Viele Überraschungen
Heute war alles anders, zu erst hatte Viggo verschlafen und musste beim Training zur Strafe 3 extra Runden drehen. Dann erwischte er beim vorbei gehen, nein rennen, zur Maske Orlando, so dass dieser im Matsch landete und sich noch mal umziehen musste. Zu guter letzt lief er dann auch noch Peter um, der ihm seinen heutigen Text bringen wollte.
"Sag mal Viggo geht's dir nicht gut? Erst hast du verschlafen, dann legst Orlando flach und zum Schluss rennst mich auch noch um." Sagte er böse, fing aber gleich darauf an zu grinsen. "Hier ist dein heutiger Text und ach ja, hier ist noch nen Brief ohne Absender an dich gekommen, hoffentlich keine Briefbombe?" Er lachte und machte sich davon um den Hobbits ihren Text zu bringen.
Viggo setzte sich erschöpft in den Stuhl vor seinem Make-up-Tisch und ließ Silke ihr kleines Wunder vollbringen aus ihm den Aragorn zu machen. Er las sich seinen Text durch, legte ihn aber schnell zur Seite. Unschlüssig schaute er den Brief an und drehte ihn erst mehrmals um, bevor er ihn öffnete.
<Hallo Viggo
Nein, das ist eigentlich kein guter Anfang, jedenfalls nicht für das, was ich zu schreiben habe. Na ja, jetzt bin ich aber schon dabei. Vielleicht sollte ich dir erst noch einmal in Erinnerung rufen wer ich bin.
Also mein Name ist Mary, wir waren für eine kurze Zeit zusammen, als wir beide 20 waren. Ich bin damals mit meinen Eltern weggezogen und wir haben uns einfach aus den Augen verloren. Ich habe mich nie sonderlich für Filme und Schauspielerei interessiert, aber ich habe festgestellt, dass du nun berühmt bist. Seit hier der erste Teil vom Herrn der Ringe lief weiß ich, dass ich damals den größten Fehler meines Lebens gemacht habe.
Ich weiß noch immer nicht, ob ich es dir sagen soll, aber wahrscheinlich ist es die letzte Möglichkeit!
Ich habe Krebs und werde wohl in den nächsten paar Tagen oder Wochen sterben müssen. Doch muss ich dir vorher unbedingt noch etwas gestehen, du hast eine Tochter!
Sie ist nun 22 Jahre alt, damals konnte ich es dir nicht sagen und als ich erfahren habe, dass du verheiratet bist konnte ich es dir erst recht nicht mehr sagen.
Ich habe ihr nie gesagt wer ihr Vater ist, sie hätte es wohl nicht verstanden. Aber jetzt, wo ich wohl bald sterben muss möchte ich das sie erfährt wer ihr Vater ist. Meine Eltern sind vor einem Jahr bei einem Autounfall gestorben, sie hat niemanden mehr von der Familie.
Ich verlange nicht, das du für sie sorgst, das kann sie allein! Aber ich würde mir wünschen, dass du ein Auge auf sie hast. Denn sie hat die falschen Freunde gefunden, seid ich ständig im Krankenhaus bin.
Ich habe mit Peter Jackson telefonier und er ist einverstanden, dass sie zu euch ans Set kommt. Sie kann recht gut Schneidern und soll ihre Ausbildung zu Ende machen.
Ich habe dir ein Foto beigelegt, sie heißt Lia. Mr. Jackson hat mir versprochen, dass sie vom Flughafen abgeholt wird.
Ich hoffe, du wirst sie ein wenig mögen und ihr vertragt euch.
Mary>
Viggo starrte auf den Brief, er hatte eine erwachsene Tochter und bis gerade wusste er nichts von ihr. Er nahm das Foto aus dem Umschlag und schaute es sich an. Es zeigte eine lachende junge Frau, sie war sehr hübsch, hatte mandelförmige grüne Augen und lange dunkelblonde Haare. Daneben saß eine Frau in seinem Ater sie war nicht minder hübsch hatte ebensolche Augen aber hellere Haare. Er drehte das Foto um und las: <Ein Foto aus glücklicheren Tagen>
Silke schaute ihn besorgt an, sonst war er auch die Ruhe selbst, doch diesmal saß er da wie eine Statue.
"Viggo? Alles in Ordnung mit dir? Ist etwas passiert, du schaust du abwesend?" Viggo schaute auf und in seinen Spiegel, na ja eher auf die Collage die seinen Spiegel zierte. Dann drehte er den Kopf zu Silke und nickte. "Ja, es ist alles in Ordnung. Ich habe nur gerade etwas erfahren, das mich irritiert. Bist du fertig? Ich muss mich noch umziehen." "Ja, du kannst gehen." Viggo stand auf und stopfte den Brief in seine Hosentasche, das Foto allerdings trug er in der Hand um es nicht zu zerknicken.
Kaum hatte er sich umgezogen als auch schon die Hobbits ihn umringten. "Komm Viggo, Peter wartet, du drehst jetzt eine Szene mit Liv." "Ja, weiß ich. Aber jetzt lasst mir doch ein bisschen Ruhe." Doch sie sprangen um ihn herum und ließen ihm keine Ruhe bevor er nicht das Set erreicht hatte. Peter kam auf ihn zu und tat so als erkläre er ihm wie er sich die Szene vorstellte, doch in Wirklichkeit: "War das der Brief von Mary?" Viggo schaute ihn verwirrt an, erinnerte sich aber dass sie Peter ja angerufen hatte und nickte. "Du weißt also von deiner Tochter?" wieder nickte Viggo noch immer etwas verwirrt. "Sie wird mit der Maschine um 21 Uhr landen, willst du sie selber holen, oder soll ich sie holen lassen?" "Ich ... ich weiß nicht. Wie soll ich sie denn empfangen? Hallo, ich bin dein Dad?" Peter lachte leise, "Ok, ich werd sie holen lassen. Steffi hat sicher nichts gegen Gesellschaft in ihrer Wohnung."
Damit war das Thema gegessen und sie drehten den ganzen Tag bis zum Abend ihre Szenen ab. Als sie endlich gegen 20 Uhr fertig waren mit dem Dreh für heute kam Sean A. zu ihm. "Viggo, ich glaube, dass ist dir eben aus der Tasche gefallen." Er hielt ich das Foto von Lia und ihrer Mutter unter die Nase. "Wäre schlecht wenn Aragorn das dabei hat, so was gibt's in Mittelerde nämlich soweit ich weiß nicht. Ist das deine Frau? Und wer ist das Mädchen?" Viggo nahm ihm das Foto aus der Hand. "Wer hat es noch gesehen?" "Niemand, sag mal vielleicht solltest du heute Abend mit uns einen trinken gehen und dann erzählst du mir alles." Viggo schaute ihn an, wollte nein sagen, nickte dann aber doch. "Aber ich wird es nur dir sagen! Weil ich glaube, du bist der einzige außer Peter der es versteht." Sean nickte und wurde von Billy und Dom zum Abnehmen der Maske gezogen.
Eine Stunde später stand Steffi mit dem Foto in der Hand am Flughafen und hielt Ausschau nach Lia. Sie trug ein HdR-T-Schirt und war gespannt auf die junge Frau. Noch einmal schaute sie auf das Foto, sie würden sich sicher gut verstehen. Denn sie sah eigentlich ganz nett aus. Plötzlich stupste sie jemand von hinten an, Steffi drehte sich um. "Sollst du mich abholen? Ich bin Lia." Steffi ließ den Blick noch mal zum Foto gleiten, dann zurück zu der Frau vor sich. Kaum etwas sah der Frau auf dem Bild ähnlich. Die Frau vor ihr trug ein sehr kurzes schwarzes Kleid, ihr Lippen waren tiefschwarz und auch die Augen waren schwarz geschminkt. Ansonsten war sie eher bleich und sehr dünn. "Ähm ja, ich bin Steffi. Du wohnst bei mir solange du hier bist." "Na toll," Lia schaute wenig begeistert, folgte Steffi dann aber doch.
Nachdem Steffi Lia ihr Zimmer gezeigt und diese ausgepackt hatte fragte Steffi ob sie noch was unternehmen wollte. "Was kann man denn hier machen? Gibt's so was wie ne Disco hier?" Steffi schüttelte den Kopf, "Wir könnten was trinken gehen, oder einfach nur rumhängen:" Versuchte sie freundlich, doch Lia gähnte gelangweilt. Also Steffi sich die Jacke anzog um zu gehen schaute sie aber doch interessiert. "Werden wir die Schauspieler treffen? Und ist es ein guter Pub?" Steffi nickte, "Klar werden wir einiger der Schauspieler treffen und der Pub ist auch in Ordnung." Lia stand auf und holte sich ne Jacke. "Na dann zeig mir den Pub mal."
Ein paar Minuten später betraten Steffi und Lia den Pub, Elijah, Billy und Dom winkten Steffi und Lia zu sich. "Wow, wo hast du denn die aufgegabelt." Stellte Billy fest und auch die anderen starrten Lia an, die grinste frech. "Ich bin Lia, kann ich mich zu euch setzen?" Sofort machten Billy und Dom Platz, Steffi drehte sich zu Elijah und flüsterte "Wo sind denn Sean und Viggo?" Elijah nickte in eine Nische nicht weit von ihrem Tisch entfernt, Steffi schenkte ihm einen dankbaren Blick und ging herüber. Viggo und Sean hatten sich leise unterhalten, jetzt als Steffi kam schauten sie auf. "Und? Ist sie da? Wie ist sie denn so?" Beide schauten Steffi fragend an, diese nickte zum Tisch der anderen herüber. Als der Blick der beider herüberschweifte viel ihnen die Kinnlade herunter. "DAS ist Lia?" Fragte Sean verwirrt, Steffi nickte und beobachtete Viggos Blick. Es war nicht genau auszumachen was dieser dachte, aber auch er schien geschockt.
