Blutsbande
Eine wahre Granger
Disclaimer und Zeit: siehe Teil 1
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"Ich weiß es nicht," erwiderte Snape fast tonlos; und sah plötzlich auf. "Woher wissen SIE davon?"
"Sie ist meine Mutter," erklärte Hermine. "Und Sie sind...
Mr. und Mrs. Granger sind nicht meine Eltern, sondern mein Onkel und meine Tante."
"Woher haben Sie das?!" fragte er gefährlich leise.
"Von Professor Dumbledore.
...
Verstehen Sie nicht? Das Blut -
Sie sagten, die Proben von meinen Eltern seien 12 Jahre alt - wie hätte das Ministerium damals schon wissen können, daß ich einmal diese Fähigkeiten entwickeln würde? Das erklärt auch, weshalb meine Eltern nie für mich Blut spenden wollten; wahrscheinlich haben sie beide ganz einfach nicht die dieselbe Blutgruppe wie ich!
Professor Dumbledore sagte, die tatsächlichen Umstände meiner Geburt seien geheimgehalten worden, um mich zu schützen..."
Snape schluckte schwer.
Jetzt wo er darüber nachdachte, wurde ihm fast schlecht bei dem Gedanken, daß er das unmögliche Alter der Proben übersehen hatte, als er es Hermine gegenüber erwähnte. Natürlich konnten diese Granger-Muggel nicht vor 12 Jahren Blut für einen Umhang oder sonst einen magischen Zweck abgegeben haben!
Natürlich ließen sich Hermines außergewöhnliche Fähigkeiten nur durch eine lange Ahnenreihe von reinblütigen Zauberern erklären, da es praktisch unmöglich war, daß die Natur einen magisch dermaßen talentierten Muggel hervorbrachte! Er hatte sich immer darüber gewundert.
Aber... Catherine...?
"Ihre... Wissenschaftler sind sich einig, daß das soziale Umfeld, in dem man aufwächst, bedeutender ist als die Gene. Sie brauchen sich also keine Sorgen zu machen, Sie könnten allzu viele... finstere Eigenschaften geerbt haben.
...
Ihre Mutter war kein schlechter Mensch..."
"Professor Snape!
Ich glaube, Sie haben das gerade absichtlich überhört - SIE SIND MEIN VATER!" stellte Hermine laut und deutlich fest.
"Wie ich schon sagte... vermutlich haben Sie mit mir weniger gemeinsam als mit Mr. und Mrs. Granger... Sie müssen also nicht gleich in Lethargie verfallen aufgrund dieses unerwarteten, tragischen Schicksals," sagte er hart. Einen Moment sah er sie direkt an, dann wandte er sich wieder ab und murmelte, mit Blick auf den Boden: "Ich wußte nicht, daß sie... ein Kind erwartete. Ich hätte sie nicht zurückgelassen, wenn..."
"Sie haben - was?" fragte Hermine schnell.
"Das Ministerium hatte uns eine Falle gestellt. Cath- Ihre Mutter war verletzt, sie sagte, ich solle verschwinden. Da waren wir schon nicht mehr zusammen...
Also habe ich mich mit den anderen abgesetzt.
Ich dachte, sie werden sie nur ins St. Mungo's bringen und verarzten und danach könnten wir sie dort irgendwie herausholen. Aber sie brachten sie gleich nach Azkaban - und ich und die anderen wurden kurz darauf geschnappt." Immer noch starrte er auf die Fliesen.
Es war das erste Mal, daß er Hermine leidtat.
Sie hatte während ihrer Schulzeit ihre Wut auf ihn geschürt, weil er ein hassenswerter Mensch war, der sie aus nicht näher feststellbaren Gründen beleidigte und benachteiligte und dasselbe mit ihren Freunden tat. Weil er ein Slytherin war. Weil er ein Ex-Death Eater war. Weil er nicht grinsend und fröhlich summend auf den Fluren herumsprang. Weil er absolut keinen Humor hatte und es auch nicht ertrug, wenn andere Personen welchen hatten. Weil er alles immer so schrecklich ernst nahm, selbst Dinge, die nicht einmal Dumbledore als bedenklich einstufte.
Natürlich bekam man keine Beliebtheitspunkte, wenn man der ewig düstere Warnungen verbreitende Wachposten gegen Voldemorts Armee war. Und noch dazu selbst einmal in selbiger gedient hatte.
Aber das hatte sie nie zuvor interessiert. Sie war davon ausgegangen, daß Snape nur bekam was er verdiente.
Heute sah sie das zum ersten Mal anders.
"Es war nicht Ihre Schuld," krächzte sie unbeholfen und legte ihre Hand auf seine. "Sie hatten keine Ahnung... Und selbst wenn - Sie hätten es nicht verhindern können; nehme ich an."
Er zog seine Hand weg. "Ja, ja, schon gut!" blaffte er sie gewohnt ätzend und unfreundlich an. "Nennen Sie mich bloß nicht auch noch >Daddy<! Und jetzt raus hier!
Ich werde sehen, was ich über Ihre Mutter in Erfahrung bringen kann."
Ff...