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Das Relief der Göttin

Das Abenteur der mysterösen Dunkelelfe Sheyana
von

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Der Nebel verzog sich langsam von den vom Sturm überfluteten Feldern Xions und einige wenige Sonnenstrahlen küssten die ersten Bewohner wach. Darunter war auch Ajantis, Xions König. Er hob langsam seine schweren Lieder, als ihn der erste Sonnenstrahl wärmte. Der junge König erhob sich, nachdem er sich kurz besinnt und seine Gedanken geordnet hatte.

Er hasste frühes Aufstehen, doch er war sich auch seinen Pflichten bewusst.

Der Platz neben ihm in dem großen, majestätischen Bett war leer, denn Ajantis hatte alle Damen, denen er bisher begegnet war verschmäht. Die meisten Frauen waren Mittelmaß, arrogant oder langweilig. Er jedoch suchte nach einer, die einen außergewöhnlichen Charakter und ein faszinierendes Aussehen besaß, wie sonst keine, denn trotz aller Güte verabscheute er Mittelmäßigkeit.

Er fuhr sich durch sein zerwühltes, glänzend schwarzes Haar, welches ihm im Nacken kitzelte. Nachdem er sich gewaschen und angekleidet hatte, betrat er noch recht verschlafen den Thronsaal. Es war ein ungewöhnlicher Raum, denn es gab kaum Schmuck oder Verzierungen, vielmehr hingen Schilde mit gekreuzten Lanzen, lange, glänzende Schwerter und große komposit Bögen an den Mauern. Die Fenster waren spärlich gesetzt dafür allerdings außerordentlich groß, sie reichten vom Boden bis zu der hohen Decke die mit schwarzem Marmor ausgekleidet war. Das einzig prunkvolle in diesem Raum war der Thron. Er stand direkt in der Mitte des Raumes, war aus purem Gold und verziert mit Figuren aller Rassen auf diesem Planeten. Ein Geschenk des Königs der Aura Fluxe, die dafür bekannt waren, die kunstvollsten Gegenstände aus nur einem Milligramm Gold herzustellen.

"Sagt mir, ist Fex schon zurück?" fragte Ajantis mit vom Schlafe belegter Stimme einen der Bediensteten. "Ja, er ist gerade angekommen. Er sattelt sein Pferd ab, euer Majestät!"

Ajantis nickte langsam, streckte sich kurz und verlies seinen Thron sogleich wieder um zu den Ställen zu gehen. Er lief durch lange Flure, die ähnlich gestaltet waren, wie der Thronsaal und kam dann durch das mächtige Tor hindurch zu dem imposanten Innenhof. Dieser sah aus, wie ein riesiger Garten, hunderte von Arten verschiedener Bäume hatten dort einen Platz gefunden, zwischen ihnen wuchsen schöne und exotische Pflanzen die überall einen süßen Duft verbreiteten. Die Luft war kühl und lies ihn frösteln, ungewöhnlich für Xion, das für Sonnenreifes Obst und schöne Bräune bekannt war. Er schritt über die aus kleinen Steinen gemachten Wege zu den Stallungen. Schon stieg Ajantis der zwirbelnde Geruch von altem und frischem Heu in die Nase. Er sah sich in den dunklen, angenehm warmen Ställen um, in denen sich mehr als drei Herden von Pferden befanden und erblickte auch schon Fex. Dieser hatte den König und guten Freund ebenfalls bemerkt und kam schnellen Schrittes auf ihn zu.

Fex hatte seine schulterlangen, schwarzen Haare zu einem Pferdeschwanz gebunden und seine eisblauen Augen leuchteten kräftiger denn je. Er war recht breit gebaut, war kräftig und viele bezeichneten ihn als den Bären von Xion. Trotz allem, und das musste man ihm lassen, sah Fex unbeschreiblich gut aus. Was zum Teil auch an seinem Charakter liegen musste, dache Ajantis, der nie zuvor einen ehrlicheren Mann als Fex getroffen hatte, der gleichzeitig so aufbrausend und dann wieder so sanft sein konnte.

"Seid mir gegrüßt, ehrenwerte Majestät, mein König!" sagte Fex mit seiner angenehm tiefen Stimme und grinste breit. Ajantis winkte ab. "Mach keine Scherze Fex. Was hat König Jinx gesagt?" meinte er lachend. Fex nickte und kam gleich zur Sache. "Manx hat mir berichtet, dass wir schnellstmöglich zum Palast nach Chain kommen sollen, denn Jinx war wohl recht angetan von deinem Plan. Er will mehr wissen und lässt Vertreter der anderen alliierten Königreiche ebenfalls kommen." Ajantis sah nachdenklich aus. Dann nickte er. "Wir sollten also keine Zeit verlieren. Nur zum Frühstücken sollte noch Zeit sein..." Fex lächelte. "Wann willst du aufbrechen?" "Bei Einbruch der Dämmerung." Fex zögerte. "Du weißt..." Ajantis sah in den bedeckten Himmel. "Ich weiß das es gefährlich ist, aber wenn wir noch mehr Zeit verlieren, dann macht es bald keinen Unterschied mehr, ob es Tag oder Nacht ist, die Sonne wird man eh nicht mehr sehen können." Beide wussten, dass die Wolken, die vom geteilten Kontinent kamen, nicht natürlich Basis entsprangen. Sie waren magisch, wahrscheinlich hervorgerufen von den verhassten Quasaren und würden bald den gesamten Kontinent in Schwärze tauchen. Fex sah ihn an. "Du hast Recht. Ich werde Kron und meinem Vater ausrichten, wie lange wir gedenken fortzubleiben." Ajantis nickte. "Gut. Ich werde in der Zwischenzeit unsere fähigsten Mannen zusammenrufen lassen. Sie müssen sich auf den Marsch gut vorbereiten, denn die Reise durch das Land ohne Namen wird immer gefährlicher." Sie beide begaben sich in den Thronsaal und frühstückten noch ausgiebig, nachdem sie das Besprochene erledigt hatten.

Noch vor Einbruch der Dämmerung war alles gepackt und die Truppe um König Ajantis und seinen zweiten Heeresführer Fex war abreise bereit. Unter dem sorgenvollen Blick des Großmagiers Dior Durhan bestieg Ajantis sein gewaltiges Streitross. Neben dem Magier standen Kron Manas, ein weiterer guter Freund des Königs und Fex's und Lione Derufor, die jüngste Tochter des Dunkelelfen Herrscherpaares, die zur Ausbildung ihrer Fähigkeiten bei Dior Durhan war. Lächelnd betrachtete Ajantis die besorgten Gesichter seiner Freunde. "Nur keine Sorge, wir werden schon heil zurückkommen." Dior Durhan nickte. "Das weiß ich, ich frage mich auch eher, ob eure Mission heil zurückkommen wird." "Wir werden das Kind schon schaukeln, Vater!" grinste Fex seinen pessimistischen Vater an. Dann sah er zu Ajantis. "Stimmt's Alter Knabe?" Ajantis zögerte, dann nickte auch er. Lione trat zu Ajantis und sah ihn mit ihren silbernen Augen an. "Majestät, könntet ihr mir einen Gefallen tun?" Ajantis blickt sie überrascht an. Die schüchterne Dunkelelfe hatte nicht oft den Mut, mit ihm zu sprechen. Er nickte. Sie sah erleichtert aus, wühlte hastig in ihrem Umhang und zog dann ein kleines Bündel hervor. "Das hier ist für meine Schwester ältere Schwester, ihr Name ist Sheyana. In dem Tuch befindet sich ein Talisman, den ich selbst erschaffen habe, er soll sie beschützen." Ajantis konnte sich nicht vorstellen vor was eine Prinzessin beschützt werden müsse, immerhin nahmen nur die wenigsten von ihnen an einem gefährlichen Kampf oder ähnlichem teil. Doch er sagte nichts und steckte das Bündel ein. Fex lächelte Lione an. "Und was ist mit Manx? Sie wird traurig sein, dass du ihr kein Geschenk mitgibst." Lione strahlte ihn an. "Aber ich weiß doch", sagte sie mit ihrer niedlichen Stimme, ",dass der Bär sie beschützt. Und er ist besser als jeder Talisman!" Fex wurde erst verlegen, dann stolz. "Natürlich bin ich besser!" grollte er zufrieden. "Sheyana dagegen ist allein, sie hat keinen an ihrer Seite, der sie beschützt. Darum schenke ich ihr diesen Talisman." Lione lächelte zufrieden. Sie verabschiedeten sich und die kleine Truppe verließ die Stadt.
 

Zu Beginn ihrer Reise ritten sie durch noch grünes Land, das im letzten Licht der Abendsonne in ein dunkles Rot getaucht war. Als sie jedoch die Grenze Xions erreichten, folgte ein Land, das so öd war, dass es noch nichteinmal vertrocknete Gräser gab.

Das schwarze Land ohne Namen wurde dieser Teil Telgards genannt. Er befand sich zwischen dem geteilten Kontinent und in ihm lagen die zwischenkontinentaren Länder, wie auch Xion.

Inzwischen war es Nacht geworden und sie kamen nur noch langsam voran, da sie nun doppelt wachsam und leise sein mussten. Nach einigen Stunden verlangsamte Ajantis sein Tempo. Fex hielt neben ihm und besah aufmerksam die Gegend. "Was ist?"

Ajantis deutete über sich. "Es sind keine Sterne zu sehen!" Fex sah nun ebenfalls zum Himmel, den er jedoch nur erahnen konnte. "Wirklich unheimlich. Bis hierhin sind diese verdammten magischen Wolken also schon gezogen. Wir sollten noch vorsichtiger sein, Ten-Lons Gesindel soll sich hier herumtreiben berichtete mir Manx." Ajantis nickte nur, was Fex in der Dunkelheit nur schemenhaft wahrnahm.

Sie mussten von da an noch langsamer reiten, um keinen Lärm zu verursachen, der eventuell Carcas zu ihnen locken könnte. Carcas waren eine grausame Mischung aus Mistkäfern und Elfen, doch sie konnten nur gefährlich sein, wenn es dunkel war. Und dann konnten sie sehr gefährlich sein.

Die Truppe ritt noch eine gute Zeit lang, bis Fex aufatmete als endlich weiter entfernt das Leuchten einiger Sterne auftauchte. Als wäre das Atmen das Zeichen gewesen ertönte ein ungeheures Kreischen plötzlich hinter ihnen. Aus der Dunkelheit in ihrem Rücken tauchten mit einem mal fast fünfzig der kleinen Biester auf. Die Carcas kamen schnarrend und mit ihren tödlichen Zangen klappernd auf die kleine Gruppe zugestürmt.

"Verteidigt euch, schützt die Pferde!" schrie Ajantis, es war das letzte was er rufen konnte bevor er vom Pferd springen musste um eines der abscheulichen Monster abzuwehren.

Die schwarzen Panzer der Carcas leuchteten matt im entfernten Licht des Mondes, der schon wieder unterging und boten somit ein gut zu sehendes Ziel. Ajantis und seine Mannen kämpften ohne Ablass doch es sah hoffnungslos aus. Nach einiger Zeit hatten die Carcas die Gruppe völlig umzingelt und Fex brüllte vor Zorn. Da kam ihnen plötzlich ein unverhofftes Glück zu Hilfe. Einige sanfte Strahlen durchbrachen die morgendlichen, weißen Schäfchenwolken und erhellten sanft die Ebene. Daraufhin brachen die Carcas in erneutes, ohrenbetäubende Schreien aus, stolperten, rannte und flogen zurück in die letzten Schatten.

Das warme Licht der Sonne tat den geschundenen Gliedern der Kämpfer gut, doch es wirkte subtil, so sanft und mild. Die hinzukommende Ruhe war mysteriös. Nur das Keuchen der Ritter und das Schnauben der Pferde, als sie unruhig auf und ab traten war zu hören.

Ajantis lies seine beiden Schwerter zurück in die Scheiden gleiten und drehte sich zu seinen Männern um. Zwei von ihnen und ein Pferd hatten sie verloren, einer war schwer verwundet. Ajantis selber hatte eine leichte Wunde am rechten Schwertarm, was ihm fast sein Leben gekostet hätte, da er sein Schwert hatte fallen gelassen, doch zum Glück kämpfte er Beidhändig. Fex und die Anderen waren ebenfalls mit mehr oder minder schweren Schnitten davongekommen, doch sie waren erschöpft von dem Kampf und dem fehlenden Schlaf.

"Aufsitzen Männer, hier dürfen wir nicht halten, sie wissen jetzt, dass wir hier sind und man wird uns neue Verfolger schicken!"

Seufzend und beunruhigt stimmte man zu und hob den Toten auf das Reiterlose Pferd. Er würde später von den Dunkelelfen Magiern kondensiert werden und dann nach der Rückkehr in Xion beigesetzt werden, wie es einem Ritter gebührte.

Dies sollte jedoch nur der erste von vielen Verlusten werden, dass wussten alle, denn die entscheidende Schlacht gegen beide Teile des geteilten Kontinents stand noch aus...



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  PhoebeTigger
2004-12-29T07:01:28+00:00 29.12.2004 08:01
Hey, Ka-chan.
Du hast mir ja gar nicht gesagt, dass Du (schon wieder) eine neue story angefangen hast.
Bis jetzt klingt's ganz viel versprechend. Ich mag es, dass Du wieder mal "Elfen" mit ins Spiel bringst. *smile* Hoffe, dass Du auch (mal) weiter schreibst.
Ach ja, bin Erste, die Dir 'n Kommi schreibt *freu*
Warte noch immer auf Deinen Brief meine Liebe (umknudlz*
Naj, hoffe, dass Du Dich mal bei mir meldest und dass Du Deinen Freund mir nicht vorziehst, falls ich ueberhaupt in Sachen "Freund" auf dem Neuesten Stand bin.

Luv ya
das PiTi

PS> Frohe Weinachten nachtraeglich und guten Rutsch ins Neue


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