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Blood shed for Angels

Vorerst abgebrochen úù
von

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Confessions

Ich muss zugeben... Ich hab das Kapitel geschrieben und sofort hochgeladen... Kein erneutes durchlesen, kein gar nichts. Das ist n Experiment von mir, ob es auch klappt, wenn ich es nicht fünf oder sechs Mal durchlese.

Das Kapitel ist zwar wieder kürzer, aber ich wollte genau da aufhören. Dafür wirds nächstes Mal mit der Zeremonie wieder länger.

Das hier ist für Simyta *Nee-chan knuddelz* die leider ohne I-net zu Hause verharren muss *tröst* Wird schon wieder ^^

So, nun aber genug der Vorrede.
 

Chapter VII: Confessions
 

"Da hast du aber mal wieder was angerichtet. Wie willst du ihn unbemerkt auf die Zeremonie schleusen? Du bist verrückt. Eindeutig... der Junge hat eine seltsame Wirkung auf dein rationales Denken", meckerte Marik, als ich ihm von meinem Vorhaben berichtet hatte, und legte mir eine Hand auf die Stirn, um zu fühlen, ob ich nicht vielleicht nur Fieber hätte. Unwirsch schlug ich seine Hand weg, ich hatte ihm doch schon so oft gesagt, dass ich nicht angefasst werden wollte. Egal von wem! "Ich bin weder größenwahnsinnig noch krank, ich will ihm nur mal ein bisschen..." Ja, was wollte ich Ryou eigentlich mit dem morgigen Tag geben... oder wollte ich ihm eher etwas beweisen? Eigentlich wusste ich nicht, warum ich ihm überhaupt diesen unsinnigen Vorschlag gemacht hatte und wieso diese Worte so einfach von meinen Lippen kamen... Vielleicht stimmte es ja, was Marik sagte... Wenn man bedachte, dass ich zehn Jahre lang in dem Glauben gelassen wurde, dass ich der einzige Überlebende aus meinem Dorf war und dann eines Tages aus heiterem Himmel gerade der Junge auch überlebt hatte, der mich schon vor über zehn Jahren brennend interessiert hat, dann war es für mich gar nicht so abwegig sich eingehend mit ihm zu beschäftigen...
 

Wenn ich in sein Gesicht sah, kam in mir eine innere Blockade auf und ich verspürte ständig den Drang mich für gemeine Worte zu entschuldigen. Marik hatte vollkommen recht, Ryou war überhaupt nicht gut für meine Ziele und die Methoden, die ich benutzte, um diese zu erreichen... Aber er war gut für mich. Und wie in Trance wiederholte ich unvorsichtig diese Worte, was Marik dazu brachte mich anzusehen, als wäre ich gerade wirklich total verrückt geworden. "Du hast sie nicht mehr alle, ehrlich. Das ist einfach zu viel." Wild mit den Händen gestikulierend wollte er mich erneut auf meinen Geisteszustand hinweisen, aber es war mir egal. Er konnte sagen, was er wollte. Seine Kindheit war nicht durch schreckliche Ereignisse geprägt. Er hatte eine Familie, an die er sich in schweren Zeiten wenden konnte. Er war nicht gezwungen ständig auf der Flucht zu sein, sei es wegen den räuberischen Aktivitäten oder wegen dem Brandmal, das einen für immer kennzeichnete. Er wurde nicht von einem tiefen inneren Hass getrieben zu handeln. Sein Wille war nicht gefangen, sein Denken nicht eingesperrt, seine Zukunft ungewiss. Und das war es, was mich am meisten störte. Er hatte die Möglichkeit seine Zukunft selbst zu entscheiden... Meine war schon längst bestimmt worden...
 

"Ich gehe dorthin und Ryou kommt mit. Entweder du hilfst mir oder du bist ab heute mein Gegenspieler." Marik winkte ab und fing an zu lachen. "Niemals würdest du auf mich verzichten können, Dummkopf. Natürlich helfe ich dir. Ich halte das nur für sehr riskant, wenn ich ehrlich sein soll." Ja, das war mir selber auch klar. Wenn sie Ryou entdecken würden, dann wäre alles aus. Meine Identität wäre aufgedeckt, Mariks Verbindung zu mir würde sicher auch nicht lange geheim bleiben... Und mit Marik war auch Isis dran... Sozusagen hingen an meiner voreiligen und leichtsinnigen Entscheidung drei Menschenleben und Marik war gewillt seines einfach so in meine Hände zu legen. "Keine Sorge, zusammen schaffen wir das schon. Ryou muss nur brav mitspielen, dann kann uns nichts passieren." Marik sah mich zweifelnd an und ich wusste, was er dachte. Ryous Wunsch wieder in der Nähe des zukünftigen Pharaos zu sein war größer als jeder Wunsch, den es auf der Welt gab. "Glaubst du, dass wir aus der Sache morgen heil herauskommen?" Ich zuckte mit den Schultern, denn ich wusste es wirklich nicht. "Ich denke, ich sollte noch einmal mit meinem Gast darüber reden, nur er kann uns eine gesicherte Nacht danach liefern." Marik nickte und gab mir eine Schriftrolle, auf der eine Sonne einen langen Schatten über einen Sandhügel warf. Wenn die Sonne diesen Punkt erreicht hatte, dann würden wir uns wieder sehen. Ich nickte und drehte mich dann um, um wieder in mein Versteck zu gehen.
 

Langsam lief ich durch den heißen Sand und fing an zum ersten Mal wirklich darüber nachzudenken, welche Konsequenzen meine Entscheidung haben könnte... Damit brachte ich die einzigen Menschen in Gefahr, die sich um mich gekümmert und ihr Möglichstes getan hatten, dass es mir einigermaßen gut ging. Wie oft saß ich in meinem dunklen Versteck und wünschte mir jemanden, der die Einsamkeit mit mir teilte und meine Angst erwischt zu werden von mir nahm. Und wie durch ein Wunder kam in solch einer Nacht Marik zu mir, befreite mich von der Dunkelheit in meinem Herzen und blieb einfach nur bei mir. Obwohl das schon so viele Jahre her ist, verspüre ich heute noch das tiefe Gefühl der Erleichterung.
 

"Hey Bakura. Ich bin wieder da", schrie er schon vom Anfang des langen Tunnels her, der zu meinem Versteck führte. Wie ich ihn dafür doch am liebsten aufgespießt hätte. "Du Idiot, stell dir mal vor da draußen hört dich einer! Was dann? Kannst du nicht ein Mal über deine Taten nachdenken?" Kaum zu fassen, dass er ungefähr in demselben Alter wie ich sein sollte, aber so wenig Ahnung von Verantwortung hatte. Er strahlte mich lächelnd an und ich drehte mich augenrollend in die andere Richtung. "Was willst du eigentlich schon wieder hier? Du warst doch erst bei mir. Fällt das nicht auf, wenn du so oft fehlst?" Marik ging um mich herum, um mir wieder ins Gesicht sehen zu können. Als Antwort streckte er mir einfach ein Bündel entgegen und machte sich dann an meinem Essen zu schaffen. Als ob er vom Palast nicht genug bekommen würde. "Du bist ein elender Fresssack! Klaust mir mein Essen, das ich mühevoll besorgt habe." War ja wohl mehr als nur unverschämt einen Dieb zu berauben. So etwas würde mir nie wieder passieren... Marik aß kräftig weiter und deutete nur auf das rote Bündel in meiner Hand. Ich entrollte es und zum Vorschein kam ein großer, dunkelroter Mantel. Er sah einfach überwältigend und ziemlich wertvoll aus. Ich wunderte mich, woher Marik den wohl hatte... "Der ist mir zu groß!", meckerte ich und schlug ihm kurz und nicht allzu kräftig auf die Finger, damit er endlich von meinem Abendessen abließ. "Danke Marik, dass du mir einen Mantel für die kalten Nächte in der Wüste besorgt hast. Ich bin sehr froh darüber, dass ich so einen Freund wie dich habe", meinte Marik mit einer Spur Ironie und Kränkung in der Stimme. Dann tauchte sein Arm unter meinem durch und er schnappte sich erneut etwas von meinem Essen. "Ich bin froh, dass ich so einen Müllschlucker als Freund habe", konterte ich und zog ihn entschlossen von meinem sehr geschrumpften Essen zurück. "Geh jetzt. Ich will den kläglichen Rest essen und dann schlafen und dabei störst du nur." Grinsend ließ er sich von mir zum Ausgang meines Versteckes schieben und drehte sich bevor er ging nur noch einmal kurz um, um mir das zu sagen, was ich nicht aussprechen konnte, obwohl es da war. "Ich weiß, dass du das alles nicht so meinst und dass du tief in deinem Herzen doch dankbar bist." Klugscheißer... Und sowas gehörte wirklich zu mir... Wo das Schicksal doch zuschlagen konnte... Kopfschüttelnd wandte ich mich dem kläglichen Überrest meines Abendessens zu.
 

Unwillkürlich musste ich schmunzeln. Eigentlich war es immer dasselbe gewesen. Marik war zu mir gekommen, um meine Vorräte zu plündern und um mir irgendein Geschenk zu machen. Aber das Wertvollste war bisher der rote Mantel, den ich eigentlich immer trug. Er war äußerst bequem und sah zudem immer noch extrem gut aus und mittlerweile war ich auch in ihn hinein gewachsen. Ich wusste nicht, woher Marik diesen Mantel wirklich her hatte, aber es interessierte mich eigentlich auch nicht. Einen Dieb interessierten die Fundorte von anderen Räubern nicht. Wenn Marik den hier irgendwo geklaut hatte, dann gab es da bestimmt noch mehr von dem Zeug, aber ich hatte meine eigenen Quellen für Diebeszüge und die genügten mir bisher vollkommen. Was aber nicht hieß, dass ich keine Ziele hätte. Als nächstes würde sich der mächtige Palast von unserem zukünftigen Pharao Atemu zu meiner Liste gesellen und Marik würde mir dabei helfen.
 

"Ich dachte du hättest etwas zu erledigen? Deine Worte haben mir schon Hoffnung gemacht, dass ich dich für den Rest des Tages wirklich los bin, aber kaum bist du weg tauchst du schon wieder auf. Wie einem Hoffnung doch übel mitspielen kann." Dicke Luft oder was? Irgendwie konnte ich spüren, dass er extrem sauer auf mich und zudem noch gefährlich sarkastisch mir gegenüber war. "Hat dich etwa ein Skorpion gestochen oder warum bist du plötzlich so giftig?", fragte ich und zog meinen Mantel aus. Er schnaubte nur laut als Antwort und drehte demonstrativ den Kopf in die andere Richtung. Als ob ihm das wirklich etwas helfen würde mich zu ignorieren. Aber wenn er dieses Spiel spielen wollte, dann wollte ich bestimmt kein Spielverderber sein. Laut stöhnend ließ ich mich auf meine Schlafstelle fallen und beobachtete Ryou so stechend, dass er mich einfach anmeckern musste. Diese Sticheleien taten uns beiden wohl ziemlich gut, um Dampf abzulassen. "Hör auf so zu starren, das ist ja widerlich. Wenn du mich so ansiehst bekomme ich ja noch Angst, dass du an mir interessiert bist." Er legte den Kopf schief und streckte mir die Zunge heraus. Dann schloss er die Augen und versuchte sich mit seinen Fesseln ganz von mir weg zu drehen, was ihm aber nicht gelang. Beinahe hätte ich gelacht, aber das würde ihn wohl zu sehr verletzen. So begnügte ich mich mit einer weiteren Stichelei. "Was ja wohl höchst unangenehm für dich wäre, denn schließlich hat schon der Pharao ein Augen auf dich geworfen. Und mit dem furchtbaren und grausamen Pharao sollte ich mich nicht anlegen." Ein stechend kalter Blick traf mich und leichte Röte stieg ihm in sein blasses Gesicht, was ich sogar in dem schummrigen Licht, das hier entstand, sehen konnte. Und endlich fing er an mir die Wahrheit über seine plötzliche Verstimmung preiszugeben. "Ja, das solltest du wirklich lassen. Atemu ist mächtiger als du und du hast nicht den Hauch einer Chance ihn morgen auf seiner eigenen Krönung zu ermorden!"
 

Daher wehte der Wind also. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem ich wirklich lachen musste und das nicht zu leise. Ryou sah mich nur wütend und zugleich verwundert an, beschloss dann jedoch seiner Wut überhand zu geben. Zornig machte er mich ein paar Minuten lang herunter, bis ich endlich mit dem Lachen aufhörte. "Du hast Glück, dass du so zu meiner Erheiterung beiträgst, denn unter normalen Umständen hätte ich dich gerade ohne mit der Wimper zu zucken um die Ecke gebracht. Niemand, aber auch wirklich niemand beschimpft mich ohne dafür seine gerechte Strafe zu bekommen." In dem darauffolgenden Schweigen schwang meine Drohung noch lange umher, bis Ryou sich wieder gefasst hatte und ein Stück von mir weg rutschte. Ich stand auf und setzte mich an die gegenüberliegende Wand von ihm. "Ich will morgen nicht dabei sein, wenn du Atemu etwas antust", flüsterte er zaghaft und wagte es einen Blick in meine Augen zu werfen. Was er da sah verwirrte ihn wohl zutiefst, denn er hob die Augenbrauen und blinzelte ein paar Mal ungläubig. "Ist was?", fragte ich und er schüttelte sofort den Kopf. Ich seufzte laut und fuhr mir durch meine Haare. "Kein Mensch hat davon geredet, dass ich morgen deinem geliebten Pharao auch nur ein Haar krümmen will. Glaubst du ich bin so bescheuert einen Mord vor Tausenden von Zeugen zu begehen? Man hat dir wohl im Palast nicht beigebracht, dass ich nicht auf solch plumpe Art und Weise arbeite." Verwundert fing er an den Kopf sachte hin und her zu bewegen, als ob er sich jetzt erst darüber klar werden würde, dass er sich in mir getäuscht hatte. Ich war ein bisschen von seinem Denken enttäuscht. Er hatte tatsächlich angenommen, dass ich Atemu vor seinen Augen umbringen würde... Nicht einmal ich könnte so etwas tun.. Ich wusste, wie es war, wenn vor den eigenen Augen geliebte Menschen den gewaltsamen Tod fanden... Glaubte er wirklich, dass ich so rücksichtslos ihm gegenüber war, dass ich ihm so etwas antun könnte?
 

"Du sollst nur mal wieder frische Luft schnuppern können und die Möglichkeit haben den ehemaligen Prinzen zu sehen. Nicht mehr und nicht weniger. Kein Mord, kein Totschlag, nicht mal ein kleiner Raub. Der morgige Tag ist ganz allein für dich." Du meine Güte... Das hatte ich gerade tatsächlich gesagt... Ich und gutmütig, das war ja mal was ganz neues. Und genauso starrte mich auch Ryou an. "Sieh mich nicht so penetrant an, da bekomme ich ja Angst, dass du dich für mich interessierst", ahmte ich ihn nach, um ihn aus seiner Starre heraus zu holen. "Warum machst du das für mich? Wieso gehst du so ein großes Risiko ein, nur um mir einen Wunsch zu erfüllen?", wollte er vorsichtig wissen, aber in seinen Worten lag nicht der gewohnte Klang einer Frage, fast so, als würde er ahnen, dass von mir keine direkte Antwort kommen würde. "Darüber müssen wir eh noch einmal reden. Dir ist doch klar, dass wir morgen nicht in der ersten Reihe stehen können, das wäre zum einen dumm und zum anderen würde ich das niemals machen. Da vorne ist zu viel los", fing ich an die ganze Sache möglichst vorsichtig zu erklären. Ryou musste in allen Punkten ohne Zögern zustimmen können, ansonsten konnten Marik und ich ihm nicht vertrauen. "Erste Reihe ist tabu, das kann ich verkraften." Das fing dann also schon mal gut an. Wenn das so weiter ging, dann würde der morgige Tag höchstwahrscheinlich ohne Probleme ablaufen. Eine Sorge weniger.
 

"Okay, wir werden hinten stehen. Dann kommen wir zum nächsten Punkt." Während ich das sagte rutschte ich auf dem Sandboden langsam und behutsam auf ihn zu. Interessiert und bis in den letzten Muskel gespannt sah Ryou mich mit seinen ruhigen braunen Augen an und nickte eifrig. "Du hast selber schon gesagt, wie gefährlich das für mich morgen sein wird und..." Ich stockte, denn ich wusste nicht, wie ich das formulieren sollte. Auf Ryous Gesicht erschien ein beinahe schon spöttisches Lächeln. "Du hast Angst, dass ich mich losreißen und dich verraten könnte, stimmt's?" Er wusste, dass er damit Macht über mich hatte und das genoss er in vollen Zügen. "Nein, das wäre sinnlos. Bevor du auch nur zucken könntest würde mein Dolch in deinem Herzen stecken. Unterschätze mich bloß nicht mein Junge, das ist kein Spiel." Ich weiß nicht, ob sein Blick für eine Sekunde zu meinem Dolch unter meinem Gewand wanderte, aber seine Züge erstarrten zu einer eisigen Miene, in die sich allmählich Angst mischte. "Du wirst mich nicht dazu zwingen dich zu töten, weil du immer noch in der Hoffnung lebst, dass du wieder mit Atemu vereint sein kannst, nicht wahr?" Er musste nicht antworten, seine rot gefärbten Wangen verrieten ihn schon längst. Irgendwie niedlich, wie naiv er seine Wünsche und Hoffnungen hegte. Sie würden niemals wieder in Erfüllung gehen, egal, was er wollte.

"Du musst nicht antworten, ich weiß, was du denkst." Er lachte bitter auf und sah mir wieder direkt in die Augen. "Woher willst du bitte wissen, was ich denke? Ich glaube nicht, dass es jemanden gibt, der so sehnsüchtig nach dir sucht, wenn du verloren gehst... es gibt niemanden, der dich so sehr liebt." Ein anderer würde jetzt wahrscheinlich blutend vor mir liegen und an seinem eigenen Blut ersticken, aber er... Er war einfach zu lustig und verstrickte sich selbst in Widersprüche. "Oh nein. Ich sagte, ich weiß, was du denkst. Und urteile nicht über Menschen, die du nicht kennst, denn du könntest dir sehr schnell ein Fehlurteil bilden." Der Ausdruck von Reue trat in sein Gesicht und er senkte den Blick. Dabei hatte er sich doch eigentlich nichts vorzuwerfen. Schließlich verhielt ich mich doch auch nicht gerade so, dass er sich ein wirkliches Bild von mir machen konnte, das auch zutraf. Dennoch entschuldigte er sich mit einem leisen Flüstern, das kaum lauter war wie der Wind, der den langen Weg zu uns gefunden hatte und unsere Haare kurz aufwühlte. Ich spürte den Drang in mir ihm jetzt irgendeine nette Geste schenken, aber ich wollte mich zu nichts durch meine Gefühle leiten lassen. Besser gesagt konnte ich mich nicht von meinen lächerlichen Gefühlen leiten lassen... Ich hatte doch gar keine. Lächerlich... "Wenn dieser Atemu dich so sehr liebt, warum bist du denn dann aus dem Palast geflohen?" Seine Reue schwand in die Dunkelheit und Ärger machte sich in seinem Wesen breit. "Das geht dich überhaupt nichts an und wage es ja nie wieder danach zu fragen." Bitte, ich wollte die Antwort doch gar nicht hören. Meine Absicht war es nur gewesen ihn auf seine Unstimmigkeiten hinzuweisen. Schließlich sollten ihn meine Beweggründe auch nicht interessieren.
 

"Es ist mir sowas von egal, warum du wirklich geflohen bist. Alles was ich weiß ist, dass du trotz allem diesen einen großen Wunsch tief in dir hegst, dass du wieder mit ihm vereint sein kannst. Und dafür würdest du im Ernstfall doch alles tun. Versuch nicht das zu verneinen, ich weiß, dass es so ist. Und genau das könnte zu der größten Gefahr werden, die der morgige Tag für uns parat hat." Ein kurzes Lächeln huschte über seine Lippen, jedoch schien er bei dem Teil mit dem größten Wunsch hängen geblieben zu sein, denn er wirkte ein wenig abwesend. Zeit ihm mal zu erklären, dass Morgen nicht so verlaufen würde, wie er es sich vorstellte.

"Du und der Pharao, zwischen euch lief doch was?" Wieder stieg ihm Röte ins Gesicht und er öffnete den Mund, um mir bestimmt zu sagen, dass mich das überhaupt nichts anging, aber ich ließ ihn gar nicht erst ausreden. "Nichts sagen, einfach zuhören. Alles, was war kannst du nun getrost vergessen. Ab Morgen ist nichts mehr so, wie es einmal zwischen euch war. Hat dir jemals einer gesagt, was im Falle einer Krönung mit dem Prinzen passiert?" Er hatte sich wohl damit abgefunden, dass ich anscheinend mehr von seiner angeblichen Welt wusste als er selbst, denn er erwiderte kein Wort mehr und schüttelte nur ahnungslos den Kopf.

Ich rutschte noch näher an ihn heran und zwang ihn mir in die Augen zu sehen und dort die unerbittliche Wahrheit über diese grausame Welt zu erfahren. "Seine Krönung wird durch die Heirat einer seiner unzähligen Schwester legalisiert, wenn man es so nennen will. Er wird einen Menschen heiraten müssen, um das Amt des Pharaos anzutreten und er wird sich nicht weigern können, egal wie sehr er dich lieben sollte. Schau mich nicht so an, so ist die Welt nunmal. Du wirst ihn eh vergessen müssen. War eigentlich ein ziemlich günstiger Augenblick, den du dir zum Fliehen ausgesucht hast." Und zum ersten Mal seit einer ganzen Weile hörte ich ihn wieder sprechen, mit einer so traurigen Stimme, wie ich sie noch niemals in meinem Leben gehört hatte. Eine einsame Träne floss ihm langsam über seine bleiche Wange und tropfte auf den warmen Sandboden, der die Flüssigkeit gierig in sich aufsog. "Du musst dir keine Sorgen machen, ich werde bestimmt keinen zweiten Fluchtversuch unternehmen. Ich bin einfach nur froh, wenn ich sehen kann, dass es Atemu gut geht." Ich wollte es ihm nicht sagen, aber genau das war mein Problem. Dem Prinzen... Pharao würde es bestimmt nicht gut gehen und ich ging jede Wette ein, dass er morgen nach der Zeremonie noch Worte an das Volk richten würde... Worte, die deutlich zeigen würden, dass er trotz allem immer noch auf der verzweifelten Suche nach Ryou war.
 

Der einsamen Träne folgten mit jeder Sekunde mehr und ein leises Schluchzen begleitete ihren kurzen Weg in die getrocknete Erde. Und dieses Mal gab ich diesem Drang in mir nach und nahm ihn in die Arme. So etwas Zerbrechliches musste ich doch einfach festhalten, damit es nicht in tausend Stücke zerfiel... ich musste ihn einfach beschützen, ob es nun gegen meinen Willen war oder nicht. Seine Tränen fielen nun auf mein Gewand und seine Schluchzer verstummten in dem Stoff. Ich hatte keine Ahnung, warum ich das tat, aber es fühlte sich gut an... nicht falsch oder so... in dem Moment einfach nur richtig und gut... Es musste weh tun, wenn man plötzlich die erschreckende Wahrheit erfuhr. Er hätte weiterhin im Palast wohnen können, aber die Krönung und die dazu gehörige Heirat wären so oder so gekommen. Und dann wäre es alles andere als klug für den Pharao gewesen sich mit einem Geliebten erwischen oder blicken zu lassen. Ryous Rolle neben dem ehemaligen Prinzen hätte sich schlagartig verändert. Ich wollte mich von ihm lösen, um mich langsam zu dem Treffpunkt mit Marik aufzumachen, aber er klammerte sich richtig an mich, wollte auf keinen Fall loslassen. "Bitte bleibe. Du bist der Einzige, den ich noch habe", flüsterte er leise in mein Ohr... und ich blieb bei ihm, bis er unter Tränen eingeschlafen war.
 

//Was machst du, wenn du den letzten Halt im Leben verloren hast?//
 

/Ich... suche mir einen neuen?/
 

//Und wenn dein neuer Halt nur eine Illusion von dir selbst ist? Eine Lüge, die du dir auftischst, damit du dich besser fühlst?//
 

/Ich irre mich nicht... Du hast die Leere ausgefüllt... Du kannst es nicht mehr leugnen./
 

-----------------------
 

Das wars leider auch schon wieder.

Hoffe es hat euch trotzdem gefallen und mein Experiment ist net allzu sehr fehlgeschlagen ^^"
 

*knuddelz euch*

Cya

Bakuragirl



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Kommentare zu diesem Kapitel (14)
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Von:  Jefferson
2005-10-29T05:34:36+00:00 29.10.2005 07:34
Ein echt klasse Kappi ^^
Wenn ich mir das vorstelle, Ryou hätte Bakura in der Hand.
Aber der macht doch keinen Mucks, das traut er sich auch gar nicht...
Denk ich mal xD
Aber was mich dann verwundert hat, dass Bakura endlich mal über seinen Schatten springt am Ende des Kappis. Wenn er nicht will, dass ihn wer berührt...
Und dann tut er das von sich aus! *Staun*
Also ich glaube, ich lese mal schnell weiter xD
Von:  teufelchen_netty
2005-01-30T12:56:23+00:00 30.01.2005 13:56
also das marik so en kleener fresssackis is irgendwie putzig ^^
das war einer meiner lieblingsstellen, ansosnten wieder sehr geiles aber auch trauriges kapi. leider auch das letzte ;__;
Von: abgemeldet
2004-12-13T18:38:58+00:00 13.12.2004 19:38
wow du bist eine wahnsinns schreiberin!!! ^_^
allein die Kommis "versprechen" einem ja schon sehr viel.... aber wenn man dann die Story liest.... dann kann man fast gar nicht mehr aufhören!! Einfach genial!!!!
eine meiner neuen lieblings story's!!



deine nico
Von:  Dayari
2004-12-11T19:51:23+00:00 11.12.2004 20:51
Dein Experiment ist überhaupt nicht fehlgeschlagen! Geil wie immer ist das Kapi!!! Total süß, besonders das Ende und die kursive Stelle mit Marik *ggg*
meine Lieblinge:
"Wenn ich in sein Gesicht sah, kam in mir eine innere Blockade auf und ich verspürte ständig den Drang mich für gemeine Worte zu entschuldigen." > Das ist sehr gut. *nicknick* Das zeigt wieder deutlich den Zwiespalt von Bakura! Einerseits ist er dabei, sich in Ryou zu verlieben, andererseits will er gerade dieses Gefühl verleugnen und auslöschen - durch sein gemeines Benehmen.
"Wie oft saß ich in meinem dunklen Versteck und wünschte mir jemanden, der die Einsamkeit mit mir teilte und meine Angst erwischt zu werden von mir nahm. Und wie durch ein Wunder kam in solch einer Nacht Marik zu mir, befreite mich von der Dunkelheit in meinem Herzen und blieb einfach nur bei mir." > Das war total süüüüß *g* Erst bei dieser Stelle ist mir klar geworden, was es für Bakura bedeutet, als Dieb zu leben: ständig auf der Flucht, ständig mit der Angst, erwischt zu werden, im Nacken, niemals eine ruhige Minute... uff >_< Sehr schön!
"Grinsend ließ er sich von mir zum Ausgang meines Versteckes schieben und drehte sich bevor er ging nur noch einmal kurz um, um mir das zu sagen, was ich nicht aussprechen konnte, obwohl es da war. "Ich weiß, dass du das alles nicht so meinst und dass du tief in deinem Herzen doch dankbar bist."" > Die Beziehung zwischen Marik und Bakura gefällt mir unheimlich gut. Sie ist, finde ich, so wie die von Zwillingen. Enger als eine normale brüderliche Beziehung, aber auch keine Liebesbeziehung. Einfach... mega-Freundschaft xD"
"Ich weiß nicht, ob sein Blick für eine Sekunde zu meinem Dolch unter meinem Gewand wanderte, aber seine Züge erstarrten zu einer eisigen Miene, in die sich allmählich Angst mischte." > Das fand ich total cool. Das mit der "eisigen Miene" zeigt, wie sehr Ryou versucht, seine Gefühle - besonders seine Angst - vor Bakura zu verbergen; wahrscheinlich, um der gemeinen Ader in ihm keine Angriffsfläche zu bieten. Ich glaube, Ryou hatte schon vorher Angst, aber bei der Stelle wird sie erst sichtbar.
"Ein anderer würde jetzt wahrscheinlich blutend vor mir liegen und an seinem eigenen Blut ersticken, aber er..." > Total cool, echt. Diese Art Einfügungen (Blut etc ^^) erinnern wieder daran, wer Bakura ist. Sonst könnte man das glatt vergessen, weil die FF so süß ist *g*.

Schön finde ich übrigens auch die 2-3 kursiven Sätze, die am Ende der Kapitel stehen. Es wirkt auf mich so, als wären das "Alternativ-Existenzen" von Ryou und Bakura, die das Geschehen betrachten und Kommentare dazu abgeben oder auf zukünftige Abschnitte der Geschichte hinweisen. So, als wäre die FF dsa Tagebuch von Ryou und Bakura, und sie würden Jahre, nachdem sie es gelesen hätten, wieder hineinschauen und sich an die damalige Zeit erinnern.

Achja. Ich wollte noch erklären, warum ich in letzter Zeit so wenig Kommis zu deinen FFs schreibe. Einfach, weil ich denke, wie viel besser du bist als ich. (Das meine ich ernst und schreib es nicht nur, um Widerspruch und Lobeshymnen von dir zu kriegen.) Ich denk halt immer an Art of Life und daran, dass ich die FF am Sonntag (oder so xD) online stellen will, und... naja. Wenn ich deine FFs lese, kriege ich Angst, dass zu meiner keine Kommis geschrieben werden und dass meine FF hinter deinen zurücksteht... eigentlich ist das ziemlicher Unsinn - wir sind ja schließlich Freundinnen - aber ich kann das irgendwie nicht abstellen. Tut mir Leid, dass du als Autorin so vieler guter FFs darunter "leiden" musst... diese Phase ist bestimmt bald vorbei!

Naja... xD
Hab dich lieb!!
Von:  Simyta
2004-11-16T19:31:29+00:00 16.11.2004 20:31
*reinschneit*
*Widmung sieht*
*schluchz*
uäähh, das ist soooo lieb von dir!!

*liest*
*Ende liest*
*tränen in den Augen hat*
DAS ist so... schön!
*hach*
*die beiden vergöttert*
*genauso wie sie sind*

ich würde sagen Experiment GELUNGEN!
deiner Neesan hast du eine rießen Freude gemacht und sie fast zum Heulen gebracht, war doch deine Absicht, oder?? ^.~

jetzt brauche ich auch mal nen Ryou zum Knuddeln..
*Kissen schnappt*
*ordentlich durchschmust*

aber nicht zu vergessen:
DANKE Nee-chan ^^
*dich auch knuddel*
tolles Chappie...... MEHR!!!!

*davon robbt, immernoch mit dem Kissen im Arm*
bye
Von:  Melody_Chan
2004-10-30T21:55:41+00:00 30.10.2004 23:55
Der teil war wieder mal super.Besondes der schluss war genial.
Entlich taut Bakura langsam auf,bin schon gespannt was so auf der Krönung passiert.

Ich freu mich auf den nächsten teil.

Bye
deine mel
Von: abgemeldet
2004-10-27T14:40:17+00:00 27.10.2004 16:40
Oh Gott, wie süß!!!
Kya, ich halt nix mehr aus. Ich finde es so unbeschreiblich süß!
*sich gerade bildlich vorstellt, wie Ryou in Bakuras Armen weint*
Oh ne, jetzt fang ich auch noch an zu weinen. T-T
Gott wie dass sich angehört haben muss: "Du bist der einzige, den ich noch habe." *schniff* Ryou tut mir so etwas von Leid!
Schreib schnell weiter ja? *total gespannt auf das nächste Kapitel ist*
Shadowgirl
Von:  Milli
2004-10-24T18:21:59+00:00 24.10.2004 20:21
Hach, schönes Kapitel.
Wie süß, Bakura zeigt Geüfhle!
Bei Ryou könnte ich auch nicht wiederstehen, ihn in den Arm zu nehmen!^-^
Ich freu mich schon rießig auf das nächste Kapitel!
Also, ciao, anonymi!
Von:  pinaruh
2004-10-23T09:45:40+00:00 23.10.2004 11:45
*_________________**sprachlos*

WHAAAAAAAAAAAAA!!!
WIE GEIL!!
Nyo, wie niedlich^-^
*amliebstenstellemagwobakuryouinarmnimmt*
soo waiiii*schmelz**aufnächstenteilfreu*
*knuddel*^-^
Von:  Tony
2004-10-21T17:59:56+00:00 21.10.2004 19:59
Also dein experiment ist nicht allzu fehl geschlagen ^^
Ich war zwar noch halb im beta-lese-modus (hab davor dayas art of life gebetat ^.~) aber selbst da ist mir nichts total schlimmes aufgefallen... nur mal ne wiederholung... und irgendwie hab ich die letzten 4 sätze nicht so ganz verstanden, aber sonst ^^
Jetzt aber zum kapitel... also... jaaaaaa *herzchenaugen krieg* *mal wieder total übertreib* das war so schööön ^____^
Aber es hat mich auch voll neugierig gemacht, warum ist ryou wohl weg gelaufen? Mann >-<
ach, und hatte er echt was mit ati? Wirklich? Ganz im ernst?
...
ich weiß nicht ob mir das gefällt, aber was sich daraus entwickelt mag ich schon *zwinker*
hach, und dieser rote Mantel T^T *steht da voll drauf* der sieht so cool aus wenn er hinter kura her flattert... *schmacht* *auch so einen will*
und endlich wurde ryou eines besseren belehrt! Ha! *strike* (nicht dass ich was gegen ryou hab, um ras willen, mich stören lediglich gegen die ein oder andere seiner ansichten bakura gegenüber Oo ...aber das hat sich ja heute (ein wenig zumindest...) revidiert, nicht wahr? ^____^)
irgendwie mag ich marik... shit ^^' (neeiiiiiin >_<'' ...ich weiß einfach dass er gefährlich ist, aber ich mag ihn wirklich *argh*)
nun ja... mehr hab ich momentan nicht zu sagen ^^
Essentielle
PS: mir ist ein ganzer Berg vom Herzen gefallen als du im Vorwort gesagt hast das Simyta kein i-net hat u.u


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