Ein entfehrnter Ort
Einst sah ich
Wie sehr ich anderen Leid zu fügte.
Ich bemerkte die Tränen
Die sich über ihre Gesichter ihren Weg bahnten.
Ich spürte ihren Hass
Wenn sie auch nur meinen Namen hörten.
Bemerkte auch
Wenn ich nur über die Straße ging
Wütende Blicke im Nacken.
Wenn man mich fragen sollte,
Ob ich es mit absicht tat;
Muss ich lügen
Und statt ja mit nein antworten.
Auch wenn mich heut die Leute hassen
So weis ich
Das ich nicht deswegen Tränen vergiessen werde,
wohl eher werde ich noch lachen,
Auch wenn dies nie aus Herzen kommen kann.
Da mein Herz schon früh zerbrach
Und nichts ausser Trümmer davon übrigblieben.
Wenn man mich fragen sollte,
Hast du gelitten?
So brauch ich nicht Lügen
Und werde hier mit
Einen Ja antworten können.
Das Leid das ich spürte und noch heute spüre
Kommt doch nicht vom Leid
Was ich einst anderen angetan hatte.
Nein, viel mehr kommt es von einer Stelle
In meinen Körper
Wo einst meine Seele saß.
Nun ist mein Körper nur eine leere Hülle
Ohne Gefühle und ohne Ausdruck.
Ich spüre einen tiefen Schmerz
Ausgehend von meinen sein.
Was ich war
Und woher ich kam
Weis ich schon lange nicht mehr.
Das Loch in meinen Inneren
Friesst mich auf und
Lässt nur ein Nichts zurück.
Das Nichts was meinen Namen trägt
Und im Haus wohnt wo auch ich einst lebte.
Doch nun ist mein Platz wo anders,
Weit fort an einen entfehrnten Ort.
Dieser Ort ist auf einen Berg
In Inneren meines Geistes.
Dort werd ich sitzten
Und das Ende meines Lebens erwarten.
Dann kann auch ich verstehen
Warum mich die Leute hassten
Und ob sie es wirklich taten.
Doch werde ich wohl nie erfahren,
Wer ich wirklich war
Und woher ich kam!