Rotes Wasser
Rotes Wasser (Sommer)
by angelic-hikaru
17/04/2005
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Info: Dieser Teil enthält ein paar Spoiler über den weiteren Verlauf von Conan und über die Organisation... (das mit Heiji ist jedoch frei erfunden)
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Es war inzwischen Sommer geworden und die Hitze an diesen schwülen Sommertagen war schier unerträglich. Heiji stand in seiner schwarzen Schuluniform am Brunnen und schaute auf seine Uhr. Er würde bald kommen. Da er noch ein wenig Zeit hatte, ging er zum nahegelegenen Getränkeautomaten und holte sich eine Dose Fruchtsaft.
Kaum hatte er sich auf den Rand des Brunnens gesetzt, blieb ein großgewachsener schwarzhaariger Mann vor ihm stehen, der ihn finster anschaute. Heiji stand wieder auf und grinste. "Sie wollten mit mir sprechen, Shuichi Arai?" Der Angesprochene nickte. "Komm mit, Hattori.", sagte er knapp und führte Heiji zu seinem Auto. Beide stiegen ein und Shuichi fuhr los.
Nachdem sie etwa eine halbe Stunde gefahren waren, hielt Shuichi an einem abgelegenen Rastplatz an, von dem aus man auf das Meer blicken konnte. Heiji folgte ihm zum nahegelegenen Aussichtspunkt. Dort angekommen wandte er sich zu Heiji und schaute ihn ernst an. Heiji hingegen schaute auf das Meer hinaus. "Der Wind tut gut!", sagte er entspannt. "Wieviel weißt du über sie?", fragte Shuichi ihn plötzlich, doch Heiji blickte ihn nur fragend an. "Wen meinen Sie? Kazuha?" Shuichis Blick verfinsterte sich. "Ich meine die Organisation. Du weißt doch sicher viel über sie." Heiji zog die Augenbrauen hoch. "Welche Organisation?" Shuichi schien allmählich seine Geduld zu verlieren, jedenfalls innerlich. "Tu nicht so unwissend!" "Wenn ihr irgendwelche Beweise dafür habt, dass ich, der bekannte Oberschülerdetektiv, Dreck am Stecken habe, dann immer nur her damit!", verkündete Heiji grinsend.
Shuichi war höchst unzufrieden mit dem verlauf des Gesprächs. "Nein, ich dachte vielmehr, dass du Kudo unterstützen willst." Heiji kratzte sich am Kopf. "Jetzt braucht das FBI schon die Hilfe von einem simplen Oberschüler!", sagte er arrogant. "Aber ich helfe euch gerne, wo ich nur kann!"
Ein Grinsen machte sich auf Shiuchis Lippen breit. Endlich hatte er ihn, wo er ihn haben wollte! "Gut, dann wirst du uns alle Daten über die Organisation geben, die du hast." Heiji schaute ihn erst erstaunt an, dann lachte er schallend los. "Wenn ich das mache, bin ich ein toter Mann! Nein danke!", sagte er und wandte Shuichi den Rücken zu. "Jeder, der sich zu tief in die Höhle des Löwen wagt, kommt nie wieder heraus. Es ist wie ein Labyrinth ohne Ausgang.", fuhr Heiji fort.
Shuichis Blick verdüsterte sich. "Ich werde mit Jodie darüber reden." Heiji schaute über die Schulter zu ihm. "Das solltest du sein lassen.", sagte er knapp und ging zu Shuichis Auto zurück. So fuhr Shuichi ihn nach Hause, ohne dass die beiden noch ein Wort miteinander wechselten.
Heiji hasste es. Er konnte es nicht ausstehen, wenn die vom FBI glaubten, sie wüssten alles! Sie wussten rein gar nichts. Nein, das war falsch. Sie wussten viel. Beinahe zu viel! Aber eben nur beinahe.
Kazuha wartete in seinem Zimmer auf ihn. Er lächelte sie an. "Heiji, wo hast du dich wieder herumgetrieben?", fragte sie ihn und fiel dann um seinen Hals. "Heiji... ich..." Sie konnte nicht weitersprechen. Tränen rannen über ihre Augen. "Was hast du?", fragte er sie erschrocken. Wusste sie es etwa schon?!
"Wieso hast du nichts gesagt? Wieso nicht?", fragte sie ihn heulend und schaute zu ihm hoch. "Du hättest mir das mit deinen Eltern sagen können! Wieso... Wieso schweigst du?!" Heiji lächelte sie matt an. "Nun, irgendwann würdest du es doch sowieso herausfinden." Kazuha verpasste ihm eine Ohrfeige. "Mistkerl! Du vertraust mir wohl kein Stück!" Heiji hielt sich die Wange fest. "Doch, ich vertraue dir. Aber ich konnte dir unmöglich von meinen Eltern erzählen. Hätte ich es getan, wäre das FBI misstrauisch geworden." Kazuha verpasste ihm noch eine Ohrfeige. "Du hast sie doch sicher gesehen! Das hatte rein gar nichts mit dem FBI zu tun! Sie haben den Täter verhaftet!", schrie sie ihn an, doch Heiji schien das kalt zu lassen. "Haben sie nicht."
Kazuhas Augen weiteten sich. "W-was meinst du damit? Soll das heißen, du weißt, wer sie umgebracht hat?" Heiji nickte gelassen. "Ja."
Der Tag verging. Heiji hatte alle Mühe, mit zwei geschwollenen Wangen ordentlich zu Essen. Doch eigentlich war ihm das egal. Die Schwüle des Abends machte ihm wesentlich mehr zu schaffen. Seit einigen Tagen lebte er hier alleine. Sie vertrauten ihm nun. Ihm blieb nichts anderes übrig, als mit ihnen zu ziehen.
"Heiji-kun! Du siehst aber gar nicht gut aus. War Kazu-chan wieder sauer auf dich?", fragte plötzlich eine blondhaarige Frau, die im Türrahmen stand und ihn anlächelte. "Ah, Vineyard-san.", begrüßte er sie knapp. Sie schüttelte den Kopf und setzte sich neben ihn. "Ich habe dir doch gesagt, du sollst mich Chris-chan nennen!", erwiderte sie, doch Heiji zuckte nur mit den Achseln. "Was ist dir lieber, Vineyard-san oder Vermouth?" Die Frau grinste ihn an. "Du gefällt mir." "Das hast du mir schon oft gesagt!"
"Nun, endlich hast du getan, um was wir dich gebeten haben. Ich bin höchst zufrieden mit dir!", sagte sie und küsste ihn auf die Wange. "Lass das!", meinte er verstimmt. "Sag mir lieber, wieso ihr ihn bisher noch nicht umgelegt habt. Ihr wisst doch, wie nah er euch auf den Fersen ist." Vermouth lachte auf. "Oh, Heiji-kun! Du verstehst noch viel zu wenig! Er ist uns zwar auf den Fersen, aber er ist nicht so weit vorgedrungen, wie du es bist. Er würde sich auch nicht mit uns verbünden. Dafür ist er zu ehrlich und selbstkritisch." Heiji nickte. "Ja, das ist er, dieser Dummkopf."
Vermouth seufzte und stand wieder auf. "Du hast gute Arbeit geleistet. Sie wurden vom FBI am Strand gefunden, wo du vorhin mit dem Typen warst. Inmitten von rotem Wasser. Ja, rotes Salzwasser, dass ihre Wunden allmählich schloss." Heiji schaute in ihr eisiges Gesicht. Dann senkte er seinen Kopf und ballte die Hand zur Faust. Vermouth grinste höhnisch zu ihm herab und nahm ihn plötzlich in den Arm. "Heiji-kun, du kannst dich ruhig bei mir ausweinen. Ich werde den anderen nichts sagen.", sagte sie plötzlich sanft. "Und mach dir keine Sorgen um Kazu-chan. Wie versprochen werden wir die Finger von ihr lassen."
Der Sommer verging. Bald würde der Herbst anbrechen. Heiji war nicht auf die Beerdigung seiner Eltern gegangen. Er hatte nicht den Mut, als Mörder bei der Beerdigung zu erscheinen. Auch wenn er wusste, dass Vermouth sich nur lustig über ihn machte, störte es ihn nicht, vor ihr zu weinen. Er wusste, dass sie nichts sagen würde.
"willst du ihr leben retten, töte die dir nächsten blutverwandten. AQUAVIT, du wirst deine aufgabe gut vollenden. lass dir zeit. - Vermouth" Heiji würde diese SMS niemals von seinem Handy löschen, den egal wie sehr er es auch versuchte, er würde niemals das Blut von sein seinen Händen waschen können. Für ihn würde es immer an seinen Händen kleben. Jeden Tag.
