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Schon zu spät

von

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nacht

Pairing:

Remus Lupin/ Sirius Black
 

Titel: Misstrauen unter Freunden
 

Zeit: Nach dem Abschluss in Hogwarts, Szenen aus der Vergangenheit kursiv,
 

Umstände: Sirius lebt mit Remus zusammen in einer WG und die Rumtreiber fürchten einen Verräter unter sich...
 

Remus Pov:

Es ist noch sehr früh am Morgen. Ich sitze hier in der Dunkelheit, meine eiskalte Tasse Tee in der Hand.

Das Porzellan ist kälter als meine Hände, die das Gefäß fest umklammert halten.

Ich spüre die kalten Schauer, die über meinen Rücken jagen, meine Hände zittern leicht.

Ich weiß, dass eine warme Wolldecke im angrenzenden Wohnzimmer liegt.

Du sahst gestern Abend auf dem alten, mit Flicken übersäten Sessel, die Decke eng um deine Schultern gezogen.

Doch ich bleibe sitzen, rühre mich nicht.

Mir ist kalt.

Nicht nur äußerlich.

Ich sollte nach oben gehen, in mein Schlafzimmer.

Doch ich verharre hier, in der Dunkelheit der Küche, die mich zu erdrücken scheint.

Was ist nur los?

Ein Grund ist der kalte Mond, noch zwei Tage, dann ist Vollmond.

Der Wolf in mir wird wieder munter.

Fordert mich zum spielen auf.

Es ist nicht wie in diesen Gruselgeschichten, die sich die Muggel erzählen.

Die Muggel erzählen ihren Kindern von bösen, gewissenlosen Bestien ohne Seele und Verstand.

Die Zauberer erzählen ihren Kindern Ähnliches.

Mit der Ausnahme, dass Zauberer und Hexen mich nicht für ein böses Hirngespinst halten, aber sie fürchten mich genauso.

Vielleicht wäre es besser so, wenn sie es nicht wüssten.

Der Wolf kommt wie eine Welle.

Ich bemerke ihn schon eine Woche vorher.

Gedanken, die nicht meine sind, denken an rohes Fleisch, an Blut.

Er möchte Sirius weh tun, so wie er uns weh tut.

Nein, das war nicht Remus Gedanke, das war Moony.

Moony, der an kleine Lämmer denkt. Spielende Lämmer auf einer widerlich grünen Wiese, die Sonne scheint, die Lämmer blöken, Moony will ihnen weh tun, sie würden nie wieder blöken...

Nein, ich habe gelernt mich zu kontrollieren. Es ist anstrengend, aber es ist machbar.

Endlich kann ich die Tasse auf den Tisch vor mich abstellen, die steifen Finger umfassen meine angezogenen Knie und ich bin müde und doch wach.

Ich höre ein Knarren, es sind die Bodendielen der Treppe, es ist ein altes haus, das Haus meiner Eltern...

Sie sind tot.

Sirius Geruch steigt mir in die Nase, bevor er die Treppe im Flur herunter gestiegen ist. Moschus. Hat er schlecht geträumt?

Stille.

Niemand in diesem Hause bewegt sich.

Ich Wir würden es hören.

Ewig scheine ich in die Schwärze zu starren, war das Einbildung?

Nein der ganze Raum riecht nach ihm.

Die Tür quietscht, als Sirius sie öffnet.

" Lumos", deine Worte so leise, doch ich kann sie hören, als würdest du sie mir ins Ohr schreien.

Das spärliche Licht deines Zauberstabes erhellt dein Gesicht.

Deine schwarzen Seen reflektieren das Licht zurück.

Das schwarze Haar hebt sich nicht von der Nacht ab.

Dein Kopf scheint ohne Körper zu sein, er bewegt sich auf mich zu.

Der Lichtkreis erhellt meine Umgebung und mich auch.

Unweigerlich.

Du schweigst.

Du weißt es und ich weiß es.

Worte ändern nichts, machen es nur noch schwerer.

So schweigen wir beide.

Ich sehe dich nicht an, sehe auf den Holzboden, den ich nicht sehen kann, so weit recht das Licht nicht.

Doch ich weiß, dass er da ist.

Genauso wie Moony.

Moony würde Dinge tun, die ich nie tun kann, wenn ich ihn nicht unter Kontrolle hätte.

Er würde zu Sirius Dinge sagen oder sogar tun, die falsch sind.

Ich will diese Dinge auch, doch ich würde es niemals.

Genauso wenig wie du Sirius.

" Eine Runde Zauberschach, Re?" fragst du.

Du kennst die Antwort.

Ich nicke, obwohl es unnötig ist.

Du hast schon deinen Zauberstab geschwungen und die alten Kerzen in dem Leuchter vor mir brennen.

Ihr Licht erhellt den Raum.

Golden. Es wirkt friedlich und es ist falsch. Genauso wie du und ich. Ich will schreien, wir wollen wehtun.

Sirius hat Angst vor Moony.

Moony freute sich so sehr als Padfoot ihm das Leckerli brachte.

Er hasst Potter, böser dummer Potter. Retter seines Lammes!

Remus unterdrückt Moony.

Einatmen, ausatmen.

Sirius sitzt nun vor ihm, das Zauberschachbrett steht vor ihnen auf dem dunklen Weidenholztisch. Ironie schreit Moony.

Weide, peitschende Weide. Es bedeutet Angst, und es bedeutet Remus verliert.

Eins, zwei drei, Moony ist da.

Ja, so war das immer, ne? Remus?

Ich konzentriere mich auf den Schachzug, den Sirius machte.

Wundere mich nicht mehr, dass ich nicht mitbekommen habe, wie Sirius das Brett aufbaute.

Ich setzte.

Springer bedroht Turm.

Moony will kein Schach spielen.
 

Sirius Sicht:
 

Ich bin am Zug.

Ich spüre den Blick von Remus auf mir.

Diese Augen so hungrig und so intensiv, dass ich glaube verbrennen zu müssen.

Ich mache einen Zug, denke nicht nach.

Kann ich nicht, nicht wenn er mich so ansieht.

Es sind nicht die Rehaugen meines Freundes aus alten Schultagen.

Hinter Remus sanften Augen, schauen mich Moonys an. Starren, wartend. Lauernd.

Wir beide wissen das Moony uns zuschaut. Keiner von uns sagt etwas.

Haben es nie getan.

Ich möchte schreien, doch tue es nicht.

Eine Barriere ist zwischen uns, war sie seit...

Seit ich dich verlor, deine Freundschaft.

Natürlich sind wir wieder Freunde nicht wahr, Remus? Nicht wahr? Nicht wahr!

Ich habe meine Chance vertan.

Warum kann ich keine zweite bekommen.

Weil ich zu weit gegangen bin.

Ich hätte dich fast zum Mörder werden lassen, dafür gibt es kein Verzeihen.
 

" Es tut mir leid, Moony. Es war doch nur ein Scherz, entschuldige." , meine Worte klingeln in meinen Ohren.

Du liegst vor mir, in dem weißen Krankenhausbett wirkt dein Körper so klein, zu klein für dieses Bett im Krankenflügel.

Du schaust mich nicht an. Dein Gesicht ist zur Wand gedreht.

Ich bekomme keine Luft mehr.

Bitte, du musst mir sagen, es ist okay. Doch du bleibst liegen, siehst mich nicht an. Deine Schultern!

Zucken sie? W-weinst du? Nein, bitte. Alles wird wieder gut.

Dreh dich um und sage: " Ich verzeihe dir, du Idiot!"

Ich strecke meine Hand aus, passiert dies hier wirklich?

Ich fühle mich wie in einen Traum.

Meine Hand will dich nicht berühren, kann es nicht.

Ich ziehe wieder weg, lege sie unbewusst auf mein Herz.

Mein Kopf fühlt sich hohl und dumpf an. Wie in Watte gepackt.

" Remus braucht Ruhe, sie gehen besser Mr. Black. Dumbledore möchte sie sprechen, es wartet in seinem Büro." , die belegte Stimme der Krankenschwester dringt nicht wirklich zu mir durch.

Ich starre auf deinen Rücken. Dreh dich um.

Oh Gott, bitte!

Dreh dich um und sag mir, dass alles wieder Gut wird, zwischen uns.

Ich bleibe weiterhin stehen, starre auf deinen Rücken.

Die Schultern zucken nicht mehr.

Du... du drehst dich wirklich um.

Mein Herz pocht bis zum Hals, es tut weh.

Ich lächle, du wirst mir sagen- deine Augen sind so kalt, es sind nicht deine Augen.

Sie glänzen merkwürdig. Unwirklich, alles ist unwirklich! Nicht echt. In meinem Kopf wiederholen sich immer dieselben Worte.

" Ich will dich nie wieder sehen, Black. Verschwinde!" , deine Stimme so kalt wie deine Augen. Das bist nicht du, das bin nicht echt. Das ist nicht echt. In meinem Kopf dreht sich alles.

Bitte...

Plötzlich muss ich rennen. Weg von diesen Augen, die mich anklagen, die sagen es wird nie wieder gut, so wie es einmal war...
 

" Moony?" , meine Stimme klingt schrill in meinen Ohren.

Das will ich gar nicht sagen!

" Ja?"

" Ich", deine Augen starren wieder Moony!, " ich bin für dich da."
 

Remus sieht mich an, die Augen nicht mehr hinter Moonys.

" Ist es schon zu spät?"



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