Zum Inhalt der Seite

Jenseits der Träume

von

.
.
.
.
.
.
.
.
.
.

Seite 1 / 1   Schriftgröße:   [xx]   [xx]   [xx]

Gut.

Wir waren also im Turm.

Wir waren durch die große, aber leere Halle gegangen, die hinter sich hinter der Eingangstür befand. Ein vollkommen leerer Raum, ohne Türen oder Fenster oder irgendwelche Einrichtungsgegenstände. Nur zwei Fackeln, die den Fuß einer Treppe beleuchteten. Auch von weiter oben viel Licht auf die leeren Wände.

Eine Treppe.

Eine lange Treppe.

Eine endlos lange Treppe!

Stufe, um Stufe um Stufe, immer weiter in die Höhe. Seit bestimmt 15 Minuten gingen wir hinauf. Vorbei an den Fenstern, die wir von außen gesehen hatten, vorbei an kahlen Steinwänden.

Keine Treppenabsätze mit Türen, die zu Räumen führten.

In diesem Turm schien es nur diese Treppe zu geben, die sich an den Außenwänden des Turmes entlang zog. Wenigstens hatte sie ein massives Geländer aus Stein. Da ich nicht schwindelfrei war gefiel mir der Blick, der sich auf der anderen Seite des Geländers bot, nämlich ganz und gar nicht. Es ging viel, viel, viel zu tief nach unten....

Als ich schon dachte, es würde ewig so weiter gehen, konnten wir eine Tür am Ende der Stufen erkenne. Eine unscheinbare einfache Holztür, vor der wir keuchend und nach Luft schnappend stehen blieben.

Wir sahen einander an.

Endlich rang Car sich dazu durch anzuklopfen.

Augenblicklich erklang ein klares "Herein".

Cara öffnete die Tür und wir folgten ihr in das Turmzimmer, das dahinter lag. Erstaunt sah ich mich um.

Durch mehrere Fenster, die von rüschenbesetzten weißen Vorhängen gesäumt waren, fiel helles Sonnenlicht und schien auf den dicken grasgrünen Teppich, der jeden Zentimeter des Bodens bedeckte. An den wände hingen - und das meine ich ernst - wirklich grauenvolle knallbunte und furchtbar kitschige Bilder. Darunter entlang der Wände standen Kommoden, deren Schubladen halb offen standen und überquollen vor lauter farbigen Bändern, karierten Socken, rüschenbesetzten Nachthemden, zerfledderten Papierstücken und unzählbaren Paaren Filzpantoffeln. Direkt daneben befanden sich vollgestopfte Truhen, Tische voll gestellt mit Nippes und anderem Krimskrams und nur ein einziges einsames Magier-typisches Regal mit ein paar alten Büchern. In einer Ecke stand ein gewaltiges Bett mit quietschrosa Samtvorhängen und in der Mitte gab es einen zerkratzten runden Glastisch, um den mehrere große Sessel gerückt worden waren. Sessel, deren Farben von zitronengelb über rostrot bis hin zu türkis reichten. Der ganze Raum zeugte kurz gesagt einfach nur von erschreckend wenig Geschmack. Und die Person, die ihre Besucher mit eben diesem quälte, saß in dem gelben Sessel.

Magier.

Jeder hat wohl eine Vorstellung davon, wie ein Magier aussehen könnte, sollte, muß.

Große, weise alte Männer mit Brat in langen Gewändern, ernsthaft dreinblickende schöne Frauen mit weißen Haaren, Bücher, Zauberstäbe, Raben, spitze Hüte oder Beutel mit geheimnisvollen Zauberutensilien immer dabei.

Genau so, sah De'ahl nicht aus.

Sie war einfach...

Nun ja, sie saß da in diesem Sessel.

Sie war weder groß noch klein, nicht dick, noch dünn und man konnte beim besten Willen nicht sagen, wie alt sie war. Sie hätte uralt sein können oder jünger als ich.

Sie hatte große braune Augen, schulterlange braune Locken und sie trug die häßlichsten Klamotten, die ich je gesehen hatte. Im Haar mehrere Schleifen in verschiedensten Grüntönen, dazu eine weiße Rüschenbluse, an der es mehr Rüschen gab als ich je in mein leben gesehen hatte. Um die Hüfte hatte sie sich in knallgelbes Tuch geschlungen, dass mit extrem violetten Herzen bedruckt war. Ihre Beine steckten in weiten Hosen: das rechte Bein eingehüllt von rotem, dass linke eingehüllt von himmelblauem Stoff, wobei sich unten am Saum mehre Schichten Rüschen aufbauschten.

Die Füße steckten in weißen Wollsocken - dieses mal waren die Herzen darauf orange - und darüber trug sie mintgrüne Filzpantoffeln mit Bommeln.

Diese Frau war eine wandelnde Beleidigung für die Augen!

Trotzdem kostete es mich große Anstrengung meine Augen von ihr abzuwenden. Ein kurzer Blick auf Endroki und die anderen zeigte mir, dass es ihnen nicht anders ging als mir.

Etctera hatte die Augen weit aufgerissen, ihr Maul stand halb offen, Endroki dagegen blinzelte unaufhörlich. Als würde sich dadurch etwas an dem Anblick ändern.

Cara stand einfach nur da, schaute und schaute, während Sri gerade dabei war einen der Vorhänge in Brand zu stecken.

Es dauerte einen Moment bis ich Begriff.

"Sri! Geh da sofort weg!"

Nun gelang es auch den anderen, De'ahl nicht mehr anzustarren. Beinahe gleichzeitig drehten sie die Köpfe zum Fenster. Sie sahen die brennenden Vorhänge.

Etctera stieß ein erschrecktes Zischen aus, Endrokis Schwanz knallte auf den Boden - ich könnte nur die Bewegung sehen, dass Geräusch wurde von dem Teppich geschluckt - , Cara konnte nur starren und De'ahl.....De' ahl lachte!

"Kein Grund zur Aufregung, meine Lieben!"

Mit diesen Worten hob sie die Hand und von einer Sekunde zur anderen verschwanden die Flammen

"Oh....." machte Sri traurig: "Schade. Das war wirklich lecker! Und die Aussicht ist hier wirklich ganz toll!"

Die Magierin lachte wieder.

"Hungrig, wie? Naja, nach dem Marsch die Treppe hinauf..."

Sie kicherte.

Cara funkelte De'ahl empört an, doch die Magierin schien es gar nicht zu bemerken. Statt dessen räkelte sie sich in ihrem Sessel und deute dann auf die noch freien neben ihr.

"Setzt euch doch und macht es sich bequem! Dann läßt es sich auch besser reden." Mit einem Blick auf Sri fügte sie dann noch hinzu: "Und wenn du dir vielleicht einen Platz möglichst weit entfernt von brennbaren Materialien suchen könntest....."

Sri zischelte enttäuscht, während Cara und ich halb in unseren Sesseln versanken und die Affronik sich bemühten eine halbwegs bequeme Portion zu finden versuchten, bei der ihr Schwanz nicht allzu sehr störte.

"Also: Was kann ich für euch tun?"

"Wir.....naja....." Cara druckste ein wenig herum, doch dann begann sie noch einmal von vorne:

"Wir würden gerne zu den östlichen Inseln reisen und wir haben gehört, dass du Erfahrung mit den magischen Spiegeln hast."

"Ah." De'ahl lächelte: "So läuft der Hase also..."

Sie betrachtet uns der Reihe nach.

"Das der Seeweg für euch nicht in Frage kommt, kann ich verstehen. Die Geconomi und auch die beiden Affronik haben nach ihrem Leben in der Wüste bestimmt nicht viel für das Meer übrig...."

"Heizt daz, daz ihr unz helfen könnt?" fragte Etctera hoffnungsvoll.

"Folgt mir." erwiderte De'ahl und erhob sich.



Fanfic-Anzeigeoptionen

Kommentare zu diesem Kapitel (4)

Kommentar schreiben
Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von:  MagicCircle
2005-06-17T12:28:33+00:00 17.06.2005 14:28
>Wir waren durch die große, aber leere Halle gegangen, die hinter sich hinter der Eingangstür befand.

Das nenne ich mal einen magischen Raum. Ein Raum, der dich hinter sich und hinter einer Tür befand. ^^ Wirklich interessant.

>Ein vollkommen leerer Raum, ohne Türen oder Fenster oder irgendwelche Einrichtungsgegenstände.

Von der Eingangstür mal abgesehen, oder?

>In diesem Turm schien es nur diese Treppe zu geben,

Und dafür die ganze Verschwendung? Eine Hütte hätte doch auch gereicht.

Übrigens kann ich mir Magier schon recht unterschiedlich vorstellen. Vor allem das alterlose ist eine gängige Beschreibung, aber ich will mal nicht so sein. So einen schlechten Geschmack kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen. Und da sagen die, Dumbledore wäre verrückt. ^^

Caris

[FFFZ]
Von: abgemeldet
2004-09-19T15:12:35+00:00 19.09.2004 17:12
*lach* also die magierin ist echt spitze! der hammer! ich find das is eine recht nette abwechslung!
ich konnte mir das alles auch so schön quietschbunt vorstellen. *g*
naja. die flüchtigkeitsfehler wurden ja schon erwähnt, also belass ich es mal dabei! ^-^
Von: abgemeldet
2004-09-09T22:54:03+00:00 10.09.2004 00:54
*lolert* jepp, das war lustig!! ein paar flüchtigkeitsfehler sind mir auch aufgefallen, und da du so oft das wort rüschen verwendest, ist mir aufgefallen, dass man das mir einem ebenfalls oder noch mehr besser einbauen könnte, finde ich, weil da ja anscheinend seeehr viele rüschen sind.... ^______^
aber diese magierin...... *lachlach* das ist mal ne schöne abwechslung..... :-)
byebye coocoo
^____^
@->--
Von: abgemeldet
2004-09-09T22:16:35+00:00 10.09.2004 00:16
Der Turm muss wirklich hoch sein. Und eine Magierin ohne Geschmack *lach* Das ist mal was neues und wirklich gut. Nicht so angestaubt :) Gefällt mir mal wieder das Kapitel, aber bei dir erwarte ich es auch nicht unbedingt anders *g* Schau aber nochmal über den Text, sind ein paar Flüchtigkeitsfehler drin.


Zurück