und verbeugte sich leicht, "ich störe Sie im Auftrag der KC."

Ich beobachtete ihn schweigend, beinahe vergessend zu atmen. Was er wohl von mir wollte?

"Ich bitte Sie mir zu folgen," sprach er weiter, "Herr Kaiba erwartet Sie im Auto."

<Herr Kaiba? Welchen meinte er jetzt?> dachte ich panisch nach und versuchte gleichzeitig mein Herz leiser pochen zu zwingen, <Gosaburu oder diesen Seto, den Soroke gestern erwähnt hat?>

"Wie lange dauert's noch?" ertönte plötzlich eine eiskalte Stimme und ein schlanker, ernstaussehender Typ baute sich hinter uns.

Er hielt einen silbernen Koffer in der Hand, seine Haare waren braun und sehr schick styliert, sein Mantel - schneeweiß mit blau - wehte wie von selbst. Ich schätzte ihn auf 18.

"Verzeihung, Herr Kaiba," entschuldigte sich Roland und beugte sich erneut.

<Kaiba? Der ist Kaiba?> dachte ich und musterte meinen so genannten Stiefbruder.

Unsere Blicke trafen sich. Ich schaute tief in seine eisblauen Augen. Ich konnte das Gefühl nicht loswerden, dass wir uns schon vorher getroffen hatten...
 

~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~

Ich hatte vor kurzem in ein neues Waisenhaus eingezogen und kannte noch niemandem, was mir auch wunderschön passte - je weniger Freunde ich hatte, desto leichter war es fort zu gehen. Ich war etwa 11 Jahre alt, aber diese Lebenslehre hatte ich mir schon gemerkt.

Plötzlich ein Lärm am Hof zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Ich lief in die Richtung und sah, dass mehrere Jungen von ungefähr 7 Jahre sich unter der Schaukel balgten. Die Lage sah schon nicht sehr gut aus.

"Hei!" rief ich und lief zu ihnen, "Sofort aufhören!"

Zwei Jungen blickten kurz zu mir rüber, um dann sich wieder seiner Beschäftigung zu widmen. Sie nahmen mich gar nicht ernst!

"Wollt ihr Ärger?" fragte ich laut und fing an Kinder auseinander zu bringen.

Schon bald waren sie weg, blieb nur einer. Er hatte bemerkenswerte kohlschwarze Haare.

"Hei, ist alles in Ordnung mit dir?" fragte ich, kniete neben ihm und legte meine Hand auf seiner Schulter.

"Ja," antwortete er lächelnd, "sie wollten sich mit mir anlegen, aber ich hab ihnen gezeigt!"

"Ja, hab ich bemerkt," antwortete ich jedenfalls lächelnd.

"Ich bin Mokuba," stellte er sich vor und reichte mir seine Hand.

"Lass meinem Bruder sofort los!" ertönte plötzlich ein Befehl und ich wurde grob zur Seite gestoßen.

"He?"

Ich sprang blitzartig auf die Beine und drehte mich zu dem Jungen. Er war ungefähr meines Alters, mit braunen Haaren und eisblauen Augen.

"Moki, wir gehen!" sagte er dem Kleinen, drehte sich um und ging weg.

"Ja, Seto!" rief dieser fröhlich aus und lief ihm hinterher.

"Hei!" rief ich empört aus, "Denkst du nicht, dass du etwas vergessen hast?"

Seto machte halt und drehte langsam zu mir.

"Sollte ich?" fragte er verärgert.

"Eine Entschuldigung?" herrschte ich ihn an.

"Eine was?" fragte er wütend nach.

Sein Gesicht verfinsterte sich schlagartig.

"Du hast mich gestoßen, ohne irgendeinen Grund zu haben," entgegnete ich ruhig, "ich denke, du sollst dich entschuldigen."

"Du hast meinen Bruder..!"

"Erst beschuldigen und nur dann denken?" unterbrach ich ihn höhnisch.

"Für wen hältst du dich?"

"Dasselbe könnte ich dir auch fragen!"

"Bruder.." versuchte Mokuba einzumischen, "bitte.."

"Ich bin Seto," fing dieser stolz, "und ich habe vor mich schon sehr bald adoptieren zu lassen! Mein Schicksal liegt nur in meinen Händen!"

Und er blickte erwartungsvoll in meine Richtung.

"Tze," schnaubte ich, "und ich bin Korin, und ich werde es niemals zulassen mich zu adoptieren! Ich allein bestimme mein Schicksal!"

Wir sahen uns fest an, niemand war bereit den Blick abzuwenden...

~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~ ~~
 

"Du?!" riefen wir beide gleichzeitig aus.

Das war aber unglaublich! Nach so vielen Jahren! Und noch unter solchen Umständen!

"Wie ich sehe, hast du deinen Ziel erreicht - du bist adoptiert worden, Seto Kaiba!" sagte ich, der Name 'Kaiba' besonders betonend.

"Und du deinen, Korin Kaiba," entgegnete er kühl, denselben Name betonend.

"Ringo," korrigierte ich ihn, "Ri-n-go."

"Ringo?" fragte er nach und hob eine Augenbraue erstaunt hoch, "Frau Yuka hat etwas anderes behauptet."

"Ist ja ihre Sache!" erwiderte ich wütend.

Kaiba beschenkte mich mit einem gleichgültigen Blick. Ich beneidete ihn für seine Fähigkeit sich zu beherrschen.

"Ich hoffe für uns beide, dass niemand außer uns und Soroke diese Tatsache kennt," sagte ich dann und war schon drauf und dran weg zu gehen, als Seto mich plötzlich beim Arm aufhielt.

"Wo willst du denn hin?" fragte er.

Der angenehme Geruch sehr teurer Parfüm traf meine Nase, und ich musste unwillkürlich niesen.

"Tschüldigung.." murmelte ich genervt, als ich einen weiteren kalten Blick auf mich rühren fühlte.

Was konnte ich denn dafür, dass meine Nase an solche Dinge nicht gewöhnt war?

Wieso machten mir alle Jungen der Welt immer das Leben schwer?

"Ich will mit dir unter vier Augen sprechen," sagte er nach einer Weile und ließ mich schließlich los.

Ich musterte ihn aufmerksam. Sein Gesicht war ernst, all sein Wesen zeigte Entschlossenheit.

"Folge mir," ertönte sein Befehl, und er drehte sich zum Ausgang.

"He?" rief ich empört aus.

Was bildete er sich ein, so mit mir zu reden? Wer war er überhaupt? Dass wir womöglich denselben Nachname hatten, gab ihm noch keine Rechte mich herum zu kommandieren!

"Ich warte ins Auto!"

"Damit du mich dann irgendwo erwürgen kannst?" herrschte ich ihn an.

Wir standen in Mitte des Korridors, Kinder liefen um uns herum, mit Gewalt konnte er mich unmöglich zwingen. Wenn er dachte mich so leicht loswerden zu können, hatte er geschnitten!

Kaiba drehte sich langsam zu mir. Sein Mund war in eine unzufriedene Miene gezogen.

"Was erlaubst du dir, Mädchen?" fragte er drohend und näherte sich mir wieder.

"Erstens, bin ich für dich kein Mädchen," entgegnete ich bestimmt, "zweitens, habe ich gar nicht vor mit dir zu reden, und drittens - ich hab jetzt Sport!"

Seto sah mich unzufrieden an, er war Absagen nicht gewöhnt. Doch das ließ mich kalt - ich warf ihm einen letzten Blick, um dann in der Richtung der Umkleideräume zu verschwinden.
 

<Also, so siehst du aus, Korin..> dachte ein kleiner Junge, der sich um die Ecke versteckt hatte.

Er lächelte glücklich und rannte los, um dem Mädchen heimlich zu folgen.
 

Seto blieb verblüfft im Gang stehen.

<Genauso frech, wie damals!> dachte er sauer und begab sich zum Ausgang <Doch mit ihr bin ich noch lange nicht fertig!>

Irgendwie gefiel ihm Korins freche und eigenartige Art, wenn sie wirklich eine 'Kaiba' war, wurde sie der Familie keine Schande machen.

<Wer weiß, vielleicht kann daraus noch etwas Vernünftiges raus kommen,> dachte Kaiba widerwillig, da er trotz allen Beweise nicht annehmen wollte, dass Korin wirklich Gosaburus Tochter war.
 

Ein verdächtig bekannter kohlschwarzer Kopf zog plötzlich seine Aufmerksamkeit auf sich.

"Mokuba!" rief er seinem kleinen Bruder hinterher, "Musst du denn nicht in der Klasse sein?"

"Äh, hallo, großer Bruder!" begrüßte ihn Mokuba irgendwie verlegen, "Sag mal, mit wem hast du eben gesprochen?"

"Mit niemandem.." antwortete Kaiba automatisch.

Mokuba verzog blitzartig ein schmollendes Gesicht, und das ließ Seto seine Antwort sofort bereuen.

"Es war dieses Mädchen," sagte er dann ausweichend.

Mokuba nickte nur. Er sah so aus, als ob er irgendetwas Großes vorhatte.

"Hör mal, Mokuba," wechselte Seto geschickt das Thema, "nach die Schule gehst du sofort nach Hause, klar?"

"Aber, Seto!" erwiderte sein kleiner Bruder in verletzter Stimme, "Heute haben wir die Generalrepetition für unseres Theaterstück! Hast du das etwa schon vergessen?"

"Ich kann mich nicht erinnern, etwas von dir davon gehört zu haben.." entgegnete Seto nachdenklich.

"Und so ist es immer!" rief Mokuba beleidigt aus, "Deine Arbeit ist dir wichtiger als alles andere!"

Tränen der Empörung traten ihm in die Augen, und er rannte weg.

"Mokuba..!" rief Kaiba und streckte seine Hand ihm nach.

<Ich erinnere mich aber an kein Theaterstück..> dachte er und verließ das Schulgebäude <Habe ich wirklich so viel gearbeitet, dass ich Mokuba nicht mal zugehört habe?>
 

Ich trat in den Umkleideraum ein, viele neugierige Augen verfolgten mich bis ich einen freien Platz gefunden hatte, meine Sachen auf die Bank warf und mich hinsetzte. Das Interesse war genauso schnell verschwunden, als sie sahen, dass ich einen einfachen Sportanzug rausholte.

"Bakura ist echt super!" hörte ich plötzlich ein Mädchen entzückend ausrufen.

"Er ist der beste..!" schloss sich ein anderes zu.

"Der schnellste..!" ertönte noch eine begeisterte Stimme.

Ich sah mich verwundert um. Was war denn mit ihnen los?

"Der schönste..!" flüsterte noch ein Mädel.

"Ja..." hörte ich ein weiteres verträumtes Seufzen, "Bakura ist so cool..!"

"Wer?" hielt ich schließlich nicht aus, "Der Bakura, neben wen ich sitze?"

"Genau!" bekam ich die neidische Antwort von mehreren Mädels gleichzeitig.

"Der soll der beste Sportler sein?" rief ich unglaublich aus.

So wie er aussah - blass und gar nicht kräftig - konnte ich kaum glauben, dass er mehr als seine Schultasche tragen konnte!

"Das ich nicht lache!"

Die Mädchen warfen mir böse Blicke zu und setzten ihre Schwärmerei fort.

"Was Sport betrifft, da ist er der Teufel selbst!" wand mir plötzlich ein Mädchen leise an, in der ich Ayame erkannte.

"Das glaub ich nur, wenn ich's selber gesehen habe!" sagte ich und wog meinen Kopf.

Sie wollte mir noch etwas sagen, doch es klingelte, wir alle verließen den Umkleideraum und begaben uns zum Stadium.
 

Der Lehrer wartete auf uns. Die Jungen waren schon da.

"Wie üblich lassen die Mädchen auf sich warten.." kommentierte einer unzufrieden.

"Weiber!" stimmte ein anderer zu.

"Probleme?" fragte Zane und ging so an ihnen vorbei, dass nicht nur diese Zwei ihr nach sahen.

"Also," sagte der Lehrer laut und zog unsere Aufmerksamkeit auf sich, "die Lehrerin ist krank, und heute leite ich die Unterricht."

Dieser Satz war mehr den Mädchen gewidmet.

Gewöhnlich leitete der Sportunterricht für Mädchen die Lehrerin und er beschäftigte sich mit den Jungen, dabei waren die zwei Klassen zusammen. Das hatte ich schon im Umkleideraum bemerkt, als ich Tea sah, und jetzt auch Shiro und seine Gruppe ein bisschen von allen entfernt entdeckte. Außerdem waren Yugi, Joey und sein Freund mit der Punk-Frisur auch anwesend.

"Also - Aufruf!"

Der Lehrer schien heute eine besonders gute Laune zu haben. Er nahm sein Notizbuch, blätterte es ein bisschen durch, dann wand sich wieder uns zu.

"Fangen wir an," ertönte seine befehlende Stimme, "Asaka!"

"Hier!" antwortete Zane sofort.

"Bakura!"

"Hier!" hörte ich eine bekannte Stimme.

Ich sah in seine Richtung. Unsere Blicke kreuzten sich. Seine Augen leuchteten gefährlich. Ohne Zweifel - er hatte etwas vor!

<Was Sport betrifft, da ist er der Teufel selbst!> erinnerte ich mich an Ayames Worten <Ob da doch was dran war?>

"Kaiba!"

Die Stimme des Lehrers riss mich augenblicklich aus den Gedanken, und ich sah mich nervös um.

War denn mein Nachname doch nicht umgeändert geblieben?

"Kaiba!" rief der Lehrer diesmal lauter.

"Nicht anwesend!" meldete sich plötzlich einer Junge.

"Wie wohl immer!" gab Joey sein Kommentar ab.

"Kenjiro!" setzte der Lehrer unberührt fort.

"Hier," antwortete Gynt aus Shiros Bande.

"Mikage!"

"Ich!" rief Yura aus.

"Mutou!"

"Hier!" ertönte auch seine Antwort.

Ich warf Yugi unbemerkt einen Blick zu. Mir kam die Erinnerung wieder, und mit der auch die Gedanken und Zweifel.

<Sind sie wirklich Geschwister? Wieso sehen sie sich so unglaublich ähnlich? Warum musste er mir überhaupt helfen?>

"Ringo!"

Die Stimme des Lehrers brach den Lauf meiner Gedanken schon für zweiten Mal ab.

"Hier," antwortete ich nach kurzer Weile.

"Apfel?" fragte Joey überrascht nach "Dein Nachname bedeutet ein Apfel?"

Ich blickte ihn zornig an, doch dann versank ich in meinen Gedanken wieder.
 

"Wheeler!" rief der Lehrer den letzten Name und machte sich nicht mal die Mühe einen Blick in Joey's Richtung zu werfen.

Er wusste auch so, dass er anwesend war.

"Da ihr alle zusammen seid," setzte er fröhlich fort, "werdet ihr heute 1,500 m laufen!"

"Was?" ertönte unzufriedene Stimmen.

"Warum?"

Doch das machte den Lehrer nur zum grinsen.

"Das sind doch nur 6 Kreise!" rief er amüsiert aus.

Die Schüler stöhnten leise auf.

"Und vergisst nicht - dafür bekommt ihr Noten!" erinnerte er und lächelte noch vergnügter.

Nach diesem Satz waren die Stöhnen schon nicht mehr zu überhören.

"Das ist gemein!" meckerte irgendjemand.

"Also - hopp! Hopp!" klatschte der Lehrer in die Hände, den Stöhnen keine Aufmerksamkeit schenkend, "Auf die Plätze!"

Uns blieb nicht anderes übrig, als ihm zu gehorchen.

"Fertig!" rief er aus.

Wir nahmen die Positionen ein.

"Los!" ertönte der Befehl, und wir stürzten los.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  yuki_yue
2005-11-06T13:53:25+00:00 06.11.2005 14:53
Sehr sehr schön!!
Aber gleich vorweg: Ich denk doch ehr du meinst 1500m nicht km die sie zu laufen haben. wenn ich 1500 Km laufen würde, wär ich übermorgen bei dir angekommen ^^"
Na ja und sonst sind dann hakt nur sone kleinen gramatikalischen Fehler drin und das alles mit dem der,die,das *abwink* Egal

Alles in einem wars sehr unterhaltsam und ich war schneller durch als gedacht Oo Leider endet das dann natürlich auch viel zu früh T__T Kann es kaum erwarten, mitzuerleben wie Bakura un Korin um die Wette laufen :D

Also das übliche: Schreib schnell weiter!!!!!

*knuddel*
Deine Nancy
P.S.: Maxe hat wieder krabbelviecher auf sich drauf... diesmal sind das aber keine Haarlinge, sonder was anderes, genau so popliges.
Damit das in zukunft nicht wieder so schnell passiert, hat mir die Ärtzin ne Karte von zwei Herrn in Hönow (nahe Hellersdorf) gegeben, wo ich am besten das nächste mal Heu und Einstreu kaufen sollte. Na ja vielleicht steige ich auch ganz um von Sägespäne zu Planzenfasergranulat. Das ist so ein neues Einstreuzeug... mal gucken


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