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More than you can see

wird gerade überarbeitet und ein neues Kapitel kommt demnächst auch
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News

Huhu *winkz*

Da bin ich mal wieder mit ner neuen FF ^^

Aber genug der Vorrede, lest erst mal durch.
 

Prolog
 

Erneut sind zwei Schülerinnen der Domino Schule auf mysteriöse Weise verschwunden.

Die Polizei hat keinerlei Spuren.

Gestern nach Schulschluss wurden die beiden Schwestern Ayumi und Eni Korikase zum letzten Mal von ihren Klassenkameraden gesehen. Danach verliert sich die Spur der Kinder in der Innenstadt.
 

Es war überall zu lesen. In jeder Zeitung stand beinahe jeden Tag dasselbe. Es hörte einfach nicht auf. Fast täglich verschwanden Menschen einfach so spurlos. Wann immer man das Radio anstellte kam nur eine einzige aktuelle Meldung.
 

Wie schon vor drei Tagen sind auch heute wieder zwei Kinder der Domino Schule verschwunden. Die Eltern, sowie die Polizei bitten um ihre Mithilfe. Gesucht werden...
 

Ständig suchten verzweifelte Eltern nach ihren Kindern. Zahlten hohe Beträge für jeden einzelnen wichtigen Hinweis. Ließen keine Möglichkeit aus die Gesellschaft auf ihr Problem hinzuweisen.
 

Bitte helfen sie uns. Vor vierzehn Tagen verschwand unser kleines Mädchen Momoko spurlos auf dem Weg nach Hause. Sie trug einen blauen langen Rock und ein hellblaues Shirt. Außerdem war sie mit ihrem Fahrrad unterwegs. Ein Bild davon sehen sie hier. Sie müssen uns helfen unsere Momoko wieder zu finden, sie ist doch unser Ein und Alles.
 

Man hörte es immer und immer wieder... Alle Eltern wollten die Suche einfach nicht aufgeben. Sie taten alles, so mittellos die meisten auch waren.
 

Hilferufe häuften sich, Schlagzeilen folgten immer schneller hinter einander, Fernsehsendungen wurden abgesagt. Niemand redete mehr von etwas anderem. Bis eines Tages...
 

Heute morgen fand die Polizei die kleine Momoko, nach der schon seit fünf Wochen vergebens gesucht wurde. Sie lag in einem abgelegen Waldstück und scheint äußerlich keine Wunden zu haben. Jedoch wacht das Mädchen nicht auf. Sie atmet regelmäßig, hat aber bisher kein einziges Wort von sich gegeben. Es ist, als hätte sie irgendwas in ein tiefes Koma versetzt. Die Ärzte tun alles, was in ihrer Macht steht, um Momoko zu helfen.
 

Einer nach dem anderen tauchte wieder auf. Manchmal fand man drei von ihnen in einer Woche, manchmal lag aber auch ein Abstand von Wochen dazwischen. Alle waren körperlich gesund, aber keiner von ihnen wachte auf. Sie alle schliefen tief und fest, gaben nie auch nur einen Ton von sich.

Und auch wenn man sie alle wieder fand, so ebbten die Schlagzeilen und Hilferufe nicht ab. Es verschwanden wieder Kinder, die auf die Domino Schule gingen...
 

Noch immer tappt die Polizei im Dunkeln, wer die Kinder verschleppt und in ein eigenartiges Koma versetzen kann.
 

Hm... Mit der Zeit kamen mir Zweifel, ob eine natürliche Macht dieses Koma bewirkt haben könnte. Es erinnerte mich eher an eine alte dunkle Macht, die ich nur allzu gut kannte. Aber war das möglich?
 

So lange hatten wir unsere Ruhe vor dem bösen Geist. Sollte er jetzt wieder aktiv geworden sein? Steckte er hinter allem und nutzte die Macht seines Ringes, um die Seelen dieser Kinder ins Reich der Schatten zu verbannen? Wir alle wussten genau, was mit Menschen passierte, deren Seele im Schattenreich eingeschlossen war.
 

Wenn Bakura wieder die Macht über seinen Hikari hatte, dann verfolgte er mit dieser Aktion ein ganz bestimmtes Ziel. Er hatte etwas vor, aber ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, was das sein sollte.
 

Alles, was ich wusste war, dass ich ein ganz komisches Gefühl bei dieser Sache hatte. Bakura wollte schon immer etwas, was sich in deinem - unserem Besitz befand. Und er schreckte doch wirklich vor nichts zurück...
 

Pass bitte auf dich auf, Aibou...
 

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^^ So, das ist also mein neustes Projekt und ne absolute Weltpremiere. Ich hoffe man hat erkannt, dass das dieses Mal aus Atis Sicht erzählt wird und zwar die komplette Story, außer Yugi will auch mal *gg*

Ich hoffe es hat euch bis hierher schon mal gefallen.
 

Eure LadyShiva alias Bakuragirl

A new threat?

Halli hallo ^^

Hier ist also das erste richtige Kapitel der FF *freu* *rumzappel*

*ganz viel Mühe dabei gegeben hab*
 

Noch ne kurze Erklärung für die restlichen Kapitel:

/.../ Yugi ,spricht' mit Ati

//...// Ati ,spricht' mit Yugi
 

Chapter I: A new threat?
 

"Schau Aibou. Da steht schon wieder, dass ein Kind verschwunden ist. Das ist jetzt schon das Vierte in diesem Monat und heute ist erst der Fünfzehnte." Ich hatte gerade die heutige Zeitung und die hervorstechende Schlagzeile entdeckt, während sich mein Aibou gähnend auf seinen Stuhl niederließ. ,Gestern verschwand erneut ein Schüler der Domino Schule spurlos.' Für meinen Geschmack las ich diese Schlagzeile in den letzten Wochen zu oft. Ich sah meinen Aibou an, der momentan die Kontrolle über seinen Körper hatte und noch ein wenig verschlafen am Frühstückstisch saß. Er bemerkte die Zeitung vor sich erst, als ich ihn darauf ansprach, gähnte dann herzhaft und zog sie zu sich, um den Bericht wie beinahe jeden Tag durchlesen zu können. Ich musste nicht lesen was darin stand, um zu wissen worum es ging. Ich hatte anfangs alle Artikel dazu gesehen, aber bis auf die Namen der jeweiligen Kinder, die in unregelmäßigen Abständen verschwanden, änderte sich niemals etwas. Immer und immer wieder stand beinahe derselbe Wortlaut in den Berichten.
 

Ich setzte mich auf Großvaters Stuhl und sah gedankenverloren auf meine Hände, während mein Aibou langsam und gründlich den Artikel las. Ich fand es immer noch seltsam auf einem Stuhl sitzen zu können, jedoch selber kaum sichtbar zu sein. Aber es war gut, dass niemand außer meinem Aibou mich sehen konnte, außer ich übernahm die Kontrolle über seinen Körper. Ich fragte mich manchmal, ob alle Yamis das so machten und ob sie es nicht manchmal vermissten ihren Hikari anfassen zu können, ihm ihre Unterstützung zu zeigen, indem sie ihnen zum Beispiel die Hand auf die Schulter legten. Es war zwar möglich das in diesem Zustand zu tun, aber es war nicht dasselbe. Ich hegte den unausgesprochenen Wunsch neben meinen Erinnerungen auch wieder meinen eigenen Körper zu erlangen, denn ich konnte mir lebhaft vorstellen, dass es nicht immer einfach sein konnte sich den Körper praktisch mit einem Fremden zu teilen. Das war auch der Grund, warum ich so viel Respekt vor meinem Aibou hatte. Er hielt mich aus, ohne sich auch nur ein Mal beschwert zu haben. Er wollte mir sogar um jeden Preis helfen, obwohl er doch gar nicht wusste, was ihn und mich alles erwarten würde. Seine Naivität war nicht dümmlich, eher kindlich und doch misstrauisch genug, um nicht sofort in Schwierigkeiten zu geraten. Ich konnte mir jedoch nicht vorstellen, dass Bakura genauso dachte wie ich, denn er war ja jetzt neben mir der letzte Yami, den es noch gab. Und er war wieder so vollkommen anders als ich, genau wie mein Aibou sich gewaltig von Ryou unterschied. Unsere Beziehung zueinander war im Vergleich zu deren harmonischer und nicht so sehr von Dominanz geprägt. Es machte also gar keinen Sinn sich ständig Gedanken über die Gefühle anderer Yamis zu ihren Hikaris zu machen, denn so wie ich dachte bestimmt keiner.
 

"Du machst dir Sorgen, stimmt's?", fragte er leise mit einem doch leicht desinteressierten Unterton und fing an sein Frühstück zu essen, während ich langsam wieder in die Realität zurück fand und kurz überlegen musste, was er eigentlich meinte. Mein Blick fiel auf die Tageszeitung und ich erinnerte mich wieder an den Zusammenhang. Und ob ich mir Sorgen machte. Das alles war doch wohl mehr als nur merkwürdig. Menschen verschwanden einfach so spurlos und waren eine Ewigkeit unauffindbar. Wenn man sie dann endlich mal fand gaben alle nur ein Lebenszeichen von sich, nämlich das regelmäßige Ein- und Ausatmen, nicht mehr. Das war alles. Und seltsamerweise waren all diese Kinder Schüler der Schule, auf die auch mein Aibou ging... Ich konnte mir nicht helfen, aber ich hatte das Gefühl, dass es eine Verbindung zwischen ihnen allen gab.
 

/Ja sicher, du hast es doch selbst gerade eben gesagt. Sie alle sind auf unserer Schule./
 

Das meinte ich doch nicht, das wusste ich doch natürlich selber. Dieses seltsame Gefühl war eben da, ich wurde es nicht los. Wenn sie alle einfach nur auf derselben Schule waren, dann konnte es irgendwann auch meinen Aibou treffen... Es musste noch eine andere Verbindung unter den Opfern geben. Tief in mir wusste oder wollte ich, dass es noch etwas anderes gab als diese einzige Gemeinsamkeit.
 

/Mou Hitori no Boku, bist du dir sicher, dass du nicht verzweifelt nach einer Verbindung suchst, die es eigentlich gar nicht gibt oder nicht geben sollte? Vielleicht ist es einfach nur ein Verrückter, dem ein paar Trittbrettfahrer jetzt nur alles nachmachen. Nicht hinter jedem Unglück der Welt steckt eine finstere Macht, die das Leben der gesamten Menschheit bedroht./
 

Hm... war das wirklich mein Aibou, der das sagte? Er wischte sich mit dem Handrücken über die halb geöffneten Augen und legte die Zeitung auf den Platz seines Opas. Das war ganz und gar nicht seine Art. Sonst hörte er doch immer auf das, was ich zu sagen hatte - und er war nie abgeneigt gegenüber meinen Ideen, niemals hatte er eine davon verrückt oder abartig gefunden...

"Du bist doch schon richtig wach, oder? Aibou, hast du mal darüber nachgedacht, was noch eine wirklich auffallende Gemeinsamkeit bei den Opfern ist?" Er sah mich mit seinen großen Augen fragend an und zog erwartungsvoll die Brauen hoch. Ich sah es ihm sofort an seinem Gesicht an. Offenbar dachte er wirklich nicht darüber nach. Für ihn war das eben beinahe ,normal'. Vielleicht hatte er ja Recht und ich wollte unbedingt hinter all dem eine Bedrohung für uns beide oder die Welt sehen...
 

/Was ist denn nun? Ich höre mir deine - ähm - Idee doch immer gerne an, aber um ehrlich zu sein glaube ich, dass dir einfach nur zur Zeit ein bisschen Dramatik und Aufregung in deinem Leben fehlt und du deswegen hinter jeder noch so kleinen Fliege herrennst, um sie zu deinem Erzfeind und zum Oberbösewicht der Welt zu machen, was sie im Grunde nicht ist, denn es ist und bleibt eine unschuldige kleine Fliege./
 

Er sah mich mit flehenden Augen an, woran ich merkte, dass er das von gerade eben nicht im Spaß gesagt hatte, sondern jedes Wort auch wirklich ernst meinte. Er erzählte mir das, um in mir einen Schalter zu betätigen, den ich aber lieber unberührt lassen wollte. Ich übertrieb es doch nicht mit meinen Gedanken und machte bestimmt nicht aus jeder Mücke einen Elefanten. Sein flehender Blick aber blieb und er bestätigte seine Aussage von eben noch mal.
 

/Sei doch bitte einfach damit zufrieden, dass ein Mal in unserem Leben alles ruhig und normal ist. Genieß die Stille so lange es noch geht./
 

Heute Morgen konnte ich einfach nicht mit ihm reden. Dabei hörte er mir doch sonst immer beinahe ehrfurchtsvoll zu und machte sich auch ernsthaft Gedanken über das, was ich zu sagen hatte. Aber heute unterstellte er mir auch noch, dass ich einen Hang zur Dramatik hatte. Ich war kein Mensch, der die Gefahr suchte... Nein, sie fand mich immer von ganz alleine, ich konnte da doch gar nichts dafür. Aber noch komischer war es, dass ich der Einzige war, der hinter diesem ganzen Verschwinden und dem komaähnlichen Wiederauftauchen einen dunklen Zusammenhang sah.
 

Es war doch überhaupt nicht von der Hand zu weisen, mein Aibou kannte doch dieses Phänomen. Er wusste wie Menschen aussahen, deren Seele im Reich der Schatten war und diese Kinder wachten nicht mehr auf, atmeten aber. Sie waren am Leben, warum also wachte keines von ihnen auf? Und warum verschwanden trotzdem immer mehr Kinder, wozu war das denn alles gut?
 

/Vielleicht ist das nur ein abgekartertes Spiel oder sie sind alle nur krank oder sogar wirklich im Koma. Das kann doch auch sein, schon mal darüber nachgedacht? Keiner weiß, was mit ihnen in der Zeitspanne, in der sie verschwunden waren, passiert ist und.../
 

"Und das ist genau der Punkt, der dich stören sollte Aibou. Wenn es ein oder zwei Kinder wären, die ins Koma gefallen sind, dann könnte man das noch in die Spalte Zufall stecken, aber es sind mittlerweile beinahe zwanzig. Aibou, zwanzig Kinder! Ist das immer noch Zufall?"
 

Er lächelte mich mit seinem warmen Lächeln an und zeigte mir dann mit einer Handbewegung, dass ich von Großvaters Stuhl gehen sollte. Der Grund dafür kam keine zwei Sekunden später durch die Küchentür und so zog ich mich wieder zurück. Er zog es also lieber vor nicht weiter über dieses Thema zu diskutieren. Ich kann es nicht leugnen, ich war ein bisschen enttäuscht. Wenn es um diese Sache ging, dann teilten unsere Meinungen sich gewaltig. Er sah das irgendwie rationaler, während ich seiner Ansicht nach phantasierte.
 

Seit Marik wieder ohne seinen Yami in Ägypten lebte war hier wirklich nichts mehr los gewesen. Aber das was jetzt passierte war nicht normal. Davon konnte mich einfach keiner mehr abbringen. Ich verstand nur nicht, wie er ignorieren konnte was da geschah und es einfach in das Alltagsleben einordnete?

Ich konnte beinahe schon seine Worte in meinen Ohren hören, die er mir jetzt ins Gesicht sagen würde - Ich will doch nur mal ein bisschen Ruhe. So viel ist in der letzten Zeit passiert und endlich haben wie die Möglichkeit uns auszuruhen und etwas über deine Vergangenheit herauszufinden. Gönne dir selber doch mal eine Pause, du musst die Welt nicht immer retten.
 

Ja, natürlich. Glaubten etwa alle, dass ich glücklicher war, wenn die Welt bedroht wurde und ich unzählige Duelle bestreiten musste in denen es um das Schicksal der Menschheit ging? Wenn irgendwelche Irren alles taten, um meine Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, Unschuldige leiden mussten, damit man sich an mir rächen konnte? Nein, aber durfte man so eindeutige Hinweise einfach so verwerfen und nicht beachten? Hatte er denn schon vergessen, welche Anzeichen seelenlose Menschen aufwiesen?
 

Gestern Abend war er doch neben mir gesessen und hatte Bilder von wieder gefundenen Kindern im Fernsehen gesehen. Ebenso wie Eltern, die neben ihren schlafenden Kindern saßen und verzweifelt weinten. Ärzte, die alles in ihrer Macht stehende taten, um diesen Kindern zu helfen, sie wieder ins Leben zurück zu holen. Mit seinen eigenen Augen hatte er auf den Bildschirm gestarrt und erkannt, dass sie genauso aussahen wie...
 

/Jetzt reichts aber langsam mal wieder. Ich hab schon verstanden, dass du denkst die ganzen Seelen wären im Reich der Schatten, aber selbst wenn das wirklich der Fall sein sollte ist das hier trotzdem nicht deine Sache. Niemand ruft dieses Mal den namenlosen Pharao zu Hilfe, niemand will dir etwas anhaben. Keine Verschwörung gegen dich wird neuerdings geplant oder umgesetzt. Das ist einfach nur ein Verrückter, der irgendein Mittel hat, dass diese Kinder zum Schlafen bringt. Es ist diesmal einfach nicht deine Sache. Lass es gut sein und hör auf dir unnötig Sorgen zu machen./
 

Und doch. Ich war mir sicher, dass da mehr dahinter steckte. Vielleicht hatte es ja wirklich nichts mit mir zu tun, aber dass dort dunkle Mächte im Spiel waren konnte doch nun nicht mal mein Aibou ignorieren - womöglich weigerte er sich nur dagegen das zu glauben, weil diese dunkle Macht vielleicht von einem seiner Freunde stammen könnte.
 

Oft schon hat der böse Geist des Sennen Rings Dinge getan, die nicht akzeptiert wurden. Weder von meinem Aibou, noch von dem Hikari des Ringgeistes. Bakura scheute seine Macht, die er durch den Ring besaß, nicht und er ging skrupellos mit dieser um. Wer konnte uns versichern, dass Bakura nicht plötzlich doch wieder da war und mit seinem Ring wahllos und zufrieden mit sich selbst Zuwachs für das Reich der Schatten organisierte?
 

Wie groß war denn das Vertrauen in Ryou, das mein Aibou täglich erneut aufbrachte, wirklich? Konnte er mit Gewissheit sagen, dass er an keinem einzigen Wort seines Freundes zweifelte? Woher nur nahm er den Glauben in die Stärke Ryous Bakura zu widerstehen?
 

Mein Aibou stand auf, um sich auf den Weg zu machen. Er zog sich seine blaue Schuluniform an, verabschiedete sich von seinem Großvater und ging zusammen mit Anzu, Jonouchi und Honda zur Schule. Die Schule, die momentan zwanzig Schüler weniger hatte.

Es überraschte mich, dass auch keiner von unseren Freunden die Möglichkeit sah, dass Bakura wieder zurückgekehrt war, um seine bösen Machenschaften zu betreiben. Es kümmerte sie alle gar nicht, als wären diese zwanzig Kinder immer noch auf der Schule. Ich war mit meiner Meinung ganz alleine. Langsam fing ich doch an sie zu bezweifeln...
 

/Du solltest dich jetzt erst mal ausruhen. Versprich mir, dass deine Gedanken heute sich aber nicht ständig um diese Sache drehen werden. Lass es einfach gut sein, okay? Das hat nichts mit uns zu tun. Und wenn du ständig darüber nachdenkst muss ich das immer mithören, ob du willst oder nicht./
 

//Ich... geb mein bestes Aibou.//
 

/Weiß ich doch./
 

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Ach *schwärm*

Ati, ich glaube dir alles *gg*
 

Wenn ich mir immer über eine Sache so viel Gedanken machen würd, dann würd mein Kopf platzen... Aber das kleine Pharaolein hat ja irgendwie zu viel Zeit und denkt an alles... ô.ô
 

Hm, falls es irgendwelche Fragen geben sollte, nur her damit.

Ich wird sie an Ati weiter leiten ^__^
 

Bis zum nächsten Mal

*winkz*

Kura

Caught in the darkness (Part I)

So, hier isses, das zweite Kapitel. Ist wie ihr sehen könnt ein Zweiteiler, aber das macht ja nix, oder ^^
 

Chapter II: Caught in the darkness (Part I)
 

/Mou Hitori no Boku!/
 

Ich wusste überhaupt nicht, was er von mir wollte. Schließlich hatte er doch gerade Unterricht und ich war vollauf damit beschäftigt Ryou zu beobachten... Oh - vielleicht wollte er ja deswegen mit mir reden. Ich war seinem Wunsch nachgekommen nicht über diese Sache nach zu denken, aber mein Aibou hatte mir nicht verboten mich an Ryous Fersen zu heften, um ihn zu beschatten. Und das ging ja auch nur in der Schulzeit, denn sonst hatten die beiden recht wenig miteinander zu tun, obwohl Ryou doch zu den Freunden meines Aibous zählte. Ich tat also überhaupt nichts, was nicht erlaubt war, aber an seiner Stimme konnte ich erkennen, dass er nicht gerade begeistert klang. Ich hatte jetzt zwei Möglichkeiten. Entweder tat ich unschuldig und so, als würde ich nichts Unrechtes machen oder ich entschuldigte mich gleich für mein Verhalten. Die erste Option hätte zur Folge, dass mein Aibou von mir enttäuscht und eine Weile sauer auf mich wäre. Die Zweite würde ihm ein verzeihendes Lächeln entlocken. Also war die zweite Option eigentlich die Optimale.

Er rief mich noch einmal, diesmal aber lauter und ich machte mich auf mein Puzzle für kurze Zeit zu verlassen. Mein Aibou saß verzweifelt an seinem Schultisch und wartete ungeduldig darauf, dass ich neben ihm erschien. Ich setzte mich auf den freien Stuhl neben ihn, der noch vor ein paar Wochen Seto Kaiba gehört hatte. Aber der war ja jetzt mit seinem Bruder Mokuba in Amerika. Hinter meinem Aibou saß Ryou. Eigentlich war das hier gar kein so schlechter Platz, um meine Beobachtungen fort zu fahren.
 

Ich vergaß also für einen Moment, dass mein Aibou mich gerufen hatte und beobachtete Ryou mit einem sicheren Gefühl der Unsichtbarkeit. Aber aus irgendeinem mir unbekannten Grund starrte Ryou mich an. Das war ja eigentlich unmöglich. Er konnte mich überhaupt nicht sehen, das durfte nur mein Aibou... Ryou fing an zu lächeln und hob kurz die Hand in meine Richtung. Verwundert sah ich mich um, ob er nicht vielleicht einen anderen Schüler dieser Klasse meinte. Natürlich war ich der Einzige, den er meinen konnte. Alle anderen saßen weiter vorne und folgten dem Unterricht, bis auf meinen Aibou, der mich ständig rief und Ryou, der mich immer noch anlächelte. Ich versuchte mir einzureden, dass er mich sehen konnte, weil er auch einen Yami besaß... musste diese Ausrede aber sofort wieder verwerfen, da Ryou eben keinen Yami mehr hatte. Mariks böser Geist hatte Bakura verbannt und war seitdem spurlos verschwunden. Niemand hatte ihn bisher wieder gesehen. Keiner.
 

/Mou Hitori no Boku, hörst du mir überhaupt zu?/
 

Ja sicher hörte ich ihm zu. Seine Stimme war in meinem Kopf, jedoch war ich nicht in der Lage meinen Blick von Ryou abzuwenden. Sein Lächeln hatte etwas, was mich beunruhigte. Es war so unecht, einfach nicht typisch für ihn. Natürlich hatte uns Ryou schon oft mit einem falschen Lachen beruhigt und uns somit eine heile Welt vorgespielt, aber dieses Mal war es... anders herum. An seinem unechten Lachen konnte ich sehen, dass das wirklich die Welt war, in der er sich wohl fühlte. Das machte aber überhaupt keinen Sinn. Wieso sah er mit einem unechten Lächeln so verdammt glücklich aus? Ryou legte den Kopf ein kleines bisschen schief und sein Blick bekam aus heiterem Himmel etwas schmerzhaft Stechendes. Es tat beinahe schon körperlich weh ihm in die Augen zu sehen. Doch ich hatte nicht die Kraft mich von ihm zu meinem Aibou zu wenden. Mich ließ der Gedanke nicht los, dass das nicht Ryou war, sondern tatsächlich Bakura. Und wie um meine geheimen Worte zu bestätigen wurde um uns beide herum alles schwarz. Er hob seine Hände pyramidenförmig vor seine Brust und ließ etwas erscheinen, dass sich eigentlich in dem Besitz meines Aibous und mir befinden sollte. Marik hatte uns den Sennen Ring anvertraut, er konnte nicht wieder bei Ryou sein, das war einfach nur unmöglich. Bakura und der Ring waren außer Ryous Reichweite gewesen. Momentan machte es jedoch nicht viel Sinn darüber nachzudenken, wie der Ring wieder zu Ryou gelangt war, viel wichtiger war ihn wieder von ihm weg zu nehmen. Ich stand langsam auf, jedenfalls versuchte ich es, denn ich konnte mich nicht einen Zentimeter von dem Stuhl weg bewegen. Na toll, ich war Ryou - oder besser Bakura hilflos ausgeliefert. Außerhalb des schwarzen Kreises um mich herum sah ich meinen Aibou, wie er ungeduldig mit den Fingern auf die Tischplatte trommelte. Ich hörte, wie er ständig nach mir rief, aber ich konnte ihm nicht antworten. Innerhalb dieses Kreises schwarzer Macht war ich gefangen...
 

Und so tat ich das Einzige, was mir noch erlaubt war. Ich sah weiterhin auf Ryou, der jetzt aufhörte zu lachen und stattdessen einen unheimlichen sowie traurigen Gesichtsausdruck bekam. Genau wie der richtige Ryou immer aussah, wenn man ihn auf seinen Yami ansprach... So sah er jetzt aus. Es fehlte nicht viel und ich hätte den Drang gespürt ihn schützend in den Arm zu nehmen. Das war nur nicht nötig, da Ryou selber aufstand und auf mich zukam. Das Ganze wurde mir immer unheimlicher, irgendeiner musste doch bemerken, was hier abging... wenigstens mein Aibou... Diese Wand aus Dunkelheit schien aber alles von uns beiden abzuschirmen. Ryou kniete sich nun vor mich und hielt seine rechte Hand auf meine Stirn, die andere wanderte zu seinem Ring. Er wollte doch jetzt nicht die Macht des Ringes gegen mich anwenden, mein Puzzle war momentan außerhalb meiner Reichweite bei meinem Aibou.

Zu meiner großen Erleichterung leuchtete der Ring nicht auf, Ryou hielt ihn einfach nur mit seiner linken Hand und einem leidenden Gesichtsausdruck fest. Die weichen und zarten Finger seiner rechten Hand fuhren von meiner Stirn zu meinen Augen und nahmen mir so das letzte Licht, das mir hier drin noch geblieben war. Ich hatte nun alles möglich erwartet, nur nicht das.
 

Vor meinem inneren Auge spielten sich Bilder ab, die alles andere als erfreulich waren. Ich sah Szenen aus Ryous grauenvollen Leben mit Bakura... Alles, was Bakura bisher getan hatte raste mit schneller Geschwindigkeit an mir vorbei ohne dass ich es richtig realisieren konnte. So viel hatte Bakura bisher mit seinem Hikari angestellt... Konnte ein Mensch noch mehr von Bosheit geleitet werden als er? Plötzlich hielten die Bilder an und ich erkannte Ryou in einem mir fremden Zimmer. Es dauerte eine Weile bis mir einfiel, dass es womöglich Ryous Schlafzimmer sein könnte, da auf dem Bett seine blaue Schuluniform lag. Er selber saß zusammengekauert auf dem Boden und hatte seinen Kopf mit seinen Armen verdeckt. Eine Zeit lang passierte nichts, außer dass ich gelegentlich einen leisen Schluchzer von Ryou hörte. Dieser Junge konnte einem schon Leid tun... Sein Yami musste ihn besonders quälen, ob nun körperlich oder physisch. Plötzlich erschien vor ihm sein Abbild... sein Yami... Bakura. Ryou schreckte sofort auf und von ihm war kein Mucks mehr zu hören. Man sah ihm deutlich an, wie viel Angst er vor dem Menschen hatte, der eigentlich nur seinen Geist ins Gleichgewicht bringen sollte. Aber da Ryou so unglaublich unschuldig und verletzlich war, fiel sein Yami eher in die böse Kategorie. Bakura kniete sich vor Ryou, nahm ihm den Sennen Ring ab und legte ihn sich selber an. Obwohl ich dachte, dass Bakura jetzt etwas mit dem Ring anfangen würde blieb er einfach nur seelenruhig vor Ryou knien und starrte ihm unentwegt in die Augen. Ich spürte immer noch Ryous Finger auf meinen Augen, aber die Ehrfurcht und Angst, die von dem Bild vor mir ausging berührte mich noch mehr, eher innerlich, so dass ich sogar eine Gänsehaut bekam. Der Blickwinkel blieb auf den beiden und ganz allmählich kam es mir so vor, als könnte ich ihre jeweiligen Gedanken im Raum schweben hören...
 

When I look into your eyes

There's nothing there to see

Nothing but my own mistakes

Staring back at me
 

Es war so, als würde Bakura Ryou ohne Worte dazu überreden ihm Glauben zu schenken, dass das gute Leben keinen Sinn machte. Dass Ryou nicht dieselben Fehler der Vergangenheit machen sollte wie Bakura. Aber so wie Ryou aussah und Bakura ihn anfunkelte schien es eher so zu sein, dass Ryou diese Fehler schon längst gemacht hatte... Das hier war einfach zu verrückt und bizarr um es zu ignorieren. Was zum Teufel trieb Ryou da mit mir? War das doch die Macht des Ringes, um mir etwas zu zeigen? Wenn ja, dann verstand ich jetzt genauso viel wie vorher. Bakura war schlecht für Ryou und wir mussten ihm helfen sich von Bakura zu befreien. Das hatte ich auch schon vor dieser ganzen Sache gewusst. Dann musste es etwas anderes sein. Ich fühlte mich wirklich nicht wohl dabei den beiden bei ihrem stummen Gedankenduell zu zu schauen, aber man ließ mir keine andere Wahl. Und so hörte ich, wie Bakura das erste Mal das Wort ergriff. "Deine Augen lügen mich an. Wenn ich hinter die Fassade sehe, dann sehe ich mich. Aber du willst dich von mir entfernen, indem du dir und mir etwas vorgaukelst." Ryou senkte den Blick, als würde er sich wirklich ertappt fühlen. So war das nun mal bei Hikari und Yami. Wenn einer von beiden ein starkes Band zum anderen entwickelt hatte blieb beinahe kein Gedanke vor dem anderen Ich verborgen. Ryou schien ziemlich schlechte Karte zu haben. Er sagte nichts, aber man konnte fühlen, was er sagen wollte.
 

I've lied to you

This is the last smile

That I fake for the sake of being with you
 

"Ich wusste doch, dass du mich anlügen willst. Das kannst du vergessen, ich weiß alles von dir. Du bist nicht der für den dich alle halten. Ich kann direkt in deine Seele blicken Hikari. Versuche also nie wieder mich täuschen zu wollen." Leise bedrohliche Worte, die ihre Wirkung äußerlich nicht verfehlten. Ryou blieb vor Angst der Mund ein wenig offen stehen und seine Augen wurden kaum merklich größer. Aber seine Gedanken pressten sich förmlich gegen mich, forderten mich auf sie zu hören, sie wahr zu nehmen, sie zu verstehen...
 

Why I stay with you

Just push away

No matter what you see

You're still so blind to me
 

Die Szene verschwamm vor meinen Augen und ein Meer aus Farben und Eindrücken ergoss sich über mich. Wieder war es zu viel auf einmal, als dass ich hätte erkennen können, was genau sich dort jeweils abspielte. Aber je länger dieses Meer vorüber floss, desto öfter war eine bestimmte Farbe zu erkennen... Rot... Langsam wurde mir schlecht, das war zu viel auf einmal. Mein Wunsch wurde erhört, denn langsam stellte sich wieder eine Szene ein. Dieses Mal war es Bakura, der vor einem jungen Mann in einem weißen Anzug stand. Sein langer schwarzer Mantel wehte im stark gehenden Wind und Regen prasselte auf beide nieder. Ich erkannte erst später, dass sich die beiden in einer Sackgasse befanden, in der der fremde Junge eingesperrt war, den man in der Dunkelheit nicht erkennen konnte, dessen Stimme mir aber seltsam vertraut vorkam... Zwar flehend aber doch mit einem eisigen Unterton. Er bettelte um ein Leben, das wohl nicht seines war, flehte Bakura an diesen Jemand gehen zu lassen, doch dieser scherte sich nicht um die Worte seines Gegenübers. Mit einer ungeduldigen Handbewegung und einer Energiewelle aus dem Sennen Ring brachte er den anderen für eine kurze Zeitspanne zum Schweigen. Denn Bakura war vollauf damit beschäftigt seinen Hikari unter Kontrolle zu halten, der sich gegen die Machtübernahme Bakuras mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln wehrte. Mir war von Anfang an klar, dass Ryou nicht den Hauch einer Chance hatte. Bakura besaß zu viel Macht über Ryou, dessen Körper und dessen Geist. Wieder prallten Ryous Gedanken gegen meinen Kopf, brannten sich in mich und stießen nach so einer langen Zeit auf einen Zuhörer.
 

I've tried like you

To do everything you wanted to...

This is the last time

I'll take the blame for the sake of being with you...
 

Ryou verschwand im Ring, bevor Bakura sich wieder dem Fremden widmete. Auf einmal ging alles so furchtbar schnell. Einen Augenblick lang sah ich etwas in Bakuras Hand aufblitzen, bevor es mit einem widerlichen Geräusch in den Körper des anderen schoss. Der mir unbekannte Junge stieß einen erstickten Schrei aus und wäre auf die Knie gefallen, wenn er sich nicht an Bakura abgestützt hätte. Der schubste den Jungen unsanft von sich und stach ein weiteres Mal in die gleiche Stelle zu. Dabei lachte er wie ein Verrückter und beobachtete genüsslich, wie der Körper vor ihm langsam zusammen sackte und das Blut sich auf der dunklen Straße ausbreitete. Bevor er seinem Hikari wieder die Gewalt über dessen Körper gab drehte er sich zu mir um und kam auf mich zu. Dabei war ich doch bloß ein Außenstehender Beobachter, er konnte mich jetzt nun wirklich nicht sehen. Ich konnte Blut an seinen Händen erkennen, die er sich auf dem Weg zu mir langsam ableckte. Bei diesem Anblick wurde mir richtig schlecht... [1] Einen Schritt vor mir hielt er an und sah überlegen auf mich herab. Mit einem hämischen Grinsen auf dem Gesicht streckte er blitzschnell seine halb abgeleckte Hand nach mir aus, packte mich im Nacken und zog mein Gesicht so nahe an sein, dass sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Der Duft von frischem Blut stieg mir in die Nase und meine Übelkeit nahm weiter zu. "Merk dir eins, namenloser Pharao. Sperr jetzt deine adligen Lauscher auf und lern was fürs Leben."
 

Everything falls apart

Even the people who never frown eventually break down

Everything has to end

You'll soon find

We're outta time

Left to watch it all unwind
 

Er tauschte seinen Geist mit dem Ryous und vor mir stand ein vollkommen fertiger Junge, der lieber ganz woanders wäre. Ich atmete erst einmal tief aus. Bakura hatte es doch tatsächlich geschafft mir einen Schauer über den Rücken zu jagen. Aber zum Glück war jetzt nur noch Ryou da und im Gegensatz zu seinem Yami sah er mich nicht, er wunderte sich nur, warum er seine Hand in dieser seltsamen Position in der Luft hielt. Für ihn war ich nicht da und deshalb entzog ich mich dem ehemals klammernden Griff und brachte mich ein paar Meter entfernt von Ryou in Sicherheit. Also mit rechten Dingen ging hier ja wohl gar nichts zu...

Ryou drehte sich langsam zu dem Jungen um, den Bakura vor wenigen Minuten kaltblütig erstochen hatte und ging zögernd auf ihn zu. Ich hatte keine Ahnung, was ich tun sollte, also folgte ich ihm. Nur für den Fall der Fälle... Ryou kniete sich neben den leblosen Körper und drehte ihn sanft und vorsichtig herum. Uns beiden verschlug es im selben Moment die Sprache. Vor uns lag ein in seinem eigenen Blut schwimmender Seto Kaiba. Sein Amulett war offen und Mokubas lachendes Gesicht strahlte uns fröhlich entgegen, erinnerte an glückliche Zeiten aus Kindertagen. Ryou schlug die Hände vor seine Augen, die nun erneut mit Setos Blut befleckt waren und stand so schnell wieder auf, dass er sich in dem für seinen Körper zu langen Mantel verfing und stolperte. Kraftlos blieb er auf seinen Knien liegen und schlug die schlanken Arme auf den Boden. Seine nassen Haare fielen neben seinen Armen auf die dreckige Straße und auf seine blutverschmierten Hände, wo sie sich auch sofort damit vollsogen.
 

Reverse psychology is failing miserably

It's so hard to be left all alone
 

"Ich kann nicht mehr", flüsterte Ryou nach einer langen Schweigezeit und ballte seine roten Hände zusammen. "Ich kann einfach nicht mehr, hörst du mich?" Ein leises Flüstern, dass den prasselnden Regen kaum übertraf. Aber die Person, an die es gerichtet war hörte alles. "Wenn du mich loswerden willst... Du weißt wie es geht, bring den Mut dazu auf und bezwinge mich", kam es fordernd von überall her und Ryou stand energisch auf. Als er jedoch fest auf seinen Beinen stand sah man ihm an, dass er keinen Weg sah dieser Forderung wirklich nachzukommen. "Ich... kann nicht", flüsterte er noch leiser und wischte sich Haarsträhnen aus dem Gesicht, die vollgesaugt mit Regen, Blut und Dreck waren. Auf seiner Wange blieb eine dunkle Spur von Blut bis zum Ohr zurück. Zum ersten Mal in meinem Leben fiel mir wirklich auf, was für helle Haut er hatte. Der dunkelrote Striemen auf seiner Wange bildete einen so starken Kontrast. So etwas Schönes und zugleich schreckliches hatte ich noch nie gesehen. Es war wie das Zusammenspiel von Licht und Schatten. Womöglich wie das von Ryou und Bakura. "Aber du weißt, wie es geht. Sag es mir. Erzähl mir, wie du gegen mich ankommst!", kam erneut die barsche Forderung und Ryou schloss den Mantel, bevor er sich mit hängenden Schultern an eine Wand lehnte.
 

Telling you is the only chance for me

There's nothing left but to turn and face you
 

Bakura erschien neben Ryou. Genauso, wie ich immer neben meinem Aibou auftauchte. Unsichtbar, aber doch für den anderen offensichtlich da, greifbar nahe. Bakura nahm Ryous Gesicht in seine immer noch blutigen Hände und grinste wieder. "Na also, du weißt es doch. Vielleicht hat unser namenloser Pharao ja eine Idee, wie du endlich den Mut haben könntest dich gegen mich zu wehren." Mit diesen Worten drehte er sich wieder zu mir, ließ Ryou aber trotzdem nicht los. Ich musste ein paar Mal blinzeln. Er meinte wirklich mich, wo das hier doch bloße Illusionen waren oder zumindest sein sollten. Wieso musste so etwas immer nur mir passieren? Hatte ich nicht schon gesagt, dass ich Ärger magisch anzog... Bakura nahm Ryou an den Schultern und schob ihn auf mich zu. Zwei rote Handabdrücke von langen zierlichen Fingern waren auf seinem Gesicht sichtbar.

Ehrlich gesagt wollte ich jetzt auf keinen Fall in Bakuras Nähe sein, noch weniger als sonst... Besonders, wenn ich an Seto dachte...
 

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[1] Bei dem Anblick wäre ich wahrscheinlich wie verrückt umher gesprungen und hätt Bakura angefallen XDDD

Aber das kleine Atilein is eben sehr empfindlich *gg*
 

Ja, das war's mal wieder von mir.

Ach ja...
 

Bakura und Blut... Ryou und Blutabdrücke im Gesicht...

*auch haben will*
 

Ja, sorry noch mal, dass das Kapitel ein Zweiteiler ist, aber ich wollt das Kapitel net so lang machen und die Spannung bleibt erhalten. Ich quäl euch doch so gerne XD
 

*winkz*

Eure Kura

Caught in the darkness (Part II)

So, und weiter geht es mit meiner FF. Will euch die Fortsetzung des ersten Teils ja nicht allzu lange vorenthalten.

Ne Widmung gibt's auch. Die geht nämlich hauptsächlich an meine Imoto, für das "Baku" *zwinker*

Und an meine Nee-chan *das soll dir alles gaaanz viel Glück bei deinen Prüfungen bringen*

Und natürlich an mein persönliches Aibou *umwuschelz ihr Aibou*
 

Chapter III: Caught in the darkness (Part II)
 

Doch bevor die beiden mich erreicht hatten verschwanden sie und wieder zogen mit rasender Geschwindigkeit Ryous Erinnerungen an mir vorbei und ich beruhigte mich langsam wieder. Bakura war gefährlicher als wir alle vermutet hatten. Seto... Deshalb hatten wir alle nichts mehr von ihm gehört. Aber wenn er nicht mehr am Leben war, was war denn dann aus Mokuba geworden? Wieso hatte er sich nicht bei uns gemeldet, das hatte er doch sonst auch immer, wenn er Hilfe brauchte. Und die war doch ohne Seto bitter nötig.
 

Keine Sekunde, nachdem ich diesen Gedanken zu Ende gedacht hatte wurde mir klar, warum Mokuba keine Nachricht zu uns gesendet hatte. Seto hatte doch Bakura angefleht jemanden in Ruhe zu lassen, ihm das Leben nicht zu nehmen. Wahrscheinlich wollte er mit gutem Zureden verhindern, dass Bakura auch Mokuba das Lebenslicht auslöschte. So wie es aussah waren seine Rufe gegen eine noch gefühlskältere Wand, als Seto selber zu bieten hatte, gestoßen... Am Ende hatte er seinen Bruder doch nicht beschützen können, wo das doch sein größter Vorsatz und wohl auch bester Charakterzug in seinem Leben gewesen waren. Es musste schrecklich sein in den letzten Sekunden des Lebens an den Menschen zu denken, den man um jeden Preis der Welt beschützen wollte und jämmerlich versagt hatte.
 

Aibou...
 

Ohne Vorwarnung stoppten Ryous Erinnerungen wieder und er saß auf seinem Bett, umhüllt von schwarzer Bettwäsche. Erneut fiel mir auf, wie bleich er war und was für einen starken Kontrast zu der dunkelsten aller Farben bildete. Selbst seine silbergrauen Haare, die ihm locker auf die Schultern fielen, waren da keine Ausnahme. Er wirkte so zerbrechlich. So als würde er in tausend Stücke zerbersten, sobald man ihn auch nur leicht antippte. Und er sah immer so unglaublich traurig aus. Man hatte ständig den Drang ihm zu sagen, dass alles wieder gut werden würde, wollte ihm einfach ein aufmunterndes Lächeln schenken und ihm klar machen, dass er nicht alleine war und Hilfe bekommen würde, wann immer er welche suchte. So wie es schien war er alleine, der Sennen Ring hing nicht um seinen Hals und ohne es zu wollen trat ich näher, suchte mit den Augen den Ring. Ich konnte nicht zulassen, dass dieses reine Bild von Bakura wieder zerstört wurde.

Auch wenn Ryou nicht gerade sehr glücklich auf mich wirkte, so war es doch gut, dass er eine Verschnaufpause von seinem Yami hatte. Als ich direkt neben seinem Bett stand regte er sich plötzlich und öffnete den Mund. Seine braunen Augen hatten ihren Glanz verloren und waren abgestumpft. Sie sahen matt auf das Schwarz vor sich. Matt, ausdruckslos, leer und hilflos... Er hatte aufgegeben, das sah ich ihm deutlich an. Sein Mund formte Worte, aber seine Stimme gab keines davon frei. Lange wiederholte er seine stumme Aneinanderreihung von einzelnen Buchstaben, bis endlich die erste den Weg aus ihm herausfand. Ich saß mittlerweile geduldig an seinem Bettende und beobachtete sein trauriges Gesicht, seine fremden stumpfen Augen. Es war seltsam, dass mir erst jetzt auffiel, wie sehr sie sonst immer geleuchtet hatten. Egal, was auch passiert war das unbeschreibliche Feuer war nie aus seinen Augen gewichen. Doch offensichtlich war irgendetwas geschehen und ich wollte wissen, welches furchtbare Ereignis einem unschuldigen Jungen eine unheimliche Kälte in die Augen trieb.
 

"Bitte..." Sein leises flehendes Flüstern drang an mein Ohr und ich hörte auf ihn wie besessen anzustarren. "Bitte...", wiederholte er und seine Hände verkrampften sich in der Dunkelheit der Bettwäsche. "Yugi..." Seine dünne Stimme verstummte wieder für eine Weile und ich vergaß beinahe das Atmen aus Angst eines seiner geflüsterten Worte zu überhören. Er bat meinen Aibou - indirekt auch mich um Hilfe und jeder die bei mir suchte sollte auch welche bekommen. Besonders, wenn es sich um einen Freund meines Aibous handelte. "Yugi - bitte" Er hob endlich seinen Kopf und sah in meine Richtung, aber seine starren Augen schienen in die weite Ferne zu gleiten.

Die Sekunden verstrichen und in seinen dumpfen Augen war ein leichter heller Schimmer zu erkennen, aber nur eines von ihnen war in der Lage dazu diesen in eine Träne zu verwandeln, um sie dann auf die kurze Reise über seine blasse Wange zu seinem Kinn zu schicken und diese Reise mit einem leisen aber alles vernichtenden ,Plopp' auf dem schwarzen Satin zu beenden. Es war nur eine einzelne einsame Träne, die er entwischen ließ, eine Träne der Schwäche... danach wischte er sich zaghaft den noch immer vorhandenen Schimmer aus den verletzten braunen Augen... Die Bahn der längst vergessenen Träne jedoch blieb bis sie getrocknet war und in den Tiefen seiner Haut verschwand.

"Yugi... bitte... hilf mir..." Da war er. So leise, dass ich ihn überhören würde, wenn ich nicht so brennend darauf gewartet hätte. Sein Hilferuf. Er hatte also schon öfters einen ausgesprochen. In dem Wissen, dass er niemals an die Ohren meines Aibous gelangen würde... Er schloss langsam seine Augen und ich beobachtete, wie dabei mit jedem Millimeter ein Stück seiner Seele durch seine Hände glitt und verschwand.
 

"Du bist so erbärmlich!" Eine kalte hämische Stimme riss uns beide aus unseren Gedanken und wir wandten gleichzeitig den Kopf in die Richtung, aus der sie kam. Langsam, aber dennoch stolz schritt Bakura zu Ryou an sein Bett und setzte sich direkt vor Ryou hin. Der Sennen Ring klimperte laut und schneidend, als er sich in Position brachte. "Du rufst diesen kleinen Schwächling um Hilfe? Das ist sogar unter deiner Würde Ryou! Wenn du schon um Hilfe bettelst wie ein Hund, dann ruf den namenlosen Pharao. Der denkt eh, dass er jedem auf der Welt helfen kann, wenn er den Willen dazu hat." Das war gar nicht wahr. Und er sollte endlich aufhören mich namenloser Pharao zu nennen. Ich hatte einen Namen... Ich wusste ihn nur nicht mehr, aber ich hatte einen... Es war mir egal, dass mich alle mit ,Yugi' ansprachen, ich wusste wen sie damit meinten.

"Hör auf ihn so zu nennen", flüsterte Ryou und öffnete seine Augen wieder. Bisher hatte er sie geschlossen gehalten. Ich an seiner Stelle hätte das auch nicht sehen wollen... "Was? Soll ich ihn etwa auch Yugi nennen, so wie alle anderen, die nicht verstehen, dass es einen anderen Yugi gibt? Eine dunkle Seite des kleinen Zwergs. Einen Yami in dem Geist dieses Kleinkinds. Nein, er ist ein Yami, so wie ich. Merk dir das Ryou. Ich habe einen eigenen Namen, warum sollte der Pharao dann keinen haben? Und weil seine Erinnerung ja leider verloren gegangen ist nennen ihn seine Feinde eben namenloser Pharao. Sag mir einen Grund, warum ich ihn anders nennen sollte."
 

Ryou versteckte seine Augen hinter seinen Händen und sprach zum ersten Mal mit fester Stimme: "Weil wir keine Feinde von ihm sind!" Bakura hob erstaunt eine Augenbraue, fing dann aber an zu lachen. Er nahm Ryou die Hände von den Augen und hielt sie fest, brannte sich dann mit seinen dunklen Augen in Ryous. "Ich schon! Und du wirst mir schon noch folgen." Ryou fing langsam an energisch seinen Kopf zu schütteln. "Niemals", flüsterte er wieder und starrte Bakura trotzig an. Bakura zuckte resignierend mit den Schultern und ließ Ryous Hände los.

Er drückte seinen Hikari auf das Bett und krabbelte langsam über ihn, bis sich ihre Gesichter übereinander befanden. Am liebsten hätte ich irgendetwas getan, aber ich konnte Bakura nicht anfassen. Das hier waren und blieben vergangene Ereignisse, die ich nicht verändern konnte, so sehr ich auch wollte. Und ich musste so lange hier bleiben, bis der Ryou, der mir immer noch die Augen zuhielt, sich dazu entschloss mir eine andere Erinnerung zu zeigen oder mich ganz und gar von dieser Reise zu erlösen. "Bakura...", flehte Ryou und zog sich so gut es ging zurück, aber Bakura ließ ihm keine Chance zu entkommen. Er setzte sich einfach auf Ryou und hielt ihn an den Schultern fest.
 

"Dieses Mal kommst du mir nicht so einfach davon. Ich lass nicht zu, dass du dich in den Ring zurückziehst. Das lass ich nie wieder zu, hörst du?" Ryou riss entsetzt die Augen auf, er schien wohl vor mir zu verstehen, was diese Worte zu bedeuten hatten. Bakura ließ seine Hände langsam an Ryous Armen entlang fahren bis sie bei seinem Hals angelangt waren. "Dein Körper... dein Geist... der Ring... Das alles wird meines sein. Verabschiede dich von der Welt Ryou", lachte Bakura und seine Hände drückten plötzlich so fest zu, dass Ryou erschreckt aufkeuchte. "Bakura", krächzte Ryou und versuchte verzweifelt sich von Bakuras festem Druck auf seinem Hals zu befreien.

Wenn ich nur nicht so hilflos gewesen wäre... Ich saß da und musste einfach nur zusehen, wie Bakura Ryou so lange die Luft zuschnürte, bis dieser eine unnatürliche Gesichtsfarbe annahm und seine Protestversuche langsam weniger und halbherziger wurden. Ryou sah Bakura fassungslos an, während dieser aufhörte zu lachen und auf etwas wartete. "Sag es Ryou. Sag dein letztes Wort, an das ich mich immer erinnern soll." Ich konnte das nicht mehr aushalten.

Es war schrecklich. Ich musste schon mit ansehen, wie Bakura Seto umgebracht hatte. Aber zu sehen, wie er Ryou qualvoll ersticken ließ, raubte mir meine letzten Energien. Das war zu viel... Ich wollte, dass es aufhörte. Ich konnte das hier nicht mehr ertragen... Ryou hustete kurz und bewegte sich dann überhaupt nicht mehr. Er sah mit seinem endlos traurigen Blick direkt in Bakuras Gesicht, öffnete seinen Mund und flüsterte mit seinem letzten Atemzug in einem warmen und glücklichen Ton, die letzten beiden Silben seines Lebens: "Ba... ku..."
 

Die Erkenntnis traf mich wie ein Schlag mitten ins Gesicht. Wenn Bakura Ryou erwürgt hatte, dann... Dann konnte derjenige, der mir all das hier zeigte überhaupt nicht der Ryou sein, für den ich ihn hielt. Das war nicht Ryou - Bakura zeigte mir all das hier. Aber warum? Was bezweckte er damit? Das Bild vor mir verschwamm und alles wurde dunkel. "Warum ich dich in meine Erinnerungen einweihe? Willst du das wirklich wissen, namenloser Pharao?" Er nahm seine Finger von meinen Augen und ich blickte direkt in sein Gesicht, auf dem sich ein überlegenes Lächeln spiegelte.

"Weil ich dir zeigen möchte, wie es ist ohne einen Hikari leben zu müssen. Diese Dinger sind nur lästig und kosten eine Menge Zeit und Kraft. Außerdem bringen sie einen andauernd in Schwierigkeiten." Ich war immer noch wie gelähmt, aber wenn ich mich rühren könnte würde ich auf ihn losgehen.

Ich wollte nicht ohne meinen Aibou leben und ich würde nicht zulassen, dass er ihm etwas antat. Keiner fasste meinen Aibou ungestraft an. Das würde auch Bakura lernen müssen, wenn er es auch nur wagte ihm ein Haar zu krümmen. Bakura lachte nur laut auf und hob seinen Zeigefinger hoch. "Ach", seufzte er und legte den Finger auf meine Nasenspitze. "Du bist aber ein kleiner naiver Pharao. Glaubst du wirklich du kannst deinen Zwerg beschützen? So wie dieser einfältige Kaiba seinen kleinen Bruder beschützen wollte?" Mokuba... "Was hast du mit ihm gemacht?" Eigentlich wollte ich die Antwort darauf nicht hören. Sie war bestimmt nicht erfreulich.
 

"Der kleine Kaiba Junge... Hm... Wenn du schon fragst, ich werde es dir nur zu gerne in schillernden Farben beantworten. Naja, eigentlich kommt darin nur meine Lieblingsfarbe vor. Rot wie Blut. Nachdem ich diesen geldgeilen Kaiba aus dem Weg geräumt hatte hab ich mich auf den Weg zu seinem Bruder gemacht und Ryou ins Rennen geschickt. Der hat auch brav auf mich gehört und Mokuba eine herrliche Geschichte über Kaiba erzählt. Ich wusste bis dahin überhaupt nicht, dass Ryou so erfinderisch war." Das war's, es reichte. Ich wollte weg von hier. Meinen Aibou warnen... alle warnen. Und Bakura irgendwie von meinem Aibou fern halten. "Hör auf, ich will das nicht hören! Und nimm deinen Finger von mir", fuhr ich ihn an, aber er grinste nur. Seinen Finger ließ er auf mir, jedoch bohrte er ihn jetzt in meine Schulter.

"Der Kleine schrie dauernd nur Nii-sama. Ach, so richtig rührend." Er seufzte theatralisch und tat so, als müsste er sich Tränen wegwischen. ",Nii-sama. Was haben sie nur mit dir getan?' Ja, das hat er geschluchzt, als er den leblosen überflüssigen Körper seinen ach so geliebten Bruders sah. Naja, lange Rede kurzer Sinn, er lag heulend auf seinem Bruder und zack", demonstrierte er mir bildlich, indem er mit der einen Hand auf mein Bein schlug, "Zack war das Messer schon durch ihn durch. Und immer und immer wieder. Glaub mir, das Blut hat nur so gespritzt. War ne ganz schöne Schweinerei, aber Ryou hat alles weggewischt. Es ging bei Mokuba aber leider so unglaublich schnell. Vier oder fünf Stiche und schon war er weg. Schade eigentlich, ich konnte es gar nicht so wirklich genießen und Ryou hat nicht einmal hingesehen."
 

Dieser Mistkerl! Seto, Mokuba und auch noch Ryou... Was wollte er eigentlich? "Was hast du mit diesen Kindern gemacht?" Er sah mich überrascht an, dann wurde sein Ausdruck verärgert. "Was soll ich denn mit Kindern, du Spinner? Die nerven doch nur, was soll diese blöde Frage, fällt dir momentan echt keine bessere ein?" Aber ohne meine Antwort abzuwarten stand er auf, ließ endlich von meiner Schulter ab, die von dem Bohren schon schmerzte und ging auf meinen Aibou zu, der immer noch hinter dieser dunklen Wand an seinem Schultisch saß und dem Unterricht folgte. "Das wagst du nicht!", fluchte ich. Bakura achtete nicht auf meine Worte und winkte nur ab. "Versuch doch mich zu hindern, aufstehen kannst du nicht, hören tut er dich nicht. Was willst du jetzt noch tun außer tatenlos zusehen?" Er holte ein Messer aus seiner Jackentasche und zeigte es mir grinsend. "Das hab ich auch bei den beiden Kaibas benutzt. Ist es nicht eine Ehre für Klein-Yugi, wenn er durch dasselbe Messer stirbt?"
 

Aibou... Aibou! "Bakura!" Aber all meine Proteste brachten nichts. Ich konnte mich aus irgendeinem Grund nicht bewegen und meinen Aibou nicht beschützen. Ich konnte nicht halten, was ich mir so fest vorgenommen hatte. Bakura trat aus dem Kreis aus dunkler Energie und hinter meinen Aibou. "Aibou, Aibou!" Aber all mein Rufen brachte nichts, er konnte mich nicht hören. Er saß unwissend und unschuldig an seinem Tisch und zweifelte an seinen Mathekenntnissen, kaute ungeduldig an seinem Bleistift herum und hatte keine Ahnung, dass ein hämisch grinsender Bakura mit einem blitzenden Messer in der Hand, an dem schon das Blut der beiden Kaiba Brüder gehangen hatte, hinter ihm stand, bereit war ihn zu töten. Aibou... Ich konnte nichts tun, ich hatte versagt...
 

Bakura stand lange Zeit hinter meinem Aibou und sah ihn einfach nur an. Zweifel oder Skrupel waren nicht zu erkennen, eher Vorfreude und Lust. Lust auf töten. Lust auf Blut... das Blut meines Aibous... Verzweifelt versuchte ich mich aufzurappeln, irgendetwas zu tun, das meinen Aibou retten könnte, aber es war sinnlos. Nichts konnte ich noch tun. Niemals in meinem Leben kam ich mir so hilflos und gefangen vor. "Willst du dich noch von ihm verabschieden?", fragte Bakura leise zu mir gewandt und wartete geduldig auf meine Antwort. Aber mein Aibou konnte mich doch eh nicht hören, es war nur zu Bakuras Belustigung gewesen mir diese Frage zu stellen. "Wie du willst, dann halt nicht", lachte er und drehte sich wieder zu meinem Aibou. Mein Herz schlug mir in einem halsbrecherischen Tempo bis zum Hals, ich fühlte, wie ich anfing vor Angst zu zittern. Ich wollte nicht wissen, wie es war ohne meinen Aibou zu... Ich konnte diesen Gedanken noch nicht einmal zu Ende denken, so grausam und unvorstellbar war es für mich. Das würde Bakura mir büßen, das konnte ich ihm nicht ungestraft durchgehen lassen. "Yugi wird bluten. Und du bist der nächste, namenloser Pharao." Mit diesen Worten stieß er lachend das Messer in den Rücken meines...
 

"Aibou!"
 

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Huhu *winkz*
 

Ja, ich hör hier auf. Das passt so schön

*so richtig mit Ati mitfühl*
 

Beschwerden und sonstiges bitte an mich ^^
 

Kura

About puppets, loneliness and reality

Ach ja... Da is des neue Kapitel und gewidmet isses ganz allein meiner Imoto. Hier ist deine Mindhunters Umsetzung ^^ (mehr schlecht als recht, aber immerhin... besser konnt ichs net... *gomen*) *plüschz*
 

Chapter IV: About puppets, loneliness and reality
 

Aibou... Ich konnte es nicht fassen... Bakura hatte wirklich mit dem Messer zugestoßen und meinem Aibou das Leben genommen... Blut tropfte langsam von dem Messer auf den Boden und mein Aibou fiel stöhnend von seinem Stuhl herunter. Bakura lachte währenddessen nur und grinste mich frech an. Dann zeigte er auf etwas neben sich und langsam formte sich dort eine Gestalt aus der Dunkelheit, deren Umriss ich sofort identifizieren konnte. Niemand anderes als Ryou erschien in der körperlosen Gestalt neben seinem Yami, nahm ihm das Messer ab und grinste mich mit leeren Augen an. Sie waren trotzdem zu zweit, nach allem, was passiert war? Um ehrlich zu sein verstand ich nun überhaupt nichts mehr. Ryou lebte also noch, obwohl er von Bakura erwürgt wurde?

Bakura kam wieder zu mir in den Wall aus dunkler Macht und schüttelte den Kopf. "Nicht am Leben... Nur eine seelenlose Puppe." Er wischte das Blut meines... Er wischte das viele Blut von dem Messer und strich dann, vollkommen mit sich zufrieden, über seinen Ring. "Alle sind weg und jetzt fehlt mir nur noch einer. Nämlich du, namenloser Pharao. Ohne deinen dämlichen... nennen wir ihn zur Feier des Tages ein letztes Mal Aibou, bist du nämlich gar nichts mehr." Ich war nun vollkommen alleine, gefangen in einer Welt, die nur aus Dunkelheit bestand. Dunkelheit und Einsamkeit... Die Bilder vor mir verschwammen, Farben vermischten sich und alles schien von der Finsternis verschlungen zu werden. In meinem Kopf konnte ich noch Bakuras Lachen und von weit her panische Schreie von einigen Mädchen hören, bevor ich mich in dem Schwarz verlor.
 

I woke up in a dream today

To the cold and the static

Put my cold feet on the floor
 

Als ich meine Augen wieder öffnete konnte ich nur den blauen Boden unter mir scharf sehen. Ich brauchte eine Weile, um mich an meine neue Umgebung zu gewöhnen, vor allem, weil ich sie anscheinend noch nie gesehen hatte. Ich kam mir hier so fremd und einsam vor, völlig deplaziert. Plötzlich bemerkte ich, dass ich meinen Atem sehen konnte und schlagartig spürte ich auch die Kälte, die meinen Körper fast zum Erstarren brachte. Das hier war so eine Art Kühlkammer, aber soweit ich erkennen konnte musste sie riesig sein, denn ein Ende oder eine Wand war nicht in Sicht. "Hier gibt es auch kein Ende und keinen Anfang, du suchst vergebens. Du bist eben einfach sehr einfältig, aber das macht nichts. Umso schöner ist es dich zu verwirren... Hier erwarten dich nur Kälte, Einsamkeit und der schrecklichste Anblick, den deine Augen jemals gesehen haben. Ich wünsche dir also viel Spaß dabei dich hier einzugewöhnen. Das hier ist deine Verdammnis und es gibt niemanden mehr, der dich retten könnte. Du gehörst mir ganz alleine."

Ich gehörte niemandem, dem ich nicht gehören wollte. Und schon gar nicht jemandem, der so eine kalte und böse Aura hatte wie Bakura. Ich wollte einzig und allein bei meinem Aibou sein. Es ging nicht, dass einer von uns ohne den anderen lange überleben konnte... Immerhin war es doch sein Körper, den wir beide bewohnten. Es war mir doch eigentlich unmöglich ohne seine Seele seinen Körper zu beherrschen. "Du bist ja noch dümmer, als ich dachte! Ich kann leben ohne Ryou und du ohne Klein-Yugi. Oder sehe ich irgendwie tot aus?" Er erschien aus irgendeiner Ecke und begutachtete sich mit einem verspielten Staunen, nur um mich mal wieder zu verhöhnen. Seltsamerweise wirkte er dabei aber leider selbstsicherer als jemals zuvor. Seine dunklen Augen blitzten gefährlich auf und seine Lippen umspielte ein beängstigendes Lächeln... Das Gesicht eines Mörders...
 

Forgot all about yesterday

Remembering I'm pretending

To be where I'm not anymore
 

"Ja sicher, ich weiß, dass du jetzt lieber bei deinem kleinen süßen und übrigens mausetoten Aibou wärst, aber das geht nicht, jedenfalls noch nicht. Keine Sorge, ich bringe dich später schon noch zu ihm." Ich versuchte aufzustehen, aber ich fühlte mich zu schwach, um ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Dem Mörder meines Aibous. Also blieb ich erschöpft und seufzend auf dem Boden sitzen. Kalt war es in diesem Raum ja eh überall und wie er schon treffend gesagt hatte würde mich hier auch niemand mehr retten können. Ich wischte mir die immer wieder neu aufsteigenden Tränen aus den Augenwinkeln und strich mir störende Haare aus dem Gesicht. Bakura beobachtete derweil jede meiner Bewegungen mit einem zufriedenen Lächeln. "Warum kannst du all meine Gedanken lesen?" Er hob die Augenbrauen und zuckte mit den Schultern. "Weil das hier mein Reich ist und ich hier das Sagen habe. Denk einfach an dieses eine Gebet... Ähm... ,Mein Wille geschehe' oder so. Reicht das als Erklärung?", fragte er, drehte sich aber dann um, um ja keine Antwort von mir zu bekommen.

"Ich möchte dir unbedingt etwas zeigen. Meine neuste... hm... Erfindung? Nein... geniale Idee... Ja, das trifft es wohl eher. Du kannst dich ja wohl noch sehr gut an mein kleines Püppchen Ryou erinnern, das du im Klassenzimmer gesehen hast. Soll ich dir jetzt auch seinen richtigen Körper zeigen?" Er kam wieder auf mich zu und hob mich unsanft vom Boden hoch. Ich schüttelte den Kopf, aber er ignorierte meinen stummen Widerspruch. "Du wirst begeistert sein." Ich wollte überhaupt nichts sehen, weder seine Puppe noch sein Gesicht vor meinem. Mir war das hier zu viel, hatte er denn gar keine Gefühle? Vor nicht allzu langer Zeit hatte er mir den wichtigsten Menschen im Leben genommen, meinen Aibou... Feige von hinten erstochen und jetzt... "Deinen Aibou könntest du auch wiedersehen", meinte er und ließ mich los. Ich musterte seine Augen, aber sie schienen mich nicht anzulügen. Ich nickte. "Wehe das ist ein Trick." Er grinste mich als Antwort nur an.
 

Nebel zog am Boden auf und versperrte mir die Sicht auf den Untergrund. Es erinnerte mich ein bisschen an einen Friedhof im Herbst, wenn die in tiefes Rot gefärbten Blätter durch den kalten Wind gewaltsam von den Bäumen gerissen wurden und zu Boden fielen, wenn Nebel die Anfänge der Grabsteine und die Erde unter einem verschwinden ließ, wenn die Kerzen auf den Gräbern der Verstorbenen im starken Wind so lange sich wehrend flackerten, bis sie doch den Kampf verloren und ausgelöscht wurden. Ich mochte diese Vorstellung nicht, besonders, weil ich diesen Anblick nur allzu gut kannte. Nachts im Herbst ging mein Aibou am liebsten auf den Friedhof... Er war bisher immer gerne um diese Jahreszeit dorthin gegangen... Ich hatte es nie leiden können, wenn er von all dem Nebel umhüllt vor den zwei Grabsteinen kniete und seine kostbaren Tränen vergoss...

"Hm... ein Friedhof... Ehrlich Pharao, eine schöne Vorstellung diesen Ort hier mit so einem zu vergleichen und das nur wegen dem Nebel. Ist dir eigentlich schon mal aufgefallen, was das Wort Nebel ergibt, wenn man es rückwärts liest?", fragte Bakura und ging schnellen Schrittes weiter. Nebel... Rückwärts hieß es Leben... Sollte das etwa ein Hinweis auf irgendetwas sein? Wenn es stimmte, was Bakura sagte, dann würde ich meinen Aibou wieder sehen können... Vielleicht hatte dieser Messerstich ja doch nicht zum Tod geführt... Womöglich lebte mein Aibou noch und es war jetzt meine Zeit ihn von hier zu retten. "Reines Wunschdenken, mein Lieber", flüsterte Bakura vor mir und zerstörte so mit einem Schlag all meine Hoffnungen. "Du siehst ihn, aber retten... Dafür ist es zu spät." Mein Aibou würde mir so nah sein und doch... Ich könnte ihn wohl nicht mehr retten... Sein Leben war beendet und ich alleine...
 

Even though you're so close to me

You're still so distant

And I can't bring you back
 

Ein bisschen unsicher war ich mir schon über diese ganze Situation, ich wusste wirklich nicht mehr, was ich denken sollte. Endlos lange liefen wir schweigend hinter einander durch die Kälte, ohne eine andere Umgebung zu sehen. Alles hier war kalt und öde... Kein Wunder war das hier Bakuras Reich, aber es wunderte mich, dass hier nicht alles aus Dunkelheit bestand, denn die würde ich ihm eher zuordnen. Seine hellen Haare schwangen leicht im Rhythmus seiner Schritte mit. Wenn ich ihn so von hinten ansah, dann war es schwer für mich zu sagen, dass er wirklich der hinterhältige und böse Yami war, der nicht einmal davor zurückschreckte unschuldigen Menschen das Leben zu nehmen und sie für seine Zwecke zu missbrauchen.

"Wir sind da", meinte er plötzlich und hielt unvermittelt an. Ich sah mich vorsichtig um, aber außer Nebel und einer blau schimmernden Umgebung konnte ich wirklich nichts Außergewöhnliches entdecken. Es sah hier genauso aus, wie an dem Ort, an dem wir vorher waren. "Hier ist doch gar nichts, du willst mich wohl wirklich zum Narren halten Bakura." Er drehte sich zu mir um und wedelte mit dem Zeigefinger vor meinen Augen herum. "Ach Pharao. Das muss ich doch gar nicht mehr. Jeder hält dich für einen Idioten, ich muss dazu bestimmt nichts mehr beitragen." Was glaubte er eigentlich, wie er mit mir umspringen konnte? Das war ja wohl die Höhe, mich dermaßen zu beleidigen. "Nicht böse sein Pharao, ich zeig dir jetzt was, das dich wieder glücklich macht", verkündete er und lachte auf.

Hinter ihm erschien ein schwarzes Tuch, das etwas verdeckte, was von oben herab hing. Mein ungutes Gefühl wuchs schlagartig an und ich wollte schon von Anfang an nicht wissen, wer oder was sich darunter befand. Wenn Bakura es für einen schönen Anblick hielt, dann konnte es nur krank sein... "Pass auf, was du denkst Junge, ich hör das alles", warnte er mich eindringlich und ging auf das Tuch zu. "Willst du deinen Aibou wieder sehen?", fragte er spielerisch und griff nach dem Stoff. Unfähig mich zu bewegen stand ich einen Meter von ihm entfernt und starrte auf das Tuch. Wenn mein Aibou wirklich darunter war... Ich wollte natürlich... Nein... nein, ich wollte ihn unter gar keinen Umständen da hängen sehen. Also schüttelte ich den Kopf, aber Bakura nickte nur. "Mir egal, das ist auch nicht der kleine Zwerg. Das hier ist meine Puppe. Sieh gut hin, dann bist du daran gewöhnt, wenn ich dir deinen Aibou wirklich zeige." Diese Worte konnten nichts Gutes bedeuten... Und als Bakura energisch das Tuch wegriss wurde mein Gefühl bestätigt...

Bei dem Anblick wurde mir speiübel... Am liebsten hätte ich mich an Ort und Stelle übergeben... Das war das Widerlichste, was ich jemals in meinem ganzen Leben gesehen hatte... Niemals zuvor hatte mir etwas so derartig die Luft weggeschnappt... Ich wollte mich abwenden, aber Bakura trat hinter mich und hielt meinen Kopf fest, so dass mein Blick auf das vor mir gerichtet blieb. Ich hörte von weit her, wie Bakura leise in mein Ohr lachte, aber das Blut, das in meinen Adern rauschte, übertraf sein Lachen um einiges. Wie viel Leid und Ekel konnte ein Mensch an einem Tag ertragen? Ich wusste es nicht, aber für mich war das hier die Grenze, mir war das hier definitiv zu viel. "Mein Kunstwerk und du weißt es gar nicht zu würdigen. Dabei habe ich mir so viel Mühe gegeben ihn da aufzuhängen", seufzte Bakura und festigte seinen Griff noch einmal. Ich schloss meine Augen, aber verdrängen ließ sich dieses Bild nicht mehr, es hatte sich schon zu sehr in mich gebrannt...
 

Unzählige kleine Haken, die unter seiner Haut angebracht worden waren, hielten den Jungen in der Luft. Jeder einzelne Haken hatte einen Einstich in seinem Gesicht, seinen Händen, einfach an seinem ganzen Körper hinterlassen... und aus jeder dieser kleinen Wunden war noch ein bisschen Blut geflossen. Seine Haut war schon bläulich mit grün untersetzt und seine sonst so warmen schokoladenbraunen Augen starrten mich ausdruckslos und leer an... Ich wollte nicht wissen, wie lange Ryou schon so verunstaltet dort oben hing und ich wollte erst recht nicht sehen, wie mein Aibou dann aussah... Diesen Anblick könnte ich bei ihm nicht mehr ertragen, es würde das letzte bisschen in mir zerstören, das noch geblieben war... meine Seele...

"Was denn, du machst jetzt schon schlapp? Dabei kommt das Beste doch noch... Kannst du tanzen?", hauchte er mir ins Ohr und ich bekam augenblicklich eine Gänsehaut. Diese Frage... Ich hatte sie schon einmal, in genau demselben Ton, gehört... Er konnte die Stimmlage meines Aibous perfekt nachahmen...
 

"Kannst du tanzen?", fragte mein Aibou lachend und schmiss das nächste Kleidungsstück auf sein Bett. "Warum willst du das wissen?" Er wühlte weiterhin in den Weiten seines Kleiderschranks und antwortete mir nicht direkt auf meine Gegenfrage. "Kannst du tanzen?" Ich folgte ihm mit den Augen vom Kleiderschrank zum Spiegel und wieder zurück, beobachtete interessiert, wie er sich seine unzähligen Armreife und Ketten über die Handgelenke streifte, den Ledergürtel anlegte und mich überglücklich anlächelte.
 

It's true the way I feel

Was promised by your face

The sound of your voice

Painted in my memories

Even if you're not with me

I'm with you
 

"Kannst du tanzen?", kam erneut die Frage und riss mich aus meinen Erinnerungen. Wie schon damals musste ich dieselbe Antwort geben. "Nein." Ein kaltes Lachen zerriss die Stille und sein Griff wurde langsam schmerzhaft klammernd. Ich hatte das Gefühl, dass er meinen Kopf mit seinen eigenen Händen zerschmettern oder zerquetschen würde, wenn er nur fest genug zudrückte. "Du kannst es nicht, aber mit der richtigen Musik kann eine Puppe alles", flüsterte er mit einer Spur Vorfreude in der Stimme leise in mein Ohr. Aus der Ferne ertönte lautstark eine Musik, die man bei Kinderkarussellen immer hören konnte und zeitgleich mit der Musik setzte auch Ryou ein, was mir den größten Schrecken meines Lebens einbrachte. Mit dem ersten Ton fing Ryous Körper an unkontrolliert zu zucken und die Fäden, die an den Haken befestigt waren zogen mit aller Kraft daran, was zur Folge hatte, dass Ryous Haut sich an den Einstichstellen dehnte und sein Gesicht furchtbar verzerrte. Bakuras grausames Lachen trug nicht gerade dazu bei, dass sich mein Herz beruhigen konnte. Dort oben hing ein gefallener Engel, dem man alle Federn einzeln ausgerissen hatte und nun mit seiner Seele ein Spiel spielte, das nur für einen lustig war. Wie krank konnte ein Mensch nur werden?

"Weißt du, was Ryou vor dieser ganzen Sache zu mir gesagt hat?", wollte Bakura nach einer endlos langen Zeit wissen und ließ endlich meinen Kopf los. Sofort drehte ich mich von diesem Schauspiel weg und mir versagten noch während der Drehung die Beine. Schwer atmend blieb ich zwischen all dem Nebel sitzen und kämpfte damit meine Übelkeit zu besiegen. "Was meinst du?" Bakura trat vor Ryou und spielte mit den dünnen Seilen, die an den Haken hingen. "Naja, ich meine damit, was Ryou zu mir gesagt hat, als ich ihm von meinen Plänen erzählt habe. Von Seto und Mokuba Kaiba, dir und deinem dämlichen Aibou und sogar von ihm." Ryou hatte also gewusst, was Bakura wollte und dennoch kam nie ein Wort der Warnung über seine Lippen... Warum? "Soll ich dir das sagen?" Angewidert fing ich an zu lachen, während mein Herz anfing immer schneller zu schlagen. Ich hatte beinahe das Gefühl, als wollte es aus meiner Brust ausbrechen, indem es schmerzhafter dagegen stieß. "Du sagst es mir doch eh gleich, also warum machst du dann so ein Aufstand deswegen. Sprich dich doch einfach aus, dann hab ich das hier vielleicht bald hinter mir." Ich erwartete einen Wutanfall oder etwas Ähnliches... So schätze ich Bakura nämlich ein... Er würde mir irgendeine Strafe für meine Worte geben, aber mittlerweile war es mir gleich... Für mich war das hier wirklich meine Verdammnis.

Aber nichts dergleichen kam... Keine Wutanfall, keine Drohungen... nichts... Er räusperte sich einfach nur und tat so, als hätte er mich überhört. "Wenn Ryou wütend auf mich war sprach er immer englisch mit mir, weil er dachte, dass ich ihn so schlechter verstehen konnte. Naja, manche Menschen sollte man in ihrem Glauben lassen... Jedenfalls sagte er, und ich zitiere das jetzt, leise zu mir... ,I've got a first class ticket to hell and I just wanna know who comes with me!' Das waren seine Worte. So tapfer der Kleine... Hat ihm aber nicht viel gebracht. Er war der Erste, der dieses Ticket wirklich in Anspruch genommen hat, die anderen folgen ihm noch auf seinem Weg. Ich lass ihn da, wo er jetzt ist nicht alleine." Wieso erzählte er mir das alles? Ich glaubte ihm doch eh nichts... Ich wollte ihm einfach keinen Glauben schenken... Ich gab mich immer mehr der Vorstellung hin, dass mein Schicksal besiegelt war und ich deswegen an kein Wunder mehr hoffen konnte, aber deswegen mussten seine Erzählungen aus der Vergangenheit noch lange keine Wahrheit beinhalten.
 

Fine line between this and that

But when things go wrong

I pretend that the past isn't real

I'm trapped in this memory...
 

"Warum ich das alles mache? Ist dir das etwa immer noch nicht klar? Du bist jetzt befreit von dem Zwerg und nun bin ich noch einmal am Zug. Ich weiß doch, wie sehr ihr beide aneinander hängt und deswegen lass ich euch selbst nach dem Tod nicht lange alleine. Was für eine schreckliche Person wäre ich denn, wenn ich euch beide für ewig trennen würde?" Mistkerl... Diese ironischen Sprachen konnte er sich sonst wohin stecken, ich wollte keine mehr davon hören. Mir war schon klar, was er vorhatte, auch wenn er es nicht aussprach. Ich war ja nicht vollkommen auf den Kopf gefallen. Aber ich würde ihm bestimmt nicht die Chance lassen über meinen Tod oder mein Leben zu entscheiden, das war nicht seine Aufgabe.
 

No, no I won't let you control my fate

While I'm holding the weight

Of the world on my conscience

No I won't just sit here and wait...
 

Ich wusste genau, was er hören wollte. Ich konnte ihm ansehen, welche Worte er von mir erwartete, aber die würde er von mir nie bekommen. Er hatte alle Menschen getötet, die mir jemals etwas bedeutet haben und nun erpresste er mich auch noch mit dem Wichtigsten von ihnen. Mit der Hilfe meines Aibous wollte er mich dazu ködern für alle Ewigkeit hier zu verweilen... Tot, verloren und für immer missbraucht und entstellt. Er hat mir Ryou gezeigt, damit ich sehen konnte, welches Ausmaß seine kranken Phantasien hatten und wie weit er ging. Aber mich würde er nicht bekommen, ich ergab mich so schnell nicht. Nicht solange ich noch ein kleines bisschen Hoffnung in mir spürte. "Aber in dir ist doch gar keine Hoffnung mehr, die ist mit deinem Aibou gegangen. Überlasse mir endlich dein Schicksal oder bettle um dein Leben. Ich sehe beides gerne." Ein fieses Grinsen erschien auf seinem Gesicht und er stemmte die Hände in die Hüften. Betteln... Seit wann bettelte ein Pharao um sein Leben? Nicht mit mir Bakura.
 

No, it ain't like me to beg on my knees

Oh please, oh baby please

That's not how I'm doing things
 

"Du wehrst dich gegen etwas, was unsinnig ist. Ich bin stärker als du und ich habe schon längst für dich entschieden... Indem ich dir dein Ein und Alles genommen habe. Verstehst du? Dadurch war ich mir sicher dich zu allem zu kriegen, wenn ich nur den entsprechenden Köder habe. Und welcher Köder ist besser als dein Aibou? Ich bekomme alles von dir, wenn ich das richtige Druckmittel habe. Du wirst dich mir beugen, du hast gar keine andere Wahl. Ich bekomme immer alles, was ich will. Verlass dich darauf Pharao!" Nicht mit mir! Ich stand wieder auf, dafür musste meine Kraft doch reichen. Er konnte nicht meinen Aibou erstechen und dann von mir verlangen, dass ich ihm blindlings folgen würde. "Hab ich dich endlich da, wo ich dich haben wollte?", fragte Bakura immer noch grinsend und kam auf mich zu, hielt mich an den Schultern fest und rüttelte mich ein paar Sekunden. Wo wollte er mich den haben? "Bist du endlich wütend auf mich?" Wie bitte? Da zeigte er mir Erinnerungen, wie er Seto, Mokuba und Ryou rücksichtslos umbrachte und dann nahm er mir meinen Aibou weg... Alles, was er wollte war, dass ich wütend auf ihn bin? Wenn das so war, dann würde ich ihm den Gefallen nicht tun. Soweit würde es niemals kommen.
 

No I'm not upset

No I'm not angry
 

Er zog die Augenbrauen hoch und seufzte laut. "Du meine Güte, du verstehst aber auch gar nichts, wie konntest du nur Pharao werden? Dann erzähle ich dir jetzt etwas anderes. Irgendwie kriege ich dich schon noch dahin, wo ich dich haben will und wenn ich meine schönste Puppe gegen dich wenden muss." Ich schüttelte langsam den Kopf. Selbst mit Ryou hatte er keine Chance mich in irgendeiner Weise umzustimmen. Ich wollte weg von hier, wieder unbeschwert atmen und auf irgendeine Weise das Leben meines Aibous retten. Das war alles, was mir noch am Herzen lag. Der Nebel zog sich immer dichter um unsere Füße und die Kälte nahm plötzlich enorm zu. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, dass diese beiden Dinge von Bakuras Zustand abhingen. Je verärgerter er wurde, desto düsterer wurde dieser Ort... und auch umso gefährlicher für mich...

"Dein ach so toller Aibou war kein bisschen an dir interessiert, weißt du das eigentlich? Ich hab oft durch den Ring gesehen, wie er ständig an dieser aufgetakelten Schnepfe gehangen ist und ihr am liebsten gleich an die Wäsche gegangen wär. Aber er ist ja ein höflicher Kerl und so hat er still und schweigend gewartet, bis sein kleines Herz schließlich verstanden hat, dass diese Kuh gar nicht hinter ihm, sondern hinter dir her ist. Hat ihn ganz schön getroffen, aber er wusste natürlich, dass er gegen dich keine Chance hatte und so fing er an dich zu hassen, weil du ihm sein Mädchen weggenommen hast." Lügen... Alles gelogen... Niemals... Nie und nimmer würde mein Aibou mich hassen... Niemals würde er mich für etwas hassen, an dem ich nicht Schuld war... Nein... Und er würde es niemals vor mir verschweigen, wenn er sich zu jemandem hingezogen fühlt...
 

I know love is love

Love sometimes it pains me
 

"Was du doch wirklich sagen willst ist doch, dass Klein-Yugi sich niemals für Anzu interessieren würde... Es niemals dürfte, nicht wahr?" Noch ein Wort... "Sag noch ein Wort und du wirst nie wieder eines sagen können!" Bakura zog interessiert die Augenbrauen hoch und lachte mir laut ins Ohr. "Du drohst mir? Das ist doch schon mal ein Anfang, denkst du nicht? Dann kann ich ja weiter erzählen. Er wollte dich eh verlassen, er hat mit Ryou darüber geredet. Weil sich Anzu immer mehr um dich gekümmert hat wollte er von dir getrennt sein, damit er dich ausstechen konnte. Er hatte keine Lust mehr sich den Körper mit einem Parasiten zu teilen, der nur seinen Nutzen von dem Wirt bezog." Nein... Alles nicht die Wahrheit... Wenn wir Probleme gehabt hätten, dann wäre mir das aufgefallen, ganz sicher... Er wollte mich nicht loswerden... Auf gar keinen Fall... Wir waren eine Einheit, nichts und niemand konnte uns trennen. Ich würde niemals aufhören an meinen Aibou zu glauben, egal was Bakura erzählte. Niemals konnte er mir meinen fest verankerten Glauben an meinen Aibou nehmen, niemals... Er hat mir doch geschworen, dass er mich nicht verlassen... nicht vergessen wird...
 

With or without you

I'll always be with you

You'll never forget me

I'm keeping you with me
 

"Du bist verwirrt... Das kann ich dir auch ansehen ohne deine Gedanken zu lesen. Deine Augen bekommen dann immer diesen traurigen Ausdruck." Er ließ meine Schultern endlich los und entfernte sich einen Schritt von mir. Dann zwinkerte er mir zu und keine Sekunde später schossen Seile aus vier Richtungen auf mich zu. Bevor ich reagieren konnte hatten die mich schon an Händen und Beinen gefesselt. Bakura zuckte mit den Schultern, als ich ihn anstarrte und strich mir über meine Wange. "Das war nötig, entschuldige. Denn jetzt kommt dann gleich der Höhepunkt von heute. Jetzt wirst du leiden, nicht mehr durch Worte. Ich sehe schon, dass dein Wille und dein Vertrauen gegenüber deinem Aibou groß sind, was ich nicht verstehen kann, aber egal. Worte können täuschen, da gebe ich dir Recht, aber Bilder... Reale Bilder kannst selbst du nicht mehr ignorieren. Von nun an bist du in meiner Hand und wirst durch mich zugrunde gehen. Ich würde sagen, du hast soeben dein Ticket zur Hölle gelöst. Ich wünsche dir viel Spaß bei der Reise."
 

No I won't let you take me to the

End of my rope while you're burning

And torture my soul
 

"Ich will Ryou nicht allzu lange alleine da oben hängen lassen, also wirst du sein Spielgefährte. Keine Sorge, ich werde dich genauso hübsch machen wie er aussieht. Du sollst ja nicht im Nachteil sein namenloser Pharao. Gleiches Recht für alle." Lachend strich er mir über den Kopf und die Fesseln zogen sich weiter zu, schnitten sich schmerzhaft in mein Fleisch und zwangen meinen Körper dazu mich bluten zu lassen. Das würde er bereuen, so leicht würde er mir nicht mehr davon kommen. Wenn ich mich noch wehren konnte, so würde er meinen Körper nicht an unzählige Haken hängen.
 

No I'm not your puppet
 

"Du Dummerchen, ich weiß doch selber, dass du nicht so einfach zu meinem Spielzeug wirst. Zuerst muss ich noch deine Seele zerbrechen... dein Wille und deine Entschlossenheit schwanken, dein Vertrauen zu deinem Aibou verschwinden und dich auf meine Seite wechseln, lassen. Hältst du mich für so blöd?" Wenn er darauf eine Antwort wollte konnte er die gerne bekommen, aber mir war momentan nicht danach ihn noch mehr zu reizen, wer weiß, was er dann mit mir anstellen würde. "Ich werde niemals zu deinem Spielzeug, egal was du mit mir machst!" Er nickte und winkte einfach nur ab. "Schon klar, schon klar. Aber lese das von meinen Lippen ab mein Guter."
 

And no, no, no

I won't let you go!
 

Das konnte doch nicht wahr sein... Ich wollte aber weg von diesem Ort... Hier gab es nichts für mich und... "Moment noch, bevor du gehen kannst, muss ich dir noch was zeigen und dir sagen, was für ein nettes und schönes Spielzeug du doch warst. Du bist so leicht in die Irre zu führen, das ist deine Schwäche." Was? Wieso in die Irre führen? Und warum wollte er mich jetzt doch gehen lassen? Er deutete auf ein zweites Tuch, das neben Ryou erschien, kramte in seiner Tasche und holte eine kleine Sanduhr hervor. Bakura hielt sie mir vor die Nase, während seine andere Hand immer noch auf dem Tuch ruhte, und ließ sie zerbrechen, indem er seine Hand zusammen drückte. In diesem Moment zog er das Tuch mit einem Ruck herunter. Zum Vorschein kam mein Aibou, übersät mit Striemen und Wunden... Auch er hatte keine gesunde Hautfarbe mehr und sein Gesicht war durch die vielen Verankerungen der Haken total entstellt... Die Fesseln um meine Hände und Füße lösten sich, der Nebel verschwand und aus der Kälte wurde innerhalb einer Sekunde unerträgliche Hitze. Bakura drehte sich um und verschwand mit einem düsteren Lachen in der Dunkelheit... Aibou... Ich streckte meine Hand nach ihm aus, wollte ihn von dort herunter holen... Seiner geschändeten Seele Frieden gönnen... Aber ich konnte nicht...
 

"Aibou!"
 

Vierzig Augen richteten sich schlagartig auf mich und ich musste erst einmal blinzeln. Ihre Blicke verwirrten mich... "Alles in Ordnung mit dir Yugi-kun?", fragte eine sanfte Stimme hinter mir und ich drehte mich zögernd um. "Yugi, bist du okay?", ertönte eine andere bekannte Stimme neben mir und ich erkannte braune Haare, die mir für kurze Zeit die Sicht einschränkten. Wo zum Teufel war ich? Als das viele Braun wieder verschwand bekam ich so einen Schreck, dass ich laut aufschrie. Schokoladenbraune Augen strahlten mich fröhlich an und ein warmes Lächeln umspielte seine Lippen. "Ryou..." Er nickte lächelnd und hob kurz die Hand, als würden wir uns auf der Straße begegnen. "Was machst du hier?" Das Lächeln erstarb und Ratlosigkeit nahm den Platz in seinem Gesicht ein. "Schon mal was von Schulpflicht gehört? Ich bin aus demselben Grund hier wie du. Ich gehe zur Schule." Schule? Oh nein... Schule... Ich war wieder in der Schule... Das konnte jetzt peinlich werden... Langsam drehte ich mich wieder um und sah in ein wütendes Gesicht, das der Lehrerin meines Aibous gehörte. Moment mal, wenn Ryou hier war und er wirklich Ryou war, dann...
 

"Mou Hitori no Boku, was ist denn los? Ich hab dich die ganze Zeit gerufen, um dir zu sagen, dass wir tauschen, aber du hast nicht geantwortet, also habe ich einfach so getauscht... Aber du warst wie weggetreten und das einzige Wort, das du gesagt oder besser geschrien hast war ,Aibou'. Du siehst so blass aus, ist wirklich alles in Ordnung mit dir?"

Aibou... Er wartete in seiner Herzkammer auf mich und sofort machte ich mich auf den Weg zu ihm. Als ich vor ihm stand und sah, dass er wirklich unverletzt und real war musste ich ihn einfach umarmen. "Hey, ist ja schon gut, ich lebe noch. Du tust ja so, als hätten wir uns ewig nicht mehr gesehen." Ich ließ ihn aber trotzdem nicht los, zu schön war das Gefühl meinen Aibou in den Armen zu halten. Ich strich ihm über den Rücken und mein Blick fiel zufällig auf meine Handgelenke. An ihnen waren immer noch Abdruckspuren und Striemen der Fesseln zu sehen...
 

No matter how far we've come

I can't wait to see tomorrow

No matter how far we've come

I, I can't wait to see tomorrow
 

With you

You now I see keeping everything inside

With you

You now I see even when I close me eyes

With you

You now I see keeping everything inside

With you

You now I see even when I close me eyes
 

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So, das war ein langes Kapitel... *mal wieder Lust dazu hatte*

Eigentlich... Irgendwie... Ach, egal, ich kann mich eh nimmer gescheit ausdrücken... Jedenfalls hab ich vorübergehend nen Weg gefunden, wie ich das kaputte Diskettenlaufwerk meines Vaters umgehen kann* *stolz is*
 

Bis denne

Kura

True Intentions

So, da ist dann nach einer Weile mal wieder ein neues Kapitel. Erklärungen dazu findet ihr am Schluss. Eine Widmung gibt es dieses Mal nicht, das Kapitel will ich keinem als Widmung antun XD

So, dann genug geredet. Trotzdem viel Spaß beim Lesen
 

Chapter V: True Intentions
 

Ich hatte mich in mein Puzzle zurück gezogen und beobachtete jetzt meinen Aibou, der sich zusammen mit seinen Freunden auf den Weg nach Hause gemacht hatte. Natürlich wurde hier und da mal ein Zwischenstopp gemacht, da immer wieder irgend jemand etwas interessantes in einem Schaufenster oder einem Laden entdeckte. Das alles störte mich nicht weiter, solange man mich in Sicherheit und alleine ließ. Dann hatte ich wenigstens Zeit genug, um nachzudenken, was heute in der Schule wirklich mit mir passiert war. Stimmen drangen an mein Ohr und ich erkannte, dass es Jonouchi und Honda waren, die meinen Aibou und Anzu dazu überredeten mit in die Spielhalle zu kommen. Nach einigem Hin und Her wurde einstimmig beschlossen, dass sich ein Umweg in die Spielhalle nicht negativ auf irgendetwas auswirken würde. Ich zog mich in eine der hintersten Kammern meines Puzzles zurück, um so ungestört wie nur möglich zu sein. Keineswegs wollte ich, dass sich mein Aibou schon wieder beschweren musste, dass ich zu viel über Bakura und den Ring nachdachte. Das hatte er nach diesem peinlichen Vorfall heute morgen nämlich schon mindestens drei Mal gesagt. Seine Zurückweisung versetzte mir jedes Mal einen Stich in mein Herz und ich fragte mich ernsthaft, warum er sich so penetrant dagegen weigerte meine Gedanken anzuhören oder auf sie zu antworten.
 

Aber wenn er sich auch weigerte sich mit den seltsamen Geschehnissen auseinander zu setzen, ich wollte das ganz bestimmt nicht machen. Das alles waren keine Illusionen gewesen, das konnten sie einfach nicht gewesen sein. Nicht nur, dass sich alles so erschreckend und befremdend real angefühlt hatte und mir einen eisigen Schauer versetzt hatte... Die Wunden der Seile, die sich um meine Handgelenke geschlungen hatten, waren noch immer vorhanden und deutlich sichtbar. An manchen Stellen bemerkte ich sogar, dass etwas getrocknetes Blut daran klebte. Nein, was immer das heute Morgen auch gewesen war, eingebildet hatte ich es mir ganz bestimmt nicht. Aber wenn das echt war, was war dann mit Bakura und Ryou? Wer von beiden hatte mich in der angeblichen Vision wirklich beinahe gefoltert und wer von ihnen saß in der Schule direkt hinter mir, um mich mit dem typisch unschuldigen Lächeln anzusehen? Wenn das Bakura war, dann musste der Ring wieder in seinem Besitz sein... Wenn es aber doch Ryou gewesen sein sollte, dann... Ich seufzte laut und beschloss mich kurz ablenken zu lassen und dem Schauspiel außerhalb des Körpers meines Aibous zu folgen. Er spielte gerade in einem Videospiel gegen Jonouchi, der allerdings eine ziemlich schlechte Figur machte. Mit einer ganzen Runde Vorsprung gewann mein Aibou das Autorennen und musste sofort gegen Honda antreten, der nun sein Glück versuchen wollte. Aber mir war klar, dass auch er in dem Spiel keine Chance haben würde. Ich hatte meinem Aibou dieses Spiel erst vor kurzem richtig beigebracht und jetzt beherrschte er es perfekt. Er war sozusagen der Champion, trug aber in die Highscore-Liste immer einen fiktiven Namen ein. Entweder wollte er somit nicht preisgeben, dass er so gut war oder es war ihm peinlich. Ich hatte bisher noch nicht herausgefunden, warum er das wirklich tat, aber er sagte öfters, dass er sich dabei manchmal vorstellte, dass ich vielleicht in Wahrheit so heißen könnte. Lächelnd ging ich wieder zurück zu meinem Lieblingsplatz, von dem aus ich jederzeit nach meinem Aibou sehen konnte und widmete mich wieder meinen verschrammten Handgelenken.
 

Ich brauchte eine kurze Zeit, um mich wieder daran zu erinnern, wo mein letzter Gedanke stehen geblieben war. Dieses ganze laute, ausgelassene und fröhliche Gelächter, dass in der Spielhalle herrschte trug nicht gerade dazu bei, dass ich mich richtig konzentrieren konnte. Aber die ganze Sache wies auch eindeutig zu viele Ungereimtheiten auf. Mir war immer noch unklar, wer denn nun wirklich die Kontrolle über Ryous Gedanken und seinen Körper hatte, er selbst oder Bakura. Und wieso hatte derjenige von beiden so verdammt viel Macht über mich, dass er mir so etwas hatte antun können? Inwieweit waren das wirklich nur Illusionen gewesen und was davon gehörte doch zu der Wahrheit? Was mich aber nach dieser Sache am meisten störte war die Tatsache, dass mein Aibou sich immer noch weigerte die Sache ernst zu nehmen. Irgendetwas war mit ihm los und ich wollte wirklich wissen, warum er sich so gegen das alles sträubte, als würde es uns beiden das Genick brechen...
 

Es dämmerte bereits, als die kleine Session in der Spielhalle endlich ihr Ende fand und mein Aibou und ich uns alleine auf den endgültigen Heimweg machen konnten. Denn nun konnte er zum ersten Mal das Wort an mich richten, seit wir die Schule verlassen hatten. Während er weiterhin die dunkle Straße entlang ging gesellte sich sein Geist zu mir in mein Puzzle und sah mich ernst an. Aus irgendeinem Grund versteckte ich meine Hände in meinen Hosentaschen. Ich weiß nicht warum, aber ich wollte auf keinen Fall, dass er die Verletzungen sah, obwohl es sehr zu meiner Argumentierung beigetragen hätte... "Ist wirklich alles in Ordnung mit dir? Du warst heute so ruhig, nachdem wir aus der Schule gekommen sind." Ich nickte schnell, obwohl ich das doch gar nicht hatte machen wollen. Meiner Meinung nach war es Zeit, dass wir uns einmal aussprachen. Doch etwas in mir sagte, dass es dafür noch nicht der richtige Augenblick war. Aber wenn nicht jetzt, wann dann? Etwa, wenn es zu spät war? Entweder jetzt oder nie... "Mir geht's gut, entschuldige die Sache in der Schule. Ich stand wohl einen Augenblick neben mir." Er sah mich einen Moment lang musternd an, sagte aber nicht sofort etwas dazu. Zuerst glitt sein Blick durch meine Kammer und betrachtete all die vielen Treppen und Türen, die meistens halb in der Dunkelheit verborgen lagen, dann blieben seine Augen an mir hängen. Er seufzte, als würde er mir keinen Glauben schenken und wandte dann wieder das Wort an mich. "Genau genommen waren es beinahe zehn Minuten, die du neben dir standest. Bist du sicher, dass mit dir alles stimmt?" Zehn Minuten... Ich hoffte nur inständig, dass ich in dieser Zeit nicht irgendetwas Dummes angestellt hatte... außer mich zum Narren zu machen. "Keine Sorge, mit mir ist allen in bester Ordnung. Kommt nicht wieder vor, ich verspreche es." Zur Beruhigung wollte ich ihm eine Hand auf die Schulter legen, aber in dem Moment, in dem ich sie aus der Hosentasche zog entdeckte mein Aibou die Wunden und zog misstrauisch die Augenbrauen hoch, bevor er sich mein Handgelenk schnappte und mich anklagend ansah. "Es ist also alles in bester Ordnung, ja? Halt mich nicht für dumm oder glaubst du etwa, dass du mir etwas vormachen kannst?" Ich wollte meine Hand wieder zurück ziehen, aber er hielt sie mit Bestimmtheit fest, dass es fast genauso weh tat wie Bakuras Fesseln. "Natürlich halte ich dich nicht für dumm, aber wenn ich es dir sage wirst du mir doch eh nicht glauben. Du glaubst mir in der letzten Zeit ja überhaupt nichts mehr und zuhören willst du auch nicht. Also, warum sollte ich dir dann davon erzählen?" Ein verletzter Blick traf mich, bevor er die Augen senkte und sofort tat es mir leid, was ich gesagt hatte. "Es gab mal eine Zeit, in der wir uns alles sagen konnten... wo ist diese Zeit hin?", fragte er mich leise und verschwand wieder aus meiner Kammer... ließ mich mit meinem schlechten Gewissen zurück. Jetzt hatte er es geschafft, dass ich mich auch noch dafür schlecht fühlte, dass er mir nicht zuhörte, wenn ich über Bakura reden wollte. Und obwohl ich doch eigentlich derjenige sein sollte, der sich vom anderen verletzt fühlte, machte ich mich auf den Weg nach draußen, um mich zu entschuldigen. "Aibou, hör zu. Ich habe das nicht so gemeint. Wir sollten dringend miteinander reden. Ich mit dir, aber vor allem auch du mit mir." Er blieb kurz stehen und nickte dann ein Mal leicht mit dem Kopf. "Wir sind gleich zu Hause", meinte er und machte sich wieder auf den Weg.
 

"Also, dann fang mal an deine Wunden zu erklären." Ich setzte mich auf sein Bett, während er auf seinem Schreibtischstuhl saß und mich mit angezogenen Beinen ansah. "Warum fängst du nicht an mir zu sagen, warum du absolut nicht mehr auf mich hörst oder meine Vorschläge beachtest?" Er lachte kurz und es hörte sich beinahe so an, als würden irgendwo in der Ferne Glocken läuten, aber mir war klar, dass das nur das schöne Geräusch seines unschuldigen Lachens war. Ein Lachen, dass ich nach all den Erlebnissen heute Morgen richtig genoss. "Weil ich wissen will, warum du diese Wunden hast und ich nicht einmal einen Kratzer habe." Zum Beweis rollte er mit seinem Stuhl zu mir und streckte seine Handgelenke vor mein Gesicht. Tatsächlich war dort noch alles in Ordnung, kein Blut, keine Abdrücke, gar nichts... Aber das war doch vollkommen unmöglich. Wann immer ein Yami oder Hikari verletzt wurde traf es den Anderen mindestens genauso schlimm, je nachdem wie seine geistige Stärke war. Doch die Tatsache, dass mein Aibou keine einzige Schramme hatte machte mich wirklich stutzig. "Und? Bist du jetzt bereit anzufangen?" Ich wusste zwar auch nicht, warum nur ich diese Male hatte, aber trotzdem nickte ich und fing an ihm ausführlich alles zu erzählen, was mir heute Morgen widerfahren war. Angefangen bei dem dunklen Kreis, über diese Rückblicke, in denen zum Beispiel die beiden Kaiba Brüder ermordet wurden, bis hin zu Ryous Erstickungstod und den beiden Puppen am Ende in diesem schier endlosen Raum voller Kälte und Nebel. Mein Aibou war ein ziemlich guter Zuhörer, wie sich herausstellte. Er unterbrach mich nicht ein Mal oder drängte mich zu irgendetwas, wenn ich einmal nicht die richtigen Worte fand, um mich auszudrücken. Auch reagierte er an den richtigen Stellen mit einem halb erstickten Schrei oder einem offen stehenden Mund. Noch lange, nachdem ich schon längst geendet hatte saß er einfach nur auf dem Stuhl vor mir, die Füße auf das Bett abgestützt und starrte mich ungläubig an. Dann stand er auf und schüttelte immer wieder den Kopf. "Du musst zugeben, dass sich das wirklich richtig unwirklich anhört. Es ist schwer das zu glauben und wenn nicht du mir diese Geschichte erzählt hättest, dann würde ich sagen, dass der Erzähler dringend einen Erholungsurlaub bräuchte oder ihn sofort für verrückt halten."

Ich musste zugeben, dass das wohl auch meine Gedanken gewesen wären, wenn ich es nicht selbst miterlebt hätte. Er ging plötzlich zu seinem Schrank und holte eine kleine gelbe Tasche heraus, öffnete sie und schob sie zu mir. "Ich muss mir was zu trinken holen, bevor wir weiter reden können." Mit diesen Worten verschwand er aus dem Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Neugierig sah ich in die Tasche und wusste nicht, ob ich jetzt anfangen sollte zu lachen oder mich selbst in eine Nervenklinik schicken musste. In der Tasche lagen Mariks Stab, die Truhe mit den Götterkarten und... Bakuras Ring...
 

Mein Aibou trat wieder in das Zimmer und setzte sich zu mir auf das Bett, legte eine kleine Karte vor mich und wartete mit gebanntem Blick, bis ich den Absender gelesen hatte... Die Karte war aus Amerika und zudem noch von Mokuba Kaiba. "Ich weiß, was du sagen willst, aber bitte sage es nicht. Ich weiß doch, was ich erlebt und was ich gesehen habe. Du musst mir einfach glauben, ich erfinde so eine Geschichte doch nicht, auch nicht aus dem Grund, damit du mir wieder Beachtung schenkst. Ich hab es gesehen, ich habe es gespürt, ich", versuchte ich verzweifelt meinen Aibou von der Wahrheit zu überzeugen, aber er stoppte meinen Redeschwall, indem er seine Hand vor mein Gesicht hob. "Auch wenn es in letzter Zeit den Anschein hat, als würde ich dir kein Wort glauben oder dir nicht richtig zuhören, so habe ich niemals behauptet du wärst ein Lügner. Hör zu, es ist nicht so, dass ich dir nicht glaube. Ich habe dir schon immer jedes Wort geglaubt, dass du an mich gerichtet hast, einfach aus dem Grund, weil ich dir voll und ganz vertraue. Es... Verstehst du, ich geh deinen Gedanken einfach aus dem Weg, weil..." Angestrengt versuchte ich ihn jetzt auch nicht zu unterbrechen, damit er sich nicht von mir gestört fühlte und womöglich sein Vorhaben, mir jetzt endlich die Wahrheit zu sagen, doch nicht mehr in die Tat umsetzte. Aber es fiel mir unglaublich schwer meine Neugier zu zügeln, denn mein Aibou ließ sich verdammt viel Zeit, bevor er wieder zum Reden ansetzte. "Diese ganze Geschichte mit dem bösen Geist, der Ryou kontrolliert... Ich glaube dir, dass Bakura bestimmt einen Weg gefunden hat Ryous Körper auch ohne den Ring kurzzeitig zu kontrollieren. Ich bin mir auch sicher, dass es gewisse Unstimmigkeiten gibt, denen wir nachgehen sollten." Es war schön das zu hören, doch dass da noch ein großes Aber in der Luft schwebte war kaum zu übersehen. Er schloss die Augen und versperrte mir so den direkten Einblick in seine Seele, damit ich ohne Worte erfahren konnte, was ihn genau bedrückte. Da er zu lange seinen Einwand nicht preisgab sprach ich ihn doch wieder an. "Aibou, willst du mir nicht endlich sagen, was dich bedrückt? Wenn du es mir sagst, dann kann ich dir helfen und gemeinsam haben wir beide doch schon alles geschafft, oder etwa nicht? Du bist nicht alleine, egal was du denkst." Ich hoffte nur, dass ihm das den Anstoß gab, den er brauchte, um von alleine weiter zu reden. "Wir haben alle drei Götterkarten..." Ja, das stimmte, aber ich verstand nicht, worauf er hinaus wollte. Was hatten diese Karten denn mit unserem Problem zu tun? "Bakura stammt genau wie du aus dem alten Ägypten..." Auch das stimmte und weil er endlich den Namen Bakura erwähnte zog ich es vor weiterhin zu schweigen und zu sehen, wohin dieses Gespräch noch führte. "Jeden Tag könnte es passieren, dass du deine Erinnerungen wieder zurück bekommst..." Er sah mich wieder an und in seinen Augen standen Trauer und Einsamkeit. "Aibou..."
 

"Jedes Mal, wenn du den Namen Bakura und ein seltsames Ereignis mit ihm erwähnst, dann denke ich, dass es dieses Mal so sein wird, dass du am Ende deine Erinnerungen bekommen hast und dann gehen musst... das ist verrückt, aber ich kann nichts dagegen machen..." Er machte eine Pause um kurz durchzuatmen und setzte dann erneut an, um mir einen weiteren Einblick in seine Gedanken zu gewähren, die mich ehrlich gesagt nicht gerade erheiterten. Niemals hätte ich gedacht, dass ihm genau das ständig durch den Kopf ging, wenn ich Bakura mit ins Spiel brachte. "Ich weiß, dass du deine Erinnerungen suchen musst, damit auch du wieder eine Vergangenheit hast. Jeder Mensch braucht eine Vergangenheit, an der er sich halten kann, aber ich will nicht, dass du sie findest... Doch natürlich will ich, dass du sie zurück bekommst, aber ich möchte nicht, dass du mich danach alleine lässt..." Seine Stimme nahm einen gehetzten Ton an und er zerknüllte voller Nervosität und unter strengster Aufmerksamkeit seiner Augen die Bettdecke, alles nur um mir nicht in die Augen sehen zu müssen. Ich spürte, dass er noch nicht fertig war und schwieg deshalb, obwohl mir ganz und gar nicht wohl bei der ganzen Sache war. Ich mochte nicht, dass mein Aibou solche Dinge dachte und sich seinen Kopf darüber zerbrach, wer und was uns beide trennen könnte. "Bakura steht so sehr in Zusammenhang mit dir und deiner Vergangenheit, dass ich Angst habe, dass du durch etwas von ihm auf deine Erinnerungen stößt und gehen musst. Du darfst nicht gehen..." Er zog seine Beine an seinen Körper und legte den Kopf auf die Knie, während seine Stimme immer leiser und bedrückter wurde. Das war also die ganze Zeit über sein Grund gewesen, warum er so krampfhaft wollte, dass ich mich von Bakura fern halten und mein eigenes Leben leben sollte. Das Leben, das ich mit ihm führte... "Aibou..." Wie konnte er nur denken, dass ich so mir nichts dir nichts einfach aus seinem Leben verschwinden konnte? Dazu bedeutete er mir doch viel zu viel. Aber nun war es an der Zeit die Zweifel meines Aibous zu zerstreuen und ihm die nötige Sicherheit zu geben, nach der er sich so sehr sehnte. "Niemals würde ich dich verlassen und das weißt du auch. Nicht einmal Bakura kann bewirken, dass ich meine Erinnerungen wieder erlange. Du weißt doch, was wir dazu machen müssen. Bakura wird nicht der Grund sein, warum ich dich verlasse, das verspreche ich dir. Und jetzt schau mich wieder an, damit du mir auch glaubst, was ich sage." Ich wartete, bis er seinen Kopf wieder gehoben hatte und nahm sein Kinn in meine Hand. "Sieh mir in die Augen." Er tat wie befohlen und ich lächelte. "Versprichst du das wirklich?" Seine Stimme zitterte, als er mir dieselbe Frage noch einmal stellte. Ich nickte natürlich sofort und nun lächelte auch er. "Niemals wird Bakura uns beide auseinander bringen können, das schwöre ich dir." Er klammerte sich plötzlich an mich und legte seinen Kopf auf meine Schulter. "Ich nehme dich beim Wort, also breche es nicht. Das würde ich dir nämlich nie verzeihen." Das wusste ich doch... und nicht nur er würde mir das nie verzeihen, auch ich könnte mir dafür niemals vergeben. "Ich bin so froh, dass du bei mir bist, Mou Hitori no Boku", flüsterte mein Aibou leise in mein Ohr und nahm vorsichtig meine Hand in seine... Ich wollte ihn in diesem Moment nicht mehr loslassen... Aber das war für diesen Abend auch gar nicht mehr nötig.
 

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"Schau dir das an, es ist schon wieder eines verschwunden und dieses Mal kam das Kind sogar aus unserer Nähe." Wild gestikulierend hielt er mir schließlich die Zeitung unter die Nase und ich konnte in aller Ruhe den Artikel lesen, obwohl wie immer dasselbe drin stand, bis auf die Tatsache, dass es ein anderer Name und ein Kind aus unmittelbarer Umgebung war. "Dann machst du dich jetzt zusammen mit mir auf Spurensuche?", fragte ich interessiert und mein Aibou nickte herzhaft lachend. "Aber sicher mach ich das. Ich hab es dir doch gestern Abend versprochen. Jetzt, wo ich weiß, dass Bakura dich mir nicht wegnehmen kann helfe ich dir natürlich. Wir sind doch ein Team und zusammen schaffen wir alles." Sein Enthusiasmus ging auf mich über, aber in meinen Kopf drängte sich ein quälender Gedanke, der mich lange nicht mehr loslassen wollte. Sicher, ich hatte versprochen, dass ich meinen Aibou nicht so ohne weiteres verlassen würde und dass Bakura mir nichts anhaben konnte, aber... was, wenn ich nicht recht behalten konnte? Was wäre, wenn Bakura doch mächtiger sein sollte, wie wir ihn alle einschätzen? Was, wenn er es schaffte, dass ich mein Versprechen nicht einhalten könnte? All diese Visionen gestern Morgen, dieser unheimliche Ort mit all dem Nebel und diesen Marionetten... All das war keine Einbildung gewesen, ich hatte noch immer die hinterbliebenen Wunden an meinen Handgelenken... Bakura hatte etwas vor und was auch immer es war, er hatte eindeutig das Ziel mich zu verwirren und mich dadurch zu schwächen. Es musste einen Grund dafür geben, warum er mir all diese schrecklichen Ereignisse gezeigt hatte, auch wenn vielleicht nur wenige oder vielleicht auch keines davon wahr war. Bakura handelte niemals grundlos. Und vielleicht machte mir genau das auch so viel Angst, dass ich mein Versprechen nicht halten konnte und so meinem Aibou das Herz brechen würde...
 

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So, ich muss zugeben, dass ich mich nach dem letzten Kapitel richtig quälen musste das hier zu schreiben, aber ich habe das Kapitel hier als Überleitung gebraucht.

Deswegen ist es auch kürzer und im Vergleich zum Rest wohl auch nicht mehr so spektakulär.

*mich dafür entschuldige*

Aber nächstes Mal wird es wieder interessanter *versprech*
 

Cya

Bakuragirl
 

P.S. Euch allen noch ein frohes Weihnachtsfest ^^ und schöne Feiertage

Nightmare or Vision?

Nach langer Zeit melde ich mich mit dieser FF zurück *tadaa*

Na ja, lest selbst. Wirklich viel passiert nicht, aber immerhin geht es nun endlich aufs Ende zu ^^

Viel Spaß beim Lesen
 

Chapter VI: Nightmare or Vision?
 

"Kannst du tanzen?" Eine helle Stimme drang an mein Ohr und nach einigem Überlegen fiel mir auf, dass es die Stimme meines Aibous war. Ich öffnete erfreut die Augen, um der Dunkelheit zu entkommen und blickte direkt in sein fröhliches Gesicht. Automatisch bildete sich ein kleiner Abstand zwischen meinen Lippen und ich hörte, wie ich die Worte aussprach, die mir so vertraut waren. "Warum willst du das wissen?" Mein Aibou drehte sich wieder zum Spiegel und durchsuchte verzweifelt seinen Schrank, um ein passendes Oberteil zu finden. Wofür wollte er sich noch mal so schick machen? Irgendetwas stand an diesem Abend an, aber mein Kopf fing an heftig zu pochen, wenn ich zu sehr über das Ereignis nachdenken wollte. Also ließ ich es bleiben und sah einfach nur weiterhin meinem Aibou zu, wie er glücklich lächelnd ein Oberteil nach dem anderen anprobierte, bis er sich wieder an mich wandte. "Kannst du tanzen?" Ich blinzelte einige Male irritiert. Wieso antwortete er mir nicht auf meine Frage? Aber er wartete auch gar nicht lange darauf, dass ich seine Frage beantwortete, sondern steifte sich Armreife und Ketten über, legte einen schwarzen Ledergürtel an und lächelte mich strahlend an - während sich in seinen Augen eine Spur von Ungeduld abzeichnete. Doch noch einmal wiederholte er die Frage nicht. Ich schüttelte benommen den Kopf und antwortete endlich. "Nein, tut mir leid."
 

Seine Augen weiteten sich ein wenig vor Überraschung oder Verwunderung, aber schon nach wenigen Sekunden zuckte er gleichgültig mit den Schultern. "Das ist nun auch nicht mehr wichtig. Weißt du, namenloser Pharao, auch wenn du nicht tanzen kannst, mit der richtigen Musik kann eine Puppe alles." Sein Bild vor meinen Augen verschwamm und mein Kopf fing wieder an schmerzhaft zu pochen. Was hatte er da gesagt? Richtige Musik und Puppe? Auch diese Worte kamen mir so bekannt vor, aber was mich am meisten störte war die Tatsache, dass er mich namenloser Pharao genannt hatte. Das war nicht seine Art, so sprach er mich niemals an... Das verschwommene Abbild vor meinen Augen konnte nicht mein Aibou sein. Aber wenn er es nicht war, dann...
 

Die großen unschuldigen Augen wurden schmäler, stechender und die schöne Farbe verwandelte sich in ein kaltes, dunkles Braun. Mit verwirrend hoher Geschwindigkeit rasten Satzfetzen in meinem Kopf umher und brachten ihn durch ihre Wucht beinahe zum Zerbersten. "Nicht am Leben... Nur eine seelenlose Puppe." Schon wieder Puppe? Puppe... Der Schatten vor mir nahm langsam Gestalt an und beugte sich zu mir herunter. "Du gehörst mir ganz alleine." Bakura. Wie auf Kommando verschwand die Benommenheit und Bakura stand grinsend vor mir. Ich hielt mir eine Hand vor die Augen, wohl in der Hoffnung, dass er irgendwann von selbst verschwinden würde. Aber er blieb... "Kannst du tanzen?", drang seine kalte Stimme durch die beklemmende Stille und ich bekam eine Gänsehaut. Was sollte das alles? War ich schon wieder in einer von Bakuras Fallen gefangen? Zeigte er mir nun erneut so viele schreckliche Dinge, genau wie beim letzten Mal? Noch zu gut hatte ich Ryous Bild vor Augen... aufgehängt an mindestens hundert kleinen Haken, blutleer und mit einem starren, leblosen Blick... seine bläuliche Haut, die teilweise grün untersetzt war... Fast zeitgleich setzte die verzerrte Musik eines Kinderkarussells ein und vervollständigte so meine Erinnerungen. Das Bild eines gefallenen Engels, dem man alle Federn einzeln ausgerissen hatte, um ein grausames Spiel mit seiner Seele zu veranstalten, erschien vor meinen Augen und ich schaffte es nur unter größter Mühe eben dieses Bild zu verdrängen - denn nicht nur Ryou hatte an solchen Haken gehangen...
 

Ein grausames Lachen durchschnitt die Luft und Bakura streckte seine Hand nach mir aus, um mich schmerzhaft am Hals zu würgen. "Du bist so leicht in die Irre zu führen, das ist deine Schwäche." Ich versuchte verzweifelt Luft zu bekommen, aber Bakuras Druck auf meine Luftzufuhr war so groß, dass dieses Unterfangen nutzlos war. Außer hilflos röcheln konnte ich nichts mehr tun. Mein ganzer Körper fühlte sich unnatürlich taub an - beinahe so, als würde er gar nicht mehr existieren. "Wie gefällt dir die Reise in die Hölle? Das Ticket, dass du bei unserer letzten Begegnung gelöst hast gilt übrigens leider nur für die Hinreise", lachte er kalt und berechnend und drückte noch einmal so fest zu, wie er nur konnte. "Wir machen einen kleinen Zwischenstopp bei Ryou zu Hause. Du hast längst noch nicht alles gesehen, was sehenswert ist, namenloser Pharao." Ich wollte auch gar nichts mehr sehen, nie wieder... Am liebsten wäre ich auf der Stelle meines Augenlichts beraubt worden, um Bakura zu entgehen... um keine seiner schrecklichen Dinge mehr erblicken zu müssen... um meinen Aibou nicht mehr leiden zu sehen.
 

"Mach die Augen auf, unser Spiel ist noch lange nicht beendet. Vergiss nicht, du spielst hier nach meinen Regeln." Wie könnte ich das jemals vergessen? Ein grausames Spiel, bei dem nur einer Spaß hatte konnte ausschließlich Bakuras Verstand entspringen. Regeln... Was bedeutete dieses Wort denn schon für ihn? Welche Regeln sollte das alles hier haben? Wozu war es gut? Aber vor allem fragte ich mich: Warum ich? Vielleicht gerade deswegen weigerte ich mich meine Augen zu öffnen, ich wollte ihm einfach keinen weiteren Gefallen mehr machen. Ein Lachen ertönte und es hörte sich mehr als nur zufrieden an. "Nun gut. Glaub nicht, dass ich dich nur mit Bildern quälen kann." Bevor ich den Sinn seiner Worte begreifen konnte hörte ich verzweifelte Hilferufe und diese Stimme kam mir seltsam vertraut vor. Dieser weiche unschuldige Klang einer normalerweise schüchternen Stimme brannte sich in meinen Kopf, während ich verzweifelt die Hände vor die Augen hielt, um ja nichts sehen zu können. Die Hilferufe auf diese Weise zu ignorieren versetzte mir mehrere Stiche in mein Herz, aber ich wollte auf keinen Fall sehen, warum Ryou so verzweifelt um Hilfe rief. Bakuras boshaftes Lachen ließ meiner Phantasie genug Freiraum mir vorzustellen, was dort vor sich ging. Die Schreie brannten sich in meinen Kopf, sie überfüllten ihn und ließen die stechenden Kopfschmerzen mit jeder Sekunde zunehmen. Es war grauenvoll... Diese kreischenden Hilferufe hallten durch die Luft, zerrissen die Spannung und knallten mit voller Wucht auf mein Herz. Die Augen geschlossen zu halten fiel mir dadurch zusehends schwerer. Ich wünschte nur, dass dieser Albtraum aufhörte, bevor noch etwas anderes passierte. Kaum war dieser Gedanke endlich zu Ende gesponnen mischte sich unter das kalte Lachen Bakuras und Ryous weinerliche Hilferufe die sanfte Stimme meines Aibous. Mein Herz verkrampfte sich und die Tatsache, dass Bakura nun auch noch meinem Aibou Schaden zufügte veranlasste mich dazu nun doch meine Augen zu öffnen. Zuerst war noch alles dunkel...
 

Dann drang helles Licht direkt in meine Augen und ich brauchte eine Weile, um mich an die ungewohnte Helligkeit zu gewöhnen. Ein schrilles Piepen durchbrach die Stille und ein erbostes Stöhnen ertönte sofort neben mir. "Schalt den verdammten Wecker aus", befahl mir die Stimme, der gerade noch das Stöhnen entwichen war und desillusioniert glitten meine Finger automatisch zu dem Wecker auf dem Nachttisch und schaltete ihn mit einem Handgriff aus. "Danke, ich hasse dieses Geräusch... Mou Hitori no Boku, machst du dich für uns fertig, ich will noch ein wenig schlafen." Meine Hand glitt über meine Stirn, wo sie kalten Angstschweiß verwischte und ich zwang meinen schmerzenden Körper dazu aufzustehen. Ein Traum... Alles nur ein Traum. Erleichtert hob ich den Kopf, um im Bad in mein Spiegelbild sehen zu können. Meine Haut war aschfahl und unter den Augen schimmerten tiefe Ringe hervor - ein eindeutiges Zeichen dafür, dass die letzte Nacht keineswegs ruhig verlaufen war. Bakura wurde langsam zu einem echten Problem für mich. Obwohl es keinen konkreten Anhaltspunkt dafür gab, dass er tatsächlich existierte, so war es doch ein Leichtes für ihn über mein Leben - meine Träume und Ängste - Kontrolle zu bekommen. Und das war definitiv schlecht. Wenn ich nicht mehr Herr über meine Gefühle sein konnte, war es wahrscheinlicher, dass mir Fehler unterlaufen konnten... Fehler, die ich später bereuen würde oder Fehler, die ich im schlimmsten Fall niemals bereuen könnte... Ich seufzte und versuchte wenigstens Herr über meine Haare zu werden, aber nicht einmal das gelang mir. Selbst, als ich es mit Wasser und Gel probierte machten diese widerspenstigen Dinger nur das, was sie wollten. Einen Moment lang starrte ich mir einfach nur in die immer noch seltsam aufgebrachten Augen und wandte dann den Blick ab. Er streifte zu meinen Handgelenken und vor Schreck hätte ich beinahe laut aufgeschrien. Feine Blutspuren liefen aus den Kratzwunden - die eigentlich schon längst wieder verheilt waren - und fielen mit einem leisen Geräusch in das Waschbecken. Diese Wunden... Wenn sie wieder erschienen waren und erneut bluteten... hieß das dann, dass sie niemals verheilen würden? Blieben diese Male von Bakuras Fesseln nun ewig bei mir - als wollten sie mir bestätigen, wie sehr er mein Leben und mein Leiden kontrollierte?
 

Ganz in Gedanken versunken betrat ich die Küche, in der mein Aibou in der körperlosen Gestalt am Frühstückstisch saß und interessiert die Titelseite der heutigen Zeitung betrachtete. "Morgen", nuschelte ich und öffnete den Kühlschrank, um Milch heraus zu holen. Morgens trank mein Aibou immer eine heiße Schokolade und irgendwie hatte seine Angewohnheit auf mich abgefärbt. Während ich den Herd anschaltete, um die Milch zum Kochen zu bringen wandte mein Aibou - noch immer mit der Zeitung beschäftigt - das Wort an mich. "Hast du schlecht geschlafen heute Nacht?" Überrascht drehte ich mich zu ihm um, aber er hob den Kopf nicht, um mir bei dieser Unterhaltung in die Augen zu sehen. "Warum fragst du, Aibou?", entgegnete ich trocken und kümmerte mich wieder um die dampfende weiße Flüssigkeit in dem Topf vor mir. "Na ja, du hast im Schlaf gewimmert und warst so blass. Übrigens siehst du immer noch mitgenommen aus." Ich probierte ein heiteres Lachen - jedenfalls hoffte ich, dass es auch wirklich so klang. In meine Kopf dröhnte nur ein verzerrtes Lachen, das überhaupt nicht die Wirkung hatte, die es auf meinen Aibou haben sollte. Aber er kümmerte sich nicht weiter um meinen halbherzigen Versuch ihm etwas vorzuspielen, sondern fragte mich weiterhin über die letzte Nacht aus. "Wenn dich etwas bedrückt kannst du es mir ruhig sagen. Lass nicht wieder so eine Barriere zwischen uns entstehen, die vollkommen unnötig zu Leid geführt hat", mahnte er mich und deutete mit einem Nicken an, dass die Milch fertig war. Ich füllte sie in eine Tasse und gab das feine braune Pulver hinzu, bevor ich mich zu meinem Aibou an den Tisch setzte. "Keine Sorge, ich bin bloß übermüdet und habe irgendeinen Albtraum gehabt, an den ich mich schon gar nicht mehr genau erinnern kann." Er gab sich nickend mit meiner Erklärung zufrieden und prüfte mit einem Seitenblick nach, ob ich auch wirklich den Herd ausgestellt hatte. Ich folgte seinem Blick, aber beim Herd kam ich nie an.
 

Meine Gedanken kreisten um die Lüge, die ich meinem Aibou gerade eben aufgetischt hatte. Und ob ich mich an meinen Traum erinnern konnte. Schließlich hatte ich einiges davon ja selbst erlebt. Aber trotzdem war ich nicht länger gewillt mich diesen sonderbaren Vorkommnissen zu beugen. Das von letzter Nacht war ein einfacher Traum, egal, was ich mir sonst einbildete. Ich sollte mich nicht zu sehr auf solche Träume konzentrieren - es gab immer noch eine Realität in der ich leben musste. Und in dieser Realität gab es meinen Aibou, den ich zu beschützen hatte. Egal, was es mit Bakura und diesen Vorfällen auf sich hatte, ich musste sicher gehen, dass er meinem Aibou niemals Schaden zufügen konnte. Seine Sicherheit ging voran und selbst, wenn das hieß, dass ich ihn dafür leider anlügen musste. Schweigend trank ich meine warme Schokolade, während mein kleineres Abbild interessiert die Zeitung studierte. Als ich seinen Gesichtsausdruck genauer betrachtete fiel mir auf, wie angespannt er auf seinem Stuhl saß und außerdem waren seine Augen nur auf eine einzige Zeile der ganzen Titelseite gerichtet. "Aibou, steht da etwas Wichtiges?" Er schien mich gar nicht wahr zu nehmen - sein Blick war unverändert eingefroren auf die Zeitung gerichtet. "Aibou?" Interessiert streckte ich meine Hand nach der Zeitung aus und schob sie langsam zu mir. Doch schon bevor ich lesen konnte, was ihn so fesselte richtete er das Wort an mich. "Kennst du das kleine Mädchen aus dem Nachbarhaus?"
 

Ohne ihm zu antworten las ich den Zeitungsartikel durch und verstand, was er mit dieser Frage bezwecken wollte. "Was willst du nun tun?", war alles, was ich wissen wollte. Er stand auf und lief unruhig durch die kleine Küche. "Wir beide kannten Aiko... Wenn das wirklich Bakura war, dann sollten wir sie vor ihm beschützen, bevor er mit ihr noch etwas anstellt. Wir sollten ihn nicht mehr aus den Augen lassen - vielleicht können wir so ein weiteres Kind retten." Ich nickte zustimmend, aber die ungewohnte Härte seiner Stimme ließ in mir Zweifel aufkommen. Ich kannte die kleine Aiko von nebenan kaum, aber für meinen Aibou war sie wohl mehr als nur die Tochter unserer Nachbarn. Sein Gerechtigkeitssinn war außerdem beinahe genauso gut ausgeprägt wie mein Beschützerinstinkt. "Wir werden schon dafür sorgen, dass er niemandem mehr Schaden zufügen kann. Mach dir keine Sorgen Aibou, Aiko wird schon nichts passiert sein." Ein harmloser Versuch ihn ein wenig zu beruhigen, aber etwas anderes blieb mir ja auch nicht übrig. Leider gab es überhaupt keinen Beweis, dass Bakura hinter all dem steckte - auch, wenn wir beide das gerne glauben. Um da ganz sicher zu gehen war es nötig, dass wir hinter Bakuras Geheimnis kamen. "Wir lassen ihn nicht mehr aus den Augen, ich will mit eigenen Augen sehen, was er macht und was nicht", verkündete er mit düsterem Ausdruck in den Augen und ballte seine schlanken Finger zu Fäusten zusammen. "Heute nach der Schule wird er keinen Augenblick alleine sein, das verspreche ich dir Aibou."
 

Gesagt, getan. Nach der Schule heftete ich mich an Ryous Fersen - der sich den ganzen Schultag über ziemlich normal benommen hatte - während mein Aibou ständig neben mir herging. Stundenlang folgten wir ihm unauffällig, aber es gab keinerlei Anzeichen dafür, dass Ryou nicht auch wirklich Ryou war. Auch von einem möglichen Auftauchen des Sennen Rings war nichts zu merken. Eigentlich war der ganze Tag relativ unspektakulär - irgendwie so, wie man sich das Leben von Ryou vorstellte, so hart es auch klang. Die Sonne war gerade dabei endlich unter zu gehen, als Ryou sich auf den Weg nach Hause machte. Den ganzen Tag hatte er entweder in der Stadtbibliothek oder beim Einkaufen verbracht. Nun schleppte er unzählige Bücher und eine vollbepackte Einkaufstüte glücklich summend nach Hause, während ich in einem guten Sicherheitsabstand hinter ihm herlief. "Er ist bald bei sich daheim. Was machen wir dann?" Mein Aibou seufzte sichtlich geschafft und zuckte gefrustet mit den Schultern. Aber was hatte er denn heute auch erwartet? Etwa, dass Bakura mit einem Messer voll Blut auf uns zugerannt käme und zugeben würde, dass er all diese Kinder - inklusive dieser kleinen Aiko - entführt hatte, um seine geisteskranken Pläne in die Tat umzusetzen? Das wäre dann doch etwas zu naiv gewesen... Aber anscheinend besaß mein Aibou genau diese kindliche Naivität, was ihn aber höchstens liebenswerter machte - obwohl sich solch eine Eigenschaft auch negativ auswirken konnte. "Yugi, was machst du denn hier?", brüllte es plötzlich aus einer Seitenstraße und diese schrille Stimme - besonders aber das unerwartete Auftauchen - ließen mich zusammenzucken. Mein Blick glitt für einen Moment in diese Seitengasse und ich erkannte Anzu, die glücklich winkend auf uns zugerannt kam. Es waren nur wenige Sekunden gewesen, in denen ich durch Anzu abgelenkt war, aber sie reichten aus, um Ryou aus den Augen zu verlieren. Die Straße lang einsam und verlassen vor uns. "Aibou, übernimm du. Ich..." Ich will nicht mit ihr reden, weil sie stört... Ich habe besseres zu tun, als auf ihr Gerede zu hören... "Ich bin müde vom vielen Laufen", hörte ich mich selbst zu ihm sagen und mit einem Nicken tauschten wir den Körper. Was hätte ich ihm auch schon sagen sollen? Die Wahrheit war in diesem Moment bestimmt nicht angebracht. In der Ferne hörte ich, wie mein Aibou versuchte Anzu in einer freundlichen Weise schnell loszuwerden, aber die ließ nicht locker.
 

Zwei Tage lang verfolgten wir Ryou, aber es geschah überhaupt nichts. Langsam beschlich mich das Gefühl, dass ich mir alles doch nur eingebildet hatte... Aber irgendwie bekam ich immer ein Stechen in der Magengegend, wenn Ryou mich in der Schule ansah. Es wirkte beinahe so, als würde er Bescheid wissen. Konnte das sein? Oder bekam ich nun auch schon Wahnvorstellungen? Jedenfalls hörte ich bei jedem seiner Blicke den Satz Kannst du tanzen? in meinem Kopf und die Tatsache, dass Anzu plötzlich an mir zu kleben schien hob meine Stimmung nicht gerade. Wenn ich es nicht besser wüsste hätte ich behauptet, dass sie mit Bakura gemeinsame Sache machte. Und dieser Gedanke war glücklicherweise so bescheuert, dass ihre Gegenwart wieder ein wenig ertragbarer wurde. Dennoch richtete sich an diesem Abend ein Teil meiner Abscheu gegen sie. Wir saßen vor dem Fernseher und sahen uns wie immer die Abendnachrichten an, als wieder eine Meldung kam. Ein Junge war verschwunden und zwar genau in der Straße, in der mein Aibou und ich vor zwei Tagen von Anzu entdeckt worden waren. "Ähm Aibou, was machst du da?" Ich sah ihm interessiert zu, wie er mit seinem Körper durch das Wohnzimmer rannte und irgendetwas suchte. "Glaubst du etwa auch, dass deine Freundin Anzu mit Bakura unter einer Decke steckt?" Er drehte sich ungläubig zu mir um und fing an zu lachen. "Anzu und Bakura? Um Himmels Willen, nein. Du hast aber verrückte Ideen mittlerweile." Ich winkte unwirsch ab. "Drastische Situationen verlangen seltsame Theorien. Was machst du denn da jetzt eigentlich?" Er riss seinen Blick von mir und ging aus dem Zimmer ohne mir eine Antwort zu geben. Als er wieder zurück kam winkte er mich zu sich in die Küche, um auf dem Tisch einen Stadtplan auszubreiten. "Na ja, wie wäre es, wenn wir die Sache mit ein wenig Logik angehen, anstatt haarsträubende Theorien aufzustellen." Ein Lächeln zierte sein Gesicht, während ich spürte, wie ich ein wenig rot wurde. "Kein Grund sich beschämt abzuwenden. Ich denke ich habe eine Idee, vielleicht funktioniert sie - wenn wir Glück haben jedenfalls."
 

Unter meinen neugierigen Blicken zog er Stecknadeln hervor und fing an diese wahllos auf die Karte zu pinnen. Nach einer kurzen Erklärung wusste ich, dass er die Nadeln doch nicht kreuz und quer auf die Karte stach. Er markierte damit die Orte, an denen die Kinder verschwunden waren und wenn man sich diese Karte betrachtet, dann nahmen die Nadeln darauf langsam eine Form an. "So, das war es glaube ich. An mehr kann ich mich nicht mehr erinnern." Er schaltete das Licht an und besah sich mit mir zusammen die Karte. Ich beschloss der Herr über seinen Körper zu werden und fuhr vorsichtig über die Nadeln. Irgendwie... Wenn man genau hinsah, dann... "Aibou, sieh doch. Wenn jetzt noch hier ein Kind verschwindet und hier eines, dann..." Mit meinem Finger deutete ich auf die Stellen, an denen noch ein freier Platz dazwischen war und mein Aibou folgte meiner Hand mit fasziniertem, aber auch verängstigten Gesichtsausdruck. Als er erkannte, was ich meinte stockte ihm augenblicklich der Atem. Mit seiner durchsichtigen Hand fuhr er selbst noch einmal die Linien nach, die die Nadeln auf der Karte bildeten und stoppte, als er an einer leeren Stelle angekommen war. "Wenn hier noch Nadeln wären, dann... Mou Hitori no Boku, das ist ja... aber was hat das zu bedeuten?" Nun ja, wenn ich mir das so ansah, dann konnte es im Grunde nur eines bedeuten. Meine Augen wandten sich dem Zeichen zu, das sich von der Karte durch die Nadeln abzeichnete. Kein Zweifel, was Bakura damit ausdrücken wollte... Mein Aibou schnappte hörbar nach Luft, als meine Gedanken langsam zu ihm durchsickerten. "Aber... Mou Hitori no Boku... Was wird passieren, wenn dieses..." Er suchte nach dem richtigen Worten für das, was auf dem Tisch vor uns lag, aber anscheinend fand er keines und so sprach er stockend weiter. "Dieses... Ding komplett ist?" Ich öffnete den Mund, musste ihn aber wieder schließen, denn ich konnte ihm keine Antwort auf diese - doch wichtige - Frage geben. Gemeinsam studierten wir sprachlos die Karte, jeder seinen eigenen Gedanken nachhängend.

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Gain an Insight...

Ähm, das Kapitel unterscheidet sich von den anderen - einfach, weil ich wollte, dass einmal ein wenig von Ryou erzählt wird (es war also für die Story notwendig dieses Kapitel zu schreiben). Da sich die ganze Geschichte ja eigentlich um Ryou dreht musste nun deutlich werden, wie es in Ryous Kopf eigentlich wirklich aussieht. Ich hoffe ihr könnt mit dieser kurzzeitigen Umstellung leben ^^"
 

Musik: Same Direction - Hoobastank

Remember me - Hoobastank (Hat jemand das Lied zufällig auf dem Rechner und kann es mir schicken? *es schon ewig verzweifelt such*)

Never there - Hoobastank
 

Der Ausschnitt des Songtextes ist übrigens von Hoobastank und dem Lied Never there *mal anmerk*
 

Chapter VII: Gain an insight... in an insane mind
 

Die Sonne verlor gerade ihren täglichen Kampf gegen die hereinbrechende Dunkelheit und verschwand fast ohne Gegenwehr am dunklen Horizont. Doch jeder, der dieses Naturschauspiel täglich mit ansah, wusste, dass die Sonne am nächsten Morgen wieder aufgehen würde - das war der Lauf der Dinge und niemand konnte etwas daran ändern. Das jedenfalls war es das, was all die verschwundenen Kinder glaubten oder glauben wollten. Es war etwas, an dem sie festhalten konnten in Zeiten der Not. Etwas, dass ihnen Hoffnung gab und bekanntlich starb die Hoffnung doch immer zuletzt. Doch jedes Kind, das in der Gefangenschaft eines vermeintlichen Irren war, gab später an, dass sie befürchteten die Sonne niemals wieder aufgehen sehen würden.
 

In eben diesem Moment gab es mindestens zwei Kinder, die genau diese Befürchtung nicht mehr aus ihrem Inneren verdrängen konnten. Just in diesem Augenblick dachten sie allen Ernstes, dass es nun Zeit für ihre Hoffnung war zu sterben. Und mit der Hoffnung auch sie selbst. Diese Kinder fürchteten um ihr eigenes Leben - zumal eines von ihnen sogar mit angesehen hatte, wie einem Mitgefangenen plötzlich das Lebenslicht aus den Augen getrieben wurde und es leblos zu Boden gefallen war. Zugegeben, jeder, der das gesehen hätte, würde niemals wieder versuchen das gepeinigte Herz mit Hoffnung zu füllen - besonders keine Kinder. Für die unschuldigsten Geschöpfe, die es auf dieser Welt noch gab, war es unmöglich in ihrer Verzweiflung noch an Hoffnung zu glauben... und die Wenigsten von ihnen verschwendeten überhaupt einen Gedanken daran.
 

Denn plötzlich erhellte sich ihr dunkles Versteck und ein schmaler Lichtstreif durchbrach unbarmherzig die Finsternis, die sich auch schon in ihren Herzen ausgebreitet hatte. Ein schlanker Junge trat in den Lichtschein und schritt langsam - fast schon genüsslich - die Stufen herunter. Er hatte das Schauspiel Der Untergang der Sonne gerade eben sehr wohl mit angesehen und war nun bester Laune. Er wusste, dass die Kinder vor ihm mehr als nur Angst hatten und dass sie um ihr Leben fürchteten. Und er genoss es das in ihren Augen zu sehen, es in ihren Augen zu lesen. Natürlich brachte er keines von den Kindern um - einen weiteren Mord würde er nicht begehen können - aber es war wie heilender Balsam für seine eigene verwundete Seele die Todesangst in der Luft zu riechen.
 

Seine Schritte dröhnten in den Ohren der verbliebenen Kinder und kalte Panik stieg in ihnen hoch, schnürte ihre kleinen Kehlen zu und ließ ihr Herz so schnell pochen, dass das Blut beinahe hörbar durch ihre zierlichen Körper pulsierte. Sie wussten, dass nun etwas passieren würde - etwas Schreckliches - und dass sie es nicht verhindern konnten. Was geschehen musste, würde auch geschehen. Das war der Lauf der Dinge, nicht wahr?
 

Die hellen Haare des Jungen funkelten im fahlen Licht, das vom oberen Ende der Treppe sanft in den dunklen Keller fiel. Die Kinder kauerten sich unwillkürlich näher aneinander und rückten in eine der dunkelsten Ecken zurück, aber nichts half. Er fand sie, egal, wo sie sich versteckten. Das hier war sein Keller, es war sein Haus... aber vor allem war es seine Seele - das Innere seines Herzens. Er blieb vor den Kindern stehen und blickte auf sie herab. Die verängstigten Kinder hatten keine Chance einen Blick auf sein jugendliches Gesicht zu erhaschen. Er jedoch sah ihre vom Weinen gerötete Augen... er bemerkte das irre Glitzern, das auf fieberhaftes Überlegen zurückführte, in den Augen eines Jungen und beschloss diesem als Erstes eine Lektion zu erteilen. Niemand würde seinem Versteck entkommen, außer er ließ sie wieder frei - lebend, aber doch ohne Seele. Er wollte, dass sie spürten, wie es war ohne Seele leben zu müssen... ein Zustand, der er selbst schon etliche Jahre hatte ertragen müssen.
 

Und dann tat eben dieser kleine Junge, der das nächste Opfer sein würde, etwas, was bisher noch kein Kind gewagt hatte zu tun. Er bettelte um das Leben seiner Mitgefangenen... "Lass sie doch bitte gehen, sie hat dir doch überhaupt nichts getan. Warum hast du sie auch hierher geschleppt?" Der große Junge, mit ungewöhnlich hellen Haaren, vor ihm lachte lang, aber so kalt und gefühllos, dass den Jungen schon wieder der Mut verließ. "Was sie mir getan hat?" Zum ersten Mal seit einer Ewigkeit benutzte der Junge seine Stimme wieder, um zu reden - ganz normal zu reden. Anfangs kratzte sie ein wenig, aber schon nach wenigen Wörtern war die normale Kälte wieder zurück gekehrt.
 

"Warum, warum? Ist das alles, was du zu fragen hast? Ist das etwa schon alles, was du sagen willst?" Mit jedem Wort war der große Junge mit der kalten Stimme näher gekommen und bevor der kleine mutige Junge auch nur den Mund aufmachen konnte blendete ihn ein gleißend helles Licht und er fiel ohne einen weiteren Ton zur Seite. Ein Mädchen neben ihm schrie markerschütternd auf und gesellte sich keine Sekunde später zu dem am Boden liegenden Jungen.
 

Endlich kehrte eine beruhigende Stille in den dunklen Raum zurück - nur noch gleichmäßiges, wenn auch sehr schwaches, Atmen war zu hören und das gleißende Licht erstarb wieder. Der Junge fuhr mit zitternder Hand über seine Brust und als er sich zu dem einfallenden Lichtstrahl drehte erkannte man, dass dort unter seiner Hand ein altes Artefakt ruhte. Ein goldener Ring, in der Mitte eine Pyramide und außen herum fünf Zeiger, die wie die Schicksalszeiger wirkten. Momentan ruhten sie, doch schon bald würden auch sie wieder zum Leben erwachen. Genau in dem Augenblick, in dem das letzte Kind seine Seele geben musste, würden die Zeiger ihr Werk vollenden und den namenlosen Pharao genau zu ihrem Besitzer führen. Erst dann hätten sie ihre Aufgabe erfüllt und könnten in einen ewigen Schlaf fallen, bis sie wieder erweckt wurden.
 

Der Junge mit dem - im schummrigen Licht schwach leuchtenden - Ring drehte sich noch einmal zu all den schlafenden Kindern um und auf seinem Gesicht war nun ein verschmitztes Lächeln zu finden. Dieser Anblick gefiel ihm, er erweckte das Gefühl von Genugtuung, aber vor allem von Macht in seinem Herzen. Macht bedeutete Kontrolle und das war etwas, worauf der Junge sehr viel Wert legte. Kontrolle war alles, was im Leben etwas bedeutete.
 

Liebe war vergänglich, man konnte sogar noch an ihr zerbrechen, wenn man sie zu tief in das eigene Herz vordringen ließ.
 

Rache war süß, aber dieses Gefühl füllte einen nur so lange, bis man mit der Rache fertig war und dann? Ja, dann musste man sich an ein anderes Gefühl klammern - viel zu umständlich.
 

Fröhlichkeit war viel zu erlogen - keiner hatte jemals gesehen, wie er selbst jahrelang jeden mit einem fröhlichen Lächeln täuschen konnte.
 

Freundschaft war töricht. Wer Freundschaften einging konnte leicht hintergangen werden. Menschen, die dich zu ihrem Freund zählten konnten dich im nächsten Moment schon zu ihren Feinden erklären.
 

Traurigkeit machte schwach und schwach sein bedeutete Fehler zu riskieren. Nicht umsonst hatte Seto Kaiba es geschafft die Karriereleiter so hoch zu steigen. Er hatte vergessen, wie es war einen Bruder zu haben und sich nur auf die Arbeit konzentriert. Und nun hatte er Geld in Massen, aber einen unglücklichen Bruder - was er noch nicht einmal wahrnahm.

Wo wir wieder bei der Liebe wären, die einen zerbrechen konnte - so wie es mit Mokuba Kaiba passiert war. Er hatte seinem Bruder alle Liebe entgegen gebracht, die sein kleines Herz aufbringen konnte und wurde kaltschnäuzig ignoriert. Nun lebte sein Körper noch immer neben seinem Bruder, aber sein Herz war eingefroren, wenn nicht sogar wie ein Eiskristall - der auf Beton knallte - in Millionen Teile zersplittert.
 

Nein, Kontrolle war ein Gefühl, das richtig war - richtig sein musste. So jedenfalls hatte es auch immer Mou Hitori no Ryou gesagt. Für ihn ging die Kontrolle über alles andere - sie entschied über Sieg oder Niederlage und war somit überlebenswichtig. Und gehorsame Schüler befolgten die Weisheiten ihrer Lehrer. Aber manchmal kam es vor, dass Schüler besser wurden, als ihre Meister und es schafften sich ihrer zu entledigen. Ja, manchmal gab es dieses Phänomen und der Junge hoffte eines Tages auch frei sein zu können. Immerhin war er der beste Schüler von Mou Hitori no Ryou gewesen - der beste Schüler und der gehorsamste Sklave.
 

"Noch ein Kind und der namenlose Pharao gehört mir. Dann ist alles vorbei und ich werde ihn loslassen - er hat für mich dann keine Verwendung mehr." Die kalte Stimme des Jungen breitete sich in dem dunklen Raum aus und flog sachte über die Köpfe der Kinder weg, die noch heute abend wieder aus dem Haus verschwinden mussten. Schließlich waren sie alle bisher immer wieder aufgetaucht. Schön langsam einer nach dem anderen. Und das würde sich auch nicht ändern - Ryou wollte es so - immerhin war das eigentliche Ziel der namenlose Pharao und die Kinder nur das Mittel zum Zweck.
 

Entschlossen die Arbeit jemand anderem zu überlassen bewegte sich der schlanke Körper auf die Stufen zu. Langsam ging er auf das fahle Licht zu und hob plötzlich die Hand, um sich elegant durch die langen Haare zu fahren. Für einen kurzen Augenblick enthüllte er so einen Anblick, den er sogar vor sich selbst zu verstecken versuchte. An seinem Hals zeichneten sich deutlich Schürfwunden ab, die noch frisch sein mussten. Ebenso rutschte bei dieser Handbewegung der Ärmel seines Pullovers ein Stück nach hinten und zeigte die Kratzspuren auch an den Handgelenken. Allerdings schienen sie dort schon wieder am Heilen zu sein.
 

Der Junge warf die Haare mit einer Kopfbewegung zurück und stieg über die erste Stufe. Ganz langsam - fast schon zögernd - nahm er eine Stufe nach der anderen, bis er schließlich am Treppenabsatz angekommen war. Er schloss die Kellertür hinter sich und senkte die Augenlider. Als er die Augen wieder öffnete konnte man darin Schmerz ablesen. Solch eine starker Schmerz, dass ihm sogar Tränen in die Augen stiegen. Er fasste sich mit den Händen an den Kopf und sank schluchzend auf die Knie. Man sah ihm an, dass er am liebsten laut geschrien hätte, sich das aber nicht traute. Neben dem Schmerz war auch deutlich eine Spur Angst in seinem Gesicht abzulesen. Die fein geschwungenen Lippen öffneten sich, um einfach irgendeinen Laut von sich geben zu können, aber einige Momente lang passierte nichts. Der Junge kniete weiterhin auf dem Parkettboden und stützte sich nun mit den Händen dort ab. Dann war einen leises Platschen zu hören, dass in immer schneller werdenden Abständen wiederkehrte. Irritiert und mit zitternder Hand strich der Junge über den Boden unter ihm und verwischte dabei sein eigenes Blut, das ihm aus dem Mund tropfte. Es passierte schon wieder - er hatte die andere Seite in sich einfach nicht unter Kontrolle. Sie verletzte ihn und er konnte sich nicht wehren. Es würde niemals aufhören... nicht, wenn er nichts dagegen unternahm.
 

Irgendwie schaffte es der Junge sich aufzurappeln und ein paar Schritte zu gehen. Um seinem schwankenden Körper Halt zu geben stützte er sich mit einer Hand an der Wand ab, während die andere auf seinem Mund verweilte, um das Blut ein wenig abzufangen, das noch immer daraus hervorquoll. Mit einiger Mühe kam er schließlich in seinem Zimmer an, wo er sich kraftlos auf sein Bett fallen ließ. Die rote Flüssigkeit floss ihm aus den Mundwinkeln und bahnte sich einen Weg über seine blasse Haut, bis sie auf seine schneeweiße Bettdecke fielen. Die rehbraunen Augen des Jungen wanderten zu seinem Spiegelbild, das an der Wand geduldig darauf wartete, dass sich ihre Blicke trafen.
 

And I doubt that I will ever find out

If there's a way to get out

I'm feeling all alone
 

In eben diesem Moment durchzuckte den Jungen auf dem Bett ein brennender Schmerz und er griff sich instinktiv an den Hals. Es sah so aus, als würde sich eine Schlinge um die blasse Haut legen und sie zuschnüren. Ein leises Röcheln war zu hören und stumme Tränen entkamen den scheuen Augen des Jungen. Er flehte nicht um Gnade, er äußerte nicht den Wunsch, dass endlich all das aufhören sollte. Er erwartete keine Hilfe - noch nie hatte ihm jemand geholfen. Mit seinen Problemen war er schon immer alleine gewesen.
 

Cause lately I've been thinking maybe

When no one's gonna save me

I'll do it on my own!
 

Und auch dieses Mal würde das nicht anders sein. Seine geschundene Seele konnte sein anderes Ich nicht besitzen. Er mochte sie quälen und ihn verletzen können, aber niemals sein Eigen nennen. Der Junge sah wieder zu seinen Ebenbild und keuchte kurzatmig. Fast schon wartete er darauf, dass es den Mund öffnete und ihn verhöhnte. Der Druck auf seinem Hals ließ nach und er wischte sich das Blut von seinem Gesicht, das weiterhin in gleichmäßigem Fluss durch seine Lippen rann. Doch niemand sagte ein Wort. Es war ein stummer Machtkampf - ausgetragen mit hasserfüllten Blicken. Ein deutlicher Sieger war nicht zu erkennen, denn vor lauter Erschöpfung gelang es dem schwachen Jungen nicht mehr länger seinem Widersacher in die Augen zu sehen. Bevor er in einen traumlosen Schlaf fiel hallten in seinem Kopf noch seltsam vertraute Worte wider, die er aber in dieser Verfassung nicht mehr einordnen konnte. Es waren seine eigenen, die er seinem anderen Ich einmal an den Kopf geworfen hatte, als der Schmerz unerträglich war. Don't just fight your weakness - use it to grow stronger!
 

Draußen dämmerte es bereits, als Ryou wieder erwachte. Es dauerte eine Weile, bis seine Erinnerungen zurück kehrten. Seine schlanken Finger fuhren über die geröteten Lippen, aber von Blut war keine Spur mehr zu finden. Auch auf seinem Bett waren die roten Tropfen nicht mehr zu sehen. Es war beinahe so, als wären sie nie da gewesen. Verwundert versuchte Ryou sich aufzusetzen und ignorierte den aufflammenden Schmerz in der Brust, der ihn kurz am Atmen hinderte. Im Haus war es ruhig - beinahe etwas zu ruhig - und Ryou war sich sicher, dass er alleine war. Erleichtert sog er die frische Luft in sich ein, die durch das geöffnete Fenster strömte. Plötzlich erinnerte er sich auch wieder an die Kinder im Keller und stürmte hastig die Treppen herunter, um einen vollkommen leeren Keller vorzufinden. Er - Mou Hitori no Ryou - hatte alles erledigt. Wieder einmal hatte Ryou es nicht geschafft ihm etwas entgegen zu setzen. Frustriert schlug er die Kellertür hinter sich zu, die daraufhin laut krachend ins Schloss fiel. Sein Blick glitt zu dem Parkettboden, wo eigentlich eine Blutspur von ihm zu sehen sein müsste - aber auch hier war nichts mehr zu sehen.
 

"Damn!", fluchte Ryou und ballte seine zierlichen Finger zu Fäusten zusammen. Seine Fingernägel schnitten ihm schmerzhaft in seine Fleisch - so sehr drückte er wütend die Hände zusammen. Aber Schmerz konnte dem Jungen nichts mehr anhaben. Er war nur ein Gefühl, das man ausschalten konnte, wenn man seine Emotionen unterdrückte. Und darin war Ryou ein wahrer Meister. Schmerz entstand im Kopf und je mehr man darüber nachdachte, desto mehr litt man unter diesem Gedanken. Ryou aber wollte kein Leid mehr empfinden - er wollte überhaupt nichts mehr spüren.
 

"Das alles wird ein Ende haben. Du wirst mich nicht mehr länger unter deiner Kontrolle haben, hörst du mich?", schrie er aus Leibeskräften in das verlassene Haus hinein. Es war ihm egal, dass er alleine war - Ryou wusste, dass sein anderes Ich ihn mehr als nur deutlich hören konnte und auch genau verstand, was Ryou damit wirklich sagen wollte. Keine Sekunde später erklang ein kaltes Lachen, dass sich rasend schnell in Ryous Kopf ausbreitete und ihn somit fast zum Zerbersten brachte. Schützend schlug er sich die Hände auf die Ohren, aber es half nicht dem Lachen zu entkommen. "Du hast Bakura beseitigt und bist immer noch gefangen? Ryou, Ryou - da kann ich dir nicht helfen. Ich werde dich nicht in Ruhe lassen können, denn ich bin du."
 

And I doubt that I will ever find out

If there's a way to get out

I'm feeling all alone
 

Cause lately I've been thinking maybe

When no one's gonna save me

I'll do it on my own!

____________________________________________________________
 

© Bakuragirl



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Kommentare zu dieser Fanfic (77)
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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  RyouAngel
2006-04-25T14:07:25+00:00 25.04.2006 16:07
*Fan-Fähnchen schwenk*
Wow, Ryou....
Wiedermal ist das eine super gelungene FF!
Was soll man sonst denn sagen?
Kein Wort wird diesr FF gerecht.
Wirklich!!
*schmacht*

Deine RyouAngel
Von:  Umi
2005-10-07T09:11:11+00:00 07.10.2005 11:11
*neesan rüttel*
Ich bin HINGERISSEN!!!!!
*schmacht*
So ein toller Hikari ;____; *schmachtet Ryou an*
Gut, Baku gibbet also nimmer - damit war zu rechnen - aber etwas von ihm wird ewig weiterleben... *geheimnisvoll lächel* die Erinnerung... seine Macht...
*quiiiiiiiiiiiiiiiiiiietsch*
Neesan, du machst mich so glücklich ;_________;
*hüpf*
*dich rüttel*
Es ist so... so... so toll ;_____;
*hibbelig*
Bitte mach bald weiter! *Sucht zurückgekehrt is*
Ich werde nie von Baku/Ryou loskommen T__T *noch Urenkeln davon vorschwärmen wird*
*Neesan durchplüscht*
Lass mich nich so lange an Entzugserscheinungen herumkrepeln ToT
Bitte!
*rumkriech*
Das war eines der schönsten Kapitel, die ich je gelesen hab *schneuz* *dich weiterrüttel*

WEITER!!!!! >_<V
Von:  Kjesta
2005-10-06T15:00:47+00:00 06.10.2005 17:00
Wow, das ist einfach... Einfach Wahnsinn *vollkommen fasziniert desu* das ganze Kapitel liest sich wie ein Versteckspiel mit sich selbst, mit Ryou, mit Bakura, mit der Wahrheit. Man merkt, dass du nicht viel in der 3. Person schreibst... Normalerweise gefällt mir dein Stil besser, ganz ehrlich. Aber der Inhalt hat alles wieder wettgemacht!

Ich hab ehrlich die ganze Zeit gegrübelt, wer Ryou ist, wo Bakura ist und - ja, was noch? Was die Wahrheit ist? Gibt es hier eigentlich eine Wahrheit? Man traut sich gar nicht mehr, beim Lesen Thesen aufzustellen, weil sie sowieso innerhalb von einigen Sätzen widerlegt werden würden. Dadurch gleitet man einfach hindurch und ist ratzfatz fertig. Mit noch mehr Fragen.

Du siehst, das Lesen dieser Story fasziniert mich ungeheuer und macht mich nachdenklich. Ich weiß auch ehrlich gesagt nicht wirklich, was ich sagen soll zu dem Chap... Ich hab es nicht wirklich alles verstanden, weil ich mich einfach nicht getraut hab, neue Theorien aufzustellen, die werden ja eh gleich wieder zersplittert. Und dann? Das ist echt eine FF, wo man nur sagen kann: zurücklehnen, Luft holen, eintauchen und genießen!

Sodele, ich mach jetzt mal Schluss mit diesem absolut unsinnigen Kommi ^^" Sorry, bin recht gestresst heute, deshalb ist er nicht so wahnsinnig toll...

Hab dich lieb *knuffel* deine Kako-chan ^x^

PS: Erste *Fähnchen schwenk*
Von:  Umi
2005-07-28T20:19:09+00:00 28.07.2005 22:19
hach.... haaaach... HAACH!!!
*schmachtet vor sich hin*
kannst du tanzen?
*quiek*
*völlig begeistert herumspringt*
*mit messern jonglier*
(alle: jetzt ist es soweit... ich wusste immer dass sie verrückt ist...)
WUNDERBAR!
ich liebe es, wenn realität und scheinwelt verschmelzen, je grausamer diese scheinwelt ist umso besser (ich nenns mal scheinwelt... auf meine tiefsten hoffungen betreff der "wahrheit" geh ich mal nicht näher ein *mit zunge schnalz* kannsts dir sicher auch so denken ^.~)

es ist furchtbar, wenn man sich immer an seine träume erinnern kann, egal ob alpträume oder nicht... ich hatte das mal eine woche oder so am stück und allein das hat mich fast wahnsinnig gemacht!
wär ich nicht so völlig vernarrt in deinen baku hier, würd ich ja FAST mitleid mit ati haben... aber eben nur fast >XD

ich möcht übrigens auch, das baku mit nem blutigen messer auf mich zurennt *g*
naja, nit um mich abzustechen, aber.... um seine kleinen schandtaten zu gestehen *.*

WELCHES ZEICHEN????????
was für ein zeichen ist da?
aaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaah!!!
das kannsu doch nicht mit mir machen!!!!
>__<
(ich hätt es auch so enden lassen, aber... aber... das ist was komplett anderes!!)

es war spitze!!!
das chappie mein ich *.*
weiter weiter weiter!!!
(wenns scho weitergegangen ist, dann will ich nix gesagt haben XD')

*um dich rumhüpf*

s imoto
Von:  teufelchen_netty
2005-07-12T19:48:54+00:00 12.07.2005 21:48
mei oh mei das mit der puppe klingt so richtig nach leck mich am .... ><
das is gut, das hat was, finde ich. aber traum, schauder waohahahha, das war so goil.
Von:  Beldaran
2005-06-29T09:55:25+00:00 29.06.2005 11:55
Ich habe eben in den Anfang reingelesen und muss gleich etwas loswerden:

Diese drei Punkte "..." die du dauernd in den Text einbaust, sind schlechter Stil. Sie machen den Text schwerfällig und anstrengend zu lesen. Sie nehmen der Erzählerstimme ihren Tonfall, machen sie sehr gleichgültig. Alles verschwimmt dadurch zu einem Brei. Ab und zu kann man man diese drei Punkte setzen, dann wirkt das auch, aber sie in Masse anstelle aller anderen Satzzeichen zu setzen, ist unerträglich und ist eine merkwürdige Marotte, die zwar viele Autoren hier auf Animexx cool finden, aber dennoch eine Marotte ist, die auffällt und stört.

Schau in ein normales Buch: Dort wirst du nur ganz selten mal diese drei Punkte finden und nur, um einer Stelle besonderen Ausdruck zu verleihen, um etwas anzudeuten, das nicht ausgesprochen wird. Ganz selten, wie es sich für so ein starkes Stilmittel gehört.

Texte mit solchen Marotten lese ich automatisch nicht weiter, deshalb werde ich dir auch nicht mehr zu meinem Eindruck zu der Geschichte sagen können.


Ich habe eben noch die ganze Geschichte aufgemacht, um zu schauen, ob sich diese Punkte nur durch den Prolog ziehen - als gut gemeintes, aber übertriebenes Stilmittel - aber sie ziehen sich ja durch den ganzen Text. Damit gibst du dem Text so ein grosses Gefühl von Gleichgültigkeit, das du vermutlich nicht beabsichtigt hast. Du musst dir über die Wirkung eines Stilmittels im Klaren sein, wenn du es verwendest; du musst dir über die Wirkung jedes Zeichens und Wortes bewusst sein, das ist Teil des Schreibens. ... Ok, genug geredet. Du bist herzlich eingeladen, darüber mit mir zu diskutieren oder nachzufragen, wenn du die Kritik nicht nachvollziehen können solltest. (Ja, ich benutze Dreierpunkte; die von eben waren natürlich absichtlich gesetzt. Sie aber hinter jedem Satz anstelle eines einfachen Punktes lesen zu müssen, rollt mir, bildlich gesprochen, meine Fussnägel auf.)

Liebe Grüsse,
Beldaran :)
Von:  Hito
2005-06-08T08:31:19+00:00 08.06.2005 10:31
Ahhhhhh, sagst du mir das nächste Mal Bescheid, wenns weitergeht?^^

*brrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrr* Muss denn Bakura Ati denn nur so quälen? ó.ò
*Gänsehautfeeling*
*erleichtert war, als Wecker geläutet hat*
Es ist doch ziemlich praktisch, wenn man einen Yami hat. Dann könnte man wie Yugi hier noch weiterschlafen ^^

Hui, Ati und Yugi verfolgen Ryou?
*Anzu angerannt kommt*
Na, da kann ich aber Ati verstehen, weshalb er mit Aibou tauschen will. XD

*hibbl*
*hibbl*
*hibbl*
Du - du weißt aber schon, dass das ja sooooooooooooooooooo fies von dir ist, weil du nicht sagst, welches Muster die beiden entdeckt haben! *schmoll*
*an Orichalcos gedacht hat*
*lachzweg*
Nicht wirklich. ^^°

Also, wirklich ein schönes Chappi, wirklich schöner Stil, wirklich schön Formulierungen, wirklich schöne 'Bilder' *thumbs up*
Von: abgemeldet
2005-05-27T14:46:39+00:00 27.05.2005 16:46
Was steht denn da nun??? *ganz nervös vor Anspannung ist* Das ist wieder ein typischer Schluss, und ich verhalte mich wieder typisch...Ne im Ernst, das Kap ist klasse und das Ende spannend, man möchte direkt weiter lesen ^o^
Und der Traum ist klasse, so richtig beängstigend, man kann richtig mit dem armen Ati mitfühlen *schauder*

Und das Zeichen, das auf der Karte entstanden ist, das find ich interessant *wissen will, was auf der Karte zu sehen ist*

Du siehst also, dein Kap ist al wieder absolut gelungen ^o^

*knuddelflasuchknuffwuschelknutschdrücktätschelwink* Baba, Ri-Chan ^.^
Von:  Kjesta
2005-05-27T08:34:15+00:00 27.05.2005 10:34
*vor Spannung rumhibbel* Meine Fresse noch eins, wie kannst du an der Stelle aufhören, ohne zu sagen, was das für ein Teil ist? xO *hopshops*
Vielleicht ein Pentagramm oder so? Oder eine Nachricht? o
Von:  teufelchen_netty
2005-01-30T13:56:53+00:00 30.01.2005 14:56
toll sie könn ja doch ordentlich miteinander reden... ich dachte schon sie reden nich drüber
puh ^^
hab ja viele kapis verpasst, gomen, aber sie waren echt alle samt hammer.


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