17. November 1916
Stellungskampf, 17.November 1916
Der kalte Schlamm reicht uns bis zu den Knöcheln, ein Geruch von Kot und Verwesung lag in der kalten Luft des Novembermorgens, wie immer, wenn der Wind von Westen kommt.
Seit Tagen bewegen wir uns nicht. Nichts geht mehr, ewig geduckt laufen wir durch die Schützengräben, denn sobald jemand seinen Kopf über den Rand des Grabens hebt, kommen auch schon die Kugeln von der anderen Seite angesurrt. Seit zwei Jahren dieses ewige hin und her.
Gestern kam ein Neuer, frisch eingezogen, 18 Jahre jung, genau wie ich. Er war völlig von diesem verfluchten Krieg überzeugt, dann ging es los! Ein Angriff der Franzosen! Der Neue rannte geduckt zu seiner Stellung, kurz vorher stürzte er im Morast und verlor seinen Helm. Er stand auf, er wollte seinen Helm suchen, dann ging alles ganz schnell: Ein Schuss, kein Schrei, nur ein dumpfes Platschen. Sie hatten ihn erwischt, glatter Kopfschuss.
Ich wüsste heute nicht mal mehr wie er heißt.
18. November 1919,
Im Westen nichts Neues.