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Megami Kouhosei Akte 02

TEIL II
von

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Curriculum 05: Fassade

Und weiter geht's! Ich wünsche Euch viel Spaß beim Lesen!
 

Curriculum 05: Fassade
 

~~ POLIZEI-RAUMSTATION ALPHA-362 ~~
 

Der Kommissar, ein noch sehr junger Mann, sass hinter seinem Schreibtisch und beäugte seine beiden Gefolgsleute, die wieder mit leeren Händen zurückgekommen waren.

"Meine Herren", begann er, "Ich bin noch nicht sonderlich lange in diesem Beruf, geschweige denn in dieser Position, aber es ist äußerst schädigend für unser Ansehen, wenn wir den Kerl nicht endlich zu fassen kriegen!"

"Ja, Sir."

"Ich leite die Ermittlungen, aber ohne Ihre tatkräftige Hilfe kann auch ich nicht viel mehr tun, als Akten wälzen und das ist eigentlich nicht die Aufgabe eines Polizisten! Gehen wir die Daten noch einmal durch, die wir bereits haben...."
 

Auf GIS unterdessen, war jemand mit einem gänzlich anderen Problem beschäftigt. Rio hatte schlecht geschlafen und stolperte, wo er ging und stand, über diesen blöden Antares. Arbeitete der Typ überhaupt irgendwann mal?! Der Tag hatte ruhig begonnen und ein Kampf war auch nicht in Sicht. Nachdem er vor zehn Minuten wieder mit seinem Rivalen zusammengerasselt war, beschloss der Pilot der Agui Keameia, seinen Groll mit einem reichhaltigen Mittagessen runterzuschlucken. Als er die Kantine betrat, traf ihn jedoch fast der Schlag. SCHON WIEDER ANTARES!!!! UND PHIL PHLEIRA SASS MIT IHM AM TISCH!!!!

Mit großen Schritten näherte er sich den beiden und baute sich herausfordernd vor dem Techniker auf, der es nicht einmal für nötig hielt, von seinem Teller aufzusehen.

"Hallo Rio! Setz dich doch zu uns! Was möchtest du essen?"

"Nichts, danke sehr."

"Sagtest du ,nichts'?! Bist du krank?"

"Er ist nicht krank, Phil Schätzchen, sondern nur eifersüchtig!" grinste Antares in seine Richtung.

"Eifersüchtig? So ein Unsinn! Warum sollte er wegen dir eifersüchtig sein?"

>>PHIL SCHÄTZCHEN?!?!?!<<

"Wer weiß?"

Rioroute brachte keinen Bissen hinunter, seine Kehle war wie zugeschnürt. Seine Partnerin kam gar nicht der Gedanke, dass ihr Freund aus früheren Tagen ernsthaft etwas von ihr wollen könnte. Er warf seine Gabel zur Seite, erhob sich und ging. Das Mädchen blickte ihm verwirrt nach. Was war denn nur in ihn gefahren? Sonst benahm er sich nicht so....

Van Windbourg lächelte listig. Was für ein Heißsporn! Wenn er tatsächlich immer so leicht die Beherrschung verlor, würde es gar nicht mehr lange dauern, bis Phil Phleira ihm gehörte....Der Kampf war eröffnet. Aber der Sieger stand schon fest. Bisher hatte er immer bekommen, was er haben wollte, und das würde auch hier nicht anders sein. Plötzlich spürte er einen durchdringenden Blick auf sich ruhen und schaute sich suchend um. Es war dieser Rei Enna, der Pilot der Weißen Göttin! Verdammt! Ahnte er etwas?! Von seinen tiefen dunkelblauen Augen ging eine erschreckende Klarheit und Stärke aus....Er misstraute ihm und das zu Recht. Doch seine Freundin von damals vertraute ihm und würde ihn gegen alle Anfeindungen verteidigen - selbst wenn Rio-san sie aussprechen sollte....Erneut zog ein selbstzufriedenes Grinsen seine Lippen auseinander. Er liebte solche Spielchen, denn er war stets der Gewinner. Hier war er eine Weile sicher und konnte seinen Geschäften nachgehen....Nachdenklich rührte er mit dem Strohhalm in seiner Limonade herum. Die Bewegung erzeugte einen winzigen Strudel im Glas und Antares trank einen Schluck. Alles lief nach Plan....Natürlich würde er diesen Enna aus dem Weg räumen müssen, bei so viel Aufmerksamkeit, aber das war nicht weiter schwierig. Er könnte ihn bitten, ihm GIS zu zeigen, und dann, wenn er abgelenkt war, im richtigen Moment zuschlagen....Phil Phleira reichte ihm die Salatschüssel. Langsam aber sicher begann ihm sein Versteckspiel zu gefallen....
 

Clay fiel vom Stuhl vor seinem Laptop. Jemand hatte sich in sein Kommunikationssystem eingeloggt. Nach der Lautstärke der Stimme zu urteilen, war es Zero.

"Ha-hallo, mein Freund. Ich freue mich auch, dich wiederzusehen....Aber warum schreist du so? Was ist passiert? Halt die Luft an, alles der Reihe nach....Wen soll ich überprüfen....?"

"Hörst du mir nicht zu?! Antares van Windbourg, ein neuer Techniker bei uns auf GIS. Ich traue ihm nicht. Such alle Akten durch, die du finden kannst, check alles an ihm durch, bis zur genauen Längenangabe seiner Nase!"

"Warte....A-n-t-a-r-e-s....v-a-n....W-i-n-d-b-o-u-r-g....Warum kommst du damit ausgerechnet zu mir?"

"Weil du der einzige bist, den ich kenne, der perfekt mit einem Computer umgehen kann. Ich verlass mich auf dich, hast du verstanden?"

"He, Zero, was soll...."

Bevor er den Satz beendet hatte, war das Konterfei seines Kameraden bereits wieder verschwunden. Verwirrt kratzte sich der Junge am Kopf und betrachtete den Zettel in seiner Hand, auf den er in aller Eile den Namen des Mannes gekritzelt hatte.

"Ich hoffe, er weiß, was er tut...."

Kaum hatte er Clay diesen Auftrag erteilt, verließ Rei sein Quartier, um mit Kizna einen geruhsamen Tag im Erholungsraum zu verbringen (jedenfalls wünschte er, dass die Victims sich heute mal einen Angriff verkneifen würden).

"He, Enna-san!!"

Na wunderbar, wäre ja auch zu schön gewesen....Ungehalten wandte er sich um und blickte direkt in das freudestrahlende Gesicht des Verdächtigen.

"Ich habe gerade Pause" begann er, wobei seinen Gegenüber die Ahnung überkam, dass er fortwährend nur Pause hatte, "und wollte fragen, ob Sie so nett wären, mich ein bisschen rumzuführen? Ich kenne mich noch nicht so aus und na ja...."

"Warum fragen Sie nicht Ihre Jugendfreundin?"

Antares' Lächeln wurde ein wenig verkrampft.

"Sie....sie muss arbeiten, irgendwelche komischen Wartungen durchführen...."

"Und warum nehmen Sie gerade mich als Alternative, wo ich Sie doch gestern erst so heruntergeputzt habe?"

"......Äh....Sie sind der Einzige, den ich sonst noch kenne...."

"Und Rio? Was ist mit dem? Wenn Phil Phleira keine Zeit hat, hätte er ihr diesen Gefallen sicher getan...."

"Er mag mich nicht...."

"Das wundert mich gar nicht...."

"Wie meinen?"

Rei grübelte vor sich hin. Wer weiß, was der Kerl wirklich vorhatte? Es war sicher besser, wenn er ihn unter seine Fittiche nahm, statt Rio oder gar Phil in Gefahr zu bringen....Zwar hatte er ja wohl vor, seine alte Freundin für sich zu erobern, aber wenn er tatsächlich dermaßen skrupellos war, wie er vermutete, war das ein Spiel mit dem Feuer....Was verbarg sich hinter der kumpelhaften Fassade dieses Mannes?

"Von mir aus." meinte er achselzuckend und die Führung nahm ihren Anfang. Antares seufzte beinahe erleichtert auf. Der Bursche war ein zäher Brocken! Er hatte schon befürchtet, er würde ihn nicht herumkriegen, aber es war ihm letztendlich doch gelungen. Rei zeigte Windbourg die Gefechtsbrücke, die Krankenstation und schließlich den Maschinenraum, wo er in naher Zukunft auch einmal würde arbeiten müssen. In der Mitte befand sich eine säulenartige Anlage, in deren Innerem sich eine gigantische Energie konzentrierte, die den Antrieb darstellte.

"Das will ich mir aus der Nähe ansehen!"

"Wieso das?"

"Warum wohl? Irgendwann werd' ich auch mal Hand an dieses Ding legen müssen! Ich will mir die Technik anschauen!"

Noch bevor der junge Pilot es verhindern konnte, packte Antares ihn am Kragen und zerrte ihn die Treppe hinauf, zum Kontrollpult des Antriebs.

"Wow, gesichert mit mindestens drei Codewörtern! Cool! Und eine Absperrung aus Titanium! Bei euch ist wirklich alles vom feinsten, neh?"

Doch der andere hörte ihm nicht zu. Gedankenverloren betrachtete er das flackernde Energiespiel vor seinen Augen, lehnte sich an die Absperrung und rief sich Kiznas Erscheinung in Erinnerung. Er sollte nicht so viel Zeit mit diesem Idioten vergeuden, sondern ihm seinen Verdacht sofort auf den Kopf zusagen!

"Hallo Rei!"

Er beugte sich vor und versuchte, denjenigen, der ihn gerade begrüßt hatte, auszumachen. Es war Hiead, der ihn anlächelte. Diese Tatsache beglückte ihn, denn bedeutete das nicht, dass sein einstiger Rivale ihn nun endlich als Freund akzeptiert hatte? Wenn er nur wüsste, was Hiead damit gemeint hatte, er sei noch nicht vollends erwacht....Warum hatte er in letzter Zeit nach einem Kampf stets diese Erinnerungslücken?

"Was tust du denn hier?"

"Ikhny schickt mich. Ich soll einen neuen Speicher für Tellia Elara holen. Und du?"

"Ich...."

Weiter kam er nicht, denn er spürte plötzlich von hinten einen harten Stoß und fiel vornüber in das Energiefeld des Antriebs. Hiead wurde kreidebleich im Gesicht.

"NEIN!!!!!"

Die Mannschaft des Maschinenraums geriet in ein furchtbares Durcheinander. Der Chef-Ingenieur hangelte sich die Treppe hinauf und entdeckte einen bewusstlosen Antares am Boden und einen der Piloten mitten in der Warp-Säule. Bevor er zu irgendeiner Reaktion fähig war, flammte Hieads EX auf und die Zeit fror ein. Wie ein Irrer lief er zur Unglückstelle und sprang in die grelle Lichtkugel. Da die Zeit momentan nicht in Gang war, passierte ihm nichts und auch Rei würde nicht weiter verletzt werden. Mit aller Kraft, die er aufbringen konnte, holte er seinen Freund aus dieser Todesfalle. Sein Herz schlug schwer gegen seinen Brustkorb und er rang erschöpft nach Atem. Ohne die Zeit wieder in ihre normale Bahn zurückzulenken, warf er sich den ohnmächtigen Jungen über die Schulter und rannte zu Dr. Croford, als wäre der Teufel selbst hinter ihm her. Das Ganze hatte gerade mal ein paar Sekunden gedauert, denn Hiead hatte, kaum dass er den ersten Schreck überwunden hatte, sein EX eingesetzt. Das hatte Rei das Leben gerettet....vielleicht. Kurz bevor er die Krankenstation erreicht hatte, erlosch das Glühen seiner Haare und das Rad der Zeit drehte sich weiter. Die Ärztin hielt sich nicht lange mit Fragen auf, als Hiead zu ihr herein stolperte, im nächsten Augenblick lag Rei auf dem Operationsstisch und der Pilot der Roten Göttin wurde in den Warteraum geschickt. Er starrte auf die kahle Tür vor sich, auf die blinkende Anzeige, die "Operation" verkündete, die leblosen Wände um sich herum und mit einem Mal ergriff ein krampfartiges Zittern von ihm Besitz. Der Schock entfaltete nun seine Wirkung.

"Fast....wäre es aus gewesen...." flüsterte er verzweifelt. "Fast...." Er schluckte seine Angst hinunter, doch er konnte es nicht verhindern, dass eine Träne seine Wange hinab rann. Das durfte nicht passieren! Er musste leben!! Er musste leben....!!!

"Ohne dich ist alles verloren, Rei....Ich wünschte, du würdest dich endlich erinnern....du darfst nicht sterben....du darfst einfach nicht sterben....mein Bruder...."
 

Kaum hatte man vom Chef-Ingenieur erfahren, was geschehen war, fanden sich auch die anderen Piloten und Lotsen im Warteraum ein. Ikhny entdeckte Hiead, der völlig verstört dahockte, stürzte auf ihn zu und schloss ihn fest in ihre Arme. Kizna trommelte gegen die Tür zum Operationssaal, bis schließlich Schwester Yukine herauskam.

"Kann ich ihn sehen?!" stieß das Mädchen mit erstickter Stimme hervor, ihr Gesicht nass von Tränen.

"Oh bitte, lassen Sie mich zu ihm!!! Bitte!! Ich muss ihn sehen!!! ICH MUSS!!! Wie konnte das nur geschehen?! Oh bitte, ich will ihn sehen!!!"

Sie brach schluchzend vor der Krankenschwester zusammen und Leena eilte sofort zu ihr, um sie aufzurichten.

"Es tut mir leid, Miss Towryk" entgegnete Yukine, die nach diesem Ausbruch sichtlich weich in den Knien war und einen Kloß im Hals hatte, "....aber ich kann Sie nicht hereinlassen. Die Operation ist noch in vollem Gange. Warten Sie, bitte." Damit verschwand sie. Von Leena gestützt, wankte Kizna zu der Sitzbank. Tune setzte sich rechts von ihr hin und hielt ihre Hand, die eiskalt war. Ikhny hielt noch immer einen bebenden Hiead in ihren Armen, der sich von ihr streicheln ließ. Wie wohl ihm ihr Beistand und ihre Wärme tat! Nie wieder würde er einsam sein können, oder es gar wollen! Nie wieder! NIE WIEDER!!!! Erts wanderte, was ziemlich untypisch für sein eigentlich ruhiges und abwartendes Wesen war, nervös gemeinsam mit Galew im Korridor auf und ab, während Rio abseits in einer Ecke lehnte und Phil Phleira umschlungen hielt, die ihn jetzt brauchte. Da kam jemand von den Maschinisten und brachte einen bewusstlosen Antares mit. Die Lotsin der Gelben Ingrid schrie auf.

"Ist er etwa auch verwundet?"

"Nein, Miss, nur ohnmächtig. Als Mr. Enna in das Energiefeld fiel, war er bei ihm. Es muss wohl eine Art Rückstoß gegeben haben, der ihn hier ausgeknockt hat. Ich verfrachte ihn auf ein Bett, da kann er weiterpennen!"

"Ich helfe Ihnen!"

Bevor Rio widersprechen konnte, war seine Partnerin auch schon weg. Er rümpfte die Nase und verschränkte die Arme. Was dachte sie eigentlich? Reis Leben stand hier auf dem Spiel, da konnte sie ihren Jugendfreund doch mal außen vor lassen! Überhaupt klang das alles sehr verdächtig....Vor der Warp-Säule war eine Absperrung, wie hätte Rei da rein fallen können? Es sei denn....Entsetzt weiteten sich seine Augen und in seinem Geist spielte sich die Szene plötzlich so ab, als wäre er dabei gewesen. Der junge Pilot beugte sich vielleicht ein wenig über das Geländer - hatte Hiead nicht erzählt, sie hätten kurz vorher noch miteinander geredet? Wenn Windbourg allein mit ihm da oben gewesen war....Großer Gott!! Bestand die Möglichkeit, dass er ihn gestoßen hatte?! Seine Bewusstlosigkeit könnte ein Ablenkungs-manöver sein!! Rei hatte ihm doch auch von Anfang an misstraut! Was, wenn er beschlossen hätte, das "störende Element" zu beseitigen?! Das konnte nicht sein! Aber wenn doch?! Nach einer Weile trat Dr. Croford vor die Wartenden.

"Meine Damen, meine Herren, das kann sich noch um Stunden handeln. Ich rate Ihnen, gehen Sie, beschäftigen Sie sich mit etwas anderem, ich werde Sie rufen, sobald er aufgewacht ist."

"Aber....aber...."

"Kein ,aber', Miss Towryk! Sie tun, was ich gesagt habe!"

Kizna nickte stumm. Sie war zu müde, zu zerschlagen, zu verzweifelt, um zu widersprechen. Ihre Augen waren gerötet und sie schluchzte.

"Galew", wandte sich Leena an ihren Partner, "Tune und ich werden uns um Kizna kümmern. Sieh zu, dass du Erts und dich selbst auf andere Gedanken bringst. Du wirst dich ja sicher um Phil Phleira kümmern wollen, Rio?" Er bejahte.

"Gut. Und du sorgst für Hiead, Ikhny?"

"Natürlich."

"Schön. Komm, Kizna, wir bringen dich in dein Quartier. Mach dir keine Sorgen, Rill-san ist eine hervorragende Ärztin, sie wird ihn sicher retten...."
 

Die Gruppe im Wartezimmer löste sich nach und nach auf. Ikhny gab ihrem Partner die Hand und zog ihn behutsam hinter sich her, denn er schien geistig weit fort zu sein. Endlich tauchte auch Phil wieder auf. Während sie und Rioroute den Weg zum Hangar einschlugen, nahm er all seinen Mut zusammen und erzählte ihr von seinem Verdacht bezüglich Antares.

"Findest du das nicht auch sehr merkwürdig? Da ist eindeutig was faul, das sieht doch ein Blinder! He, hörst du mir zu?!"

"Wie kannst du nur so etwas Schreckliches von ihm behaupten, Rio?! Ich kenne ihn viel besser als du, er wäre niemals zu so etwas fähig!!"

"Aber wenn er doch allein mit Rei vor dem Antrieb war!"

"Das beweist gar nichts!! Also wirklich, schämst du dich nicht, etwas derartiges auch nur in Betracht zu ziehen?! Du bist tatsächlich eifersüchtig auf ihn!! Wie kindisch und dumm!! Ich dachte, du hättest Vertrauen zu mir!!"

"Natürliche vertraue ich dir!! Aber kapierst du denn nicht?! Der Kerl hat vor, dich mir auszuspannen und davon abgesehen ist er ziemlich zwielichtig, wenn du mich fragst!!"

Nun wurde es Phil Phleira zu bunt. Ihre dunkelgrünen Augen schossen Blitze.

"Ausspannen?! Bist du verrückt?! Antares und ich sind Freunde, mehr nicht!! Wieso unterstellst du ihm das? Ja, weil du ihn nicht leiden kannst, weil du dich leiten läßt von deiner albernen Eifersucht!! Nie hätte ich gedacht, dass du so gemein sein könntest!!"

"Gemein? Was hat das mit gemein zu tun?! Ich sehe die Wahrheit, anstatt wie du immer nur die harmlose, erlogene Fassade zu betrachten, die dieser Mistkerl nach außen präsentiert!! Es ist nicht meine Schuld, dass du ihm auf den Leim gehst!! Du willst einfach nicht verstehen!!"

"Was fällt dir ein?! Er ist kein Mistkerl!"

"Oh doch, das ist er! Wir reden hier nicht von einem Kavaliersdelikt, sondern von versuchtem Mord!!! Warum kriegst du das nicht in dein verbohrtes Hirn?!"

"Es war ein Unfall!!!!" schrie sie ihm zornig entgegen.

"Ein erstaunlicher Unfall!! Überleg doch mal!! Rei traut ihm schon die ganze Zeit nicht, da wäre es doch ideal, wenn ihm etwas passieren würde und...."

"SCHLUSS, AUS!!! Ich will diesen Unsinn nicht länger hören!! Wie kannst du dir nur so eine grauenhafte Lüge einfallen lassen, bloß weil du eifersüchtig bist?!?!"

"Phil Phleira...."

*!KLATSCH!*

Stille.

Wie nach einem furchtbaren, tosenden Gewitter war eine beängstigende, bedrückende Ruhe eingekehrt. Rio trat ein paar Schritte zurück. Seine Hand berührte wie in Trance die brennende Stelle auf seiner Wange, auf der die derbe Ohrfeige gelandet war. Die junge Frau starrte ihn an wie hypnotisiert. Sie merkte nicht einmal, dass ihre Hand noch erhoben war. Lange.... unendlich, qualvoll lange....herrschte nichts zwischen ihnen als Schweigen. Als er schließlich seine Sprache wiederfand, zitterte seine Stimme.

"So.....das ist also deine Antwort....?!"

".........ah......ah.....ich.....Rio....."

"LASS MICH ZUFRIEDEN!!!! ICH WILL DICH NICHT MEHR SEHEN!!!!"

Damit machte er auf dem Absatz kehrt und rannte davon. Hatte sie sich das nur eingebildet, oder hatten da Tränen in seinen Wimpern gehangen? Sie rutschte auf den kalten Boden und folgte dem Geräusch seiner hastenden Schritte, bis es verstummt war. Ein vernichtender, teuflischer Schmerz explodierte in ihr....

"Rio...."
 

Kizna sass auf ihrem Bett, getröstet von Leena. Tune war gegangen, um der erschöpften Kameradin einen heißen Tee zu holen. Die Lotsin der Blauen Göttin versuchte, sie zu beruhigen, doch Kizna schluchzte nach wie vor, sie konnte einfach nicht aufhören.

"Nanana, er wird es schon überstehen. Weine nicht mehr, er packt das, bestimmt. Sei fröhlicher, er will dich sicher mit einem Lächeln sehen, wenn er aufwacht...."

"Ich kann aber nicht aufhören....! Ich kann es nicht....!! Als man mir sagte, er wäre lebensgefährlich verletzt, ist ein Damm in mir gebrochen....Ich kann nicht aufhören, begreifst du denn nicht?! Mein Herz....es....es schmerzt....!"

Leena betrachtete sie überrascht. Dann schlug sie in einer plötzlichen Erkenntnis die Hand vor den Mund.

"Du....du liebst ihn?"

"JA! Ja, ich liebe ihn....so sehr....als ich hörte, was geschehen war, war es, als hätte man mich aufgespießt....Ich muss ihn unbedingt sehen, wenn er aufwacht....ich muss ihn sehen, ihn und das wunderschöne Licht, das in seinen saphirblauen Augen schimmert....ich muss....oder ich sterbe....!"

Leena umarmte die aufgelöste Kizna und tätschelte ihr den Rücken.

"Alles wird gut werden....alles wird gut...."
 

Wer träumt, dem wachsen Flügel.

Die nächste Folge heißt: "Curriculum 06: Herausforderung"



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Kommentare zu diesem Kapitel (5)

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Bitte keine Beleidigungen oder Flames! Falls Ihr Kritik habt, formuliert sie bitte konstruktiv.
Von: abgemeldet
2004-01-10T17:16:09+00:00 10.01.2004 18:16
Oh, dieser Jugendfreund von Phil ist ein ganz übler Typ...
Böse, böse *gg*!!
Von: abgemeldet
2004-01-06T19:00:53+00:00 06.01.2004 20:00
SUPI!!!!!!!!!!! Schick schick! ein perfekt! ich hasse diesen typen, alle sind traurig wegen diesem penner. Wie süß hiead sagt mein bruder. Mach schnell weiter.
rim
Von: abgemeldet
2004-01-06T18:03:06+00:00 06.01.2004 19:03
Wie immer super Kapitel*neidisch bin*
Nein ist nur spaß. Ich find's echt super wie du schreibst. Und ich kann 007 nur beipflichten. Das wäre als Film wirklich ne suppi fortsetzung. Schreib bitte schnell weiter,ja?!
Kommt bald mal wieder was über Hiead und Ikuhny?*bettel*
Ich freu mich schon auf's nächste Kapitel
Ikuhny
Von: abgemeldet
2004-01-05T09:53:09+00:00 05.01.2004 10:53
RESPEKT! RESPEKT! Klasse Story klasse schreibstil klasse alles! Selten hat mich eine fanfic so sehr ans original erinnert und gefesselt! Wenn es keine fanfic wäre könnte man wirklich glauben es ist die wahre fortsetzung zu the candidate for goddess! ich ziehe meinen Hut vor dir! Vergiß aber nicht weiter zu schreiben! :)
Von: abgemeldet
2004-01-05T07:38:02+00:00 05.01.2004 08:38
Tolle FF haste hier erschaffen! Lese schon ne ganze Weile und wollte dir jetzt mal ein großes Lob aussprechen! Mich interessieren die tägl. Handlungen auf GOA und GIS am meisten. Ach und vergess mir die 3 Toppiloten nicht...


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