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Together

von

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Aussprachen und Geburtstage

Sie suchten sich einen Platz, an dem sie etwas Ruhe haben würden und der sie nicht gleich den Blicken der anderen Schüler preis gab, die ebenfalls durch den Park auf dem Weg nach Hause mussten.

Sie setzten sich in den Schatten eines Baumes, der weit entfernt von den Hauptgehwegen war und nun direkten Blick auf einen Spielplatz zuließ. Sie hatten den Weg über kein Wort gesprochen, Rika war noch damit beschäftigt, ihren Puls wieder auf Normalwert zu bekommen nach der Raserei und Ryo begnügte sich mit abschätzenden Seitenblicken, hatte er doch keine Ahnung, was ihn jetzt erwarten würde. Im Grunde war er auf alles gefasst, vom brutalen Mordversuch über tränenreiche Bekenntnisse war alles drin bei diesem Mädchen.

Rika durchbrach als erste die Stille. „Du hast mich heut den ganzen Tag ignoriert.“ „Na ja, ignoriert ist nicht das richtige Wort, würde ich sagen. Gemieden wär richtiger. Ich habe gedacht du hast bestimmt keine Motivation, mit mir in irgend einer Weise zu reden.“ „Hm...“ Sie schaute, die Beine angezogen und die Arme darum verschränkt mit dem Kopf auf die Knie gestützt, den Kindern auf dem Spielplatz zu. Er folgte ihrem Blick und sie sahen einem kleinen Jungen zu, wie er einem Mädchen an den Zöpfen zog und diese dann schreiend davon lief, der ihr hinterher. „Früher war alles irgendwie einfacher... warum sind wir keine Kinder mehr?“ Doch er schüttelte den Kopf. „Ich finde nicht, das früher alles einfacher war. Heute können wir vieles selbst entscheiden, was wir wie machen, unsere Träume sind zum Greifen nah und unsere heutige Unabhängigkeit finde ich um einiges besser als die frühere Pflicht, die Entscheidungen zu unserem Besten zu akzeptieren.“ Sie lachte. „Als wenn du auf solche Entscheidungen Rücksicht genommen hättest. Oder hat dir dein Vater persönlich die Karte für den 12 monatigen Aufenthalt in der Digiwelt besorgt?“ Er lächelte. „Touché. Da nehmen wir uns beide aber nichts würde ich mal behaupten.“Sie schwiegen sich vorerst wieder an. „Wie soll es jetzt weiter gehen?“ Doch er zuckte nur die Schultern. „Ich weiß es nicht. Ich hab eigentlich gedacht du machst deine Drohung von gestern war und sprichst nie mehr mit mir...“ Sie seufzte hörbar auf. „Ich weiß nicht, was ich machen soll, was du erwartest, was... nun ist...“ „Ich erwarte doch nichts von dir, wirklich nicht. Ich hab nur immer das Gefühl, du entfernst dich immer noch mehr von mir als sowieso schon und irgendwie hatte ich Panik, und wenn ich Panik habe, tue ich doofe Sachen, und wenn ich doofe Sachen tue, bist du pissig, und wenn du...“ „Ok,ok, es ist genug, ich hab es verstanden.“ Er brach seine Ausführungen ab und schaute sie an. „Freunde?“ „Nein.“ Trotzig sah sie ihn an. „Ich kann dich immer noch nicht leiden.“ Er sah sie so entsetzt an, dass die lachen musste. „Nein, Scherz. Aber du musst mir versprechen, dass das nicht noch einmal vor kommt... „ Sie sprach nicht aus, was genau sie meinte, doch er wusste es auch so und nickte. „Ich möchte selber entscheiden, wer und wann und...“ Ihr Gesicht war über und über rot, es fiel ihr nach wie vor schwer, über ihre Gefühle zu sprechen. „Ok... gehen wir heim, ich denk es ist vorerst alles gesagt.“ Ryo stand auf und reichte Rika die Hand, um ihr aufzuhelfen. Diesmal nahm sie sie auch an. Sie waren ja jetzt auch Freunde.
 

Und wie sah diese Freundschaft nun im Alltag aus? So wie ihre Feindschaft zuvor auch ;-) Ihre kleinen Debatten und Neckereien waren allgegenwärtig, nur das Rika sich jetzt nicht mehr so über ihn aufregte, sondern sie viel mehr belächelte, genoss. Ryo drängte sich ihr nicht auf, es war, wie er gesagt hatte.

Und auch das Zusammenleben in der Klasse gestaltete sich doch recht angenehm. Langsam fand auch das Gerücht Zerstreuung, dass die beiden ein Paar seien, und so trauten sich auch allmählich die anderen an sie heran.

„Ryo... ich habe 2 Kinokarten für heut Abend, hast du nicht Lust mitzukommen?“ Aiko aus der Parallelklasse hatte sich zu ihnen beim Mittagessen in der Mensa bequemt. Rika unterbrach ihr Gespräch mit Jen und horchte. Aiko war ein nettes und beliebtes Mädchen. Viele der Jungen an der Schule fanden sie mehr als nett, auch die der oberen Klassen. Sie war hilfsbereit und freundlich zu jedem und ihre langen braunen Haare und ihre schlanke Figur trugen den Begeisterungsstürme nur zu. Ryo sah von seinem Teller auf, auf dem er gerade mit Erbsen Türmchen gebaut hatte. „Ähm.. das ist wirklich nett von dir,“ er lächelte sie an, „aber eher nicht, nein danke.“ Sichtlich geknickt ging Aiko wieder zu ihrem eigenen Tisch zurück, an dem ihre Freundinnen auf sie warteten und ihr offensichtlich die Daumen gedrückt hatten. Rika hatte sich sofort Jen wieder zugewendet, doch sie bemerkte den Blick, den Ryo ihr zuwarf und das er auf eine Reaktion hoffte. Doch es erfolgte keiner, weshalb auch er sich wieder seinen Erbsen widmete.

Als sie jedoch gemeinsam den Klassenraum betraten und er ihr den Vorgang zu ihren Tischen ließ, lächelte sie ihn an und die Art, wie ihre Augen leuchten sagte ihm, das dort seine ersehnte Reaktion war und das sie das Geschehen sehr wohl mitverfolgt hatte. 'Vielleicht ist ja doch noch nicht alles verloren...'
 

Die Tage verflogen nur gerade zu, und Ryo und Rika mussten sich gemeinsam aufmachen, das Geschenk für Henry zu besorgen. Sie hatten die 17000 Yen durch 6 einhalb geteilt (einhalb wegen Suzie, die noch nicht so viel Geld besaß, sich aber unbedingt beteiligen wollte) und so blieb letztlich für jeden eine relativ humane Summe über. Rika hatte sich um das Einsammeln gekümmert und Ryos Aufgabe war die Beschaffung, doch sie erklärte sich auf sein Nachfragen gerne bereit, ihn zu begleiten.

Also liefen sie gemeinsam durch die Einkaufsstraße, bummelten an den Schaufenstern vorbei, lästerten zeitweilig über besonders schräge Persönlichkeiten (wie z.B. den Straßenmusiker, der absolut keinen richtigen Ton auf seiner Flöte zu Stande bekam und eigentlich nur Geld von den unfreiwilligen Zuhörern bekam, damit er aufhörte) und ließen sich dann schließlich, als der „geschäftliche“ Teil erledigt war, in einer Eisdiele nieder. Rika musste zugeben, es war wirklich ... nett. Angenehm. Lustig. Und der riesen Eisbecher vor ihr steigerte ihr Wohlbefinden noch ungemein. Irgendwann bemerkten sie zwar, dass vor allem Pärchen um sie herum waren, aber das störte sie dann auch nicht weiter. Letztlich schienen die beiden für Aussenstehende auch zu diesem Club dazuzugehören, inklusive des Kellners, der ihnen einen „Paarmilkshake“ an den Tisch brachte. Ryo wollte die Sache richtig stellen, doch Rika bedankte sich strahlend und erwiderte nur auf den verblüfften Blick ihres „Freundes“; „Was? Einem geschenkten Gaul...“ Sie forderte ihn auf, mitzutrinken und so hatten sie die Chance, sich dabei unentwegt in die Augen zu schauen. Nach geschlagenen 20 Minuten hatten sie den Milkshake dann auch endlich bewältigt und machten sich langsam auf in Richtung Haus. Ryo schleppte Rika die Eisenbahn bis vor die Haustür, verabschiedete sich dann von ihr und machte sich dann ebenfalls auf den Weg heim.

'Ein richtig schöner Tag...' sinnierte Rika als sie die Bahn reinhievte und in der Abstellkammer verstaute.
 

Henrys Geburtstag war da. Schon früh morgens trafen sich die Teenager, um ihr Verhalten zu timen. Sie wollten ihn reinlegen, so tun, als hätten sie es vergessen. Es war Wochenende, die Schule kam ihnen also diesbezüglich nicht in die Quere, und so planten sie einzelne Aktionen.

Am Nachmittag dann rief er bei Takato an mit dem Bestreben sich zu erkundigen, wann er eintreffen würde. „Henry? Das ist ja ne Überraschung. Mensch, tut mir leid, ich hab gerade gar keine Zeit, ich muss mit meinen Eltern los, wir fahren doch heut zu meinem Cousin. Wir sehen uns Montag, ja?“ und legte schnellstens auf. Nun versuchte er sein Glück bei Jen, doch deren Vater erklärte ihm, sie sei mit einer Freundin zum shoppen verabredet.

Traurig legte Henry auf. Hatten seine Freunde ihn wirklich vergessen? Seine Eltern hatten ihm wie jedes Jahr ein großes Geburtstagsfrühstück vorbereitet und seine Geschenke hatte er auch bekommen, doch am meisten hatte er sich auf das Beisammensein mit seinen Freunden gefreut. Also rief er bei Rika an, die ging bekanntlich nie shoppen und hatte auch keine Cousins, die es plötzlich heimzusuchen galt. Doch nach dem es ein paar mal getutet hatte, nahm ein Mann dort ab. Vollkommen desorientiert stotterte Henry, dass er eigentlich Rika Nonaka sprechen wolle und sich wohl verwählt habe. „Henry, bist du das? Hi! Hier Ryo. Ich hab doch heut mein Date mit Rika, sie macht sich gerade fertig, soll ich was ausrichten?“ Nun war Henry völlig am Boden zerstört. Ryo hatte Mitleid mit ihm, durfte sich aber nichts anmerken lassen, weil die anderen ihn sonst erwürgt hätten. „Hör zu, du wolltest doch die CD von mir geliehen haben, ich hab sie hier. Ich hab gedacht, wir kommen noch bei dir vorbei, aber wir schaffen es nicht mehr, Rika braucht so lang. Au...“ gedämpft wurde etwas am anderen Ende genuschelt, bis Ryo wieder richtig am Hörer war. „Also, kommst du kurz vorbei?“ „Rika macht sich doch nie fertig für irgendwas...“ antworte Henry tonlos, sagte aber doch zu, kurz vorbei zu kommen.

'Einfach vergessen... sie haben es einfach vergessen. Das erste Mal in all den Jahren.' Deprimiert und traurig schlurfte er die Straßengassen entlang in Richtung von dem Anwesen der Nonakas. Er hatte seinen Eltern gesagt, er wäre bald wieder da und besorgt hatte ihn seine Mutter gemustert, aber nichts gesagt. Nun erreichte er das Haus, alles sah aus wie immer. Er betätigte die Klingel und einen Moment später wurde ihm die Tür geöffnet. Rikas Oma, die ihn freundlich anlächelte, bat ihn herein zu kommen und im Wohnzimmer auf Rika zu warten, sie käme gleich zu ihm hinunter. Er bgab sich direkt zum Wohnzimmer, dessen Tür verschlossen war.

Als er die Tür öffnete, flogen ihm Luftschlangen um die Ohren und all seine Freunde standen dort, mit seltsamen bunten Partyhüttchen auf dem Kopf und feixten ihm zu. „Ihr seid unmöglich!“ Er versuchte sie böse anzuschauen, lachte aber über das ganze Gesicht. „Happy Birthday, Henry!!“ erscholl es im Chor und einer nach dem anderen kam, ihm zu gratulieren. Nun kamen auch Henrys Eltern und Geschwister hervor. „Ihr habt davon gewusst!“ bedachte Henry sie mit einem bösen Blick, doch seine Mutter wehrte lachend ab. „Ich konnte ihnen doch nicht die Überraschung verderben!“ Sie geleiteten Henry an den großen Tisch, auf dem ein riesiges Päckchen angelehnt war und auf dem eine riesige Torte mit der Aufschrift „Sweet 17“ stand. „Ihr seid total verrückt.“ Er strahlte in die Runde. Jen lachte. „Hast du wirklich geglaubt, wir könnten es vergessen?“ Sie zwinkerte ihm zu. „Na ja, also... Takato bei Verwandten, du shoppen, möglich wär es. Sorgen hab ich mir gemacht als Ryo was von einem Date erzählte... aber Ryo, was is mit deinem Kopf?“ Mit großen Augen besah Henry sich die riesige Beule auf Ryos Schädel. „Meine Hand ist versehentlich draufgefallen“ antwortete Rika statt ihm zuckersüß. „Ich nehme mal an, als er behauptete du brauchst so lang dich fertig zu machen?“

Die anderen quittierten dies nur mir Lachen und so wandten sich alle wieder dem Geburtstagtisch zu.



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Kommentare zu diesem Kapitel (1)

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Von:  Kimie_Yashi
2008-01-09T12:29:02+00:00 09.01.2008 13:29
Boa.... wie gemein >_< der arme Henry!
Aber das mit Rikas & Ryos Date war toll, dass sie sogar 'erlaubte', dass er das zu Henry sagt und dann 'nur' wegen der Bemerkung mit dem 'scih fertig machen' eine gescheuert bekommen hat ^___^
Fand die Stelle auch noch süß, als die beiden unterwegs waren und dann diesen Pärchenmilcheshake vorgesetzt bekommen & Rika auch nichts gesagt hat ^-^

Freu mich schon auf das nächste Kapitel *hüpf*
Alles Liebe, bis zum nächsten Mal....
Kimie
*knuddel*


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