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Give my everything

Broken life?
von

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Total eclipse of the heart

So, es geht hier nun hurtig weiter. Ich danke euch für die lieben Kommentare! *knuddlz* Hoffe, dass ihr mir wieder welche schreibt. Das baut nämlich echt ungemein auf!! ^^ *drück*

Euer Reisla *g*
 

*~Chapter 20~*
 

Ich wurde einfach das beklemmende Gefühl nicht los, dass ich hier in der falschen Geschichte steckte.

Irgendwer muss mich einfach hierher teleportiert haben. So musste es sein... oder es war ein zweiter Traum und ich wachte gleich auf...

Leider hatte sich nach einigen Minuten des bangen Wartens noch immer nichts geändert.

Ich rappelte mich auf und schleppte mich durch den Gang.

Es wunderte mich, dass kein Arzt hier herumschlich.

Als ich am Raum 3 ankam, stockte mir der Atem und mein Herz schien auszusetzen.

"Van..."

Sein Name kroch wispernd und langsam wie eine Schnecke von meinen Lippen.

Mein Inneres schien zu erfrieren und gleichzeitig von tausenden von Nadeln zerstochen zu werden.

In Zeitlupe und wie in Trance öffnete ich die Tür, die in den Raum führte.

Ich hörte das monotone Piepen der Geräte, an die mein Freund angeschlossen war...

Nahm die schweren, schleppenden Geräusche wahr, die die Atemmaske von sich gab, die auf seinem Gesicht befestigt war.

Ich sah mich um, doch da ich niemanden entdeckte, setzte ich mich auf den Stuhl, der neben dem Bett saß und nahm seine Hand.

"Van?", flüsterte ich vorsichtig und wartete auf irgendeine Reaktion.

"Van?", fragte ich wieder, nun etwas lauter und ich rüttelte verhalten an seiner Schulter. Als sich immer noch nichts tat, vergewisserte ich mich, ob er überhaupt noch lebte.

Er tat. Warum rührte er sich dann nicht?!

Plötzlich kam mir der Gedanke wie ein Blitzschlag.

"Koma..."

Ich erschrak fürchterlich und hätte fast laut aufgeschrieen. Allerdings presste ich mir rechtzeitig die Hand auf den Mund.

"Was machst du hier, Kleines? Du solltest auf deinem Zimmer liegen und schlafen..."

Angstvoll drehte ich mich um und erkannte einen Arzt, der soeben den Raum betreten hatte.

"Was... was ist denn nur passiert...?", fragte ich weinerlich und achtete nicht auf seine Frage.

"Ich kann nur soviel sagen, dass dieser junge Mann hier fast sein Leben für dich verloren hätte... ich habe keinen blassen Schimmer, wie er den weiten Weg bis hierher zurücklegen konnte... mit den schweren Verletzungen und dann noch dich auf dem Arm wie ein kleines Kind...

Später kam dann das Mädchen zu mir, Asuka hieß sie. Die Nachtschwester hat herausgefunden, wer ihr seid. Daher konnte sie deine Freundin benachrichtigen...", erklärte der Mann, holte sich einen Stuhl und ließ sich neben mir nieder.

"Er... ist hierher gelaufen...?? Dieser blöde Kerl... es hätte ihn umbringen können...", schluchzte ich verzweifelt und presste meine Hand in die seine.

Es machte mich halb wahnsinnig ihn so liegen zu sehen... ohne jede Rührung... nicht einmal das kleinste Zucken ging von seinen Lidern aus.

"Wie ist das passiert? Wer hat euch diese Verletzungen zugefügt?"

Die Frage des Arztes brachte mich aus dem Konzept und ich blinzelte ihn verwirrt an.

"Mein Vater...", flüsterte ich schließlich mit den Nerven am Boden...

Der Mann neben mir sparte sich eine Antwort. Er konnte nicht verstehen, wie man junge Leute so zusammenprügeln konnte. Hatte er doch selbst eine Tochter in diesem Alter.

"Wann... wird er aufwachen...?", fragte ich zögernd. Ich hatte schreckliche Angst vor dieser Frage gehegt und doch wollte ich nicht in der beängstigenden Unwissenheit verweilen.

"Ich weiß es nicht... vielleicht morgen, vielleicht in einer Woche oder noch viel später. Es hängt jetzt alles von ihm ab... Ich will dir keine falschen Hoffnungen machen, Mädchen... aber jetzt geh lieber wieder zurück auf dein Zimmer. Ich sehe doch, wie anstrengend das hier für dich ist... ich passe schon auf deinen Freund auf, keine Sorge.", fügte er schmunzelnd hinzu, als ich energisch den Kopf schüttelte und mich an Vans Hand klammerte.

"Ich kann ihn doch jetzt nicht allein lassen... schließlich ist es meine Schuld, dass er hier liegt...", wisperte ich mit dünner Stimme.

"Reiß dich zusammen!", dachte ich wütend. Nicht schon wieder wollte ich weinen... ich weinte so oft in letzter Zeit...

Wenn Van doch eher aufwachte, sollte er keine Tränen in meinem Gesicht sehen.

Das konnte ich allerdings ausschließen. Denn es machte nicht gerade den Eindruck, als würde er jede Minute die Augen aufschlagen...

Ohne es zu wollen, fielen mir nach einigen Minuten (oder waren es schon Stunden gewesen?) die Augen zu und mein Kopf sackte auf das Bett...
 

Am Morgen wurde ich dann von einer fröhlichen Schwester geweckt, die gut gelaunt ins Zimmer kam und die Vorhänge weit aufriss.

"Guten Morgen, Hitomi! Zeit zum Aufstehen oder willst du dein ganzes Leben verschlafen?!", rief die junge Frau, die wahrscheinlich noch nicht allzu lange in ihrem Beruf arbeitete.

Ich murrte ein wenig und schlug widerwillig die Augen auf.

"Morgen...", erwiderte ich dann weniger gut gelaunt und mir fiel sofort die vergangenen, schrecklichen Stunden ein.

"Hey, was machst du denn für ein Gesicht...?", fragte mich die Schwester dann besorgt und setzte sich auf die Bettkante.

"Wie würdest du wohl schauen, wenn einer deiner Freunde auf der Intensivstation im Koma liegt?! Und noch dazu durch dein Verschulden...", antwortete ich verzweifelt.

Die Frau senkte den Kopf.

"Das wusste ich nicht... tut mir ehrlich Leid... ich bin Milerna. Freut mich, dich kennen zu lernen!"

Ich glaubte nicht wirklich, dass es ihr soviel ausmachte, denn ihrer positiven Ausstrahlung hatte diese Nachricht nichts abgewinnen können.

"Ich bin Hitomi... aber das wusstest du ja bereits. Woher eigentlich?"

Sie lachte auf und zeigte auf das Schild, welches vorne am Bett befestigt war.

"Ach daher...", lächelte ich schließlich und sank erschöpft zurück.

"Na, dann schlaf mal noch eine Runde. Ich komme dann später mit dem Frühstück vorbei, okay?", erklärte sie schmunzelnd und verließ, eine Melodie vor sich hersummend, den Raum.

Langsam fielen mir wieder die Augen zu und ehe ich mich versah, befand ich mich wieder in meinem Traum...
 


 

*~Chapter 21~*
 

"Na, da bist du ja wieder.", begrüßte mich auch gleich die schemenhafte Gestalt und grinste mir womöglich entgegen.

Ich nickte lächelnd und fragte dann neugierig: "Ja... also, was willst du mir zeigen?"

"Komm mit mir."

Vorsichtig folgte ich ihm durch das quietschende Gartentor und durch die offene Tür hinein ins Haus.

Es sah alles so ordentlich aus und herrliche Duft nach Rosen lag in der Luft. Entspannt schnupperte ich kurz, ehe mich die Silhouette wieder aus den Gedanken riss.

"Nicht trödeln... wir haben schließlich nicht den ganzen Tag Zeit. Zuerst müssen wir nach oben.", als die Gestalt voraus lief, folgte ich ihr mehr oder weniger willig.

Eigentlich wollte ich mich erst ganz genau umsehen...

Als wir dann jedoch oben waren, verschlug es mir für einen Moment die Sprache.

Eine kleine rosa Wiege stand inmitten eines Raumes, der mit himmelblauen Sternchentapeten verkleidet war und in dem sich ein Laufstall für später und ein Wickeltisch befanden.

Voller Wissbegierigkeit schritt ich an die Wiege und hielt den Atem an.

"Bin ich das etwa...?", fragte ich den fasziniert und gleichzeitig einigermaßen geschockt. Schließlich war es nicht gerade alltäglich, sich selbst als Baby zu sehen. Auf Fotos ja, aber nicht "live", sozusagen.

Plötzlich begann ich, also das kleine Baby, fürchterlich zu schreien und vor lauter Schreck hielt ich mir die Ohren zu.

Jedoch zerrte die Silhouette sofort meine Hände von den Ohren und schüttelte den Kopf.

Nach einigen Minuten der hohen, schrillen Töne bekam ich Kopfschmerzen und ich wandte mich mit gequältem Gesichtsausdruck zu "meinem Engel".

"Was ist hier los? Warum kommt niemand und sieht nach mir?!"

"Es ist niemand da, der nach dir sehen könnte... sie sind auf einer Beerdigung... die Beerdigung deiner älteren Stiefschwester Sayuri...", die letzten Worte des Engels waren nur noch ein Wispern, wie ein zarter Windhauch betastete es mein Ohr und meine Wange, um kurz darauf zu verschwinden, als wäre es nie da gewesen...

Plötzlich verschwamm die Landschaft vor meinen Augen und ich fiel zurück in tiefe, angenehme Schwärze, ehe ich meine Augen erschöpft aufschlug...~
 

Das gleißende Sonnenlicht fiel direkt auf mein Gesicht und hatte vermutlich dafür gesucht, dass ich wieder einmal meinen Traum unterbrechen musste.

Was ist damals nur passiert?!

Ich konnte mich nie an eine Stiefschwester, geschweige denn an eine Beerdigung erinnern... Wie denn auch? Schließlich war ich noch ein winziges Ding, als das alles geschah...

Bevor ich jedoch meine Gedanken weiterspinnen konnte, wurde die Tür des Zimmers schon wieder aufgerissen.

"Guten Morgen Hitomi! Ich habe ja gesagt, dass ich noch mal vorbeischaue. Wie geht's dir?", fragte mich Asuka betont fröhlich.

"Wie würde es dir gehen, wenn dein bester Freund durch dein Verschulden im Koma liegt?!", erwiderte ich monoton und starrte an ihr vorbei an die weiße Wand.

"Hitomi... woher..."

"Kurz nachdem du gegangen bist, habe ich mich auf die Suche nach Van gemacht... tja... dann habe ich ihn auf der Intensivstation gefunden. Der zuständige Arzt hat es mir erzählt... ach Asuka! Ich könnte es mir nie verzeihen, wenn er nicht mehr aufwacht!! Was soll ich denn jetzt machen?!", rief ich verzweifelt und presste die Hände vor mein Gesicht.

Asuka hörte mein herzzerreißendes Schluchzen und trat vorsichtig auf mich zu.

"Hitomi... weine nicht... er wird wieder aufwachen...", widersprach sie mir energisch und dachte zeitgleich: "Schon allein wegen dir..."

Sie setzte sich auf die Bettkante und zog mich sanft in ihre Arme, wiegte mich wie ein kleines Kind...

Plötzlich wurde die Tür aufgeschmissen und eine verstörte Milerna stand im Raum. Ihre Haare hingen ein wenig wirr um ihren Kopf.

"Hitomi!! Schnell, du musst zu Van!!", rief sie hektisch und war schon dabei, mich aus dem Bett zu zerren.

Mein Herz schien kurzzeitig auszusetzen und auch Asuka wurde kreidebleich.

"Was ist denn passiert?!", fragte ich entsetzt, mit sich überschlagender Stimme, während wir schnell den Gang entlang liefen. Rennen war verboten... wie ich diese Regel in diesem Moment hasste...

"Plötzlicher Herzstillstand, innere Verletzungen im Bauchraum... Dr. Shinsai wollte, dass du bei der Operation vor dem Raum wartest... frag mich nicht warum er dir diesen schrecklichen Anblick antun will...", keuchte die Schwester, als wir schon vor dem OP-Saal angekommen waren.

"Herzstillstand...?", wisperte ich wie zu Stein erstarrt.

Asuka kam außer Atem hinter uns an und blickte, wie ich, geschockt durch die Luken der Operationssaaltür.

Bei diesem Anblick, wie Van mithilfe der Elektroschocks wieder belebt wurde, wurde mir augenblicklich übel und ich glaubte, mich übergeben zu müssen.

Noch ehe ich mich versah, gaben meine Beine unter mir nach und eine unendliche Schwärze bereitete mir einen großen Empfang...
 

"Wie ich sehe, bist du wieder hier...", empfing mich die altbekannte, undefinierbare Stimme wieder.

"Es scheint so...", murmelte ich verwirrt. "Aber warum? Ich war doch gerade eben noch im Krankenhaus..."

Das fröhliche Zwitschern der Vögel drang durch das halb geöffnete Fenster herein und der süße Geruch der Rosen lag im Zimmer.

Das Schreien des kleinen Babys hatte nachgelassen, anscheinend hatte es begriffen, dass niemand da war.

"Soll ich ihm, mir, nicht helfen?", fragte ich ein wenig bedrückt.

"Auf keinen Fall! Du darfst hier in der Vergangenheit nichts verändern! Außerdem sieht es uns nicht, hast du das schon vergessen?"

"Oh... du hast ja Recht. Entschuldige...", murmelte ich.

Dann verschwamm plötzlich wieder die Umgebung um mich herum und ich kehrte zurück in die Wirklichkeit...
 

"Hitomi!! Gott sei Dank! Sie kommt wieder zu Bewusstsein..."

Ich hörte die Stimmen noch ein wenig verzerrt, doch ich wusste, dass es Milerna war, die da sprach.

"Was... was ist passiert...?", fragte ich irritiert, wobei ich vorsichtig die Augen aufschlug.

Plötzlich kehrte die Erinnerung zurück.

"Van!! Ist er... ist er...", stotterte ich entsetzt.

"Nein... sie haben ihn wieder... sie sind gerade dabei, die inneren Blutungen zu stoppen. Soweit ist die Operation auch gut verlaufen. Aber ich glaube, dass du trotz allem wieder auf dein Zimmer gehen solltest.", erwiderte Milerna beschwichtigend.

"Ja, finde ich auch Hitomi. Du solltest dir das hier nicht antun.", fügte auch Asuka erleichtert hinzu.

Ich nickte nur und ließ mich von den beiden zurückführen... meine Gedanken allerdings blieben bei Van...

"Bitte... halte durch und wach wieder auf..."
 


 

*~Chapter 22~*
 

Als ich wieder im Bett meines Zimmers lag, wanderte mein Blick unbewusst zum Kalender.

Schlagartig fiel mir ein, was an diesem Tag passieren musste.

Ich begann zu schwitzen und zu zittern und war erst einmal geschockt...

"Das kann doch nicht..."

Schnell lief ich ins Bad und prüfte nach.

Geschockt vom Ergebnis sank ich zu Boden und schluchzte. Als Asuka das Zimmer betrat, vernahm sie sofort meine verzweifelten Laute.

"Hitomi! Mein Gott, was ist denn passiert?!", fragte sie entsetzt. Es war eine blöde Frage die sie stellte, doch ihr fiel einfach nichts anderes ein.

Ich strich mir mit fahrigen Bewegungen die Haare und die Tränen aus dem Gesicht.

"Ich... ich bin... wahrscheinlich... oh Gott... bitte... lass es nicht wahr sein... ich bin doch selbst noch...", stotterte ich wie von Sinnen.

Asuka kniete sich zu mir und rüttelte an meinen Schultern.

"Hitomi! Hitomi! Komm doch zu dir! Was ist mit dir? Was bist du?!", rief das Mädchen beschwörend. Damals hatte sie Angst, dass ich wieder in Trance verfallen würde... manchmal hatte ich solche Anfälle...

"Asuka... die Zwischenblutung... sie bleibt aus... verdammt!! Ich bin wahrscheinlich schwanger!!!", schrie ich schließlich und die Tränen brachen wie Sturzbäche aus meinen Augen.

Meine Freundin war erstmal wie ich geschockt.

"Im Ernst?!", fragte sie dann noch einmal vorsichtig nach, nur um ganz sicher zu gehen.

"Meinst du, ich würde mir das ausdenken?", erwiderte ich am Boden zerstört...

Warum war ausgerechnet ich einer von diesen Sonderfällen, bei der die Pille danach nichts hilft? Warum ich?!

"Wer ist denn... ich meine..."

Asuka stockte. Sie wusste nicht, wie sie es fragen sollte...

"Na wer wohl? Asuka... der Vater des vielleicht-Kindes, liegt hier im Krankenhaus im Koma... und wird im Moment operiert..."

Meine Augen füllten sich erneut mit Tränen.

Doch ganz tief in mir, da spürte ich etwas aufkeimen... war es Hoffnung? War es ein lang ersehntes Glücksgefühl...?

Ich wusste es nicht...

Auf jeden Fall fühlte ich mich nach der ersten halben Stunde wieder vollkommen im Lot.

Als dann noch Milerna hereinkam und mir berichtete, dass die Operation weiterhin gut verlaufen war, hatte ich einen Teil meiner Zuversicht wieder aufgebaut.

"Es wird alles gut werden...", wisperte ich mehr zu mir, als zu Asuka und Milerna, die noch immer im Zimmer stand und mich musterte.

"Hitomi... mit dir scheint irgendetwas nicht zu stimmen... was ist los, hm?", fragte sie dann zögernd.

Überrascht sah ich auf und blickte ihr in die warmen Augen.

"Warum? Was soll los sein, außer dass ich gerade erfahren habe, dass ich vielleicht schwanger bin und der Vater im Koma liegt? Ist doch perfekt!"

Jetzt verfiel ich in meinen Sarkasmus. Ich hasste diese Art von mir, aber wenn mich die Verzweiflung doch zu überwältigen droht, lasse ich sie so heraus.

Milerna sparte sich eine Antwort und stellte eine andere Frage.

"Möchtest du zu Van? Du kannst zwar noch nicht ins Zimmer, aber von außen kannst du dich nach seinem Wohlbefinden erkundigen.", fügte sie schmunzelnd hinzu, während ich schon den Kopf schüttelte.

"Nein... er wacht doch sowieso nicht auf... zumindest jetzt... außerdem bin ich unwahrscheinlich müde... ich werde wohl noch ein wenig schlafen..."

Mit diesen Worten legte ich meinen Kopf zurück in die Kissen.

"Also gut... dann gehe ich mal wieder... ich komm heute Abend noch mal vorbei und bring dir die Aufgaben, ja?", erklärte Asuka dann, wobei sie schon aufgestanden und zur Tür gegangen war.

Sie bekam keine Antwort mehr von mir... ich tat so, als ob ich schon schliefe.

Kaum hatte sich die Tür hinter den beiden geschlossen, öffnete ich wieder die Augen und sah schweigend zur Decke.

Was hätte ich auch sagen sollen? Es ist keiner mehr da, der mir zuhören würde...

Und müde war ich eigentlich auch nicht...

Ich schnappte mir eine Zeitschrift, die auf dem Nachtkästchen neben dem Bett lag, und begann darin herumzublättern...
 

Dies alles ist nun 8 Wochen her.

Van liegt noch immer im Koma, eine Besserung ist nicht in Sicht.

Die Schwangerschaft hat sich durch einen Besuch im Krankenhaus bestätigt.

Mein Vater wurde angezeigt und wegen schwerer Körperverletzung auf drei Jahre Gefängnis verurteilt.

Fühlte ich mich dadurch besser? Nein... ich fühlte mich unwahrscheinlich schlecht...

Nach der einen Woche im Krankenhaus war ich nach Hause zurückgekehrt. Ich konnte das leere Haus von Van nicht ertragen, wo ich doch wusste, dass er schlafend im Krankenhaus lag...

Seit drei Wochen war ich nun nicht mehr bei ihm gewesen. Ich kam mir schäbig und verstoßenswert vor... aber ich konnte diesen Anblick einfach nicht ertragen...

"Hitomi! Komm runter und iss etwas!"

Meine Mutter hatte gerufen. Sie hat jetzt endlich mit einer Entziehungskur begonnen und würde morgen für längere Zeit zur Kur fahren. Das hieß, dass ich wieder ganz allein war...

In letzter Zeit trank meine Mutter etwas weniger, auch wenn sie dann zitternd im Wohnzimmer saß und immer wieder kurz vor dem Aufgeben war. Aber sie hatte es einigermaßen durchgehalten...

Jetzt erst verstand ich, wie stark sie eigentlich war.

"Ich komme!", antwortete ich gespielt fröhlich und machte mich auf den Weg nach unten.

Als ich in der Küche angekommen war, duftete es herrlich nach Lasagne und mein Magen begann merklich zu knurren.

Ich aß zurzeit wirklich für zwei, was unter diesen Umständen ja auch nicht weiter verwunderlich war.

"Hey Hitomi! Warum besuchst du eigentlich diesen Jungen nicht mehr? Ihr habt euch doch so gut verstanden!", fragte meine Mutter dann etwas verwirrt und stellte den Teller vor mir ab.

"Weiß nicht. Keine Zeit.", antwortete ich knapp.

Sie erinnerte sich nicht mehr daran, dass sie ihn damals vor der Schule angemault hatte...

"Aber Hitomi! Eigentlich ist es deine Pflicht, dass du dich nach ihm umsiehst!"

"Und eigentlich ist es deine Pflicht, darauf aufzupassen, was du trinkst.", entgegnete ich trocken und richtete meinen Blick auf die Bierflasche neben ihr.

"Ach was! Eine Flasche wird mich schon nicht rückfällig machen.", schnaubte sie wütend.

"Rückfällig ist gut. Schließlich bist du noch nicht einmal geheilt."

Ich hätte vielleicht lieber meine Klappe halten sollen.

Als ich das zornige Funkeln in ihren Augen sah, sprang ich schnell auf und sagte:

"Also gut! Ich besuche ihn ja schon!"

Mit diesen Worten verließ ich unser Haus und lief durch den Garten auf die Straße und von dort in Richtung Krankenhaus in der Stadtmitte...
 


 

*~Chapter 23~*
 

Beim Betreten des Hospitals wurde ich sogleich von der Schwester Milerna abgefangen, die anscheinend gerade Kaffeepause machte.

"Hallo Hitomi! Wie schön, dich mal wieder zu sehen. Du warst wirklich lang nicht mehr hier.", sagte sie, hakte sich bei mir ein und ging mit mir in Richtung der Intensivstation.

"Hi erstmal. Ich war deswegen nicht mehr so lange hier, weil ich zuhause genügend Aufregungen hatte. Keine Zeit, weißt du? Im Nachhinein kommt es mir richtig schäbig vor..."

"Ach Quatsch! Mach dir darüber keine Gedanken. In meinen Pausen war ich ab und zu bei Van, aber es ist noch immer alles beim Alten. So schnell wird sich daran auch vermutlich nichts ändern. Und, was gibt's neues bei dir?"

Mit diesen Worten öffnete sie gerade die schwere Schwingtür aus Glas, die in den hinteren Bereich des Krankenhauses führte.

"Mein Vater wurde aufgrund schwerer Körperverletzung für drei Jahre in Haft genommen, während Mutter ab Morgen für zwei Monate auf Kur geht. Und ich habe die Schule für den Moment abgebrochen.", endete ich mit meiner Kurzschilderung.

"Und das Baby?", hakte Milerna ungeduldig nach, als wir leise durch die Gänge der Intensivstation gingen.

"Gibt es noch. Jetzt bin ich definitiv schwanger."

"Hast du vor, es abzutreiben? Ich meine, in deinem Alter schon ein Kind... ich weiß ja nicht..."

Ich stockte und schluckte merklich. Sie hat meinen wunden Punkt getroffen, mit dem ich immer noch herumstritt.

"Ich-Ich weiß es nicht... wirklich... eigentlich wollte ich es behalten, aber..."

"Du musst nicht weiter sprechen, wenn du nicht willst. Außerdem sind wir sowieso schon da. Ich gehe jetzt wieder zurück, ja? Meine Pause ist in zehn Minuten zu Ende.", erklärte Milerna dann sanft und schubste mich vorsichtig ins Zimmer hinein.

Auch als die Tür mit einem zögernden "Klack" zufiel, verharrte ich noch an derselben Stelle.

Meine grünen Augen fixierten Van, der noch immer bewusst- und regungslos dalag, als würde er im tiefsten Land der Träume verweilen. Am Rande meines Denkvermögens, dass im Moment fast völlig lahm lag, erkannte ich, dass alles noch so war, wie vor drei Wochen...

Derselbe Geruch hing in der Luft; es roch nach Salben, Desinfektionsmittel und Sterilität.

Immer noch der gleiche Bettbezug; das blütenreine Weiß...

Sogar dieselben Geräte waren noch genauso angeschlossen wie damals...

Ein dicker Kloß bildete sich in meiner Kehle, als ich fast lautlos auf den Stuhl sank, der neben Vans Bett stand.

Wortlos nahm ich seine Hand, bevor ich flüsterte:

"Hallo Van... lange ist es her..."

Ich wusste, dass er mich nicht hören konnte... doch gleichzeitig protestierte meine Hoffnung dagegen... vielleicht vernahm er ja doch meine Stimme...

Vielleicht...

Stumm und entschlossen unterdrückte ich die aufsteigenden Tränen und drückte stattdessen seine Hand.

Ich holte tief Luft und erzählte mit dünner, Tränen erstickter Stimme von den letzten Wochen, die er versäumt hatte.

Mir war, als würde er sacht den Druck meiner Hand erwidern, doch als ich genau hinsah, erkannte ich, dass sie genauso schlaff war wie zuvor.

"Ach Van... komm doch wieder zurück... bitte...", schluchzte ich verzweifelt und legte meine Hand an seine Wange.

Zärtlich strich ich ihm mit zitternder Hand eine vorwitzige Strähne aus dem Gesicht...

"Was du wohl gerade träumst, hm? Vielleicht von der Zukunft nach deinen Träumen... oder der Vergangenheit... was träumst du, Van? Was?", wisperte ich fragend in die Luft, während ich meine Hand zurückzog.

Wenn ich auch nur einen Moment länger auf ihn geachtet hätte, hätte ich bemerkt, wie seine Augenlider kurz zuckten.

Doch ich war im Begriff aufzustehen und achtete somit nicht weiter auf eine Bewegung von ihm.

"Bis bald, Van... ich werde wiederkommen, versprochen...", erklärte ich noch leise, ehe ich schleichenden Schrittes das Zimmer verließ und hinaus auf den Korridor trat.
 

Als ich aus dem Krankenhaus trat, zog ich die Luft tief in meine Lungen und atmete dann langsam aus.

Plötzlich berührte mich eine Hand an der Schulter, worauf ich erschrocken zusammenfuhr und mich hastig umdrehte.

"Allen!! Erschreck mich doch nicht so, verdammt!", rief ich gereizt und fuhr mir mit einer wilden Geste durch die Haare.

"Tut mir Leid! Das wollte ich nicht... warst du bei Van?", fragte er dann nach einiger Zeit des Schweigens.

Ich erwiderte ärgerlich: "Ja. Und?"

"Wie geht es ihm? Ich hoffe doch, dass eine gute Veränderung eingetreten ist..."

"Nein. Es ist alles wie immer. Und jetzt entschuldige mich, ich habe noch zutun."

Mich umdrehend winkte ich ihm kurz zu und lief los. Jedoch wurde ich durch ihn aufgehalten.

"Warum hast du die Schule abgebrochen?! Bestimmt nicht wegen Van!!", rief er mir hinterher.

"Das geht dich einen Dreck an, Allen. Hast du kapiert?!"

Zornig wirbelte ich wieder herum und funkelte ihn an.

Er hob nur abwehrend die Hände, drehte sich vorsichtig um und ging den Weg zurück.

Wieder atmete ich langsam aus, wie zur Beruhigung, und lief in die entgegengesetzte Richtung.

Allerdings nicht nach Hause, sondern weiter zu Vans Haus und dann zum Meer...

Ich war auch hier lange nicht mehr gewesen...

Die Schuhe streifte ich mir im Gehen ab und ließ mich dann im Sand nieder.

Das seichte Wasser berührte mit jeder stetigen Wellenbewegung meine nackten Zehen, ehe es sich wieder zurückzog, um erneut empor zu steigen.

Kreischen der Möwen drang an mein Ohr, die an der grellen Nachmittagssonne vorüber zogen und kurz aus meinem Blickfeld verschwanden.

Wie aus einem Impuls heraus begann ich ein Lied zu singen...:
 

"Turnaround, every now and then I get a

little bit lonely and you're never coming

round

Turnaround, Every now and then I get a

little bit tired of listening to the sound of

my tears

Turnaround, Every now and then I get a

little bit nervous that the best of all the

years have gone by

Turnaround, Every now and then I get a

little bit terrified and then I see the look in

your eyes

Turnaround bright eyes, Every now and

then I fall apart

Turnaround bright eyes, Every now and

then I fall apart
 

And I need you now tonight

And I need you more than ever

And if you'll only hold me tight

We'll be holding on forever

And we'll only be making it right

Cause we'll never be wrong together

We can take it to the end of the line

Your love is like a shadow on me all of the time

I don't know what to do and I'm always in the dark

We're living in a powder keg and giving off sparks

I really need you tonight

Forever's gonna start tonight

Forever's gonna start tonight
 

Once upon a time I was falling in love

But now I'm only falling apart

There's nothing I can do

A total eclipse of the heart

Once upon a time there was light in my life

But now there's only love in the dark

Nothing I can say

A total eclipse of the heart
 


 

Turnaround bright eyes, Every now and

then I fall apart

Turnaround bright eyes, Every now and

then I fall apart
 

And I need you now tonight

And I need you more than ever

And if you'll only hold me tight

We'll be holding on forever

And we'll only be making it right

Cause we'll never be wrong together

We can take it to the end of the line

Your love is like a shadow on me all of the time

I don't know what to do and I'm always in the dark

We're living in a powder keg and giving off sparks

I really need you tonight

Forever's gonna start tonight

Forever's gonna start tonight
 

Once upon a time I was falling in love

But now I'm only falling apart

There's nothing I can say

A total eclipse of the heart

A total eclipse of the heart

A total eclipse of the heart"
 

...



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Kommentare zu diesem Kapitel (3)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  Seelengefaehrtin
2005-02-24T17:08:59+00:00 24.02.2005 18:08
BIST DU DENN LEBENSMÜDE???
wie kannst du JETZT aufhören?????????
schreib weiter die ff ist übelstgut!!!!!
Büdde
Von: abgemeldet
2005-01-24T14:43:23+00:00 24.01.2005 15:43
Hey!!! danke nochmal das du mir deine FF geschickt hast! Ist wirklich super gut geworden! Ich hoff du schreibst bald weiter.bin schon gespannt! Grüssle Virginia
Von: abgemeldet
2005-01-20T21:17:46+00:00 20.01.2005 22:17
ERSTEEEEEEEEEEE!!

Huhu ^^ super geworden, bitte schreib bald weiter *knuff*


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