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yurameki

von

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komplette Fiction

yurameki
 

Ich kann nicht zurück, ich möchte vergessen, meine Liebe für dich wird nie "wanken"
 

Ein Seufzen.

Eine fragile Hand, welche die Sätze auf dem Blatt vor sich mit schwarzer Tinte durchstrich.

Das ist alles Unsinn. So oft ich auch darüber nachdenke - es ist Unsinn. Ich kann das nicht zulassen. Aber kann ich es verhindern...?

Zwei tiefe Augen wanderten ein Bild entlang. Ein glückliches Pärchen, lächelnd, zeigte sich darauf. Er war einer dieser Menschen. Einer dieser glücklichen, verliebten Menschen.

Liebe ist etwas so paradoxes. Wieso nur?

Weiter glitt sein Blick hinüber zu einem zweiten Bild. Der blonde Mann griff nach dem Bilderrahmen und strich zärtlich über das Glas. Glas, das ihn von den bezaubernden Zügen des anderen trennte.

Mit einem plötzlichen Kopfschütteln stellte Kyo die Fotographie zurück. Entsetzt über seine eigenen Gedanken.

Ich muss das vergessen. Ich muss ihn vergessen. Ich gehöre zu Kaoru. Nur...

Während die braunen Lichter zwischen den beiden Bildern hin und her schwankten, verspürte Kyo einen Stich. Einen tiefen Stich direkt aus dem Herzen.

Ganz gleich, wie falsch es ist. Meine Gefühle lassen sich nicht abtöten, was auch immer mein Kopf sagen mag. Verdammt, warum muss dies geschehen...? Ich weiß es nicht. Aber meine Liebe für ihn wird nicht mehr gehen, sie lässt sich nicht mehr ersticken.

Nachdenklich versuchte er, sich wieder auf seinen Brief zu konzentrieren.

Was nur schreiben? Ich kann so leicht Gedanken in Worte kleiden, schöne oder traurige Gefühle damit hervorzaubern. Doch nun... Kaoru, ich habe dich immer geliebt. Und ich will es noch. Nur kann ich es nicht mehr. Wie soll ich das in Worte fassen, ohne ihn zu verletzen? Das geht wohl nicht. Leider...

Erneut wurde sein Blick von dem einzelnen Bild gefangen. Der Vokalist spürte, wie sein Herz ein paar schmerzhafte Schläge lang schneller wurde, als er das Gesicht betrachtete. So klare Züge, die man durchaus schön finden konnte - die er als bezaubernd empfand. Das Lachen, das ansteckende Lachen... Dies musste eins der Dinge sein, die sein Herz in diese Misere geschickt hatten.

Wäre das nur alles nicht passiert. Warum habe ich nicht rechtzeitig die Notbremse gezogen? Als ich merkte, was sich zwischen uns entwickelte? Gott, was habe ich da zugelassen? Das zerstört einfach alles. Nicht nur mein Verhältnis zu Kaoru, sondern auch deins. Ihr seid so gute Freunde... Und doch hast auch du nichts dagegen unternommen. Im Gegenteil. Du wolltest es - ich habe nur nichts getan, um mich dagegen zu wehren. Ohne an Kaoru zu denken...
 

***
 

An diesem Tage verschwand ich aus deinem Blickfeld. Nun ist es schon zu spät, was kann ich tun?

Dich anstarrend, als du zusammenbrachst, umarmte ich dich fester als gewöhnlich. Doch du wirst dich nicht ändern.
 

Er blies sich ein paar Ponyfransen aus dem Gesicht. Sie störten ihn dabei, aus dem Fenster zu sehen.

Kyo stand am Fenster seines Schlafzimmers und starrte hinaus. Doch in Wirklichkeit sah er nichts dort außerhalb des Zimmers. Er war mit seinen Gedanken weit, weit entfernt. Durch das Glas rief er sich den letzten Abend zurück in seine Erinnerung.

Ich habe es tatsächlich getan. Ich habe dir von meinen Gefühlen erzählt. Nun ist alles aus. Ich habe es gesagt - mit meinem Weggehen letzten Abend bin ich wohl für alle Zeit aus deiner Sicht verschwunden. Aber es war zu spät. Nichts hätte unsere Beziehung mehr gerettet.

Die ungewöhnlich großen Augen füllten sich mit Tränen, als Szenen des Vortags auf der Scheibe aufzutauchen schienen. Einmal mehr sah er die fassungslose Miene des anderen. Die glitzernden Tränen in den Augen des Menschen, den er einmal mehr als alles andere geliebt hatte. Und die Zurückweisung, als er versucht hatte, ihn zu trösten.

Ich weiß, du musst mich hassen. Nein, du hasst mich nicht - aber du wünschst dir, es zu können. Ich wollte dir diesen Kummer ersparen, wollte dich nicht in diese Verzweiflung schicken, das musst du mir glauben. So lange habe ich dagegen angekämpft. Aber es ging einfach nicht mehr. Du wirst es mir nicht glauben, doch mir tut dies genauso weh wie dir. Ich habe unsere Beziehung für deinen besten Freunden beendet, ich bin einfach das Allerletzte... Du liebst Die als Freund über alles, du hast ihm vertraut, genau wie mir. Und wir...? Wir haben dieses Vertrauen gebrochen, als wir nichts gegen unsere Gefühle unternahmen, so lange es noch möglich gewesen wäre. Es tut mir leid, Kaoru. Das war es, was ich dir gestern Abend zeigen wollte, als ich dich umarmte und deine bebenden Schultern streichelte. Deine abweisende Haltung war zu erwarten. Aber ich konnte nicht anders. Ich musste dir doch zeigen, wie sehr ich das alles bereue. Es ist nicht so, dass ich mir das gewünscht habe. Sonst hätte ich nicht so sehr gegen meine Gefühle angekämpft. Aber so viel ich auch kämpfe - du wirst dich nicht ändern. Du wirst nie Die sein... Und ich fürchte, das müsstest du, damit mein Kampf gegen mich selbst erfolgreich wäre...
 

***
 

Wie ich nun feststellen muss, ist deine Liebe schon vergangen. Ich war wirklich nur ein Narr für dich.

Sollen wir es hier beenden? Wenn ich an dich denke, füllen sich meine Augen aus irgendeinem Grund mit Tränen.

Ich werde dich nie wieder verletzen. Denn ich möchte dich umarmen wie ich es zuvor immer getan habe.

Ich habe unsere Liebe zu sehr verraten... "nun können wir nicht mehr dorthin zurück, wo wir vor drei Jahren noch waren..."
 

Tränen. Viele, viele Tränen.

Eine zierliche Gestalt, die im Halbschatten eines Zimmers hockte - auf dem Boden, an die Wand gelehnt und mit angezogenen Knien.

Sie hatte die Arme um den Körper geschlungen, versuchte krampfhaft, das Gefühl von Leere zu verscheuchen. Doch es blieb.

Ein Bilderrahmen lag neben der Gestalt auf dem Boden. Das Glas zerbrochen, das Bild verrutscht.

Wieso?

Kyos schlanke Finger zogen die Fotographie aus dem Rahmen. Während er die geliebten Gesichtszüge betrachtete, verzog sich seine Miene mehr und mehr, Verzweiflung blitzte unverkennbar auf. In der anderen, zur Faust geballten Hand hielt er einen Brief, einen zerknitterten Brief, dessen Inhalt er nicht vergessen konnte. Nicht ertragen konnte.

War es das wirklich für dich? Ich habe alles für dich aufgegeben, alles riskiert. In dem Glauben an deine Liebe - habe ich mich so sehr darin verrannt, dass ich nicht mehr erkennen konnte, was wirklich vor sich ging? Ich liebe dich über alles, doch deine Liebe scheint nur ein Gast in meinem Herzen gewesen zu sein. War ich ein Spielzeug für dich? Jemand, den man einfach so mitnimmt, weil es gerade passt? Das kann doch nicht sein, dafür hättest du doch dein Verhältnis zu Kaoru nicht so aufs Spiel gesetzt!?

Das Papier segelte zu Boden, als seine Hand Tränen aus Kyos Gesicht wischte. Seine Wimpern waren voll des Unglück verkündenden Nasses, immer mehr bittere Tränen perlten die Wangen hinab, tropften auf den Stoff seiner Hose oder zerbarsten auf dem Boden. Alles kam ihm vor wie in Zeitlupe.

Willst du es so beenden? Mit ein paar Zeilen, während du mich in den Proben behandelst, als sei nie etwas vorgefallen? Als hättest du mir nie deine Aufmerksamkeit versprochen, nie gesagt, dass du mich liebst... Ist all das, was zwischen uns vorfiel, nur ein Spiel gewesen? Wenn es das war, sollte ich keine Träne für dich vergießen. Nicht für dich, sondern für Kaoru. Ich hab ihn unglücklich gemacht, um einem Trugbild hinterher zu jagen - um für einen Menschen frei zu sein, der mich wohl nur benutzt hat.

Kaoru... wie gerne würde ich mich jetzt bei dir ausheulen und dich wieder haben. Aber ich kann nicht, obwohl du es wahrscheinlich sogar zuließest. Verdammt, du liebst mich wirklich, obgleich ich unsere Liebe so verraten habe; und dennoch hängt sich mein Herz an Die. Wir können nicht an den Punkt zurückkehren, an dem wir noch glücklich miteinander waren. Ich will dich lieben, wie ich es immer wollte. Doch meinen Gefühlen kann ich keine Befehle geben. Meine Gefühle kennen nur noch einen Namen, scheinbar ist es ihnen egal, dass er mich nicht liebt, es ist ihnen sogar gleich, wie sehr er mir weh tut. Ob das die gerechte Strafe für meinen Verrat ist? Vermutlich ist es das...
 

***
 

Warum trafen wir beide uns? Was habe ich dir gegeben?

Wäre da eine Chance, dich eines Tages wiederzusehen, würde ich bis dahin warten

Ich kann nicht zurück, ich möchte vergessen, noch einmal, mehr als je zuvor.

Ich möchte sogar meine Erinnerungen vergessen, mein Herz, das dich liebte, schmerzt

Für alle Ewigkeiten, Liebe wie nie zuvor

Für alle Ewigkeiten, unsere Liebe wird nicht wiederkehren.
 

Kyo biss sich auf die Innenseite der Unterlippe und verkrampfte seine Hände in den Hosentaschen, während er seine Freunde beobachtete. Shinya, der in der Nähe Kaorus saß. Zwei Männer von sechsundzwanzig und dreißig, die beisammen saßen und sich leise unterhielten, einfach die Arbeitspause genossen.

Doch in Wirklichkeit hatte Kyo nur Augen für eine andere Person. Für Die, der gemeinsam mit Toshiya über einen Text gebeugt da saß und mit ihm diskutierte. Scheinbar waren die zwei zu sehr in ihre Diskussion vertieft, um Pause zu machen. Toshiya lächelte, scherzte, das sah er seinem besten Freund an.

Ein Stich glühender Eifersucht kam in Kyo hoch. Er wollte sich auch wieder so verhalten können. Ein normales Verhältnis zu all seinen Freunden haben - die Brüche kitten...

Plötzlich sahen zwei Augen zu ihm hoch, wie er gegen die Fensterbank lehnte. Zwei Blicke trafen sich, doch genauso schnell, wie ihr Blickkontakt zu Stande gekommen war, beendete Die ihn auch wieder.

Das tat weh, Die. Das tat furchtbar weh... Beantworte mir eine Frage. Warum trafen wir beide auf diese Weise zusammen? Warum sind wir uns mit einem Mal auf einer ganz anderen Ebene begegnet? Was habe ich dir für Gefühle vermittelt, dass du auf die Idee kamst, etwas mit mir anzufangen? Falls ich dir überhaupt etwas vermittelt habe - wieso hast du es dann so abrupt abgebrochen und mich fallen gelassen?

Es ist krank. Wieso verzehrt sich mein Herz so nach dir? Ich würde ewig warten, hätte ich doch nur die Aussicht, dieses Warten eines Tages belohnt zu sehen...

Es ist meine eigene Schuld. Ich bin diesen Weg gegangen, diesen Weg, von dem ich wusste, dass ich ihn nicht mehr würde verlassen können. Und wieder einmal, einmal mehr möchte ich dich einfach nur vergessen, diese Gefühle aus meiner Erinnerung streichen... Es tut zu doll weh. Doch sogar Vergessen ist unmöglich.

Ich werde dich für alle Ewigkeiten lieben - mehr als je einen Menschen zuvor. So sehr werde ich nie einen anderen Menschen lieben können, Die.

Mit einem letzten Blick auf Kaoru wandte Kyo sich von seinen Freunden ab.

Genauso wenig, wie unsere Liebe wiederkehren wird...
 

***
 

Mit meinem ernsten Verrat, der mehr bedeutet als meine Liebe, wirst du nie "wanken"...
 

Ein Blick in den Spiegel.

Von seinem Platz aus konnte er dank des Spiegels die übrigen Mitglieder Dir en greys betrachten, während an seinen Haaren herumgezupft und seine Nase gepudert wurde. Kyo sah sich selbst, sein eigenes Gesicht, nicht. Es interessierte ihn nicht, er konnte sich ohnehin nicht als schön empfinden. Viel lieber beobachtete er Die, wie er zurecht gemacht wurde.

Ein leichtes Lächeln, bitter, aber dennoch ein Lächeln.

Du bist so schön, so hinreißend schön. Ich vermisse dich. Wenn ich dich schon nicht als Partner haben darf, wünschte ich, wenigstens unsere Freundschaft würde noch bestehen... Aber selbst die ist zerstört. Wir können nicht mehr normal miteinander umgehen, nichts funktioniert mehr zwischen uns. Freundliche Distanziertheit, höflich und doch bedrückend abweisend... Wenigstens ist sonst alles anders geworden. Ob besser, das weiß ich nicht, aber alles hat sich verändert. Mit Kaoru scheinst du wieder besser klar zu kommen. Ich habe keine Ahnung, ob ihr über alles geredet habt, ich wurde nicht in eure Gespräche einbezogen. Aber eure Freundschaft zumindest wirkt wieder stabiler. Ja... zwischen euch ist wohl wirklich alles wieder besser. Nur ich stehe völlig alleine da. Doch ich bin froh, dass wenigstens Kaoru sich normal mir gegenüber benimmt. Ich schätze, er hat mit unserer Trennung abgeschlossen, es ist Monate her... Bewundernswert. Mit dem Verrat unserer Liebe hast du unsere Beziehung auch für dich beendet - mit Schmerz und vielen Tränen, aber ohne zu zögern oder zu hoffen, ich könnte zurückkommen. Darin hättest du nie geschwankt. Du hast einmal wieder alles viel besser verstanden als ich. Ich hingegen hänge immer noch an jemanden, der mich nicht will und komme nicht davon los; hoffe und hoffe, obwohl ich innerlich daran zerbreche. Die liebt mich nicht - und auch dies wird nie "wanken"...
 

~ Owari ~



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Von:  Zerocchi
2005-04-14T12:04:14+00:00 14.04.2005 14:04
Hoi, also will ich dazu auch mal was sagen, denn hier sind viel zu wenige Kommentare für so eine tolle SongFic! *empört ist* Es ist zwar ein wenig offen das Ende, aber ich finde sie trotzdem genial, vor allem deine Art zu schreiben, Gefühle auszudrücken ist einmalig! Ich hab ja jetzt schon einige FF's gelesen, aber die ist echt einfach nur absolut super. Habe wie gesagt nichts daran auszusetzen, ich finde einzigst das sehr offene Ende etwas schade, aber das ist ja zu verkraften! *sich mal bei deinen anderen FF's umschaut* Wenn du so genial schreibst, muss ich die FF ja empfehlen ;-)

Gruß
Das Tya-Chan
Von: abgemeldet
2004-09-28T18:07:17+00:00 28.09.2004 20:07
*snif* hat jemand ein Tempo? T____T.... whä war das traurig... aber schööön ; ;
Von:  Fukai
2004-08-25T13:37:09+00:00 25.08.2004 15:37
*schnüüüüüff*
kami-sama, is des traurig..
T________T

ich find es so bezaubernd, wie kyo durch worte wahre gefühlswelten schafft.. es klingt alles so.. poetisch ^^
und ich liebe das..

Kyo ist so ein weltfremder mensch irgendwie.. gibt sich stark und demonstrativ anstößig.. und ist doch so zerbechlich.. und auch irgendwie unschuldig..
mir hat sich echt alles zusammen gekrampft, als Die ihn zurückgewiesen hat..

und du hast es geschafft, ich, die sad ends liebt, hasst dieses hier XD ich will ein happy end ^__^
wie machst du das????
ich hasse happy ends!!
*gg*
du bist unverbesserlich..
aber mach weiter so

Liebe Grüße
das Feary
Von: abgemeldet
2004-06-28T15:04:35+00:00 28.06.2004 17:04
*mal-durch-zufall-reinschnei*
*umguck*
*empört-desu*
wieso steht hier noch kein weiterer kommi, als der von mir?
haben die leute hier tomaten auf den augen?
oder sind die zu ****, um eine gute geschichte zu erkennen - die es mehr als nur wert ist, kommentiert zu werden - selbst wenn sie ihnen ins gesicht springt?
*aufreg*
also echt...
yurameki ist sooo genial!
diese story hätte 1000de kommis verdient!
und zwar alle positiv!
aber na ja...
*schulterzuck*
ich hoffe, dass du demnächst hierzu noch mehr kommis kriegen wirst...
anderweitig wäre es einfach nur unfair!
*find*
aber vielleicht hängt es auch einfach an meinem ellenlangen kommentar???
möglicherweise wollen die leute nichts posten, weil sie denken, dass in dem teil vom 4.6. schon alles gesagt ist?
dabei hab ich mich ziemlich kurz gefasst...
denn yurameki lässt viel freiraum zum interpretieren und ich habe bei weitem nicht alles, was mir in den sinn kam, aufgeschrieben...
aber, nun ja...
hoffen wir mal, dass dieses werk von dir im laufe der zeit noch die würdigung erhält, die es verdient, ne?
ansonsten weiß ich echt, was ich von den lesern hier zu halten habe...

*knuddel*
daisuki yo,
das tin
Von: abgemeldet
2004-06-04T16:24:59+00:00 04.06.2004 18:24
So, ist ja schon ein Weilchen her, dass ich diese Geschichte hier lesen durfte... Den folgenden Kommentar kennst du zwar auch schon, aber na ja... Ich hab ihn geschrieben, jetzt veröffentliche ich ihn auch, ne? *knuddel* Hab dich lieb... Ganz dolle sehr!

~~~ +++ ~~~ +++ ~~~

Trommelschläge... Die Luft knistert vor Erregung... Noch mehr Trommelschläge, sich steigernd in Trommelwirbel... Die Stimmung zum Zerreißen gespannt... Plötzlich: Ruhe - absolute Stille... Der Vorhang schwingt langsam auf und ins Blickfeld tritt... Tin!!! *ggg* Und winkt...

Heidiho, watashi no takara... Na, das ist doch mal ein Einstieg in einen Kommentar, was? *kreaTIEF-desu* Hab selten so bewiesen, wie bekloppt ich sein kann. ^__^° Aber gut, genug der Vorrede, auf zum eigentlichen Kommentar...

So so, da hat sich mein Nee-chan ja mal wieder ne hübsche Knacknuss in Bezug aufs FF- oder besser Songficwriteln ausgesucht. Ausgerechnet "Yurameki" - der Text von Kyo, an dem ich kläglich gescheitert bin und den ich nach wochenlangem, ergebnislosem Sinnieren über eine plausible Storyline endlich hab in der Versenkung meiner unendlich vielen angebrochenen Fanfics verschwinden lassen... Bin stolz auf dich, dass wenigstens du es geschafft hast - wenn ich schon so miserabel versagt habe. ^__^
Aber mal ernsthaft, die gesamte Geschichte ist der absolute Hammer. Die nimmt einen voll mit, fesselt einen quasi und lässt einen, sobald man angefangen hat zu lesen, nicht mehr gehen... Kannst ja Mäxchen fragen, mein Babysitter-Kind. Der hat sich leicht vernachlässigt gefühlt, als ich da auf dem Sofa saß und gelesen habe, statt mit ihm und Playdoh-Knetmasse zu spielen. Und als ich dann noch angefangen habe zu heulen, war eh alles vorbei. Da kam er dann mit seinen kleinen Händchen, die von Knetmasse eingesaut waren und auch so rochen, zu mir und hat mich gestreichelt und wollte mich trösten. War ja so süß ^__^ Der Junge muss nur so bleiben, dann wird das ein anständiger Knabe...

Aber okay, ich bin schon wieder abgeschweift - tu ich eigentlich auch mal was anderes? Na ja, egal... Ich glaube, das was ich mit dem obigen Gelaber eigentlich ausdrücken wollte, ist die Tatsache, dass man die Verzweiflung spürt, die du auszudrücken versuchst. Man spürt sie sogar sehr gut, und wenn man nicht zu hundert Prozent aus Eis besteht, geht einem das Geschehen in dieser Fanfic echt nahe...

Mhm, aber okay, werden wir mal etwas weniger vage in unseren Ausführungen zum textbezogenen Kommentar. Ist ja schlimm heute:

Als ich die Story das erste Mal las, ist mir sofort eines aufgefallen. Sie unterscheidet sich in so manchen Punkten von "Undecided" - und zwar drastisch!!! Zum Beispiel wechselst du den Erzähler diesmal nicht, sondern schreibst durchgehend aus Kyos Sicht und außerdem scheinst du dich wesentlich öfter der expliziten "Gedankenäußerung" zu bedienen. Der Leser wird in dieser Geschichte oft direkt in Kyos Reflexionen einbezogen, kann viel öfter direkt sehen, was er denkt, was er fühlt.
Natürlich ist somit die Objektivität, die du in "Undecided" erreicht hast, nicht mehr ganz so sehr gegeben, aber dennoch erfährt der Leser alles Nötige um den Sachverhalt zu verstehen und die Situation wenigstens teilweise mit einer gewissen Unvoreingenommenheit zu betrachten. Immerhin wird neben den Textpassagen, die vom allwissenden Erzähler dem Leser nahgebracht werden, durch Kyos Gedankengänge - die sich teils ja sogar über eine Viertelseite erstrecken - das Geschehen sehr schön dargelegt und ermöglicht somit einen Einblick in die Gesamtsituation. Außerdem versucht die Hauptperson ja auch nicht, sich in den eigenen Reflexionen ausschließlich zu rechtfertigen, sondern sieht eigene Fehler ein und lässt sich auch nicht dazu verführen, nur den anderen die Schuld zuzuschreiben...
Des Weiteren birgt diese Art der Darstellung natürlich auch, dass man sich erheblich besser mit dem Protagonisten, also unserem Kyo, identifizieren kann, ihn besser versteht, mit ihm leidet und auf ein Happy-End hofft. Dieser Sachverhalt macht es dann auch relativ einfach zu erklären, weshalb ich mal wieder geheult habe wie ein Schlosshund, als ich die Story gelesen habe. In deinen Geschichten fällt es mir immer wahnsinnig einfach, mich mit den Charakteren zu identifizieren, mich in sie hineinzuversetzen - was beweist, wie extrem gut, wie "detailliert" (meist bezüglich ihrer Gefühle und Gedanken) du sie darstellst - und mit ihnen zu fühlen. Ihren Schmerz und ihre Leiden, wie auch ihre Freude zu spüren... Verstehst du, was ich meine? Es ist nicht nur das, was du schreibst, es ist auch die Art, wie du es schreibst... Und was ich von deinem Schreibstil halte, weißt du ja mittlerweile...

Apropos Schreibstil *lächel*... Der hat sich in den letzten Wochen und Monaten wirklich geändert - zwar nur um Nuancen, aber du driftest immer häufiger in dieses "Poetisierende" ab. Sicherlich, ich weiß, dass du das bei einer Songfic meist aus purer Absicht heraus tust und das du es liebst, so zu schreiben, aber auch bei deinem neuen Projekt (*anstups* *puppy-eyes* *mehr-will* *süchtig-desu*) ist mir das schon häufiger aufgefallen... <<<Eine zierliche Gestalt, die im Halbschatten eines Zimmers hockte - auf dem Boden, an die Wand gelehnt und mit angezogenen Knien...>>>, sollte hier erst einmal als Beweis genügen, aber ich kann dir versichern, dass ich ne ganze Menge anderer Textausschnitte in dieser Songfic hier gefunden habe, welche die obige These einwandfrei bestätigen...
Außerdem ist mir ein weiterer Punkt aufgefallen, der sich auch auf die Sprache und somit deinen Stil bezieht. Du verwendest zunehmend mehr Synonyme und "eingedeutschte"/ "ausländische" Wörter, statt immer nur auf den deutschen Standardwortschatz zurückzugreifen, was deine Sprache facettenreicher gestaltet und zudem noch dazu beiträgt, dass die Wirkung des Hauches von Poesie unterstützt wird. Ich beziehe mich hier vorwiegend auf Worte wie <<<fragil>>> oder <<<paradox>>>... Doch bevor du mir jetzt denkst: "Hö? Diese Worte hab ich doch vorher auch schon benutzt. Was schreibt die da für einen Bockmist?" Ist mir schon klar, dass du auch schon zuvor von diesen Worten Gebrauch gemacht hast, aber diesmal fiel mir das halt sehr gravierend auf... Vielleicht weil es in dieser relativ kurzen - also ich meine für deine Verhältnisse relativ kurzen Geschichte nur so von solchen Ausdrücken wimmelt...

In Bezug auf das Einflechten der Gedanken des Hauptakteurs und natürlich auch der Lyrics von Kyo vertrete ich dieselbe Meinung wie bei "Undecided": Absolut genial gelöst!!! *enthusiastisch-nick* Ich empfand es als absolut spannend, mit anzusehen, wie du die Handlung langsam um die vorgegeben Textfetzen aufgebaut hast, besonders da ich selbst ja nicht mal den Hauch einer Ahnung hatte, wie ich die Lyrics anständig hätte interpretieren können, um daraus eine Geschichte zu basteln. Von daher: Hut... ach nee, ich hab ja nur Mützen... Na egal: Mütze ab! Ich Unwürdige knie nieder vor dir, oh große Nee-chan... Ab heute bist du meine Songfic-Göttin!!!

So, und nach all dem Lob, nun eine Frage von mir an dich. Na gut, eigentlich sind es mehrere Fragen, aber das ist ja irrelevant... Ich muss das jedenfalls wissen, also: Wieso lässt du Kyo so leiden??? Und wieso lässt du Kao so leiden? Und wieso stellst du Die als so gemein dar? Okay, "als so gemein" ist der falsche Ausdruck... "Als so gefühlskalt" oder "als so unfähig, seine Gefühle zu äußern" trifft es wohl eher. Immerhin blickt er ja Kyo an, auch wenn er den Blickkontakt dann gleich wieder beendet. Aber egal... Eigentlich kenne ich ja die Antwort. Die bösen Lyrics sind dran Schuld *mou* *sniffu* Wieso kann Kyo-sama nicht einmal was mit Happy-End schreiben? Wah, das ist Gift für meine armen Nerven!! *heul* Aber gut... *sich-sammel*

Auf jeden Fall mag ich die Bilder, die du mit deinen Worten gezaubert hast. Du hast es nämlich mal wieder geschafft, durch ganz simple Alltäglichkeiten die Ferne, die Sehnsucht und den Schmerz auszudrücken, den Kyo verspürt. Ein Beispiel hierfür ist schon der erste der insgesamt fünf Abschnitte:
Unser Warumono sitzt da - allein - und versucht einen Abschiedsbrief an seinen ehemaligen Geliebten zu schreiben, in dem Versuch, die Worte so zu formulieren, das es möglichst schmerzlos für den anderen ist - doch er scheitert! Nicht zuletzt durch diese eine Fotografie - diese eine Fotografie von Die... Es ist schon verblüffend, wie sehr das Ende dieser Fic bereits im ersten Teilabschnitt vorausgedeutet wird, wenn man tief genug interpretiert. Verstehst du, was ich meine? Nein, gut ich erklär's dir. Für mich steht ein Foto für Vergangenes, für Erinnerung - egal, ob gut oder schlecht. Und Kyo besitzt diese beiden Fotos seiner Liebsten, aber er besitzt nicht die realen Personen. Er besitzt lediglich ihre lebenslosen Abbilder - genauso, wie er später, am Ende der Geschichte, nur noch die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit ihnen besitzen wird... Das finde ich bewundernswert. Somit hast du nicht nur ein aussagekräftiges Bild gemalt, sondern auch gleich noch den Kreis vom Anfang zum Ende dieser Geschichte geschlossen. Einfach toll...

Wie eigentlich die gesamte Geschichte, die dir mal wieder super gelungen ist - ein kleines Meisterwerk! Ich hoffe bloß, dass du mir demnächst noch viel mehr von solchen Ideen hast (auch wenn ich hoffe, dass die Umstände anders sind, unter denen deine Werke entstehen und dass du nicht wieder "Zakuro" in der Endlosschleife hörst). Denn ich liebe deine Stories noch immer und das wird sich wohl auch nicht so schnell ändern...

Baibaiki, deine Tin

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