Lebe
Lebe!
Ungeduldig klopfte Trunks an die Suitetür, die schließlich von Goten geöffnet wurde. "Na endlich... was ist los, Goten?", fragte er genervt und trat ein.
"Leise...", sagte Goten mahnend und führte ihn in sein Schlafzimmer, wo Bra immer noch schlief.
"Oh Gott!"; entfuhr es Trunks als er seine Schwester sah und setzte sich zu ihr aufs Bett. "Was... was macht sie hier?"
"Sie ist abgehauen... aber lass es dir lieber selbst erzählen."
Goten hatte die beiden am nächsten Morgen allein gelassen, so dass sie vollkommen ungestört waren.
"Papa... hat mich...", sie unterbrach sich selbst und blickte mit zusammengekniffenen Lippen aus dem Fenster.
"Was? Was hat er? Hat er dich geschlagen?"
Langsam wand sie ihre Aufmerksamkeit ihrem Bruder wieder zu. Ein leichtes Lächeln lag auf ihren Lippen, doch ihre Augen waren leer von allem Glück bei diesem Gedanken. "Nein... nein, er hat mich selten richtig geschlagen...", sagte sie schließlich. "Viel schlimmer..."
Langsam fing sie an zu erzählen. Vorsichtig wählte sie ihre Worte. Sie wollte es nicht so rüberkommen lassen, dass alles Trunks seine Schuld war, nur weil er damals gegangen war. Sie wusste, dass er alles gemacht hätte, um seine Schwester zu retten, wenn er es auch nur geahnt hätte. Und dass er nie gegangen wär, wenn er davor und nicht so viele Jahre zu spät erfahren hätte, was seiner Geliebten Prinzessin angetan angetan worden war.
Als sie bemerkte, dass Trunks Tränen über die Wangen liefen, setzte sie sich näher zu ihm und legte ihre Beine über seinen Schoß. Ihr Bruder zog sie eng an sich und fuhr ihr durch das schöne, lange Haar, das über ihre bebenden Schultern wie Wasser floss. "Das ist alles meine Schuld. Es... es tut mir so leid...!", flüsterte er und hauchte ihr einen Kuss auf die Schulter.
"Nein...", auch Bra konnte sich nicht länger zurückhalten, wobei sie sich eigentlich vorgenommen hatte, nicht zu weinen. "Nein, es ist nicht deine Schuld! Wie hättest du es auch wissen können?", wiedersprach sie ihm und schlang nun ebenfalls die Arme um ihn.
"Was jetzt?", fragte Goten ihn als Bra baden gegangen war. Trunks zuckte mit den Achseln und blickte mit leerem Blick auf eine Pflanze. "Auf jeden fall bleibt sie hier... das is schon mal klar."
"Und was ist mit Bulma? Was ist mit deiner Mum?"
"Sie... oh Mann, Goten ich weiß es nicht! Ich weiß es echt nicht.", verzweifelt lies sich Trunks in den Sessel zurückfallen und wandte seinen Blick jetzt Goten zu. Sofort erfüllte den schwarzhaarigen tiefes Mitleid als er seinen sonst so voller Leben steckenden Freund so am Boden sah. Er stand auf und setzte sich zu ihm auf den Sesselrand. "Trunks... hör auf dir Vorwürfe zu machen. Es wissen alle, dass du niemals gegangen wärst, wenn du das gewusst hättest."
"Aber..."
"Kein Aber!", unterbrach Goten ihn sofort. "Du hast es nicht wissen können. Es ist geschehen, okay. Trunks, zerstör dich nicht daran. Meinst du es tut Bra gut, wenn sie sieht wie fertig dich das macht? Meinst du, sie macht sich dann nicht selbst Vorwürfe, warum sie überhaupt gekommen ist? Trunks, sie hat deine Hilfe erwartet und nicht damit du die Wand anstarrst und dir Vorwürfe machst, ja?"
Trunks schwieg, nickte aber leicht.
"Sag es mir! Sag mir wo sie ist! Du weißt es genau!", schrie er Mammi an. Diese lag auf dem Bett und blickte ihn aus lodernden Augen an. "Selbst wenn ich es wüsste, würde ich es dir nicht sagen! Nicht dir, der du deine eigene Tochter Jahrelang zu deiner Hure gemacht hast! Meinst du, ich hab das nicht gewusst? Meinst du, ich hab dir geglaubt, dass sie von einem Baum oder so gefallen ist? Für wie dumm hältst du mich? Meinst du etwa, eine Mutter merkt nicht, wenn ihr Kind leidet?", erwiderte sie und stand auf. Die Mauer die sie innerlich um das nie gesagte gebaut hatte, brach in ihr zusammen.
"Und... warum hast du dann nie etwas gesagt?", fragte Vegeta mit beißendem Spott. "Du bist eine wirklich tolle Mutter! Du weißt das deine Mutter leidet und schweigst?"
"Ich hatte Angst!"
In der folgenden Woche nahmen sich Trunks und Goten frei um sich um Bra zu kümmern. Schon bald zauberten sie ihr wieder ein ehrliches Lachen auf die Lippen und schenkten ihr all die Wärme, Geborgenheit und ein Atemberaubendes Gefühl von Sicherheit, was ihr seit Trunks gegangen war niemand mehr gegeben hatte.
Dennoch saß sie immer noch mit dem Rücken zur Wand, zuckte immer noch leicht zusammen, wenn sie plötzlich berührt wurde, ohne zu wissen, wer es war. Es würde wahrscheinlich lange Zeit brauchen, bis die tiefe Wunde, die sie versuchte zu verbergen verheilt war. Auch wenn das nie vollständig geschehen würde. Viel zu lange wurde sie immer wieder aufgerissen, dass es jetzt schwer war sie zu heilen. Aber immerhin war die Blutung schon ein bisschen gestillt.
Drei Tage nachdem sie angekommen war, setzte sie sich zu Goten und Trunks auf den Balkon, die beide eine Zigarette rauchten.
"Ahm... Trunks...", fing sie vorsichtig an.
"Hm?"
"Kann... kann ich vielleicht Mum... anrufen? Ich will, damit sie weiß, dass es mir gut geht... und ich will... wissen wie es ihr geht.", fragte sie und wagte es erst bei den letzten paar Wörtern ihrem Bruder in die Augen zu blicken. Die schwieg erst ein paar Augenblicke und schüttelte dann den Kopf. "Nein... nein, wir werden zu ihr kommen. Ich möchte sowieso mit ihr reden... und mit... egal. Auf jeden fall gehen wir hin. Wenn du nicht mitmöchtest, is das natürlich in Ord-..."
"Ich komme mit.", unterbrach ihn Bra mit fester Stimme.
Schon eine Stunde später saßen die drei in Trunks' Wagen und fuhren schweigend zur Capsule Corp.
Das Mädchen betrat als erste das Gebäude. Trunks und Goten folgten ihr mit etwas Abstand.
"Mammi?", rief Bra. Sie fand ihre Mutter im Wohnzimmer. Ihr Gesicht war mit Tränen benetzt. "Bra... was... wieso bist du zurückgekommen?", sie sprang auf und schloss die Tochter in ihre Arme. "Wieso?"
"Ich... bin nicht allein...", erwiderte Bra. Erst jetzt bemerkte ihre Mutter ihren Sohn und Goten. Langsam lies sie von Bra ab und ging auf Trunks zu. Sie sprach seinen Namen leiser als einen Windhauch aus. Sie stand sie vor ihm und blickte ihm nur mit wässrigen Augen an. "Du... bist wieder da...", sagte sie mit Tränenerstickter Stimme. "Jetzt wird alles wieder gut." Dann wurde alles vor ihren Augen schwarz.
Als sie wieder aufwachte, sie konnte nicht sagen wie viel Zeit vergangen war, hörte sie Bra schreien. Sie öffnete leicht die Augen und nahm verschwommen war, wie ihre Tochter vor Vegeta stand und ihm alles Vorwarf.
"Wieso schreist du mich so an? Wieso schreist du nicht deine Mutter an, die sich nie getraut hat, ihr Maul auf zu machen um für dich zu sprechen, die immer nur geschwiegen hat?! Oder Trunks, der einfach abgehauen ist! Der dich, der uns alle im Stich gelassen hat?!"
"Wieso sollte ich auf jemanden sauer sein, der Angst hat! Nicht Mama war es, die Nachts zu mir ins Zimmer gekommen ist. Nicht Mama hat mich seit ich sechs bin fast jeden Tag Vergewaltigt! Und auch nicht Trunks hat alle meine Freunde von mir weggestoßen! Und nie hatte ich Angst ihm den Rücken zuzukehren! Das warst alles Du! Du hast mich dazu gebracht, das ich wahrscheinlich mein Leben lang mit dem Rücken zur Wand stehen werde! Und das ich total Suizidgefährdet war!
Und jetzt sag mir noch einmal, Mama oder Trunks seien Schuld!", keuchend brach Bra ab. Tränen der Wut und der Befreiung funkelten in ihren Augen doch sie ließ sie nicht frei. Noch nicht.
"Hey...", hörte sie Gotens sanfte Stimme hinter sich und spürte wie er sie an sich heranzog. Dankbar, das sie seine Sicherheit spürte, lächelte sie leicht. Überhaupt war sie ihm und Trunks für so vieles Dankbar. Immer hatten sie ihr zugehört, sie im Arm gehalten und waren auf sie eingegangen. Nie hatten sie Bra von hinten berührt, geschweige denn überraschen wollen, ohne das Bra wusste, wer es war. Sie strich Goten leicht über die Hand und verhakte ihre Finger mit seinen. Bereitwillig lies sie sich zu ihrer Mutter führen, die immer noch auf dem Sofa lag, wo sie Trunks vor einer Stunde hingelegt hatte. Sie hörte nicht mehr wie ihr Bruder seinen Vater anschrie. Schwach legte sie sich neben ihre Mutter ohne Gotens Hand los zu lassen und fiel kurz darauf in eine erfüllende Leere.
Als sie wieder aufwachte lag ihr Kopf in Mammis Schoß. Sanft strich sie ihr durch das schöne Haar.
"Wo..."
"Er ist weg...", sagte Mammi nur und fuhr fort, ihre geliebte Tochter zu streicheln. Langsam drehte Bra den kopf zur Seite und erblickte Goten und Trunks die am anderem Ende des großen Raumes standen und sich leise unterhielten.
"Was ist passiert?", fragte sie weiter ohne den Blick von ihnen abzuwenden.
"Er ist weg, dass is das wichtigste... er ist weg.", sie gab ihr einen leichten Kuss auf die Stirn und beendete damit das Thema.
Am Abend saß Bra mit Goten alleine im Wohnzimmer, während ihre Mutter und Trunks sich in einem anderem Zimmer unterhielten.
"Goten, ich muss mich bei dir bedanken.", sagte Bra schließlich leise. Goten sagte nichts, blickte sie nur überrascht an.
"Du... und natürlich Trunks. Ihr habt mir ein neues Leben geschenkt."
"Dann lebe es.", lächelte Goten und küsste wandte seinen Blick dann wieder dem Sternenhimmel zu.
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So... das wars... FAST! kommt noch ein Epilog dazu...*schon voll trauf freu den zu schreiben*
jaja, ich weiß, man merkt inzwischen deutlich, das sich mein Schreibstil total verändert hat, aber nach über einem Jahr is das wohl klar...
also... ich bitte um Kommis!! Für den Egotrip, ne?
bis denne, Shibera^^
